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Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg
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Friedensbewegung aktuell: Ja oder Nein?
Ja, ich beteilige mich auch aktiv an Demos, etc.
24%
 24%  [ 6 ]
Ja, ist sinnvoll.
40%
 40%  [ 10 ]
Sinnvoll schon, aber ... (bitte mit Begründung)
4%
 4%  [ 1 ]
Vielleicht nächstes Mal.
0%
 0%  [ 0 ]
Keine Ahnung ...
0%
 0%  [ 0 ]
Nein.
28%
 28%  [ 7 ]
Wozu Frieden?
0%
 0%  [ 0 ]
Isch will Kriesch!
4%
 4%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 25

Autor Nachricht
Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983329) Verfasst am: 05.02.2015, 10:49    Titel: Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg Antworten mit Zitat

Grundsätzlich:
Wie der Titel schon besagt, geht es mir darum, ob und welche Art von Friedensbewegung in der heutigen Zeit, in der selbst in Europa und seinen Anrainerländern wieder vermehrt Kriege als Mittel der Konfliktlösung politischer Auseinandersetzung akzeptiert sind, die Unterstützung von Friedensbewegungen und Bürgerinitiativen Sinn macht.

Außerdem soll in diesem Thread gern die aktuelle Lage und der Wille der Bevölkerung zu gegenwärtigen Friedensbemühungen beleuchtet werden.

Gründe:
Mich hat die Entwicklung im Ukraine-Thread dazu bewogen, intensiver zu recherchieren, welche Friedensbewegungen von den Leuten in meinem Umfeld Akzeptanz finden und welche warum nicht. Einerseits ist es in der momentanen Situation sehr undurchsichtig, welche Interessengruppen welche Friedensbemühungen anstrengen und warum Friedens-Kooperationen von Medien, Politik und Leuten entweder gar nicht oder aber positiv/negativ wahrgenommen werden. Andererseits ist mir aufgefallen, dass gerade in "bürgerlichen" Kreisen (Unternehmer, Selbstständige, Beamte und Angestellte, Rentner) eine Zunahme der Akzeptanz für die Lösung von Konflikten mit militärischen Mitteln vorhanden zu sein scheint oder aber die Bereitschaft für den Frieden wieder zu demonstrieren, eigenen Interessen zuwider läuft.
Meine vorangegangene Aussage ist i.d.Z. nicht als repräsentativ zu betrachten, da sie sich auf mein engeres Umfeld (maximal 50 Personen, davon Nachbarn, Kollegen, Freunde, Verwandte und Bekannte) beschränkt.

Das Problem für die Ablehnung von Friedensbemühungen besteht meines Wissens in der vorgeblichen Querfront-Strategie bestimmter Gruppierungen, die fast jede öffentlich wahrgenommene Friedensbestrebung in letzter Zeit zu unterwandern versuchen. Welche Mittel gibt es gegen diese Strategie? Wie kann man sich von diesen Gruppierungen wirksam abgrenzen? Warum gibt es dazu keine Unterstützung aus Politik und Medien?

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die momentan eher unbeachteten unterstützungsfähigen Friedensgruppierungen (Kategorie 1) den medial beachteten, jedoch für die Unterstützung problematischen Friedensgruppen (Kategorie 2) gegenüber zu stellen (wobei ich eingestehen muss, dass es zwischen den Kategorien auch teilweise personelle und strukturelle Überschneidungen gibt):

Kategorie 1:
https://www.frieden-mitmachen.de/
http://www.dfg-vk.de/willkommen
http://www.koop-frieden.de/aktuelles/ueber-uns.html
http://www.friedenskooperative.de/
http://www.soziale-verteidigung.de/startseite
http://www.ag-friedensforschung.de/
http://friedensdienst.de/
http://www.aufschrei-waffenhandel.de/ (eingefügt nach Hinweis von RW, thx)
....


Kategorie 2:
http://friedenswinter.de/
https://www.mahnwache.info/
http://montagsdemo.eu/
....

