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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1942488) Verfasst am: 16.08.2014, 11:10 Titel: |
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"Deutschland diskutiert das Ende des alten Irak
Deutschland hat mit Hilfstransporten in den Nordirak begonnen. Waffenlieferungen könnten folgen. Aber was kommt danach? Die Idee eines Kurdenstaats gewinnt Befürworter in der deutschen Politik."
"Wer Waffen an die Kurden liefert, könnte allerdings einen ganz anderen Prozess befördern. Denn der Präsident der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak, Massud Barsani, macht keinen Hehl daraus, dass er einen eigenen Staat anstrebt. Unabhängigkeit sei keine Sünde, sondern "das natürliche Recht einer Nation", sagte Barsani jüngst der "Welt am Sonntag". "Wer das leugnet, tut den Menschen unrecht.""
http://www.welt.de/politik/deutschland/article131280854/Deutschland-diskutiert-das-Ende-des-alten-Irak.html
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1942546) Verfasst am: 16.08.2014, 15:54 Titel: |
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"Kommt ein kurdischer Staat?
Stand: 16.08.2014 14:24 Uhr
Im Nordirak könnte die Autonomie der Kurden möglicherweise in eine staatliche Unabhängigkeit führen. Doch auch im Iran, in Syrien und in der Türkei leben Mitglieder des Volkes."
http://www.tagesschau.de/ausland/kurden-103.html
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Schlumpf auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.11.2007 Beiträge: 2572
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(#1942623) Verfasst am: 16.08.2014, 21:24 Titel: |
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Es wäre m. E. nicht so schlimm, wenn die Kurden im Irak sich einen Teil des Staates für sich abschneiden. Aber leider geben die Kurden in der Türkei dann auch keine Ruhe. Das ist die Krux von Wafenlieferungen an die Kurden: Dass die gelieferten Waffen dann auch gegen die Türken und sonstwie eingesetzt würden. Es stellt sich also die Frage nach dem kleineren Übel. Und da scheint es wichtiger zu sein, dass die ISIS unter allen Umständen aufgehalten werden muss.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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mondkalbnatur links-grün versiffte Kampflesbe
Anmeldungsdatum: 29.08.2010 Beiträge: 495
Wohnort: Wien/Paderborn
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1943399) Verfasst am: 19.08.2014, 15:42 Titel: |
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https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/mangel-an-allem-aber-nicht-an-waffen
Zitat: | ... Der andere Profiteur einer Bewaffnung durch die westliche Staatenwelt ist der Präsident der nordirakischen Autonomiegebiete, Masud Barzani. Er würde durch den Erhalt dieser Waffen an Stärke und Prestige gewinnen, um im innerirakischen und innerkurdischen Streit um Einfluss und Geld seine Position zu stärken. Selbst wenn man ein Freund seines quasifeudalen, konservativen Cliquenstaates ist (ich bin es nicht): Mit dem Schutz der jesidischen Kurden oder anderer bedrohter Minderheiten im Irak hat eine solche Stärkung Barzanis nichts zu tun. Er und seine Partei KDP haben vor allem das Interesse, ihre eigene Macht zu festigen und auszubauen. Andererseits – um den IS im Irak wirklich zu besiegen – müssen Sunniten, Schiiten, Kurden und die anderen Minderheiten gerade gemeinsam für einen stabilen Staat eintreten. ... |
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Friedensreich registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 469
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(#1943619) Verfasst am: 20.08.2014, 11:28 Titel: |
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Sollte im Irak nun doch per Volksabstimmung ein eigener kurdischer Staat entstehen wäre es wahrscheinlich dass auch angrenzende kurdische Gebiete in Syrien angeschlossen werden. Die Kurden in der Türkeii würden wie ich meine auch nicht abgeneigt sein integriert zu werden. Ob sich das die Türkei ohne Wiederstand gefallen lässt? Letztendlich wären auch noch kurdische Gebiete im angrenzenden Iran.
Auf jeden Fall gäbe das große Probleme für die NATO, wo doch die Türkei Natopartner ist und NATO Staaten jetzt die Kurden im irak mit Waffen unterstützen.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1957294) Verfasst am: 14.10.2014, 14:37 Titel: |
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Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1957453) Verfasst am: 14.10.2014, 22:04 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. | das wäre sicherlich ein richtiger schritt,
nur ich befürchte, dass man dort "unten" z.t. so zerstritten ist, dass man dem anderen nicht den sandkorn unter'm fingernagel gönnt.
und sollte das von aussen "moderiert" werden, wird es auch nicht gut sein.
_________________ I'm tapping in the dusternis
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1957512) Verfasst am: 15.10.2014, 00:52 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. | das wäre sicherlich ein richtiger schritt,
nur ich befürchte, dass man dort "unten" z.t. so zerstritten ist, dass man dem anderen nicht den sandkorn unter'm fingernagel gönnt.
und sollte das von aussen "moderiert" werden, wird es auch nicht gut sein. |
"Ich und mein Bruder gegen den Cousin.
