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Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei

 
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Zeitbürger
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Anmeldungsdatum: 04.12.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#2086541) Verfasst am: 21.02.2017, 23:13    Titel: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Heute kam ja die Unicef-Meldung über akute bzw. drohende Hungersnöte in Nigeria, Somalia, Jemen und Südsudan. Passieren wird das, was in solchen Fällen immer passiert: so richtig zuständig fühlt sich keiner, denn es gibt ja genug andere.
Um dem abzuhelfen, gibt es das Dabei-Projekt: Jedem Land ist ein Partner zugeordnet, so dass genau diese beiden zuallererst zuständig sind, und eben nicht alle anderen:
https://dabei.wordpress.com

Und da finden wir die zuständigen Partner:

Für Nigeria: Litauen
Für Somalia: Argentinien
Für Südsudan: Spanien
Für Jemen: Estland
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2086546) Verfasst am: 21.02.2017, 23:55    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
(...)
Um dem abzuhelfen, gibt es das Dabei-Projekt: Jedem Land ist ein Partner zugeordnet, so dass genau diese beiden zuallererst zuständig sind, und eben nicht alle anderen:
https://dabei.wordpress.com
(...)


halte ich für eine gute Idee,
jedoch würde ich die schon gewachsenen Länderpartnerschaften pflegen und auch den Verteilungsschlüssel weg von der Idee Land zu Land bringen,
und um die Idee Erweitern,
Region zu Land und Region zu Region.

So gibt es beispielsweise eine Jahrzehntelange Partnerschaft zwischen dem Bundesland Rheinland-Pfalz und dem Land Ruanda. Viele Projekte wurden in dieser Zeit vom Land RLP dort angestossen, auch in der besonders schwierigen Zeit nach dem Genozid.

Als Wiesbadener bekommt man davon immer eine Menge mit.

https://www.rlp.de/fr/unser-land/partnerschaften/ruanda/

Zitat:
seit 1982 pflegt Rheinland-Pfalz eine so genannte „Graswurzelpartnerschaft“ mit Ruanda, eine Partnerschaft auf der Ebene der Bevölkerungen, also gewissermaßen „von den Menschen - für die Menschen“. Das heißt, dass Kommunen, Schulen und verschiedene gesellschaftliche Gruppen die unmittelbaren Träger der Partnerschaft sind und die Regierungsebenen diese Arbeiten begleiten.

Das Hauptaugenmerk der Zusammenarbeit liegt dabei auf den Grundbedürfnissen der Menschen: Zunächst schlagen die ruandischen Partner Projekte vor, wie beispielsweise den Bau eines Trinkwasserbrunnens oder einer Schule.

Das rheinland-pfälzische Koordinationsbüro in Kigali prüft dann zunächst grundsätzlich, ob die Anfragen geeignet und umsetzbar sind. Anschließend übermittelt das Koordinationsbüro die Vorschläge nach Rheinland-Pfalz. Hier werden mögliche Partner angesprochen, die sich dann um die finanzielle und materielle Unterstützung für das jeweilige Projekt bemühen. Wenn die Finanzierung steht, werden ruandische Kleinbetriebe mit der Umsetzung beauftragt. Die Rechnungen werden über das Koordinationsbüro beglichen.


Bei Dir ist Ruanda Polen zugeordnet,
was außer vielleicht über die Religion überhaupt nicht passt - da gibt es keine gewachsenen Strukturen.
Und das selbe trifft leider auf nahezu alle Paarungen in Deinem Verteilungsschlüssel zu.

Auch Doppel- und Mehrfachpaarungen in der Verantwortung könnte ich mir vorstellen.

Aber die Grundidee halte ich für gut.
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Zeitbürger
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Anmeldungsdatum: 04.12.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#2086569) Verfasst am: 22.02.2017, 09:25    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zitat:
... jedoch würde ich die schon gewachsenen Länderpartnerschaften pflegen und auch den Verteilungsschlüssel weg von der Idee Land zu Land bringen ...


