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katholisch Benedikt XVI: Respekt! Franziskus: alles Gute!
Anmeldungsdatum: 12.08.2005 Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl
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(#2015856) Verfasst am: 17.08.2015, 21:27 Titel: Die neue Arbeitswelt?!? |
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http://orf.at/stories/2294179/2294205/
hab ich gerade gelesen, 'Amazon verschleißt seine Manager';
es ginge auch in anderen (internationalen, vor allem US?-Konzernen) so zu....die wären alles nur Vorreiter was auch auf andere Firmen zukäme. Wird scheinbar bald die neue Arbeitswelt sein...(so unter 80 Stunden geht da mal gar nix, und ja nicht krank sein...);
die setzten voll auf Darwinisums,hab ich grad gelesen (gehts also hier bei den Mitarbeitern im Hintergrund auch schon bald so zu?)
_________________ Grüß euch Gott - alle miteinander!
r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015872) Verfasst am: 17.08.2015, 22:47 Titel: |
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Diese Arbeitswelt ist nicht neu. In den großen Beratungsfirmen ist das schon seit Jahrzehnten so. Und im Management der große internationalen Firmen auch.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#2015876) Verfasst am: 17.08.2015, 23:14 Titel: |
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Als jemand, der jahrelang in einer dieser großen amerikanischen Beratungsfirmen gearbeitet hat, muss ich sagen, dass hier ziemlich übertrieben wird. Ja, es wird den Mitarbeitern viel abverlangt, besonders den Managern. Und er es dort zu etwas bringen will, kann sich von einer 40-Stunden-Woche verabschieden. Überstunden fallen regelmäßig an. Nur habe ich in meiner achtjährigen Tätigkeit für eine "Big Four" Gesellschaft niemals auch nur annähernd 80 Stunden gearbeitet. In Spitzenbelastungsziten kam ich durchaus auch mal auf 60 Stunden in der Woche, das dann aber nur für einen sehr begrenzten Zeitraum. Sicherlich gab es da einige, die deutlich mehr Stunden als ich abgerissen haben und eine wirklich sehr hoe Arbeitsbelastung hatten. Aber dass 80-Stunden-Wochen zum Regelfall gehören, ist schlicht ein Märchen.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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katholisch Benedikt XVI: Respekt! Franziskus: alles Gute!
Anmeldungsdatum: 12.08.2005 Beiträge: 2351
Wohnort: Marktl
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(#2015878) Verfasst am: 17.08.2015, 23:21 Titel: |
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naja, dann ja alles halb so wild. Wenn man den Artikel liest, da hab ich mir schon gedacht...naja, deshalb machen die solche Gewinne. So in Ordnung fände ich das nicht. Aber -wie ihr sagt, dürfte nur halb so wild sein und so ist es nun mal im Kapitalismus. Vielleicht in anderen Systemen ja auch, und die das nicht wollen, müssen halt arbeitslos bleiben oder sonst irgendwie selbstständig oder von Geld leben .....
(PS, Amazon, war da nicht im Vorjahr wegen der Lagerarbeiterbedingungen erst was? und das die nur in Luxemborug oder so Steuer zahlen, also auch seit kurzem in Deutschland, aber bei uns läuft alles über Luxemburg, naja wird schon alles nur halb so schlimm sein..
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r.-k. und
gemeiner Feld-, Wald- und Wiesenchrist
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015889) Verfasst am: 18.08.2015, 01:18 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | .... In Spitzenbelastungsziten kam ich durchaus auch mal auf 60 Stunden in der Woche, das dann aber nur für einen sehr begrenzten Zeitraum. Sicherlich gab es da einige, die deutlich mehr Stunden als ich abgerissen haben und eine wirklich sehr hoe Arbeitsbelastung hatten. Aber dass 80-Stunden-Wochen zum Regelfall gehören, ist schlicht ein Märchen. |
Das passt. So wörtlich wollte ich auch des Bärchens Meldung nicht nehmen.
Aber länger aushalten lässt sich auch das nur, wenn es wirklich selbstbestimmt ist. Und das ist es nur, wenn Du nicht aufgrund Deines Arbeitsumfanges, sondern aufgrund Deiner Qualifikation so unentbehrlich bist, dass das Management weiß, dass es zu teuer kommt, dich zu feuern, wenn Du ihnen mal den Mittelfinger zeigst, weil Du z.B. keine Lust hast, bei einem bestimmten Kunden zu arbeiten. Ohne derartige Freiheiten gehst Du auf Dauer vor die Hunde. Und die Arbeitnehmer, die nicht in dieser Lage sind, werden in diesem Job auch regelmäßig ausgelutscht und weggeworfen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2015890) Verfasst am: 18.08.2015, 02:54 Titel: |
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ich bin 2005 montag früh um 6 uhr vom treffen mit kunden ins hotel gekommen, hab 3 stunden geschlafen, war ab 9 uhr beim frühstück per vpn mit arbeitsakten verbunden. irgenwann war ich dann im büro oder wo anders. ab 18 oder 20 uhr dann wieder treffen mit kunden bis 6 uhr früh.
