Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Welche Machtverteilung macht mehr Sinn? |
Zentral |
|
25% |
[ 2 ] |
Dezentral |
|
75% |
[ 6 ] |
|
Stimmen insgesamt : 8 |
|
Autor |
Nachricht |
Socrates registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.09.2014 Beiträge: 41
Wohnort: Atlantis
|
(#1953935) Verfasst am: 30.09.2014, 12:07 Titel: Machtverteilung in einem Staat/Staatenbund zentral - oder dezentral? |
|
|
Seid gegrüsst Ihr Freigeistler Ich bin nun seit gestern in Eurem Forum freigeschaltet und ziemlich begeistert!
Deswegen möchte ich hier mal eine Frage Posten die mich schon länger Beschäftigt, und es mich interessieren würde was für Gedankengänge Ihr zu diesem Thema habt...
Es geht darum welches "Machtmodell" Für Staaten oder Staatengemeinschaften zu bevorzugen ist? (Ich formuliere das ganze mal ein wenig banal)
Möglichst zentralisiert weniger auf Kommunen/ Bundesländer/ Länder orientiert (Beispiel:China/USA/EU etc...)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Einfachere Gesetzgebung, Organisation, Zynisch gemeint Indoktrination der Bevölkerung....
-->Hauptnachteile: Was für den Sizilianer gut ist, mag nicht unbedingt für den Holländer sein. Zudem kann zentralere Macht Verteilung kann auch einfacher Unterwandert/ Missbraucht/ werden
oder eher dezentral organisierte Macht Struktur (Beispiel: Schweiz)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Die Bevölkerung wahrt ihre Individualität, Macht Strukturen sind viel schwieriger zu untergraben
-->Hauptnachteile: Alles ist von Region zu Region verschieden (wie man in der Schweiz sagt wird von "Kantönligeist" getrieben), wesentlich höheren Aufwand um Dinge zu ändern, da jeder auf jeder Ebene darüber Abstimmen kann.
_________________ Immer auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen, Zitaten und Witzen
https://SpruchSammlung.com
|
|
Nach oben |
|
|
Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
|
(#1953951) Verfasst am: 30.09.2014, 12:45 Titel: Re: Machtverteilung in einem Staat/Staatenbund zentral - oder dezentral? |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | Seid gegrüsst Ihr Freigeistler Ich bin nun seit gestern in Eurem Forum freigeschaltet und ziemlich begeistert!
Deswegen möchte ich hier mal eine Frage Posten die mich schon länger Beschäftigt, und es mich interessieren würde was für Gedankengänge Ihr zu diesem Thema habt...
Es geht darum welches "Machtmodell" Für Staaten oder Staatengemeinschaften zu bevorzugen ist? (Ich formuliere das ganze mal ein wenig banal)
Möglichst zentralisiert weniger auf Kommunen/ Bundesländer/ Länder orientiert (Beispiel:China/USA/EU etc...)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Einfachere Gesetzgebung, Organisation, Zynisch gemeint Indoktrination der Bevölkerung....
-->Hauptnachteile: Was für den Sizilianer gut ist, mag nicht unbedingt für den Holländer sein. Zudem kann zentralere Macht Verteilung kann auch einfacher Unterwandert/ Missbraucht/ werden
oder eher dezentral organisierte Macht Struktur (Beispiel: Schweiz)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Die Bevölkerung wahrt ihre Individualität, Macht Strukturen sind viel schwieriger zu untergraben
-->Hauptnachteile: Alles ist von Region zu Region verschieden (wie man in der Schweiz sagt wird von "Kantönligeist" getrieben), wesentlich höheren Aufwand um Dinge zu ändern, da jeder auf jeder Ebene darüber Abstimmen kann. |
Es fehlen die Optionen:
"beides gemischt" und
"weiß nicht".
