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USA: Shirley Sherrod - und Rassismus, der nicht vergeht

 
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Kowei
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Anmeldungsdatum: 09.03.2010
Beiträge: 487

Beitrag(#1505334) Verfasst am: 23.07.2010, 19:35    Titel: USA: Shirley Sherrod - und Rassismus, der nicht vergeht Antworten mit Zitat

Zitat:
Eine schwarze Beamtin geriet zwischen die Fronten des US-Kulturkampfs. Sie wurde wegen angeblichem Rassismus gegen Weiße gekündigt. Doch die Vorwürfe sind haltlos. Blamage für Obama.

Tom Vilsack, US-Landwirtschaftsminister, schlug sich schuldbewusst auf die Brust. 48 Stunden nachdem er seine Mitarbeiterin Shirley Sherrod gefeuert hatte, rühmte er sie: „Das ist eine gute Frau, und sie ist durch die Hölle gegangen.“ Und bot ihr gleich auch einen neuen Job an.

http://diepresse.com/home/meinung/marginalien/583026/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do


Wie rechte Politiker in den USA auch mal gerne die Rassismuskeule schwingen, um gegen Farbige zu agieren, belegt dieser Fall von Shirley Sherrod recht deutlich. Er belegt aber auch, wie schlampig manche mit solchen Vorwürfen umgehen, ohne sie genau zu überprüfen.
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jagy
Herb Derpington III.



Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1505342) Verfasst am: 23.07.2010, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr schön zu dem Fall der Kommentar von Keith Olbermann:

http://www.msnbc.msn.com/id/38353683/ns/msnbc_tv-countdown_with_keith_olbermann/
_________________
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1505356) Verfasst am: 23.07.2010, 20:19    Titel: Re: USA: Shirley Sherrod - und Rassismus, der nicht vergeht Antworten mit Zitat

Kowei hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Eine schwarze Beamtin geriet zwischen die Fronten des US-Kulturkampfs. Sie wurde wegen angeblichem Rassismus gegen Weiße gekündigt. Doch die Vorwürfe sind haltlos. Blamage für Obama.

Tom Vilsack, US-Landwirtschaftsminister, schlug sich schuldbewusst auf die Brust. 48 Stunden nachdem er seine Mitarbeiterin Shirley Sherrod gefeuert hatte, rühmte er sie: „Das ist eine gute Frau, und sie ist durch die Hölle gegangen.“ Und bot ihr gleich auch einen neuen Job an.

http://diepresse.com/home/meinung/marginalien/583026/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do


Wie rechte Politiker in den USA auch mal gerne die Rassismuskeule schwingen, um gegen Farbige zu agieren, belegt dieser Fall von Shirley Sherrod recht deutlich. Er belegt aber auch, wie schlampig manche mit solchen Vorwürfen umgehen, ohne sie genau zu überprüfen.


Das Verfahren gegen die New Black Panther Schläger, die Wähler bei der Wahl einschüchterten, wurde hingegen fallen gelassen. Einer der Staatsanwälte ist deswegen aus Protest zurückgetreten.

http://www.youtube.com/watch?v=neGbKHyGuHU
http://www.youtube.com/watch?v=1jpGkz6EosQ
http://www.youtube.com/watch?v=UDeUTIGFypQ

In den USA liegen jedenfalls die Nerven blank.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#1767092) Verfasst am: 15.07.2012, 17:12    Titel: Rassismus in den USA: Schwarz bleibt das Feindbild Antworten mit Zitat

http://www.sueddeutsche.de/politik/rassismus-in-den-usa-schwarz-bleibt-das-feindbild-1.1412551
Zitat:
Rassismus in den USA: Schwarz bleibt das Feindbild von Ilija Trojanow

Obamas Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten der USA wurde als kolossaler Sieg über den Rassismus gefeiert. Doch seitdem streiten die Amerikaner sogar noch heftiger über die Rassenfrage. Dabei kennen sie kaum noch Tabus.


Zitat:
Der Zorn, der Hass, die Hetze haben einen weiteren Grund. Neulich prangte auf der Titelseite von USA Today: "Minorities are now a majority of births". Mehr als die Hälfte der 2011 geborenen Kinder stammt von Minderheiten ab, also von jenen, die nicht das Kästchen "white" ankreuzen können. Die "Weißen" brachten 10,1 Prozent weniger Kinder zur Welt als im Vorjahr, zudem ist der durchschnittliche Weiße 42,3 Jahre alt, der durchschnittliche Schwarze hingegen 31.

Nach 400 Jahren politischer Dominanz ist das Ende der Allmacht des weißen Mannes auch in den USA in Sicht, und die Tiraden der darüber Erbosten sind zwar laut, aber den Gang der Geschichte werden sie nicht aufhalten können.

