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Familienpolitik

 
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1996989) Verfasst am: 20.04.2015, 07:24    Titel: Familienpolitik Antworten mit Zitat

Allenthalben wird die demografische Katastrophe beschworen. Reiner Haseloff hat eine Ursache davon im Interview mit der WELT benannt:
Reiner Haseloff hat folgendes geschrieben:

Der Markt schafft nicht automatisch familienfreundliche Rahmenbedingungen. Der Arbeitnehmer von heute soll mobil und zeitlich flexibel sein, sodass stabile Schutzräume wie eine Familie nur schwer aufrechterhalten werden können. Wer sich auf diese Regeln des Wettbewerbs einlässt, ist oft überfordert. Es gibt kaum noch ein Miteinander von Berufs- und Familienplanung. Für viele bedeutet das: entweder Karriere oder Kinder. Wer mehrere Jahre ausgesetzt hat, hat in den seltensten Fällen danach noch Chancen, befördert zu werden. Gerade Politiker wissen, wie schwer es ist, sich vorbildlich um seine Familie zu kümmern.
(...)
Von den familienpolitischen Leistungen entfalten nur wenige überhaupt eine klare Wirkung pro Kind. Zugleich hat die Wirtschaft das Thema Demografie ganz klassisch outgesourced. Sie setzt auf Zuwanderung, um den negativen Geburtensaldo auszugleichen.


Leider kann man Haseloff wohl nur als einen einsamen Rufer in der Wüste bezeichnen, denn der "Freie Markt" und der "Freie Wettbewerb" funktionieren auf dem Arbeitsmarkt nur dann, wenn es einen Überschuss an Arbeitskräften gibt. Es gilt: divide et impera - Teile und herrsche.

Und warum sollten Betriebe ausbilden, wenn man aus dem Ausland fertig ausgebildete Arbeitskräfte bekommen kann, die obendrein auch noch richtig billig - also "geeignet" sind? Nicht einmal die libertär tickende Rechte würde sich dagegen auflehnen. Da semmelt man lieber gegen Gewerkschaften...
Und inzwischen ist der Rohstoff "Billige Arbeitskräfte" derart begehrt, dass man dafür bereits Krieg führt. In der Ukraine.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Vronib111
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1996991) Verfasst am: 20.04.2015, 08:12    Titel: Re: Familienpolitik Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Allenthalben wird die demografische Katastrophe beschworen. Reiner Haseloff hat eine Ursache davon im Interview mit der WELT benannt:
Reiner Haseloff hat folgendes geschrieben:

Der Markt schafft nicht automatisch familienfreundliche Rahmenbedingungen. Der Arbeitnehmer von heute soll mobil und zeitlich flexibel sein, sodass stabile Schutzräume wie eine Familie nur schwer aufrechterhalten werden können. Wer sich auf diese Regeln des Wettbewerbs einlässt, ist oft überfordert. Es gibt kaum noch ein Miteinander von Berufs- und Familienplanung. Für viele bedeutet das: entweder Karriere oder Kinder. Wer mehrere Jahre ausgesetzt hat, hat in den seltensten Fällen danach noch Chancen, befördert zu werden. Gerade Politiker wissen, wie schwer es ist, sich vorbildlich um seine Familie zu kümmern.
(...)
Von den familienpolitischen Leistungen entfalten nur wenige überhaupt eine klare Wirkung pro Kind. Zugleich hat die Wirtschaft das Thema Demografie ganz klassisch outgesourced. Sie setzt auf Zuwanderung, um den negativen Geburtensaldo auszugleichen.


Leider kann man Haseloff wohl nur als einen einsamen Rufer in der Wüste bezeichnen, denn der "Freie Markt" und der "Freie Wettbewerb" funktionieren auf dem Arbeitsmarkt nur dann, wenn es einen Überschuss an Arbeitskräften gibt. Es gilt: divide et impera - Teile und herrsche.

Und warum sollten Betriebe ausbilden, wenn man aus dem Ausland fertig ausgebildete Arbeitskräfte bekommen kann, die obendrein auch noch richtig billig - also "geeignet" sind? Nicht einmal die libertär tickende Rechte würde sich dagegen auflehnen. Da semmelt man lieber gegen Gewerkschaften...
Und inzwischen ist der Rohstoff "Billige Arbeitskräfte" derart begehrt, dass man dafür bereits Krieg führt. In der Ukraine.


Zustimmung! Vielleicht auch noch besonders herauszuheben, dass man diese "gut ausgebildeten Billigarbeitskräfte" dann aber dennoch auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereiten kann und muß, sich dafür also wiederum Eingliederungshilfe etc. von EU und Bund abzweigen lässt.

Ist doch wunderbar: Wir haben wieder wirtschaftlichen Wettbewerb im Land. Auch wenn die Binnenkonjunktur zu Wünschen übrig lässt, herrscht jetzt Wettbewerb unter den ArbeitnehmerInnen, und dies nicht nur im Binnenland, sondern europaweit und bald auch global.

Dieser Staat schafft sich langsam selbst ab (fürchte ich).
_________________
Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1482

Beitrag(#1996992) Verfasst am: 20.04.2015, 08:38    Titel: Re: Familienpolitik Antworten mit Zitat

Vronib111 hat folgendes geschrieben:



Dieser Staat schafft sich langsam selbst ab (fürchte ich).




Dieser (speichelleckende) Staat wird immer stärker... den, den du meinst, hat es nie gegeben.


Bezüglich der Ausführungen zur Unvereinbarkeit von Familie und Beruf: Von welcher Karriere wird hier gesprochen, bzw. lässt sich "Karriere" quantifizieren?
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