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Sachiel Genusstier
Anmeldungsdatum: 29.10.2010 Beiträge: 186
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(#1882687) Verfasst am: 18.11.2013, 15:10 Titel: Multikulti ist immer Antikulti - oder nicht? |
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Heyho Freigeisterhaus,
eine schöne neue Woche wünsche ich, habt ihr alle gut geschlafen? Ja? Schön für euch, bei mir wollts nicht klappen und ich weiß nicht wieso, aber genug davon und kommen wir zur Sache.
Ich kann es ja nicht mehr ab, Unstimmigkeiten über das was in dem Land vorgeht in dem mal so viel Kultur vorhanden gewesen ist, daß man diese scheinbar abbauen muss - auf dem einen Weg oder den anderen.
Immer wieder Neu und immer wieder Alt zugleich, daß ärgerliche Thema vor dem es kein Entkommen gibt und in das die ignorantesten und intolerantesten Menschen nur noch mit der Überzeugung gehen es gibt gar keine Mitte, sondern nur Rechts oder Links.
Ich rede von Multikulturismus. Etwas das es eigentlich gar nicht gibt und niemals geben wird weil Kulturen sich ja doch nicht vermischen werden und auch wenn etwas so aussehen könnte wie eine "Hybrid-Kultur", ist es dennoch aus dem freien Willen von Leuten entstanden die sich durch nichts direkt haben beeinflussen lassen und daher keine Art der Entfremdung gefühlt haben.
Dort wo Entfremdung auftritt treten Menschen nur zu eiligst den Rückzug an in Gebiet das noch nicht entfremdet wurde. Sofern dieses Gebiet noch existiert.
Es ist nicht böse und verwerflich sondern nur eine natürliche Reaktion. Menschen mögen Veränderungen nicht wirklich. Jedenfalls keine die nicht im Vorfeld geplant wurden.
Die meisten Menschen mögen auch Überraschungen nicht ohne es zu merken. Weil sie mögen nur die Überraschungen 'die sie mögen', diejenigen die sie nicht mögen nennen sie 'Probleme'.
Und irgendwie fühle ich mich als wenn ich mich der Kernfrage einfach nicht nähern will, darum...
Multikultur - Mögt ihr sie, oder nicht? Und wenn ja/nein, warum ?
Ich war dem Thema eigentlich immer ziemlich Neutral zugewandt gewesen. Meine Kindheit mag sich auch darauf ausgewirkt haben, wer weiß? Die schlimmsten Probleme die ich als 'ethnisch Deutscher' jemals gehabt habe, hab ich immer nur mit anderen ethnisch Deutschen gehabt und nie mit 'Zugewanderten'.
Das betrifft übrigens alle Altersgruppen. Gleichaltrige Jugendliche damals und rotzfreche, arrogante Lehrkräfte die auch noch sauer darüber gewesen waren das es wieder mal einen gibt mit dem die anderen nicht so gut klar kamen, aber ich drohe abzuschweifen.
Mir ist aufgefallen das sich Feigheit so ein wenig eingebürgert hat und jeder immer versucht vor unbequemen Entscheidungen zu fliehen und sich wegzuducken in der Hoffnung irgendjemand mit mehr Arsch in der Hose als man selbst, kümmert sich um das Problem.
Dieses Problem glaube ich auch im Multikulturismus entdeckt zu haben und wieso es zustande kommt.
Es ist das selbe Muster das mich sogar als ethnisch sehr 'gleichwertigen' Menschen dazu gebracht hat anzuecken, nicht verursacht durch Optische Differenzen sondern durch Geistige.
Fragt mich nicht was es war, Schüchternheit, Autismus, Asperger Syndrom, wen interessierts?
Fakt ist und bleibt: Das was 'Anders' ist löst im durchschnittlichen Menschen "unbequeme Gefühle" aus, bishin zu Wut und Aggression (über das eigene Unverständnis?) und verletzter beleidigter Stolz weil Menschen es ja schlichtweg einfach 'wagen' anders zu sein als man selbst.
Und achjaaaaaaaa... irgendwie geht mir das immer noch nicht schnell genug...
Ich glaube Multikultur ist zum scheitern verurteilt, eine schlechte Bewegung die man keinesfalls unterstützen sollte und darum mag ich es inzwischen 'nicht mehr'.
Vorher war ich Neutral, jetzt bin ich dagegen, durch die daraus resultierenden Probleme und ich will gar nicht wirklich groß anmerken das ich hier Vorteile gegen Nachteile abwiegen will.
Ich sehe ja gar keine großartigen Vorteile dadurch.
Menschen wollen keine identitätslose Verwirrung in der sie nur Nachteile befürchten müssen!
Wenn der Löwenanteil der Menschen sich von Fremdheit und dem Unbekannten umzingelt sehen werden sie immer anfangen sich irgendwann nach mehr 'Bekanntes' zu sehnen und der darin liegenden Sicherheit.
Not macht erfinderisch -> es werden sogar Dinge einfach neu erfunden, hauptsache sie sehen anders aus und verleihen das Gefühl von Individualität.
Was denkt ihr wieso Sekten sonst erfolgreich sein können? Wir wissen alle das sie sich Menschen zum Ziel machen die sich verlassen und verloren fühlen!
Es fängt beim Club an, es endet in der Nation.
Und dort wo sich die ethische Optik zu sehr zu verändern anfängt wird der Schlussstrich gezogen.
Traurig aber wahr? Endlich können die Menschen zusammen arbeiten da der hoffentlich überwiegende Mehrheitsgrad dafür sorgt das niemand mehr Wehwehchen und Hemoridenschmerzen kriegt wenn er jemand anders "ansehen" muss.
US-Amerika macht es vor, lernen wir aus ihrem Beispiel und ihrer gescheiterten Nation voller wie ich anmerken darf überfüllter Gefängnisse, Hass, Rassismus, Getthos und Slums.