Ich und mein Cousin gegen den Fremden"
Ist ein arabisches Sprichwort und lernt jedes Kind.
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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#1957521) Verfasst am: 15.10.2014, 06:56 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. |
Die Tatsache ist, dass nach dem I. Weltkrieg das alte osmanische Reich von den Siegermächten England und Frankreich ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle und religiöse Begebenheiten durch willkürlich gezogene Striche mit dem Lineal aufgeteilt wurde. So verschwand das alte Kurdistan von der Landkarte vollständig.
Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. Dies ist aber den sunnitischen Nah-/Mittelost-Despoten und der kapitalistischen westlichen Welt aufgrund geopolitischer, geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen ein Dorn im Auge. Deshalb unterstützt der Westen, wenn überhaupt, nur halbherzig die kurdische Widerstandsbewegung gegen den IS. Die Türkei glaubt z.B., dass so die "Endlösung der Kurdenfrage" (ich schreibe es extra so provokativ) entgültig geklärt wird und den IS die Drecksarbeit für sie erledigen soll. Daher auch die Öffnung der türkisch-syrischen Grenze für IS-Kämpfer bei gleichzeitiger Schliessung derselben Grenze für kurdische Unterstützer. Woher der IS die schweren Waffen her hat, brauchen wir ja wohl nicht gross zu raten...!
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#1957538) Verfasst am: 15.10.2014, 09:19 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. |
Die Tatsache ist, dass nach dem I. Weltkrieg das alte osmanische Reich von den Siegermächten England und Frankreich ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle und religiöse Begebenheiten durch willkürlich gezogene Striche mit dem Lineal aufgeteilt wurde. So verschwand das alte Kurdistan von der Landkarte vollständig.
Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. Dies ist aber den sunnitischen Nah-/Mittelost-Despoten und der kapitalistischen westlichen Welt aufgrund geopolitischer, geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen ein Dorn im Auge. Deshalb unterstützt der Westen, wenn überhaupt, nur halbherzig die kurdische Widerstandsbewegung gegen den IS. Die Türkei glaubt z.B., dass so die "Endlösung der Kurdenfrage" (ich schreibe es extra so provokativ) entgültig geklärt wird und den IS die Drecksarbeit für sie erledigen soll. Daher auch die Öffnung der türkisch-syrischen Grenze für IS-Kämpfer bei gleichzeitiger Schliessung derselben Grenze für kurdische Unterstützer. Woher der IS die schweren Waffen her hat, brauchen wir ja wohl nicht gross zu raten...! |
Eben. Der Theorie über die Herkunft der schweren Waffen möchte ich mich nicht anschließen, aber ansonsten stimme ich Sticky zu. Die Vorgänge dort unten sind ganz im Interesse einiger arabischer Staaten und hinsichtlich der aktuellen Situation in Kobane vor allem in Sinne der Türkei.
Ralf Rudolfys Lösung wäre erfolgsträchtig, würde sie nicht genau diese politischen Verstrickungen missachten. Man darf hier nicht den Fehler begehen, anzunehmen, dass die Entscheidungsträger solche Optionen nicht auch kennen würden. Ethische Beweggründe stehen immer hinter den nationalen, nutzenbringenden Gründen. Genau deswegen werden auch keine Bodentruppen entsandt. Sagt man jetzt, dass das nicht geschieht, weil die Parteien einen Stimmverlust fürchten aufgrund der Anti-Kriegshaltung vieler Wähler, dann könnte man immer noch die Möglichkeit freiwilliger Regimenter anführen. Aber auch die wird es vorerst nicht geben, weil es in diesem Konflikt dort unten nichts zu gewinnen gibt außer Streitigkeiten mit den Türken. So kalt ist Politik.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1957552) Verfasst am: 15.10.2014, 10:00 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. |
Die Tatsache ist, dass nach dem I. Weltkrieg das alte osmanische Reich von den Siegermächten England und Frankreich ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle und religiöse Begebenheiten durch willkürlich gezogene Striche mit dem Lineal aufgeteilt wurde. So verschwand das alte Kurdistan von der Landkarte vollständig.
Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. Dies ist aber den sunnitischen Nah-/Mittelost-Despoten und der kapitalistischen westlichen Welt aufgrund geopolitischer, geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen ein Dorn im Auge. Deshalb unterstützt der Westen, wenn überhaupt, nur halbherzig die kurdische Widerstandsbewegung gegen den IS. Die Türkei glaubt z.B., dass so die "Endlösung der Kurdenfrage" (ich schreibe es extra so provokativ) entgültig geklärt wird und den IS die Drecksarbeit für sie erledigen soll. Daher auch die Öffnung der türkisch-syrischen Grenze für IS-Kämpfer bei gleichzeitiger Schliessung derselben Grenze für kurdische Unterstützer. Woher der IS die schweren Waffen her hat, brauchen wir ja wohl nicht gross zu raten...! |
Da hast du wahrscheinlich recht.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1957596) Verfasst am: 15.10.2014, 12:58 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | Sticky hat folgendes geschrieben: | Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Mir scheint tatsächlich das festhalten an Staatsgrenzen, die nicht den ethnischen und religiösen Gegebenheiten entsprechen, ein wesentlicher Teil des Problems zu sein.
Vielleicht wäre eine umfassende Neuordnung der Region nach Maßgabe des Selbstbestimmungsrechts der Völker ein Schritt in die richtige Richtung. Und anschließend konsequente Nichteinmischung raumfremder Mächte. |
Die Tatsache ist, dass nach dem I. Weltkrieg das alte osmanische Reich von den Siegermächten England und Frankreich ohne Rücksicht auf ethnische, kulturelle und religiöse Begebenheiten durch willkürlich gezogene Striche mit dem Lineal aufgeteilt wurde. So verschwand das alte Kurdistan von der Landkarte vollständig.
Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. Dies ist aber den sunnitischen Nah-/Mittelost-Despoten und der kapitalistischen westlichen Welt aufgrund geopolitischer, geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen ein Dorn im Auge. Deshalb unterstützt der Westen, wenn überhaupt, nur halbherzig die kurdische Widerstandsbewegung gegen den IS. Die Türkei glaubt z.B., dass so die "Endlösung der Kurdenfrage" (ich schreibe es extra so provokativ) entgültig geklärt wird und den IS die Drecksarbeit für sie erledigen soll. Daher auch die Öffnung der türkisch-syrischen Grenze für IS-Kämpfer bei gleichzeitiger Schliessung derselben Grenze für kurdische Unterstützer. Woher der IS die schweren Waffen her hat, brauchen wir ja wohl nicht gross zu raten...! |
Eben. Der Theorie über die Herkunft der schweren Waffen möchte ich mich nicht anschließen, aber ansonsten stimme ich Sticky zu. Die Vorgänge dort unten sind ganz im Interesse einiger arabischer Staaten und hinsichtlich der aktuellen Situation in Kobane vor allem in Sinne der Türkei.
Ralf Rudolfys Lösung wäre erfolgsträchtig, würde sie nicht genau diese politischen Verstrickungen missachten. Man darf hier nicht den Fehler begehen, anzunehmen, dass die Entscheidungsträger solche Optionen nicht auch kennen würden. Ethische Beweggründe stehen immer hinter den nationalen, nutzenbringenden Gründen. Genau deswegen werden auch keine Bodentruppen entsandt. Sagt man jetzt, dass das nicht geschieht, weil die Parteien einen Stimmverlust fürchten aufgrund der Anti-Kriegshaltung vieler Wähler, dann könnte man immer noch die Möglichkeit freiwilliger Regimenter anführen. Aber auch die wird es vorerst nicht geben, weil es in diesem Konflikt dort unten nichts zu gewinnen gibt außer Streitigkeiten mit den Türken. So kalt ist Politik. |
"Waffen und Geld für Islamisten
Tatsächlich versorgte die Türkei die islamistischen Widerstandsgruppen in Syrien lange mit Waffen und Geld. Gleichzeitig legte sich die Struktur des Islamischen Staats wie ein Spinnennetz über die Türkei. Der IS warb offen Kämpfer an, demonstrierte mit schwarzen Fahnen in vielen Städten. Über tausend Türken kämpfen inzwischen in seinen Reihen, im Hauptquartier in Rakka wurde sogar eine türkische Brigade gesichtet. Und während die türkische Polizei und Armee IS-Kämpfer nach Syrien einsickern ließ, machte sie die Grenze für kurdische Kämpfer dicht."
http://www.welt.de/politik/deutschland/article133170144/Die-Kurden-ein-verratenes-Volk.html
"Erdogan träumt von einem neuen Reich der Osmanen
Der türkische Premier denkt in wuchtigen historischen Dimensionen: Überall, wo einst Türken herrschten, sollen sie es wieder tun."
http://www.welt.de/politik/ausland/article111529978/Erdogan-traeumt-von-einem-neuen-Reich-der-Osmanen.html
Die Angelegenheit ist doch völlig eindeutig.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1957611) Verfasst am: 15.10.2014, 13:48 Titel: |
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Jetzt erwähnte Erdogan eine weitere Schlacht: "Uns bewegt der Geist der Märtyrer von Dulumpinar." Das war die Entscheidungsschlacht gegen die Griechen im türkischen Freiheitskrieg 1922.
