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Kann man tiefer sinken als kreuzpunktnet? - Teil IV
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Arkanum
"Biodeutscher" mit Migrationshintergrund



Anmeldungsdatum: 11.02.2008
Beiträge: 1821

Beitrag(#2033454) Verfasst am: 29.11.2015, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Arkanum hat folgendes geschrieben:


Bayerischer Priester begeht Selbstmord - wegen Pornos?

Wer weiß Näheres? Der Konsum von Pornos als alleinige Suizidursache, kann das wirklich sein?


Das sicher nicht. Die Angst vor dem Erwischtwerden und dem daraus folgenden öffentlichen Skandal aber schon. Auch psychische Instabilität kann zu einer solchen Reaktion beitragen.

Gerade in einem anderen Forum aufgeschnappt: Es scheint ein ganzes Bündel sowohl von psychischen als auch physischen Beeinträchtigungen vorgelegen und den Mann in eine Situation gebracht zu haben, die ihm nur noch als ausweglos erschien. Oster soll das in seiner Ansprache auch so gesagt haben. Dass den Herrschaften in Linz sowas zu kompliziert ist, passt eigentlich sehr gut in das Bild, das ich von denen habe: die sind anscheinend auf die Pornos abgefahren ...


Und hier die Reaktion bei Gloriotens: gloria.tv/media/TVFz98C6cd3
Hervorhebung von mir.
Es geht notabene nicht um sexuellen Mißbrauch oder Mord, auch sonst um kein Verbrechen, sondern um Pornosucht/-konsum und Selbstmord!
Zitat:
Bayerischer Pfarrer: Ein Bischof darf nicht einmal über die Hölle spekulieren

Bischof Stefan Oster von Passau erklärte nach dem Selbstmord von Pfarrer Josef S., dass der Täter wegen einer Internet-Porno-Sucht verzweifelt war. Der Bischof veröffentlichte den Grund, weil ihn der Täter in seinem Abschiedsbrief darum bat.

Oster drückte „trotz allem“ seine Hoffnung für Josef S. aus, „dass auch er von unserem barmherzigen Gott in sein Reich geholt wird".

Damit ist das Niveau von kotz.net endgültig wieder erreicht. Erbrechen
Und ob Bischof Oster wirklich den Begriff Täter verwendet hat, daran zweifle ich gewaltig.
_________________
POE'S LAW
Ohne einen offenkundigen Hinweis auf Ironie ist es unmöglich, Extremismus oder Fundamentalismus so zu parodieren, daß niemand die Parodie für bare Münze nimmt.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033462) Verfasst am: 29.11.2015, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Arkanum hat folgendes geschrieben:

Und ob Bischof Oster wirklich den Begriff Täter verwendet hat, daran zweifle ich gewaltig.


Er hat weder den Begriff "Täter" noch den Begriff Internet-"Porno"-Sucht verwendet, und der Pfarrer sprach in seinem Abschiedsbrief an den Bischof von "Kritiksucht", er er im Internet nachgegangen sei. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass der Mann auch gelegentlich mal ein Pornovideo angeguckt hat, aber das war's definitiv nicht, was zu dem Bedrohungsszenario beigetragen hätte, von dem er niedergewalzt zu werden befürchtete. Es gibt noch ganz andere Schlamassel, in die man sich mit Hilfe des Internets hineinreiten kann - so wie ich es sehe, war's noch nicht mal was Strafbares.
Ich will's mal vorsichtig andeuten und damit umschreiben, dass er befürchtet haben könnte, dass sein Nick aufflöge (dass er damit vielleicht auch auf Schmuddelseiten unterwegs gewesen sein könnte, halte ich übrigens wiederum zwar nicht für ausgeschlossen aber nicht für maßgeblich).


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 29.11.2015, 12:36, insgesamt einmal bearbeitet
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 29.09.2006
Beiträge: 11046
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Beitrag(#2033468) Verfasst am: 29.11.2015, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Arkanum hat folgendes geschrieben:

Und ob Bischof Oster wirklich den Begriff Täter verwendet hat, daran zweifle ich gewaltig.


Er hat weder den Begriff "Täter" noch den Begriff Internet-"Porno"-Sucht verwendet, und der Pfarrer sprach in seinem Abschiedsbrief an den Bischof von "Kritiksucht". Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass der Mann auch gelegentlich mal ein Pornovideo angeguckt hat, aber das war's definitiv nicht, was zu dem Bedrohungsszenario beigetragen hätte, von dem er niedergewalzt zu werden befürchtete. Es gibt noch ganz andere Schlamassel, in die man sich mit Hilfe des Internets hineinreiten kann - so wie ich es sehe, war's noch nicht mal was Strafbares.
Ich will's mal vorsichtig andeuten und damit umschreiben, dass er befürchtet haben könnte, dass sein Nick aufflöge (dass er damit vielleicht auch auf Schmuddelseiten unterwegs gewesen sein könnte, halte ich übrigens auch wiederum nicht für ausgeschlossen aber auch nicht für maßgeblich).


