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Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2175313) Verfasst am: 18.04.2019, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2175315) Verfasst am: 18.04.2019, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.


Aber er kann den Exitus Gottes feststellen und eine Anregung bezüglich der Verwendung der Spendengelder geben.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2175316) Verfasst am: 18.04.2019, 21:13    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.

Kurz: eine „kulturlose“ Gesellschaft ist ein Widerspruch in sich. Ohne eine Kultur, im Sinne von überlieferten Traditionen, ist eine Gesellschaft auf die Dauer nicht überlebensfähig. Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.

[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein. Irgendwelche Traditionen, die das Verhalten regeln, muß.es auch dort geben.[/Exkurs]

Die Sache mit den Barbaren ist schlicht das Ergebnis der Tatsache, daß die jeweils eigenen Verhaltensstandards, aka Moral, einen exklusiven Charakter haben, sonst wirken sie nämlich nicht. Sie sind das anerzogene Verhaltens- und Wertemuster, das jedes Mitglied an eigenes wie fremdes Verhalten anlegt, in der Regel unbewußt und ohne nachzudenken. Abweichendes Verhalten ist damit nicht einfach nur anderes, sondern in der Regel falsch, unmoralisch, barbarisch, unzivilisiert. Nennt es, wie ihr wollt.

Erst wenn Gesellschaften mit anderen Gesellschaften Handel treiben wollen, müssen zumimdest einige ihre anerzogene Abneigung gegen die Fremden überwinden. Deshalb ist Handel (und damit der Kontakt zu fremden Kulturen) den meisten Moralisten ja auch ein solcher Dorn im Auge.

P.S.: Ein solcher Kontakt mit anderen Gesellschaften, und damit deren Bewertung als Nicht-Barbaren, fällt natürlich umso leichter, je ähnlicher die Verhaltensstandards sind. Das antike Griechenlanf ist dafür ein gutes Beispiel, unterschiedliche Stadtstaaten, die ständig gegeneinander Krieg führten, durchaus auch Vernichtungskriege, aber gegenseitige Akzeptanz aufgrund gemeinsamer Sprache und gemeinsamer Kultur.
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vrolijke
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Beitrag(#2175317) Verfasst am: 18.04.2019, 21:18    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.

Kurz: eine „kulturlose“ Gesellschaft ist ein Widerspruch in sich. Ohne eine Kultur, im Sinne von überlieferten Traditionen, ist eine Gesellschaft auf die Dauer nicht überlebensfähig. Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.

[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein. Irgendwelche Traditionen, die das Verhalten regeln, muß.es auch dort geben.[/Exkurs]

Die Sache mit den Barbaren ist schlicht das Ergebnis der Tatsache, daß die jeweils eigenen Verhaltensstandards, aka Moral, einen exklusiven Charakter haben, sonst wirken sie nämlich nicht. Sie sind das anerzogene Verhaltens- und Wertemuster, das jedes Mitglied an eigenes wie fremdes Verhalten anlegt, in der Regel unbewußt und ohne nachzudenken. Abweichendes Verhalten ist damit nicht einfach nur anderes, sondern in der Regel falsch, unmoralisch, barbarisch, unzivilisiert. Nennt es, wie ihr wollt.

Erst wenn Gesellschaften mit anderen Gesellschaften Handel treiben wollen, müssen zumimdest einige ihre anerzogene Abneigung gegen die Fremden überwinden. Deshalb ist Handel (und damit der Kontakt zu fremden Kulturen) den meisten Moralisten ja auch ein solcher Dorn im Auge.

P.S.: Ein solcher Kontakt mit anderen Gesellschaften, und damit deren Bewertung als Nicht-Barbaren, fällt natürlich umso leichter, je ähnlicher die Verhaltensstandards sind. Das antike Griechenlanf ist dafür ein gutes Beispiel, unterschiedliche Stadtstaaten, die ständig gegeneinander Krieg führten, durchaus auch Vernichtungskriege, aber gegenseitige Akzeptanz aufgrund gemeinsamer Sprache und gemeinsamer Kultur.


Super Erklärung!
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Samson83
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Beitrag(#2175318) Verfasst am: 18.04.2019, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus, hast du dich mal mit koreanischer Geschichte und Kultur VOr dem 20. jh befasst? Ich glaube kaum dass die gegenwärtige Situation in Nordkorea sonst auch nur im Ansatz verständlich ist.

Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.
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zelig
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Beitrag(#2175320) Verfasst am: 18.04.2019, 21:38    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.
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Samson83
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Beitrag(#2175321) Verfasst am: 18.04.2019, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ja aber welchen sozialen bzw ideellen Ursprung hat das? Wie ist das Denken eines Nordkoreaners strukturiert, bzw was außer der Propaganda und den staatlichen sozialisationsmechanismen sind die kulturdeterminanten? Welches waren vor dem Kommunismus die gesellschaftlichen Moral- und Wertvorstellungen, wie die KONKRETE religiöse Praxis? Wie unterscheiden sich Mentalität und Sozialstruktur zB von China zur Hochzeit Maos? Das wäre interessant im Einzelnen zu ergründen.
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Skeptiker
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Beitrag(#2175328) Verfasst am: 18.04.2019, 22:07    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Und für den Fall, daß jemand wieder mit den Nazis kommt: Auch wenn man das nicht glauben mag, angesichts der ununterbrochenen Beschäftigung damit, es waren nur 12 Jahre. Das war keine Gesellschaft, sondern ein mörderisches Regime, angelegt auf den eigenen Untergang.


Sozusagen nur ein "Vogelschiss" der deutschen Geschichte, bloß 12 Jahre.

Du vergisst wohl, in welcher langen Geschichte der Faschismus wurzelt und welcher Art von Gesellschaft er die Stange hält.
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zelig
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Beitrag(#2175336) Verfasst am: 18.04.2019, 22:27    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

Da stimme ich Dir sofort zu. Aber das hier:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.


Ich verstehe manchmal deine Art zu zitieren nicht. Deswegen finde ich es schwer, auf deine Kritik einzugehen. Du zitierst aus zwei unterschiedlichen Beiträgen von mir. Die Passage, die Du kritisierst steht im folgenden Zusammenhang:

zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.
Damit ist natürlich die Geringschätzung für das geschichtliche Bewußtsein gemeint, das sich an in der Geringschätzung für Kulturgüter zeigt.

Das Thema, das Du aufmachst, ist die Tradierung der Siegerperspektive und das Verschwinden der Verliererperspektive. Auch das ist ein eigenes Thema. Zu dem ich mich überhaupt nicht geäußert habe. Da wäre ich nämlich ziemlich nahe bei dir.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2175337) Verfasst am: 18.04.2019, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln. Warum erduldet die Bevölkerung das? Und was heißt hier überhaupt „Bevölkerung“. Es müssen hunderttausende sein, die mit ihrem Einsatz dieses Regime am Leben halten.

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ja aber welchen sozialen bzw ideellen Ursprung hat das? Wie ist das Denken eines Nordkoreaners strukturiert, bzw was außer der Propaganda und den staatlichen sozialisationsmechanismen sind die kulturdeterminanten? Welches waren vor dem Kommunismus die gesellschaftlichen Moral- und Wertvorstellungen, wie die KONKRETE religiöse Praxis? Wie unterscheiden sich Mentalität und Sozialstruktur zB von China zur Hochzeit Maos? Das wäre interessant im Einzelnen zu ergründen.

Siehst du, da kommen die spannenden Fragen! Genauso sehe ich das auch. Man könnte auch gern das Kambodscha der Roten Khmer hinzunehmen. Das sind Abgründe menschlicher Kultur, denen man mit Worthülsen wie „Gehirnwäsche“ nicht beikommt.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2175339) Verfasst am: 18.04.2019, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln.


Verzeihung. Wird nicht wieder passieren. Künftig warte ich lieber, bis Du Deine Frage selber beantwortet hast. : )
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
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Beitrag(#2175342) Verfasst am: 18.04.2019, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Zwei Bemerkungen zu dem Text von Astarte:
Wenn man den Reichen das Geld wegnimmt, heißt das noch lange nicht, dass die Armen mehr bekommen. Das hat man bei der traurigen Geschichte des Kommunismus erlebt, wo die Masse arm blieb. Das Problem ist systemisch und ein Verteilungskampf hat oft perverse Folgen. Eine gut funktioniere Wirtschaft mit Leitplanken und Regulierungen ist eher zielführend. Soziale Marktwirtschaft, wie das damals hieß. Die Globalisierung hat natürlich das System ein bisschen ramponiert aber man sollte trotzdem auf dieses Ziel hinarbeiten.


Es wäre aber ein Zerrbild vom Marxismus, wenn man diesem das Konzept unterstellen würde, lediglich Reichtum umzuverteilen.