Gern können auch weitere sowie neu entstandene/entstehende, regionale und überregionale Friedensbewegungen und deren Aktionen hier gelistet und kommentiert werden.


Zuletzt bearbeitet von Defätist am 05.02.2015, 15:02, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zoff
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1983331) Verfasst am: 05.02.2015, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983333) Verfasst am: 05.02.2015, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe "Ja, ist sinnvoll" angekreuzt.

Einerseits, weil ich es generell begrüße, wenn jeder sich in friedlicher Weise für seine Ideale einsetzt und zu deren Umsetzung beiträgt. Andererseits, weil nichts falsch daran sein kann, eine alternative, friedliche Lösung für Kollateralschäden verursachende (Ohne dabei zu erörtern, ob der Primärschaden, also das Bekämpfen der Gegenfraktion per se nicht auch schon falsch ist) Konflikte zu lösen.
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Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#1983356) Verfasst am: 05.02.2015, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


es soll ja auch das Verhalten der deutschen Regierung beeinflussen ... Idee
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983357) Verfasst am: 05.02.2015, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Um die Diskussion eventuell ein wenig anzuheizen (Ich hoffe das geht nicht entgegen der Richtung, die du dir für diesen Beitrag gewünscht hast): Ähnlich wie Zoff sage ich abseits meiner generellen Position, dass im speziellen Fall Demonstrationen kontraproduktiv sind, weil ich es als Reaktion auf und Behandlung von Symptomen empfinde.

Demos und Aktionen, z.B. rund um das Thema Friede, bringen etwas - aber nicht nur etwas Positives. Sie führen zu einem Fokus, in dessen Mittelpunkt einzelne Missstände stehen, die durchaus Relevanz und Breite besitzen, jedoch angesichts einer langfristigen Lösung zu nichts führen und dennoch gerade simplen Gemütern den Blick für die wirklich wichtigen Erkenntnisse nehmen. Wer ab und an für Frieden demonstriert, sich gegen Rechte engagiert und für Umweltschutz ist, der fühlt sich politisch bereits mündig und aufgeklärt - die großen Probleme, deren Behandlung jedoch auch automatisch diese Nebenschauplätze aufheben würden, bleiben im Verborgenen (was durchaus gewollt ist).

Dass kaum jemand Friedensdemos ablehnen wird oder Rechtsradikalismus für gut befindet liegt daran, dass die "begrüßenswert" und "nicht begrüßenswert"-Differenzierung leicht fällt, ja sogar trivial ist. Gerade deswegen sollte man sich jedoch fragen, warum diese Themen so stark diskutiert werden - und wieso man nicht etwa Lösungen für die Umstände sucht, die all diese irrationalen Positionen ganz am Anfang der Kette überhaupt erst begünstigen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1983359) Verfasst am: 05.02.2015, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


es soll ja auch das Verhalten der deutschen Regierung beeinflussen ... Idee

So ist es.
Demos in Russland, würden das Verhalten der russischen Regierung beeinflüssen.

Wenn die Demos kein Ausdruck allgemeiner Auflehnung ist, und drei Männeken mit Pamphleten rumrennen. nutzt es natürlich nüscht. (Hier wie dort)
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 03.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1983363) Verfasst am: 05.02.2015, 12:35    Titel: Russland zu Wandeln ist möglich. Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.

Wenn diese den zivilgesellschaftlichen Protest innerhalb Russlands fördern, schon.

So wurde ja Organisationen wie Memorial und das Soldatenmütterkomitee auch vom Westen unterstützt - und haben einiges innerhalb Russlands bewirken können.