Meiner Meinung nach führt Multikultur auch immer in Getthos und Slums. Geht nicht anders weil Menschen sich nicht für andere Menschen und deren Wohlbefinden interessieren in denen man so wenig Gleichheit mit sich selber sieht, daß man sich schon anfängt bedroht zu fühlen.
Sie nennen sich die "United States of America" aber sie sind alles andere als ein Volk.
Nachdem der große 'Negersklavenplan' geplatzt ist und man jetzt plötzlich einen neu aufgetauchten Menschenhaufen an der Backe hatte den man nicht unterdrücken und auch nicht mehr abschieben konnte, was ist da geschehen? Wir wissen es alle.
Und was mit den Ureinwohnern geschehen ist muss ich wohl gar nicht erst erwähnen.
Aus Sicht derer die man Indianer nennt kann man sagen es ist zu viel Fremdes in das Land gekommen und in der Menschheit stoßen sich Gegensätze am Ende wohl doch immer wieder ab.
Nicht immer, nichts zwangsläufig. Aber das ist von der Einstellung der Menschen abhängig.
Die Begeisterung des Einzelnen ist nicht die Begeisterung der Masse .
Ich bin mir sicher der Grund wieso ich all diese Zeilen überhaupt schreibe und ihr das überhaupt lest hat vor allem mit den Pionieren ungewöhnlicher Entdeckerlust und Freude zu tun.
Ich rede hier nicht von ganzen Wandervölkern denen man sowieso misstraut aufgrund ihrer Armut aber immer knurrenden Mägen, sondern von Leuten die einen echten Plan haben und mehr als vorbereitet für ihre Reisen sind.
Diese Leute ( "Marco Polo & Co" ) erwecken in einem doch tatsächlich den Eindruck es gibt diese unsozialen Allüren vor dem Fremden & Unbekannten nicht. Die Menschen wissen nur nicht wie sozial sie in Wirklichkeit sind und werden es schon in sich selbst entdecken wenn sie erstmal mit dem Fremden in Kontakt gebracht werden.
Das werden sie nicht! Diese Begeisterung kommt von ganz allein. Sie kann nicht suggeriert werden und erst Recht nicht erzwungen werden. Eher kommt es zu Völkermorden und gegenseitiger Ausrottung.
Bevor Menschen nicht von ganz alleine anfangen das Fremde als etwas anderes zu sehen als etwas 'Unsicheres & Bedrohliches' und es anfängt in etwas 'Schönes & Exotisches' umzuschlagen, ist auch jeder noch so kleine Eingriff in das Gewohnte und Bewährte nichts anderes als ein dummer Fehler.
Migranten - die Vorreiter zur Multikultur, wenn es nur zu viele von ihnen gibt. Und die eventuellen Verursacher unsäglichen Leids und Erwecker von Abneigung & Feindseeligkeit wo eventuell vorher niemals welche Zustande gekommen wäre.
Ich trenne sie auf in die zwei bereits angesprochenen Typen und zwar
° Begeisterte Entdecker; die durch ihre Faszination eine unendliche Ausdauer mitbringen die Sprachen der Länder zu lernen in die sie reisen, sogar ohne große finanzielle Mittel in der Lage sind einen Platz zu finden den alle respektieren.
Kein Gegensatz im Prinzip weil dort wo Liebe und Begeisterung vorhanden ist, kann auch welche hinkommen.
Und dann gibt es noch die
° Verschleppten; die absolut keine Faszination für den Ort hegen wo sie hingebracht wurden, sie wollten IRGENDWO hin wo sie eventuell nicht mehr gejagt und gehasst werden, aber sich öffnen für diese ruhige Ecke können sie auch nicht so richtig.
Kann man ihnen auch nicht verübeln. Das ist halt nur Menschlich.
Im schlimmsten Falle artet letzteres dann in solche Sachen aus.
http://www.youtube.com/watch?v=HeRQOAloxhU - lol wer ist die Alte am Ende?
http://www.youtube.com/watch?v=PCeVShAjwR0 - Zimmer 1408 wirkt dagegen ja richtig gemütlich?
Aber ich merke schon das Meiste kennt ihr entweder schon oder aus gutem Grund, oder aus gutem Grund wohl dann doch eher nicht. Qualität über Quantität.
Wir wissen alle was gemeint ist.
Diejenigen die gut Deutsch sprechen können und sich in Deutschland gut unterbringen können, schaffen das auch ohne permanent in irgendwelchen Programmen zu sein.
Wenn es gelingt ist das nicht der Verdienst von Organisation oder netten deutschen Nachbarn (allein), sondern in jedem Fall der Person selbst zu verdanken.
Meistens sind diese Personen auch allein. Sogar deren Familien sind in der Regel nicht von dem Enthusiasmus ihres so niedlich verrückten Familienmitgliedes angesteckt.
Das Fazit?
Man versucht vergeblich mich in die Linke oder Rechte Ecke zu drängen, ich bin und bleibe ein Zentraler!
Eigentlich macht mich das sogar "besser" als ein Linker(?) weil mir von Links genau so viel Feindseeligkeit auffällt - so von Zeit zu Zeit - wie von der Rechten Seite und mindestens genau so viel Intoleranz und Hass.
Eigentlich finde ich Linke sogar echt merkwürdig und werde aus denen einfach nicht schlau.
Sie scheinen das Eigene ja zu verachten oder zumindest kein bisschen zu lieben, weil sonst wären sie nicht damit einverstanden zuzusehen wie es immer weiter entfremdet, koste es was wolle.
Und wer leugnet das uns der Multikulti-Kurs in Getthos und Slums führen wird, ist einfach nur... !
Rechts bin ich auch nicht. Ich hab mich mit Griechen und Portugiesen in der selben Fussballmannschaft in meiner Kindheit schon immer mühelos verstanden gehabt, mag den Griechen und sein Restaurant, finde Döner & Jufka äußerst deliziös...
... und naja was will man mehr?
Als Zentraler bin ich wohl mehr ein Liebhaber von Kulturen und ihren positiven Auswirkungen als ein Tunnelblick-Linker oder Rechter.