Einige Dinge kann man zentral machen, andere sind besser vor Ort zu organisieren, je nachdem ...-
_________________ Free Julian Assange! Lock up the Killers!
Populismus ist keine Verschwörungstheorie
Informationsstelle Militarisierung e.V.
|
|
Nach oben |
|
|
Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
|
(#1953954) Verfasst am: 30.09.2014, 12:52 Titel: |
|
|
Beides hat Vor- und Nachteile. Ich tendiere aber in den meisten Organisationsbereichen zum Zentralismus.
|
|
Nach oben |
|
|
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#1953959) Verfasst am: 30.09.2014, 13:01 Titel: |
|
|
Ich bin ein immer größerer Freund eines neuen Modells von Stadtstaaten. Welcher Option würde das nun entsprechen?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
|
zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
|
(#1953961) Verfasst am: 30.09.2014, 13:05 Titel: |
|
|
Ich bin ein Freund des Subsidiaritätsprinzips.
|
|
Nach oben |
|
|
vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart
|
(#1953964) Verfasst am: 30.09.2014, 13:12 Titel: Re: Machtverteilung in einem Staat/Staatenbund zentral - oder dezentral? |
|
|
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Socrates hat folgendes geschrieben: | Seid gegrüsst Ihr Freigeistler Ich bin nun seit gestern in Eurem Forum freigeschaltet und ziemlich begeistert!
Deswegen möchte ich hier mal eine Frage Posten die mich schon länger Beschäftigt, und es mich interessieren würde was für Gedankengänge Ihr zu diesem Thema habt...
Es geht darum welches "Machtmodell" Für Staaten oder Staatengemeinschaften zu bevorzugen ist? (Ich formuliere das ganze mal ein wenig banal)
Möglichst zentralisiert weniger auf Kommunen/ Bundesländer/ Länder orientiert (Beispiel:China/USA/EU etc...)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Einfachere Gesetzgebung, Organisation, Zynisch gemeint Indoktrination der Bevölkerung....
-->Hauptnachteile: Was für den Sizilianer gut ist, mag nicht unbedingt für den Holländer sein. Zudem kann zentralere Macht Verteilung kann auch einfacher Unterwandert/ Missbraucht/ werden
oder eher dezentral organisierte Macht Struktur (Beispiel: Schweiz)
-->Hauptvorteile aus meiner Sicht: Die Bevölkerung wahrt ihre Individualität, Macht Strukturen sind viel schwieriger zu untergraben
-->Hauptnachteile: Alles ist von Region zu Region verschieden (wie man in der Schweiz sagt wird von "Kantönligeist" getrieben), wesentlich höheren Aufwand um Dinge zu ändern, da jeder auf jeder Ebene darüber Abstimmen kann. |
Einige Dinge kann man zentral machen, andere sind besser vor Ort zu organisieren, je nachdem ...- |
Manchmal sind wir schon einer Meinung.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
|
|
Nach oben |
|
|
Socrates registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.09.2014 Beiträge: 41
Wohnort: Atlantis
|
(#1953980) Verfasst am: 30.09.2014, 14:06 Titel: |
|
|
@ Skeptiker: natürlich haste Recht... die Kompromisse sind immer am erstrebenswertesten. Ich kann den Umfragepart aber nun leider nicht mehr ändern
@Shadaik: Meiner Meinung nach wäre das Dezentral... (wie beispielsweise im antiken Griechenland) oder?
@Zelig: Wirklich interessanter Gedanke.... macht für mich eigentlich auch Sinn Gibt's so was auf der Welt auf Staatsebene?
_________________ Immer auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen, Zitaten und Witzen
https://SpruchSammlung.com
|
|
Nach oben |
|
|
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
|
(#1953982) Verfasst am: 30.09.2014, 14:08 Titel: |
|
|
zelig hat folgendes geschrieben: | Ich bin ein Freund des Subsidiaritätsprinzips. |
Sehe ich ähnlich. Zentrale Regelungen und Entscheidungen sind vor allem dann besser, wenn es alle betrifft.
Beispiele für Themen, die überregional wichtig und daher mE besser zentral aufgehoben sind:
- alles, was mit überregionaler Kompatibilität zu tun hat: Verkehrswege, Handel, Normen usw.
- alles, was regionale Grenzen ignoriert: Klimaschutz, Umweltstandards, Flüchtlingsverteilung, Steuerrecht, Finanzrecht, Verbrechensbekämpfung u.ä.
Schwierig wird es mE bei Themen, wo kulturelle oder auch ökonomische Unterschiede aufeinandertreffen, beispielsweise:
- Finanzausgleich zwischen Regionen?
- was ist, wenn eine regionale Mehrheit Grundrechte verändern will?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
|
Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
|
(#1953986) Verfasst am: 30.09.2014, 14:13 Titel: |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | . Ich kann den Umfragepart aber nun leider nicht mehr ändern
|
Ich schon.