    * Gewachsene Partnerschaften werden genau so weiter gepflegt wie bisher; gewachsene und Dabei-Partnerschaften werden sich gegenseitig befruchten.
    * Eben genau diesen Länderschlüssel zu etablieren ist ja gerade der sinnfällige Gag: Der Stärkste ist für den Schwächsten zuständig - fertig. Kein aber. Diese Dabei-Zuordnung "Land zu Land" ist einfach und automatisch, ist also nicht manipuliert. Sie ist ja nicht mal ausgedacht: Es ist der "Human Development Index" (abgekürzt HDI) der Vereinten Nationen, wie er in der Wikipedia steht. Man braucht ihn nur so zu lesen, dass der Stärkste für den Schwächsten zuständig ist :-)
    * Falls die Dabei-Verpartnerung zu einer ganz unglücklichen Konstellation führt, gibt es ja auch den Zusatz, dass ein Land sich Unterstützung beim nächsten stärkeren suchen kann.

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Zeitbürger
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Anmeldungsdatum: 04.12.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#2086608) Verfasst am: 22.02.2017, 21:08    Titel: Einfach und logisch: Der stärkste hilft dem Schwächsten Antworten mit Zitat

Logisch, einfach, natürlich: Der Stärkste hilft dem Schwächsten

Die HDI-Liste der UN ordnet die Länder vom Stärksten bis zum Schwächsten.

Daraus ergibt sich automatisch, einfach, logisch, natürlich, wer welchem Partner zugeordnet ist:

http://dabei.wordpress.com/

Geht es noch sinnfälliger?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2086611) Verfasst am: 22.02.2017, 21:22    Titel: Re: Einfach und logisch: Der stärkste hilft dem Schwächsten Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Logisch, einfach, natürlich: Der Stärkste hilft dem Schwächsten

Die HDI-Liste der UN ordnet die Länder vom Stärksten bis zum Schwächsten.

Daraus ergibt sich automatisch, einfach, logisch, natürlich, wer welchem Partner zugeordnet ist:

http://dabei.wordpress.com/

Geht es noch sinnfälliger?



Das wuerde bedeuten, dass ausgerechnet das "schwaechste" Land darauf angewiesen waere von Trumps USA unterstuetzt zu werden und ansonsten mit keiner anderen Unterstuetzung rechnen koennte. Die Menschen dort alle zu erschiessen waere angesichts der derzeitigen Zustaende im Weissen Haus sicher die humanere Alternative. Böse
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2086640) Verfasst am: 23.02.2017, 00:40    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Eben genau diesen Länderschlüssel zu etablieren ist ja gerade der sinnfällige Gag: Der Stärkste ist für den Schwächsten zuständig - fertig. Kein aber. Diese Dabei-Zuordnung "Land zu Land" ist einfach und automatisch, ist also nicht manipuliert.

Also ein völlig apolitisches Hirngespinst.

Wie völlig undurchdacht diese automatische Zuordnung ist, sieht man dann auch daran, dass die Bevölkerungszahl offensichtlich keine Rolle spielt. Na, Andorra, dann mal viel Erfolg bei der Entwicklungshilfe für Myanmar.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2086643) Verfasst am: 23.02.2017, 01:25    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Also ein völlig apolitisches Hirngespinst.


Finde ich auch. Wenn man sich mal die HDI-Liste für Europa anschaut ( https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_sovereign_states_in_Europe_by_Human_Development_Index ), liegt da z.B. Griechenland auf Platz 20 im Mittelfeld. Griechenland hat zur Zeit selber genug Probleme und es wäre einfach unfair, denen eine zusätzliche Belastung zuzumuten, wenn es in dem Land, das denen automatisch zugeordnet wird, eine humanitäre Katastrophe gäbe.

Die Idee, dass es für Katastrophen zuständige Länder gibt, finde ich aber nicht schlecht. Ich wäre da aber für ein Rotationsprinzip, an dem nur die wirklich leistungsfähigen Staaten teilnehmen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2086646) Verfasst am: 23.02.2017, 01:43    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Also ein völlig apolitisches Hirngespinst.


