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Jordan Peterson
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#2115094) Verfasst am: 23.11.2017, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

showtime
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2115095) Verfasst am: 23.11.2017, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:



Während meines Biologiestudiums bin ich eher selten bis gar nicht in "Schnappatmung" geraten und in der Biologie wird u.a. Zweigeschlechtlichkeit wissenschaftlich untersucht.


...mein kleiner Pawlowscher lila Pudel. Ich liebe es...


...mein kleiner schnappatmender Fachidiot Ich liebe es... Ich verstehe, nur Biologen dürfen Geschlecht untersuchen?




Du hast behauptet jemand würde in "Schnappatmung" geraten, wenn jemand Geschlecht wissenschaftlich untersuchen würde und dieser jemand hat Dir ein Beispiel dafür gebracht, wo Geschlecht wissenschaftlich untersucht wird und er nicht in "Schnappatmung" gerät. Schulterzucken


Wieso gerätst jetzt Du nochmal in Schnappatmung? Ist Dir der biologische Ansatz vielleicht zu wissenschaftlich? Geht's da zu sehr um Fakten und ist da vielleicht zuwenig Platz für Geschwurbel und Geschwafel? Sehr glücklich
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2115098) Verfasst am: 23.11.2017, 02:54    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich habe diesen recht gelungenen Artikel zum Thema gefunden


Das Gutheissen von Trigger Warnings will mir da nicht recht schmecken.

Na, vielleicht werde ich langsam zum verrueckten Rechtsradikalen.


Ich denke, dass solche "trigger warnings" in manchen Fällen durchaus Sinn machen, z.B. um schwer traumatisierten Menschen Gelegenheit zu geben sich entweder auf schmerzvolle Reprisen vorzubereiten oder auf den Besuch einer Veranstaltung, die ihr eigenes Trauma wieder an die Oberfläche bringen könnte, ganz zu verzichten. Das ist allemal besser als Zensur. Dass solche "Trigger warnings" oft sehr inflationär und völlig unnötig gesetzt werden (Man muss niemanden an einer Uni vor Univeranstaltungen warnen, auf denen er mit anderer Meinung als der seinen konfrontiert werden könnte. Im Gegenteil! Dafür sind Unis da, dass die Absolventen dort Gelegenheit haben ihren Horizont zu erweitern!), ändert nichts daran, dass sie sinnvoll sein können.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2115100) Verfasst am: 23.11.2017, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht lassen wir jetzt die Debatte über Sinn und Unsinn dieses Genderzeugs einfach mal beiseite und reden wir mal über den eigentlichen "elephant in the room" in Lila Einhorns posting, auf das ich geantwortet habe.

Wie halten es denn unsere Verteidiger der reinen Genderlehre mit der dreiviertelstündigen peinlichen Befragung der Lindsay Shepherd, deren akademische Freiheit hinterher massiv eingeschränkt wurde (Sie muss künftig extra um Erlaubnis fragen, bevor sie in ihren Seminaren Unterrichtsmaterialien verwenden darf).

Soll man in der akademischen Sphäre kuennftig nicht mehr kontroverse Meinungen diskutieren dürfen? Darf es Tribunale geben, die letztlich darüber entscheiden, was Studenten hören dürfen und was man ihnen vorenthält?

Wohlgemerkt, es geht weder mir noch der gemassregelten Lindsay Shepherd darum, die fragwürdigen Ansichten jenes Jordan Petersen zu unterstützen, aber diskutieren wird man sie doch hoffentlich noch dürfen. Sollte das, was an der Wilfrid Laurier Universität passiert ist, der neue Standard werden, dass man an die Studenten nur noch das heranlässt, was vorher gefiltert wurde, dann kann die Universitäten auch gleich schliessen, weil man sie dann ihres urspruenglichen Daseinszwecks gänzlich beraubt hat. Der ist nämlich nicht die Massenproduktion gelernter Kopfarbeiter und auch nicht die Vollversorgung von verdienten Persönlichkeiten irgendwelcher Bewegungen, sondern dem kultivierten Streit um die besten Ideen eine Plattform zu bieten, die möglichst von Tabus und Denkverboten freizuhalten ist!

Dies schliesst auch ein, dass toxische Inhalte prinzipiell offen diskutiert werden können.

In unserer Fachbereichsbibliothek gab es z.B. einige Bücher und Promotionsarbeiten mit Inhalten der allertoxischsten Sorte, Buecher über "Rassenhygiene" und anderen braeunlichen halbwissenschaftlichen Blödsinn. Ein der Sympathie mit solchen Inhalten gänzlich unverdächtiger Professor antwortete auf Nachfrage von Seiten einiger Studenten, ob man den Dreck nicht besser aus der Fachbereichsbibliothek entfernen oder zumindest unter Verschluss halten sollte, dass auch diese Bücher einen Teil der akademischen Geschichte dieser Universität darstellen und man die eigene Vergangenheit nicht unter den Teppich kehren darf. Darueberhinaus sollten Hochschulstudenten, bei denen man doch hoffentlich eine gewisse Mindestintelligenz voraussetzen darf, auch ohne Kommentar oder Nachhilfe ihrer Professoren in der Lage sein, un- und halbwissenschaftlichen Blödsinn wie diesen als solchen zu entlarven. Wenn nicht, dann haette gerade er als Professor für Evolution und Stammesgeschichte in seinem Job versagt und sollte schleunigst durch eine kompetentere Lehrkraft ersetzt werden. Deshalb würde er sich immer dafür einsetzen, dass auch diese Schriften frei einsehbar bleiben!

