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Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#2152247) Verfasst am: 25.09.2018, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem gibt es bereits Elternproteste wegen des Aufklärungsunterrichtes, wie bei durchgeknallten Christen auch.

Ganz genau - das Gegenstück zu den Evangelikalen gibts bei den Moslems natürlich auch. Die protestieren auch gegen Abtreibung usw. und treffen sich evtl. mit den Pegidisten, die sich vor allgemeiner Verschwulung durch die Lehrpläne fürchten. Die Evangelikalen werden übrigens im Gegensatz zu den Evangelen auch derzeit nicht weniger. Finde ich nicht toll, ist für mich eher so was wie Drogensucht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Wenn wir dieses Programm um ein verpflichtendes Fach ergänzen würden, das aus islamischer Sicht den Mohammed schlecht macht, würden die ganz wenigen Handys in Flüchtlingshänden mit Sicherheit diese Nachricht bis nach Hause bringen, so wie sie auch die schönen Bilder der Kanzlerin verbreitet haben.

Und? Die Fundis würden deutsche Fahnen verbrennen und vielleicht sogar Anschläge planen wie nach den dänischen oder frz. Karikaturen. Aber die Flüchtlinge? Die haben ganz andere Probleme und Motivationen. Übrigens würden sicher mehr Flüchtlinge nach DK und FR gehen, wenn man sie denn ließe.

Versteh mich nicht falsch - ich bin nicht fürs Kuschen vor den Religionen, im Gegenteil. Einen distanziert-faktenorientierten Unterricht über das Wirken Mohammeds, Jesus und die unverklärte Geschichte der großen Religionen bis heute müßten die kleinen Zuwanderer und ihre Eltern mAn schon ertragen. Ebenso wie auch Evolution, ähh ... Rassenkunde.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo
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Beitrag(#2152248) Verfasst am: 25.09.2018, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step
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Beitrag(#2152249) Verfasst am: 25.09.2018, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Von Problemen wie "Mein Kind hat voll haram Aufklärungsunterricht" habe ich noch nichts mitbekommen; ein Massenphänomen scheint das nicht gerade zu sein.

Ich kenne immerhin ein Migrantenkind (inzwischen erwachsen), das als Jugendliche/r heimlich - also ohne Wissen der Eltern - in den Aufklärungsunterricht gegangen ist (und zwar gern). Ging aber wohl nur, weil es keine soziale Kontrolle durch Bekannte in derselben Klasse gab.
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Tarvoc
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Beitrag(#2152251) Verfasst am: 25.09.2018, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.

Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.
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step
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Beitrag(#2152254) Verfasst am: 25.09.2018, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.

Höre ich da eine Obergrenze raus?
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Tarvoc
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Beitrag(#2152256) Verfasst am: 25.09.2018, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.

Höre ich da eine Obergrenze raus?

Hä? Am Kopf kratzen
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step
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Beitrag(#2152257) Verfasst am: 25.09.2018, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Nee im Ernst, es muß sich ja nicht "der ganze Islam" ändern (auch das Christentum ist nicht als solches aufgeklärt), sondern konkrete Menschen, speziell Kinder, sollen Demokratie und Menschenrechte lernen. Das geht schneller als eine ganze Religion bzw. Kirche.
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step
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Wohnort: Germering

Beitrag(#2152258) Verfasst am: 25.09.2018, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.
Höre ich da eine Obergrenze raus?
Hä? Am Kopf kratzen

Naja, Dein Argument ist ja nur so lange nachvollziehbar, wie ich mehr Kaffee als Milch habe, sozusagen. Also genügend bereits Aufgeklärte.
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vrolijke
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Beitrag(#2152260) Verfasst am: 25.09.2018, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Nee im Ernst, es muß sich ja nicht "der ganze Islam" ändern (auch das Christentum ist nicht als solches aufgeklärt), sondern konkrete Menschen, speziell Kinder, sollen Demokratie und Menschenrechte lernen. Das geht schneller als eine ganze Religion bzw. Kirche.

