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Inuit heute

 
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Schnabelix
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Anmeldungsdatum: 21.11.2015
Beiträge: 14

Beitrag(#2035113) Verfasst am: 10.12.2015, 14:51    Titel: Inuit heute Antworten mit Zitat

Man hält sie gewöhnlich unter der inneren Registerkarte "Naturvolk" verzeichnet, wo sie als naturverbundene und erhaltenswerte Ethnie unschuldiges Dasein fristen, und im Mindesten unserer romantischen Ader für ursprüngliche und unbefleckte Lebensweise ein Refugium bieten.

Und natürlich ist jede indigene Kultur schützenswert, die in der immer gleichförmigeren Gegenwart noch erhalten geblieben ist.
Eigentlich.

Ich aber finde die Lebensweise der Inuit zum Kotzen. Ganz besonders unter aktuellen Gesichtspunkten.

Sie haben gelernt, sich zeitgemäß zu präsentieren; reden davon, daß sie der Natur nur soviel entnähmen, wie sie bräuchten, etc., aber die Realität sieht mitnichten so harmlos aus, wie die Darstellung klingt.

Auf der Heimfahrt von der Jagd, mit einem Narwal auf dem Schlitten, hörst du einen sagen, die Beute reiche für ihn und die Familie zwei Wochen aus. Und während du noch denkst: "Häh?!", fügt er hinzu: "Einen Teil verkaufen wir, um andere Dinge zu kaufen." Na klar.

Nun ist nicht jeder sogenannte Eskimo ein Jäger, aber ihre Behauptung, sie würden die Bestände schonen, ist eine Lüge. Sie knallen alles ab, was ihnen vor die Flinte kommt.

Das verhielt sich anders, als der stolze Jäger sich einem Eisbären mit dem Speer zu stellen hatte. Da war das Erlegen solch eines Tieres eine Rarität.
Heute aber, ohne den Aufwand und die Kühnheit, der es bei traditioneller Methode bedurfte, indessen mit ehrvergessener, feiger Jagd werden die Eisbären von den Ebenen gepflückt, wie Beeren vom Strauch.

Sie werden von den Schlittenhunden gehetzt, bis sie sich stellen. Daß die angeleinten Hunde, dann nicht ausweichen können, dabei schwer verletzt oder getötet werden rührt den Jäger nicht, während er in aller Ruhe die Flinte herausholt, um den König der Arktis wie eine Tonscheibe aufs Korn zu nehmen. Natürlich, ohne gleich richtig zu treffen; das Tier qualvoll zu Tode kommen lassend.
-Und seine Hunde behandelt der reichlich fleischfressende "Naturbursche" oft auch nicht viel besser, denen er für all die Dienste zum Dank etwa mit dem schweren Harpunenstil auf den Kopf schlägt, damit sie eine Eisspalte überspringen. Ihnen Fleischstücke nur zu oft wild ins Rudel werfend, also Beißereien und leer Ausgehende faul und gedankenlos in Kauf nehmend, usw.

Da braucht man der Frage, wie es kommt, daß Huskies keine Menschen angreifen, nicht erst nachzugehen. (Keiner hat eine Verteidigung überlebt, bis nur noch jene Gene weiter gaben, die es unter keinen Umständen wagten, sich zu wehren.)

Ebenso, wenn Wale in Öffnungen des Packeises gefangen sind. Wer einmal gesehen und gehört hat, wie das Töten vor sich geht, braucht keine zweite Ansicht davon. Unzähliger Schüsse in den Kopf bedarf es, bis es mit dem unzureichenden Gerät endlich getan ist.
Immer wieder taucht das Tier, um mit schwerem, alle Agonie der Welt vermittelnden Atem, der sich genauso anhört, wie der eines zutiefst erbarmungswürdigen Menschen, wieder aufzutauchen und die nächste Kugel in den Schädel gefeuert zu bekommen.

Braucht die Welt solche und andere Gemetzel noch? Und das ausgerechnet unter aussterbenden Arten?
So ein Dörflein der Inuit bekommt z.B. 16 Eisbären pro Saison freigegeben. 16 von wieviel Hunderten verbliebener Tiere?
Und wer glaubt, die Eskimos hielten sich an Kontingente, der meint vielleicht auch, der Weihnachtsmann käme in zwei Wochen mit dem Schlitten eingeflogen.
Die kassieren alles ein, was ihnen in Reichweite kommt; und wer wollte die Quoten denn auch kontrollieren.

Was ist der Sinn kultureller Bewahrung, wenn sie empirisch Zerstörung gleichkommt?
Alle Freigaben einstellen, Waffen konfiszieren und her mit der Lieferung von Fleisch aus Viehzucht wie anderweitig auch. (Ohne Erhöhung der Produktion, die eh übermäßig ist.)

Und Grönländer, und vor allem die Japaner brauchen auch endlich umgesetzte Jagdverbote und `was auf die Mütze.

Es kann doch nicht sein, daß in modernen Zeiten noch unter gefährdeten Beständen gewütet werden muß, geschweige denn mit Qualtötung.

Wo es der Moderne doch ohnehin längst zu Gesicht stünde, jedes unnötige Leid zu meiden, und verdammt nochmal Kunstfleisch vorwärts zu bringen, dessen Entwicklung in den Siebzigern und nach Aufkommen konventioneller Massenproduktion eingestellt wurde.

