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Bundesfreiwilligendienst - Vernichtung von Arbeitsplätzen und Lohndumping

 
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1720277) Verfasst am: 19.01.2012, 00:18    Titel: Bundesfreiwilligendienst - Vernichtung von Arbeitsplätzen und Lohndumping Antworten mit Zitat



Da wollen wir doch mal schauen, wie es um die neue Kultur der Freiwilligkeit denn so bestellt ist:

Mit dem Bufdi wurde ein neuer Billiglohnbereich geschaffen. Bereits bei 1-Euro Jobs wurde reguläre Arbeit (gemeint sind Tätigkeiten vom ersten Arbeitsmarkt) verrichtet. Doch es gab auch Grenzen. So war das max an Arbeitszeit 30h pro Woche. Auch 1-Euro Jobs haben bereits Arbeitsplätze (vor allem bei städtischen Gärtnern) vernichtet, aber mit dem Bufdi öffnen sich nun neue Türen.

1. Die Wochenarbeitszeit kann nun auch 40h betragen. Eingerechnet müssen hier aber noch 25 Schulungstage.
2. Längere Vertragslaufzeiten bis 24 Monate sind pro Stelle möglich – was die Planbarkeit für die Dienststelle auch im Vergleich zum Zivi von einst erhöht.
3. ALG II – Bezieher können den Bufdi ebenfalls verrichten – bei vollem ALG II + Taschengeld in Höhe von max 175 Euro. Der Unterschied zum 1-Euro Job ist, dass der Bufdi sich im Idealfall selbst die Stelle aussucht, kurz, keine genötigte Zuweisung von 1-Euro Jobbern via Maßnahme stattfindet.

Hier aber nun die Beispiele, wo Tätigkeiten, die sonst wahrscheinlich von regulären Arbeitskräften ausgeübt würden, nun von Bufdis erledigt werden:

1. Städtische Betriebe Dietzenbach

Abteilung Abfallwirtschaft
Tätigkeit:
Zitat:
u. A. Besetzung der Telefonzentale, Terminierung der Sondermüllabfahrten sowie die Besetzung des Servicecenters um Auskünfte zu erteilen.

Arbeitszeit: 39 Wochenstunden
Quelle:
http://www.bundesfreiwilligendienst.de/?id=69&page=6&search=1&zip=15230&place=Wiesbaden&radius=50&date=Startdatum&orga=Organisation&job_type[]=14&job_type[]=12&job_type[]=16&job_type[]=15&job_type[]=7&search=Suchen&details=7674

2. Gärtner/Umweltschutz

Tätigkeit:
Zitat:
Reinigungsarbeiten in den städtischen Anlagen, Pflanzarbeiten, Krötenschutz, Biotopanlagen, Pflege von Entwässerungsgräben sind hier die wesentlichen Aufgabenbereiche.


Arbeitszeit: 39h /pro Woche

3. GPR Klinikum Rüsselsheim



Bietet viele Bufdi – Plätze, hier die, welche wahrscheinlich einmal reguläre Arbeitsplätze waren / oder noch sind:

3.1 Radiologie
Zitat:
Ihre Aufgaben:
- Aufnahme und Empfang der Patienten
- Vorbereitungen zu radiologischen Untersuchungen
- Datenpflege
- Kundenkontakt

Wochenstunden Vollzeit

Quelle: http://www.bundesfreiwilligendienst.de/?id=69&page=5&search=1&zip=PLZ&place=Wiesbaden&radius=50&date=Startdatum&orga=Organisation&job_type[]=14&job_type[]=3&job_type[]=15&job_type[]=7&search=Suchen&details=7418

3.2 Empfangstätigkeit in der Seniorenresidenz

GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim

Zitat:
Ihre Aufgaben:
- Empfangen und Weiterleiten der Bewohner und deren Besucher
- Bedienung der Telefonzentrale
- allgemeine Verwaltungsaufgaben

Wochenstunden Vollzeit
Quelle: http://www.bundesfreiwilligendienst.de/?id=69&page=2&search=1&zip=PLZ&place=Wiesbaden&radius=50&date=Startdatum&orga=Organisation&job_type[]=14&job_type[]=3&job_type[]=15&job_type[]=7&search=Suchen&details=7423