Was für ein wohltuender Gegensatz zu den akademischen Feiglingen an der Wilfrid Laurier Universität!
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2115101) Verfasst am: 23.11.2017, 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich habe diesen recht gelungenen Artikel zum Thema gefunden


Das Gutheissen von Trigger Warnings will mir da nicht recht schmecken.

Na, vielleicht werde ich langsam zum verrueckten Rechtsradikalen.


Ich denke, dass solche "trigger warnings" in manchen Fällen durchaus Sinn machen, z.B. um schwer traumatisierten Menschen Gelegenheit zu geben sich entweder auf schmerzvolle Reprisen vorzubereiten oder auf den Besuch einer Veranstaltung, die ihr eigenes Trauma wieder an die Oberfläche bringen könnte, ganz zu verzichten. Das ist allemal besser als Zensur. Dass solche "Trigger warnings" oft sehr inflationär und völlig unnötig gesetzt werden (Man muss niemanden an einer Uni vor Univeranstaltungen warnen, auf denen er mit anderer Meinung als der seinen konfrontiert werden könnte. Im Gegenteil! Dafür sind Unis da, dass die Absolventen dort Gelegenheit haben ihren Horizont zu erweitern!), ändert nichts daran, dass sie sinnvoll sein können.


D'accord.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26365
Wohnort: München

Beitrag(#2115102) Verfasst am: 23.11.2017, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:



Während meines Biologiestudiums bin ich eher selten bis gar nicht in "Schnappatmung" geraten und in der Biologie wird u.a. Zweigeschlechtlichkeit wissenschaftlich untersucht.


...mein kleiner Pawlowscher lila Pudel. Ich liebe es...


...mein kleiner schnappatmender Fachidiot Ich liebe es... Ich verstehe, nur Biologen dürfen Geschlecht untersuchen?




Du hast behauptet jemand würde in "Schnappatmung" geraten, wenn jemand Geschlecht wissenschaftlich untersuchen würde und dieser jemand hat Dir ein Beispiel dafür gebracht, wo Geschlecht wissenschaftlich untersucht wird und er nicht in "Schnappatmung" gerät. Schulterzucken


Wieso gerätst jetzt Du nochmal in Schnappatmung? Ist Dir der biologische Ansatz vielleicht zu wissenschaftlich? Geht's da zu sehr um Fakten und ist da vielleicht zuwenig Platz für Geschwurbel und Geschwafel? Sehr glücklich


Wenn du soziologische Studien nur als Geschwafel und Geschwurbel wahrnimmst, kann ich Dir auch nicht weiterhelfen. Sehr glücklich Dann solltest du das Wort Wissenschaft nicht in den Mund nehmen. Wir können uns aber darauf einigen, dass ideologische Scharmützel oder Tribunale an Unis nichts zu suchen haben. Dafür gibt’s das FGH. Sehr glücklich
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2115110) Verfasst am: 23.11.2017, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wohlgemerkt, es geht weder mir noch der gemassregelten Lindsay Shepherd darum, die fragwürdigen Ansichten jenes Jordan Petersen zu unterstützen, aber diskutieren wird man sie doch hoffentlich noch dürfen.

Mit den Augen rollen Als ob es nicht ein Riesenunterschied wäre, ob man sie diskutiert, oder ob ein Lehrbeauftragter sie im Seminar als Autorität zu einem Thema präsentiert. Warum gab es das Problem überhaupt erst post festum? Sollte nicht die Seminarankündigung bereits beinhalten, was im Seminar thematisch behandelt wird? Das hat nichts mit Trigger Warnings zu tun, sondern sollte Usus im Lehrbetrieb sein.

Überhaupt ein ziemlich schlechter Scherz, wie hier plötzlich einige Leute Fundichristen verteidigen, deren Versuche, unwissenschaftlichen Nonsense in den amerikanischen akademischen Diskurs einzuschmuggeln, ja nun wirklich hinreichend bekannt sind, nur weil diese jetzt auch von FeministInnen angegriffen werden.
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 23.11.2017, 18:49, insgesamt einmal bearbeitet
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25808
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2115112) Verfasst am: 23.11.2017, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
....