Künstlich hergestelltes Fleisch ist technisch ohne weiteres machbar (und auf dem Weg von pflanzlichem zu tierischem Eiweiß von wesentlich höherer Effizienz), ob über Proteinaufbau oder Zellzucht (bereits praktisch umgesetzt, nur derzeit bei prospektivem Preis von € 60/kg) und in der Großproduktion am Ende zu selbem Preis wie die bisherige Bereitstellung unter grauenhafter Qual fürs Getier.

Der einzige Grund, warum Fleisch ohne Brutalität noch nicht im Regal liegt, ist ein im Verhältnis zum potentiellen, intellektuellem Stand unfaßlich primitiver Hintergrund. Und zwar der, daß einem Schmerz doch egal sein kann, solange es nicht der eigene ist.

Dabei denke ich an die Mehrheit daheim; von der Mentalität und leichtfertigen und teils auch beabsichtigten Grausamkeit in Asien (wg. des Unfugs vom angeblich Fleisch zart machendem Adrenalin, als auch sadistischer Auslebung von Psychopathen) nicht zu reden.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2035119) Verfasst am: 10.12.2015, 16:22    Titel: Naturvolkromantik und Bedrohung der Tierwelt Antworten mit Zitat

na ja,
es geht Dir wohl nicht so sehr um die Inuit,
als vielmehr um Kritik zum Einen an einer noch bis heute weitverbreiteten
'Naturvolkromantik' (Stw. der gute 'Wilde) - wer beispielsweise die Schutzmaßnahmen für von Aussterben bedrohte Völker (bedroht durch die Zivilisation) sieht und sich in ethnologischen Abteilungen deren innere Verfasstheit betrachtet - und dann abgleicht mit den 'Menschrechten',
wird da vieles 'verkehrt' bei diesen finden, oder grundweg 'menschenverachtend'.

Aber in der Regel ist man halt beeindruckt von bunten Masken, beeindruckenden Tänzen oder einer 'anspruchslosen' Lebensweise in für uns Zivilisierte vermeintlich unwirklichen Lebensräumen, wie etwa bei den Inuits.

Aber eigentlich geht es Dir doch vielmehr um die abgeschlachteten Tiere - und zurecht führst Du ja die 'Walforschernation' Japan kritisch an - also ein ganz anderes Gesellschaftssystem als die Inuits.

Bei aller Bestialität des Jagens der Inuit oder anderer Naturvölker,
verglichen mit Massenjagen der Industrienationen - die meist auch deutlich über ihren eigenen Bedarf jagen - setzt ich da andere Prioritäten.

Was den Eisbären betrifft,
gilt für diesen wohl ähnliches wie für Tiger und Löwe. Verschwinden die Könige der Predatoren - wird es wohl kaum große Auswirkungen auf die in Abhängigkeit von Fressen und Gefressen werdende Pyramide haben,
obgleich diese Tiere beeindruckend sind - und natürlich Fotogen.

Wenn aber der Nacktmull verschwindet,
der Maulwurf,
der Mistkäfer,
oder ein kleines Bakterium XXX,
dann hat das unter Umständen weit aus größere Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt,
als eben das Verschwinden von Eisbär, Wal und vielleicht auch irgenwann mal der Inuitkultur.
_________________
Derzeit ohne Untertitel
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Schnabelix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.11.2015
Beiträge: 14

Beitrag(#2035128) Verfasst am: 10.12.2015, 17:33    Titel: Re: Naturvolkromantik und Bedrohung der Tierwelt Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


Was den Eisbären betrifft,
gilt für diesen wohl ähnliches wie für Tiger und Löwe. Verschwinden die Könige der Predatoren - wird es wohl kaum große Auswirkungen auf die in Abhängigkeit von Fressen und Gefressen werdende Pyramide haben, ...


Hi RKW,

solche Einschätzung gilt meines Wissens nach als überholt.
Im Gegensatz zur früheren Annahme haben Spezies am oberen Ende ebensolche oder größere Wirkung auf´s jeweilige Ökosystem, als jene am unteren.

Im Yellowstone National Park etwa hat die Wiedereinführung von Wölfen zu ungeahnter Diversität der Landschaft und Gesundung von Flora und Wildbestand geführt.

Ähnliche Relevanz macht sich derzeit umgekehrt für Landschaften und Arten etwa mit der Reduzierung von Großkatzen bemerkbar.

Man weiß heute, daß die großen Tiere und Beutegreifer sehr entscheidenden Einfluß auf das Ganze haben.
Dazu kommt, daß im unteren Bereich allein schon wegen der höheren Generationsfolge eine Funktion einzelner Spezies sehr viel eher von anderen übernommen werden kann, als beim Wegfall auf oberer Ebene.


Mit dem Fingerzeig auf Eskimos, die im Herzen letzten Refugiums vandalieren, will ich natürlich nicht von industrieller Verheerung ablenken. Trawler mit über 50 km langen Netzen, die übedies bei Sichtung höherwertigen Fisches, ihren vorherigen Fang ganzer Schwärme über Boad werfen, etc. sollen nicht freigesprochen sein.
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