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wirksames Mittel gegen Mietwucher
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2197493) Verfasst am: 14.12.2019, 23:14    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:

Als ich Anfang der 60er anfing zu arbeiten reichte im Regelfall das Einkommen des Mannes aus, um eine Familie zu ernähren, heute müssen Mann und Frau arbeiten, um eine Familie (M,F,2K) über die Runden zu bringen. Wo bleibt der durch technischen Fortschritt erarbeitete Mehrwert? Doch nicht in den Händen der arbeitenden Bevölkerung, schau mal auf die bereits erfolgten und zukünftig noch zu erwartenden Rentenkürzungen. Für die nächste Generation ist Rentnerarmut angesagt, trotz Verlängerung des Renteneintrittsalters auf 67, bald sogar 70.


Wenn ich mit dem "Komfort" zufrieden wäre, was wir (mein Vater war auch alleinverdiener) in den 60er hatten, - Wohnung mit Plumsklo, kein Badezimmer, keine Küche (ein 2m² kleines Loch, wo ein zweiflammkocher stand, kann man kaum als Küche bezeichnen) - keine Heizung. Dafür ein Kohlenofen, der Nachts ausging, kein Auto, usw usw, dann könnte man das heute auch noch mit einem Gehalt finanzieren.
Nach jetzigem Maßstab, waren wir damals bettelarm. (Wie die meisten bei uns in der Straße. Deshalb fiel es nicht auf).
Die Renten konnte man gut finanzieren damals. Da ist ja kaum einer älter als 80 geworden.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 15.12.2019, 09:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44086

Beitrag(#2197494) Verfasst am: 14.12.2019, 23:21    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt der durch technischen Fortschritt erarbeitete Mehrwert? Doch nicht in den Händen der arbeitenden Bevölkerung

Der Mehrwert der Arbeit ist per definitionem der Teil des produzierten Werts, der an den Arbeitgeber geht und nicht an die Arbeiter. Pfeifen zwinkern
_________________
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Bernd Jaguste
registrierter User



Anmeldungsdatum: 11.01.2006
Beiträge: 318
Wohnort: Berlin

Beitrag(#2198776) Verfasst am: 03.01.2020, 11:49    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Renten konnte man gut finanzieren damals. Da ist ja kaum einer älter als 80 geworden.

Und damals hatten auch alle deutlich mehr Kinder. Heute lebt man bequem mit nur einem Kind. Gibt sein Geld für dicke Autos und Urlaub aus und wundert sich, dass keiner da ist, der die Rente erarbeitet. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Nur, ich wundere mich nicht darüber. Nun hat meine Vorgänger- und meine Generation zu wenig Kinder gezeugt und nun haben wir natürlich noch weiniger Enkelkinder, die unsere Rente verdienen sollen. Demzufolge muss die Rente gekürzt werden. Das geht aber am Thema Miete vorbei und gehört nicht hier her.

Was hier passt, ist das Thema, das einige Menschen immer reicher werden. Ist doch schön. Das ist für die Reichen ein echtes Problem. Was macht man mit so viel Geld? Man kauft sich eine Wohnung, oder zwei. Was macht man mit dem Rest? Man investiert in Wohnraum für andere, in dem man Mietwohnungen baut, oder man investiert in Arbeit für andere, in dem man Aktien kauft oder Fabriken baut, oder man entzieht es der Volkswirtschaft, in dem man es auf der Bank verrotten lässt. Alle Varianten sind für die Volkswirtschaft gut. So meine Sichtweise.

Schlecht für die Volkswirtschaft ist es, wenn man in einer billigen Mietwohnung wohnt, obwohl man sich eine teurere oder eine Eigentumswohnung leisten könnte. Das blockiert Wohnraum für Bedürftige und schafft soziale Ungerechtigkeit. Da müssen wir ansetzen. Die paar Reichen in Deutschland spielen beim Thema bezahlbaren Mietraum keine Rolle. Es ist leider der große Mittelstand in dieser Republik, der das Problem darstellt. Es sind die vielen preiswerten Mietwohnungen, die von Leuten blockiert werden, die es nicht wirklich nötig haben. Doch, dass will niemand hören.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2198837) Verfasst am: 04.01.2020, 00:45    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Es sind die vielen preiswerten Mietwohnungen, die von Leuten blockiert werden, die es nicht wirklich nötig haben. Doch, dass will niemand hören.

Nannte sich Fehlbelegungsabgabe, galt aber nur im sozialen Wohnungsbau.