2005 hab ich tagebuch geführt. ich hab ca 17-20 solcher extremwochen mit 147 wochenstunden erlebt.
85 stunden die woche war da schon urlaub.
der arbeitgeber stand dann noch auf dem standpunkt, dass die treffen mit kunden auch mehr oder weniger privatvergnügen und erholung seien.
in unseren büros hatten fast alle mit leitender Funktion duschen, ausklappbare couches und umfangreiche ersatzgarderoben. warum wohl?
abgesehen von gewissen initationsritualen in verschorenen teams, bei denen jeder frischling nach der ersten aufwärmphase mal so getestet wird, dass er die ausklappbare couch im büro auch wirklich benötigt, muss man sich selbst oder der vorgesetzte auch wirklich mal fragen wann es nur noch überforderung ist und man einfach den stecker ziehen muss.
die erfahrenen kollegen waren dann für ihre vorgesetzten auch immer noch 85 stunden die Woche im Einsatz, nur real waren sie in der woche 10 stunden im Büro und die restliche zeit vielleicht 20 stunden unterwegs im auftrag des Herrn.
dann gibt's firmen mit fettem geschäftsmodell, die die frischlinge nur formal so durchlassen, als initiationsritual aber auch um zu wissen, dass man sich dann auf die neuen kollegen auch verlassen kann, wenns mal hart kommen sollte, auf der anderen seite gibts firmen mit geschäftsmodell, die gar keine richtige Existenzberechtigung haben und sowieso raubbau an jedem personal betreiben müssen, um überhaupt irgendwie über wasser bleiben zu können.
so blöd wie die deutschen arbeiten überhaupt nur wenige. israel soll noch schlimmer sein.
bei großen firmen in den usa, Frankreich, Italien oder ähnlichen kriegst du doch am freitag gar keinen termin, wenns nicht wirklich wichtig ist (für die), da sind die leute doch oft schon vor dem mittagessen im Wochenende.
dass amazon die leute verheizt, wundert mich jetzt überhaupt nicht. amazon hatte doch nie ein tragfähiges geschäftsmodell. Lidl war bei bwl-Diplomanden auch mal als personal-schleifer-hölle verschrien, bloß kriegen da unerfahrene nach 1-2 jahren 60-70.000 euro im jahr plus Boni und einen neutralen audi a 5 mit privater Nutzung und Tankkarte. beim Wechsel zu ruhigeren firmen kriegt man dann jedes durchgestandene Lidl-jahr als 7 Jahre angerechnet, weil lidl halt in der branche schon lange bekannt ist.
aldi ist noch eigener, bloß kommt man da schwerer rein und schwerer raus, außer man wird rausgegangen, das geht dann ganz schnell....
die ganze new economy ist sowieso recht pervers. die firmenzentrale von vodafone bestand aus einem vergammelten Reihenhaus mit 3 angestellten, als sie über die perversitäten des aktienmarktes ein altes industrielles urgestein und schwergewicht wie mannesmann übernahmen und ausplünderten.
und in der new economy ist das eine geschichte, an die sich heute nur noch altvordere erinnern...
bei den angestellten in solchen firmen gibts oft nur gewinner und verlierer und dazwischen findet sich meist sehr wenig...
zwischen den beiden extremen, den firmen ohne Geschäftsgrundlage, die aber trotzdem gewinne erzielen, und den alten fetten firmen, die ihr geld im schlaf machen, gibts dann noch die ewigen firmen, die nach aktuellem stand der wissenschaft, wenn man das als solche bezeichnen will, ständig umstrukturiert, reformiert, angepasst, verschlankt, modernisiert, neu ausgerichtet, aufs Kerngeschäft fokussiert oder einfach den Visionen neuer vorsitzender angepasst werden.
arbeitsplatzverdichtung ist da beliebt. 1/3 der angestellten ist sowieso ständig außer haus, wieso da einen arbeitsplatz vorhalten?
projektleiter müssen dann beheimatet in der konzernzentrale hocker mit ablage im gebäude minutiös vorbuchen.
bei besprechungsräumen war das ja schon lange so, dass man im notfall nur einen bekommt, wenn man über leichen geht. das gilt nun auch für Schreibtische.