Wenn du soziologische Studien nur als Geschwafel und Geschwurbel wahrnimmst, kann ich Dir auch nicht weiterhelfen. Sehr glücklich Dann solltest du das Wort Wissenschaft nicht in den Mund nehmen. Wir können uns aber darauf einigen, dass ideologische Scharmützel oder Tribunale an Unis nichts zu suchen haben. Dafür gibt’s das FGH. Sehr glücklich

Ich bin zwar nicht der Adressat, aber eine Zwischenfrage sei mir gestattet:
Waren das soziologische Studien zum Geschlecht, das ist das, wovon Du geschrieben hast, der Geschlechterrolle oder der Selbstzuschreibung eines Geschlechtes, das was ich als subjektives Geschlecht beschrieben habe?
Ersteres würde mich sehr wundern und ich wäre an der genauen Fragestellung und der Methodik sehr interessiert, weil es sich nicht gerade um ein klassisches Gebiet der Soziologie handelt.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Domingo
ungläubig



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2115166) Verfasst am: 23.11.2017, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Als ob es nicht ein Riesenunterschied wäre, ob man sie diskutiert, oder ob ein Lehrbeauftragter sie im Seminar als Autorität zum Thema präsentiert.


Lehrbeauftragte sind keine "Autoritaeten". Und die Konsequenz aus deeiner Position ist, dass man zwar in der Kneipe oder auf Facebook diese Ideen diskutieren darf (bei FB solange das Management einen nicht erwischt, weil man da sonst verbannt wird Cool ), aber nicht an der Uni...

Zitat:
Warum gab es das Problem überhaupt erst post festum?


"Factum"?

Zitat:
Sollte nicht die Seminarankündigung bereits beinhalten, was im Seminar thematisch behandelt wird?


Die hat gewiss angekuendigt, was Thema des Seminars war, aber nicht, dass dort die Meinung jemandes referiert werden wuerde, der nicht 100% mit dem linken Mainstream uebereinstimmt. Und ehrlich, davon ab, dass die Syllabi 20 Seiten lange werden wuerden, wenn man ausnahmslos alle Details da eingeschlossen wuerden, muss der Dozent nicht unbedingt genau im Voraus wissen, was er in jeder Stunde machen wird. Manchmal hat man eine Idee, die man kurzfristig umsetzt.

Zitat:
Überhaupt ein ziemlich schlechter Scherz, wie hier plötzlich einige Leute Fundichristen verteidigen


Wer ist der Fundichrist? Frau Shepard? Jordan Peterson? Wenn Peterson: Wer zum Teufel hat ihn hier verteidigt?

Zitat:
deren Versuche, unwissenschaftlichen Nonsense in den amerikanischen akademischen Diskurs einzuschmuggeln, ja nun wirklich hinreichend bekannt sind, nur weil diese jetzt auch von FeministInnen angegriffen werden.


Also Redefreiheit fuer alle, die keine "Fundichristen" sind? Ja, das scheint genau die Art "Redefreiheit", die der fraglichen Universitaet vorschwebt, und vielen anderen Universitaeten...

Und, um dich selbst zu zieteren: Als ob da nicht ein Riesenunterschied wäre, ob man etwas angreift, oder ob eine Autorität wie ein Professor, Dekan usw. fuer verboten erklaert.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2115168) Verfasst am: 23.11.2017, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Lehrbeauftragte sind keine "Autoritaeten".

Lachen Lachen Lachen https://www.youtube.com/watch?v=_n5E7feJHw0

Domingo hat folgendes geschrieben:
Die hat gewiss angekuendigt, was Thema des Seminars war, aber nicht, dass dort die Meinung jemandes referiert werden wuerde, der nicht 100% mit dem linken Mainstream uebereinstimmt. Und ehrlich, davon ab, dass die Syllabi 20 Seiten lange werden wuerden, wenn man ausnahmslos alle Details da eingeschlossen wuerden, muss der Dozent nicht unbedingt genau im Voraus wissen, was er in jeder Stunde machen wird. Manchmal hat man eine Idee, die man kurzfristig umsetzt.

Netter Versuch, aber ich war selbst schon Lehrbeauftragter. Dass man die Sachen, die man im Seminar behandelt, im Voraus festlegt und dann auch für die Studenten transparent angibt, was man ihnen lehrt, versteht sich von selbst. Daraus werden auch keine 20-seitigen Syllabi, das ist einfach Unsinn. Das mit der kurzfristigen Idee ist so unprofessionell, dass ich nicht mal weiss, was ich dazu sagen soll. Dir ist anscheinend nicht klar, wieviel Organisationsarbeit für die Vorbereitung einer Seminarstunde benötigt wird, und zwar selbst dann, wenn man nicht auf irgendwelche spontanen Schnapsideen kommt.

Domingo hat folgendes geschrieben:
Also Redefreiheit fuer alle, die keine "Fundichristen" sind?

