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Islamische Jagdsaison im Irak (und Syrien?) ist eröffnet

 
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
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Beitrag(#1949096) Verfasst am: 10.09.2014, 23:00    Titel: Islamische Jagdsaison im Irak (und Syrien?) ist eröffnet Antworten mit Zitat

Während der Großmufti der Azhar im August 2014 noch herumeierte und - übrigens auf Intervention des Vatikans hin - eine wachsweiche Verurteilung des IS-Terrors von sich gab - http://www.huffingtonpost.com/2014/08/12/muslim-leader-condemns-islamic-state_n_5671572.html -, wurde ein saudischer Imam deutlicher und lizensierte die Denunziation und ggf. Ermordung von IS-Leuten: http://www.memri.org/clip/en/0/0/0/0/0/0/4474.htm.

"Islam ist Frieden" zynisches Grinsen - q.e.d.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1949119) Verfasst am: 10.09.2014, 23:55    Titel: Antworten mit Zitat

Aha. Dass der Typ den Kampf gegen diese Terroristen legitimiert, ist jetzt also auch irgendwie nicht in Ordnung. Der IS ist also wohl sowieso ein Beweis für die allgemeine Gewalttätigkeit des Islam; die Leute, die ihn bekämpfen wollen, sind es aber irgendwie auch; und wenn ein bedeutender Gelehrter den IS "nur" verurteilt, dann ist das nur "wachsweich" und deswegen auch doof.
Es ist also völlig egal, wie sich die Muslime nun verhalten, Scheiße sind sie auf jeden Fall. Ein schöneres und durchsichtigeres Beispiel für Islamophobie könnte man gar nicht erfinden.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1949121) Verfasst am: 11.09.2014, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Was auch immer an

Zitat:

"An extremist and bloody group such as this poses a danger to Islam and Muslims, tarnishing its image as well as shedding blood and spreading corruption," said Grand Mufti Shawqi Allam, Egypt's most influential Muslim cleric, the state news agency MENA reported.


wachsweich ist. Mit den Augen rollen
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1949155) Verfasst am: 11.09.2014, 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Es ist also völlig egal, wie sich die Muslime nun verhalten, Scheiße sind sie auf jeden Fall.

Schön, dass du es endlich eingesehen hast. Dann waren all die Jahre in diesem Forum ja doch nicht vergeblich! zwinkern
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Standpunkt
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel

Beitrag(#1949231) Verfasst am: 11.09.2014, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Was auch immer an

Zitat:

"An extremist and bloody group such as this poses a danger to Islam and Muslims, tarnishing its image as well as shedding blood and spreading corruption," said Grand Mufti Shawqi Allam, Egypt's most influential Muslim cleric, the state news agency MENA reported.


wachsweich ist. Mit den Augen rollen


Ich hätte mir gewünscht, dass der einflussreiche Imam von der Azhar mehr die Abscheu über die systematische Ermordung vieler Menschen hervorhebt als die Sorge um den Ruf seiner Religion.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1949242) Verfasst am: 11.09.2014, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Standpunkt hat folgendes geschrieben:
Ich hätte mir gewünscht, dass der einflussreiche Imam von der Azhar mehr die Abscheu über die systematische Ermordung vieler Menschen hervorhebt als die Sorge um den Ruf seiner Religion.

Jo. Und wenn er das macht (hat er ja außerdem vielleicht - kennst du den ganzen Text?), fällt dir bestimmt noch was an, warum das denn nicht reicht und was er noch hätte machen müssen. Den Islamophoben können's die Muslime eben nie recht machen. Siehe oben, wo dann sogar die Legitimierung des Kampfes gegen den IS als Beleg für für die Furchtbarschlimmigkeit des Islams benutzt wird.

Btw, war in einem anderen Thread nicht nach Parallelen zwischen Islamophobie und Antisemitismus gefragt worden? Diese völlige Unabhängigkeit der Feindschaft vom Verhalten, bzw. dass jedes Verhalten negativ ausgelegt wird, ist eine.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1949264) Verfasst am: 11.09.2014, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Standpunkt hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Was auch immer an

Zitat:

"An extremist and bloody group such as this poses a danger to Islam and Muslims, tarnishing its image as well as shedding blood and spreading corruption," said Grand Mufti Shawqi Allam, Egypt's most influential Muslim cleric, the state news agency MENA reported.


wachsweich ist. Mit den Augen rollen


Ich hätte mir gewünscht, dass der einflussreiche Imam von der Azhar mehr die Abscheu über die systematische Ermordung vieler Menschen hervorhebt als die Sorge um den Ruf seiner Religion.


