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Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg
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Friedensbewegung aktuell: Ja oder Nein?
Ja, ich beteilige mich auch aktiv an Demos, etc.
24%
 24%  [ 6 ]
Ja, ist sinnvoll.
40%
 40%  [ 10 ]
Sinnvoll schon, aber ... (bitte mit Begründung)
4%
 4%  [ 1 ]
Vielleicht nächstes Mal.
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Keine Ahnung ...
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Nein.
28%
 28%  [ 7 ]
Wozu Frieden?
0%
 0%  [ 0 ]
Isch will Kriesch!
4%
 4%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 25

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46338
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2288374) Verfasst am: 22.10.2022, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die höchsten Zahlen bei den Jungen
Seit 2001, vor allem aber seit der Irak-Invasion vom 20. März 2003, haben Suizide von ehemaligen Armeeangehörigen um 32 Prozent zugenommen. Besonders besorgniserregend: Unter den 18- bis 29-jährigen Männern hat sich die Zahl der Opfer mehr als verdoppelt. Bei Frauen - viele erlitten sexuelle Gewalt - ist sie sogar um 89 Prozent in die Höhe geschnellt.

ebenda
langer Artikel

Deshalb sind Proxy-Kriege 'besser' für Imperialisten und sonstige Kriegführende.
Sowas wie der Irak/Iran-Krieg war 'gut' für die [USA,..], die machten sich beide fertig, wenn dann auch noch beiden Waffen geliefert werden noch besser. Nach dem Krieg waren beide Länder geschwächt.

Der US-Imperialismus hat 2 Schwächen:
1. Einige die sie unterwerfen wollen (Russland,China,..) könnten sie im Falle eines Angriffs selbst zerstören, direkt angreifen geht nicht, aber andere dazu anzustacheln und dabei zu helfen ist da ein Weg.

2. Es dürfen nicht zu viele Särge der eigenen Soldaten ins eigene Land wieder zurückkommen, beim letzten Irakkrieg wurde das fotografieren beim Ausladen der Särge schon untersagt, das waren schon zu viele, die Stimmung könnte kippen.

Der Ukraine-Krieg wurde lange vorbereitet, jetzt können die USA 'bis zum letzten Ukrainer' gegen Russland kämpfen bzw sie schwächen. Das ist ein Proxy-Krieg der USA gegen Russland.
Zusätzlich wird auch noch der (aufstrebende) Konkurrent EU geschwächt und williger und abhängiger gegenüber den USA, die könnten dann bald wie ein Pudel hinter denen herlaufen.
Der nächste Proxy-Krieg ist schon in Vorbereitung, Taiwan/China, da wird schon gezündelt und Waffen geliefert. Im Ernstfall können die USA da auch bis zum letzten Taiwanesen kämpfen.


Ach; Ukraine einnehmen ist ein Krieg von der USA gegen Russland. Gut, dass mir das jemand erzählt. Da war ich sonst nie draufgekommen.
Und Taiwan soll wohl einfach so an China übergeben werden, oder? Frag mal die Taiwanesen, was sie davon halten. Aber wen interessiert das schon? Russland und China nicht. Die müssen sich gegen Amerika wehren. Mit den Augen rollen
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2288375) Verfasst am: 22.10.2022, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Der Ukraine-Krieg wurde lange vorbereitet, jetzt können die USA 'bis zum letzten Ukrainer' gegen Russland kämpfen bzw sie schwächen. Das ist ein Proxy-Krieg der USA gegen Russland.


Nein ist es nicht.
Der Ukraine Krieg wäre ganz schnell beendet, wenn die Russen einfach wieder mach Hause ziehen würden.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2288377) Verfasst am: 22.10.2022, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kat hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
hier ging's doch um die ruhmreiche us-army


Ne, um die Selbstmordrate von Kriegsveteranen.
Wäre doch interessant zu wissen, ob die Selbstmordrate von russischen Veteranen signifikant höher oder geringer ist als die der US-Amerikaner.

Die Raten dürften etwa gleich sein, ebenso wie die ethische Einstellung der Soldaten.
Was man jedoch nie statistisch erfassen wird, denn Tote werden nicht befragt, und insbesondere bei den Russen selten obduziert.
Zudem werden wie gesagt viele gefallene Russen noch nicht einmal nach Russland überführt.
Kanonenfutter ist eben auch Teil der Kriegspropaganda.
Freilich wird die ethische Einstellung eine Weile von der Propaganda überlagert, und resultiert in der Moral.
https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment schrieb:
Zitat:
Das Milgram-Experiment ist ein erstmals 1961 in New Haven durchgeführtes psychologisches Experiment, das von dem Psychologen Stanley Milgram entwickelt wurde, um die Bereitschaft durchschnittlicher Personen zu testen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen.