Eine weitere "Fehlbelegung" sind alte Menschen, die in "zu großen" Wohnungen wohnen (durch Auszug der Kinder und/oder Tod der Partner). Sie können zB einen Umzug nicht mehr verkraften. Oder eine halb so große Wohnung wäre für sie bei einem neuen Mietvertrag erheblich teurer als die alte.

Außerdem ist die Zahl der Ein-Personen-Haushalte gestiegen.

wiki hat folgendes geschrieben:
Durchschnittliche Wohnfläche

Im Jahre 2015 standen jedem Bürger in Deutschland im Durchschnitt knapp 47 m² zur Verfügung;[11]
2013 waren es 45 m².[12]
2006 standen jedem Bürger in Deutschland im Durchschnitt 43 m² zur Verfügung, in Westdeutschland 44,1 m², in Ostdeutschland 38,6 m². Die Wohnungen hatten durchschnittlich 90,4 m², im Westen 94 m², im Osten 77 m². 2006 standen etwa 8 % der Wohnungen in Deutschland leer, im Westen 7 %, im Osten 12 %.[13]
1998 waren es 38 m² Wohnfläche pro Bürger[12]
Im Jahre 1990 standen in Ostdeutschland 28,2 m² pro Person zur Verfügung, in Westdeutschland 34,8 m².[14]
1972 waren es 26,4 m².[15]
Im Jahr 1965 standen pro Kopf 22,3 m² zur Verfügung.[11]

Als Gründe für die Zunahme der Wohnfläche werden unter anderem eine Zunahme des verfügbaren Einkommens und die Zunahme der Zahl der Einpersonenhaushalte genannt.[11] Die Zahl der Wohnungen je 1.000 Einwohner stieg von 214 (im Jahr 1972) auf rund 500 (2016) an.[15]

_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44086

Beitrag(#2198851) Verfasst am: 04.01.2020, 12:45    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Hallo Uwe, hallo Forum, ich habe mehrere Jahrzehnte in der DDR gelebt, bis die dann abgerissen wurde. Grund und Boden war dort kein Spekulationsobjekt. Der Wohnungsmarkt wurde durch den Staat reguliert und bewirtschaftet. Tolles System. Die Miete war günstig. Du hast aber leider keine Wohnung bekommen. Von daher hat Dir eine günstige Miete nichts genutzt. Wer eine Wohnung bekommt, hat der Staat festgelegt. Oder Du musstest jemanden mit viel Geld bestechen. Das ist bei einer Regulierung, egal durch welchen Staat oder welches System, aber auch zwangsläufig. [...] Nein, Grund und Boden muss im Markt bleiben. Wer ein Grundstück nutzen will, muss den Preis dafür bezahlen.

Bernd Jaguste hat folgendes geschrieben:
Schlecht für die Volkswirtschaft ist es, wenn man in einer billigen Mietwohnung wohnt, obwohl man sich eine teurere oder eine Eigentumswohnung leisten könnte. Das blockiert Wohnraum für Bedürftige und schafft soziale Ungerechtigkeit. Da müssen wir ansetzen. Die paar Reichen in Deutschland spielen beim Thema bezahlbaren Mietraum keine Rolle. Es ist leider der große Mittelstand in dieser Republik, der das Problem darstellt. Es sind die vielen preiswerten Mietwohnungen, die von Leuten blockiert werden, die es nicht wirklich nötig haben. Doch, dass will niemand hören.

Bernd Jaguste: "Der Staat darf sich nicht in den freien Wohnungsmarkt einmischen!!! Jede Art von Regulation macht die Sache nur noch schlimmer!!!"
Ebenfalls Bernd Jaguste: "Wir müssen dem Mittelstand vorschreiben, welche Verträge er abschließen und wo er wohnen darf!!!"

Mit den Augen rollen
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2198852) Verfasst am: 04.01.2020, 13:21    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wo bleibt der durch technischen Fortschritt erarbeitete Mehrwert? Doch nicht in den Händen der arbeitenden Bevölkerung

Der Mehrwert der Arbeit ist per definitionem der Teil des produzierten Werts, der an den Arbeitgeber geht und nicht an die Arbeiter. Pfeifen zwinkern


Das sehe ich etwas anders:

Beispiel: Eine Fabrik ist Eigentum von Aktionären, die geben das Geld. Die Beschäftigten erarbeiten Mehrwert, vorn kommen Rohmaterialien rein, hinten kommen z.B. BMWs raus.