Wieso, weil Gott das Herz anschaut?
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel

Beitrag(#1949311) Verfasst am: 11.09.2014, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Standpunkt hat folgendes geschrieben:
Ich hätte mir gewünscht, dass der einflussreiche Imam von der Azhar mehr die Abscheu über die systematische Ermordung vieler Menschen hervorhebt als die Sorge um den Ruf seiner Religion.

Jo. Und wenn er das macht (hat er ja außerdem vielleicht - kennst du den ganzen Text?), fällt dir bestimmt noch was an, warum das denn nicht reicht und was er noch hätte machen müssen. Den Islamophoben können's die Muslime eben nie recht machen. Siehe oben, wo dann sogar die Legitimierung des Kampfes gegen den IS als Beleg für für die Furchtbarschlimmigkeit des Islams benutzt wird.

Btw, war in einem anderen Thread nicht nach Parallelen zwischen Islamophobie und Antisemitismus gefragt worden? Diese völlige Unabhängigkeit der Feindschaft vom Verhalten, bzw. dass jedes Verhalten negativ ausgelegt wird, ist eine.


Aha, Du attestierst mir per Ferndiagnose eine „Islamophobie“.
Ich fürchte, ich muss Dich enttäuschen:
Ich bin seit mehreren Jahrzehnten mit Mitgliedern einer muslimischen Großfamilie hier und in Nordafrika befreundet. Einer (als Unternehmensberater viel unterwegs) – ich mag ihn besonders - hat sogar in seinem Auto einen Gebetsteppich mit Kompass, damit er die Richtung Mekka nicht verfehlt. Diese Beziehungen werden von beiden Seiten als eine erhebliche Bereicherung erlebt. Die Messlatte für Sympathie oder Antipathie ist für mich lediglich die Art und Weise wie wortgetreu diese Religion betrachtet und gelebt wird. Deine Ferndiagnose „Phobische Störung“ (F40ff nach ICD-10 der WHO) bedarf somit einer Revision.
Was „Den Islam“ betrifft, so ist mir bei vielen Aufenthalten in „islamischen“ Ländern (Jordanien, Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien, Marokko, Mauretanien, Senegal, Mali, Niger) natürlich klar geworden, dass der Alltag dort viele Spielarten dieser Religion möglich macht. Bedenklich empfinde ich aber, dass es dort und auch bei uns nicht wenige Muslime gibt, die sich allein aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit allen Andersgläubigen gegenüber überlegen fühlen und sich entsprechend verhalten. Diesem Irrtum sollen angeblich auch Christen unterliegen, aber hoffentlich in geringerem Umfang.
Da für mich das Recht auf Leben sowie die freie Wahl der Weltanschauung hohe Güter sind, werden Konflikte mit islamischen Hardcore-Religionsanhängern unvermeidlich. Nicht wenige Passagen vom Koran und der Sira (das Verhalten Mohammeds gilt als vorbildlich) sind mir wegen des inhumanen Inhalts ein Gräuel. Deswegen nahm ich Anstoß daran, wie die Azhar – allem Anschein nach auch erst nach Intervention des Vatikans – die Gewaltexzesse des IS verurteilt hat, und zudem offenbar erst im August 2014.
Als Demokrat möchte ich daran festhalten, dass Gesetze und Verhaltens-normen von der Mehrheit festgelegt werden, nicht von religiösen Gruppen. Deshalb verfolge ich Stellungnahmen des Zentralrats der Muslime in Deutschland genau kritisch wie solche der Deutschen Bischofskonferenz.
Bei Ersterem stören mich z.B. die Forderung nach eigenen Friedhöfen, Forderungen nach Gebetsräumen in öffentlichen Einrichtungen, punktuelle Befreiung muslimischer Kinder von der Schulpflicht usw.
Ich erlebe, dass Menschen, deren materielle Existenz von der Anzahl der Gläubigen abhängt, zum Schulterschluss mit Anhängern anderer Religionen tendieren, weil die Zunahme der Kritik an Glaubensinhalten und -praxis auch ihnen selbst die Basis entziehen kann.
Auffällig ist jedoch, dass muslimische Funktionäre das Hochamt des Beleidigtseins oft und mit Hingabe zelebrieren. Dazu haben Heinisch/Scholz festgestellt:
„Wer sich von der Religionskritik eines Anderen beleidigt fühlt, fühlt sich letztlich von der Existenz dieses Anderen beleidigt.“
(Heiko Heinisch/Nina Scholz: Europa, Menschenrechte und Islam, Wien 2012, S. 174)
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unquest
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Beitrag(#1949337) Verfasst am: 11.09.2014, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Standpunkt hat folgendes geschrieben:

Aha, Du attestierst mir per Ferndiagnose eine „Islamophobie“.
Ich fürchte, ich muss Dich enttäuschen:

Wieso rechtfertigst du dich?
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Als ein Mensch der Hani Fahs schätzt, bin ich auch islamophob und sehe diesen Vorwurf als Auszeichnung. Lachen
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21849

Beitrag(#1949344) Verfasst am: 11.09.2014, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Das ist m.W. eine Legende.
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beachbernie
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Beitrag(#1949353) Verfasst am: 11.09.2014, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Das ist m.W. eine Legende.



Wie so manches andere auch hier im Thread. Sehr glücklich
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#1949384) Verfasst am: 12.09.2014, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Das ist m.W. eine Legende.


In der taz wird bzgl.des Begriffs auf die Publizistinnen Caroline Fourest und Fiammetta Venner verwiesen. Auch sonst ist mir beim Lesen immer wieder Chomeini in diesem Zusammenhang in Erinnerung. Wenn du eine bessere Quelle hast immer her damit.
Code:
http://www.taz.de/!58544/


Aber wir können auch unabhängig der Herkunft des Begriffs die Definition von Bassam Tibi nehmen:

Zitat:
„eine Waffe der Muslimbrüder in einem Propagandakrieg des politischen Islam gegen Europa und den Westen“
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beachbernie
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Beitrag(#1949386) Verfasst am: 12.09.2014, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Dann wird es wohl mit dem Begriff "Antisemitismus" so aehnlich sein. Der dient wahrscheinlich der "juedischen Weltverschwoerung" als "Propagandawaffe". Sehr glücklich
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1949391) Verfasst am: 12.09.2014, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Das ist m.W. eine Legende.


In der taz wird bzgl.des Begriffs auf die Publizistinnen Caroline Fourest und Fiammetta Venner verwiesen. Auch sonst ist mir beim Lesen immer wieder Chomeini in diesem Zusammenhang in Erinnerung. Wenn du eine bessere Quelle hast immer her damit.
Code:
http://www.taz.de/!58544/


Aber wir können auch unabhängig der Herkunft des Begriffs die Definition von Bassam Tibi nehmen:

Zitat:
„eine Waffe der Muslimbrüder in einem Propagandakrieg des politischen Islam gegen Europa und den Westen“


unquest hat recht (bis auf die Marginalie der zeitl. Einordnung):

Zitat:
Der Begriff „Islamophobie“ ist älter als seine Verwendung durch den Runnymede Trust 1997 und er ist auch in
einem ganz anderen Kontext entstanden. Von „Islamophobie“ sprachen 1979 die iranischen Mullahs in explizit frauenfeindlicher
Absicht. „Islamophobie“ diente zur Diffamierung von nicht verschleierten Frauen als „schlechte Musliminnen“ und sollte die
Verweigerung gegenüber den Bekleidungsvorschriften des Islam anzeigen.

http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/islamundpolitik/documents/Islamophobie.pdf


Siehe auch Pascal Bruckner:


Zitat:
Ende der siebziger Jahre haben iranische Fundamentalisten den Begriff der Islamophobie erfunden, den sie sich von der "Xenophobie" abgepaust haben. Sein Ziel ist, den Islam zu etwas Unantastbarem zu erklären. Wer diese neu gesetzte Grenze überschreitet, gilt als Rassist. Dieser einer totalitären Propaganda würdige Begriff lässt absichtlich offen, ob er auf eine Religion zielt, ein Glaubenssystem, oder auf die Gläubigen aller Herren Länder, die ihr angehören.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1949396) Verfasst am: 12.09.2014, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Der Begriff wurde Anfang der 70er von Chomeini benutzt um Frauen zum Kopftuchtragen zu bewegen; später diente er dazu Gegner des islamischen Gottesstaates zu denunzieren.

Das ist m.W. eine Legende.