3.3 Patientenarchiv

Zitat:
Archivieren von Patientenakten, Pflegen der EDV-Daten sowie Neuerfassung.
Allgemeine Tätigkeiten im Archiv
Wochenstunden Vollzeit

Quelle: http://www.bundesfreiwilligendienst.de/?id=69&page=5&search=1&zip=PLZ&place=Wiesbaden&radius=50&date=Startdatum&orga=Organisation&job_type[]=14&job_type[]=3&job_type[]=15&job_type[]=7&search=Suchen&details=8021
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soulreaver
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Anmeldungsdatum: 08.11.2007
Beiträge: 649

Beitrag(#1720307) Verfasst am: 19.01.2012, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

War doch vorherzusehen. Der Staat bezahlt den Firmen sozusagen die Arbeitskräfte, die die Firmen nicht haben wollen bzw. nicht bezahlen können. Wenn aber die Firmen kein Kapital haben, um überhaupt neue Arbeitskräfte zu normalen Löhnen zu kaufen, dann bedeutet das auch nichts Anderes, als dass lediglich Arbeitskräftesubstitution durchgeführt wird: Anstelle der ausgebildeten und natürlich viel zu teuren Arbeitskraft kommt jetzt eine qualitativ minderwertige, die aber zum Glück weniger Geld kostet. Und billig kommt ja immer gut im Kapitalismus.
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1720328) Verfasst am: 19.01.2012, 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1720464) Verfasst am: 19.01.2012, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:



Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."



beachbernie im Januar 2011: "Nur wer bezahlt soll Arbeitskraefte beschaeftigen koennen."


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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1720826) Verfasst am: 21.01.2012, 15:18    Titel: Bufdi - Fragwürdiges Engagement Antworten mit Zitat

Kritische Beiträge zum Bufdi finden sich eher selten im Netz, hier ein paar:

Aktuell, ein Leserbrief aus der FR von Helmut Stein vom 21-01-2012:

Fragwürdiges Engagement

http://www.fr-online.de/hanau/fragwuerdigesengagement,1472866,11488124.html

Zitat:
Junge Menschen sind zwar beschäftigt, können aber auf der Basis solcher Arbeit keinerlei Lebensplanung betreiben oder ihre Existenzsicherung vorantreiben. Man kann nur eindringlich raten, so frühzeitig wie möglich eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen. Persönlich und volkswirtschaftlich ist dies am sinnvollsten.


Zitat:
Junge Menschen sollten sich sozial engagieren wo es nur geht, aber immer neben Schule, Ausbildung und Beruf, nicht jedoch anstelle von Schule, Ausbildung und Beruf.


Leider entgeht Herrn Stein in seinem Beitrag der dann doch gesellschaftliche Nutzen durch Billiglöhner in staatlichen Einrichtungen - denn Pleitekommunen können so weiter Angebote für die Allgemeinheit anbieten - die sonst gestrichen werden müssten - zum Schaden jedoch der Billiglöhner (Bufdis), insbesondere wenn es um ältere ALGII Bezieher handelt, die dann weiterhin minimal in ihre Rente einbezahlen, etc.

Aussagekräftiger allerdings der Beitrag von Herrn Stein (Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Wiesbaden sowie der sozialen Dienste und Rettungsdienste in der Region Rhein-Main-Taunus) im Wiesbadener-Kurier vom 11-01-2012

Quelle: Wiesbaden: Geschäftsführer von AWO und DRK zum Bundesfreiwilligendienst

Zitat:
In Zeiten des Zivildienstes hatten wir über 30 Zivis, die die Aufgabe hatten, auf den Rollstuhl angewiesenen Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger die Teilnahme am öffentlichen Leben durch den Fahrdienst zu gewährleisten. Dieser Aufgabenbereich ist den Bewerbern für den Bundesfreiwilligendienst derzeit nicht zu vermitteln. Auch müssen wir leider feststellen, dass Bundesfreiwillige, die in anderen Bereichen, beispielsweise stationäre oder ambulante Pflege mit Betreuungsmaßnahmen betraut sind, nach einer kurzen Zeit wieder den Dienst beenden, da sie sich die Aufgabe anders vorgestellt haben oder auch für sich selbst feststellen müssen, dass sie den Anforderungen und Belastungen dieses Dienstes nicht gewachsen sind.