Das Problem liegt woanders. Jeder Priester hat einen Beichtvater, der einerseit zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet ist, andererseits aber auch konkrete Hilfen anbieten und ggf. auch organisieren kann. Da hat es aus meiner Sicht irgendein Problem mit dem Vertrauen in die inneren Strukturen gegeben. Der Pornokonsum ist mit Sicherheit nicht der eigentliche Grund für den Suizid gewesen.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

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Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033470) Verfasst am: 29.11.2015, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Das Problem liegt woanders. Jeder Priester hat einen Beichtvater, der einerseit zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet ist, andererseits aber auch konkrete Hilfen anbieten und ggf. auch organisieren kann. Da hat es aus meiner Sicht irgendein Problem mit dem Vertrauen in die inneren Strukturen gegeben.


Genau darüber weisst Du im konkreten Fall nichts, überhaupt gar nichts. Du weisst schon nicht, ob er überhaupt einen (festen) Beichtvater hatte.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 29.09.2006
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Beitrag(#2033482) Verfasst am: 29.11.2015, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Das Problem liegt woanders. Jeder Priester hat einen Beichtvater, der einerseit zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet ist, andererseits aber auch konkrete Hilfen anbieten und ggf. auch organisieren kann. Da hat es aus meiner Sicht irgendein Problem mit dem Vertrauen in die inneren Strukturen gegeben.


Genau darüber weisst Du im konkreten Fall nichts, überhaupt gar nichts. Du weisst schon nicht, ob er überhaupt einen (festen) Beichtvater hatte.


Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.
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Margrethe
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Beiträge: 6107

Beitrag(#2033488) Verfasst am: 29.11.2015, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. Sie ist kein Instrument, um "Belastendes" zwecks "emotionaler Verarbeitung" nach Feierabend "abzulegen", sondern hat ihren Platz in der Ausbildungsphase (bei Referendaren und Vikaren) und im wesentlichen die Interaktion mit Schülern (Eltern, Lehrerkollegen) im Blick. Ansonsten ist und bleibt sie meines Wissens ein Angebot, zu dessen Annahme weder Lehrer noch Pfarrer verpflichtet sind - ganz abgesehen davon, dass deren Freizeitgestaltung nicht Gegenstand von Supervision ist.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 29.09.2006
Beiträge: 11046
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Beitrag(#2033504) Verfasst am: 29.11.2015, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. Sie ist kein Instrument, um "Belastendes" zwecks "emotionaler Verarbeitung" nach Feierabend "abzulegen", sondern hat ihren Platz in der Ausbildungsphase (bei Referendaren und Vikaren) und im wesentlichen die Interaktion mit Schülern (Eltern, Lehrerkollegen) im Blick. Ansonsten ist und bleibt sie meines Wissens ein Angebot, zu dessen Annahme weder Lehrer noch Pfarrer verpflichtet sind - ganz abgesehen davon, dass deren Freizeitgestaltung nicht Gegenstand von Supervision ist.


Ich glaube nicht, dass die Freizeitgestaltung des Pfarrers Grund für den Suizid gewesen ist. Und wenn solche Hilfestellungen freiwillig sind - sind Hilfs-Angebote auch niederschwellig genug?
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033505) Verfasst am: 29.11.2015, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube nicht, dass die Freizeitgestaltung des Pfarrers Grund für den Suizid gewesen ist.


Ein "virtuelles Doppelleben" ordne ich sehr wohl der Freizeitgestaltung zu. Ich glaube nicht nur, sondern bin sicher, dass es nicht zu den Dienstgeschäften eines Pfarrers gehört, sich an den PC zu setzen und - ausser Pornovideos anzuschauen - "bisweilen auch anonym oder unter Pseudonym zahlreiche Briefe an andere Menschen oder öffentliche Stellen" zu schreiben, in denen er "andere Menschen, aber auch kirchliche und politische Zustände kritisiert, teilweise aber auch diffamiert" - um dann schließlich "einen öffentlichen Skandal auf sich zurollen" zu sehen. Mal ganz abgesehen von den psychischen Beeinträchtigungen, die bei dem Mann wohl schon über Jahre hinweg bestanden haben und wohl auch ein Teil des Problems wie auch der Grund (das ist jetzt eine Vermutung meinerseits) dafür gewesen sein dürften, dass er seit ca. 3 Jahren nicht mehr als Pfarrer, sondern als Pfarrvikar in einem Pfarrverband teilzeitbeschäftigt war.

Als Zitat gekennzeichnet Angaben von Bischof Oster aus verschiedenen Quellen, u.a. dieser hier.

Zitat:
Und wenn solche Hilfestellungen freiwillig sind - sind Hilfs-Angebote auch niederschwellig genug?