Dann wären aber glaube ich die bereits abgegebenen Stimmen wieder weg.
|
|
Nach oben |
|
|
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#1953993) Verfasst am: 30.09.2014, 14:35 Titel: |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | @Shadaik: Meiner Meinung nach wäre das Dezentral... (wie beispielsweise im antiken Griechenland) oder? | Mehr oder weniger. Der Maßstab ist so klein, dass beides kaum noch einen Unterschied darstellt, insbesondere, wiel es die Vorteile beider Systeme erhält. Viele Probleme und Vorteile beider Systeme ergeben sich eher aus der schieren Größe der meisten gegenwärtigen Staaten als aus ihrer jeweiligen Struktur.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
|
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
|
(#1954024) Verfasst am: 30.09.2014, 16:40 Titel: Re: Machtverteilung in einem Staat/Staatenbund zentral - oder dezentral? |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | Möglichst zentralisiert weniger auf Kommunen/ Bundesländer/ Länder orientiert (Beispiel:China/USA/EU etc...) |
Wie bitte? Die USA und die EU sind doch gerade keine Beispiele dafür.
Über China weiss ich zu wenig. Allerdings weiss ich für einen Vergleich auch zu wenig über die Schweiz.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
|
|
Nach oben |
|
|
Socrates registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.09.2014 Beiträge: 41
Wohnort: Atlantis
|
(#1954035) Verfasst am: 30.09.2014, 17:07 Titel: |
|
|
@Tarvoc: Einverstanden (EU/USA) sind nicht unbedingt die allerbesten Beispiele, aber dennoch ist eine klare Tendenz zu zentralisierter Macht Konzentration/ Steuerung in Brüssel oder Washington zu erkennen.... und interessant ist ja welche Form sinnvoller wäre.... es könnte auch das antike Rom im vergleich zum antiken Griechenland sein....
_________________ Immer auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen, Zitaten und Witzen
https://SpruchSammlung.com
|
|
Nach oben |
|
|
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1954036) Verfasst am: 30.09.2014, 17:13 Titel: |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | es könnte auch das antike Rom im vergleich zum antiken Griechenland sein.... |
Wo grosse Teile der Bevölkerung Sklaven waren, rechtlos. Ob diese Menschen das (Macht-) System dahinter interessierte?
|
|
Nach oben |
|
|
Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
|
(#1954038) Verfasst am: 30.09.2014, 17:41 Titel: Zurück zum Reisekönigtum und dem Pfalzsystem des Alten Reichs |
|
|
ich bin ein großer Freund des Dezentralen.
1. Hauptstädte abschaffen. Regierungen wieder zu den Menschen führen!
Jahrhunderte lang funktionierten beispielsweise die Herrschaft der Ottonen, Salier und Staufer ganz gut ohne eine eigentliche Hauptstadt. Man zog zum regieren mal hier hin und mal dort hin.
Damals kam die Regierung zu Menschen - der Regent (ebenfalls gewählt, nur von weniger ),
zog von Pfalz zu Pfalz
und im Winter ging es in die Winterpfalz.
Winterquatiere beziehen heute nur noch Zirkusse.
Ich stelle mir das wunderbar vor, Regierung und Beamtenapparat ziehen durch das Land,
regieren mal von Bochum, Usedom, Ingelheim oder Wacken.
netter Nebeneffekt:
Machen wir doch also unserer Politiker zu den Jobnomaden - zu der ja ihre Politik viele zwingt. Wer Flexibilität predigt - soll diese auch ruhig mal vorleben.
auch nett:
Berlin wird endlich seine Schwaben und Lobbyistenjuppis los. Dufte, waaaaah.
Es war ein Fehler damals, die Abgeordneten bei der Hauptstadtfrage nicht nach einem Dritten Weg zu fragen - also enter, Bonn, Berlin oder eben NISCHT.
Natürlich kann man auch dieses Modell auf die jeweiligen Landeshauptstädte, ja sogar Kreisstädte, und noch kleiner anwenden. In kreisfreien Städten muss dann halt die Stadtverwaltung von Stadteil zu Stadtteil ziehen - und erlebt so die Wirklichkeit in manchen Stadtteilen unmittelbar.