Doch Multikultur... ein Graus. Die meisten Menschen brauchen ihre sicheren Zonen in denen sie nicht mit 'Überraschungen' und dem uneingeladenene Unbekannten konfrontiert werden, in einem so häufig vorkommenden Ausmaß das bei einem Tier wie dem Menschen nur noch die
" Fight or Flight " Reaktion einsetzen kann. Und die kommt, so viel ist sicher.
Ich finde der Mensch hat sich eigentlich ziemlich gut geschlagen. Er hat das Göttliche angestrebt und das Irdische auf ein unglaublich hohes Niveau gebracht.
Aber er ist und bleibt ein Tier und seine Mittel und Wege sind begrenzt. Es gibt Dinge die kann er nicht machen, oder will er nicht machen. Oder macht sie nur sehr ungerne.
Und das ist okay.
Nun kommt in mir das Gefühl auf ich könnte nur noch auf Groteskes und Radiakales abschweifen daher erstmal Schluss hier und ich hoffe ich konnte den Usern hier einfach mal klarmachen das ganze Regierungen dabei sind einfach nur
einen dummen Fehler zu begehen
in dem Irrglauben man könnte ihn nur mit genug Gewalt durchsetzen und alle Kritiker zu Neonazi's oder Rechten zu erklären oder so...
... und das Land in seinen eindeutigen Ruin zu treiben.
Was wird die 'herrschende Klasse' dann machen wenn es (wieder mal) so weit gekommen ist?
Im guten alten Hitlerstyle sagen
" Wenn die Bevölkerung nicht in der Lage ist damit klarzukommen hat sie nicht verdient zu überleben! " ?
Kann ich mir total vorstellen. Bei so viel Uneinsichtigkeit. Die Mehrheit entscheidet wohl doch am Ende immer. Auf dem einen Weg oder den Anderen.
_________________ " Lieber 'ne heiße Freundin im Bett als das neue Epik-Set. "
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1882706) Verfasst am: 18.11.2013, 15:53 Titel: Re: Multikulti ist immer Antikulti - oder nicht? |
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Sachiel hat folgendes geschrieben: | Und irgendwie fühle ich mich als wenn ich mich der Kernfrage einfach nicht nähern will, darum...
Multikultur - Mögt ihr sie, oder nicht? Und wenn ja/nein, warum ?
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Nein. Ich halte Multikulti für ein ideologisches Konstrukt, das beinhaltet, daß auf Dauer in einem Gebiet mehrere Kulturen nebeneinander existieren, ohne daß eine Assimilation stattfindet. Grundsätzlich finde ich gegen Zuwanderung nichts zu sagen, solange sie im Rahmen einer Fähigkeit zur Assimiliation stattfindet, diese wird aber von den Multikulit-Anhängern ausdrücklich verneint oder nur insoweit gewünscht, als sie eine Anpassung an die Zugewanderten darstellt.
Über die Beweggründe gibt u.a. die Bemerkung von Joseph "Joschka" Fischer Auskunft, der da sagte. Deutschland müsse durch Zuwanderung "verdünnt" werden, woraus ein tiefsitzendes und in der Linken allgemein zu beobachtendes Mißbehagen an der eigenen Kultur spricht.
Desweiteren halte ich das Konzept Multikulti für fragwürdig, weil es, anders als seine Befürworter glauben machen wollen, nicht Vielfalt, sondern Gleichförmigkeit produziert. Es gibt am Ende dann zwar sozusagen Alles überall -- aber überall das Gleiche. Das Bedürfnis nach Eigenem muß dabei auf der Strecke bleiben, weshalb ich glaube, daß dabei auf Dauer nichts Gutes herauskommt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1882725) Verfasst am: 18.11.2013, 16:23 Titel: |
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Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
Eigentlich gab es vorher auch Multi-Kulti...Jetzt ist deren range sozusagen breiter.
Ich sehe da kein Problem an sich
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1882728) Verfasst am: 18.11.2013, 16:35 Titel: Re: Multikulti ist immer Antikulti - oder nicht? |
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Sachiel hat folgendes geschrieben: |
Ich trenne sie auf in die zwei bereits angesprochenen Typen und zwar
° Begeisterte Entdecker; die durch ihre Faszination eine unendliche Ausdauer mitbringen die Sprachen der Länder zu lernen in die sie reisen, sogar ohne große finanzielle Mittel in der Lage sind einen Platz zu finden den alle respektieren.
Kein Gegensatz im Prinzip weil dort wo Liebe und Begeisterung vorhanden ist, kann auch welche hinkommen.
Und dann gibt es noch die
° Verschleppten; die absolut keine Faszination für den Ort hegen wo sie hingebracht wurden, sie wollten IRGENDWO hin wo sie eventuell nicht mehr gejagt und gehasst werden, aber sich öffnen für diese ruhige Ecke können sie auch nicht so richtig.
Kann man ihnen auch nicht verübeln. Das ist halt nur Menschlich.
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Es ist ein wenig OT, ich wollte das aber jetzt doch posten, weil
es mir spontan aufgefallen ist und
ich es fuer ein wesentliches Problem in jeder Gesellschaft halte.
Und zwar: um ein Entdecker oder ein Verschleppter zu sein, muss man haeufig nichtmal das eigene Dorf verlassen.
Ein Verschleppter war ich waehrend meiner Pubertaet, aber auch in manchen Phasen meines Studiums haeufig ganz intensiv.
Ein Entdecker bin ich (hoffentlich, zumindest nach Kraeften) heute, egal ob in meiner "eigenen" Umgebung oder in der Ferne.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1882729) Verfasst am: 18.11.2013, 16:36 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
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Kommt drauf an, was man als einheitlich definiert. Im übrigen stimmt es nicht, es gab immer etwas Gemeinsames: z.B. Sprache, Baukultur, Eßkultur -- auch wenn man schon beachtliche Erfolge bei dessen Ausradierung erzielt hat. Oder was meinst du, warum ein Dorf in Oberbayern anders ausgesehen hat wie eins im Sauerland? Warum die Küche in Schwaben anders ist als die in Thüringen? Warum es in Oberbayern anders ausssieht als in Oberfranken? Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1882731) Verfasst am: 18.11.2013, 16:40 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ..Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Naja, aber das ist dann nicht die Schuld der Zuwanderung, sondern die Geschmacksverirrung der Stadtplaner/Architekten, die keine Ahnung davon haben, dass auch "heimische" Baukunst schoen ist.