Hä? Was soll denn das schon wieder heissen? Wie "niedrigschwellig" gedenkst Du Supervisionen für Lehrer (und Pfarrer, und Pastoralreferenten, und Gemeindereferenten etc.) denn zu gestalten? Supervision ist kein Therapieangebot für Leute mit irgendwelchen psychischen Beeinträchtigungen, sondern berufs- und tätigkeitsbezogene Fortbildung. Solche Angebote richten sich also an akademisch gebildetes Personal, sie zielen auf die Arbeit, für die dieses Personal akademisch gebildet wurde, und sie bewegen sich darum auf einem Niveau, das sowohl der Aufgabenstellung als auch der Zielgruppe entspricht.
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marram
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Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2033524) Verfasst am: 29.11.2015, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. Sie ist kein Instrument, um "Belastendes" zwecks "emotionaler Verarbeitung" nach Feierabend "abzulegen", sondern hat ihren Platz in der Ausbildungsphase (bei Referendaren und Vikaren) und im wesentlichen die Interaktion mit Schülern (Eltern, Lehrerkollegen) im Blick. Ansonsten ist und bleibt sie meines Wissens ein Angebot, zu dessen Annahme weder Lehrer noch Pfarrer verpflichtet sind - ganz abgesehen davon, dass deren Freizeitgestaltung nicht Gegenstand von Supervision ist.


Ich war erst ehrenamtlich - später dann hauptamtlich - in einem Bereich tätig. Es handelte sich um die Arbeit mit sogenannten "schwierigen Jugendlichen". Als ehrenamtliche wurde ich nur akzeptiert und musste das sogar unterschreiben, dass ich mich verpflichte an regelmäßiger Supervision teilzunehmen. Als ich dann später als Hauptamtliche dort arbeitete war Supervision Teil meines Arbeitsvertrages. Ich musste mich per Arbeitsvertrag verpflichten an Supervision teilzunehmen - und dies nicht ad hoc, sondern regelmäßig. Wobei es mir als Hauptamtliche freigestellt war wo ich das mache (im Zweifel auch bei der 'Konkurrenz' zwinkern oder einem freiarbeitenden Supervisor.

Also Supervision wurde sehr wohl als wichtiger Teil der Arbeit gesehen.

Ich selbst habe die Supervision ganz unterschiedlich erlebt. Zum einen um mich mal so richtig auskotzen zu können und erst mal "los zu werden" - und dies ohne allabendlich meinem Partner die Ohrmuscheln vollzulabern zwinkern. Zum Anderen um mit Menschen (war oft - aber nicht immer - Gruppensupervision) austauschen zu können und mich neu justieren zu können. Des Weiteren war es tatsächlich eine Möglichkeit um Abstand vom Berufsalltag zu finden und Techniken zu entwickeln um abends um am Wochenende wirklich abschalten zu können.

Manchmal war es aber auch konkrete Hilfe. Hatte damit zu tun, dass die Jugendlichen teils recht heftig drauf waren. Mal ein "Polenböller" im Briefkasten/Vorgarten oder auch mal aufgeschlitzte Autoreifen bzw. diverse "Lackverschönerungen" am Auto. Oder mal zerbeulte Fahrradreifen oder durchgezwickte Fahrradreifenspeichen. All dies war - wenn auch eher selten, so doch regelmäßig - drin. Oder auch mal - teils massive - verbale Bedrohungen.

Durch die Supervision habe ich gelernt zu erkennen, was in solchen Momenten in mir vorgeht, was es bei mir auslöst. Aber eben auch, wie es Kollegen dabei geht. Und mit der Zeit habe ich durch die Supervision gelernt, mich und meine Reaktionen erst mal ernst zu nehmen. Auch die der Kollegen. Und vor allem habe ich gelernt, was für mich im Umgang mit solchen Situationen wichtig ist. Was mir hilft. Was auch Kollegen hilft. Wie verschieden der Umgang von mir und meinen Kollegen damit ist. Dass es keine "Generallösung/Patentlösung" gibt und jeder für sich seinen Weg suchen und finden muss.

Mein Weg war eher offensiv. Ich bin im Zweifelsfall eher auf Konfrontation und direkte Auseinandersetzung gegangen. In den Augen einiger Kollegen absolut nicht ihr Weg, andere Kollegen sahen das dagegen eher so wie ich. Aber eben im Grunde mein Weg. Ich bin damit - für mich - sehr gut gefahren.

Ich habe in der Supervision gelernt, dass für mich ein soziales Netz sehr wichtig ist. Und dass es für mich sehr wichtig ist auch nötigenfalls auf das soziale (Rest)Netz der Jugendlichen, deren Eltern und Gemeinden zurückgreifen zu können. Mich hat das Wissen um diese sozialen "Restnetze" der Jugendlichen und deren Eltern und Verwandtschaft letztlich sehr befreit und mir ein hohes Maß an Selbstsicherheit gegeben. Ich habe gelernt, dass ich keine "Einzelkämpferin" sein muss. Dass ich auf jene sozialen "Restnetzwerke" zurückgreifen kann. Dass ich auch andere in schwierigen Situationen mit einbeziehen kann. Andere, an die ich vermutlich ohne Supervision nie gedacht hätte. Und dies nicht, weil der Supervisor oder andere in der Gruppe mir das vorgeschlagen haben, sondern weil ich dort in der Supervision die Freiheit hatte auch mal ganz verrückte und abwegige Gedanken zu denken, zu äußern und mit anderen durchzusprechen.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033526) Verfasst am: 29.11.2015, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:

Also Supervision wurde sehr wohl als wichtiger Teil der Arbeit gesehen.