Wer unwissenschaftlichen Blödsinn predigen will, kann das gerne auch weiterhin tun. Aber bitte außerhalb der Universitäten. Diskutieren kann man das Zeug dann natürlich auch an Universitäten - aber nicht, indem man "die Idee kurzfristig umsetzt", Studenten unvorbereitet mit religiösen Propagandavideos zu bombardieren. Ich hab' mich ja nun mit den Strategien christlicher Fundis, den akademischen Diskurs für Propagandazwecke zu missbrauchen, ein wenig auseinandergesetzt. Das passt leider zu gut ins Bild. Insofern: Sorry, kein Verständnis. Weder für die Dozentin noch für ihre Verteidiger.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2115171) Verfasst am: 23.11.2017, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

@ Tarvoc

Hast Du Dir überhaupt das dreiviertelstündige Tribunal gegen Lindsay Shepherd angehört? Darf ich voraussetzen, dass Du das so in Ordnung findest?

Ansonsten könntest Du mal verklaren wen genau Du mit "Fundichrist" meinst. Die Shepherd? Den Peterson? Beide? Und das vielleicht auch gleich belegen.
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Domingo
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 1167
Wohnort: Westkanada

Beitrag(#2115172) Verfasst am: 23.11.2017, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Tarvoc

Hast Du Dir überhaupt das dreiviertelstündige Tribunal gegen Lindsay Shepherd angehört? Darf ich voraussetzen, dass Du das so in Ordnung findest?

Ansonsten könntest Du mal verklaren wen genau Du mit "Fundichrist" meinst. Die Shepherd? Den Peterson? Beide? Und das vielleicht auch gleich belegen.


Was einer Uni-Lehrkraft leicht fallen muesste zwinkern

Ich habe jetzt keine Zeit, auf den ganzen Beitrag von Tarvoc einzugehen. Spaeter mal.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2115179) Verfasst am: 23.11.2017, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal eine Übersicht:

0:00 - 2:04 - Lindsay Shepard gibt ihre Gründe dafür an, Jordan Petersons Video gezeigt zu haben, und fragt danach, wer die Beschwerde eingereicht hat und wie sie genau lautet. Sie wird gebeten, zuerst darzustellen, was sich abgespielt habe, was sie dann auch tut. Ich persönlich hätte es besser gefunden, zuerst ihre Frage zu beantworten, aber okay. "Stalinistisch" ist dieses Vorgehen jedenfalls bis jetzt nicht. Sehen wir mal, wie's weitergeht.

2:18 - Kurze Darstellung seitens der Representatives, wer Jordan Peterson ist, inklusive seiner Kontakte zur Alt Right, und seiner Beteiligung an rechten Aktionen.

3:15 - Shepard stellt die berechtigte Frage, ob Studenten von diesen Ansichten abgeschirmt werden sollen. (Dass diese Frage überhaupt zugelassen und dann auch noch beantwortet wird, widerspricht übrigens wieder völlig der Darstellung, es handle sich um irgendwas "Stalinistisches". Von der Antwort kann man halten was man will, aber wer das stalinistisch nennt, hat keine Ahnung von Stalinismus.)

3:45 - Antwort des Representative: Shepard müsse sich im Klaren darüber sein, was für ein Klima sie erzeuge. Das Argument ist schlecht präsentiert, hat aber etwas Richtiges. Ich habe ja bereits gesagt, dass ich die "spontane" Verwendung des Videos in ihrem Seminar mindestens für unprofessionell halte. Meiner Ansicht nach hätte sie das mindestens im Voraus mindestens ankündigen müssen. Falls die Nutzung dieses Videos in class übrigens tatsächlich gegen kanadische Antidiskriminierungsgesetze verstößt, ist der Fall sowieso gegessen. Man kann als Akademiker gute Gründe haben, solche Gesetze abzulehnen, aber halten muss man sich an demokratisch beschlossene Gesetze bitte schön trotzdem. Das wäre dann aber natürlich in einem Gericht zu klären.

5:20 - Hier stellt sich nun heraus, dass es vertraulich ist, wer Beschwerde eingereicht hat, und sogar, wie viele Studenten es waren. Da der Lehrbeauftragte sich in einer Machtposition befindet, verstehe ich, dass man die Namen nicht herausgibt. Dass die Zahl der Studenten und die Art der Beschwerden ebenfalls nicht mitgeteilt werden, ist der erste Punkt, bei dem auch mir tatsächlich Assoziationen zum Stalinismus kommen.

5:28 - Der Representative sagt, dass in dem gezeigten Videoclip im Grunde debattiert wurde, ob Transgender-Personen überhaupt Rechte haben. Wenn das tatsächlich der Fall ist, macht das allerdings sämtliche negativen Reaktionen plötzlich verständlich. Es gibt in der amerikanischen Alt Right einige sehr extreme Anti-Transgender-Positionen, die in der Tat geeignet sind, bei unangekündigter Präsentation Transgender-Studenten extrem zu verunsichern. Ich weiss nicht, ob das hier der Fall war. Der von Shepard gezeigte Videoclip ist in den Quellen nicht zu finden. Aber wenn es der Fall war, dann verstehe ich allerdings die Reaktionen. Wenn es sich um einen solchen Clip handelt, dann hätte sie ihn in der Tat nicht in diesem Kontext zeigen dürfen. Shepard sagt als Antwort darauf: Es ist ihrer Meinung nach "up for debate", ob Transgender-Personen Rechte haben oder nicht! Das heißt, sie hat gerade buchstäblich gesagt, dass Menschenrechte für Transgender-Personen grundsätzlich verhandelbar sind. Da stellt sich wirklich die Frage, wer von beiden dem Stalinismus näher ist. (Naja, mir fällt hier eher eine andere totalitäre Ideologie ein als der Stalinismus, aber sei's drum.)