Es ist durchaus möglich, durch massive Subventionen eine Wirtschaft in Gang zu bringen, siehe z.B. den Marshall-Plan oder die ständige Subvention der Autoindustrie durch den Lohnsteuerzahler, usw.

Aber der Marxismus beschäftigt sich nicht in erster Linie mit der Umverteilung von Reichtum, sondern untersucht soziale und ökonomische Verhältnisse, Widersprüche und Entwickungen in ihren Zusammenhängen und Dynamiken.

Dennoch gibt es natürlich sozialistische Konzepte, welche im Kern den von dir beschriebenen Umverteilungstheorien entsprechen, wie es überhaupt ganz verschiedene sozialistische Theorien und Konzepte gibt, das sollte man nicht vergessen.

luc hat folgendes geschrieben:
Klar könnte man mehr für Bagdad, Alepo und Damaskus spenden und weniger für ein Kulturgut im relativ reichen Paris. Nur.... was in meinem Viertel, in meiner Stadt, in meinem Land, in meinem Kulturkreis passiert macht mich betroffener als das was 5000 km von hier passiert, in einem anderem Kulturkreis, der mir nach wie vor fremd ist und mir manchmal feindselig gegenübersteht. So funktioniert der Mensch und daran wird sich nicht viel ändern.


Es gibt aber doch nur eine Welt und eine einzige Menschheit.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 18.04.2019, 23:18, insgesamt einmal bearbeitet
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#2175343) Verfasst am: 18.04.2019, 23:18    Titel: Re: Der Brand von Notre Dame - eine relative Beschädigung Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber dem von mir fett gedruckten kann ich nicht zustimmen, bzw. ich kann es nicht nachvollziehen


Ich meine das so, daß wir das Produkt jahrtausender alter kultureller Entwicklung sind. Man darf sich nicht vorstellen, daß wir voraussetzungslos in die Welt geworfen werden, vom Nullpunkt an alles neu definieren. Normen, Verhaltensweisen, Gepflogenheiten, Werte. Ich glaube man kann überhaupt nicht verstehen, was ein Mensch ist, wenn man nicht berücksichtigt, daß er ein Tier mit Geschichte ist. Natürlich auch mit Zukunft. Das ist ein zweiter wesentlicher Unterschied zu anderen Tieren.

Da stimme ich Dir sofort zu. Aber das hier:
zelig hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.

ist ganz schlicht Blödsinn.

Kultur ist nicht das Gegenteil der Barbarei, sondern behauptet nur immer, selbst nicht barbarisch zu sein. Die größten Barbareien wurden immer von Hochkulturen begangen, vom Schlachten der Opfer auch dem Altar-Stein (Mayas) über das Verbrennen der Ketzer und Hexen (Christentum) bis zum Köpfen der Apostaten (Islam). Im Gegenteil: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der vorsprachliche homo sapiens, als nach der üblichen Vorstellung einer ohne Kultur (im biologischen Sinne besaß er soetwas bereits durch die Werkzeuge, die erschuf) überhaupt zu derartigen Barbareien fähig war - weder kannte er Götter, noch hätte er deren barbarische Forderungen verstanden.

Insofern passt diese "Weisheit" von der kulturlosen Gesellschaft als einer barbarischen Gesellschaft besonders bei einem Gotteshaus überhaupt nicht.


Ich verstehe manchmal deine Art zu zitieren nicht. Deswegen finde ich es schwer, auf deine Kritik einzugehen. Du zitierst aus zwei unterschiedlichen Beiträgen von mir. Die Passage, die Du kritisierst steht im folgenden Zusammenhang:

zelig hat folgendes geschrieben:
Ohne die Kenntnis seiner Wurzeln ist er Orientierungslos. Deswegen ist es auch wert, in die Erhaltung vom Kulturgütern zu investieren. Diese Investition steht in keinem Widerspruch zum Kampf gegen den Hunger. Im Gegenteil ist eine kulturlose Gesellschaft eine barbarische Gesellschaft.
Damit ist natürlich die Geringschätzung für das geschichtliche Bewußtsein gemeint, das sich an in der Geringschätzung für Kulturgüter zeigt.

Das Thema, das Du aufmachst, ist die Tradierung der Siegerperspektive und das Verschwinden der Verliererperspektive. Auch das ist ein eigenes Thema. Zu dem ich mich überhaupt nicht geäußert habe. Da wäre ich nämlich ziemlich nahe bei dir.