Da mag die Propaganda, sofern verinnerlicht, einen Teil dazu beitragen, kein schlechtes Gewissen aufkommen zu lassen.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20175
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Beitrag(#2288379) Verfasst am: 22.10.2022, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

da sagst du mir nichts neues.
und einer, der Kriegsverbrechen an die Öffentlichkeit gebracht hat und zwar amerikanische, gerade aus dem Irak auch, denn vom ruZzen w iss man ja eh, dass er ein brutalo ist, derjenige,ves heißt assange, sitzt ja seit Jahrzehnten fest und wartet auf seinen Tod, so oder so. ohne WikiLeaks wäre womöglich das eine oder andere gar nicht bekannt.
aus den Zahlen des Artikels kann man natürlich indirekt auf Gräueltaten schließen, die dann im Ergebnis zu suiziden usw führten.
_________________
"als ob"
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2288385) Verfasst am: 22.10.2022, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die höchsten Zahlen bei den Jungen
Seit 2001, vor allem aber seit der Irak-Invasion vom 20. März 2003, haben Suizide von ehemaligen Armeeangehörigen um 32 Prozent zugenommen. Besonders besorgniserregend: Unter den 18- bis 29-jährigen Männern hat sich die Zahl der Opfer mehr als verdoppelt. Bei Frauen - viele erlitten sexuelle Gewalt - ist sie sogar um 89 Prozent in die Höhe geschnellt.

ebenda
langer Artikel

Deshalb sind Proxy-Kriege 'besser' für Imperialisten und sonstige Kriegführende.
Sowas wie der Irak/Iran-Krieg war 'gut' für die [USA,..], die machten sich beide fertig, wenn dann auch noch beiden Waffen geliefert werden noch besser. Nach dem Krieg waren beide Länder geschwächt.

Der US-Imperialismus hat 2 Schwächen:
1. Einige die sie unterwerfen wollen (Russland,China,..) könnten sie im Falle eines Angriffs selbst zerstören, direkt angreifen geht nicht, aber andere dazu anzustacheln und dabei zu helfen ist da ein Weg.

2. Es dürfen nicht zu viele Särge der eigenen Soldaten ins eigene Land wieder zurückkommen, beim letzten Irakkrieg wurde das fotografieren beim Ausladen der Särge schon untersagt, das waren schon zu viele, die Stimmung könnte kippen.

Der Ukraine-Krieg wurde lange vorbereitet, jetzt können die USA 'bis zum letzten Ukrainer' gegen Russland kämpfen bzw sie schwächen. Das ist ein Proxy-Krieg der USA gegen Russland.
Zusätzlich wird auch noch der (aufstrebende) Konkurrent EU geschwächt und williger und abhängiger gegenüber den USA, die könnten dann bald wie ein Pudel hinter denen herlaufen.
Der nächste Proxy-Krieg ist schon in Vorbereitung, Taiwan/China, da wird schon gezündelt und Waffen geliefert. Im Ernstfall können die USA da auch bis zum letzten Taiwanesen kämpfen.


Ach; Ukraine einnehmen ist ein Krieg von der USA gegen Russland. Gut, dass mir das jemand erzählt. Da war ich sonst nie draufgekommen.
Und Taiwan soll wohl einfach so an China übergeben werden, oder? Frag mal die Taiwanesen, was sie davon halten. Aber wen interessiert das schon? Russland und China nicht. Die müssen sich gegen Amerika wehren. Mit den Augen rollen

Entschulligung, ich hätte diesen Beitrag in einem Freigeisterforum posten müssen in dem Hintergründe, Entstehungsgeschichten eine Relevanz bei der Bildung ihrer Sicht eines Ereignisses haben, die wissen dass das Frontend auf einem Backend aufbaut(welches API stellt und damit schon vorbestimmen kann wie das Frontend sich verhalten kann und wie nicht).
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#2288389) Verfasst am: 22.10.2022, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wörters wie "Frontend" und "Backend" (was immer du damit sagen willst) sind nicht dazu da, die Realität auf den Kopf zu stellen. Russland hat die Ukraine angegriffen, nicht die USA über die Ukraine Russland.

Soweit die USA der Ukraine bei der Vorbereitung auf den möglichen Angriff Russlands geholfen haben, war das klug von den USA und gut für die Ukraine und andere Nachbarländer Russlands, aber es ändert nichts daran, dass Russland mit absoluter Eindeutigkeit der Aggressor ist.

Gleiches gilt für China/taiwan, falls China tatsächlich angreifen sollte.