Zitat:
Aber für viele Aufgabenbereiche, die ergänzend für die Betreuung von Menschen benötigt werden, wird dieses nicht möglich sein. Natürlich ist auch die Planbarkeit zu bedenken, da der Bundesfreiwillige jederzeit die Möglichkeit hat, seinen Dienst wieder einzustellen, was zugegebenermaßen ja auch im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres möglich ist und gegebenenfalls ein Problem darstellen kann.

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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
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Beitrag(#1720828) Verfasst am: 21.01.2012, 15:34    Titel: Der schwere Start des Zivi-Nachfolgers - Rottweil Antworten mit Zitat

Ergänzung:
Insbesondere was die Zahlenfreude unserer promovierten Frau Ministerin - die ja gerne Zahlen von anderen zusammenstellen lässt.

Artikel aus dem Kreis Rottweil vom 20-01-2012

Der schwere Start des Zivi-Nachfolgers

Zitat:
"Das Interesse am Freiwilligendienst ist keineswegs gestiegen", betont Sarah Pfau von der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn. Um die Nachfrage nach dem neuen Dienst zu steigern, hatte das Familienministerium die Vergabe von Stellen für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) mit denen für den BFD gekoppelt. "Die Freiwilligendienstler sindalso größtenteils Leute, die sowieso ein FSJ gemacht hätten", sagt Pfau. Drei junge Männer und sieben Frauen sind dies momentan in Heiligenbronn. Bei Interessenten im höheren Alter scheitere es größtenteils an der Arbeitszeit, denn die geforderte 50-Prozent-Stelle sei den meisten zu viel.

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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1720829) Verfasst am: 21.01.2012, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."


Seh ich genauso.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22259

Beitrag(#1720830) Verfasst am: 21.01.2012, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."


Seh ich genauso.

Dann sollen die Leute, die das so sehen, hinreichend angemessen bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1720834) Verfasst am: 21.01.2012, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."


Seh ich genauso.

Dann sollen die Leute, die das so sehen, hinreichend angemessen bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

Daumen hoch!
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beefy
Be Vieh



Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1720848) Verfasst am: 21.01.2012, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."


Seh ich genauso.

Dann sollen die Leute, die das so sehen, hinreichend angemessen bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.


Warum sollten sie?
Es wird doch reichen,mal wieder ordentlich gegen faule H4'ler Abzuhetzen,die der Gesellschaft auf der Tasche liegen....
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1720866) Verfasst am: 21.01.2012, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
beachbernie im Januar 2011: "Nur wer bezahlt soll Arbeitskraefte beschaeftigen koennen."

Ich hab' zuerst "beschaedigen" gelesen. noc
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1720956) Verfasst am: 21.01.2012, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit,bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

ach dafuer ist der bufdi gut Idee

beachbernie hat folgendes geschrieben:

beachbernie im Januar 2011: "Nur wer bezahlt soll Arbeitskraefte beschaeftigen koennen."
Cool

der bund zahlt doch fuer seine bufdis Smilie
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1721556) Verfasst am: 24.01.2012, 00:00    Titel: Zu viele Bewerber für den Bundesfreiwilligendienst Antworten mit Zitat

Bufdi ausgebucht Ausrufezeichen

Quelle, FAZ, vom 23-01-2012

Zu viele Bewerber für den Bundesfreiwilligendienst

Zitat:
Dem neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) drohen Schwierigkeiten wegen zu großen Erfolges. Weil sich weitaus mehr Freiwillige für den Dienst anmelden als eingeplant und finanziert sind, drohen Bewerber von Februar an abgewiesen zu werden. Vom 31. Januar an müssen nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Plätze kontingentiert werden. In dieser Woche ist dazu ein Treffen der wichtigsten Trägerverbände mit dem Chef des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bafza), Jens Kreuter, in Berlin geplant.
(...)