In der taz wird bzgl.des Begriffs auf die Publizistinnen Caroline Fourest und Fiammetta Venner verwiesen. Auch sonst ist mir beim Lesen immer wieder Chomeini in diesem Zusammenhang in Erinnerung. Wenn du eine bessere Quelle hast immer her damit.
Code:
http://www.taz.de/!58544/


Aber wir können auch unabhängig der Herkunft des Begriffs die Definition von Bassam Tibi nehmen:

Zitat:
„eine Waffe der Muslimbrüder in einem Propagandakrieg des politischen Islam gegen Europa und den Westen“


unquest hat recht (bis auf die Marginalie der zeitl. Einordnung):

Zitat:
Der Begriff „Islamophobie“ ist älter als seine Verwendung durch den Runnymede Trust 1997 und er ist auch in
einem ganz anderen Kontext entstanden. Von „Islamophobie“ sprachen 1979 die iranischen Mullahs in explizit frauenfeindlicher
Absicht. „Islamophobie“ diente zur Diffamierung von nicht verschleierten Frauen als „schlechte Musliminnen“ und sollte die
Verweigerung gegenüber den Bekleidungsvorschriften des Islam anzeigen.

http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/islamundpolitik/documents/Islamophobie.pdf


Siehe auch Pascal Bruckner:


Zitat:
Ende der siebziger Jahre haben iranische Fundamentalisten den Begriff der Islamophobie erfunden, den sie sich von der "Xenophobie" abgepaust haben. Sein Ziel ist, den Islam zu etwas Unantastbarem zu erklären. Wer diese neu gesetzte Grenze überschreitet, gilt als Rassist. Dieser einer totalitären Propaganda würdige Begriff lässt absichtlich offen, ob er auf eine Religion zielt, ein Glaubenssystem, oder auf die Gläubigen aller Herren Länder, die ihr angehören.



Zitat:
..Der Ursprung des Begriffs „Islamophobie“ lässt sich im französischen Sprachraum bis ins Jahr 1910 zurückverfolgen,[30] als der später oft kritisch hinterfragte Wortteil -phobie auch beim damals geläufigen Dysphemismus germanophobie Verwendung fand.[31] Angeblich benutzten die iranischen Mullahs den Begriff „Islamophobie“ in den 1980er Jahren, um säkular orientierte Oppositionelle als unislamisch zu brandmarken; sie lehnten Verordnungen wie das Verhüllungsgebot aufgrund einer Abneigung gegen den Islam ab. Im heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext wurde der Begriff wohl zuerst Ende der 1980er Jahre von Tariq Modood, einem muslimischen Forscher am britischen Policy Studies Institute verwendet...


http://de.wikipedia.org/wiki/Islamfeindlichkeit


Bei der von Dir angegebenen Quelle Pascal Bruckner handelt es sich um einen eher rechtslastigen "Philosophen", der als Gegner multikultureller Gesellschaftsformen selber islamophob sein duerfte und daher als neutrale Quelle ausscheidet.

http://en.wikipedia.org/wiki/Pascal_Bruckner
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1949399) Verfasst am: 12.09.2014, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Zitat:
..Der Ursprung des Begriffs „Islamophobie“ lässt sich im französischen Sprachraum bis ins Jahr 1910 zurückverfolgen,[30] als der später oft kritisch hinterfragte Wortteil -phobie auch beim damals geläufigen Dysphemismus germanophobie Verwendung fand.[31] Angeblich benutzten die iranischen Mullahs den Begriff „Islamophobie“ in den 1980er Jahren, um säkular orientierte Oppositionelle als unislamisch zu brandmarken; sie lehnten Verordnungen wie das Verhüllungsgebot aufgrund einer Abneigung gegen den Islam ab. Im heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext wurde der Begriff wohl zuerst Ende der 1980er Jahre von Tariq Modood, einem muslimischen Forscher am britischen Policy Studies Institute verwendet...


http://de.wikipedia.org/wiki/Islamfeindlichkeit


Bei der von Dir angegebenen Quelle Pascal Bruckner handelt es sich um einen eher rechtslastigen "Philosophen", der als Gegner multikultureller Gesellschaftsformen selber islamophob sein duerfte und daher als neutrale Quelle ausscheidet.

http://en.wikipedia.org/wiki/Pascal_Bruckner


Aha, Wiki über alles mal wieder. Ahem...
Gemerkt, dass hier "Der Ursprung des Begriffs Islamophobie" gesagt wird und nicht "Der Begriff Islamophobie"?
Das ist schon ein Unterschied, oder?
Und die Verwendung des Begriffs im "heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext" stand hier nicht zur Debatte.

Und was Bruckner betrifft: Wenn du aufgrund deiner voreingenommenen Meinung über eine Person deren Glaubwürdigkeit
anzweifelst und schiedsrichterlike "ausscheiden" lässt - ja dann kann ich mich vor deiner Kompetenz nur verneigen.


Ach so, ich vergass:
Welcher Heräsie bezichtigst du die Frierich-Ebert-Stiftung?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1949402) Verfasst am: 12.09.2014, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...