Das Soldatenmütterkomittee durch Massenprotesten während des Teschetschenienkrieges.
Hier ein Artikel von 2005, aus der TAZ.
http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2005/11/09/a0277

Aktuell vergaloppieren sich einige ihrer Führungsmitglieder, zum Beispiel: Elena Wassiljeva.
Hinweise auf versteckte Verluste russischer Soldaten die wohl im Osten der Ukraine eingesetzt wurden, sind Hilfreich, ebenso wie Berichte über dienstbefohlenen Fronturlaub im Geheimen.
Aber mit wilden Zahlen operieren, und von Zehntausenden kämpfenden russischen Soldaten schwatzen, und von tausenden gefallenen russischen Soldaten, das ist lächerlich, und damit macht man sich eben nur zur Propagandamühle ukrainischer Nationalisten. Und hier die vom Westen im noch gerne aufgegriffene ukrainisch-nationalistische Nachrichtenschleuder:
Code:
http://www.kyivpost.com/content/russia-and-former-soviet-union/over-5500-russians-dead-in-eastern-ukraine-human-rights-activist-376817.html


In Russland bewirkten die Soldatenmütter eine Reduzierung der Wehrpflicht, humaneren Wehrdienst und stärkere zivile Kontrolle des Mililtärs - zumindest in der zweiten Phase des Tschetschenienkrieges hat dies Ansatzweise gegriffen, also verglichen zur ersten Phase.

Also Wandel ist auch in Russland möglich. Aber derzeit wäre ich wie gesagt vorsichtig, auch nur einen Cent den Soldatenmüttern zu spenden. Viel wichtiger ist es daher, sich andere Friedensorientierte Partner zu suchen. Zum Beispiel den im Moskau ansässigen Vadim Damier. Seinen vom DFG-VK organisierten Vortrag in Frankfurt hatte ich ja bereits im Ukraine-Thread zur Diskussion gestellt:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1972468#1972468
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1983380) Verfasst am: 05.02.2015, 13:37    Titel: Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhande Antworten mit Zitat

@Defätist,

vielleicht könntest Du noch die Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel in Deine Linkliste aufnehmen:

http://www.aufschrei-waffenhandel.de/
_________________
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wuffi
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Beiträge: 1256

Beitrag(#1983403) Verfasst am: 05.02.2015, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat wenig Sinn in Russland im Moment Demonstrationen zu Unterstützen . Russland fühlt sich
vom Westen veraten , dem stimmen 80 % der Bevölkerung zu . Die welche jetzt noch durch westliche
Unterstützung auf die Stasse gehen , werden als 5. Kolonne des Westens gesehen und müssen massiv
vor der Bevölkerung geschützt werden .
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983405) Verfasst am: 05.02.2015, 15:01    Titel: Re: Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhande Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
@Defätist,

vielleicht könntest Du noch die Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel in Deine Linkliste aufnehmen:

http://www.aufschrei-waffenhandel.de/

Ja, liest sich soweit ganz gut. Ich dachte, die Initiative wäre im AGDF angegliedert, habe aber jetzt gesehen, dass diese wie auch die DFG-VK hierbei ("nur") Fördermitglied sind. Ich nehme es mal als separate Initiative mit unter Kategorie 1 rein.

Sehr schwer zu unterscheiden übrigens, was ist Initiative, was ist Verein, was ist Bewegung und es treten auch viele Überschneidungen auf, gerade was Fördermitgliedschaften untereinander anbelangt.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1983464) Verfasst am: 05.02.2015, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.



Die internationale Politik ist leider kein John-Wayne-Western, in dem man die Guten immer an den hellen Hueten erkennt und die Boesen an den dunklen. Smilie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983556) Verfasst am: 06.02.2015, 07:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.

Wie du vielleicht schon selbst erkannt hast, ist das für diesen Thread eigentlich nebensächlich. Mir geht es eher darum, wie man überhaupt eine effiziente Friedensbewegung aufbauen und gegen Unterwanderung schützen könnte.
Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird? Was nutzt eine Friedensbewegung, die keine breite öffentliche Unterstützung findet, weil es nicht möglich ist, sich gegen bestimmte Gruppierungen abzugrenzen?
Die mMn beste Möglichkeit bestünde doch gerade darin, dass diese Bewegung allgemeine Unterstützung finden würde, damit man die programmatische und zielführende Ausrichtung stärkt und das Potential der die Bewegung unterwandernden Splittergrüppchen entscheidend schwächt. Stattdessen macht man etwas für die gesamte Friedensbewegung vollkommen Kontraproduktives. Man schwächt die öffentliche Wahrnehmung und diskreditiert diejenigen der Teilnehmer an solchen Veranstaltungen gleich mit, die sich gar nicht mit den Rechten, VT´lern und Eso´s gemein machen, sondern selbst verzweifelt um Abgrenzung kämpfen.