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2006940) Verfasst am: 19.06.2015, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nach dem Anschlag und dem Shooting in der Kirche in Charleston, bei dem ein weißer Rassist neun Menschen ermordet hat, veranlasste JOn Stewart zu folgender, wirklich beeindruckender Rede:

https://www.youtube.com/watch?v=TwRPJUlUh5M

bravo
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2007026) Verfasst am: 19.06.2015, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Nach dem Anschlag und dem Shooting in der Kirche in Charleston, bei dem ein weißer Rassist neun Menschen ermordet hat, veranlasste JOn Stewart zu folgender, wirklich beeindruckender Rede:

https://www.youtube.com/watch?v=TwRPJUlUh5M

bravo

bravo
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2007261) Verfasst am: 22.06.2015, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Nach dem Anschlag und dem Shooting in der Kirche in Charleston, bei dem ein weißer Rassist neun Menschen ermordet hat, veranlasste JOn Stewart zu folgender, wirklich beeindruckender Rede:

https://www.youtube.com/watch?v=TwRPJUlUh5M

bravo

bravo

Ja, ziemlich klare Stellungnahme. Vor allem im Mittelteil, ich versuche mich mal mit einer Übersetzung:

Jon Stewart hat folgendes geschrieben:

Was nicht in meinen Kopf geht: Das Missverhältnis der Reaktionen, wenn wir denken, dass uns fremde Leute töten und wenn wir uns selber töten.
Wenn das jemand gewesen wäre, den wir dem islamischen Terrorismus zurechnen, wären wir in zwei Länder eingefallen und hätten Billionen von Dollar
und tausende amerikanische Leben verschwendet. Jetzt fliegen gerade unbemannte Todesmaschinen über 5 oder 6 Länder, um Amerikanern Sicherheit zu
gewähren. Wir müssen alles tun was wir können, um den amerikanischen Bürgern Sicherheit zu geben.
Neun Menschen in einer Kirche erschossen - was ist damit?

Edith: Über dem Zitat müsste natürlich stehen:...hat folgendes gesagt.
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beachbernie
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Beitrag(#2007263) Verfasst am: 22.06.2015, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

Auch Bill Maher nimmt in seiner neuesten Sendung "Real Time" recht klar zu den Ereignissen Stellung. Genauso der dort eingeladene Praesidentschaftskandidat Bernie Sanders.

Bloss was nuetzt das? Schulterzucken

Man kannt das ja zur Genuege. Nach jedem Massaker werden im Amiland allerhand schlaue Reden geschwungen und tolle Vorschlaege gemacht. Bloss aendern tut sich nie was. In puncto strengere Waffengesetze bleibt es entweder bei Ankuendigungen oder wenn die amerikanische Gesetzgebung doch mal in die Gaenge kommt wird sofort die Waffenlobby aktiv und sorgt dafuer, dass von ihr gekaufte Abgeordnete beider Parteien jeden Gesetzesentwurf bis zur Wirkungslosigkeit verwaessern.

Diese Gesellschaft ist in praktisch allen wichtigen Fragen voellig reformunfaehig, weil das Land letztlich von maechtigen Interessengruppen regiert wird und nicht von den Politikern, die im Fernsehen grosse Reden schwingen duerfen. Das sind nur die Kasper, die dem Volk vorgaukeln sollen, dass es was zu sagen haette.

Wenn es noch eines Beweises dafuer bedurft haette, dann stellt das Scheitern Obamas diesen dar. Diese erbaermliche Schiessbudenfigur ist noch nicht mal in der Lage den de facto Krieg der amerikanischen Polizei gegen die Minderheit, der er selber angehoert, zu beenden. Der kann mit seinem Betroffenheitsgeblubber bloss die Hinterbliebenen troesten.

Die USA braeuchten eigentlich einen voelligen Systemwechsel, das Auswechseln der jeweiligen Sockenpuppe im Weissen Haus reicht schon lange nicht mehr. Dafuer waere eine echte Revolution vonnoeten. Die Chance dafuer ist allerdings praktisch gleich null. Dafuer haben die Amis schon zu lange soviel Angst voreinander, dass sie unfaehig sind sich wirksam gegen das herrschende System zu organisieren und dafuer ist auch die Mehrheit der Menschen dort schlicht und ergreifend zu dumm, zu sehr mit Psychopharmaka zugedroehnt oder man hat ihnen mit der Volksdroge Patriotismus so sehr die Hirnwindungen zugekleistert, dass sie ueberhaupt nicht mehr schnallen, was in ihrem Land los ist, geschweige denn wer es kontrolliert. So wird es wohl auf einen langsamen voelligen Zerfall dieser Gesellschaft hinauslaufen und einen unorganisierten Buergerkrieg jeder gegen jeden. Den eigentlichen Machthabern ist das egal, jedenfalls solange sie es sind, die den Leuten die Waffen dafuer verkaufen und niemand ihre Geschaefte stoert.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2007267) Verfasst am: 22.06.2015, 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

Unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser "politischen Analyse". Wenn jemand ähnlich pauschale Aussagen über andere Staaten ausgesprochen hätte, müsste man das Rassismus nennen. zwinkern
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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zelig
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Beitrag(#2007279) Verfasst am: 22.06.2015, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ermordeten hätten wohl nur gerne weitergelebt, in diesem System. Rassismus überwindet man nicht mit einem Systemwechsel.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2007294) Verfasst am: 22.06.2015, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Ermordeten hätten wohl nur gerne weitergelebt, in diesem System. Rassismus überwindet man nicht mit einem Systemwechsel.