Zitat:
..Der Ursprung des Begriffs „Islamophobie“ lässt sich im französischen Sprachraum bis ins Jahr 1910 zurückverfolgen,[30] als der später oft kritisch hinterfragte Wortteil -phobie auch beim damals geläufigen Dysphemismus germanophobie Verwendung fand.[31] Angeblich benutzten die iranischen Mullahs den Begriff „Islamophobie“ in den 1980er Jahren, um säkular orientierte Oppositionelle als unislamisch zu brandmarken; sie lehnten Verordnungen wie das Verhüllungsgebot aufgrund einer Abneigung gegen den Islam ab. Im heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext wurde der Begriff wohl zuerst Ende der 1980er Jahre von Tariq Modood, einem muslimischen Forscher am britischen Policy Studies Institute verwendet...


http://de.wikipedia.org/wiki/Islamfeindlichkeit


Bei der von Dir angegebenen Quelle Pascal Bruckner handelt es sich um einen eher rechtslastigen "Philosophen", der als Gegner multikultureller Gesellschaftsformen selber islamophob sein duerfte und daher als neutrale Quelle ausscheidet.

http://en.wikipedia.org/wiki/Pascal_Bruckner


Aha, Wiki über alles mal wieder. Ahem...
Gemerkt, dass hier "Der Ursprung des Begriffs Islamophobie" gesagt wird und nicht "Der Begriff Islamophobie"?
Das ist schon ein Unterschied, oder?
Und die Verwendung des Begriffs im "heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext" stand hier nicht zur Debatte.

Und was Bruckner betrifft: Wenn du aufgrund deiner voreingenommenen Meinung über eine Person deren Glaubwürdigkeit
anzweifelst und schiedsrichterlike "ausscheiden" lässt - ja dann kann ich mich vor deiner Kompetenz nur verneigen.


Ach so, ich vergass:
Welcher Heräsie bezichtigst du die Frierich-Ebert-Stiftung?



Wortklauberei hilft hier auch nicht weiter. Und ja, ich bezweifle, dass Bruckner hier glaubwuerdig ist. Lese einfach mal im Wickipediaartikel ueber ihn nach, welche Positionen er sonst noch so vertritt. zwinkern
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1949405) Verfasst am: 12.09.2014, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Bei der von Dir angegebenen Quelle Pascal Bruckner handelt es sich um einen eher rechtslastigen "Philosophen", der als Gegner multikultureller Gesellschaftsformen selber islamophob sein duerfte und daher als neutrale Quelle ausscheidet.


Woher kommt eigentlich diese irre Idee, dass die Ablehnung von Multikulti immer rechtslastig sein muss und die Befürwortung links? Ich bin gegen kritikloses Multikulti weil ich ein Linker bin, weil Multikulti an sich für mich kein Wert ist und ich keine Lust darauf habe, irgendwelche rückständigen archaischen Weltbilder zu fördern, nur weil es sich als Linker so gehört.
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Eklatant
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Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1949407) Verfasst am: 12.09.2014, 04:48    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Dann wird es wohl mit dem Begriff "Antisemitismus" so aehnlich sein. Der dient wahrscheinlich der "juedischen Weltverschwoerung" als "Propagandawaffe". Sehr glücklich


So ein Unsinn laut diesem renomierten Experten hier:
freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1740419#1740419

Hat man nur im Höchstfall unbestreitbar einige sehr effektive zionistische Lobbygruppen(...) In den USA sogar noch mehr als in Europa.
die den Antisemitismus oder die deutsche Geschichte als "Propagandawaffe" nutzen. zwinkern

Dabei ist der besonnene "Zentralrat der Juden" ausgeklammert.

Bei der DITIB z.Bsp. wird oft mit dem Begriff "Islamophobie" um sich geworfen. zwinkern
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1949408) Verfasst am: 12.09.2014, 05:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Bei der von Dir angegebenen Quelle Pascal Bruckner handelt es sich um einen eher rechtslastigen "Philosophen", der als Gegner multikultureller Gesellschaftsformen selber islamophob sein duerfte und daher als neutrale Quelle ausscheidet.


Woher kommt eigentlich diese irre Idee, dass die Ablehnung von Multikulti immer rechtslastig sein muss und die Befürwortung links? Ich bin gegen kritikloses Multikulti weil ich ein Linker bin, weil Multikulti an sich für mich kein Wert ist und ich keine Lust darauf habe, irgendwelche rückständigen archaischen Weltbilder zu fördern, nur weil es sich als Linker so gehört.