Da fehlt sowohl von Seiten der Politik, der Medien aber gerade der der Bürger(-initiativen) jegliche Unterstützung. Und das macht mir dabei eigentlich am meisten Gedanken.

Teilweise hat da, bzgl. des Friedenswinters 14/15 schon langsam ein Umdenken bei den unter Kategorie 1 gelisteten Gruppierungen eingesetzt, indem doch teilweise Unterstützung für diese Initiative gefahren wird. In der Politik, Medien und Bürgerköpfen ist das jedoch noch nicht angekommen. Man kann nur hoffen, dass sich das im Vorfeld der 2. Aktionskonferenz im März noch stark ändert.
Ansonsten bliebe ja nur, eine eigene wirksame und öffentlich ausgerichtete Gegeninitiative aufzubauen, welche jedoch wiederum bis zur Etablierung eine erhebliche Splitterwirkung auf die gesamte Bewegung ausstrahlt.
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Misterfritz
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Beitrag(#1983560) Verfasst am: 06.02.2015, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird?
auch eine friedensbewegung, die nicht zersplittert ist, die grosse breite öffentliche aufmerksamkeit hat, muss nicht zwingend etwas bewirken. siehe die grosse friedensbewegung in den 80er jahren, als hunderttausende in bonn gegen die nato-nachrüstung protestiert haben. was war das ergebnis? die nato-nachrüstung kam, und, ok, die grünen sind daraus entstanden. friedlicher ist die welt nirgends geworden.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983566) Verfasst am: 06.02.2015, 09:40    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird?
auch eine friedensbewegung, die nicht zersplittert ist, die grosse breite öffentliche aufmerksamkeit hat, muss nicht zwingend etwas bewirken. siehe die grosse friedensbewegung in den 80er jahren, als hunderttausende in bonn gegen die nato-nachrüstung protestiert haben. was war das ergebnis? die nato-nachrüstung kam, und, ok, die grünen sind daraus entstanden. friedlicher ist die welt nirgends geworden.

Niemand hat behauptet, dass der beständige Kampf gegen die Unvernunft einfach oder jede Schlacht darin von einem Sieg gekrönt ist. Aber dass der Kampf gegen Kriegstreiberei, Krieg überhaupt, deswegen sinnlos sei?
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1983568) Verfasst am: 06.02.2015, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird?
auch eine friedensbewegung, die nicht zersplittert ist, die grosse breite öffentliche aufmerksamkeit hat, muss nicht zwingend etwas bewirken. siehe die grosse friedensbewegung in den 80er jahren, als hunderttausende in bonn gegen die nato-nachrüstung protestiert haben. was war das ergebnis? die nato-nachrüstung kam, und, ok, die grünen sind daraus entstanden. friedlicher ist die welt nirgends geworden.

Niemand hat behauptet, dass der beständige Kampf gegen die Unvernunft einfach oder jede Schlacht darin von einem Sieg gekrönt ist. Aber dass der Kampf gegen Kriegstreiberei, Krieg überhaupt, deswegen sinnlos sei?
tja,
ich bin in dieser hinsicht pessimist. unvernunft wird es so lange geben, wie es uns haarlose affen auf dem planeten gibt.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983578) Verfasst am: 06.02.2015, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tja,
ich bin in dieser hinsicht pessimist. unvernunft wird es so lange geben, wie es uns haarlose affen auf dem planeten gibt.

Und jeder der so denkt wie du, macht es den unvernünftigen haarlosen Affen auf diesem Planeten wieder ein Stück leichter, mit ihrer Unvernunft ihr Ziel zu erreichen, auch wenn das bedeutet, alle anderen haarlosen Affen zu vernichten, zu versklaven oder zu unterdrücken.