Finde ich auch. Wenn man sich mal die HDI-Liste für Europa anschaut ( https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_sovereign_states_in_Europe_by_Human_Development_Index ), liegt da z.B. Griechenland auf Platz 20 im Mittelfeld. Griechenland hat zur Zeit selber genug Probleme und es wäre einfach unfair, denen eine zusätzliche Belastung zuzumuten, wenn es in dem Land, das denen automatisch zugeordnet wird, eine humanitäre Katastrophe gäbe.

Die Idee, dass es für Katastrophen zuständige Länder gibt, finde ich aber nicht schlecht. Ich wäre da aber für ein Rotationsprinzip, an dem nur die wirklich leistungsfähigen Staaten teilnehmen.


Ich halte schon die Grundidee fuer verfehlt. In der Praxis koennte das viel zu leicht dazu fuehren, dass Laender, die eigentlich helfen koennten, sich der Hilfeleistung dadurch entziehen, dass sie erklaeren sie waeren ja laut Plan gar nicht zustaendig.

Helfen sollen vor allem die, die helfen koennen bzw. die besser helfen koennen als andere, z.B. weil sie geographisch einfach naeher dran sind an der Katastrophe in einem anderen Land als andere, weil es denen zur Zeit gerade besonders gut geht, weil sie z.B. vielleicht gerade eine Rekordernte einfahren, waehrend im Katastrophengebiet die Ernte gerade ganz ausfaellt, weil bei ihnen gerade keine Kalamitaet passiert ist (Wenn ein Land sich gerade von einem schweren Sturm erholt, der ganze Landstriche verwuestet hat, wird es schwerlich in der Lage sein einem anderen Land wirksam zu helfen, das gerade von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde, auch wenn es aufgrund irgeines Planes vielleicht "zustaendig" waere. Die haben dann bei sich zuhause genug zu tun).

Was wir brauchen ist ein globalgesellschaftliches Klima, wo sich jeder zunaechst mal "zustaendig" fuehlt, wenn andernorts Menschen leiden und jeder einfach tut, was er tun kann um zu helfen, ohne sich gross um "Zustaendigkeiten" zu scheren.

Dessen unbenommen kann man parallel dazu auch besondere Laenderpartnerschaften foerden, bei denen ein reiches Land einem passenden unterentwickelten Land beim Aufbau moderner Strukturen hilft. Da waere ich der letzte, der sowas nicht gut finden wuerde. Es waere allerdings unpraktikabel solche Paare anhand von willkuerlichen Listen zusammenzustellen.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2086647) Verfasst am: 23.02.2017, 02:27    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich halte schon die Grundidee fuer verfehlt. In der Praxis koennte das viel zu leicht dazu fuehren, dass Laender, die eigentlich helfen koennten, sich der Hilfeleistung dadurch entziehen, dass sie erklaeren sie waeren ja laut Plan gar nicht zustaendig.


Darum habe ich ja meinen Gegenvorschlag gemacht. Die Länder, die laut Plan gerade zuständig wären, sind die Länder, die auch wirklich helfen können. Wobei "zuständig sein" ja noch gar nicht heisst, dass das Land die Hilfe alleine leisten muss.

Es geht doch erst mal nur darum, den Umstand zu beseitigen, dass sich niemand zuständig fühlt, wenn in einem für die globale Politik oder Weltwirtschaft weniger wichtigem Land etwas passiert.
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Zeitbürger
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Beitrag(#2086664) Verfasst am: 23.02.2017, 13:36    Titel: Re: Einfach und logisch: Der stärkste hilft dem Schwächsten Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Das wuerde bedeuten, dass ausgerechnet das "schwaechste" Land darauf angewiesen waere von Trumps USA unterstuetzt zu werden und ansonsten mit keiner anderen Unterstuetzung rechnen koennte. Die Menschen dort alle zu erschiessen waere angesichts der derzeitigen Zustaende im Weissen Haus sicher die humanere Alternative. Böse


Das schwächste Land - Niger - ist dann Partner von Norwegen. Partner der USA ist Sierra Leone.
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Zeitbürger
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Beiträge: 46

Beitrag(#2086665) Verfasst am: 23.02.2017, 13:43    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Also ein völlig apolitisches Hirngespinst.