Das sind jetzt erstmal die ersten sechs Minuten. Der Rest folgt im Laufe der nächsten Zeit.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2115181) Verfasst am: 23.11.2017, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

6:25 - Lindsay Shepard bringt das alte Argument, dass die Studenten außerhalb der Universität diesen Ideen sowieso ausgesetzt werden - und bricht mitten im Satz in Tränen aus.

6:46 - Eine andere Representative stellt dar, dass die Laurier Universität sich in ihren Statuten dazu verpflichtet hat, ihre Studenten keiner Trans-Phobie auszusetzen. Wenn das stimmt, hätte Shepard das wissen müssen. Es zwingt sie ja niemand dazu, für eine Institution zu arbeiten, mit deren Weltanschauung sie grundsätzlich nicht übereinstimmt.

7:33 - Lindsay Shepard bringt hier erneut die Verteidigung, dass sie ja nur darauf hingewiesen habe, dass diese Ideen existieren. Das ist glatt gelogen. Nur zwei Minuten vorher hat sie selbst gesagt, dass diese Ideen ihrer Meinung nach nicht nur existieren, sondern auch diskussionswürdig ("up for debate") sind. Es ist ja zum Beispiel auch ein grundsätzlicher Unterschied, ob ich meine Studenten über Vernichtungsantisemitismus aufkläre, oder ob ich ihn als diskussionswürdige Position behandle, die "up for debate" ist. Ich kenne wie gesagt die Position nicht, die Jordan Peterson in dem gezeigten Material vertreten hat, aber es könnte sich hier durchaus ähnlich verhalten. Der erste Representative bringt auch im Anschluss genau dieses Argument. Es ist ein Unterschied, ob ich den Studenten erzähle, dass es Leute gibt, die so denken, oder ob ich dieses Denken als "valid perspective" behandle. - 7:48 Shepard kontert dann mit: "In a University, all perspectives are valid." - Das ist so falsch, falscher geht's einfach gar nicht mehr. Diese Frau hat ein völlig verzerrtes Verständnis des wissenschaftlichen Betriebes, und das lässt Zweifel an ihrer Qualifikation aufkommen. Nein, in einer Universität sind nicht alle Perspektiven valide. So weit kommt's noch!
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 23.11.2017, 20:53, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Domingo
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#2115182) Verfasst am: 23.11.2017, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

...

Zuletzt bearbeitet von Domingo am 24.11.2017, 00:03, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#2115183) Verfasst am: 23.11.2017, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand den Link posten (sorry wenn ich ihn uebersehen habe), aus dem der Interview/das Verhoer zitiert wird?


Das Verhör ist hier zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=9YdFlKaJv4g

Den von Shepard im Unterricht gezeigten Videoclip konnte ich leider nirgendwo finden.
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beachbernie
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Beitrag(#2115184) Verfasst am: 23.11.2017, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

@Tarvoc.

Nur ganz kurz eingeworfen. Das Adjektiv "stalinistisch" habe ich nicht verwendet.
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beachbernie
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Beitrag(#2115185) Verfasst am: 23.11.2017, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand den Link posten (sorry wenn ich ihn uebersehen habe), aus dem der Interview/das Verhoer zitiert wird?


Das Verhör ist hier zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=9YdFlKaJv4g

Den von Shepard im Unterricht gezeigten Videoclip konnte ich leider nirgendwo finden.



Den konnte ich bisher auch nicht finden.

Ich weiss allerdings, dass es sich um einen Ausschnitt aus einer Sendung aus der Reihe "Agenda" eines nordamerikanischen öffentlichen Fernsehsenders handelt, die sich allgemein mit politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen beschäftigt. Diese Fernsehreihe halte ich zwar nicht für sonderlich interessant, weshalb ich mir das normalerweise nicht anschaue, sie kann allerdings als seriös gelten und ist keinesfalls dubiosen rechten oder fundichristlichen Kreisen zuzuordnen.

https://tvo.org/programs/the-agenda-with-steve-paikin
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Tarvoc
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Beitrag(#2115187) Verfasst am: 23.11.2017, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc.

Nur ganz kurz eingeworfen. Das Adjektiv "stalinistisch" habe ich nicht verwendet.


Stimmt, diese Brunnenvergiftung stammt von Lila Einhorn, nicht von dir.