Aber auch nicht mit Beten. Bernie zeichnet ein hoffnungsloses Bild, dem man abgesehen von dumpfen Plattitüden "dumm", "Psychopharmaka" etc. grundsätzlich kaum widersprechen mag. Selbst stabile ökonomische Verhältnisse änderten nichts. Alleine eine breite Massenvolksbildungsaufklärung wäre die Lösung. Dagegen würde allerdings auch "verschwört" werden von den "eigentlichen Machthabern", um das mal so salopp zu übernehmen.

Den Rassismus zu überwinden würde vieles verlangen, jetzt eine gewagte These von mir: sogar eine Entsolidarisierung der Schwarzen. Der weiße Mann muss sich nicht über die Hautfarbe definieren. Als Schwarzer wird man nicht diskriminiert, weil man "schwarz" ist, sondern weil geistigumnachtete Figuren sich eine willkürliche Rasseneinteilung ausdenken. Die Bezeichnung "schwarz" für Obama fand ich auch nie zutreffend, es wurde ihm aufgepfropft, die Rolle als "erster schwarzer" Präsident zu erfüllen, dabei hat er nur einen kenianischen Vater. Es ist aber für mich leicht, diese Forderung aufzustellen. [/url]
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zelig
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Beitrag(#2007315) Verfasst am: 22.06.2015, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Ermordeten hätten wohl nur gerne weitergelebt, in diesem System. Rassismus überwindet man nicht mit einem Systemwechsel.


Aber auch nicht mit Beten. Bernie zeichnet ein hoffnungsloses Bild, dem man abgesehen von dumpfen Plattitüden "dumm", "Psychopharmaka" etc. grundsätzlich kaum widersprechen mag. Selbst stabile ökonomische Verhältnisse änderten nichts. Alleine eine breite Massenvolksbildungsaufklärung wäre die Lösung. Dagegen würde allerdings auch "verschwört" werden von den "eigentlichen Machthabern", um das mal so salopp zu übernehmen.

Den Rassismus zu überwinden würde vieles verlangen, jetzt eine gewagte These von mir: sogar eine Entsolidarisierung der Schwarzen. Der weiße Mann muss sich nicht über die Hautfarbe definieren. Als Schwarzer wird man nicht diskriminiert, weil man "schwarz" ist, sondern weil geistigumnachtete Figuren sich eine willkürliche Rasseneinteilung ausdenken. Die Bezeichnung "schwarz" für Obama fand ich auch nie zutreffend, es wurde ihm aufgepfropft, die Rolle als "erster schwarzer" Präsident zu erfüllen, dabei hat er nur einen kenianischen Vater. Es ist aber für mich leicht, diese Forderung aufzustellen. [/url]


Ich meinte es so, daß in diesem speziellen Fall die Kritik am System an der Sache wohl eher vorbeigeht. Der Fall ist zwar exemplarisch für den alltäglichen Rassismus, aber er ist nicht systembedingt. Etwa so, wie ich auch das Attentat von Breivik, oder den Amoklauf von Winnenden nicht als systembedingt bezeichnen würde. Womit ich nicht sagen will, es existierte kein institutioneller Rassismus.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#2007333) Verfasst am: 22.06.2015, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Ermordeten hätten wohl nur gerne weitergelebt, in diesem System. Rassismus überwindet man nicht mit einem Systemwechsel.


Aber auch nicht mit Beten. Bernie zeichnet ein hoffnungsloses Bild, dem man abgesehen von dumpfen Plattitüden "dumm", "Psychopharmaka" etc. grundsätzlich kaum widersprechen mag. Selbst stabile ökonomische Verhältnisse änderten nichts. Alleine eine breite Massenvolksbildungsaufklärung wäre die Lösung. Dagegen würde allerdings auch "verschwört" werden von den "eigentlichen Machthabern", um das mal so salopp zu übernehmen.