Der Mehrwert ist der Unterschied zwischen Rohmaterial und BMW. Würde jetzt der Mehrwert nur den Aktionären zustehen, dürfte sich kein Arbeiter von seinem Lohn einen BMW kaufen können. Also der Arbeitnehmer muß schon am Mehrwert beteiligt werden, sonst wäre er ja nur Sklave, der fürs reine Überleben zu arbeiten hätte.

Was bei uns nicht stimmt ist die Aufteilung des Mehrwertes zwischen Geldgeber und Arbeiter, letztere werden ganz klar über den Tisch gezogen (von ein paar Aufsichtsräten mal abgesehen).
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44086

Beitrag(#2198857) Verfasst am: 04.01.2020, 16:54    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Der Mehrwert ist der Unterschied zwischen Rohmaterial und BMW.

Nein. C1 + V + M = C2. C1 ist der Wert des Materials und der Produktionsmittel, V der Lohn, und M ist der Mehrwert in dieser Gleichung. Du meinst V+M. Aus der Sicht des Kapitalisten ist die zu bezahlende Arbeitskraft V lediglich ein weiteres zu bezahlendes "Rohmaterial" - und der Lohnarbeiter bekommt M überhaupt nie zu sehen. V und M sind kategorial verschieden. Der Wortgebrauch selbst ist natürlich letztlich eine Definitionsfrage, aber wenn du etwas anderes als M "Mehrwert" nennst, müsstest du für M ein anderes Wort wählen.

uwebus hat folgendes geschrieben:
Also der Arbeitnehmer muß schon am Mehrwert beteiligt werden, sonst wäre er ja nur Sklave, der fürs reine Überleben zu arbeiten hätte.

Das ist keine Sklaverei, weil die Arbeiter ja nicht Eigentum eines anderen sind. Sie haben vielmehr selbst Eigentum an ihrem eigenen Leben und damit ihrer eigenen Arbeitskraft, und verkaufen letztere zeitweise an ihre Arbeitgeber, weil sie sonst nichts zu verkaufen haben. Unabhängig von der Frage, ob das auf der selben "moralischen" Stufe steht, funktioniert es einfach ökonomisch anders als Sklaverei. Dass die Lohnarbeiter im Durchschnitt für kaum mehr arbeiten als für das Überleben, siehst du richtig - zumal wenn man den Weltmarkt im Ganzen betrachtet. In Deutschland liegt der Standard ein Stück höher, was verschiedene Gründe hat (u.A. die Stellung Deutschlands auf dem Weltmarkt, die Verhandlungsbasis der Arbeiter in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, etc.).

uwebus hat folgendes geschrieben:
Würde jetzt der Mehrwert nur den Aktionären zustehen, dürfte sich kein Arbeiter von seinem Lohn einen BMW kaufen können.

Nein. Der Mehrwert ist ja nicht der ganze Wert des Produkts, sondern der über den Wert der Arbeitskraft hinausgehende Teil dieses Werts. Dass die Arbeiter nicht das ganze von ihnen erzeugte gesellschaftliche Gesamtprodukt zurückkaufen können, siehst du richtig (und darin liegt übrigens auch einer der Widersprüche des kapitalistischen Wirtschaftssystems). Damit sich die bei BMW arbeitenden Arbeiter trotzdem individuell BMWs leisten können, ist es lediglich nötig, dass sie in der Zeit, in der sie auf ihre BMWs sparen (bzw. ihre Kredite abzahlen), mehr BMWs produzieren als sie selber gekauft haben. Heutzutage ist das im Durchschnitt allerdings der Fall. In Situationen, in denen es nicht der Fall ist, können sich die Arbeitnehmer hingegen im Durchschnitt auch keine BMWs leisten.

uwebus hat folgendes geschrieben:
Was bei uns nicht stimmt ist die Aufteilung des Mehrwertes zwischen Geldgeber und Arbeiter, letztere werden ganz klar über den Tisch gezogen (von ein paar Aufsichtsräten mal abgesehen).

Welche Aufteilung des Mehrwerts wäre denn gerecht bzw. nicht betrügerisch?
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uwebus
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Beiträge: 4688

Beitrag(#2198898) Verfasst am: 04.01.2020, 22:33    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Welche Aufteilung des Mehrwerts wäre denn gerecht bzw. nicht betrügerisch?


Erstmal danke für die detaillierten Ausführungen, ich habe von Ökonomie keine Ahnung.

Bezüglich des Mehrwertes: Wenn 2017 die Geschwister Quandt als (Teil)Eigentümer der Firma BMW beide jeweils fast eine Milliarde € Dividende? erhalten haben, für die sie nur 25% KESt + Soli zahlen müssen, während der Facharbeiter bei BMW im Spitzensteuersatz liegt, dann stimmt da das Verhältnis nicht. Und es ist nicht nur das Steuersystem, was hier nicht gerecht ist, es sind auch die für den Kapitaleigner leistungslosen Gewinne, die m.E. zu hoch sind.