Wogegen ich etwas habe, ist diese Verwendung des Wortes Kultur. Du schreibst ja nicht, "Wer seine Vergangenheit vergisst, läuft Gefahr zum Barbaren zu werden", sondern Du erhebst in Deiner Formulierung die Kultur zur Rettung vor der Barbarei, die sie nicht ist. Es gibt keine Barbarei ohne Kultur, wie es auch keine Gesellschaft ohne Kultur gibt. Auch der Nationalsozialismus war ein kultureller Versuch. Wir sollten zwar nicht vergessen, dass und wie dieser Versuch in die Hose gegangen ist, aber wir haben da letzten Endes nur eine leichte Variation des spätwilhelminischen christlichen Staates vor uns - vom menschlichen Standpunkt aus sollten wir uns auch dazu bekennen, dass das Christentum weder im 3. Reich, noch in der Zeit davor geholfen hat, uns vor der Barbarei zu retten. Aber das alles ist in einer alten Kirche nicht zu erkennen - die ist auch höchstens ein Kulturgut in Bezug zur Architektur - in Bezug zur Geschichte ist sie höchstens soetwas wie ein Knoten im Taschentuch, der an die Macht der Kirchen erinnern kann - aber nicht muss. Eigentlich sind es nur ein paar Steine.

Was das alles mit einer Sieger- oder Verliererperspektive zu tun haben soll, müsstest Du einmal näher ausführen.

Btw: Die beiden unterschiedlichen Beiträge von Dir, die ich zitiert habe, gehören direkt zusammen: Der zweite ist eine Antwort zu einer Nachfrage zum ersten, also eine weitere Ausführung dazu. Das jetzt als etwas Besonderes herauszustellen, erscheint mir ... eigenartig.
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fwo
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Beitrag(#2175344) Verfasst am: 18.04.2019, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
....
Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.

Es tut mir außerordentlich leid, Deinen Geschmack nicht getroffen zu haben - das ist allerdings auch schwierig für einen eher bäuerlichen Menschen wie mich - dazu war ich die letzten Tage zu viel mit der Motorsense unterwegs. Tipp: Lagere deinen Lieblingsaugsburger drehbar. Dann kannst Du vielleicht einen Dynamo mit ihm betreiben - dann ist er noch zu etwas Nutze.
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vrolijke
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Beitrag(#2175346) Verfasst am: 18.04.2019, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
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Margrethe
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Beitrag(#2175348) Verfasst am: 19.04.2019, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Der Papst könnte verkünden: "Gott ist tot. Die Spendengelder werden für die Armen verwendet. Notre Dame sollte als Grabmal des toten Gottes genau so erhalten bleiben wie es jetzt ist."


Der Papst kann über die Spendengelder zu Wiederaufbau der Kathedrale nicht verfügen.


Aber er kann den Exitus Gottes feststellen und eine Anregung bezüglich der Verwendung der Spendengelder geben.


Weil Du zu können meinst, dass er das "können" sollte?
"Können" könnte er vielleicht, doch es geht ihn schlicht nichts an.
Mein und jedes anderen Menschen Gott geht ihn nichts an, für tot erklären kann er allenfalls seinen persönlichen Gott.
Es geht ihn nichts an, ob und wozu Notre Dame wieder aufgebaut wird ("Tempel der Vernunft" war das Bauwerk ja auch schon mal),
und wofür die Spendengelder verwendet oder nicht verwendet werden, geht ihn auch nichts an.
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Beitrag(#2175349) Verfasst am: 19.04.2019, 03:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
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Samson83
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Beitrag(#2175351) Verfasst am: 19.04.2019, 05:52    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
[Exkurs] Es wäre interessant zu untersuchen, wie die Kultur Nordkoreas aussieht. Schiere, ungeregelte Gewalt kann es auch dort nicht sein.[/Exkurs]


Von drastischer Armut geprägt, bei gleichzeitiger Gehirnwäsche der Bevölkerung, die somit alle Entbehrungen erduldet, damit die kleine Elite dennoch im Luxus leben kann. So ungefähr.

Das sind doch nur Floskeln.


Verzeihung. Wird nicht wieder passieren. Künftig warte ich lieber, bis Du Deine Frage selber beantwortet hast. : )
hat er doch gar nicht, er hat nur deine Antwort zurückgewiesen.
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Samson83
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Beitrag(#2175354) Verfasst am: 19.04.2019, 06:46    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?
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Beitrag(#2175355) Verfasst am: 19.04.2019, 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
....
Was hier wieder geschmackloses über die Hochkultur formuliert wurde, die sich in Notre dam manifestiert (hat) ist so billig, dass ich es zu diskutieren keine Lust habe. Mein lieblingsaugsburger würde im Grab rotieren.