Unter Multikulti: http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulturalismus
Wird ein philosophisches Konzept angesehen, dass als Gegenentwurf zum Melting Pot fehlgeplant war.
Es handelt sich in der realen Welt um eine Art Konservierungsideologie die dem http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen#Kultureller_Rassismus zugeordnet werden muss. Grund dafür ist dass zwar nicht "rassische Gegebenheiten", aber "Kulturelle Identitäten" ins Zentrum gestellt werden, nicht das Individuum.

Und diesen fiktiven Kollektividentitäten darüber hinaus Werte beigemessen werden
Wie früher sagen wir mal dem "weißen Manne" attestiert wurde besonders pünktlich zu sein.
Darüber hinaus auch Freiräume zur Pflege gewährt werden, die dann von Lobbygruppen natürlich rechtlich genutzt werden für Priviligierungen.

Im "Melting Pot" werden diese Pseudo-Identitäten als Variabeln über wenige Generationen "eingeschmolzen" um daraus zivilisatorisches Material zum Beispiel im urbanen Alltag zu formen.

Diesen Verschmelzungsprozess behindert allerdings die Doktrin von "Multikulti" in Europa recht gut, genauso wie besonders zäh schmelzbare Kollektivverständnisse wie gerade bei religiöse Gemeinden die einen "Auserwähltheitsanspruch" proklamieren.

Daraus folgen 2 denkbare Auswege, generell traditionelle und kulturelle Identitäten abqualifizieren und auf Individualebene zu bekämpfen an dessen Ende die Auslöschung der historisch gewachsenen, aber im Grunde völlig wertlosen Kulturstrukturen stehen muss.
(Stärkung des Individualismus)

Oder eine willkürlich ausgewählte Kultur zum Leitbild - der "Leitkultur" zu erheben, welche durch die pure Präsenz in den Medien, Priviligierungen in der Politik etc. die anderen systematisch unterminiert.
(Stärkung eines bestimmten Kollektivismus)

Im grünen Freiburg konkurrieren eine kollektivistische Ökokultur (Gediehen im Kampf gegen die ganzen umliegenden Atommeiler), ein Bündel aus Freistudenten aus vielen Staaten und die immer liberaler werdende katholisch/theologische Kultur im Breisgauer Knoten miteinander.
Diese erzwingen ebenfalls Assimilationswellen weshalb z.Bsp. muslimische Identitäten dort i.d.R. entweder von so etwas Banalem wie Uni-Theater-AGs teilweise komplett aufgesogen werden und wenig Pflegeräume im Melting Pot vorhanden sind.
Dabei sei natürlich nicht gesagt es gäbe sie nicht.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1949414) Verfasst am: 12.09.2014, 06:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das linke Spektrum ist ziemlich weit reichend und bis zum rechten Rand ausgefasert.
Ja, Assimilation und Integration beherbergen gewisse Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten.
Nein, "Multikulti" ist nicht rassistisch determiniert.
Nein, der Begriff Islamphobie, bzw. Islamophobie wird hier nicht als Krankheit gebraucht und mMn auch immer in seinem heutigen sozialwissenschaftlichen Kontext und nicht im Bezug und Sinne Chomenis.

Ich denke, diese Trivialitäten sollten noch mal klar herausgestellt werden. Mit den Augen rollen

Und jetzt gerne weiter mit Nebelbombenweitwurf....
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1949455) Verfasst am: 12.09.2014, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mich leider nicht erinnern, wo ich es gelesen habe, deswegen kann ich einen Beleg leider nicht liefern.

Aber:
Die Bildung mit "-phobie" ist gerade in der westlichen Diskussion als Parallele zu Homophobie, Xenophobie u.dgl. unmittelbar verständlich. Inwieweit jetzt diese Wortbildungsmöglichkeit mit griechischen Elementen im Persischen geläufig ist, weiß ich nicht, scheint mir aber deutlich weniger naheliegend. Wo ich davon lese, wurde bei Khomeini eher etwas wie "Feindschaft zum Islam" gebraucht.

Jedenfalls, selbst wenn es das im Persischen so geben sollte, scheint es mir unplausibel, dass die Verwendung in der westlichen Diskussion von Khomeini abhängig sein sollte. Die Bildung ist wegen der Parallelbegriffe so gut verständlich und für die gemeinte Sache auch naheliegend, dass ich auch dann eine Parallelbildung für wahrscheinlicher halten würde. Und schließlich ist der Begriff als eine der Ausprägungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sinnvoll und hinreichend definiert.