Und das kindische (sinngemäße) "Ihr seid gar keine Freigeister!!11!!!!1" kannst du dir auch echt in die Haare schmieren. Das ärgert nicht mal mehr, es ermüdet nur noch und erhöht deine Lächerlichkeit.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
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Beitrag(#2288399) Verfasst am: 22.10.2022, 20:39    Titel: Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg Antworten mit Zitat

Der Thread-Titel ist: "Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg"
Dazu muß man wissen welche die Hintergründe von einem Krieg sind, ansonsten kommt das Symptom an anderer Stelle zu Tage.

Wenn man kein Interesse an den Kriegs-Hintergründen hat, diese nicht hinterfragen will, dann frag ich mich wie da jemand "Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg" finden kann. Irgendwo muß man ansetzen, wenn man nicht nur Symptom-Frontend-Schattenboxen machen will.

Und, hier geht es um "Friedensbewegung", wer einfach nur Waffen liefern will gehört dazu?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2288403) Verfasst am: 22.10.2022, 21:02    Titel: Re: Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Der Thread-Titel ist: "Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg"
Dazu muß man wissen welche die Hintergründe von einem Krieg sind, ansonsten kommt das Symptom an anderer Stelle zu Tage.

Wenn man kein Interesse an den Kriegs-Hintergründen hat, diese nicht hinterfragen will, dann frag ich mich wie da jemand "Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg" finden kann. Irgendwo muß man ansetzen, wenn man nicht nur Symptom-Frontend-Schattenboxen machen will.

Und, hier geht es um "Friedensbewegung", wer einfach nur Waffen liefern will gehört dazu?

Wenn, wie in diesem Fall, der Krieg absolut eindeutig von einem klaren Aggressor ausgeht, kann ein ziviler Widerstand logischerweise nur innerhalb des Aggressorstaates bzw. durch seine Bevölkerung stattfinden.

Der angegriffene Staat hat nur die Wahl, im Krieg Widerstand gegen den Aggressor zu leisten (militärisch, mit anderen staatlichen Mitteln, zivil) oder sich zu ergeben. Einen Widerstand gegen den Krieg als solchen können die Bewohner des angegriffenen Staates schlicht nicht leisten. Ihr Staat hat den Krieg in keiner Weise begonnen - wie sollen sie Widerstand gegen das Stattfinden des Krieges leisten?

Alle anderen Staaten haben in ähnlicher Weise nur die Wahl, dem angegriffenen Staat zu helfen oder es nicht zu tun und ihn so dem Aggressor auszuliefern.
Du möchtest gerne so tun, als wäre die Verweigerung der Hilfeleistung ein Widerstand gegen den Krieg. Das wäre sie nicht, sie wäre im Gegenteil eine Hinnahme des Angriffskriegs.
Diese billigen Propagandatricks, mit denen du den klaren Unterschied zwischen Aggressor und Angegriffenem auf den Kopf stellen möchtest, kauft dir hier aber exakt niemand ab.

Und nein, dein Widerstand gegen die Tatsachen ist keine Freigeistigkeit.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2288406) Verfasst am: 22.10.2022, 21:32    Titel: Re: Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.. Aggressor ..

Wenn dir jemand immer wieder gegen das Bein tritt, und du aggressiv wirst, welche Relevanz hat (daran) dann dein Beintreter? Deinem Beitrag nach würde ich sagen: irrelevant.
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Alchemist
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Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2288408) Verfasst am: 22.10.2022, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Merke tillich: wenn dir jemand gegen das Bein tritt, ist es völlig legitim bei demjenigen dann einzumarschieren und alles kaputt zu machen und dir sein Eigentum und sein Land unter den Nagel zu reißen! noc noc
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21789

Beitrag(#2288410) Verfasst am: 22.10.2022, 21:52    Titel: Re: Friedensbewegung: Möglichkeiten des Widerstands gegen den Krieg Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
.. Aggressor ..

Wenn dir jemand immer wieder gegen das Bein tritt, und du aggressiv wirst, welche Relevanz hat (daran) dann dein Beintreter? Deinem Beitrag nach würde ich sagen: irrelevant.

Wie du immer wieder einen klaren Angriffskrieg durch bescheuerte Vergleiche wegzureden versuchst, interessiert hier auch keinen mehr.