Man kann das resigniert, pessimistisch, pragmatisch, opportunistisch oder sonstwie nennen, aber je mehr es von der Sorte gibt, um so stärker wird die Unvernunft.

"Stark die dunkle Seite der Macht ist."
freakteach
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1983580) Verfasst am: 06.02.2015, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983582) Verfasst am: 06.02.2015, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?


Darf sie sicherlich. Mach doch mal den Anfang - was spräche dagegen?
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983585) Verfasst am: 06.02.2015, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?


Darf sie sicherlich. Mach doch mal den Anfang - was spräche dagegen?

Steht oben sogar als Auswahlkriterium: "Wieso Frieden?"
Also los.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1983586) Verfasst am: 06.02.2015, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?


Darf sie sicherlich. Mach doch mal den Anfang - was spräche dagegen?

Steht oben sogar als Auswahlkriterium: "Wieso Frieden?"
Also los.

Jeder normal denkende Mensch wünscht sich Frieden. Die Frage ist, ob ein pauschaler Antimillitarismus und Pazisfismus der richtige Weg dahin ist.
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1983587) Verfasst am: 06.02.2015, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?


Darf sie sicherlich. Mach doch mal den Anfang - was spräche dagegen?

Steht oben sogar als Auswahlkriterium: "Wieso Frieden?"
Also los.

Jeder normal denkende Mensch wünscht sich Frieden. Die Frage ist, ob ein pauschaler Antimillitarismus und Pazisfismus der richtige Weg dahin ist.

Ja? Und weiter?
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wuffi
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Anmeldungsdatum: 23.12.2009
Beiträge: 1256

Beitrag(#1983588) Verfasst am: 06.02.2015, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Für die Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz die heute Nachmittag beginnt ist die Bewegung
sicher nicht wünschenswert .
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1983589) Verfasst am: 06.02.2015, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird?
auch eine friedensbewegung, die nicht zersplittert ist, die grosse breite öffentliche aufmerksamkeit hat, muss nicht zwingend etwas bewirken. siehe die grosse friedensbewegung in den 80er jahren, als hunderttausende in bonn gegen die nato-nachrüstung protestiert haben. was war das ergebnis? die nato-nachrüstung kam, und, ok, die grünen sind daraus entstanden. friedlicher ist die welt nirgends geworden.

Niemand hat behauptet, dass der beständige Kampf gegen die Unvernunft einfach oder jede Schlacht darin von einem Sieg gekrönt ist. Aber dass der Kampf gegen Kriegstreiberei, Krieg überhaupt, deswegen sinnlos sei?
tja,
ich bin in dieser hinsicht pessimist. unvernunft wird es so lange geben, wie es uns haarlose affen auf dem planeten gibt.


Es ist im Grunde das gleiche wie z.B. bei der weiblichen Emanzipation. Emanzipation und Frieden brauchen gesellschaftliche Grundlagen, dann sind sie möglich.

Wenn die Menschheit in einer Ökonomie der Verteilungskämpfe existiert, dann wird es notwendiger und zwingender Weise immer Ungleichberechtigung und sinnlose Kämpfe um alle möglichen Ressourcen geben, die im Prinzip nicht notwendig wären.

Eine Friedensbewegung, die progressiv ist, muss deshalb auch gesellschaftliche Ursachen von Krieg und Unterdrückung in den Blick nehmen, sonst demoralisiert sie sich selbst und verfällt dann womöglich entweder auf Kritik gegen bestimmte böse Menschen oder gar in kulturpessimistischer Weise gegen das Böse im Menschen, also gegen den Satan, wenn man so will.

Das ist religiös und metaphysisch. Man muss immer sehen, in welchem Kontext die Menschheit lebt, in welchen künstlichen Ländergrenzen z.B., usw ...-
_________________
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983592) Verfasst am: 06.02.2015, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Darf die Frage gestellt werden, ob die Existenz einer grundsätzlichen, pauschal pazifistisch-antimillitärischen "Friedensbewegung" überhaupt wünschenswert ist?


Darf sie sicherlich. Mach doch mal den Anfang - was spräche dagegen?