Wie völlig undurchdacht diese automatische Zuordnung ist, sieht man dann auch daran, dass die Bevölkerungszahl offensichtlich keine Rolle spielt. Na, Andorra, dann mal viel Erfolg bei der Entwicklungshilfe für Myanmar.


Wohin haben uns "politische" Hirngespinste geführt?

Wie "durchdacht" ist die HDI-Liste? Hat die sich nicht historisch-natürlich ergeben? Ergibt sich damit nicht genauso natürlich die darauf basierende Zuordnung des Stärksten zum Schwächsten?

Gibt es bezüglich möglicher Überforderungen (z.B. wegen Bevölkerungszahl) nicht den Zusatz, dass der Überforderte sich an den nächst stärkeren wendet?
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Zeitbürger
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Beiträge: 46

Beitrag(#2086671) Verfasst am: 23.02.2017, 14:56    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
... es wäre einfach unfair, denen eine zusätzliche Belastung zuzumuten, wenn es in dem Land, das denen automatisch zugeordnet wird, eine humanitäre Katastrophe gäbe.


Greift da nicht die Zusatzregel, dass ein überforderter Partner sich an den nächst stärkeren wenden soll?
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Zeitbürger
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Anmeldungsdatum: 04.12.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#2086672) Verfasst am: 23.02.2017, 15:04    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Was wir brauchen ist ein globalgesellschaftliches Klima, wo sich jeder zunaechst mal "zustaendig" fuehlt, wenn andernorts Menschen leiden und jeder einfach tut, was er tun kann um zu helfen, ohne sich gross um "Zustaendigkeiten" zu scheren.

Dessen unbenommen kann man parallel dazu auch besondere Laenderpartnerschaften foerden, bei denen ein reiches Land einem passenden unterentwickelten Land beim Aufbau moderner Strukturen hilft. Da waere ich der letzte, der sowas nicht gut finden wuerde. Es waere allerdings unpraktikabel solche Paare anhand von willkuerlichen Listen zusammenzustellen.


* Führt die zunächst mal gute Idee, dass sich sich jeder zuständig fühlen sollte, nicht genau zu dem jetzigen Zustand, wo sich keiner wirklich zuständig sieht, weil alle anderen ja genau so zuständig sind?

* Ist die weltweite HDI-Liste willkürlich zusammengestellt? Ist die nicht eher historisch natürlich entstanden? Ist dann die darin enthaltene Zuordnungsmöglichkeit des Stärsten zum Schwächten nicht genauso historisch natürlich und damit logisch?
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Zuletzt bearbeitet von Zeitbürger am 23.02.2017, 15:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Quéribus
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Beitrag(#2086679) Verfasst am: 23.02.2017, 15:31    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Was wir brauchen ist ein globalgesellschaftliches Klima, wo sich jeder zunaechst mal "zustaendig" fuehlt, wenn andernorts Menschen leiden und jeder einfach tut, was er tun kann um zu helfen, ohne sich gross um "Zustaendigkeiten" zu scheren.

Dessen unbenommen kann man parallel dazu auch besondere Laenderpartnerschaften foerden, bei denen ein reiches Land einem passenden unterentwickelten Land beim Aufbau moderner Strukturen hilft. Da waere ich der letzte, der sowas nicht gut finden wuerde. Es waere allerdings unpraktikabel solche Paare anhand von willkuerlichen Listen zusammenzustellen.


* Führt die zunächst mal gute Idee, dass sich sich jeder zuständig fühlen sollte, nicht genau zu dem jetzigen Zustand, wo sich jeder auf alle anderen verlässt, die ja auch alle zuständig sind?

* Ist die weltweite HDI-Liste willkürlich zusammengestellt? Ist die nicht eher historisch natürlich entstanden? Ist dann die darin enthaltene Zuordnungsmöglichkeit des Stärsten zum Schwächten nicht genauso historisch natürlich und damit logisch?


Die HDI-Liste ist rein technisch gesehen eine Statistik und seit wann entstehen Statistiken "historisch-natürlich"?