Vor allem, da du überhaupt nicht sagst, was du überhaupt vergleichst. (Wäre ja auch zu viel verlangt, zu erwarten, dass du mal auch nur annähernd klar und verständlich schreiben würdest, was du meinst.)
Ich kann da nachhelfen:
Es war nicht die Ukraine, die bewaffnete Separatisten im Nachbarland zur Sezession ermuntert und durch militärische Mittel unterstützt hat, sondern Russland. (Und übrigens nicht nur in der Ukraine.)
Es war nicht die Ukraine, die einen Teil des Nachbarlandes militärisch besetzt und annektiert hat, sondern Russland.
Es war nicht die Ukraine, die dem Nachbarland und seinem Staatsvolk mithilfe faschistischer Ideologien die Existenzberechtigung abgesprochen hat, sondern die russische Regierung.

Also, wenn wir deinen Kindergartenvergleich benutzen wollen: Ja, es gab da jemanden, der dem anderen immer wieder vors Schienbein getreten hat. Bis ihm auch diese Aggressionen nicht mehr genug waren und der gleiche jemand vom Schienbeintreten dazu übergegangen ist, zu versuchen, den anderen komplett krankenhausreif zu schlagen. Bloß dass das nicht klappt, weil der andere sich inzwischen wehren kann.
Und du machst hier den Oberlehrer, der exakt dann das Wort ergreift, als der Schulhofschläger im Zuge der von ihm selbst angezettelten Prügelei was auf die Nase zu kriegen droht, und ermahnt, man solle doch bitte etwas gegen Prügeleien auf dem Schulhof unternehmen - und dazu möge man doch bitte eben dem Schulhofschläger, der immer anderen vors Schienbein tritt und nun die volle Prügelei angefangen hat, freie Bahn lassen.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2288411) Verfasst am: 22.10.2022, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Merke tillich: wenn dir jemand gegen das Bein tritt, ist es völlig legitim bei demjenigen dann einzumarschieren und alles kaputt zu machen und dir sein Eigentum und sein Land unter den Nagel zu reißen! noc noc

Und besonders legitim ist das nach sehr guts Meinung anscheinend, wenn umgekehrt ich dem anderen gegen's Bein getreten habe. Was steht der auch da, wo ich hintreten will! Was erlaubt der sich, sein Schienbein in aggressiver Weise meinem Springerstiefel entgegenzuhalten! Das muss bestraft werden.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2288425) Verfasst am: 23.10.2022, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Entschulligung, ich hätte diesen Beitrag in einem Freigeisterforum posten müssen in dem Hintergründe, Entstehungsgeschichten eine Relevanz bei der Bildung ihrer Sicht eines Ereignisses haben, [...]

Für den Kontext: Das schreibt derjenige, der bereits mehrfach wegen Dekontextualisierung verwarnt wurde und schon einmal deswegen gesperrt wurde.

Frau lasse sich das bitte gern auf der Zunge zergehen.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#2288445) Verfasst am: 23.10.2022, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Russische Soldaten werden massive von eigenen Leuten versehentlich unter Feuer genommen.
Danach gibt es keine Erste Hilfe, die Verletzten müssen sich selbst in Sicherheit bringen oder sterben:
https://www.youtube.com/watch?v=wi-RktBnqRs schrieb:
Sekunde 33:
Zitat:
Our own f... hit us

Minute1:33:
Zitat:
F: And how do they take away the wounded?
M: They crawl out themselves. If you crawled out - you made it. If not - you die.



https://www.windermeresun.com/2022/09/25/i-want-to-live-24-hour-hotline-for-russian-servicemen-who-intend-to-surrender/ schrieb:
Zitat:
"For information on how to surrender to a prisoner of war, Russian servicemen or their relatives should call the 24-hour numbers: +38 066 580 34 98 and +38 093 119 29 84."




https://youtu.be/Ph8z8kTDnbg schrieb:
Zitat:
'Hello, is this Ukraine?' I want to surrender – Russian soldiers realise they are losing the war

Beschrieben wird, wie man sich als russischer Soldat sicher ergibt in Ukrainische Kriegsgefangenschaft.


Telegram hat eine Kanal auf Russisch zur sicheren Desertation von Russen in der Ukraine:
Code:
https://t.me/hochu_zhyt
schrieb: (Übersetzung vom Russischen ins Deutsche)
Zitat:
Dank Bekannten aus der Ukraine erfuhr der 22-jährige Saratowit Maxim Vasiliev von dem Projekt „I Want to Live“. Während er noch in einer Militäreinheit in Russland war, kontaktierte er das Projekt über einen Telegramm-Bot und erhielt Anweisungen, wie er sich den Streitkräften der Ukraine ergeben sollte.
Wie es Maxim gelang, die ukrainischen Soldaten sicher zu erreichen und sein Leben zu retten – hören Sie sich die Geschichte aus erster Hand an.