Steht oben sogar als Auswahlkriterium: "Wieso Frieden?"
Also los.

Jeder normal denkende Mensch wünscht sich Frieden. Die Frage ist, ob ein pauschaler Antimillitarismus und Pazisfismus der richtige Weg dahin ist.


Nun, ich halte es nicht für den effektivsten Weg, bzw. kann selbst nicht einschätzen, ob es langfristig überhaupt etwas bewirkt. Siehe mein längerer Beitrag oben. Im Kern habe ich dort eben diese Frage thematisiert.
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983595) Verfasst am: 06.02.2015, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass Demos das Verhalten der russischen Regierung ändern.


Was nutzt eine Friedensbewegung, die öffentlich nicht wahrgenommen wird?
auch eine friedensbewegung, die nicht zersplittert ist, die grosse breite öffentliche aufmerksamkeit hat, muss nicht zwingend etwas bewirken. siehe die grosse friedensbewegung in den 80er jahren, als hunderttausende in bonn gegen die nato-nachrüstung protestiert haben. was war das ergebnis? die nato-nachrüstung kam, und, ok, die grünen sind daraus entstanden. friedlicher ist die welt nirgends geworden.

Niemand hat behauptet, dass der beständige Kampf gegen die Unvernunft einfach oder jede Schlacht darin von einem Sieg gekrönt ist. Aber dass der Kampf gegen Kriegstreiberei, Krieg überhaupt, deswegen sinnlos sei?
tja,
ich bin in dieser hinsicht pessimist. unvernunft wird es so lange geben, wie es uns haarlose affen auf dem planeten gibt.


Es ist im Grunde das gleiche wie z.B. bei der weiblichen Emanzipation. Emanzipation und Frieden brauchen gesellschaftliche Grundlagen, dann sind sie möglich.

Wenn die Menschheit in einer Ökonomie der Verteilungskämpfe existiert, dann wird es notwendiger und zwingender Weise immer Ungleichberechtigung und sinnlose Kämpfe um alle möglichen Ressourcen geben, die im Prinzip nicht notwendig wären.

Eine Friedensbewegung, die progressiv ist, muss deshalb auch gesellschaftliche Ursachen von Krieg und Unterdrückung in den Blick nehmen, sonst demoralisiert sie sich selbst und verfällt dann womöglich entweder auf Kritik gegen bestimmte böse Menschen oder gar in kulturpessimistischer Weise gegen das Böse im Menschen, also gegen den Satan, wenn man so will.

Das ist religiös und metaphysisch. Man muss immer sehen, in welchem Kontext die Menschheit lebt, in welchen künstlichen Ländergrenzen z.B., usw ...-


Genau. Nur kommt man bei der Betrachtung gesellschaftlicher Ursachen sehr schnell wieder beim System an sich an und überschreitet damit den Horizont der klassischen Friedensbewegungen. Also bleibt die Frage, inwiefern sie überhaupt etwas taugen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#1983597) Verfasst am: 06.02.2015, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist im Grunde das gleiche wie z.B. bei der weiblichen Emanzipation. Emanzipation und Frieden brauchen gesellschaftliche Grundlagen, dann sind sie möglich.

Wenn die Menschheit in einer Ökonomie der Verteilungskämpfe existiert, dann wird es notwendiger und zwingender Weise immer Ungleichberechtigung und sinnlose Kämpfe um alle möglichen Ressourcen geben, die im Prinzip nicht notwendig wären.

Eine Friedensbewegung, die progressiv ist, muss deshalb auch gesellschaftliche Ursachen von Krieg und Unterdrückung in den Blick nehmen, sonst demoralisiert sie sich selbst und verfällt dann womöglich entweder auf Kritik gegen bestimmte böse Menschen oder gar in kulturpessimistischer Weise gegen das Böse im Menschen, also gegen den Satan, wenn man so will.