_________________
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ansca
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.02.2012
Beiträge: 2

Beitrag(#1728380) Verfasst am: 15.02.2012, 20:13    Titel: Arbeitsplatzneutraler bufdi? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich war gerade auf der Suche nach einer bufdi-Stelle und bin dabei über folgendes Stellenangebot gestolpert:

Zitat:
38 Std.

Stellenbeschreibung: Wir suchen einen Mitarbeiter, der uns in den Abläufen unserer Sonographie-Abteilung im Herzen der Münchner Innenstadt unterstützt. Zu den Aufgaben gehören Terminvereinbarung/Anmeldung, Hilfe bei Koordination der Abläufe, Apothekenbestellungen, Patienten für Untersuchungen vorbereiten, Assistenz bei Eingriffen, Eingabe von Daten in Befundungssoftware, incl. ggf. Bild- u Filmarchivierung, etc. in selbständiger Mitarbeit in einem kleinen, netten Ärzteteam. Geregelte Dienstzeiten, kein Schichtdienst! Zimmer in Personalwohnheim in der Münchner Innenstadt bei Bedarf vorhanden.

http://www.bundes-freiwilligendienst.de/stellen/angebote/100867/sonographie-abteilung--medizinische-klinik---campus-innenstadt


IMHO ist da der Stellenbeschreibung nach eine klassische MFA (Med. Fachangestellte aka Arzthelferin) gesucht. Muß nochmal in den Ausbildungsverträgen nachschauen: wie weit dürfte eigentlich ein/e Azubi/ne im ersten Ausbildungsjahr das überhaupt schon alles?
Bei "Apothekenbestellungen" (sollte das über "wir brauchen mehr Ultraschall-Gel" hinausgehen) und Eingabe von Daten in Befundungssoftware (sofern da mehr erfaßt werden müßte als Alter. Größe, Gewicht etc., sondern da evtl. auch "harte" medizinische Daten mit gemeint sind und also auch einiges an Fachtermini zum Einsatz kommt) - also, da wird mir bei der Vorstellung möglicher Fehlerquellen schon gepflegt, äh, etwas anders...

Scheint dem obersten Beitrag nach ja aber bei Kliniken ein beliebtes Spiel zu sein. Geschockt

Zitat:
Den Einsatzstellen wird der Aufwand für das Taschengeld, die Sozialversicherungsbeiträge und die pädagogische Begleitung im Rahmen der im Haushaltsplan vorgesehenen Mittel erstattet; das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend legt im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen einheitliche Obergrenzen für die Erstattung fest.

http://www.bundes-freiwilligendienst.de/gesetz/kosten.html


Weiß jemand, inwieweit solche Stellenausschreibungen denn zulässig sind, gibt es da überhaupt irgendeine Kontrollinstanz? Denn das grenzt in meinen Augen ja schon an Sozialbetrug - halt von der anderen Seite... Hätte gerade gute Lust, dem Veröffentlicher des "Angebots" einige sehr eindringliche/unbequeme Fragen zu stellen! zynisches Grinsen


Liebe Grüße,

ansca
(gerade noch ziemlich geschockt und stinksauer)
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Malwieder
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Anmeldungsdatum: 21.06.2011
Beiträge: 331

Beitrag(#1728446) Verfasst am: 15.02.2012, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Bei Gewerkschaften scheint der Dienst noch kein Problem-Thema zu sein.
Zumindest sind sie auch im Beirat des Bundesfreiwilligendienstes vertreten, vielleicht sollte man da anfragen?
http://www.bundes-freiwilligendienst.de/gesetz/beirat-fuer-den-bundesfreiwilligendienst.html
Allerdings kann ich auch gerade nicht herausfinden, wer denn namentlich in diesem Beirat sitzt.
Bei verdi anfragen?
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ansca
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Anmeldungsdatum: 15.02.2012
Beiträge: 2

Beitrag(#1729551) Verfasst am: 18.02.2012, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Mawieder!