Um mal Bernies Beispiel der Zuordnung Andorra - Myanmar aufzugreifen:

Das "starke" Andorra hat gerade mal 85 000 Einwohner.
Myanmar hat über 51 Millionen.
Somit wäre ein Andorraner fur gut 600 Einwohner Myanmars "zuständig".... Geschockt
Merkst du was? Lachen

Einfach 2 Listen nehmen und stur nach Listenplatz zuordnen ist hmm nun ja, reichlich an den Haaren herbeigezogen. Mit den Augen rollen
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Zeitbürger
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Beitrag(#2086683) Verfasst am: 23.02.2017, 15:38    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

Die HDI-Liste ist rein technisch gesehen eine Statistik und seit wann entstehen Statistiken "historisch-natürlich"?

Um mal Bernies Beispiel der Zuordnung Andorra - Myanmar aufzugreifen:

Das "starke" Andorra hat gerade mal 85 000 Einwohner.
Myanmar hat über 51 Millionen.
Somit wäre ein Andorraner fur gut 600 Einwohner Myanmars "zuständig".... Geschockt
Merkst du was? Lachen

Einfach 2 Listen nehmen und stur nach Listenplatz zuordnen ist hmm nun ja, reichlich an den Haaren herbeigezogen. Mit den Augen rollen


* Spiegelt die Statistik nicht eben den historisch gewachsenen Zustand?
* Habe ich (Beispiel Andorra) nicht deutlich genug auf die Zusatzregel verwiesen, dass überforderte Partner sich an den nächststärkeren wenden?
* Ist "stur nach Listenplatz" nicht die genaueste Möglichkeit, dem Stärksten den Schwächsten zuzuordnen?
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Zeitbürger
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Anmeldungsdatum: 04.12.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#2086685) Verfasst am: 23.02.2017, 15:48    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wie völlig undurchdacht diese automatische Zuordnung ist, sieht man dann auch daran, dass die Bevölkerungszahl offensichtlich keine Rolle spielt. Na, Andorra, dann mal viel Erfolg bei der Entwicklungshilfe für Myanmar.


Hallo tillich,
eine Zuordnung nach Bevölkerungsstärke hatte ich anfangs auch mal erwogen:
https://dabei.wordpress.com/category/zuordnung/

Aber gewinnt die Idee dadurch wirklich mehr als an Übersichtlichkeit, Sinnfälligkeit, Einfacheit verloren geht?
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Quéribus
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Beitrag(#2086689) Verfasst am: 23.02.2017, 15:58    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:

Die HDI-Liste ist rein technisch gesehen eine Statistik und seit wann entstehen Statistiken "historisch-natürlich"?

Um mal Bernies Beispiel der Zuordnung Andorra - Myanmar aufzugreifen:

Das "starke" Andorra hat gerade mal 85 000 Einwohner.
Myanmar hat über 51 Millionen.
Somit wäre ein Andorraner fur gut 600 Einwohner Myanmars "zuständig".... Geschockt
Merkst du was? Lachen

Einfach 2 Listen nehmen und stur nach Listenplatz zuordnen ist hmm nun ja, reichlich an den Haaren herbeigezogen. Mit den Augen rollen


* Spiegelt die Statistik nicht eben den historisch gewachsenen Zustand?
* Habe ich (Beispiel Andorra) nicht deutlich genug auf die Zusatzregel verwiesen, dass überforderte Partner sich an den nächststärkeren wenden?
* Ist "stur nach Listenplatz" nicht die genaueste Möglichkeit, dem Stärksten den Schwächsten zuzuordnen?


1. nein, es spiegelt nur die (mathematischen) Kriterien wieder.
2. wenn man die Länder eben nicht nur stur nach Listenplatz zuordnet, ist so eine "Zusatzregel" eigentlich gar nicht erst erforderlich...
3. Nein. Das spielen noch wehr viel mehr Kriterien mit, die beachtet werden sollten.

im Grossen und Ganzen ist es tatsächlich nur ein apolitisches Hirngespinst (wie tillich bereits bemerkte), das in dieser Form absolut unrealistisch und unrealisierbar ist.
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Beitrag(#2086692) Verfasst am: 23.02.2017, 16:17    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

1. nein, es spiegelt nur die (mathematischen) Kriterien wieder.
2. wenn man die Länder eben nicht nur stur nach Listenplatz zuordnet, ist so eine "Zusatzregel" eigentlich gar nicht erst erforderlich...
3. Nein. Das spielen noch wehr viel mehr Kriterien mit, die beachtet werden sollten.

im Grossen und Ganzen ist es tatsächlich nur ein apolitisches Hirngespinst (wie tillich bereits bemerkte), das in dieser Form absolut unrealistisch und unrealisierbar ist.