Russische Soldaten! Retten Sie Ihr Leben - ergeben Sie sich!
Hotline-Nummern „Ich will leben“
+38 066 580 34 98
+38 093 119 29 84
(rund um die Uhr)
oder nutze den „I want to live“-Chatbot (
Code:
https://t.me/spasisebyabot
)

_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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LyMi
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Anmeldungsdatum: 21.10.2022
Beiträge: 66

Beitrag(#2288748) Verfasst am: 29.10.2022, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Prime, Netflix, Maxdome & Co. - Filme und Serien abgetrennt, und hier angehangen. vrolijke

Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.

Hab das Buch gelesen. Danach hat man keine Lust mehr, sich noch die Verfilmung anzusehen.
Aber ansonsten bestimmt eine gute Empfehlung.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31717
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2288790) Verfasst am: 31.10.2022, 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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LyMi
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Beiträge: 66

Beitrag(#2288791) Verfasst am: 31.10.2022, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.
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Bravopunk
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Beitrag(#2288794) Verfasst am: 31.10.2022, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.
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LyMi
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Beiträge: 66

Beitrag(#2288795) Verfasst am: 31.10.2022, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.

Ist auch schwierig, endlose Wochen in einem Schützengraben in zwei Stunden Film unterzubringen.
In " Das Boot" hat das damals im Buch und im Film geklappt, die ausweglose klaustrophobische Situation zu beschreiben.
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vrolijke
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Beitrag(#2288796) Verfasst am: 31.10.2022, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.

Ist auch schwierig, endlose Wochen in einem Schützengraben in zwei Stunden Film unterzubringen.
In " Das Boot" hat das damals im Buch und im Film geklappt, die ausweglose klaustrophobische Situation zu beschreiben.


Für mich beschreibt der Titel das ganze Buch (und auch den Film).
Den Zynismus wie die Heeresleitung über die Situation berichtet.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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LyMi
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Beitrag(#2288797) Verfasst am: 31.10.2022, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.

Ist auch schwierig, endlose Wochen in einem Schützengraben in zwei Stunden Film unterzubringen.
In " Das Boot" hat das damals im Buch und im Film geklappt, die ausweglose klaustrophobische Situation zu beschreiben.


Für mich beschreibt der Titel das ganze Buch (und auch den Film).
Den Zynismus wie die Heeresleitung über die Situation berichtet.

Ja, und anscheinend hat sich daran nix geändert.
Zeitgleich haben wir den pastoralen Steinmeier, der das Elend so verkauft, als hätte es die letzten 50 Jahre keinerlei Kriegsbilder gegeben.
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vrolijke
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Beitrag(#2288798) Verfasst am: 31.10.2022, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

LyMi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
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An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.

Ist auch schwierig, endlose Wochen in einem Schützengraben in zwei Stunden Film unterzubringen.
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Für mich beschreibt der Titel das ganze Buch (und auch den Film).
Den Zynismus wie die Heeresleitung über die Situation berichtet.

Ja, und anscheinend hat sich daran nix geändert.
Zeitgleich haben wir den pastoralen Steinmeier, der das Elend so verkauft, als hätte es die letzten 50 Jahre keinerlei Kriegsbilder gegeben.


Was pflegte mein Kollege immer zu sagen, wenn in Afrika oder Asien Kriege oder Gräueltaten stattfanden: "dort ist das alles nicht so schlimm. Die sind es gewohnt zu sterben".
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LyMi
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Anmeldungsdatum: 21.10.2022
Beiträge: 66

Beitrag(#2288799) Verfasst am: 31.10.2022, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
LyMi hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
„Im Westen Nichts Neues“ … die erste(!) deutsche Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque ist seit gestern auf Netflix zu sehen und beeindruckend geworden.


Habs auch gesehen. Ist gut. Sehr bedrückend und frustrierend. Ich kenne das Buch ja nicht und weiß nicht, ob es da genauso ist, aber ich fand am Anfang, dass nicht genug Zeit damit verbracht wird die Kameradschaft und Freundschaft zwischen den Charakteren zu erörtern. Dieser Zeitsprung ist halt etwas enttäuschend. Andererseits kommt schon deutlich genug rüber, was es für den Protagonisten bedeutet seine Kommilitonen zu verlieren.

War jedenfalls sehr sehenswert und gut inszeniert.

Es ist über 30 Jahre her, daß ich es gelesen habe.
Woran ich mich noch erinnere:
An junge sensible lebenslustige Männer.
An die Zeit im Schützengraben, Kälte, Hunger und Resignation. Wo Granateneinschläge, Tote und Verstümmelte alltäglich und nur noch hoffnungslos registriert werden. An das Mitgefühl mit einem sterbenden Pferd. An selbstgenommenen Urlaub an Weihnachten ( der Feind ging auch) . An neue Strümpfe und Stiefel, Dauerwurst und Kommissbrot ( und wenn ich da heute dran denke, kann man sich nur schämen, wenn man mit irgendeiner Konsumentscheidung unzufrieden ist).
An die furchtbaren Angriffe, immer nur wegen ein paar Metern Boden.