2. Abschaffung von eurobürokratischen Zentren wie Brüssel, Straßburg oder Luxemburg. Auch hier sollten alle mal durch die Ecken, Fjorde und prekären Wüstungen Europas ziehen dürfen.
Dies gilt natürlich auch für die Kommissionen.
3. Bundesgerichte sollen ebenfalls durchs Bundesgebiet wandern.
4. EU - Gerichte durch die EU wandern
Wie ja schon gesagt, historisch hat dies über Jahrhunderte in vielen Gebieten dieser Welt funktioniert - also - zurück in die Zukunft.
Die Bahngesellschaften dürfte sowas freuen - aber die Lobbyverbände werden ja solche Ideen wieder zu verhindern wissen und diese kranke, und kaputte Zentralstaatsidee eher stärken, als in Frage zu stellen.
_________________ Derzeit ohne Untertitel
|
|
Nach oben |
|
|
Socrates registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.09.2014 Beiträge: 41
Wohnort: Atlantis
|
(#1954046) Verfasst am: 30.09.2014, 18:03 Titel: |
|
|
Seeehr inspirierend!!!!
Fände das auch wunderbar.... Also gewissermassen eine subsidiär - organisierte Gesellschaft mit Nomaden-Regierung... Das wär doch was!!!
_________________ Immer auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen, Zitaten und Witzen
https://SpruchSammlung.com
|
|
Nach oben |
|
|
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1954048) Verfasst am: 30.09.2014, 18:07 Titel: Re: Zurück zum Reisekönigtum und dem Pfalzsystem des Alten Reichs |
|
|
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mir das wunderbar vor, Regierung und Beamtenapparat ziehen durch das Land,
regieren mal von Bochum, Usedom, Ingelheim oder Wacken.
|
Die Orte waren nach so einem 'Besuch' aber teilweise am Ende, da waren alle Vorräte aufgegessen und auf 4 Beinen lief nichts mehr rum(landete im Kochtopf).
|
|
Nach oben |
|
|
Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
|
(#1954055) Verfasst am: 30.09.2014, 18:33 Titel: Re: Zurück zum Reisekönigtum und dem Pfalzsystem des Alten Reichs |
|
|
sehr gut hat folgendes geschrieben: | Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mir das wunderbar vor, Regierung und Beamtenapparat ziehen durch das Land,
regieren mal von Bochum, Usedom, Ingelheim oder Wacken.
|
Die Orte waren nach so einem 'Besuch' aber teilweise am Ende, da waren alle Vorräte aufgegessen und auf 4 Beinen lief nichts mehr rum(landete im Kochtopf). |
ja,
und trotzdem funktionierte es - über Jahrhunderte.
Pfalzen wurden durch den Besuch des Königs manchmal auch erst erschlossen,
Infrastrukturprojekte in die 'Wege' geleitet,
blieben dann auch nach Abzug des Königs Orte von Handel und Begegnung. Na ja,
die meisten lagen ja schon an Handelstraßen - aber trotzdem.
Ich glaube,
die Verteilung der Lasten kann man heute etwas besser Regeln als damals,
Hauptstädte wie Berlin - sind ja auch nicht gerade Künstler im autarken Leben - ohne Finanzspritzen wäre die Hauptstadt doch eigentlich Pleite.
Andererseits sind das viele andere Kommunen auch - wenn aber beispielsweise mal die Regierung sich in der Uckermark für ein paar Wochen niederlässt,
vielleicht inspieriert dass den eine oder die andere mal zu Investitationen in diese Gegend.
Bestimmte Regionen werden erst dann auch durch die bundesdeutsche Öffentlichkeit (und international auch) wahrgenommen - und dass dann wochenlang.
Der Sicherheitsaspekt wäre natürlich auch eine Herausforderung - aber wer sich bewegt,
wird auch vielleicht nicht so leicht getroffen.