Das ist religiös und metaphysisch. Man muss immer sehen, in welchem Kontext die Menschheit lebt, in welchen künstlichen Ländergrenzen z.B., usw ...-


Genau. Nur kommt man bei der Betrachtung gesellschaftlicher Ursachen sehr schnell wieder beim System an sich an und überschreitet damit den Horizont der klassischen Friedensbewegungen. Also bleibt die Frage, inwiefern sie überhaupt etwas taugen.


Ja, da stimmen wir überein. Auch ich sehe das Dilemma zwischen den
a) Einpunktbewegungen (Frieden, Emanzipation, Umwelt) und
b) der nötigen Herstellung gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge, die den meisten einfach zu viel sind.

Dazu kommt ja auch: Man will den Frieden u.a. jetzt und nicht erst nachdem *das System* sich irgendwann weiterentwickelt hat. Das verstehe ich vollkommen.

Es ist das Dilemma zwischen der Spontaneität - im "hier und jetzt" - und der Strategie - die Grundlagen analysieren, um das Ziel langfristig anzusteuern ...-
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1983602) Verfasst am: 06.02.2015, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
(..)


Eine Bewegung braucht ein klar definiertes Ziel.

Diese Definition fehlt mir hier. Wie wäre beispielsweise die Position dieser Bewegung zum IS oder zu Boko Haram?
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1983604) Verfasst am: 06.02.2015, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es ist im Grunde das gleiche wie z.B. bei der weiblichen Emanzipation. Emanzipation und Frieden brauchen gesellschaftliche Grundlagen, dann sind sie möglich.

Wenn die Menschheit in einer Ökonomie der Verteilungskämpfe existiert, dann wird es notwendiger und zwingender Weise immer Ungleichberechtigung und sinnlose Kämpfe um alle möglichen Ressourcen geben, die im Prinzip nicht notwendig wären.

Eine Friedensbewegung, die progressiv ist, muss deshalb auch gesellschaftliche Ursachen von Krieg und Unterdrückung in den Blick nehmen, sonst demoralisiert sie sich selbst und verfällt dann womöglich entweder auf Kritik gegen bestimmte böse Menschen oder gar in kulturpessimistischer Weise gegen das Böse im Menschen, also gegen den Satan, wenn man so will.

Das ist religiös und metaphysisch. Man muss immer sehen, in welchem Kontext die Menschheit lebt, in welchen künstlichen Ländergrenzen z.B., usw ...-


Genau. Nur kommt man bei der Betrachtung gesellschaftlicher Ursachen sehr schnell wieder beim System an sich an und überschreitet damit den Horizont der klassischen Friedensbewegungen. Also bleibt die Frage, inwiefern sie überhaupt etwas taugen.


Ja, da stimmen wir überein. Auch ich sehe das Dilemma zwischen den
a) Einpunktbewegungen (Frieden, Emanzipation, Umwelt) und
b) der nötigen Herstellung gesamtgesellschaftlicher Zusammenhänge, die den meisten einfach zu viel sind.

Dazu kommt ja auch: Man will den Frieden u.a. jetzt und nicht erst nachdem *das System* sich irgendwann weiterentwickelt hat. Das verstehe ich vollkommen.

Es ist das Dilemma zwischen der Spontaneität - im "hier und jetzt" - und der Strategie - die Grundlagen analysieren, um das Ziel langfristig anzusteuern ...-


Ja, sehr richtig. Es gibt einige ungünstige Umstände, die diese Präferenz für vermeintliche "spontante Lösungen" weiter begünstigt. So braucht man nicht viel Verständnis um zu erkennen (oder zumindest zu glauben), dass die Mitwirkung und Bemühung innerhalb von Aktionsbündnissen und Friedensbewegungen allgemein wohl als "gut" und "begrüßenswert" angesehen wird. Ebenso ist klar erkenntlich, wofür man sich einsetzt und wie man sich einsetzt (Demos, etc.). Eine Teilnahme ist jedem möglich und simpel. Man erhält das Gefühl Einfluss nehmen zu können.