Der regelmäßige Verweis auf Khomeini scheint mir nichts anderes als eine ablenkende Immunisierung gegen den Begriff.
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Fake
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Beitrag(#1949468) Verfasst am: 12.09.2014, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und schließlich ist der Begriff als eine der Ausprägungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sinnvoll und hinreichend definiert.

Wenn du jetzt noch Menschenfeindlichkeit durch Religionsfeindlichkeit ersetzt, passt es.
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unquest
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Beitrag(#1949473) Verfasst am: 12.09.2014, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der regelmäßige Verweis auf Khomeini scheint mir nichts anderes als eine ablenkende Immunisierung gegen den Begriff.

Im Gegenteil. Jean-Paul Sartre war der Mentor Chomeinis und die Linke sah damals in ihm so etwas wie einen neuen Che Guevara. (Ja, wir waren so doof) Schulterzucken

Aber unabhängig von der Herkunft. Ich hatte oben Bassam Tibi zitiert. Würdest du ihm auch "ablenkende Immunisierung " unterstellen?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#1949491) Verfasst am: 12.09.2014, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Aber unabhängig von der Herkunft. Ich hatte oben Bassam Tibi zitiert. Würdest du ihm auch "ablenkende Immunisierung " unterstellen?

Das Zitat ist etwas kurz. Wenn er meint, dass der Begriff "Islamophobie" nur „eine Waffe der Muslimbrüder in einem Propagandakrieg des politischen Islam gegen Europa und den Westen“ sei und keinen Anhaltspunkt in der Realität hätte, dann würde ich ihm das in der Tat vorwerfen, denn das ist einfach Unsinn.

Wenn er dagegen meint, dass der Begriff auch als solche Waffe verwendet werden kann und wird, hätte er Recht - natürlich gibt es diesen Missbrauch des Begriffs. Genauso wie es einen Missbrauch des Begriffs Antisemitismus gibt - wenn z.B. manche Ultraorthodoxe in innerisraelischen Auseinandersetzungen sich einen Judenstern anheften und Gegner des Antisemitismus zeihen. Der Missbrauch widerlegt aber nicht die Sinnhaftigkeit des Begriffs.
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beachbernie
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Beitrag(#1949608) Verfasst am: 12.09.2014, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
Die Bildung mit "-phobie" ist gerade in der westlichen Diskussion als Parallele zu Homophobie, Xenophobie u.dgl. unmittelbar verständlich. ......




Die Parallele mit der Homophobie geht sogar soweit, dass Homophobe die gleichen Immunisierungsstrategien anwenden wie Islamophobe: Es wird z.B. behauptet, dass "Homophobie" nur ein "Propagandabegriff der Homosexuellenlobby" waere oder es wird versucht durch Angriffe auf die Vokabel die Tatsache der Existenz der Homophobie generell wegzureden.
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Eklatant
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Beitrag(#1949696) Verfasst am: 13.09.2014, 06:06    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:

Nein, "Multikulti" ist nicht rassistisch determiniert.


Aber kulturalistisch. Und genau dies ist der Knackpunkt.
Die Moderne bzw. die offene Gesellschaft und der Rechtsstaat definiert sich primär individualistisch.
Kulturen allerdings sind Identitätsspender in denen das Individuum versickert.
Tatsächlich müssen Identitäten aktiv bekämpft werden, da sie sich passiv ausbreiten.
Sabotiert wird der Rechtsstaat Primär nicht nur durch Geld d.h. Schichtzugehörigkeit vor Gericht, wer reich ist hat mehr Privilegien, sondern immer stärker auch durch Abschottung und Verschwiegenheit solcher wuchernder kollektivistischer Exzesse.

Die Multikultidoktrin befördert eben nicht den "Krämerladen des kulturellen Rosinenpickerei" - das ist die Idealvorstellung, indem Person X oder Y als freies Individuum sich hier das Thai-Essen, dort das Kopftuch und hier die Sprüche des Dalai Lama zusammen sammelt, sondern behindert die aktive Kollektivismusbekämpfung von dem eine beliebige Kultur nur ein Kopf der Hydra ist.

Die islamischen Identitäten (MEHRZAHL!) haben um die Metapher aufrecht zu erhalten immer mehr Zähne. Allerdings und da muss ich vielen Kritikern zustimmen, noch nicht so viele wie z.Bsp. die katholische Kirche oder die christlichen die ja an einzelnen Tagen per Gesetz durchdrücken, dass man ihren Identitäten Respekt zollt (Tanzverbot und Co.) und sich sogar noch alimentieren lässt (Bischofsgehälter etc.).
Sodass deren Hydraköpfe zwar einige der gefährlichsten Giftzähne schon gezogen bekommen haben, aber sich dafür gut durchfüttern lassen, dahin wollen die Lobbyisten der islamischen Mischpoke erst.
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Defätist
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Beitrag(#1950079) Verfasst am: 15.09.2014, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Eklatant hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Nein, "Multikulti" ist nicht rassistisch determiniert.