_________________ Derzeit ohne Untertitel
|
|
Nach oben |
|
|
Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
|
(#1954057) Verfasst am: 30.09.2014, 18:40 Titel: Reisekönigtum |
|
|
Mal aus wikipedia zum Reisekönigtum:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisek%C3%B6nigtum
Zitat: | Im Laufe eines Jahres wurden dabei erstaunliche Strecken zurückgelegt. Historiker errechneten anhand von Urkunden, dass z. B. Kaiser Heinrich VI. und sein Gefolge zwischen dem 28. Januar und dem 20. Dezember 1193 mehr als 4.000 Kilometer kreuz und quer durch Deutschland reisten. Die Rekonstruktion der Reisestationen ergab hierbei folgende chronologische Abfolge: Regensburg – Würzburg – Speyer – Hagenau – Straßburg – Hagenau – Boppard – Mosbach – Würzburg – Gelnhausen – Koblenz – Worms – Kaiserslautern – Worms – Haßloch – Straßburg – Kaiserslautern – Würzburg – Sinzig – Aachen – Kaiserswerth – Gelnhausen – Frankfurt am Main – Gelnhausen.
Das Reisekönigtum diente einerseits dem besseren Überblick über das Reich, gleichzeitig ermöglichte es aber auch die Kontrolle über lokale Fürsten und diente somit dem Zusammenhalt des Reiches. Damals wurde Herrschaft über persönliche Beziehungen ausgeübt (siehe Personenverbandsstaat), wozu es auch erforderlich war, persönlich den Kontakt mit den Beherrschten zu suchen. Andererseits war es auch nur durch die Reisetätigkeit möglich, die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Hofes zu stillen, da es damals aufgrund der unzureichenden Verkehrswege noch nicht möglich war, eine größere Gruppe von Menschen dauerhaft am selben Ort zu versorgen. Anstatt die Lebensmittel zum Hof zu schicken, wanderte der Hof zu den Lebensmitteln. |
_________________ Derzeit ohne Untertitel
|
|
Nach oben |
|
|
Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
|
(#1954131) Verfasst am: 30.09.2014, 22:06 Titel: |
|
|
Bin ein großer Fan von Dezentralisierung soweit möglich (bei gleichzeitiger Vernetzung!), siehe z.B. die Konzepte von Perrow:
Perrow, C. (2008): Complexity, Catastrophe, and Modularity. In: Sociological Inquiry. 78(2),
S. 162-173.
EDIT: Ist da aber nicht so sehr auf staatliche Ebene ausgerichtet... also etwas OT, sorry.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
Zuletzt bearbeitet von Kival am 30.09.2014, 22:23, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
|
NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
|
(#1954134) Verfasst am: 30.09.2014, 22:21 Titel: |
|
|
Kommt immer drauf an. In der BRD befürworte ich, dass die meisten Befugnisse bei den Kommunen oder beim Bund liegen sollten, da ich diese als die "natürlicheren" Gemeinschaften empfinde.
Bei den Zwischendingern wie Bundesländern oder Regierungsbezirken empfinde ich die Grenzziehungen als sehr willkürlich, was man an der Zusammenlegung Baden-Württembergs wohl am besten erkennt oder auch am Bayern-Franken-"Zwist".
|
|
Nach oben |
|
|
Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
|
(#1954142) Verfasst am: 30.09.2014, 22:36 Titel: |
|
|
NoReply hat folgendes geschrieben: | Kommt immer drauf an. In der BRD befürworte ich, dass die meisten Befugnisse bei den Kommunen oder beim Bund liegen sollten, da ich diese als die "natürlicheren" Gemeinschaften empfinde.
Bei den Zwischendingern wie Bundesländern oder Regierungsbezirken empfinde ich die Grenzziehungen als sehr willkürlich, was man an der Zusammenlegung Baden-Württembergs wohl am besten erkennt oder auch am Bayern-Franken-"Zwist". | es gibt aber dinge, die z.b. auf kreisebene besser zu entscheiden sind, als auf kommunaler(also gemeinde)- oder landesebene - und schon gar nicht auf bundesebene.
_________________ I'm tapping in the dusternis
|
|
Nach oben |
|
|
Socrates registrierter User
Anmeldungsdatum: 28.09.2014 Beiträge: 41
Wohnort: Atlantis
|
(#1954158) Verfasst am: 30.09.2014, 23:06 Titel: |
|
|
Nach einer halben Flasche Rotwein und viel Gedankenrasen fliegt mir folgendes durch die Synapsen (Danke euch für die Auslegungen/Gedankengänge und Ideen... insbesondere an Zelig und Religionskritik WB, Eure Posts lassen mich besonders grübeln...):
Davor poste ich kurz noch ein Teil des Wikipediaauszuges in Punkto Subsidiarität:
Subsidiarität (von lat. subsidium „Hilfe, Reserve“) ist eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt. Danach sollten Aufgaben, Handlungen und Problemlösungen so weit wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich unternommen werden, also wenn möglich vom Einzelnen, vom Privaten, von der kleinsten Gruppe oder der untersten Ebene einer Organisationsform. Nur wenn dies nicht möglich ist oder mit erheblichen Hürden und Problemen verbunden ist, sollen sukzessive größere Gruppen, öffentliche Kollektive oder höhere Ebenen einer Organisationsform die Aufgaben und Handlungen subsidiär unterstützen und übernehmen. Dafür wird ein Zurückdrängen der individuellen Selbstbestimmung und Eigenverantwortung für den jeweiligen Zweck in Kauf genommen.