Bin jetzt bei etwa einem Drittel und habe bis jetzt noch nichts an dem Gespräch (oder von mir aus auch Verhör) gefunden, dass ich ganz grundsätzlich beanstanden würde. Dass die genaue Art der Beschwerde nicht offengelegt wird, ist etwas doof und m.E. ein Fehler, aber ich kann absolut verstehen, warum sie z.B. die Namen der Studenten nicht offenlegen, die sich beschwert haben.
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Domingo
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Beitrag(#2115189) Verfasst am: 23.11.2017, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Den von Shepard im Unterricht gezeigten Videoclip konnte ich leider nirgendwo finden.


Das ist natuerlich ein Problem fuer die ganze Diskussion.

Ich habe mich in diesem Thread deswegen eher zurueckgehalten, weil ich, obwohl von Peterson einiges gehoert habe und eine Vorstellung davon besitze, was er so denkt, keine Zeit hatte, alle seine Videos durchzusuchen, um meine Ansichten zu untermauern (ich habe immer noch nur sehr wenig Zeit). Jetzt meine ich aber, ich sollte Petersons Lehre ohne Beleg beschreiben oder zumindest anreissen, damit wir nicht ewig riskieren Unsinn zu verzapfen.

Soweit ich sehen konnte, ging es Peterson immer nur um die jetzt anscheinend gezetzlich verankerte Pflicht, jeden mit dem Pronomen anzureden, das er verlangt - selbst wenn besagtes Pronomen xim, xer, xmxhr or was auch immer ist. Man darf gewiss eine Transfrau als "sie" anreden oder, wenn man wirklich will, einen Menschen, der sich einem der neuerdings 234'756 Genders zugehoerig fuehlt, mit Xim anreden, doch das darf das nciht per Gesetz gefordert werden. Insgesamt kann ein Mensch nciht einfach nach Belieben bestimmen, wie er/sie/Xer angeredet oder allgemein behandelt wird, sonder dies ist immer das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses innerhalb der Gesellschaft. Das gilt auch, wenn man zu einer "Opferklasse" gehoert udn meint, von der Gesellschaft "unterdrueckt" zu werden.

Also geht es gewiss nicht darum, dass Transmenschen "keine Menschenrechte" haetten (selbst die uebelsten religioesen Konservativen in Amerika wuerden nicht behaupten, etwa Schwule seien von der Grundrechten ausgenommen, die in der Verfassung stehen; sie haetten nur nicht das Recht, jemanden vom gleichen Geschlecht zu heiraten - aber diese Recht hat auch sonst niemand, so haben Schule so gesehen jedenfalls "gleiche Rechte"). Transmenschen haben nur nicht das Recht, von allen zu verlangen, sich ihnen in allem, einshcliesslich der Sprache, zu beugen.

Nun weiss ich nicht, ob in dem Video, das Shpeard der Klasse vorspielte, Peterson so wetwas aehnliches wie das Referierte sagt oder hingegen verlangt, Transmenschen in die Gaskammer zu stecken. Doch ich habe wohl eine Idee, was wahrscheinlicher ist.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2115190) Verfasst am: 23.11.2017, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

9:12 - Der Representative erhebt einige schwere Vorwürfe gegen Jordan Peterson, u.A. Doxing und Anstiftung zur Belästigung und Bedrohung. Ich kann diese Vorwürfe nicht adhoc überprüfen, aber wenn sie stimmen, dann ist sonnenklar, dass seine Ansichten nur mit extremer Vorsicht im Unterricht zu behandeln sind und dass es hier auch keine Neutralität geben kann.

10:50 - Representative: "It's more about the effect than the intention." - Ich kann verstehen, warum das Leuten übel aufstößt. Wenn sie gute Absichten gehabt hat, dann kann man sie doch nicht so angehen, oder? Man muss aber im Leben eben auch für mögliche Folgen seiner Handlungen die Verantwortung übernehmen, die man vielleicht nicht intendiert hat. Das gehört zum Leben dazu und das muss man lernen.

11:30 - Ein anderer Representative bringt ein neues Argument, das mehr in die Richtung geht, in die auch ich argumentiert habe. Ich übertrage es mal Wort für Wort hierher.