Ich dachte, es geht hier nicht um menschen, sondern um Musels.

Den eindruck bekommt man bei einige User zumindest.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Beitrag(#2152261) Verfasst am: 25.09.2018, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich dachte, es geht hier nicht um menschen, sondern um Musels.

Stimmt ja, und bis so ein Musel in einen Mensch evolviert, das kann natürlich dauern.
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Tarvoc
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Beitrag(#2152262) Verfasst am: 25.09.2018, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Christen kamen aber auch nicht von außen in eine bereits aufgeklärte Gesellschaft, die schon da war.
Höre ich da eine Obergrenze raus?
Hä? Am Kopf kratzen

Naja, Dein Argument ist ja nur so lange nachvollziehbar, wie ich mehr Kaffee als Milch habe, sozusagen. Also genügend bereits Aufgeklärte.

Also wenn wir hier irgendwann so viele Muslime haben, dass sie die Mehrheit der Bevölkerung stellen, und bis dahin die Aufklärung immer noch nicht in ihrer Mitte angekommen ist, dann wäre natürlich irgendwo auf dem Weg dorthin eine "Obergrenze" überschritten worden. In näherer Zukunft ist das aber wohl eher nicht zu erwarten.
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Skeptiker
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Beitrag(#2152263) Verfasst am: 25.09.2018, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien ...

Das stimmt beides nicht.


Das kann man leicht so in den Raum werfen.

Beim Antisemitismus ist der Fall eigentlich geklärt. Da müsstest du auf meine bereits hier gelieferten Quellen eingehen.

Was ist mit der Untermenschen-Ideologie? Gab es in der Islamischen Welt auch *Menschenzoos*, wo sogenannte *Affenmenschen* vorgeführt wurden und wenigstens einen analogen Begriff zum *Untermenschen* wie bei christlichen Kolonialpfaffen, deutschen Hereroschlächtern und Nazis?

Wenn du seriöse Forschungen zum Thema hast, bin ich auf jeden Fall interessiert. Dann her damit! Aber bitte keine Koran-Zitate, es geht darum, ob die genannten Ideologien faktische Bedeutung hatten.
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step
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Beitrag(#2152264) Verfasst am: 25.09.2018, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2152266) Verfasst am: 25.09.2018, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Unter dem Islam entstanden weder Antisemitismus noch Untermenschen-Ideologien ...

Das stimmt beides nicht.


Das kann man leicht so in den Raum werfen.

Beim Antisemitismus ist der Fall eigentlich geklärt. Da müsstest du auf meine bereits hier gelieferten Quellen eingehen.

Was ist mit der Untermenschen-Ideologie? Gab es in der Islamischen Welt auch *Menschenzoos*, wo sogenannte *Affenmenschen* vorgeführt wurden und wenigstens einen analogen Begriff zum *Untermenschen* wie bei christlichen Kolonialpfaffen, deutschen Hereroschlächtern und Nazis?

Wenn du seriöse Forschungen zum Thema hast, bin ich auf jeden Fall interessiert. Dann her damit! Aber bitte keine Koran-Zitate, es geht darum, ob die genannten Ideologien faktische Bedeutung hatten.


Gerade im arabischen Raum gab es schon einen Rassismus,
der eigen zu nennen und weitestgehend unbeeinflusst war vom Rassismus europäischer Gesellschaften.

Hier einige Links:

https://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/das-tabu-des-arabischen-rassismus-und-sklavenhandels/

Das Tabu des arabischen Sklavenhandels und Rassismus

https://de.qantara.de/inhalt/der-mauretanische-menschenrechtsaktivist-biram-dah-abeid-den-arabischen-rassismus-ueberwinden

Zitat:
"Den arabischen Rassismus überwinden"
In Mauretanien werden noch immer Kinder in die Leibeigenschaft hineingeboren und haben keine Chance, sich jemals wieder daraus zu befreien. Für den mauretanischen Menschenrechtsaktivisten Biram Dah Abeid ist das die extremste Form von arabischem Rassismus in Nordafrika. Mit ihm sprach Claudia Mende.