Das ist dann nicht multikulti, sondern international oder mit suedlaendischem Flair.
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1882732) Verfasst am: 18.11.2013, 16:42 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
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Kommt drauf an, was man als einheitlich definiert. Im übrigen stimmt es nicht, es gab immer etwas Gemeinsames: z.B. Sprache, Baukultur, Eßkultur -- auch wenn man schon beachtliche Erfolge bei dessen Ausradierung erzielt hat. Oder was meinst du, warum ein Dorf in Oberbayern anders ausgesehen hat wie eins im Sauerland? Warum die Küche in Schwaben anders ist als die in Thüringen? Warum es in Oberbayern anders ausssieht als in Oberfranken? Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Es kommt aber vor allem drauf an, wie eng man den Begriff fast.
Z.B. Sprache:
Haben nun Schweizer, Deutsche und Österreicher eine gemeinsame Kultur nur wegen der Sprache? Bayern und norddeutsche? Oder spreche Ich bereits eine andere Spracheals viele der Jugendlichen heutzutage?
Und so kann Ich das auch mit allen möglichen Kulturellen Kategorien machen...
Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1882734) Verfasst am: 18.11.2013, 16:45 Titel: |
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Hatiora hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ..Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Naja, aber das ist dann nicht die Schuld der Zuwanderung, sondern die Geschmacksverirrung der Stadtplaner/Architekten, die keine Ahnung davon haben, dass auch "heimische" Baukunst schoen ist.
Das ist dann nicht multikulti, sondern international oder mit suedlaendischem Flair. |
Da gebe ich dir recht, das ist keine Folge von Zuwandereung, es sollte vielmehr eine Erwiderung darauf sein, daß es so etwas wie eine "einheitliche" Landeskultur nicht gebe.
Wenn es hingegen in der einen Straße so aussieht wie in der Türkei, in der nächsten wie in Indien und eine Ecke weiter wie in China und dazwischen wie überall, und ich im nächsten Viertel nicht mehr verstanden werde, ist die Wirkung die gleiche.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1882741) Verfasst am: 18.11.2013, 16:57 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
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Kommt drauf an, was man als einheitlich definiert. Im übrigen stimmt es nicht, es gab immer etwas Gemeinsames: z.B. Sprache, Baukultur, Eßkultur -- auch wenn man schon beachtliche Erfolge bei dessen Ausradierung erzielt hat. Oder was meinst du, warum ein Dorf in Oberbayern anders ausgesehen hat wie eins im Sauerland? Warum die Küche in Schwaben anders ist als die in Thüringen? Warum es in Oberbayern anders ausssieht als in Oberfranken? Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Es kommt aber vor allem drauf an, wie eng man den Begriff fast.
Z.B. Sprache:
Haben nun Schweizer, Deutsche und Österreicher eine gemeinsame Kultur nur wegen der Sprache? |
Nicht nur, aber unter anderem deswegen.
Du dürftest so z.B. keinerlei Problem haben, dich dort in den allermeinsten Alltagssituationen und im Umgang mit den Menschen ohne besondere Mühe zurechtzufinden. Das sähe in Saudi-Arabien sicher ganz anders aus.
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Bayern und norddeutsche? Oder spreche Ich bereits eine andere Spracheals viele der Jugendlichen heutzutage?
Und so kann Ich das auch mit allen möglichen Kulturellen Kategorien machen... |
Daß es innerhalb einer Kultur eine gewisse Bandbreite gibt, wie ja die Bevölkerung hinsichtlich Alter, Bildung usw. nie homogen ist, spricht nicht dagegen, daß es eine gemeinsame Kultur gibt.
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Wenn du das mal nicht überschätzt. Was genau macht dein Leben grundsätzlich anders?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1882770) Verfasst am: 18.11.2013, 17:58 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Haben nun Schweizer, Deutsche und Österreicher eine gemeinsame Kultur nur wegen der Sprache? |
Zuerst bin ich Österreicher, dann Deutscher, irgendwann Europäer, aber Weltenbürger bin ich nicht.
Das sich wohl die meisten Österreicher nicht mehr als Deutsche sehen hat meines Erachtens seinen Ursprung im Opfermythos Österreichs.
Dennoch "die Lebensart in beiden Ländern ist so ähnlich, dass man sich überall wohlfühlt"
-Matthias Steiner, deutscher Olympiasieger.
_________________ Trish:(
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1882780) Verfasst am: 18.11.2013, 18:16 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
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Kommt drauf an, was man als einheitlich definiert. Im übrigen stimmt es nicht, es gab immer etwas Gemeinsames: z.B. Sprache, Baukultur, Eßkultur -- auch wenn man schon beachtliche Erfolge bei dessen Ausradierung erzielt hat. Oder was meinst du, warum ein Dorf in Oberbayern anders ausgesehen hat wie eins im Sauerland? Warum die Küche in Schwaben anders ist als die in Thüringen? Warum es in Oberbayern anders ausssieht als in Oberfranken? Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Es kommt aber vor allem drauf an, wie eng man den Begriff fast.
Z.B. Sprache:
Haben nun Schweizer, Deutsche und Österreicher eine gemeinsame Kultur nur wegen der Sprache? |
Nicht nur, aber unter anderem deswegen.
Du dürftest so z.B. keinerlei Problem haben, dich dort in den allermeinsten Alltagssituationen und im Umgang mit den Menschen ohne besondere Mühe zurechtzufinden. Das sähe in Saudi-Arabien sicher ganz anders aus. |
Richtig. Es gibt offenbar einen Gradienten von Kultur.