(Ab 12:09) "My... issue with Jordan Peterson - I'm going to come at it from a different angle - is that as an academic and scholar in this institution, in any institution... my research is subject to peer review, right. You know what peer review is, right? So regardless of what I believe, if I'm to be published in scholarly journalss and that, it has to be... my research has to be demonstrated to be able to be reproduced in the methods and theories that I used to reproduce it. I might believe X, but my academic freedom as I understand it does not just give me the freedom to spout <unverständlich> and they can't fire me. I mean, there is the case of Charles Murray, he used to do this about race, at Western <unverständlich>... yeah. And he published stuff by publishing companies that didn't do peer review because they wanted what he had. So what he was actually teaching his students were ideas that were not substantiated by methods or theories that could be reproduced in an academic, analytical way, that other people could reproduce and get the same results. He had already predetermined the outcome. It's much the way a lot of these right-wing think tanks like the Frazer (?) Institute... that their research can't be done in traditional academic journals because they already predetermined the outcome. For myself, regardless of what I believe, I won't teach anything in my classes, if it is not something that is substantiated by evidence that can be reproduced by peer review. I might tell students I believe X... I have no expectations that they'll reproduce anything I told them because I don't expect them to. But I say I believe X because of what I've read. But for me, as I teach the students in the Second Year <unverständlich> Theory Courses... I know it's a bit simplistic, but... Opinion minus Evidence equals Prejudice. In the case of Jordan Peterson, and I'm not super well-versed, but I have done reading and looking at... none of his contentions about the Human Race (?) Code, that <unverständlich> people can be jailed... If you follow him, you'd know that he claims you could be jailed... when BLC 16 was being discussed, he was claiming that you could be jailed if you misgendered, like you used the wrong pronoun for someone. What struck me is that none of what he proclaims, and sometimes the way he proclaims it, I think he tries to defend or act like he doesn't know... is done in a way that is academically suspect, to say the least. Like... there is nothing... from what I've read and researched... once again, I'd say I'm not as extensive on researching him... he does not have the substancial academic evidence to be a credible person."

Ich weiss wirklich nicht, was an dieser Kritik auszusetzen ist. Dass man auch unwissenschaftliches Zeug an Universitäten diskutieren kann, ist geschenkt. Aber man kann nicht so tun, als sei das eine Perspektive, die gleichberechtigt mit wissenschaftlicher Forschung zu behandeln wäre, die sich im Peer Review Prozess bewährt hat, denn das ist es einfach nicht. In genau diesem Sinne sind an einer Universität eben nicht alle Perspektiven gleichermaßen valide.
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Beitrag(#2115192) Verfasst am: 23.11.2017, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
selbst die uebelsten religioesen Konservativen in Amerika wuerden nicht behaupten, etwa Schwule seien von der Grundrechten ausgenommen, die in der Verfassung stehen

Von Elektroschocktherapie und anderen dubiosen christlichen Umerziehungsprogrammen für Homosexuelle hast du anscheinend noch nie was gehört. Es stimmt allerdings, dass die übelsten religiösen Konservativen die Menschenrechte von Schwulen nicht unbedingt vom Staat verletzt sehen wollen, sondern lieber von ihren eigenen Familien und dem sozialen Umfeld. Der Staat soll sich aber eben bitte fein raushalten.
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Beitrag(#2115196) Verfasst am: 23.11.2017, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Bis 17:24 - follow-up zur Frage Wissenschaftlichkeit vs. Unwissenschaftlichkeit.

17:25 - Lindsay Shepard verteidigt ihre Präsentation von Peterson damit, dass er trotz fehlender akademischer credentials doch immer noch eine "public figure" sei. Und an der Stelle stellt sich eben wirklich die Frage, ob sie ihn nicht doch als Autoritätsfigur präsentiert hat, und sei es auch nur, um ihn kritisch zu demontieren (wobei ich an diesem Punkt nicht mehr wirklich glaube, dass das ihre Absicht war - tatsächlich ist mir inzwischen schleierhaft, was sie sich überhaupt dabei gedacht hat). Die Antwort des Representatives auf das "public figure" Argument ist von kleinen Details abgesehen so ziemlich genau das, was ich auch gesagt hätte.

Wenn ich den Kommentar bezüglich Tutorien vorher richtig verstanden habe, handelte es sich bei der Veranstaltung auch gar nicht um ihre eigene, sondern um ein Tutorium, das sie vermutlich im Auftrag eines Professors gehalten hat. Wenn das der Fall ist, hätte sie das Zeigen dieses Videos auf jeden Fall vorher mit ihrem Vorgesetzten absprechen müssen. Anders als Seminare sind Tutorien keine freien Veranstaltungen, sondern Begleitveranstaltungen, meist von Hilfskräften gehalten, in denen diese genau das zu lehren haben, was ihnen aufgetragen ist, und nichts anderes.
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Beitrag(#2115197) Verfasst am: 23.11.2017, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Die ganze Passage von ca. 20. Minute bis ca. 24. Minute zeigt, dass Lindsay Shepard sich nicht mal vorstellen kann, dass ihre Entscheidung ein Problem darstellen könnte. Wenn es für manche Leute ein Problem ist, sind sie selber daran schuld. Für die Folgen ihrer Entscheidung kann sie sowieso schon mal gar nichts. Und so weiter. Die Entschuldigungen sind aber mehr als dürftig.