und nein,
verschiedene Strukturen derer Gesellschaften sind überhaupt nicht mit unserem Mittelalter vergleichbar,
weil das ja immer von 'geschichtsferner' Seite so angestrebt wird.
Als Beispiel sei angeführt, dass es im Rheingau - in den Gegenden des Gebücks - keine Leibeigenschaft gab. Da war der Bauer Herr über sein Feld, der Winzer über seine Reben. Ok,
den Zehnten musste man abführen - und einiges noch ins gemeinschaftliche Wohl investieren. Aber das war es auch auch schon.


dies mal so ergänzt in diesen Thread,
der ja eigentlich als Thema hat:
Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
und hier steht eben nicht, Antisemitismus der jungen Muslime in Deutschland
auch wenn unser christlicher Humanist und vor allem Moralinquisitor das gerne immer lesen möchte.

Bleibt doch ansonsten bitte mal beim Threadthema - das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.
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schtonk
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Beitrag(#2152268) Verfasst am: 25.09.2018, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

[...] das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.

fett von mir

Vor allem heißt genau was?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2152269) Verfasst am: 25.09.2018, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

[...] das nämlich um den vor allem unter jungen Muslimen grassierenden Antisemitismus geht - für das ja hier schon hinlänglich Links und Beobachtungen gesetzt wurden.

fett von mir

Vor allem heißt genau was?


sollte verstärkend wirken,
kann man aber streichen, da ja hier der Vergleich in W-Deutschland, nämlich die jungen Nichtmuslime kaum diesbezüglich auffallen. Sieht man mal von dem letzten Offenbacher Vorfall ab, wobei nicht klar, welcher Religion die jugendlichen Bulgaren angehörten - durchaus möglich, das es Angehörige der türkischen Minderheit in Bulgarien sind, die ja in FFM und Offenbach stark vertreten sind.

Hast Du eigenlich, außer Korrekturen anmahnend, etwas inhaltlich zum Thema zu sagen.
Denn gerade Lesern in der FR-Filterblase unterstelle ich hier eine gewisse Weltfremdheit,
insbesondere da Staiger ja dereinst die Türe für den Antisemiten Haftbefehl in der FR aufschloss,
wie ja allgemein der Alternativfeuilleton damals die Sabber aus dem Mund lief, wenn sie den Azzlackrap nach oben besprachen,
und menschenverachtende Lines passieren ließen.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2152272) Verfasst am: 25.09.2018, 22:30    Titel: Schon früher wurder auf Antisemitismus im Deutschrap junger Muslime hingewiesen Antworten mit Zitat

hier ein Artikel von 2012,
ja von 2012!

https://www.welt.de/kultur/musik/article106182968/Kokain-an-die-Juden-von-der-Boerse.html

Zitat:
"Kokain an die Juden von der Börse"
Verse gegen Israel, Maschinengewehre und der Hitler-Gruß: Der deutschsprachige Rap hat ein Antisemitismus-Problem. Besonders provokant sind Haftbefehl und das Duo Celo & Abdi.


https://www.welt.de/kultur/musik/article106182968/Kokain-an-die-Juden-von-der-Boerse.html

Zitat:
"Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude" heißt das Buch des Schriftstellers Arye Sharuz Shalicar. Darin schildert er, wie seine jüdischen Eltern von Berlin-Spandau in den Wedding zogen. Als er dort seine jüdische Herkunft offenbarte, habe er seine besten Freunde umgehend verloren und sei zunehmend Opfer von Gewalttaten muslimischer Jugendlicher geworden.
(...)
Wenn er in einem älteren Lied aber "das Judentum" "verflucht" ("Mama reich mir deine Hand") und in einem Video, das bislang weit mehr als sechs Millionen Besucher registrierte, einer seiner Mitstreiter martialisch mit einer Bazooka-Attrappe auftritt und "Free Palestine" brüllt ("Glänzen"), dann klingen seine Toleranzbekundungen eher nach Schadensbegrenzung.(...)