Den Rassismus zu überwinden würde vieles verlangen, jetzt eine gewagte These von mir: sogar eine Entsolidarisierung der Schwarzen. Der weiße Mann muss sich nicht über die Hautfarbe definieren. Als Schwarzer wird man nicht diskriminiert, weil man "schwarz" ist, sondern weil geistigumnachtete Figuren sich eine willkürliche Rasseneinteilung ausdenken. Die Bezeichnung "schwarz" für Obama fand ich auch nie zutreffend, es wurde ihm aufgepfropft, die Rolle als "erster schwarzer" Präsident zu erfüllen, dabei hat er nur einen kenianischen Vater. Es ist aber für mich leicht, diese Forderung aufzustellen. [/url]


Ich meinte es so, daß in diesem speziellen Fall die Kritik am System an der Sache wohl eher vorbeigeht. Der Fall ist zwar exemplarisch für den alltäglichen Rassismus, aber er ist nicht systembedingt. Etwa so, wie ich auch das Attentat von Breivik, oder den Amoklauf von Winnenden nicht als systembedingt bezeichnen würde. Womit ich nicht sagen will, es existierte kein institutioneller Rassismus.


Es handelt sich um individuellen Rassismus, der nur wie zu beenden ist? Gerade durch Bildung und Aufklärung ist Rassismus zu bekämpfen. Der einzelne Irre ist immer Produkt der Gesellschaft. Der Mörder in diesem Falle konnte sich auf eine Gruppe Schwarzer als Hassobjekt stürzen, weil eine wirkkräftige Minderheit mit Symbolen des Rassismus lebt und dafür nicht sanktioniert wird.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2007339) Verfasst am: 22.06.2015, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Auch Bill Maher nimmt in seiner neuesten Sendung "Real Time" recht klar zu den Ereignissen Stellung. Genauso der dort eingeladene Praesidentschaftskandidat Bernie Sanders.

Bloss was nuetzt das? Schulterzucken

Man kannt das ja zur Genuege. Nach jedem Massaker werden im Amiland allerhand schlaue Reden geschwungen und tolle Vorschlaege gemacht. Bloss aendern tut sich nie was. In puncto strengere Waffengesetze bleibt es entweder bei Ankuendigungen oder wenn die amerikanische Gesetzgebung doch mal in die Gaenge kommt wird sofort die Waffenlobby aktiv und sorgt dafuer, dass von ihr gekaufte Abgeordnete beider Parteien jeden Gesetzesentwurf bis zur Wirkungslosigkeit verwaessern.

Diese Gesellschaft ist in praktisch allen wichtigen Fragen voellig reformunfaehig, weil das Land letztlich von maechtigen Interessengruppen regiert wird und nicht von den Politikern, die im Fernsehen grosse Reden schwingen duerfen. Das sind nur die Kasper, die dem Volk vorgaukeln sollen, dass es was zu sagen haette.

Wenn es noch eines Beweises dafuer bedurft haette, dann stellt das Scheitern Obamas diesen dar. Diese erbaermliche Schiessbudenfigur ist noch nicht mal in der Lage den de facto Krieg der amerikanischen Polizei gegen die Minderheit, der er selber angehoert, zu beenden. Der kann mit seinem Betroffenheitsgeblubber bloss die Hinterbliebenen troesten.

Die USA braeuchten eigentlich einen voelligen Systemwechsel, das Auswechseln der jeweiligen Sockenpuppe im Weissen Haus reicht schon lange nicht mehr. Dafuer waere eine echte Revolution vonnoeten. Die Chance dafuer ist allerdings praktisch gleich null. Dafuer haben die Amis schon zu lange soviel Angst voreinander, dass sie unfaehig sind sich wirksam gegen das herrschende System zu organisieren und dafuer ist auch die Mehrheit der Menschen dort schlicht und ergreifend zu dumm, zu sehr mit Psychopharmaka zugedroehnt oder man hat ihnen mit der Volksdroge Patriotismus so sehr die Hirnwindungen zugekleistert, dass sie ueberhaupt nicht mehr schnallen, was in ihrem Land los ist, geschweige denn wer es kontrolliert. So wird es wohl auf einen langsamen voelligen Zerfall dieser Gesellschaft hinauslaufen und einen unorganisierten Buergerkrieg jeder gegen jeden. Den eigentlichen Machthabern ist das egal, jedenfalls solange sie es sind, die den Leuten die Waffen dafuer verkaufen und niemand ihre Geschaefte stoert.


Bravo! bravo

In einer Gesellschaft der Oligarchenherrschaft, ohne Demokratie, vollgepumpt mit chemischen, medialen und religiösen Drogen, voller Gewalt, Ausbeutung und Spaltung mit einem Millionenheer von Gefangenen, ein Kriegsstaat, hochgerüstet nach innen wie nach außen wünscht sich sicher die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung eine solidarische und soziale Gesellschaft.