Danke für die schnelle Antwort und sorry, daß ich mich erst jetzt melde (Computerproblem).

ver.di ist eine gute Idee, ich werde mal versuchen Namen herauszufinden.
Ansonsten hab' ich jetzt erstmal die "Arzthelfeinnen-Gewerkschaft" angeschrieben, was man dort davon hält, aber da ist es, wie es schon von Jahren immer war: keinerlei Resonanz, nocht nicht mal eine negative Antwort...

Herzliche Grüße

ansca
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1729559) Verfasst am: 18.02.2012, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Es ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Erhalt von H4 mit der Arbeit im Bufdi verknüpft wird.

Müntefering im Mai 2006 : "Nur wer arbeitet, soll auch essen."

Weiß nicht, Alg-Bezieher sollen ja möglichst für den ersten Arbeitsmarkt verfügbar sein, mit dem Budfi wird ein Vertrag über mindestens 6 Monate eher länger unterschrieben. Bei passenden Optionen würde ich das sogar gerne machen.
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slargando
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 1

Beitrag(#1751522) Verfasst am: 10.05.2012, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Malwieder hat folgendes geschrieben:
Bei Gewerkschaften scheint der Dienst noch kein Problem-Thema zu sein.
Zumindest sind sie auch im Beirat des Bundesfreiwilligendienstes vertreten, vielleicht sollte man da anfragen?
http://www.bundes-freiwilligendienst.de/gesetz/beirat-fuer-den-bundesfreiwilligendienst.html
Allerdings kann ich auch gerade nicht herausfinden, wer denn namentlich in diesem Beirat sitzt.
Bei verdi anfragen?


Die Gewerkschaften profitieren ja auch davon, heute Morgen wurde genau dieses Thema auf ­WDR5 im 'Tagesgespräch' behandelt und zum Schluss rief ein Rentner an, der berichtete davon das Er und seine Frau z.zt Freiwilligendienst in einem Seminarhaus der Gewerkschaft (welche ­weiß ich nicht mehr, kann auch sein das Er das gar nicht erwähnt hat?!) verrichten, er als Hausmeister und sie im Bereich Hauswirtschaft.
Da erübrigt sich dann wohl jeder weitere Kommentar!
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1751641) Verfasst am: 11.05.2012, 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Moin!
Ich habe den Eindruck, die verhalten sich alle still, weil keiner eine bessere Lösung für das Problem hat.
Beim Bufdi geht es offiziell darum
So sinnvoll für unsere Gesellschaft die von den Freiwilligen geschenkte Zeit und Zuwendung für hilfebedürftige Menschen auch ist, dienen Freiwilligendienste nicht der Entlastung sozialer Einrichtungen, sondern sind von den Freiwilligen und deren Interessen her zu sehen

Habe gerade eine Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung am Wickel:
http://library.fes.de/pdf-files/do/08956.pdf
Zitat:
Was sich darin abbildet, könnte man mit Max Weber den Rationalisierungsprozess des Bürgerschaftlichen Engagements nennen. Manch großer Sozialverband, so hat man den Eindruck,
treibt diesen Prozess voran und fürchtet ihn zugleich, ebenso wie Politiker, die derartige Programme
beschließen und doch darauf pochen, dass Ehrenamt Hauptamt nie verdrängen dürfe.


Zitat:
„Als der Zivildienst immer weiter verkürzt wurde, hat die AWO notgedrungen
mehr Kräfte auf 400-Euro-Basis engagiert. Diese Leute, die mit acht FSJlern Altenheimbewohner
zum Arzt fahren oder in den Zimmern Blumen gießen und mit den Leuten plaudern, sind acht
Stunden pro Woche im Einsatz. Warum also sollten sie da für 330 Euro 39 Stunden arbeiten?“
Bei einer Konferenz [...] habe ein einziger Kollege von einer Nachfrage berichtet.
Heißt das nicht: Ein Bundesfreiwilligendienst wäre dann attraktiv, wenn er so ähnlich funktionieren
würde wie ein 400-Euro-Job und die Träger auch die entsprechenden staatlichen Subventionen erhielten? Ansonsten ist er uninteressant? Man darf Zweifel hegen, ob dieser forcierte Rationalisierungsprozess wirklich erfolgreich verlaufen wird.
Werden diejenigen, die angesprochen werden sollen, diese Formate annehmen,
die ihnen bei größerer Verbindlichkeit zugleich eine geringe materielle Belohnung versprechen?
Mag sein, dass eine zukünftige Rentnergeneration mit schwierigen Erwerbsbiografien auf derartige
Zusatzeinkünfte angewiesen sein wird.