Und es bedurfte tatsächlich erst der Provokation der diesjährigen Grimmepreisverleihung,
um ein schon seit Jahren relevantes Problem im Hip-Hop der Migranten zu sprechen?
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beachbernie
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Beitrag(#2152294) Verfasst am: 26.09.2018, 06:16    Titel: Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Oder kannst Du mir ein Beispiel aktueller islamischer Kultur nennen, von dem man sich fortschrittlich bereichert fühlen sollte?
(komm mir jetzt bloss nicht mit bewahrten antiken Schriften, die gab's im griechischen Original auch in Byzanz, jedenfalls bevor es 1453 von den Musels endgültig platt gemacht wurde)

Das Scheidungsrecht im Islam ist gegenüber der katholischen Kirche modern.



Bloss sollten wir nicht unbedingt ausgerechnet die katholische Kirche zum Massstab nehmen.

We can do better than that. Smilie
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beachbernie
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Beitrag(#2152295) Verfasst am: 26.09.2018, 06:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Wichtig ist deshalb ganz besonders die analytische Begriffsklärung im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung des Antisemitismus, damit nicht plötzlich eine AfD sich quasi ein antifaschistisches Mäntelchen umhängen kann.

Als echte und einzig wahre Antifaschisten solltest du und deine Kumpanen für den Begriff ein Gebrauchsmusterschutz eintragen lassen. Lachen

Schon wieder ein grammatikalischer Schnitzer.



Viel schlimmer ist, dass es sich um einen inhaltlichen Schnitzler handelt. Oder war es ein Löwenthaler? Ich kann die beiden so schlecht auseinanderhalten. zwinkern
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Beitrag(#2152296) Verfasst am: 26.09.2018, 06:24    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.



Wir koennen aber nicht darauf warten bis Du eine besser geeignete Migrantenrasse gezüchtet hast, sondern muessen mit den Migranten vorlieb nehmen, die zur Zeit verfügbar sind.
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Beitrag(#2152300) Verfasst am: 26.09.2018, 06:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.


Dhimmis waren nicht nur Juden. Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.
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Beitrag(#2152312) Verfasst am: 26.09.2018, 07:48    Titel: Re: Schon früher wurder auf Antisemitismus im Deutschrap junger Muslime hingewie Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Zitat:
"Kokain an die Juden von der Börse"


Ja, aber mit dieser einen Textzeile, die zudem autobiografisch ist, erschöpft sich Hafts 'Antisemitisums' dann auch schon wieder. Mit den Augen rollen
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beachbernie
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Beitrag(#2152314) Verfasst am: 26.09.2018, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
So etwas wie das hier würde ich beispielsweise als originären islamischen Antismitismus ansehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhimma#Der_Erlass_des_Abbasidenkalifen_al-Mutawakkil_gegen_die_Dhimmis

Inklusive Judenhüte, gelbe Kleidung usw., wie später auch im Christentum.

Gabs wahrscheinlich schon irgendwo im FGH oder in diesem Thread. Und vermutlich alles unwissenschaftlich bzw. falsche Sorte Wissenschaft.


Dhimmis waren nicht nur Juden. Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.



Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.
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Beitrag(#2152317) Verfasst am: 26.09.2018, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dhimmis waren nicht nur Juden. ... Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.

Richtig, allerdings: Untermenschen bei den Nazis waren auch nicht nur Juden. Rassisten diskriminieren selten nur eine ganz bestimmte Gruppe. Und die Diskriminierung von Juden beinhaltete typisch klischeehafte Rationalisierungen, z.B. bestimmte den Juden kollektiv zugeschriebene Eigenschaften, teilweise andere als den Christen. Alles in allem würde ich das antisemitisch nennen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).

Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.
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Beitrag(#2152320) Verfasst am: 26.09.2018, 08:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

Diese Praxis wurde gegenüber Juden mW nicht angewandt, und christliche Judenverfolgung entstand, soweit mir bekannt, erst im Mittelalter, schwerpunktmäßig ab ~1400. Falls ich da falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.
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Beitrag(#2152322) Verfasst am: 26.09.2018, 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
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Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.