1. Und da gibt es keinen Zusammenhang mit der Realität?
2. Welches wäre die bessere (nicht umständlichere) Zuordnungsregel? Warum stört eine helfende Zusatzregel?
3. Sind das dann so "viel mehr Kriterien", dass die Verfügbarkeit einer besseren Zuordnung in den Sternen steht?
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Beitrag(#2086697) Verfasst am: 23.02.2017, 16:25    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
... tatsächlich nur ein apolitisches Hirngespinst (wie tillich bereits bemerkte), das in dieser Form absolut unrealistisch und unrealisierbar ist.


* Nochmal: Wohin haben uns "politische" Hirngespinste gebracht?
* Was ist an der weltweiten HDI-Liste "unrealistisch"?
* Gibt es "realistische" Listen?
* Was bedeutet bezüglich der Partnerliste (=nichts anderes als die "gefaltete" HDI-Liste) "realisierbar"? Ist sie nicht schon da, so wie wir sie vor uns sehen?
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Beitrag(#2086716) Verfasst am: 23.02.2017, 19:50    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
... tatsächlich nur ein apolitisches Hirngespinst (wie tillich bereits bemerkte), das in dieser Form absolut unrealistisch und unrealisierbar ist.


* Nochmal: Wohin haben uns "politische" Hirngespinste gebracht?
* Was ist an der weltweiten HDI-Liste "unrealistisch"?
* Gibt es "realistische" Listen?
* Was bedeutet bezüglich der Partnerliste (=nichts anderes als die "gefaltete" HDI-Liste) "realisierbar"? Ist sie nicht schon da, so wie wir sie vor uns sehen?


1. Frage irrelevant, nur weil "politische" Hirngespinste nix gebracht haben, heisst das noch lange nicht, dass apolitische Hirngespinste weniger sinnlos sind oder dass man die sich nun auch noch antun muss.

2. Die Liste an sich ist eine Statistik wie viele andere auch, je nach den angewandten Kriterien spiegeln sie die eine oder andere Realität wieder (oder auch nicht... du kannst mit derselben Statistik problemlos eine Theorie belegen und widerlegen). Was dagegen unrealistisch ist, ist die Verwendung dieser Statistik in diesem Zusammenhang.

3. ? Kontext? Blickwinkel? Was verstehst du unter einer "realistischen Liste"?

4. Das ist ein konstruierter Nonsens. Nur weil ich ein Blatt Papier mit darauf vermerkten Daten nehme und dasselbe falte, gibt das Resultat deswegen noch lange keinen praktischen Sinn. Bestenfalls Origami.

5. In Hinsicht auf 4. ist das Thema für mich soweit erledigt.
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Beitrag(#2086720) Verfasst am: 23.02.2017, 20:41    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

4. Das ist ein konstruierter Nonsens. Nur weil ich ein Blatt Papier mit darauf vermerkten Daten nehme und dasselbe falte, gibt das Resultat deswegen noch lange keinen praktischen Sinn. Bestenfalls Origami.

5. In Hinsicht auf 4. ist das Thema für mich soweit erledigt.


Was wäre an der Idee, dass gestärkte, stabile Verbindungen zwischen Norwegen und Niger das Potential hätten, künftigen Problemen wirksamer zu begegnen, so dramatisch falsch?
Was wäre an der Idee, dass der Stärkste dem Schwächsten hilft, so dramatisch falsch?
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Beitrag(#2086722) Verfasst am: 23.02.2017, 20:58    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:

4. Das ist ein konstruierter Nonsens. Nur weil ich ein Blatt Papier mit darauf vermerkten Daten nehme und dasselbe falte, gibt das Resultat deswegen noch lange keinen praktischen Sinn. Bestenfalls Origami.