Dauerhaft geblieben von dem Buch ist mir eine tiefsitzende Abneigung gegen Stacheldraht.


Okay. Da sind jetzt nur Teile davon in dem Film. An neue Strümpfe erinnere ich mich gar nicht, Schlechte Verpflegung kommt aber drin vor. Und haufenweise Verstümmelte und auch sonst Tote. Der Stacheldraht ist immer nur zwischendurch im Film. Spielt also keine prominente Rolle. Die Zeit im Schützengraben fand ich etwas zu kurz. Darauf hätte der Film sich mMn mehr fokussieren können, vor allem eben zusammen mit den anderen Soldaten, die mit dem Protagonisten gemeinsam eingezogen wurden.

Ist auch schwierig, endlose Wochen in einem Schützengraben in zwei Stunden Film unterzubringen.
In " Das Boot" hat das damals im Buch und im Film geklappt, die ausweglose klaustrophobische Situation zu beschreiben.


Für mich beschreibt der Titel das ganze Buch (und auch den Film).
Den Zynismus wie die Heeresleitung über die Situation berichtet.

Ja, und anscheinend hat sich daran nix geändert.
Zeitgleich haben wir den pastoralen Steinmeier, der das Elend so verkauft, als hätte es die letzten 50 Jahre keinerlei Kriegsbilder gegeben.


Was pflegte mein Kollege immer zu sagen, wenn in Afrika oder Asien Kriege oder Gräueltaten stattfanden: "dort ist das alles nicht so schlimm. Die sind es gewohnt zu sterben".

Ist die Frage, wie viele Leute noch so denken.
Da es gerade kaum eine nennenswerte Friedensbewegung gibt, woran liegt das?
Ich nehme mich selbst nicht aus. Mehr als Aufrufe unterschrieben, habe ich bisher auch nicht.
Generell schwindendes Mitgefühl.
Die Bereitschaft zu demonstrieren ist seit den Coronamaßnahmen stark eingebrochen.
Weniger Debatten insgesamt.
Wenig Mainstreammedieninteresse.
Zunehmende Vereinzelung.
????
Gibt's dazu vielleicht eine Studie?
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Critic
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Beitrag(#2294491) Verfasst am: 01.05.2023, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ein anderer Gedanke (oft braucht es dann ja z.B. einen Medienbeitrag zum Thema, hier "Die lange Nacht der Deserteure in der Geschichte"):

Seit Kriegsbeginn ist in der Ukraine das Recht auf Wehrdienstverweigerung ausgesetzt.

In Rußland existiert es dem Bericht zufolge zwar weiterhin, aber in Diktaturen, noch dazu solchen, die Krieg führen, ist es ja so eine Sache, in wieweit man sich darauf berufen und damit was erreichen kann. Kann auch sein, daß dort die Menge an Bakschisch, die man rüberschieben muß, damit die Stellen ihre eigenen Gummiparagraphen hier ausnahmsweise mal anwenden, exponentiell zugenommen hat o.ä..

Die Ukrainer sagen in der Situation auch, z.B. würden zwar viele psychische Probleme beobachtet, aber wer nicht gerade heulend und zitternd in der Ecke liegt, dem wird eine Lage Tabletten in die Hand gedrückt und er wieder in den Schützengraben geschickt. Man sagt, man müsse Probleme hintanstellen, solange man "noch funktionieren könne". Insofern wird der Krieg die Ukrainer (aber eben auch die Russen, die dort verheizt werden) auch noch in Jahrzehnten belasten: Zum Teil belasten Kriegserfahrungen die Leute bis ans Lebensende, zum Teil können sie auch erst nach vielen Jahren darüber sprechen, nachdem sie die ganze Zeit darüber geschwiegen haben und scheinbar "keine Probleme damit" hatten.

Nur ist natürlich ein Recht, das nur in einer Situation existiert, in der es leicht umzusetzen ist, letztlich nicht relevant. Und der Staat könnte theoretisch sogar argumentieren, im Krieg gäbe es kein Recht auf Verweigerung, und im Frieden brauche es keins, weil ja niemand befürchten müsse, an der Waffe ausgebildet und dann gezwungen zu werden, damit auf Andere zu schießen - und insofern könnte man auch alle zum Kommiß schicken, ohne daß Einer sich davor fürchten oder darüber in Gewissensnot kommen müsse.