Ja sicher - wir verpflichten Ehrenamtliche in unserem Hospizdienst ja auch zu regelmäßiger Supervision, sobald sie die Schulung hinter sich haben und erste praktische Schritte in der Hospizarbeit mit schwer kranken Menschen und ihren Angehörigen gehen. Die Supervision ist vor allem am Anfang noch recht engmaschig, verlagert sich dann in Supervisionsgruppen, die sich in größeren Abständen treffen - und wer das Bedürfnis nach Einzelsupervision hat, kriegt auch Einzelsupervision. Das ist ein wichtiges Moment, um mit aus dem Beruf (oder der ehrenamtlichen Tätigkeit) resultierenden psychischen Belastungen umzugehen, und der oder die Einzelne profitieren sicher auch ganz persönlich davon. Aber Supervision ist hier auf die ehrenamtliche Tätigkeit gerichtet, um Hospizhelfer - oder um Pfarrer (oder Lehrer, oder ... ) davon abzuhalten, privat in Internetsucht zu versacken, ist die Supervision einfach nicht gedacht und gemacht.

Da sich sünnerklaas den Kopf über einen Pfarrer und darüber zu zerbrechen scheint, was dem "gefehlt" haben könnte: Soweit ich es von hier aus übersehe - es mag in anderen Bistümern anders geregelt sein - haben Vikare in ihrer vierjährigen Ausbildungsphase regelmäßig Supervision, in Gruppen, wenn gewünscht oder notwendig auch einzeln. Als Pfarrer sind sie dann - der eine mehr, der andere weniger - schon als "Einzelkämpfer" unterwegs, denen aber sehr wohl bewusst ist, dass sie nicht alles als "Einzelkämpfer" stemmen müssen: Sie können (wie übrigens auch die Gemeinden) Mediationsangebote wahrnehmen, wenn sie scheinbar oder tatsächlich unüberwindlichen Zoff in ihrem Job haben, und oftmals mündet dann eine solche Mediation auch in eine Einzelsupervision für den Pfarrer. Gezwungen werden kann er dazu nicht, es wir ihm - ja nach Sachlage - höchstens "dringend nahegelegt".

Aber ein Instrument - und darum geht es mir - um Pfarrer davon abzuhalten, Pornovideos zu gucken, sich nächtelang in Internetforen oder bei FB auszutoben, "unter Pseudonym" anderen Menschen gegenüber die Sau rauszulassen ... ein Instrument dafür oder besser dagegen ist Supervision eben nicht.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 29.11.2015, 20:30, insgesamt einmal bearbeitet
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2033530) Verfasst am: 29.11.2015, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. ...

Hat er nicht, was den klinischen Bereich anbelangt. Dort geht es sehr wohl (auch) um einen kompensatorischen, an Aufarbeitung ausgerichteten Effekt.
Daneben, auch nicht zu vernachlässigen, spielen Konflikte innerhalb eines Teams eine sehr große Rolle. Supervision bietet hier die Möglichkeit, unter dem Schutz
eines nicht involvierten Beobachters/Ratgebers Themen anzusprechen, die spannungsgeladen sind und die gemeinsame Arbeit erschweren oder sogar hemmen.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033534) Verfasst am: 29.11.2015, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
was den klinischen Bereich anbelangt.

Um den klinischen Bereich geht bzw. ging es allerdings gerade nicht.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 29.11.2015, 20:32, insgesamt einmal bearbeitet
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marram
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Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2033535) Verfasst am: 29.11.2015, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
marram hat folgendes geschrieben:

Also Supervision wurde sehr wohl als wichtiger Teil der Arbeit gesehen.


Ja sicher - wir verpflichten Ehrenamtliche in unserem Hospizdienst ja auch zu regelmäßiger Supervision, sobald sie die Schulung hinter sich haben und erste praktische Schritte in der Hospizarbeit mit schwer kranken Menschen und ihren Angehörigen gehen. Die Supervision ist vor allem am Anfang noch recht engmaschig, verlagert sich dann in Supervisionsgruppen, die sich in größeren Abständen treffen - und wer das Bedürfnis nach Einzelsupervision hat, kriegt auch Einzelsupervision. Das ist ein wichtiges Moment, um mit aus dem Beruf (oder der ehrenamtlichen Tätigkeit) resultierenden psychischen Belastungen umzugehen, und der oder die Einzelne profitieren sicher auch ganz persönlich davon. Aber Supervision ist hier auf die ehrenamtliche Tätigkeit gerichtet, um Hospizhelfer - oder um Pfarrer (oder Lehrer, oder ... ) davon abzuhalten, privat in Internetsucht zu versacken, ist die Supervision einfach nicht gedacht und gemacht.