Zum Thema Lohndumping und Verdrängung des Hauptamtes heißt es dort, nicht das Ehrenamt wäre gefährlich, weil es von sich aus nicht expansiv wäre.
Was aber, wenn auf Dauer weniger 400 Euro-Job angeboten werden, sondern mehr subventionierte Bufdi-Stellen? Die Institutionen haben durchaus ein Interesse das Ehrenamt zu expandieren.
Zumindest solange die 200 Euro pro Platz einzusacken sind.
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Arashi
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Wohnort: Mainz

Beitrag(#1751747) Verfasst am: 11.05.2012, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gerhard Schröder sagte schon vor Jahren, als er noch Bundeskanzler war, dass wir einen Niedriglohnsektor in Deutschland brauchen und hat mit seiner Koalition viel getan um den auch zu schaffen.

Warum wundern sich jetzt von Leiharbeitern bis Bufdis alle darüber, dass über Nacht aus dem nichts und vollkommen unerwartet ein Niedriglohnsektor in Deutschland entstanden ist?
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Den Planeten Erde retten? Unsinn. Dem geht es super!
Der Klimawandel ist Kleinkram. Überfischung, Atommüll, Nuklearwaffen: schert den Planeten alles nicht.
Der Erde geht es seit 4 Mrd. Jahren gut - nur die Menschheit ist es die mit Hochgeschwindigkeit an die Wand fährt. Und auch das wird der Erde egal sein.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beiträge: 5667

Beitrag(#1751748) Verfasst am: 11.05.2012, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Arashi hat folgendes geschrieben:
Gerhard Schröder sagte schon vor Jahren, als er noch Bundeskanzler war, dass wir einen Niedriglohnsektor in Deutschland brauchen und hat mit seiner Koalition viel getan um den auch zu schaffen.

Warum wundern sich jetzt von Leiharbeitern bis Bufdis alle darüber, dass über Nacht aus dem nichts und vollkommen unerwartet ein Niedriglohnsektor in Deutschland entstanden ist?


Weil die Politiker auch sagen, dass wir ein geringeres Budgetdefizit, bessere Schulbildung und ein gut funktionierendes Gesundheitssystem brauchen.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Arashi
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Anmeldungsdatum: 18.05.2011
Beiträge: 185
Wohnort: Mainz

Beitrag(#1751810) Verfasst am: 11.05.2012, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Arashi hat folgendes geschrieben:
Gerhard Schröder sagte schon vor Jahren, als er noch Bundeskanzler war, dass wir einen Niedriglohnsektor in Deutschland brauchen und hat mit seiner Koalition viel getan um den auch zu schaffen.

Warum wundern sich jetzt von Leiharbeitern bis Bufdis alle darüber, dass über Nacht aus dem nichts und vollkommen unerwartet ein Niedriglohnsektor in Deutschland entstanden ist?


Weil die Politiker auch sagen, dass wir ein geringeres Budgetdefizit, bessere Schulbildung und ein gut funktionierendes Gesundheitssystem brauchen.

Touche.
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Beitrag(#1797100) Verfasst am: 27.11.2012, 00:57    Titel: Erfahrungen fallen sehr unterschiedlich aus Antworten mit Zitat

Wenn man mal jenseits des Politikschöngeredes zum BUFDI recherchiert,
findet sich einiges Interessanntes.

Erinnert Ihr Euch noch an die Behauptung - Zivildienstplätze würden keine Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt verdrängen?