Aber kulturalistisch. Und genau dies ist der Knackpunkt.
Die Moderne bzw. die offene Gesellschaft und der Rechtsstaat definiert sich primär individualistisch.
Kulturen allerdings sind Identitätsspender in denen das Individuum versickert.
Tatsächlich müssen Identitäten aktiv bekämpft werden, da sie sich passiv ausbreiten.
Sabotiert wird der Rechtsstaat Primär nicht nur durch Geld d.h. Schichtzugehörigkeit vor Gericht, wer reich ist hat mehr Privilegien, sondern immer stärker auch durch Abschottung und Verschwiegenheit solcher wuchernder kollektivistischer Exzesse.

Die Multikultidoktrin befördert eben nicht den "Krämerladen des kulturellen Rosinenpickerei" - das ist die Idealvorstellung, indem Person X oder Y als freies Individuum sich hier das Thai-Essen, dort das Kopftuch und hier die Sprüche des Dalai Lama zusammen sammelt, sondern behindert die aktive Kollektivismusbekämpfung von dem eine beliebige Kultur nur ein Kopf der Hydra ist.

Die islamischen Identitäten (MEHRZAHL!) haben um die Metapher aufrecht zu erhalten immer mehr Zähne. Allerdings und da muss ich vielen Kritikern zustimmen, noch nicht so viele wie z.Bsp. die katholische Kirche oder die christlichen die ja an einzelnen Tagen per Gesetz durchdrücken, dass man ihren Identitäten Respekt zollt (Tanzverbot und Co.) und sich sogar noch alimentieren lässt (Bischofsgehälter etc.).
Sodass deren Hydraköpfe zwar einige der gefährlichsten Giftzähne schon gezogen bekommen haben, aber sich dafür gut durchfüttern lassen, dahin wollen die Lobbyisten der islamischen Mischpoke erst.

Das ist schon insofern falsch, dass der Islam (wie auch jede andere Religion) zwar Teil von Kultur sein kann, aber nicht zwangsläufig auch sein muss.
Mich würde zudem interessieren, in welchem Kontext du Kulturalismus hier verwendest. Menschen sind nun einmal "kultürliche Wesen" und als solche Wesen sind sie Individuen, die Kultur einzeln prägen - und zwar in Ausrichtung, Bandbreite und Ausgestaltung. Die Annahme, dass Kultur das Individuum bekämpft, hieße, dass Individuen sich selbst bekämpfen.
Wenn aber Multikultur eine weltoffene und tolerante Melange aus kultürlich indizierten Individuen darstellt, die wiederum multiple Kultur als Ursprung und zum Ziel hat, widerspräche sich deine Auffassung mit der Definition.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beitrag(#1956229) Verfasst am: 10.10.2014, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hiho liebes FGH!

narziss bat mich diesen Link hier einzustellen:

https://hpd.de/artikel/10247

und dazu gebe ich gern kurz meine Einschätzung hinzu.

Man muss den IS weiterhin als islamistisch und damit auch islamisch betrachten und benennen, selbst wenn sie sogar sunnitische Geistliche bei Kritik massakrieren, weil es eben nicht "den Islam" und damit auch keine klare Deutungshoheit gibt. Diese müssen sich modarate (am besten gar säkulare) Muslime erst erkämpfen. Daher halte ich Fahimis Forderung für absurd und hinderlich im Diskurs der Weltanschauungen.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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sehr gut
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Beiträge: 14852

Beitrag(#1956344) Verfasst am: 10.10.2014, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Hiho liebes FGH!

Moin moin, L.E.N.

Zitat:
https://hpd.de/artikel/10247

Coole Sache, das...

Zitat:
...weil es eben nicht "den Islam" und damit auch keine klare Deutungshoheit gibt. Diese müssen sich modarate (am besten gar säkulare) Muslime erst erkämpfen.

'Deutungshoheit' bekommt man durch Macht. Welche wär denn die 'rechte' Macht?
In der Praxis setzen sich die durch die militärisch oder wirtschaftlich Macht für ihre Deutungshoheit bekommen. Wie können sich da "moderate" durchsetzen?
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