Ja und nein. Supervision - so wie ich sie kennen lernte - soll im Grunde genau jenes verhindern, was du mit der "Internetsucht" ansprichst. Supervision soll mir helfen, Wege für mich zu finden. Wege, die für mich gut sind. Und damit eigentlich - zumindest mittelbar - verhindern, dass ich in irgendwelche Ausweich-Süchte rutsche. Egal ob das nun Inet oder Alkohol oder sonstwas ist.

Da sowohl meine langjährige ehrenamtliche als auch hauptamtliche Tätigkeit im Bereich der katholischen Kirche stattfand, ging ich irgendwie selbstverständlich davon aus, dass solche Hilfen (Supervision) nicht nur mir als ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterin zur Verfügung stehen. Ich ging bisher davon aus, dass auch alle "Klerikalen" solche Möglichkeiten haben.

Edit: Nicht nur haben, sondern auch irgendwie dazu verpflichtet sind, die zu nutzen.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2033537) Verfasst am: 29.11.2015, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
was den klinischen Bereich anbelangt.

Um den klinischen Bereich geht bzw. ging es allerdings gerade nicht.


Wie interpretierst du das Fettgedruckte?
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
... Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033538) Verfasst am: 29.11.2015, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:

Ja und nein. Supervision - so wie ich sie kennen lernte - soll im Grunde genau jenes verhindern, was du mit der "Internetsucht" ansprichst. Supervision soll mir helfen, Wege für mich zu finden. Wege, die für mich gut sind. Und damit eigentlich - zumindest mittelbar - verhindern, dass ich in irgendwelche Ausweich-Süchte rutsche. Egal ob das nun Inet oder Alkohol oder sonstwas ist.


Ja gut, so gesehen hast Du recht.

Zitat:
Ich ging bisher davon aus, dass auch alle "Klerikalen" solche Möglichkeiten haben.
Edit: Nicht nur haben, sondern auch irgendwie dazu verpflichtet sind, die zu nutzen.

Sie haben die Möglichkeit, und "irgendwie" können sie auch "verpflichtet" - ich sag' mal "nachdrücklich dazu aufgefordert werden" - sie zu nutzen, wenn es als erforderlich erscheint.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033539) Verfasst am: 29.11.2015, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
was den klinischen Bereich anbelangt.

Um den klinischen Bereich geht bzw. ging es allerdings gerade nicht.


Wie interpretierst du das Fettgedruckte?
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
... Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich denke, es war auch für sünnerklaas völlig klar, dass es hier nicht um Supervision an sich, sondern um einen Pfarrer geht/ging, der Suizid begangen hat, und nicht um jemanden der "Arztkittel" oder "Uniform" ablegte. Also habe ich mir erlaubt und erlaube es mir im übrigen auch weiter, von einer Interpretation von Arztkittel oder Uniform abzusehen.
Ohne es zu wissen, gehe ich im übrigen davon aus, dass besagter Pfarrer wegen seiner psychischen Schwierigkeiten in fachärztlicher Behandlung war (mindestens wurde für ihn bereits vor zwei oder drei Jahren eine dienstrechtliche Regelung getroffen, die üblicherweise eine fachärztliche Stellungnahme voraussetzt). Den Fehler - wie sünnerklaas - dann "im System" zu suchen, ist mir einfach zu weit her spekuliert.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 29.11.2015, 20:50, insgesamt 2-mal bearbeitet
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marram
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Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2033540) Verfasst am: 29.11.2015, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. ...

Hat er nicht, was den klinischen Bereich anbelangt. Dort geht es sehr wohl (auch) um einen kompensatorischen, an Aufarbeitung ausgerichteten Effekt.
Daneben, auch nicht zu vernachlässigen, spielen Konflikte innerhalb eines Teams eine sehr große Rolle. Supervision bietet hier die Möglichkeit, unter dem Schutz
eines nicht involvierten Beobachters/Ratgebers Themen anzusprechen, die spannungsgeladen sind und die gemeinsame Arbeit erschweren oder sogar hemmen.


Das was du ansprichst, betrifft keinesfalls nur den klinischen Bereich. Ich habe genau das im ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bereich in der kirchlichen Arbeit mit sogenannten "schwierigen Jugendlichen" in der Supervision erlebt.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2033542) Verfasst am: 29.11.2015, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
was den klinischen Bereich anbelangt.

Um den klinischen Bereich geht bzw. ging es allerdings gerade nicht.


Wie interpretierst du das Fettgedruckte?
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
... Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich denke, es war auch für sünnerklaas völlig klar, dass es hier nicht um Supervision an sich, sondern um einen Pfarrer geht/ging, der Suizid begangen hat, und nicht um jemanden der "Arztkittel" oder "Uniform" ablegte. Also habe ich mir erlaubt und erlaube es mir im übrigen auch weiter, von einer Interpretation von Arztkittel oder Uniform abzusehen.

Was du dir erlaubst ist deine Sache.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2033543) Verfasst am: 29.11.2015, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Was du dir erlaubst ist deine Sache.