Ich bin der Auffassung, daß der Aktionär generell ein Parasit ist, der sich aus der Arbeit der abhängig Beschäftigten sein Futter saugt. Natürlich kann der Aktionär auch mal Geld verlieren so wie jeder Parasit, wenn er beim Wirtstier mal auf Gift stößt.

Richtig wäre, wenn Produktionsmittel im Gemeinschaftseigentum wären, das funktioniert aber nicht, weil der Mensch genetisch bedingt korrupt ist und damit Politiker, die über Gemeinschaftseigentum zu entscheiden hätten, sich selbst die Taschen füllten und den abhängig Beschäftigten genauso bescheißen würden wie die Kapitalisten. Unsre Ossis haben das ja am eigenen Leib erfahren mit ihren volkseigenen Betrieben.

Das Elend auf der Welt ist menschengemacht, weil der Mensch nun mal genetisch bedingt ein Saubeutel ist und auch die frömmsten Sprüche ihn nicht davon abhalten, seine Mitmenschen zu bescheißen.
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step
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Beitrag(#2198924) Verfasst am: 05.01.2020, 15:31    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
C1 + V + M = C2. C1 ist der Wert des Materials und der Produktionsmittel, V der Lohn, und M ist der Mehrwert in dieser Gleichung.

Nur mal so aus Interesse: Viele Arbeitgeber zahlen ja nicht nur klassische Löhne bzw. tarif- oder sonstwie nivellierte Gehälter, sondern sog. "erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile", z.B. Boni, Gewinnbeteiligungen oder sogar Firmenbeteiligungen. Betriebswirtschaftlich gesehen gehören die dann ja zu V, aber witschaftstheoretisch betrachtet wird der Arbeitnehmer dadurch ja an M beteiligt oder gar Shareholder. Oder?
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step
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Beitrag(#2198925) Verfasst am: 05.01.2020, 15:43    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
... es sind auch die für den Kapitaleigner leistungslosen Gewinne, die m.E. zu hoch sind.

Das sehe ich ebenso - und es ist auch ein Mythos, daß etwa der Schritt Weniger vom Millionär zum Milliardär nochmal großen volkswirtschaftlichen Motivationsnutzen hätte. Und es ist tatsächlich etwas, das nur politisch geändert werden kann. Etwa durch die Einführung von Vermögenssteuern deutlich über dem Einkommens-Spitzensteuersatz. Es bringt zwar in der Summe nicht viel, aber aus Gerechtigkeitsgründen wäre ich dafür.

uwebus hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Auffassung, daß der Aktionär generell ein Parasit ist, der sich aus der Arbeit der abhängig Beschäftigten sein Futter saugt.

Viele abhängig Beschäftigte sind ja nebenher auch Kleinaktionäre - selbst wenn D da noch eine recht niedrige Quote hat. In Zeiten von Negativzinsen und mageren Renten bleibt einem Durchschnittsverdiener schon seit vielen Jahren kaum etwas Anderes, als zur Vorsorge Immobilienbesitzer oder Kleinaktionär zu werden.
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Tarvoc
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Beitrag(#2198928) Verfasst am: 05.01.2020, 17:10    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
C1 + V + M = C2. C1 ist der Wert des Materials und der Produktionsmittel, V der Lohn, und M ist der Mehrwert in dieser Gleichung.

Nur mal so aus Interesse: Viele Arbeitgeber zahlen ja nicht nur klassische Löhne bzw. tarif- oder sonstwie nivellierte Gehälter, sondern sog. "erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile", z.B. Boni, Gewinnbeteiligungen oder sogar Firmenbeteiligungen. Betriebswirtschaftlich gesehen gehören die dann ja zu V, aber witschaftstheoretisch betrachtet wird der Arbeitnehmer dadurch ja an M beteiligt oder gar Shareholder. Oder?

Bei anteiligen Gewinn- oder Firmenbeteiligungen wäre das wohl so, ja. Oder zumindest kann man dafür argumentieren. Bei Boni kommt es wohl darauf an, worum genau es sich handelt.
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#2204300) Verfasst am: 23.02.2020, 16:17    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Hallo Tarvoc,

ich möchte Dich bitten, die Zitate korrekt und eindeutig aufzuführen. Ich habe nicht geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Bernd Jaguste: "Der Staat darf sich nicht in den freien Wohnungsmarkt einmischen!!! Jede Art von Regulation macht die Sache nur noch schlimmer!!!"
Ebenfalls Bernd Jaguste: "Wir müssen dem Mittelstand vorschreiben, welche Verträge er abschließen und wo er wohnen darf!!!"