Aber die herrschenden Schichten wünschen sich dies nicht. Ihre Interessen sind anderer Art und sie denken überhaupt nicht daran, igend eine Änderung oder gar soziale/demokratische Revolution zuzulassen. Für diesen Fall würden sie ihre Armee gegen das Volk von der Leine lassen und auch die rechtesten Elemente der Bevölkerung selbst.

rassistische und antisozialistische Massaker sind niemals losgelöst von den gesellschaftlichen Verhältnissen zu betrachten:

Zitat:
Der vermeintliche Schütze, der 21-jährige Dylann Roof aus Columbia in South Carolina, war offenbar von Rassenhass und rechtsradikalen, nationalistischen Stimmungen getrieben. Kurz bevor er seine Opfer kaltblütig erschoss, soll er ihnen zugerufen haben: „Ihr vergewaltigt unsere Frauen und ihr übernehmt unser Land. Ihr müsst weg!“

Auf seiner Facebook-Profilseite hatte Roof ein Bild von sich selbst in einer Jacke mit Abzeichen der Flaggen Südafrikas und Rhodesiens aus der Apartheid-Ära veröffentlicht. Der Anti-Defamation League zufolge wird vor allem die südafrikanische Flagge von 1928 von rechtsradikalen Kreisen in aller Welt „als Symbol der Überlegenheit der Weißen“ benutzt. (...)

Die offensichtlichste Heuchelei versprühten führende politische Repräsentanten South Carolinas. Mehrere Politiker der Republikanischen Partei von South Carolina sind als Mitglieder des offen rechtsradikalen Council of Conservative Citizens (CCC), bekannt, dem Nachfolger des alten White Citizens Council, der „respektablen“ Version des Ku Klux Klan in den 1950er und 1960er Jahren. (...)

Jedes Mal nach solchen Mordtaten durchsucht ein Teil der Medien die Heiligen Schriften nach Erleuchtung und bekundet, dass die Tragödie die Existenz des „Bösen“ beweise und vermutlich auch den Sündenfall des Menschen. (...)

Jemand wie Roof, falls er sich als Schuldiger herausstellen sollte, hat sein Leben lang nichts anderes gekannt, als diese ständige und schlimmer werdende Gewalt. Und das nicht nur in Übersee. Die Polizei in den USA hat einen Freifahrtschein erhalten, das Feuer auf unschuldige Zivilisten zu eröffnen und sie zu töten. Erst vor zwei Monaten tötete in North Carolina nur zehn Meilen von der Stelle des Massenmords am Mittwoch entfernt ein Ortspolizist Walter Scott kaltblütig mit fünf Kugeln in den Rücken.


http://www.wsws.org/de/articles/2015/06/20/pers-j20.html


Ob gegen andere *Rassen* oder gegen soziale Bewegungen: die amerikanische Exekutive wie solche inoffiziellen *Hilfssheriffs* wie Roof sind jederzeit bereit hier erneut *aufzuräumen* und eine *Ordnung* wieder herzustellen, welche sie als bedroht ansehen. Sie verteidigen *das System* ebenso leidenschaftlich wie diejenigen, die es für unnötig halten, es zu ändern und für ein bisschen mehr *Werte* und *Volksaufklärung* ihre schlaffe Hand erheben ...-
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beachbernie
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Beiträge: 45792
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Beitrag(#2007417) Verfasst am: 23.06.2015, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Ermordeten hätten wohl nur gerne weitergelebt, in diesem System. Rassismus überwindet man nicht mit einem Systemwechsel.



Obwohl man durchaus argumentieren kann, dass Rassismus insbesondere gegen Schwarze von Anfang an in das politische System der USA eingebaut war, schliesslich wurden die USA vor allem deshalb gegruendet, weil die dortige Oligarchie befuerchten musste ihr "Eigentum" zu verlieren, nachdem die Abschaffung der Sklaverei im Geltungsbereich britischer Gesetze unvermeidlich geworden war (bezeichnenderweise war der erste Praesident des selbsternannten "home of the free" einer der groessten Sklavenhalter seiner Zeit), muss ich vor allem konstatieren, dass Du an meiner eigentlichen Aussage vorbeiargumentierst.

Ich mache in meinem posting das System nicht direkt fuer den Rassismus innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, sondern fuer deren profunde Reformunfaehigkeit nicht nur in puncto rassistischer Strukturen (aber natuerlich da auch!) verantwortlich.

Dies wird insbesondere beim anderen grossen Problemkomplex, der beim juengsten Massaker eine grosse Rolle spielt, besonders deutlich, naemlich der grotesken Ueberbewaffnung der amerikanischen Zivilbevoelkerung und der dahinterstehenden Waffen- und Gewaltkultur, die dieses Land innen- wie aussenpolitisch definiert und von innen heraus zerstoert.