In der Praxis sind natürlich nicht 90% der Soldaten irgendwo an der HKL, sondern das ist eher der deutlich kleinere Teil einer Armee. Und der Bediener der Flugabwehrraketen oder der Zusammenpacker der Formulare (denn auch im Krieg ist Bürokratie wichtig) wird das wohl eher mit seinem Gewissen vereinbaren können. (Und selbst in Staaten, in denen kein formelles Recht auf Wehrdienstverweigerung besteht, wissen die Verantwortlichen auch: Man wird auch nicht gerade jemanden, der im Ernstfall nicht schießen könnte, in den vordersten Unterstand an der Front stellen.)

Nun hatte ich damals nicht nur verweigert, sondern war obendrein auch "nicht tauglich". Und natürlich hätte ich in so einer Situation auch panische Angst - schon die Bilder aus dem Krieg sind ja schwer auszuhalten. Ich habe nicht das Gefühl, ich wäre überhaupt handlungsfähig, wenn die Raketen um mich herumfliegen, das wäre eine Gefahr nicht nur für mich, sondern auch für das Umfeld. Und ich habe den Luxus, in einem Land zu leben, das jetzt nicht akut militärisch "vom Russen" bedroht wird.

Aber: Müßte man das jetzt als ethisches Problem ansehen, oder müßte man im Grunde sogar (auf diese sehr bizarre und frustrierende Art) "froh" sein, daß die Ukrainer ihren Pelz hinhalten und die Frage für die hiesigen Wehrdienstverweigerer insofern "akademisch" bleibt?
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fwo
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Beitrag(#2294620) Verfasst am: 03.05.2023, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

LyMi hat folgendes geschrieben:
....
Da es gerade kaum eine nennenswerte Friedensbewegung gibt, woran liegt das?
Ich nehme mich selbst nicht aus. Mehr als Aufrufe unterschrieben, habe ich bisher auch nicht.
Generell schwindendes Mitgefühl.
Die Bereitschaft zu demonstrieren ist seit den Coronamaßnahmen stark eingebrochen.
Weniger Debatten insgesamt.
Wenig Mainstreammedieninteresse.
Zunehmende Vereinzelung.
????
Gibt's dazu vielleicht eine Studie?

Von so einer Studie weiß ich nichts, aber ich halte es für logisch erklärbar:
Die Friedensbewegung der 60er und später ging davon aus, dass die Zeit des Kolonalismus / Imperialismus nun endgültig vorbei sei und die Kriegsgefahr durch die militärische Aufrüstung bei gleichzeitigem gegenseitigen Misstrauen bestand.

Dann ist die Sowjetunion wirtschaftlich kollabiert, war praktisch wehrlos, und die Amerkaner sind nicht über sie hergefallen, es gab im Gegenteil Kredite und Leute aus dem Westen fingen an, im Osten zu investieren. Im Osten entstand nur leider kein demokratisches System, sondern eine Kleptokratie aus rein mafiösen Strukturen und dem ehemaligen Geheimdienst, die auch schon ziemlich früh begann, die auch zusammengebrochenen Repressionsstrukturen wieder zu restaurieren. Das veranlsste einen Teil der der Investoren, ihr investiertes Kapital abzuschreiben und sich wieder aus dem Osten zurückzuziehen, die europäischen Politiker des Westens blieben hoffnungvoll und Europa rüstete noch über die Annexion der Krim hianaus praktisch weiter ab bis zum Überfall auf die Ukraine.
Diese Abrüstung (verzögerte Rüstungsinvestitionen mit erkennbarer Verringerung der Einsatzfähigkeit der Truppe, Abbau der Truppenstärken usw.) war zwar nicht expizit beschlossen, aber für jeden sichtbar. Auch für Russland, die Russen saßen bis zur Annexion der Krim außerdem noch in beobachtender Funktion in der parlamentarischen Versammlung der Nato.

Vor dem Hintergrund kann Putin zwar für einige komplett Vernagelte (und seinen Landsleuten, die diese Informationen nicht so frei hatten wie wir) behaupten, dass Russland von der Naato bedroht gewesen wäre, und damit einen "Präventivkrieg" rechtfertigen, aber das glaubt ihm hier keiner. Vor dem Hintergrund einer echten Bedrohung wäre auch der Traum eines Dreitagesdurchmarsches, mit dem er diesen Krieg begann nicht erklärbar.

Das heißt dann in der Umkehrung, dass Putin der Friedensbewegung die Illusion geraubt hat, es sei die Aufrüstung des Westens, die die Gefahr erzeuge.