Das spricht allerdings eben nicht per se gegen Multi-Kulti. Vor allem werden werden auch Menschen dieses unterschiedlich bewerten.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Bayern und norddeutsche? Oder spreche Ich bereits eine andere Spracheals viele der Jugendlichen heutzutage?
Und so kann Ich das auch mit allen möglichen Kulturellen Kategorien machen... |
Daß es innerhalb einer Kultur eine gewisse Bandbreite gibt, wie ja die Bevölkerung hinsichtlich Alter, Bildung usw. nie homogen ist, spricht nicht dagegen, daß es eine gemeinsame Kultur gibt. |
Ich finde eben, dass es darauf ankommt, wie man diese Bandbreite bewertet und wo man die Grenzen für sich persönlich zieht. Und welche Schnittmengen einem wichtig sind.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Wenn du das mal nicht überschätzt. Was genau macht dein Leben grundsätzlich anders? |
Sprache, Religion, Hobbys, Essensgewohnheiten, Bildung
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1882981) Verfasst am: 18.11.2013, 22:47 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das nicht so.
Da es auch ohne Einwanderung keine einheitliche Kultur in einem Land, einer Gegend gibt.
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Kommt drauf an, was man als einheitlich definiert. Im übrigen stimmt es nicht, es gab immer etwas Gemeinsames: z.B. Sprache, Baukultur, Eßkultur -- auch wenn man schon beachtliche Erfolge bei dessen Ausradierung erzielt hat. Oder was meinst du, warum ein Dorf in Oberbayern anders ausgesehen hat wie eins im Sauerland? Warum die Küche in Schwaben anders ist als die in Thüringen? Warum es in Oberbayern anders ausssieht als in Oberfranken? Klar, wenn man überall Tokana-Häuser hinbaut, dann noch einen Baumarkt sowie einen gläserenen Büroklotz dazu und einen Burgerking und einen Asia-Imbiß, geht es in Richtung Ununterscheidbarkeit. |
Es kommt aber vor allem drauf an, wie eng man den Begriff fast.
Z.B. Sprache:
Haben nun Schweizer, Deutsche und Österreicher eine gemeinsame Kultur nur wegen der Sprache? Bayern und norddeutsche? Oder spreche Ich bereits eine andere Spracheals viele der Jugendlichen heutzutage?
Und so kann Ich das auch mit allen möglichen Kulturellen Kategorien machen...
Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Kultur veraendert sich auch staendig. Dies wurde mir erst vor ein paar Wochen wieder richtig bewusst als ich eine Doku ueber den in den 30ger Jahren in Deutschland sehr populaeren Regisseur Veit Harlan mit vielen laengeren Ausschnitten aus seinen Filmen sah.
Mal davon abgesehen, dass er auch Nazi-Propagandafilme wie Jud Suess und Kolberg gedreht hat, wirkte auch sein restliches Oevre auf mich so exotisch als ob es vom anderen Ende der Welt stammte. Das triefte alles nur so von graeusslichem Gefuehlskitsch in der Art der "Heimatfilme" der 50ger Jahre, bloss noch viel schlimmer.
Wenn ich mir vorstelle, dass meine Leute vor 2 oder 3 Generationen wahrscheinlich voll auf solchen Muell abgefahren sind, dann wird mir klar, dass mich kulturell mehr von meinen Gross- und Urgrosseltern trennt als von meinen Altersgenossen auch in entfernten Laendern. Die hoeren oft die gleiche Musik wie ich und man findet auch Filme, die man gemeinsam kennt und ueber die man sich unterhalten kann.
_________________ Defund the gender police!!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1882991) Verfasst am: 18.11.2013, 23:04 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wenn ich mir vorstelle, dass meine Leute vor 2 oder 3 Generationen wahrscheinlich voll auf solchen Muell abgefahren sind, dann wird mir klar, dass mich kulturell mehr von meinen Gross- und Urgrosseltern trennt als von meinen Altersgenossen auch in entfernten Laendern. Die hoeren oft die gleiche Musik wie ich und man findet auch Filme, die man gemeinsam kennt und ueber die man sich unterhalten kann. |
Sicherlich auch nicht mein Geschmack, aber noch tausendmal mehr trennt mich von Zeitgenossen, deren ästhetisches Leitbild ein New Yorker Ghetto ist ...
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1883004) Verfasst am: 18.11.2013, 23:15 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Wenn ich mir vorstelle, dass meine Leute vor 2 oder 3 Generationen wahrscheinlich voll auf solchen Muell abgefahren sind, dann wird mir klar, dass mich kulturell mehr von meinen Gross- und Urgrosseltern trennt als von meinen Altersgenossen auch in entfernten Laendern. Die hoeren oft die gleiche Musik wie ich und man findet auch Filme, die man gemeinsam kennt und ueber die man sich unterhalten kann. |
Sicherlich auch nicht mein Geschmack, aber noch tausendmal mehr trennt mich von Zeitgenossen, deren ästhetisches Leitbild ein New Yorker Ghetto ist ... |
Das widerlegt jetzt nicht wirklich mein Argument.
Auch die sind nicht meine Generation. Da gibt es aehnliche kulturelle Unterschiede wie zwischen mir und frueheren Generationen.
Mit "Gangsta-Rap" z.B. kann ich aehnlich wenig anfangen wie mit dem Gefuehlskitsch der Heimatfilme, voellig gleichgueltig ob das aus dem "New Yorker Ghetto" kommt oder aus der betreffenden Szene in einer deutschen Grosstadt.
_________________ Defund the gender police!!
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1883020) Verfasst am: 18.11.2013, 23:33 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Wenn du das mal nicht überschätzt. Was genau macht dein Leben grundsätzlich anders? |
Sprache, Religion, Hobbys, Essensgewohnheiten, Bildung |
Da würde mich mal interessieren, was deine Eltern für eine andere Sprachen hatten.