Ab der 24. Minute geht's dann um die Frage, welches Material man präsentiert, welchen Studenten man es wie präsentieren kann, und ob man es neutral oder kritisch präsentieren soll. Nicht uninteressant, ich stimme aber den Representatives im Wesentlichen zu.
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Beitrag(#2115199) Verfasst am: 23.11.2017, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ab etwa 28:30 geht es um Confirmation Bias und um die Problematik, Leute, die noch nicht wissenschaftlich geschult sind, im akademischen Prozess mit Meinungen zu konfrontieren, die nicht wissenschaftlich fundiert sind. Wiederum stimme ich den Representatives im Wesentlichen zu. Wenn man Studenten mit diesen z.T. doch sehr absurden Ideen der Alt Right konfrontiert, dann hat man ihnen auch unmittelbar das kritische Rüstzeug mitzugeben, um damit umzugehen. Gerade deshalb kann man das eben nicht vor Erstsemestern einfach mal so neutral präsentieren. Die Leute müssen den Unterschied zwischen wissenschaftlichem und unwissenschaftlichem Denken und Vorgehen eben erst lernen, bevor man von ihnen verlangen kann, hier zu qualifizierten Urteilen zu kommen. Dass sie "adults" sind, mag richtig sein, ändert daran aber nichts.
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Beitrag(#2115201) Verfasst am: 23.11.2017, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

35:10 - "Your role as TA" - Yup, das bestätigt, was ich schon herausgehört hatte. Sie war ein Teaching Assistant, betreut mit einem Tutorium. In dieser Position war es ihre Aufgabe, genau das zu lehren, womit sie betreut war, und nichts anderes. Durch den "spontanen Einfall", ein Video zu zeigen, hat sie ihre Kompetenzen weit überschritten. Ein Tutorium ist kein von ihr selbst angebotenes und gestaltetes Seminar, in dem sie Lehrfreiheit hätte, sondern eine Begleitveranstaltung zu einem Seminar oder einer Vorlesung eines Professors. Als Teaching Assistant ist sie weisungsgebunden wie jeder normale Arbeitnehmer. Mindestens hätte sie vorher mit ihrem Vorgesetzten besprechen müssen, was sie vorhatte. Völlig unabhängig von der Problematik der Wissenschaftlichkeit und der politischen Problematik war schon das eine massive Verfehlung.
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Beitrag(#2115203) Verfasst am: 23.11.2017, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Um also Beachbernies Frage zu beantworten:

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hast Du Dir überhaupt das dreiviertelstündige Tribunal gegen Lindsay Shepherd angehört? Darf ich voraussetzen, dass Du das so in Ordnung findest?


Jetzt nachdem ich mir das Ding ganz angehört habe, würde ich in der Tat sagen, dass ich am Vorgehen der Representatives sehr wenig auszusetzen finde.

Ich weiss nicht, wie das Shepards Karriere beeinträchtigen wird. Das vorläufige Verdikt, dass sie in Zukunft keine Videos von Jordan Peterson mehr zu zeigen habe und ihr verwendetes Lehrmaterial vorher mit ihrem Supervisor zu besprechen habe, halte ich jedenfalls für absolut großzügig und fair. Letzteres hätte sie als Teaching Assistant ohnehin von Anfang an tun sollen. Ich persönlich glaube nicht, dass sie aus böser Absicht gehandelt hat, aber sie scheint insgesamt nur wenig darüber nachgedacht zu haben, was sie da tut. Grobe Fehler hat sie auf jeden Fall begangen. Ich hoffe, sie lernt daraus. Auch um ihrer eigenen Karriere willen.
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Kramer
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Beitrag(#2115206) Verfasst am: 23.11.2017, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ab etwa 28:30 geht es um Confirmation Bias und um die Problematik, Leute, die noch nicht wissenschaftlich geschult sind, im akademischen Prozess mit Meinungen zu konfrontieren, die nicht wissenschaftlich fundiert sind.


Das klingt für mich ein wenig nach "Kinder, die in ihrem Glauben noch nicht gefestigt sind, sollte man nicht mit Meinungen konfrontieren, die nicht religiös fundiert sind."
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Domingo
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Beitrag(#2115207) Verfasst am: 23.11.2017, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Domingo hat folgendes geschrieben:
selbst die uebelsten religioesen Konservativen in Amerika wuerden nicht behaupten, etwa Schwule seien von der Grundrechten ausgenommen, die in der Verfassung stehen

Von Elektroschocktherapie und anderen dubiosen christlichen Umerziehungsprogrammen für Homosexuelle hast du anscheinend noch nie was gehört.


Mit den Augen rollen Ich habe jede Menge gehoert. Ich kann aber dir versichern, dass die meisten konservativen Kommentatoren sowas nicht befuerworten und Elektroschikctherapie nicht zur Mainstreamlehr des Konservativen gehoert. Was nat. nicht ausschliesst, dass in einem Dorf in Texas die Leute lau befuerwortenmoegen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2115211) Verfasst am: 23.11.2017, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Domingo hat folgendes geschrieben:
Was nat. nicht ausschliesst, dass in einem Dorf in Texas die Leute lau befuerwortenmoegen.

Ja, oder auch gewisse Vizepräsidenten. Pfeifen
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