5. In Hinsicht auf 4. ist das Thema für mich soweit erledigt.


Was wäre an der Idee, dass gestärkte, stabile Verbindungen zwischen Norwegen und Niger das Potential hätten, künftigen Problemen wirksamer zu begegnen, so dramatisch falsch?
Was wäre an der Idee, dass der Stärkste dem Schwächsten hilft, so dramatisch falsch?


nochmal Punkt 4:
stures Zuordnen nach Rangliste ohne Berücksichtigung andere wichtiger Kriterien (eventuelle gemeinsame Interessen, ein Land kann Technologien einbringen, die das andere besonders interessieren; gewisse kulturelle Affinitäten etc pp) bringt nicht viel bzw kann sogar eher kontraproduktiv sein.
Daher hat deine Faltliste bestenfalls als Origami Wert...

nochmal Punkt 5:
guck dir Punkt 4 nochmal genau an, schalt dein Hirn ein, versuch mal weiterzudenken, anstatt nur Papierlisten zu falten. Mit den Augen rollen
ansonsten gilt für mich weiterhin: Thema ausgeschöpft/nicht weiter interessant
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Beitrag(#2086724) Verfasst am: 23.02.2017, 21:13    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:

- eventuelle gemeinsame Interessen,
- ein Land kann Technologien einbringen, die das andere besonders interessieren;
- gewisse kulturelle Affinitäten etc pp


Genau, kann all das so nicht bestens gefördert werden?
Ist das nicht auch das Aufgabengbiet der gegenseitigen diplomatischen Vertretungen?
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Beitrag(#2086725) Verfasst am: 23.02.2017, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Wohin haben uns "politische" Hirngespinste geführt?

Was soll diese rein rhetorische Gegenfrage?
Meine Wertung "apolitisches Hirngespinst" bedeutet, dass man sich bei dieser Zuordnung keinerlei Gedanken darum gemacht hat,
- warum die jeweiligen Länder das jeweils machen sollten,
- wie mit hineinspielenden Interessen der unterstützenden und zu unterstützenden Länder umgegangen werden sollte,
- wie die Hilfe organisiert werden sollte,
- ob Fähigkeiten und Bedürfnisse zueinander passen, usw. usf..
Sprich, alle nun mal vorhandenen, real existierenden Probleme und Interessen der Länder werden komplett ignoriert. Ohne die einzubeziehen, ist die Idee aber keinen Pfifferling wert, weil es einfach niemand machen wird (und zwar zu Recht).
Und wenn man sie doch einbezieht, ist die Sache genauso kompliziert, wie Politik nun mal ist. Deswegen ist die Liste dann genauso wenig wert.

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Wie "durchdacht" ist die HDI-Liste? Hat die sich nicht historisch-natürlich ergeben? Ergibt sich damit nicht genauso natürlich die darauf basierende Zuordnung des Stärksten zum Schwächsten?

Nein, sie hat sich nicht "historisch-natürlich" (was immer diese Wortzusammenstellung bedeuten soll) ergeben, sondern durch die Auswahl und Gewichtung der zugrunde gelegten statistischen Parameter. Ein bisschen daran rumgeschraubt, und die Liste sieht auf einmal völlig anders aus.

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Gibt es bezüglich möglicher Überforderungen (z.B. wegen Bevölkerungszahl) nicht den Zusatz, dass der Überforderte sich an den nächst stärkeren wendet?

Und schwupps, bist du selbst schon nicht mehr dabei, auf die "einfache", sich "natürlich ergebende" Zuordnung zu vertrauen, sondern bastelst daran rum. Der "nächst stärkere" wird dann auch sagen, dass er so viel stärker ja nun auch nicht ist und mit seinem eigenen Partner genug zu tun hat, man solle also den nächst stärkeren fragen - oder so überfordert sei der sich überfordert fühlende doch auch nicht ... usw. Und wer dann tatsächlich "zuständig ist", ist dann Verhandlungssache. Wie Politik es nun mal ist. Aber wie gesagt, dafür braucht man dann die Liste nicht.