Nun, sobald der ZIVI aber weg ist,
und eben nicht durch den KuschelBUFDI ersetzt werden kann, sieht es so aus:

Zitat:
"Ich denke, die Lebenshilfe ist für Bufdis nicht so interessant", sagt Geschäftsführer Oliver Keppler. In der Lebenshilfe habe man die Aufgaben der ehemaligen Zivildienstleistenden deshalb auf mehrere Schultern verteilt. Die Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr seien immer gut belegt. Im Fahrdienst habe man die Zivis durch 400-Euro-Jobber ersetzt. In der Werkstatt habe man Heilerziehungspfleger eingestellt. "Dadurch haben wir mehr an Fachlichkeit gewonnen", sagt Keppler. Zu den Spitzenzeiten werden außerdem Produktionshelfer eingesetzt.

Hervorhebungen von mir

Quelle: Schwarzwälder-Bote vom 20-11-2012
Erfahrungen fallen sehr unterschiedlich aus

Tjcha, wollen wir doch mal sehen,
ob es dem Staat gelingt, durch Zwangsbufdisierung von ALG-II Beziehern endlich wieder eine Konkurrenz zu Fachkräften in Sozialen Berufen aufzubauen - nur - um dann diese nach genügender Zeit in Arbeitslosigkeit auch für Umme als BUFDI anzustellen.
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Beitrag(#1804487) Verfasst am: 29.12.2012, 03:04    Titel: Bufdi statt Umschulung in Königstein Antworten mit Zitat

47-Jähriger aus Königstein will als Bufdi einen Job finden
Zitat:

(...)
Der 47-Jährige begann vor kurzem einen Bundesfreiwilligendienst beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). "Ich habe schon vorher drei Jahre ehrenamtlich als Beifahrer beim ASB gearbeitet. Nun bin ich 18 Monate lang ein Bufdi."

(...)

Die älteren Bufdis machen es, um wieder Teil der Gesellschaft zu sein, sich nützlich und gebraucht zu fühlen. "Ich habe zu DDR-Zeiten eine Ausbildung zum Dreher gemacht. Nun finde ich einfach keinen Job mehr", berichtet Möser. Eigentlich wollte er eine Umschulung machen, um sich in einem anderen Berufsfeld zu etablieren. Doch dieser Wunsch blieb ihm verwehrt. Als Fahrer begleitet er nun ältere Mitmenschen beim Einkaufen, bringt sie zu Arztterminen oder fährt Essen aus.


Wenn Umschulungsmaßnahmen abgelehnt werden - ergo die Alternativen verstellt werden - ist der BUFDI ein Zwangsdienst - da sonst die einzige Alternative die Sanktion ist.

Nach den 18 Monaten als Bufdi hat er welche Qualifikation erworben, um sich dann auf den ersten Arbeitsmarkt zu bewerben Frage
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Beitrag(#1805657) Verfasst am: 04.01.2013, 03:20    Titel: Freiwillige fehlen - im Hochtaunuskreis Antworten mit Zitat

Statistik ist das eine,
schaut man jedoch genauer hin - fällt das Kartenhaus der Schröder zusammen.

Hier noch einmal ein älterer Bericht vom Juli 2012

Freiwillige fehlen

Zitat:
Einer Studie des „Centrums für soziale Investitionen und Innovationen“ (CSI) der Uni Heidelberg und die Berliner Hertie School of Governance zufolge sind im ersten Jahr alle 35000 geplanten Stellen deutschlandweit besetzt worden.


vs

Zitat:
Beim Roten Kreuz in Bad Homburg hat man aber andere Erfahrungen gemacht. 20 Zivis waren hier in der Altenbetreuung, für Krankenfahrten und Essen auf Rädern beschäftigt. Heute ist die Lage anders. „Bis jetzt haben wir keine Bundesfreiwilligen“,


und

Zitat:
Acht Bufdi-Stellen sind bei den Maltesern immer noch frei.


Zitat:
Für unbeliebte Jobs, die man mit Zivis problemlos besetzen konnte, seien nur schwer Freiwilligen zu finden.

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Beitrag(#1927992) Verfasst am: 17.06.2014, 00:45    Titel: Im Osten alt, im Westen jung Antworten mit Zitat

Quelle: DRadio-Kultur
vom 16.06.2014

Im Osten alt, im Westen jung

http://www.deutschlandradiokultur.de/bundesfreiwilligendienst-im-osten-alt-im-westen-jung.1001.de.html?dram:article_id=289272

daraus einige Stellen - das ganze kann man sich auch anhören.