irgendwelche motivationstrainings soll man natürlich auch noch über sich ergehen lassen. die aktuelle umstrukturierung muss natürlich im kopf stattfinden. alte Barrieren müssen überwunden werden.
eine gute freundin von mir hat in den letzten jahren als abteilungsleiterin der munichre jedes jahr zwischen 1-5% des Konzerngewinns erwirtschaftet. im zuge der arbeitsplatzverdichtung hat man sie in ein neues gebäude verlegt. statt eines einzelbüros hatte sie noch 2 mitarbeiter im raum und zusätzlich aus irgendeinem grund einen abteilungsfremden Datentypisten der mit seiner tastatur ständig gelärmt hat. für sie war denken, arbeiten und telefonieren von da an unmöglich. da hat sie hingeschmissen, das geld brauchte sie nicht mehr, aber der knick in der bilanz der mre ist erkennbar...
hab ja im forum öfter die doku "work hard, play hard" empfohlen. passt ganz gut zu dem thema.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21453
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2015957) Verfasst am: 18.08.2015, 13:11 Titel: |
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gewusst wie!
17.08.2015 Erfolgreich in allen Lebenslagen Zehn Dinge, die Überflieger besser machen
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/erfolgreich-in-allen-lebenslagen-die-tricks-der-ueberflieger-a-1048441.html
beispiel 8 von 10:
Zitat: | Viele Menschen schleppen Probleme von der Arbeit mit nach Hause. Das ist nicht gut für die psychische Gesundheit, warnt Till. Berufstätige müssen lernen, sich in der Freizeit von belastenden Arbeitsanforderungen zu distanzieren. Ein Trick sei etwa, sich schon auf der Arbeit bewusst auf den Feierabend vorzubereiten. "Also nicht bis zur letzten Sekunde zu ackern, sondern den Arbeitstag bewusst ausklingen lassen", erläutert Till. So klappt der Übergang in die Freizeit besser. |
soll das wirklich ernstgemeint sein? und für wen?
_________________ "als ob"
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2017614) Verfasst am: 27.08.2015, 08:34 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | gewusst wie!
17.08.2015 Erfolgreich in allen Lebenslagen Zehn Dinge, die Überflieger besser machen
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/erfolgreich-in-allen-lebenslagen-die-tricks-der-ueberflieger-a-1048441.html
beispiel 8 von 10:
Zitat: | Viele Menschen schleppen Probleme von der Arbeit mit nach Hause. Das ist nicht gut für die psychische Gesundheit, warnt Till. Berufstätige müssen lernen, sich in der Freizeit von belastenden Arbeitsanforderungen zu distanzieren. Ein Trick sei etwa, sich schon auf der Arbeit bewusst auf den Feierabend vorzubereiten. "Also nicht bis zur letzten Sekunde zu ackern, sondern den Arbeitstag bewusst ausklingen lassen", erläutert Till. So klappt der Übergang in die Freizeit besser. |
soll das wirklich ernstgemeint sein? und für wen? |
Eventuell sind z.B. Selbstständige und Büroangestellte gemeint. Wobei du schon recht hast, je nach Beruf kannst du auch gegen Ende des Arbeitstages nicht einfach mal eben halbe Leistung bringen
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Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
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(#2019893) Verfasst am: 10.09.2015, 22:59 Titel: |
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katholisch hat folgendes geschrieben: | naja, dann ja alles halb so wild. Wenn man den Artikel liest, da hab ich mir schon gedacht...naja, deshalb machen die solche Gewinne. So in Ordnung fände ich das nicht. Aber -wie ihr sagt, dürfte nur halb so wild sein und so ist es nun mal im Kapitalismus. Vielleicht in anderen Systemen ja auch, und die das nicht wollen, müssen halt arbeitslos bleiben oder sonst irgendwie selbstständig oder von Geld leben .....
(PS, Amazon, war da nicht im Vorjahr wegen der Lagerarbeiterbedingungen erst was? und das die nur in Luxemborug oder so Steuer zahlen, also auch seit kurzem in Deutschland, aber bei uns läuft alles über Luxemburg, naja wird schon alles nur halb so schlimm sein.. |
Ja, da war was, aber WELTBILD war da letztenendes auch keinen Deut besser! Obwohl dieser Konzern der Röm.-Kath. Kirche gehörte und scheinbar immer noch gehört.
Nächster Querschläger: Die RKK und die EK zahlen über deren "karitativen Einrichtungen" auch nur etwas mehr als die berühmten Hungerlöhne. Nennt sich dann arbeitsrechtlicher "Dritter Weg" und das bei Sozialkonzernen die den westlichen christlichen europäischen Grundwerten huldigen und verpflichtet sein sollten.
Amazon ist eben ein us-amerikanischer Konzern.
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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