Es tut mir außerordentlich leid, Deinen Geschmack nicht getroffen zu haben - das ist allerdings auch schwierig für einen eher bäuerlichen Menschen wie mich - dazu war ich die letzten Tage zu viel mit der Motorsense unterwegs. Tipp: Lagere deinen Lieblingsaugsburger drehbar. Dann kannst Du vielleicht einen Dynamo mit ihm betreiben - dann ist er noch zu etwas Nutze.
Geld macht sinnlich; wie uns die Erfahrung lehrt.
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Beitrag(#2175357) Verfasst am: 19.04.2019, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?


Das widerspricht doch nicht meine Aussage.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Samson83
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Beitrag(#2175358) Verfasst am: 19.04.2019, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.
warum gibt es dann für jede Nation mehrtausendseitige Kulturgeschichten? Warum hat das den Sutoren keiner gesagt?


Das widerspricht doch nicht meine Aussage.
nicht direkt, mich hatte das „eigentlich nur“ gestört
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fwo
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Beitrag(#2175359) Verfasst am: 19.04.2019, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)
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Zuletzt bearbeitet von fwo am 19.04.2019, 10:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Samson83
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Beitrag(#2175360) Verfasst am: 19.04.2019, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.
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fwo
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Beitrag(#2175361) Verfasst am: 19.04.2019, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.
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Samson83
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Beitrag(#2175362) Verfasst am: 19.04.2019, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2175363) Verfasst am: 19.04.2019, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. freakteach Sagt die Addipedia. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kultur
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luc
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Beitrag(#2175364) Verfasst am: 19.04.2019, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern


Es ist eine Mischung aus den 3 Elementen. Ich habe nie Schiller gelesen aber ich bin sicher, dass Schiller und alle die ich nie gelesen habe und die ich nie lesen werde einen Einfluss auf meine Weltanschauung haben. Du hast wahrscheinlich Rousseau ( ich will dir nichts unterstellen) nie gelesen und trotzdem lebst du in einem Land, das von Rousseau, seinen Gedanken und der franz. Revolution sehr beeinflusst wurde. (auch wenn die olle Queen immer noch Staatsoberhaupt von Kanada ist.) Kultur ist ein Ambiente.
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fwo
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Beitrag(#2175365) Verfasst am: 19.04.2019, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kultur bedeutet fuer manche Leute Bücher von Schiller, Kleist und Goethe im Wohnzimmerregal stehen zu haben und auf sie stolz zu sein. Andere Leute verstehen unter Kultur diese Bücher zu lesen. Und fuer wieder andere Leute faengt Kultur erst an, wenn man auch versteht, was in diesen Büchern drinsteht. zwinkern
kultur beginnt nicht beim Verständnis dieser Bücher, sondern bei einem Gesamtverständnis deren philosophischer, historischer und natürlich literarischer Grundkagen.

Dann muss man aber aufpassen, dass der Beutel noch groß genug ist, in dem man diese Kultur dann noch verstauen kann.


Kultur bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt – im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. freakteach Sagt die Addipedia. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kultur

Sag ich doch. Der Käs gehört dazu.
Man muss es nicht gleich zitieren, aber sinnvoll ist es schon, sich anzusehen, wie andere diesen Begriff verwenden, auch, was er in verschiedenen Umgebungen bedeutet, bevor man die Kultur in den Beutel packt.

Insofern Dank für diesen Hinweis.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2175366) Verfasst am: 19.04.2019, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kultur ist eigentlich nur, wenn mehrere Menschen an den gleichen Mythos glauben.

noc Nein. Nicht nur, wenn sie den gleichen Käse reden, auch, wenn sie den gleichen Käse essen.
(Wenn es um die Bedeutung von Begriffen geht, ist es manchmal ganz ratsam, sich in den erreichbaren Enzyklopädien umzusehen, bevor man eigenen Senf produziert. Der Senf wird mit Hintergrund i.A. besser.)


Menschen können in so zahlreiche Massen zusammenleben, weil der Bezug sie auf irgend was Gleiches einigt.
Das können die gleichen Werten in Bezug auf Menschenrechten sein, die gleichen Gesetze, das gleichen ästhetische Empfinden, die gleiche Regeln zum Handel treiben, den gleichen "Gott", oder, oder, oder.
Überschneidungen sind selbstverständlich vorhanden.
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