Na hoffentlich. Lachen
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marram
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Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2033544) Verfasst am: 29.11.2015, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
marram hat folgendes geschrieben:

Ja und nein. Supervision - so wie ich sie kennen lernte - soll im Grunde genau jenes verhindern, was du mit der "Internetsucht" ansprichst. Supervision soll mir helfen, Wege für mich zu finden. Wege, die für mich gut sind. Und damit eigentlich - zumindest mittelbar - verhindern, dass ich in irgendwelche Ausweich-Süchte rutsche. Egal ob das nun Inet oder Alkohol oder sonstwas ist.


Ja gut, so gesehen hast Du recht.

Zitat:
Ich ging bisher davon aus, dass auch alle "Klerikalen" solche Möglichkeiten haben.
Edit: Nicht nur haben, sondern auch irgendwie dazu verpflichtet sind, die zu nutzen.

Sie haben die Möglichkeit, und "irgendwie" können sie auch "verpflichtet" - ich sag' mal "nachdrücklich dazu aufgefordert werden" - sie zu nutzen, wenn es als erforderlich erscheint.

fett von mir.

Da scheint es eine große Differenz zwischen Menschen wie mir (als ehrenamtliche und hauptamtliche) und "Klerikalen" zu geben? Ich hatte keine Wahl. Das war zwingender Bestandteil sowohl in meiner ehrenamtlichen als auch in meiner hauptamtlichen Tätigkeit. Das stand bei mir u. a. im Arbeitsvertrag. Da hat keiner gefragt ob ich das brauche oder auch nicht. Da wurde davon ausgegangen, dass das absolut sinnvoll ist und ich gefälligst daher daran teilzunehmen habe - und zwar regelmäßig.

Mal ganz bös-provokativ gedacht:
Geht man bei einem Priester davon aus, dass er ja letztlich Gott und seine Berufung hat und daher das ganze Supervisionsgedöns nicht braucht? Wir Laien haben da diesen "göttlichen Zugang" und die "göttliche Berufung" nicht und brauchen daher Supervision?
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Margrethe
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Beitrag(#2033556) Verfasst am: 29.11.2015, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:

Mal ganz bös-provokativ gedacht:
Geht man bei einem Priester davon aus, dass er ja letztlich Gott und seine Berufung hat und daher das ganze Supervisionsgedöns nicht braucht? Wir Laien haben da diesen "göttlichen Zugang" und die "göttliche Berufung" nicht und brauchen daher Supervision?


Ach komm ... doch nicht mit dieser verbiesterten, antiklerikal-gehässig angekränkelten Mitleidstour scheinbar verkannter und sich zurückgesetzt fühlender "Laien". Das ist doch sowas von lächerlich!

Der Gemeindepfarrer in einem bayerischen (oder württembergischen) Kaff hat ein anderes Aufgabenfeld als (kirchliche) Angestellte in einer pädagogischen Einrichtung. Ich sehe durchaus Sinn darin, die Mitarbeiter pädagogischer (und noch anderer) Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, per (Arbeits-)Vertrag zur Teilnahme an regelmäßiger Supervision zu verpflichten und dort evtl. tätige Kleriker nicht auszunehmen. Ist beispielsweise bei der Telefonseelsorge der Fall. Kleriker, die dort ehrenamtlich Dienst tun (übrigens nicht gerade wenig), sind selbstverständlich ebenso wie Nicht-Kleriker zur regelmäßigen Teilnahme verpflichtet.
Ich sehe allerdings relativ wenig bis gar keinen Sinn darin, dasselbe mit demselben Automatismus mit dem Wallfahrtspfarrer von Kleinkleckersdorf oder von Halbmeile zu veranstalten, der alleine neben einer Wallfahrtskirche wohnt, dort regelmäßig Messen liest, Beichte hört, Wallfahrer begrüßt und bei Bedarf in benachbarten Pfarreien beim Sakramentespenden aushilft, weil er von vielen Wallfahrergruppen, die ihre(n) eigenen Pfarrer mitbringen, für's Wallfahrermesselesen gar nicht in Anspruch genommen wird. An solchen Wallfahrtsorten gibt's durchaus noch welche, die ihren Job als Einzelkämpfer, unterstützt von einem Mesner und ansonsten weitestgehend ohne "Team" und ohne spezielle Supervision meistern. Bei anderen greifen - je nach Grund - andere Maßnahmen, unter bestimmten Voraussetzungen können sie auch dazu verpflichtet werden, sich einer Supervision zu unterziehen. Nur mal ein mögliches Beispiel für vom Ordinariat angeordnete Supervision: es werden mehrere bisher selbständige Gemeinden zu einem Pfarrverbund zusammengelegt, plötzlich gibt es einen "leitenden Pfarrer" und einen oder zwei bisher eigenständig eine Pfarrei leitende Pfarrer, die jetzt "nur noch" Pfarrvikare ohne unmittelbare Leitungsfunktion sind. Oft geht sowas schon im Vorfeld mit Versetzungen einher, auch bei Pastoral- und GemeindereferentInnen, die jetzt plötzlich überörtlich tätig sein sollen, möglicherweise mit Leuten, von denen sie wissen, dass sie mit denen nicht so gut können oder wollen, und, und, und ... Zu Beginn eines solchen Umgestaltungsprozesses bleibt dann ein mehr oder weniger neu zusammengewürfelter Haufen von teils schon ortskundigen, teils ganz neu hinzugekommenen, an sich ganz netten Leuten, die jetzt auf einmal in einem größeren Team arbeiten, sich neu abgrenzen und zusammen den Anforderungen eines großen Pfarrverbandes gerecht werden sollen. Da ist Supervision ebenfalls sehr sinnvoll, und da findet Supervision auch statt, und dies keineswegs nach Klerikern und Nichtklerikern unterschieden. Das wird zumeist von diesen Teams auch gewünscht und nachgefragt, und wenn sich einzelne dagegen sträuben, hilft die vorgesetzte Dienststelle halt ein bisschen nach.