Solange in den USA ein politisches System herrscht, das es einer kleinen Anzahl oligarchisch organisierter Interessengruppen erlaubt mit ihren Geldmitteln Politik beliebig zu gestalten oder zu verhindern, solange ist es schlechterdings unmoeglich diese Missstaende zu beseitigen und dies voellig unabhaengig davon wer gerade im Weissen Haus sitzt. Die uebermaechtige NRA bezahlt nicht nur "ihre Leute" im Parlament dadurch, dass sie ihnen ihre teuren Wahlkaempfe finanziert, ohne die jeder Bewerber von vorneherein chancenlos ist, sondern sie finanziert auch direkt Kampagnen um die (Wieder)wahl von ihr nicht genehmen Abgeordneten zu verhindern und schafft es durch ihre allgegenwaertige Propaganda die gesamte Gesellschaft in ihrem Sinne zu manipulieren.

Der einzige Ausweg aus dem Dilemma waere eine maechtige Gegenbewegung von unten, der ist allerdings dadurch blockiert, dass die grosse Mehrheit der US-Buerger politisch uninformiert, desinteressiert und unorganisiert ist. Es fehlt an maechtigen Basisorganisationen, die von ausserhalb des herrschenden Systems auf Reformen hinarbeiten koennten. Die Gewerkschaften wurden weitestgehend zerschlagen oder marginalisiert, die beiden existierenden einzig relevanten Parteien sind fest an der Leine der herrschenden Oligarchie und eine Parteineugruendung ist aufgrund der kommerzialisierten Wahlkaempfe auch nicht erfolgversprechend, jedenfalls solange es nicht gelingt eine genuegend grosse Anzahl von US-Buergern aus ihrer Lethargie zu wecken. Dies scheitert allerdings von vorneherein an der weitestgehenden Entsolidarisierung der amerikanischen Gesellschaft und daran, dass die Menschen voneinander isoliert und sogar in Angst voreinander leben.



So wiederholt sich staendig das gleiche Spiel. Nach jedem Massaker schreckt die Oeffentlichkeit fuer kurze Zeit aus ihrer Apathie auf, man meint es muesse was getan werden, die Politiker sagen das auch und nach ein paar Tagen ist alles wieder vergessen.....bis zum naechsten Massaker.


Wo soll Veraenderung da noch herkommen? Schulterzucken
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beachbernie
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Beitrag(#2007418) Verfasst am: 23.06.2015, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser "politischen Analyse". Wenn jemand ähnlich pauschale Aussagen über andere Staaten ausgesprochen hätte, müsste man das Rassismus nennen. zwinkern



Hausaufgabe: Arbeite in einem kurzen Esaay den Unterschied zwischen Rassismus und Gesellschaftskritik heraus.



Hinweis: Welche der folgenden Aussagen sind gesellschaftskritisch und welche sind rassistisch? Warum?

1. Die Juden sind unser Unglueck.

2. Die saudische Gesellschaft wird durch eine fundamentallistische Religiositaet in Rueckstaedigkeit gehalten

3. Der gesellschaftliche Fortschritt der russischen Gesellschaft wird vor allem durch eine Rueckbesinnung auf traditionelle Religiositaet sowie durch weitverbreiteten Alkoholismus behindert.

4. Alle Russen sind Terroristen und gehoeren mit Nuklearwaffen ausgerottet.


Viel Spass! Winken
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2007419) Verfasst am: 23.06.2015, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser "politischen Analyse". Wenn jemand ähnlich pauschale Aussagen über andere Staaten ausgesprochen hätte, müsste man das Rassismus nennen. zwinkern



Hausaufgabe: Arbeite in einem kurzen Esaay den Unterschied zwischen Rassismus und Gesellschaftskritik heraus.



Hinweis: Welche der folgenden Aussagen sind gesellschaftskritisch und welche sind rassistisch? Warum?

1. Die Juden sind unser Unglueck.

2. Die saudische Gesellschaft wird durch eine fundamentallistische Religiositaet in Rueckstaedigkeit gehalten

3. Der gesellschaftliche Fortschritt der russischen Gesellschaft wird vor allem durch eine Rueckbesinnung auf traditionelle Religiositaet sowie durch weitverbreiteten Alkoholismus behindert.

4. Alle Russen sind Terroristen und gehoeren mit Nuklearwaffen ausgerottet.


Viel Spass! Winken


5. Die Amerikaner sind mehrheitlich dumm (wenn das Gesellschaftskritik ist, meinetwegen)
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beachbernie
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Beitrag(#2007422) Verfasst am: 23.06.2015, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt dieser "politischen Analyse". Wenn jemand ähnlich pauschale Aussagen über andere Staaten ausgesprochen hätte, müsste man das Rassismus nennen. zwinkern



Hausaufgabe: Arbeite in einem kurzen Esaay den Unterschied zwischen Rassismus und Gesellschaftskritik heraus.



Hinweis: Welche der folgenden Aussagen sind gesellschaftskritisch und welche sind rassistisch? Warum?