Der Rest? Sind ganz normale und übliche Unterschiede innerhalb einer Kultur. Ich meine, ich hab nun auch in vielen Dingen unterschiedliche Ansichten zu denen meiner Eltern, insbesondere Politik und Religion. Das ist aber keine grundsätzlich andere Lebensweise. Ich muß zum Beispiel von mir sagen, daß meine Vorstellungen von Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Pflichterfüllung sehr deutsch, mit denen ich in, sagen wir, Indien, wohl eher ein mentales Problem hätte. Von meinem Vater z.B. habe ich trotz sonst maximaler Differenzen eine Vorliebe für bodenständiges Essen und Wein, von meiner Mutter eine preußisch-protestantische Nüchternheit. Das sind, über politische Unterschiede hinweg, kulturelle Gegebenheiten, die nach meinem Dafürhalten mehr verbinden als trennen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1883031) Verfasst am: 18.11.2013, 23:38 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Mit "Gangsta-Rap" z.B. kann ich aehnlich wenig anfangen wie mit dem Gefuehlskitsch der Heimatfilme, voellig gleichgueltig ob das aus dem "New Yorker Ghetto" kommt oder aus der betreffenden Szene in einer deutschen Grosstadt. |
Nun ja, immerhin kann ich, im Gegensatz zu "Gangsta-Rap", beim Fünfziger-Jahre-Heimatkitsch doch verstehen und kulturhistorisch einordnen, woher diese Sehnsucht nach vermeintlich heiler Welt kam.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1883097) Verfasst am: 19.11.2013, 06:02 Titel: Re: Multikulti ist immer Antikulti - oder nicht? |
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Sachiel hat folgendes geschrieben: | US-Amerika macht es vor, lernen wir aus ihrem Beispiel und ihrer gescheiterten Nation voller wie ich anmerken darf überfüllter Gefängnisse, Hass, Rassismus, Getthos und Slums.
Meiner Meinung nach führt Multikultur auch immer in Getthos und Slums. Geht nicht anders weil Menschen sich nicht für andere Menschen und deren Wohlbefinden interessieren in denen man so wenig Gleichheit mit sich selber sieht, daß man sich schon anfängt bedroht zu fühlen. |
Naja, die USA als "gescheiterte" Nation zu bezeichnen halte ich aber doch für reichlich übertrieben. Sicherlich stehen sie derzeit vor ein paar wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen (wie jedes andere Land auch), aber nichtsdestotrotz sind sie noch immer die mit weitem Abstand wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell und militärisch bedeutendste Nation der Welt und ich denke auch nicht, dass sich das in den nächsten 20 Jahren ändern wird. Das die USA in den deutschen Medien zumeist sehr negativ dargestellt werden halte ich hauptsächlich für einen Ausdruck von Neid.
Das Hass und Rassismus in den USA verbreiteter sind als in der EU glaube ich nicht.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44645
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(#1883098) Verfasst am: 19.11.2013, 06:10 Titel: |
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Nur weil Menschen nebeneinander wohnen, die sich nicht füreinander interessieren, hat man noch lange kein Ghetto. Ich interessiere mich auch nicht groß für meine Nachbarn und trotzdem wohnt nicht einer von uns in einem Ghetto. Ghettos entstehen nicht einfach so von selbst, weil die Menschen nunmal so sind, wie sie sind, sondern sie werden mehr oder weniger gezielt durch politische und ökonomische Maßnahmen geschaffen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1883101) Verfasst am: 19.11.2013, 08:02 Titel: |
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zum Eingangsbeitrag und ganz ohne Polemik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulturalismus
vs.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alltagsrassismus
Gerade weil als Beispiel die USA herangezogen wird, ist mit der gesamten Betrachtung nicht weit her, da MK =/= MP und das sowohl im nationalen, als auch universellen Vergleich.
Hier noch mal ein etwas älterer, mMn aber noch immer sehr guter Artikel zu dem Thema:
http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/637519/Schluss-mit-Multikulti
Zitat: | Seit der Kapitulation vor einem rassistischen Druckwerk, dessen Befunde auf kreativer Statistik beruhen, tragen Politiker aller Couleurs ein Diversitätskonzept zu Grabe, das anderswo gut funktioniert, und Medien aller Couleurs stimmen in den Abgesang ein. Die katastrophale Auswirkung eines katastrophalen Bestsellers: Multikulti wird mitteleuropaweit abgeschafft.
..... |
Ja, ich bin pro Multikulturalismus - und zwar im Sinne der Definition.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44645
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(#1883107) Verfasst am: 19.11.2013, 08:49 Titel: Re: Multikulti ist immer Antikulti - oder nicht? |
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Sachiel hat folgendes geschrieben: | Sie scheinen das Eigene ja zu verachten oder zumindest kein bisschen zu lieben, weil sonst wären sie nicht damit einverstanden zuzusehen wie es immer weiter entfremdet, koste es was wolle. |
Wenn mein Eigenes sich nicht mit der Zeit verändern und neue Impulse aufnehmen würde, würde ich es über kurz oder lang selbst nicht mehr als mein Eigenes erkennen. Das wäre Ent-Fremdung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1883108) Verfasst am: 19.11.2013, 09:04 Titel: |
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Auch wenn hier der Segen einer multikulturellen Gesellschaft in den rosarotesten Farben ausgemalt wird, so wird doch eines vollkommen übergangen und negiert: das Recht eines Staatsvolkes, darüber zu entscheiden, ob es die besagten Veränderungen will oder nicht. Es wird vielmehr so getan, als wäre die Vision einer multiethnischen und -kulturellen Gesellschaft absolut wünschenswert, während die Vorstellung einer dominirenden Nationalkultur grundsätzlich illegitim wäre. Ich finde an letzterem nichts Verwerfliches, verwerflich können allenfalls die Mittel sein, mit denen diese Zielvorstellung erreicht werden soll.
(Was ich, nebenbei bemerkt, bei der ganzen Debatte immer wieder merkwürdig finde: Wenn ein Herr Gyatso, alias Dalai Lama, die Zuwanderung von Chinasen nach Tibet als "kulturellen Völkermord" -- ein hartes Wort! -- geißelt, dann findet er wohlwollendes Verständnis bei der gleichen Klientel, die Deutschland ungedingt "verdünnen" möchte. Warum sagt man ihm da nicht auch: halt die Klappe und freu dich über die Bereicherung und Vielfalt?)