Für weitergehende Informationen zum Thema kirchliche Supervision empfehle ich die Lektüre in den einschlägigen Bestimmungen der Diözesen (dass Pastoral- und Gemeindereferenten zwar zum pastoralen Personal aber nicht zur vermeintlich privilegierten Klerikerkaste zählen, setze ich als bekannt voraus), hier nur ein willkürlich herausgegriffenes Beispiel:

http://www.supervision.ebfr.de/html/1_was_kann_supervision_was_kann_organisationsberatung_was_kan.html?t=61a79afce90f2bb6b9b570b30f38f049&tto=fdfaf993&
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sünnerklaas
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Beitrag(#2033577) Verfasst am: 30.11.2015, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt.


Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. ...

Hat er nicht, was den klinischen Bereich anbelangt. Dort geht es sehr wohl (auch) um einen kompensatorischen, an Aufarbeitung ausgerichteten Effekt.
Daneben, auch nicht zu vernachlässigen, spielen Konflikte innerhalb eines Teams eine sehr große Rolle. Supervision bietet hier die Möglichkeit, unter dem Schutz
eines nicht involvierten Beobachters/Ratgebers Themen anzusprechen, die spannungsgeladen sind und die gemeinsame Arbeit erschweren oder sogar hemmen.


Das was du ansprichst, betrifft keinesfalls nur den klinischen Bereich. Ich habe genau das im ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bereich in der kirchlichen Arbeit mit sogenannten "schwierigen Jugendlichen" in der Supervision erlebt.


Polizei, Bundeswehr, Feuerwehren, Rettungsdienste etc. leisten sich heute einen hauptamtlichen Kriseninterventionsdienst - teilweise nennt sich das "Notfallseelsorge". Ob man den nutzt, steht jedem frei, die allermeisten dort Tätigen machen das aber inzwischen. Eine PTB ist nicht lustig und kann unbehandelt zur völligen Dienst- und somit Erwerbsunfähigkeit und damit zur Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz führen - und eben auch zu Schlimmeren. Arbeitgeber und Dienstherren haben auch eine Fürsorgepflicht, denn Loyalität ist eben keine Einbahnstrasse. Und viele Arbeits- und Dienstherren kommen dieser Fürsorgepflicht auch nach. Und wenn es trotz allem einen Suizid gibt, dann muss man genau nachschauen, was da falsch gelaufen ist. Suizide sind innerhalb von Firmen eine ganz schlimme Angelegenheit, denn meistens sind sie ein Symptom eines sehr viel grösseren Problems. Nach einem Suizid brechen dann sämtliche Konflikte innerhalb der Firma auf und es wird angefangen, die ganze, möglicherweise über Jahre angesammelte und unter den Teppich gekehrt Dreckige Wäsche zu waschen. Es bilden sich Grüppchen und Cliquen, die sich gegenseitig bekämpfen, es wird sabotiert, irgendwann geht das dann auf die Qualität, der Ruf des Unternehmens leidet und ist am Ende komplett ruiniert und dann springen Kunden und Hausbank ab.

Ich habe das leider schon selber zwei Mal erlebt, dass Chefs die Firmen nach einem Suizid eines Kollegen regelrecht um die Ohren geflogen sind und das ganze in der Insolvenz geendet ist. In beiden Fällen hat man von oben erst versucht, die Sache zu vertuschen ("Das dürfen die Kunden und Auftraggeber nie erfahren!"), dann gab's innerhalb der Belegschaft und zwischen Belegschaft und Chefetage richtigen Stress - und irgendwann haben Kundschaft bzw. Auftraggeber und Behörden, Hausbank etc. die gesamten Umstände doch erfahren. Danach gab's einen Riesenärger, der sich dann noch potenziert hat, wenn Sachen vor Gericht gelandet sind und dann Staatsanwaltschaft, Finanzamt und Gewerbeaufsicht auf den Plan getreten sind. Wenn dann auch noch die Presse da Wind bekommt, haben alle alles richtig gemacht. Das war's dann.
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marram
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Beitrag(#2033728) Verfasst am: 01.12.2015, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
marram hat folgendes geschrieben:

Mal ganz bös-provokativ gedacht:
Geht man bei einem Priester davon aus, dass er ja letztlich Gott und seine Berufung hat und daher das ganze Supervisionsgedöns nicht braucht? Wir Laien haben da diesen "göttlichen Zugang" und die "göttliche Berufung" nicht und brauchen daher Supervision?