Wir koennen aber nicht darauf warten bis Du eine besser geeignete Migrantenrasse gezüchtet hast, sondern muessen mit den Migranten vorlieb nehmen, die zur Zeit verfügbar sind.

Weder habe ich von einer Migrantenrasse gesprochen, noch davon züchten zu wollen.

Falls Du tatsächlich etwas zum Problem sagen wolltest:
Es ging darum, wie gut "die zur Zeit verfügbaren Migranten" in diese Gesellschaft passen bzw. wie lange sie, bei den Zahlen, in denen sie ins Land gelassen werden, dazu brauchen, mit der europäischen Kultur kompatibel zu sein.

Der alte Rosstäuscher tillich hatte versucht, diesen Zeitraum als unwesentlich darzustellen.
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beachbernie
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Beitrag(#2152324) Verfasst am: 26.09.2018, 08:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Vergleich zu dem zur gleichen Zeit in christlichen Laendern üblichen Umgang mit "Ungläubigen" nach dem Motto "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich" war diese Praxis allerdings noch relativ menschenrechtskompatibel.

Diese Praxis wurde gegenüber Juden mW nicht angewandt, und christliche Judenverfolgung entstand, soweit mir bekannt, erst im Mittelalter, schwerpunktmäßig ab ~1400. Falls ich da falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.


Die europäischen Juden waren in der Tat die einzige religiöse Minderheit, die im mittelalterlichen Europa mehr oder weniger geduldet wurde. Allerdings nicht immer und überall. In Spanien nach dem Ende der maurischen Herrschaft wurden zunaechst mal Juden genauso grausam verfolgt wie Moslems und so mancher Jude, der z.B. durch Finanzierung mithalf Spanien christlich zu machen, duerfte das später unter der Folter der spanischen Inquisition bitter bereut haben.

Im Grossen und Ganzen hielten sich die christlichen europäischen Gesellschaften "ihre" Juden um durch sie Arbeiten verrichten zu lassen, die den Christen als "suendig" verboten waren, z.B. war das mittelalterliche Bestattungswesen im Wesentlichen Juden vorbehalten und dummerweise das sich entwickelnde Bankwesen lange Zeit auch. (Ja, erst war man sich zu fein fuer das Geldverleihgeschaeft und hinterher warf man den juedischen Bankern vor sich heimtückisch ihr Quasimonopol erschlichen zu haben).

Die guten und als ehrlich geltenden Jobs waren Juden allerdings verboten. Dafuer sorgte schon das Zunftsystem.

Nein. Dass zumindest die Juden in Europa toleriert wurden hatte tatsaechlich rein gar nichts mit Toleranz zu tun, sondern mehr mit der Notwendigkeit sich mit seinen zum grossen Teil sehr unsinnigen religiösen Ver- und Geboten arrangieren zu muessen.
Den "Dhimmis" in islamischen Gesellschaften jener Zeit bot man den deal an gegen die Bezahlung einer Sondersteuer halbwegs unbehelligt und ansonsten mehr oder weniger gleichberechtigt leben zu koennen. Ja, das war ungerecht aber damit konnten die Leute wenigstens leben.
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fwo
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Beitrag(#2152327) Verfasst am: 26.09.2018, 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Da Du es anscheinend nicht alleine verstehst: Es handelt sich um eine Metapher, die auf die Zahl der Generationen hinweist, die für so eine Änderung nötig sind. Deshalb beginnt der Post mit:
Von welchen Zeiträumen reden wir hier.

Ja, richtig. Der Vergleich (OT: =/= Metapher) bezieht sich auf Zeiträume vieler Generationen, wodurch dem gemeinten Gegenstand eine extrem geringe Veränderbarkeit zugewiesen wird, die kritisierten Punkte also nahezu essenzialistisch gesehen werden, wohingegen eine Veränderung durch kulturelle Umstände kaum in Betracht kommt. Genau das habe ich gemeint.