Der erste Satz ist aus meiner Sicht richtig und wichtig. Doch stammt die Aussage nicht von mir. Gegen den 2. Satz verwehre ich mich. Das ist nicht meine Meinung. Ich würde nicht auf die Idee kommen, irgend jemanden vorzuschreiben, wo er wohnen soll. Jeder möge dort wohnen, wo er möchte und wo er es sich leisten kann. Ich würde auch am liebsten in einer Stadtvilla mit umlaufenden Garten direkt in Berlin Charlottenburg wohnen. Kann ich mir aber nicht leisten. Ist aber auch nicht schlimm. Schließlich können wir nicht alle dort wohnen. So groß ist Berlin Charlottenburg nicht. Das muss halt dann der Markt regulieren. Man kann natürlich auch glauben, dass man da einfach einen Mietendeckel drauf macht und dann die Stadtvillen in Charlottenburg für 400€ Miete im Monat zu haben sind und jeder, der möchte, kann dann in Charlottenburg in einer freistehenden Stadtvilla wohnen. Na ja, wer das glaubt, möge die Linken wählen.
Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#2204307) Verfasst am: 23.02.2020, 16:45    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Hallo,

danke, lieber Berliner Senat. Ab heute ist der Mietendeckel in Kraft. Demnach gilt in Berlin für Wohnungen, welche vor dem 01.01.2014 gebaut wurden, ein 5-jähriger Mietenstopp. Das schafft keine einzige neue Wohnung und nachweislich wurden schon einige Investoren abgeschreckt. Der Wohnungsneubau wird damit wirksam in Berlin verhindert. Letztendlich verschärft es das Mietenproblem. Wenn keine neuen Mietwohnungen mehr gebaut werden, kann man in Berlin nur noch eine Wohnung bekommen, wenn man sich selber eine baut oder bauen lässt. Also die Reichen finden eine Eigentumswohnung, die Armen wohnen weiter bei Mama. Toll.

Auch das Handwerk und die Wirtschaft in Berlin wird sich freuen. Die Modernisierung einer Wohnung kann nun nicht mehr oder nur noch im sehr geringen Maß auf die Miete umgelegt werden. Warum sollten Wohnungsbesitzer in den nächsten 5 Jahren noch einen Handwerker für die Modernisierung beauftragen? Das wird viele kleine Handwerksbetriebe in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Die großen Baufirmen, welche Eigentumswohnungen bauen, werden sich hingegen freuen. Damit die Handwerker noch einen Auftrag bekommen, müssen diese sich jetzt deren Aufträge teilen und die Baupreise in dieser Sparte werden sinken. Das ist wieder gut für alle, die sich eine Eigentumswohnung leisten können. Der Fliesenleger, Parkettleger, Maler geht derweilen aufs Arbeitsamt. Toll, lieber Senat. Wirklich gut gemacht. Die Reichen werden reicher, die Armen sind die Dummen. Ihr habt genau das Gegenteil von dem erreicht, was ihr den Wählern versprochen habt. Egal, das Volk jubelt trotzdem. Wie kurzsichtig die Entscheidung ist, wird es erst in ein paar Jahren merken.

Viele Grüße aus Berlin sendet
Bernd Jaguste
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Bernd Jaguste
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Beitrag(#2204310) Verfasst am: 23.02.2020, 16:57    Titel: Re: wirksames Mittel gegen Mietwucher Antworten mit Zitat

Hallo uwebus,
hallo Forum,

ja die Verelendung in dieser Republik ist schlimm und wird immer schlimmer. Der Anteil der 2019 neu zugelassenen SUV´s beträgt gerade mal 30%. Auch die durchschnittlichen PS-Zahlen bei den Pkw-Neuzulassungen sind von 1999 bis 2019 gerade mal von 107 PS auf 158 PS gestiegen. Das ist in 20 Jahren nicht mal die Hälfte mehr an PS, was sich der Durchschnittsdeutsche so leisten kann.

Nun erzähle mir nicht, dass es die 3% Superreichen sind, die den Schnitt nach oben getrieben haben. Nein, es ist der große Durchschnitt, den es offensichtlich gut geht, aus Umweltsicht sogar zu gut.

Viele Grüße sendet
Bernd Jaguste
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