Auf der Gegenseite steht die Politik als Möglichkeit zur Mitwirkung an der Gestaltung des Systems und des gemeinschaftlichen Miteinanders. Für das einfache Gemüt wirkt sie durch die mediale Berichterstattung und den erlebten Alltag bereits mehr als unattraktiv. Selbst für denjenigen, der sich mehr mit ihr auseinandersetzt, wird klar, dass die Strukturen dermaßen komplex und diversifiziert sind, dass einerseits das herauskristallisieren eines klaren Weges schwer ist und 2. die Einflussnahme in signifikanter Weise noch ferner scheint.

Im Grunde ist es wie mit dem Beweggrund vieler einfacher Leute, sich fromm an ihre Religion zu klammern: Man erhält eine Erklärung und klare Antworten für alle Fragen, die sich stellen. Man steht nicht vor dem Problem zu erkennen, dass es Dinge gibt, die sich der eigenen Beurteilungsgabe entziehen. Genau dieses Heil bieten Friedensbewegungen.

Feststellend lassen sich ihnen also gute Absichten und durchaus einen gewissen positiven Einfluss zuschreiben. Für mich persönlich kann die eigentliche Lösung jedoch nur über eine grundlegende Änderung des Systems verlaufen, also über die Politik. Da ich aber gleichzeitig sehe, dass alleine schon die ausreichend detaillierte Auseinandersetzung mit Politik mehr Zeit beansprucht als etwas, das "jeder" Mensch nebenbei mal eben leisten kann, müsste man darüber nachdenken, inwiefern Friedensbewegungen eine "Das eine kann ich nicht, aber vielleicht mache ich mich immerhin über diesen Weg nützlich"- Lösung darstellen.


Zuletzt bearbeitet von Ratio am 06.02.2015, 12:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beiträge: 8557

Beitrag(#1983605) Verfasst am: 06.02.2015, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
(..)


Eine Bewegung braucht ein klar definiertes Ziel.

Diese Definition fehlt mir hier. Wie wäre beispielsweise die Position dieser Bewegung zum IS oder zu Boko Haram?

Die Definition ist durchaus, wenn auch meist nur in Einzelschritten, vorhanden. Einzelne vertreten Positionen dazu, andere nicht. Die meisten jedoch haben eine Grundausrichtung oder Hauptziele auf ihren Seiten definiert. Dass nicht jeder Konflikt oder jeder Teilbereich immer und von allen abgedeckt wird, ist mMn kein die Bewegung als Ganzes infrage stellendes Manko.
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Anmeldungsdatum: 15.02.2008
Beiträge: 1272

Beitrag(#1983611) Verfasst am: 06.02.2015, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Morgen Demo in Müchen. +++ Am 7. Februar 2015, 13 Uhr, Marienplatz. +++

Kein ‪#‎Frieden‬ mit der ‪#‎NATO‬

„ Demonstration gegen die NATO-Kriegstagung“.

https://www.facebook.com/video.php?v=936009583097151&fref=nf

http://faszinationmensch.com/2015/02/06/aufruf-gegen-die-nato-sicherheitskonferenz-am-7-februar-2015-in-munchen/#

‪#‎Krieg‬ ‪#‎Kriegstreiber‬ ‪#‎Merkel‬ ‪#‎Gauck‬ ‪#‎msc‬ ‪#‎msc2015‬ ‪#‎München‬ ‪#‎Rüstung‬ ‪#‎Rüstungsindustrie‬ ‪#‎Sicherheitskonferenz‬ ‪#‎SIKO‬ ‪#‎Ukraine‬ ‪#‎Waffen‬ ‪#‎Waffenlieferungen‬ ‪#‎Waffenlobby‬ ‪#‎Freiheit‬ ‪#‎Gerechtigkeit‬ ‪#‎weltweit‬ ‪#‎Demonstration‬ ‪#‎Demonstrationen‬ ‪#‎Demos‬ ‪#‎Friedensbewegung‬ ‪#‎Friedenspolitik‬ ‪#‎Friedenswinter‬ #KenFM ‪#‎Mahnwache‬ ‪#‎Mahnwachen‬ ‪#‎Proteste‬ ‪#‎Weltfrieden‬
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