------------------------------------------------------------------

Nachtrag zu deinem Argumentationsstil: Ich würde dich bitten, auf kritische Gegenargumente nicht damit zu antworten, dass du zehnmal dasselbe wiederholst. Wenn dich die Gegenargumente nicht überzeugen, ist das deine Sache. Aber du wirst auch niemand damit überzeugen, dass du zehnmal postest, dass unsinnige Zuordnungen sich damit lösen ließen, dass man sich dann eben an den nächst stärkeren wenden solle.
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Beitrag(#2086727) Verfasst am: 23.02.2017, 21:59    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Zeitbürger hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:

- eventuelle gemeinsame Interessen,
- ein Land kann Technologien einbringen, die das andere besonders interessieren;
- gewisse kulturelle Affinitäten etc pp


Genau, kann all das so nicht bestens gefördert werden?
Ist das nicht auch das Aufgabengbiet der gegenseitigen diplomatischen Vertretungen?

Nein, kann es nicht. Nein, ist es nicht.
Deine sture und rein zufällige Zuordnung ignoriert alle denkbaren Probleme der einander zugeordneten Länder und alle möglichen besseren Hilfsmöglichkeiten zwischen einander nicht zugeordneten Ländern.
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beachbernie
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Beitrag(#2086728) Verfasst am: 23.02.2017, 22:02    Titel: Re: Entwicklungshilfe vom Kopf auf die Füße: Dabei Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich halte schon die Grundidee fuer verfehlt. In der Praxis koennte das viel zu leicht dazu fuehren, dass Laender, die eigentlich helfen koennten, sich der Hilfeleistung dadurch entziehen, dass sie erklaeren sie waeren ja laut Plan gar nicht zustaendig.


Darum habe ich ja meinen Gegenvorschlag gemacht. Die Länder, die laut Plan gerade zuständig wären, sind die Länder, die auch wirklich helfen können. Wobei "zuständig sein" ja noch gar nicht heisst, dass das Land die Hilfe alleine leisten muss.

Es geht doch erst mal nur darum, den Umstand zu beseitigen, dass sich niemand zuständig fühlt, wenn in einem für die globale Politik oder Weltwirtschaft weniger wichtigem Land etwas passiert.


Ich kann Dein Argument nachvollziehen.

Ich denke aber das eigentliche Problem kriegste weder mit noch ohne Listen geloest, naemlich dass es viel zu viele Leute gibt, denen es schlicht am Arsch vorbeigeht, wenn anderswo irgendwer erbaermlich krepiert und die (bzw. diejenigen "Politiker", die ihren Daseinszweck auschliesslich darin sehen dem Gassenpoebel nach dem Maul zu schwaetzen) immer irgendeine Ausrede finden werden, warum sie in einem konkreten Fall nicht helfen koennen, nicht helfen brauchen.
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Beitrag(#2086729) Verfasst am: 23.02.2017, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich breche dieselbe Idee mal auf ein viel einfacheres System runter: Partnerschaftliche Hilfe in einer Schulklasse. Da könnte man ja auch sagen, die Schwächsten brauchen am meisten Hilfe und die Stärksten können am besten Hilfe. Also bildet man die Paare für die Zusammenarbeit nach Notendurchschnittsliste.

Nur doof: Vielleicht braucht der Schwächste auch einen Partner im Sporttraining, der beste ist aber Rollstuhlfahrer. Der siebstärkste ist zwar vielleicht in einigen Fächern gut, aber in Mathe genauso eine Graupe wie der siebtschwächste. Der drittstärkste und der drittschwächste können sich einfach nicht leiden. Zwei andere Partner wohnen einfach total weit voneinander weg, so dass sie sich überhaupt nicht sinnvoll treffen können. Bei anderen passen Wahlkurse nicht zusammen. Usw.

Man sieht also, dieses mechanische Zuordnen wäre auch schon bei einer so einfachen Sache totaler Schwachsinn. Und die Idee ist in Bezug auf Entwicklungshilfe eben genau so viel schwachsinniger, wie die Frage der Entwicklung von Ländern komplizierter ist als der Lernfortschritt eines Schülers.
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