1. Die Juden sind unser Unglueck.

2. Die saudische Gesellschaft wird durch eine fundamentallistische Religiositaet in Rueckstaedigkeit gehalten

3. Der gesellschaftliche Fortschritt der russischen Gesellschaft wird vor allem durch eine Rueckbesinnung auf traditionelle Religiositaet sowie durch weitverbreiteten Alkoholismus behindert.

4. Alle Russen sind Terroristen und gehoeren mit Nuklearwaffen ausgerottet.


Viel Spass! Winken


5. Die Amerikaner sind mehrheitlich dumm (wenn das Gesellschaftskritik ist, meinetwegen)



Ist zwar etwas polemisch formuliert, die mangelnde Allgemeinbildung der breiten US-amerikanischen Bevoelkerung laesst sich allerdings empirisch belegen. Und es behauptet ja auch niemand, dass alle Amerikaner ein Volltrottel-Gen haben, sondern die eklatanten Bildungsmaengel innerhalb der amerikanischen Gesellschaft sind systembedingt und zwar dadurch, dass der allgemeinen Bildung von der amerikanischen Politik keine grosse Prioritaet eingeraeumt wird. Die oeffentlichen Schulen, die von der Mehrheit der amerikanischen Jugend besucht werden, sind krass unterfinanziert und die dortigen Lehrer werden so schlecht bezahlt, dass eigentlich fast nur Menschen, die andernorts keinen besser bezahlten Job finden koennen, dort taetig sind.

Und so kommt es, dass es im Amiland gar nicht mal so wenige Analphabeten mit Collegeabschluss gibt....
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zelig
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Beitrag(#2007449) Verfasst am: 23.06.2015, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Es handelt sich um individuellen Rassismus, der nur wie zu beenden ist? Gerade durch Bildung und Aufklärung ist Rassismus zu bekämpfen.


Ja. Es wäre auch ein erster bedeutender Schritt, den Rassismus, der sich in der Rechtsprechung und in der Polizeiarbeit niederschlägt, zu bekämpfen.
Nur, ich kann wenig mit einer verächtlichen Kritik anfangen, die in ihrer Pauschalität die amerikanische Lebenswirklichkeit ignoriert. Die USA sind ein Bündel unterschiedlicher Staaten, das von dieser Art Kritik überhaupt nicht erfasst wird. Was soll ein sogenannter Systemwechsel überhaupt bewirken, wenn es ein zentrales Merkmal ist, daß jede zentralistische Vorstellung in allen Staaten der USA zutiefst abgelehnt wird? Da muss man überlegen, welche Anteile der Kritik an den US-amerikanischen Zuständen auf Ressentiments zurückzuführen sind, und welche dieser Ressentiments überhaupt noch der menschenfreundlichen Attitüde gerecht werden können, deren Anschein solche Art Kritik erwecken soll.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Der einzelne Irre ist immer Produkt der Gesellschaft. Der Mörder in diesem Falle konnte sich auf eine Gruppe Schwarzer als Hassobjekt stürzen, weil eine wirkkräftige Minderheit mit Symbolen des Rassismus lebt und dafür nicht sanktioniert wird.


Ja. Kleines Detail:
Zitat:
South Carolina Konföderierten-Flagge soll eingeholt werden

Ein Symbol für Sklaverei und Unterdrückung? Nach dem Massaker von Charleston wird in Amerika über die Flagge der Südstaaten diskutiert. Die Gouverneurin des Bundesstaats South Carolina will sie nun vom Kapitol in Columbia entfernen lassen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/south-carolina-konfoederierten-flagge-soll-eingeholt-werden-13663247.html


Kannst Du Dich daran erinnern?

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1999034#1999034
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Beitrag(#2007450) Verfasst am: 23.06.2015, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Obwohl man durchaus argumentieren kann, dass Rassismus insbesondere gegen Schwarze von Anfang an in das politische System der USA eingebaut war[...]

Dem kann ich zustimmen. Es wäre nur ein historistischer Fehler, die Randbedingungen der Unmenschlichkeit der damaligen Zeit auf die Gegenwart zu übertragen. Es ist kaum möglich, den Sklavenhandel auf das "politische System der USA" der damaligen Zeit einzugrenzen.

Zitat:
Im 18. Jahrhundert war der Sklavenhandel ein wesentlicher Bestandteil der atlantischen Wirtschaft. Die Wirtschaftssysteme der europäischen Kolonien in der Karibik und auf dem nordamerikanischen Festland sowie Brasiliens erforderten viele Arbeitskräfte, die in der Landwirtschaft (z.B. auf Plantagen) eingesetzt wurden. 1790 hatten Inseln wie Britisch-Westindien, Jamaika, Barbados und Trinidad eine Sklavenbevölkerung von 524.000, die französischen westindischen Besitzungen 643.000. Andere Mächte wie Spanien, die Niederlande und Dänemark hatten ebenso viele Sklaven. Trotz dieser hohen Zahlen wurden immer weitere Sklaven angefordert. Raue Bedingungen und demografische Ungleichheiten reduzierten die Zahl der Sklaven dramatisch. Zwischen 1600 und 1800 hatten die Engländer ca. 1,7 Millionen Menschen als Sklaven in die westindischen Besitzungen verschleppt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Sklavenhandel
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Beitrag(#2007512) Verfasst am: 23.06.2015, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Obwohl man durchaus argumentieren kann, dass Rassismus insbesondere gegen Schwarze von Anfang an in das politische System der USA eingebaut war[...]