--> Folgende Fragen stellen sich mir in Punkto einer allfälligen "implementierbarkeit" einer subsidiär-organisierten Gesellschaft mit Nomadenregierung (die mir zumindest in der Theorie wahnsinnig gefallen würde):
1. Wie strukturiert man Machtgremien auf allen Ebenen ohne einen administrativen "overflow" zu generieren und gleichzeitig den Willen jedes einzelnen bestmöglich zu vertreten?
2. Wie groß könnte eine so funktionierende Gesellschaft maximal sein? (Dorf/Region/Länder/Kontinente/Welt)
3.Wie organisiert/motiviert man die/unsere allfällige Nomadenregierung auf allen Ebenen (die bekannterweise niemals bloß aus "Gutmenschen" bestehen wird) sich um unser aller Wohl Willen den Hintern aufzureißen wenn das gleichzeitig bedeutet auf ein nettes Pinguin Dress, Chauffeur, Häppchen und Sekt zu verzichten...
_________________ Immer auf der Suche nach inspirierenden Sprüchen, Zitaten und Witzen
https://SpruchSammlung.com
|
|
Nach oben |
|
|
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44209
|
(#1954293) Verfasst am: 01.10.2014, 14:13 Titel: |
|
|
Socrates hat folgendes geschrieben: | @Tarvoc: Einverstanden (EU/USA) sind nicht unbedingt die allerbesten Beispiele, aber dennoch ist eine klare Tendenz zu zentralisierter Macht Konzentration/ Steuerung in Brüssel oder Washington zu erkennen.... |
Verglichen womit? Verglichen mit den üblichen Beispielen wie etwa Frankreich (als Beispiel für starke Zentralisierung) oder selbst mit der Bundesrepublik (als Beispiel für einen Mittelweg) sind sowohl die USA als auch die EU eher dezentral organisiert.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
|
|
Nach oben |
|
|
NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
|
(#1954431) Verfasst am: 01.10.2014, 21:50 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | NoReply hat folgendes geschrieben: | Kommt immer drauf an. In der BRD befürworte ich, dass die meisten Befugnisse bei den Kommunen oder beim Bund liegen sollten, da ich diese als die "natürlicheren" Gemeinschaften empfinde.
Bei den Zwischendingern wie Bundesländern oder Regierungsbezirken empfinde ich die Grenzziehungen als sehr willkürlich, was man an der Zusammenlegung Baden-Württembergs wohl am besten erkennt oder auch am Bayern-Franken-"Zwist". | es gibt aber dinge, die z.b. auf kreisebene besser zu entscheiden sind, als auf kommunaler(also gemeinde)- oder landesebene - und schon gar nicht auf bundesebene. |
Wobei Landkreise meines Wissens auch noch zur kommunalen Verwaltung zählen. Entnehme ich zumindest dieser Grafik:
Die akzeptiere ich schon als sinnvoll. Organisieren bei uns die Müllabfuhr und den Busverkehr, da braucht natürlich nicht jedes 400-Seelen-Dorf was eigenes.
Nur die Kompetenzen, die bei den Bundesländern aufgehoben sind, sollte man meiner Meinung nach besser dem Bund geben: Bildungspolitik, Polizei und ich weiß nicht was noch alles.
Warum braucht Bremen eine andere Bildungspolitik oder Polizei als Bayern? Führt doch auch zu Problemen: Manche Universitäten in Bayern erkennen das bremische Abitur nicht an, da sie die Voraussetzungen für zu niedrig halten. Ich sehe nichts was Länder tun, das der Bund oder die Kommune nicht genauso gut regeln könnte.
|
|
Nach oben |
|
|
|