Dazu kommen dann noch diverse äußerst unpassende Konnotationen; so beinhaltet der Vergleich praktisch notwendig einen Züchter gegenüber dem Züchtungsobjekt.

Wenn ich diese Vorstellungen kritisiere, meine ich übrigens nicht, dass Veränderungen passieren könnten, "ohne wesentlich Zeit zu benötigen". Nur eben nicht durch biologische Rhythmen wie Generationenfolgen bestimmte Zeiträume, sondern durch kulturelle Umstände wie historische Umstände, Begegnung, Austausch.

Die kulturellen Änderungen im Christentum, um die es geht, benötigten nicht weniger Zeit, als es braucht, um eine neue Hundeart zu züchten, sondern erheblich mehr - die Anzahl der Generationen dürfte in etwa vergleichbar sein. Dein Verkaufsversuch ohne Berücksichtigung der Zeit ist eine grobe Täuschung. Darum geht es.

Und noch etwas für den Linguisten:
Der Gegenstand meines Bildes war Deine Argumentationsweise und nicht die Muslime. Das war kein Vergleich der Ausdruck Metapher ist absolut passend. Richtig ist allerdings, dass Du mir einen rassistischen Vergleich unterjubeln wolltest.
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step
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Beitrag(#2152333) Verfasst am: 26.09.2018, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

@beachbernie: Es geht mir nicht darum, das Christentum als tolerant oder die Juden als gleichberechtigt erscheinen zu lassen, das ist ein Strohmann. Meine Kommentare richteten sich zuerst gegen Skeptikers Behauptung, es habe nie muslimischen Antisemitismus gegeben, und dann gegen Deine Behauptung, der sei immer noch besser gewesen als die damalige christliche Praxis "Lass Dich taufen oder wir verbrennen Dich".
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Skeptiker
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Beitrag(#2152335) Verfasst am: 26.09.2018, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dhimmis waren nicht nur Juden. ... Allgemein ist die Dhimmi-Geschichte natürlich eine erhebliche Diskriminierung von religiösen Nichtmuslimen, betraf aber eben nicht nur eine Religion.


Richtig, allerdings: Untermenschen bei den Nazis waren auch nicht nur Juden.


Den Begriff "Untermensch" habe ich nicht grundlos gesondert in meine obige Frage aufgenommen. Der christliche Antisemitismus kam über 2 jahrtausende ohne den "Untermenschen" aus; dieser Begriff ist viel jünger, hat aber ebenfalls einen vorfaschistischen Ursprung, wie überhaupt die Nazis nichts selber zu erfinden brauchten in ideologischer Hinsicht. Es war alles schon da in Europa, in Deutschland.

Bei den Nazis überlappten sich bzgl. der Juden der Antisemitismus mit dem "Untermenschen". Dennoch sind das zwei verschiedene Kategorien, die man analytisch trennen muss.

step hat folgendes geschrieben:
Rassisten diskriminieren selten nur eine ganz bestimmte Gruppe. Und die Diskriminierung von Juden beinhaltete typisch klischeehafte Rationalisierungen, z.B. bestimmte den Juden kollektiv zugeschriebene Eigenschaften, teilweise andere als den Christen. Alles in allem würde ich das antisemitisch nennen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sonderregelungen nur für Juden waren die Ausnahme (etwa beim fanatischen Almohadenherrscher Ya'qub al-Mansur).


Zur Widerlegung von Allbehauptungen reichen nun mal Ausnahmen.


Eine Allaussage habe ich aber nicht getroffen. Ich habe schon hier und da gesagt, dass es im Islam auch Judenfeindschaft gab. Nur war sie nie vergleichbar mit dem Ideologiekomplex, den man als "Antisemitismus" bezeichnen kann.

Auch hier ist wieder sorgfältige Unterscheidung und Analyse notwendig.

Man kann nicht alles in einen Topf werfen, nur weil man meint, es sei ähnlich oder sogar gleich.
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