Dem kann ich zustimmen. Es wäre nur ein historistischer Fehler, die Randbedingungen der Unmenschlichkeit der damaligen Zeit auf die Gegenwart zu übertragen. Es ist kaum möglich, den Sklavenhandel auf das "politische System der USA" der damaligen Zeit einzugrenzen.

Zitat:
Im 18. Jahrhundert war der Sklavenhandel ein wesentlicher Bestandteil der atlantischen Wirtschaft. Die Wirtschaftssysteme der europäischen Kolonien in der Karibik und auf dem nordamerikanischen Festland sowie Brasiliens erforderten viele Arbeitskräfte, die in der Landwirtschaft (z.B. auf Plantagen) eingesetzt wurden. 1790 hatten Inseln wie Britisch-Westindien, Jamaika, Barbados und Trinidad eine Sklavenbevölkerung von 524.000, die französischen westindischen Besitzungen 643.000. Andere Mächte wie Spanien, die Niederlande und Dänemark hatten ebenso viele Sklaven. Trotz dieser hohen Zahlen wurden immer weitere Sklaven angefordert. Raue Bedingungen und demografische Ungleichheiten reduzierten die Zahl der Sklaven dramatisch. Zwischen 1600 und 1800 hatten die Engländer ca. 1,7 Millionen Menschen als Sklaven in die westindischen Besitzungen verschleppt.


https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Sklavenhandel


Die wesentlichen Punkte von beachbernie sind folgende:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich mache in meinem posting das System nicht direkt fuer den Rassismus innerhalb der amerikanischen Gesellschaft, sondern fuer deren profunde Reformunfaehigkeit nicht nur in puncto rassistischer Strukturen (aber natuerlich da auch!) verantwortlich. (...)

Solange in den USA ein politisches System herrscht, das es einer kleinen Anzahl oligarchisch organisierter Interessengruppen erlaubt mit ihren Geldmitteln Politik beliebig zu gestalten oder zu verhindern, solange ist es schlechterdings unmoeglich diese Missstaende zu beseitigen und dies voellig unabhaengig davon wer gerade im Weissen Haus sitzt. (...)

Der einzige Ausweg aus dem Dilemma waere eine maechtige Gegenbewegung von unten ... Es fehlt an maechtigen Basisorganisationen, die von ausserhalb des herrschenden Systems auf Reformen hinarbeiten koennten. Die Gewerkschaften wurden weitestgehend zerschlagen oder marginalisiert, die beiden existierenden einzig relevanten Parteien sind fest an der Leine der herrschenden Oligarchie (...)

So wiederholt sich staendig das gleiche Spiel. Nach jedem Massaker schreckt die Oeffentlichkeit fuer kurze Zeit aus ihrer Apathie auf, man meint es muesse was getan werden, die Politiker sagen das auch und nach ein paar Tagen ist alles wieder vergessen.....bis zum naechsten Massaker.


Das wesentliche an den herrschenden Verhältnissen in den USA, aber auch in Lateinamerika (Brasilien, Guatemala, usw.) ist die Herrschaft einer kleinen Clique von mächtigen und reichen Klassen und Schichten, die gar kein Interesse haben an

a) geschichtlicher Aufarbeitung und
b) sozialer Veränderung als materieller Grundlage für eine Veränderung der rassistischen Kultur.

Hier und da gibt es einige sozialpädagogische Initiativen oder - wie jüngst - eine engagierte und ehrliche Rede von Obama, aber das ist lächerlich und weder wirkungsvoll noch nachhaltig.

Ja, und die Reformunfähigkeit der amerikanischen Gesellschaft ist tatsächlich der springende Punkt.

Hier mit einem hilflosen Idealismus heran zu gehen nach dem Motto: "Ändere das Bewusstsein, aber lass' die Verhältnisse wie sie sind!" (- "Wasch' mit den Pelz, aber mach' mich nicht nass!" -) - das ist das, was man als bürgerlich bezeichnet. Bereit zu allem, aber sobald die materiellen Verhältnisse auch nur ansatzweise in den Fokus geraten, fällt sofort das Rollo und Ende ist mit der Offenheit.

Ohne die Schaffung wirklicher, realer sozialer Gleichheit und realer demokratischer Mitbestimmung aller Menschen gleichermaßen ist die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung Illusion und ein frommer Wunsch ...-!
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