Zitat:
Ziel des Bundesfreiwilligendienstes war es jungen Erwachsenen eine Möglichkeit zu bieten, im Krankenhaus oder in sozialen Einrichtungen eine Zeitlang zu arbeiten. Was im Westen gut klappt, entwickelt sich im Osten zu einem dritten Arbeitsmarkt. Hier bewerben sich hauptsächlich ältere Arbeitslose um die begehrten Stellen.

(...)

"Und er ist ja, was der festangestellte Hausmeister ist, immer allein. Dadurch, dass wir zu zweit sind, können wir auch ein bißchen mehr machen. Ich hatte erst vorher einen 1€-Job gehabt, das war auch Offene Begegnungsstätte, und da hatten wir halt Umzüge und ... Und da hat's mir eigentlich gefallen; aber das Arbeitsamt hat mir dann gesagt, nein, sie hätten schon zwei Mal und das war's dann ... Da haben sie dann gesagt 'Ja, Bundesfreiwilligendienst können sie machen!' Und da habe ich gesagt, 'Na da mache ich das!' Habe mich dann dort beworben, habe gesagt, würde gern ins Altersheim gehen. Und es ist jeden Tag was anderes, es macht Spaß! Und man freut sich dann selber, wenn die alten Leutchen sich dann freuen und sagen, 'Ach, schön gemacht!' Vor allem, wenn man gleich kommt dann immer und macht was, dass die nicht lange warten müssen. Und das freut mich dann auch, wenn die sich freuen!"

(...)

50.000 Bundesfreiwilligen in ganz Deutschland, einer von 2.300 in Thüringen. Im Osten gibt es - bezogen auf die Bevölkerungszahl - doppelt so viele Bundesfreiwillige wie im Westen, dennoch gibt es Wartelisten.

(...)

Also ich glaube im Wissen um die Sozialstruktur, die wir in Thüringen haben und bei den rund 3.000 Bundesfreiwilligen, die wir derzeit haben, glaube ich, dass etwa 2/3 aus arbeitsmarktpolitischen Gründen kommen, weil sie zu dem Zeitpunkt keine Beschäftigung haben, teilweise lange auch schon arbeitslos waren

(...)


gefettet von mir
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Beitrag(#1987946) Verfasst am: 01.03.2015, 18:39    Titel: Interesse an Bufdi-Stellen sinkt Antworten mit Zitat

Mehrere Artikel aus dem Jahr 2015:

Hier die Zeit

Interesse an Bufdi-Stellen sinkt

Zitat:
Vor allem bei Älteren ist die Nachfrage nach Stellen im Bundesfreiwilligendienst zurückgegangen. Zu Beginn hatte es große Nachfrage nach dem Ersatz-Zivildienst gegeben.


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/gesellschaft-zeitgeschehen-2015-01-bundesfreiwilligendienst-bufdi-rueckgang

und zur Krise für Träger wie auch für den Bufdi als 'Kampfmittel' gegen die Arbeitslosenstatistik:

Wettrennen um Bundesfreiwillige

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1366345

Zitat:
Mitte Dezember mussten viele Verantwortliche von Vereinen flinke Finger am Computer beweisen und vor allem früh aufstehen, um beim Rennen um Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis) nicht das Nachsehen zu haben. "Eine Woche oder zwei Tage vorher teilt das Bundesamt für Familie per Mail den Termin mit, ab wann man wieder Vereinbarungen schließen kann", erklärt Gerhard Tenner vom Kinderring Neuhardenberg das Prozedere. Die Personen, die der jeweilige Träger als Bufdi beschäftigen möchte, muss er dann in einem knappen Zeitfenster auf der Internetseite der Zentralvergabestelle eintragen.


Zitat:
Das Jobcenter empfehle Arbeitslosen sogar, sich als Bufdi bei einem Träger einstellen zu lassen. Auf diesem Weg fielen sie aus der Arbeitslosenstatistik.

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