Aber wenn diese Illusion flöten ist, für welche konkrete Politik - früher war es die Abrüstung - willst Du dann als Friedensbewegter auf die Straße gehen?
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
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Beitrag(#2294629) Verfasst am: 03.05.2023, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Das heißt dann in der Umkehrung, dass Putin der Friedensbewegung die Illusion geraubt hat, es sei die Aufrüstung des Westens, die die Gefahr erzeuge.

Aber wenn diese Illusion flöten ist, für welche konkrete Politik - früher war es die Abrüstung - willst Du dann als Friedensbewegter auf die Straße gehen?

Dafür, der Ukraine keine Waffen zu senden, um "nicht weiter zu eskalieren". Daher auch der ansonsten politisch und ideologisch äußerst seltsame Schulterschluss der Friedensbewegung mit diversen tatsächlichen Putin-Fans. skeptisch
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fwo
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Beitrag(#2294643) Verfasst am: 03.05.2023, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Das heißt dann in der Umkehrung, dass Putin der Friedensbewegung die Illusion geraubt hat, es sei die Aufrüstung des Westens, die die Gefahr erzeuge.

Aber wenn diese Illusion flöten ist, für welche konkrete Politik - früher war es die Abrüstung - willst Du dann als Friedensbewegter auf die Straße gehen?

Dafür, der Ukraine keine Waffen zu senden, um "nicht weiter zu eskalieren". Daher auch der ansonsten politisch und ideologisch äußerst seltsame Schulterschluss der Friedensbewegung mit diversen tatsächlichen Putin-Fans. skeptisch

Dann geht man also als Friedensbewegter dafür auf die Straße, dass die Ukrainer sich Russland bedingungslos ergeben und sich der russischen Gewalt ohne weiteren Widerstand aussetzen?

Ich vermute mal, dass die Ukrainer sich unter Frieden etwas anderes vorstellen als eine russische Gewaltherrschaft.
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Beitrag(#2294645) Verfasst am: 03.05.2023, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Dann geht man also als Friedensbewegter dafür auf die Straße, dass die Ukrainer sich Russland bedingungslos ergeben und sich der russischen Gewalt ohne weiteren Widerstand aussetzen?

Das ist natürlich nicht meine Position, aber ja, das habe ich von Friedensaktivisten tatsächlich schon gehört - auch hier im Forum.

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich vermute mal, dass die Ukrainer sich unter Frieden etwas anderes vorstellen als eine russische Gewaltherrschaft.

Die Sache ist natürlich die, dass das Wort "Frieden" gewissermaßen zwei unterschiedliche, miteinander verzahnte und oft miteinander verwechselte, aber dennoch klar voneinander zu unterscheidende Bedeutungen hat: Einerseits als gänzliche Abwesenheit von Gewalt; und andererseits als bloße Abwesenheit von Krieg, also etwas polemisch gesagt als Abwesenheit von Herausforderungen, an denen sich eine etablierte bzw. herrschende Gewalt messen müsste. Letzteres ist z. B. in der Regel gemeint, wenn von einer "Friedensordnung" die Rede ist. Nun ist es aber offensichtlich, dass diese beiden Bedeutungen nicht zusammenfallen und auch beides in der Realität nicht zusammenfallen muss, sogar im Gegensatz zueinander stehen kann. Es gibt sozusagen Situationen, in denen man sich für "Frieden" in der einen Bedeutung nur entscheiden kann, indem man sich aktiv gegen die andere entscheidet. Und genau solche Ambiguitäten machen dann solche Verwechslungen möglich, die es Friedensaktivisten und Putinfreunden erlaubt, sich ineinander wiederzu(v)erkennen.

Leider ist unsere gesamte politische Sprache von genau solchen Zweideutigkeiten durchzogen, das Wort "Frieden" ist da nur eines der offensichtlichsten Beispiele. "Volk" ist ein anderes Beispiel. Oder "Subjekt".
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VanHanegem
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Beitrag(#2295467) Verfasst am: 21.05.2023, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich vermute mal, dass die Ukrainer sich unter Frieden etwas anderes vorstellen als eine russische Gewaltherrschaft.

... zumal sie in dem Fall damit rechnen müssten sofort für den nächsten Krieg rekrutiert zu werden, den Putin anzettelt.
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jdf
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Beitrag(#2295480) Verfasst am: 22.05.2023, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ich vermute mal, dass die Ukrainer sich unter Frieden etwas anderes vorstellen als eine russische Gewaltherrschaft.

... zumal sie in dem Fall damit rechnen müssten sofort für den nächsten Krieg rekrutiert zu werden, den Putin anzettelt.

Da hast du mal einen Punkt, den ich noch nicht hatte.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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