"Wir sind bewegt vom Geist, der das Osmanische Reich gründete", sagte Erdogan am Sonntag.
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1958378) Verfasst am: 17.10.2014, 19:11 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Jetzt erwähnte Erdogan eine weitere Schlacht: "Uns bewegt der Geist der Märtyrer von Dulumpinar." Das war die Entscheidungsschlacht gegen die Griechen im türkischen Freiheitskrieg 1922.
"Wir sind bewegt vom Geist, der das Osmanische Reich gründete", sagte Erdogan am Sonntag. |
Die grossspurigen blumigen Worte eines orientalischen Populisten. Alles leere Versprechungen, alles Worthülsen.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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NoReply registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.09.2013 Beiträge: 683
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(#1958382) Verfasst am: 17.10.2014, 19:36 Titel: |
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Sticky hat folgendes geschrieben: | Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. |
Woher nimmst du die Annahme, dass die Kurden einen "freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat" wollen?
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1968258) Verfasst am: 29.11.2014, 13:37 Titel: |
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Könnte bald ein NATO fall werden
ISIS feuert in Anwesenheit türk. Soldaten über die Grenze nach Kobani ....
http://youtu.be/-E-agAFazIM
_________________ Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1968261) Verfasst am: 29.11.2014, 14:07 Titel: |
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"Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach kurdischen Angaben die syrische Grenzstadt Kobane erstmals von türkischem Gebiet aus angegriffen. Ein Sprecher der kurdischen Partei Demokratische Union, Nawaf Chalil, sagte, IS-Kämpfer in der Türkei hätten Grenzübergänge nach Kobane angegriffen und dabei auch gepanzerte Fahrzeug eingesetzt. Die türkische Regierung um Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich dazu zunächst nicht. "
http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_71986168/kurden-kobane-erstmals-aus-der-tuerkei-angegriffen.html
Hast recht, es tut sich was.
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1968285) Verfasst am: 29.11.2014, 16:27 Titel: |
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Etwas mehr Info.
http://ca.reuters.com/article/idCAKCN0JD06R20141129
Hab mir die Sache etwas genauer angesehen. Lt Google Earth handelte es sich hier um einen Grenzübergang ( Deri Sher ) inkl einen Verladebahnhof das bereits türkisches Hoheitsgebiet ist. Bin gespannt wie lange die Türkei zusieht. Es war nicht das erste mal. Webcam sei dank.
_________________ Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1969129) Verfasst am: 03.12.2014, 13:11 Titel: |
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"Gleichzeitig unternimmt Bagdad mit der Einigung einen ersten offiziellen Schritt zur Anerkennung der umstrittenen Provinz Kirkuk als formellen Teil Kurdistans. Im Juni hatten kurdische Kämpfer das Gebiet nach einem ersten Feldzug des IS faktisch unter ihre Kontrolle gebracht. Indem die irakische Regierung die Ölvorkommen in Kirkuk offiziell in den Exportpakt vom Dienstag aufgenommen hat, hat sie die Ressourcen stillschweigend der Kurdenregierung in Erbil zugestanden.
Das Abkommen spricht Kurdistan nicht nur einen Teil der irakischen Haushaltsausgaben zu, sondern ruft auch das irakische Verteidigungsministerium zu einer monatlichen Direktzahlung an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer auf, um diese für den Kampf gegen die IS-Truppen auszubilden und zu bewaffnen. Das berichtet Kawa Mahmud Mawlud, ein kurdischer Abgeordneter im Öl- und Gasausschuss des Parlaments. Vor dem Deal wurden die Peschmerga-Kämpfer weitgehend unabhängig von Bagdad aus finanziert und verwaltet."
http://www.wsj.de/nachrichten/SB11040532636800194615704580314151813154266
Noch kein eigener Staat, aber fast.
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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Sticky vae victis
Anmeldungsdatum: 12.10.2005 Beiträge: 5449
Wohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur!
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(#1973349) Verfasst am: 21.12.2014, 14:28 Titel: |
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NoReply hat folgendes geschrieben: | Sticky hat folgendes geschrieben: | Aber etwas anderes ist festzustellen: Die derzeitigen Kämpfe der Kurden sind auch Kämpfe für einen unabhängigen, freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat. |
Woher nimmst du die Annahme, dass die Kurden einen "freiheitlich basisdemokratischen, multiethnischen, multikulturellen und multireligiösen Staat" wollen? |
http://de.wikipedia.org/wiki/Partiya_Yekit%C3%AEya_Demokrat
_________________ Gruss: Sticky
Die staatliche Ordnung basiert auf Recht und Gesetz.
Ich bin rechtlos, folglich bin ich auch gesetzlos.
Schwarzer Block
„Wenn Du ein Problem erkannt hast und nichts zur Lösung beiträgst, wirst Du selbst ein Teil des Problems!“ (Alte Indianerweisheit)
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