Ach komm ... doch nicht mit dieser verbiesterten, antiklerikal-gehässig angekränkelten Mitleidstour scheinbar verkannter und sich zurückgesetzt fühlender "Laien". Das ist doch sowas von lächerlich!
...


Ich habe das ganz anders gemeint. Ich wollte damit andeuten, dass anscheinend die Kirche bzw. kirchliche Arbeitgeber ihre Kleriker im Bezug auf Supervision (und ähnliche Hilfestellungen) schlechter behandelt als ihre Laien.

Ich konnte mir nur keinen Reim darauf machen warum dem so zu sein scheint.

Daher meine Anspielung aufs "göttliche".
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Margrethe
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Beitrag(#2033730) Verfasst am: 01.12.2015, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:

Ich habe das ganz anders gemeint. Ich wollte damit andeuten, dass anscheinend die Kirche bzw. kirchliche Arbeitgeber ihre Kleriker im Bezug auf Supervision (und ähnliche Hilfestellungen) schlechter behandelt als ihre Laien.


Tut sie das? Ich persönlich habe diesen Eindruck nicht (selbstverständlich ohne darüber näheres zu wissen, kriege ich in meinem weiteren Umfeld des öfteren mal etwas von Mediationen und/oder Supervisionen mit, und ich weiss u.a., dass Kirchens dafür auch bei Klerikern satte Honorare dafür hinblättern). Aber Sinn muss es halt machen, und den sehe ich in dem konkreten Fall, der hier angesprochen wurde, immer noch nicht. Supervision ist kein Allheilmittel.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 01.12.2015, 21:08, insgesamt einmal bearbeitet
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cartello
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Beitrag(#2033733) Verfasst am: 01.12.2015, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

..... und in der zeit wo ihr euch über Supervision usw streitet hat es wieder etwas gegeben was die Kellerkatholen mit Sicherheit wieder mal hochgehen lässt.

Zitat:
Appell der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gegen Diskriminierung und Hetze im Internet


Code:
http://www.lfm-nrw.de/aktuelle-meldungen/fuer-meinungsfreiheit-gegen-hetze-im-internet.html?tx_petition_participate[action]=notfound&tx_petition_participate[controller]=
Participant&cHash=f0e8832527e4e5236dadb425c32c6961#petition-final


Mal sehen wann die ersten ihren Schwefeldampf ablassen bezüglich der Appell Liste darunter.
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Margrethe
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Beitrag(#2033735) Verfasst am: 01.12.2015, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist daran jetzt so bemerkenswert. Dass die fünf NRW-Bischöfe unterschrieben haben?
Die sind bei den Katholibanen sowieso schon unten durch, spätestens seit sie wie die Domino-Steine umgekippt sind und anlässlich des Kölner "Pille-danach"-Skandals die Verschreibung besagter Pille in den katholischen NRW-Krankenhäusern (in NRW gibt's besonders viele davon) erlaubt haben. Lorli würgt noch heute an dieser Kröte.

Auf das Woelki-Interview in Düsseldorf reagieren sie in Linz ja auch ziemlich griesgrämig. Der hat es sich in diesen Kreisen anscheinend gründlich versch*****.
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cartello
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Beitrag(#2033740) Verfasst am: 01.12.2015, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Was ist daran jetzt so bemerkenswert. Dass die fünf NRW-Bischöfe unterschrieben haben?
Die sind bei den Katholibanen sowieso schon unten durch, spätestens seit sie wie die Domino-Steine umgekippt sind und anlässlich des Kölner "Pille-danach"-Skandals die Verschreibung besagter Pille in den katholischen NRW-Krankenhäusern (in NRW gibt's besonders viele davon) erlaubt haben. Lorli würgt noch heute an dieser Kröte.

Auf das Woelki-Interview in Düsseldorf reagieren sie in Linz ja auch ziemlich griesgrämig. Der hat es sich in diesen Kreisen anscheinend gründlich versch*****.


Ja es kommt immer anders als man glaubt. Und Linz hat wieder nicht den armen Windischgarstener bekommen. Dafür sägen sie immer noch an der Van-Elst Story. Verschxxxxx. Man merkt jetzt wie einsam die Herrschaften in Linz, an der Donau stehen.
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cartello
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Beitrag(#2033741) Verfasst am: 01.12.2015, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kurz zu Woelki..... ich hab das mit Genugtuung gelesen.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



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Beitrag(#2033813) Verfasst am: 02.12.2015, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

cartello hat folgendes geschrieben:
Kurz zu Woelki..... ich hab das mit Genugtuung gelesen.


Ein sehr knackiger, unmissverständlicher Kommentar auf katholisch.de wider die Untergangspropheten.
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cartello
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Beitrag(#2033817) Verfasst am: 02.12.2015, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Immer mehr bittere Pillen für die Christianisten Katholiban und ihren Söldner.
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