Interessanterweise schweigt sich der Autor darüber aus, mit welchen Mitteln seiner Meinung nach der aus seiner Sicht wünschenswerte Zustand erreicht werden soll. Wie soll z.B. eine gleichmäßige Verteilung zuwandernder Bevölkerungsteile über eine Stadt erreicht werden? Zwangsumsiedlung? Staatliche Kontrolle über die Wohnraumvergabe? Kann sich der Autor nicht vostellen, daß gerade neu zugewanderte Menschen duchaus den Wunsch haben können, sich zu ihresgleichen zu gesellen? Stattdessen ist er nur imstande, darin eine Borniertheit der alteingesessenen Bevölkerung zu erkennen. Das nenne ich selektive Wahrnehmung.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1883116) Verfasst am: 19.11.2013, 09:29 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Wenn du das mal nicht überschätzt. Was genau macht dein Leben grundsätzlich anders? |
Sprache, Religion, Hobbys, Essensgewohnheiten, Bildung |
Da würde mich mal interessieren, was deine Eltern für eine andere Sprachen hatten. |
Nun, meine Eltern sind eingewandert aus dem damaligen Jugoslawien. Ich nicht. Ich spreche kroatisch nur sehr leidlich, für sie gilt das für deutsch.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Der Rest? Sind ganz normale und übliche Unterschiede innerhalb einer Kultur. Ich meine, ich hab nun auch in vielen Dingen unterschiedliche Ansichten zu denen meiner Eltern, insbesondere Politik und Religion. Das ist aber keine grundsätzlich andere Lebensweise. Ich muß zum Beispiel von mir sagen, daß meine Vorstellungen von Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Pflichterfüllung sehr deutsch, mit denen ich in, sagen wir, Indien, wohl eher ein mentales Problem hätte. Von meinem Vater z.B. habe ich trotz sonst maximaler Differenzen eine Vorliebe für bodenständiges Essen und Wein, von meiner Mutter eine preußisch-protestantische Nüchternheit. Das sind, über politische Unterschiede hinweg, kulturelle Gegebenheiten, die nach meinem Dafürhalten mehr verbinden als trennen. |
Du bezeichnest das als Unterschiede innerhalb einer Kultur, was aber nicht klar wird ist, was denn dann Unterschiede zu einer anderen Kultur sein sollen.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1883119) Verfasst am: 19.11.2013, 09:33 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
(Was ich, nebenbei bemerkt, bei der ganzen Debatte immer wieder merkwürdig finde: Wenn ein Herr Gyatso, alias Dalai Lama, die Zuwanderung von Chinasen nach Tibet als "kulturellen Völkermord" -- ein hartes Wort! -- geißelt, dann findet er wohlwollendes Verständnis bei der gleichen Klientel, die Deutschland ungedingt "verdünnen" möchte. Warum sagt man ihm da nicht auch: halt die Klappe und freu dich über die Bereicherung und Vielfalt?) |
Ich finde alles andere als ein Fan von dem Knilch. Ebenso will ich Deutschland "verdünnen".
Dein vergleich hinkt doch aber, schließlich werden hier keine Einwanderer eingeschleust, die eine Riesen Militärmacht im Rücken haben. Außerdem ist Tibet de facto von China besetzt...was man auch nicht für Deutschland sagen kann
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1883127) Verfasst am: 19.11.2013, 10:48 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Auch wenn hier der Segen einer multikulturellen Gesellschaft in den rosarotesten Farben ausgemalt wird, so wird doch eines vollkommen übergangen und negiert: das Recht eines Staatsvolkes, darüber zu entscheiden, ob es die besagten Veränderungen will oder nicht. Es wird vielmehr so getan, als wäre die Vision einer multiethnischen und -kulturellen Gesellschaft absolut wünschenswert, während die Vorstellung einer dominirenden Nationalkultur grundsätzlich illegitim wäre. Ich finde an letzterem nichts Verwerfliches, verwerflich können allenfalls die Mittel sein, mit denen diese Zielvorstellung erreicht werden soll. |
Ich habe nicht den Eindruck, dass dieses Recht dem Staatsvolk abgesprochen wird. Was ich häufig feststelle ist jedoch, dass dem Multikulturismus Probleme in die Schuhe geschoben werden, die er gar nicht verursacht hat. Ein Beispiel: Als vor kurzem der Martinstag in einer Gemeinde in Lichterfest umgenannt wurde hieß es gleich "Die bösen Moslems kommen hierher und wollen unsere Kultur zerstören, sowas sollten wir uns in der Türkei erlauben!" Ich hatte jedoch den Eindruck, dass die Menschen, die diese Umbennung befürworteten, größtenteils keine Moslems waren. Es waren Getaufte, die schon über mehrere Generationen Deutsche waren und sich bewusst gegen das Christentum entschieden haben. Sind das jetzt keine "echten" Deutsche, weil sie keine Christen sind? Ich denke nicht. Ähnlich ist es doch mit Religionsunterricht an Schulen. Auch hier sind die meisten Kritiker keine muslimische Immigranten, sondern säkularisierte Deutsche.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1883131) Verfasst am: 19.11.2013, 10:52 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich zum Beispiel würde von mir sagen, dass Ich eine ganz andere Kultur habe als meine Eltern |
Wenn du das mal nicht überschätzt. Was genau macht dein Leben grundsätzlich anders? |
Sprache, Religion, Hobbys, Essensgewohnheiten, Bildung |
Da würde mich mal interessieren, was deine Eltern für eine andere Sprachen hatten. |
Nun, meine Eltern sind eingewandert aus dem damaligen Jugoslawien. Ich nicht. Ich spreche kroatisch nur sehr leidlich, für sie gilt das für deutsch. |
Das ist natürlich Grund genug, von einer anderen Kultur zu sprechen, als deine Eltern sie hatten. Aber daran sieht man doch auch, daß du weitgehend die Kultur des Landes angenommen hast, in dem du lebst.
Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Der Rest? Sind ganz normale und übliche Unterschiede innerhalb einer Kultur. Ich meine, ich hab nun auch in vielen Dingen unterschiedliche Ansichten zu denen meiner Eltern, insbesondere Politik und Religion. Das ist aber keine grundsätzlich andere Lebensweise. Ich muß zum Beispiel von mir sagen, daß meine Vorstellungen von Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Pflichterfüllung sehr deutsch, mit denen ich in, sagen wir, Indien, wohl eher ein mentales Problem hätte. Von meinem Vater z.B. habe ich trotz sonst maximaler Differenzen eine Vorliebe für bodenständiges Essen und Wein, von meiner Mutter eine preußisch-protestantische Nüchternheit. Das sind, über politische Unterschiede hinweg, kulturelle Gegebenheiten, die nach meinem Dafürhalten mehr verbinden als trennen. |
Du bezeichnest das als Unterschiede innerhalb einer Kultur, was aber nicht klar wird ist, was denn dann Unterschiede zu einer anderen Kultur sein sollen. |
Ich gebe zu, daß das nicht ohne weiteres pauschal zu bestimmen ist. Ich denke aber, wenn man die Gepflogenheiten und Gewohnheiten in verschiedenen Ländern vergleicht, wird deutlich, daß es Unterschiede gibt, die nicht durch ein bestimmtes Milieu oder eine Subkultur bestimmt sind, sondern übergreifend gelten. Deswegen ist ja auch die Gefahr so groß, sich in fremden Ländern ungewollt daneben zu benehmen -- sei es, sich in England nicht wie üblich anzustellen oder in den USA nicht genug Trinkgeld zu geben. Aber genau das sind ja schließlich die Dinge, die die Welt interessant und vielfältig machen. Es ist nur ein Unterschied, ob man sich dem auf Reisen gewollt aussetzt, oder ob man in seinem Alltag vor der eigenen Haustür völlig ungebeten damit klarkommen muß. Ich z.B. hab überhaupt keinen Bock, mich beim täglichen Einkauf mit Verständigungsschwierigkeiten auseinanderzusetzen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1883132) Verfasst am: 19.11.2013, 10:56 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Ich habe nicht den Eindruck, dass dieses Recht dem Staatsvolk abgesprochen wird. Was ich häufig feststelle ist jedoch, dass dem Multikulturismus Probleme in die Schuhe geschoben werden, die er gar nicht verursacht hat. Ein Beispiel: Als vor kurzem der Martinstag in einer Gemeinde in Lichterfest umgenannt wurde hieß es gleich "Die bösen Moslems kommen hierher und wollen unsere Kultur zerstören, sowas sollten wir uns in der Türkei erlauben!" Ich hatte jedoch den Eindruck, dass die Menschen, die diese Umbennung befürworteten, größtenteils keine Moslems waren. Es waren Getaufte, die schon über mehrere Generationen Deutsche waren und sich bewusst gegen das Christentum entschieden haben. Sind das jetzt keine "echten" Deutsche, weil sie keine Christen sind? Ich denke nicht. Ähnlich ist es doch mit Religionsunterricht an Schulen. Auch hier sind die meisten Kritiker keine muslimische Immigranten, sondern säkularisierte Deutsche. |
Gebe ich dir völlig recht. Ich erhebe auch keineswegs den Vorwurf gegenüber Zuwanderern, die hiesige Kultur untergraben zu wollen. Das machen vielmehr Deutsche, zu deren politischen Agenda das gehören zu scheint.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1883133) Verfasst am: 19.11.2013, 11:01 Titel: |
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"Kultur" ist ein Sammelbegriff für zahllose Errungenschaften, Eigenheiten und Dummheiten einer Gesellschaft. Niemand zwingt uns das Gesamtpaket zu kaufen. Wir können doch ohne weiteres übernehmen, was und gefällt und ablehnen, was uns nicht gefällt.
Ich mag indisches Essen, bin aber ein Gegner das Kastenwesens. So what?
Wenn zwei Kulturen zu einer verschmelzen ist das nichts anderes als Dialektik und/oder Evolution.
Das beste setzt sich durch.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1883136) Verfasst am: 19.11.2013, 11:05 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich z.B. hab überhaupt keinen Bock, mich beim täglichen Einkauf mit Verständigungsschwierigkeiten auseinanderzusetzen. |
Muß ja schlimm bei euch sein.
Ich gehe regelmäßig in unterschiedliche Geschäfte die u.a. von Türken, Chinesen, Pakistanern, Vietnamesen, Arabern und Polen geführt werden.
Die bisher einzigen Verständigungsprobleme hatte ich mal in so einem Hipstercafe in einem Hipsterkiez.Die Bedienung kam aus den USA und konnte kein Wort deutsch.
Kannste das mal konkretisieren, was du meinst?
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1883141) Verfasst am: 19.11.2013, 11:17 Titel: |
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Jede Kultur ist ursprünglich aus mehreren Kulturen entstanden.
Man kann auch Kulturen durch Vermischung mit anderen Kulturen erneuern und interessanter machen, vor allem, wenn man aus jeder der Kulturen das Beste und Interessanteste nimmt und den Rest wegwirft.
Und zusätzlich kann man zu dem neuen Gemisch noch einige Kompositionen hinzu fügen, die es bisher in keiner Kultur gab.
So können Kulturen entstehen, die besser sind als bisherige.
Als Beispiel nehme ich nur mal die Architektur. Hier können Stile verschmelzen und zusätzlich Innovationen etwas ganz neues schaffen, das mehr ist als das Zusammenwerfen der alten Bestandteile.
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44645
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(#1883153) Verfasst am: 19.11.2013, 11:34 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Jede Kultur ist ursprünglich aus mehreren Kulturen entstanden. |
Ich bezweifle, dass sich "Kulturen" überhaupt auf diese Weise zählen lassen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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