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Coronavirus
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2208076) Verfasst am: 02.04.2020, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Als achsonaiver "Regierungstreuer" neige ich übrigens dazu, mich vor Kritik zu informieren, und stelle fest: Die "mangelhafte Situation", dass tierärztliche Labore nicht testen dürfen, wurde entmangelt.

Tierarzt hat folgendes geschrieben:
Veterinärmedizinische Labore könnten helfend einspringen und rund 70.000 zusätzliche Tests pro Woche durchführen. Nachdem entsprechende Angebote zunächst abgelehnt wurden, ist jetzt entschieden, die Vet-Laborkapazitäten zu nutzen. Erste Labore testen bereits.


Das ist schön, aber der Gedanke, damit könne man jetzt kurzfristig die gesamte Bevölkerung testen, ist offenbar dennoch illusorisch.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2208083) Verfasst am: 02.04.2020, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Als achsonaiver "Regierungstreuer" neige ich übrigens dazu, mich vor Kritik zu informieren, und stelle fest: Die "mangelhafte Situation", dass tierärztliche Labore nicht testen dürfen, wurde entmangelt.

Tierarzt hat folgendes geschrieben:
Veterinärmedizinische Labore könnten helfend einspringen und rund 70.000 zusätzliche Tests pro Woche durchführen. Nachdem entsprechende Angebote zunächst abgelehnt wurden, ist jetzt entschieden, die Vet-Laborkapazitäten zu nutzen. Erste Labore testen bereits.


Das ist schön, aber der Gedanke, damit könne man jetzt kurzfristig die gesamte Bevölkerung testen, ist offenbar dennoch illusorisch.



Ich ziehe es ohnehin vor mich Kritik an den Massnahmen zur Eindämmung der Seuche zurückzuhalten (Ausser natuerlich wenn soviel dummes Zeug geschwaetzt wird wie im Weissen Haus).

Ich denke die praktische Epidemiologie hat hier echtes Neuland betreten und tastet sich im Sinne von "learning by doing" durch die Pandemie. Ich glaube noch weiss niemand ganz genau, welche Massnahmen wirklich effektiv sind und welche weniger. Das wird man hinterher nach der gründlichen Auswertung der Daten ueber den Pandemieverlauf ergründen muessen. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten Verantwortlichen in den meisten Laendern kompetent und nach bestem Wissen und Gewissen mit der neuartigen Situation umgehen.

Ich glaube insbesondere nicht den zahlreichen Verschwörungstheorien, die natuerlich bei einem solchen Ereignis nicht fehlen duerfen, sondern vertraue ganz dem Urteil der Wissenschaft ueber die Herkunft des Virus und die Möglichkeiten zu dessen Bekämpfung. Wenn man einfach mal die Klappe hält und die reden laesst, die einfach mehr Ahnung von der betreffenden Sache haben, dann verhält man sich rational und das hat nichts mit "Kritiklosigkeit" zu tun.

Ich denke man sollte versuchen rational zu bleiben, den Verantwortlichen zugestehen, dass sie in der Situation sicher auch den ein oder anderen Fehler machen, obwohl sie sich nach Kräften bemühen Fehler so gut es geht zu vermeiden. Der Job dieser Leute ist auch so schon stressig und schwierig genug, da muss man die nicht auch noch mit inkompetenter Besserwisserei im internet vollkacken und die von ihnen vorgeschlagenen Massnahmen durch irgendwelches saudummes Geschwätz zu sabotieren versuchen.

Wir haben soviel von "Helden der Pandemie" gehoert. Den Ärzten und Pflegekräften, die die Kranken versorgen, dem Verkaufspersonal im Einzelhandel, die zusammen mit den Truckern, die sie beliefern, die Versorgung mit den lebensnotwendigen Dingen aufrechterhalten, da kann man die Epidemologen dieser Welt ruhig dazurechnen. Die haben zur Zeit mit Sicherheit auch keine 40-Stundenwoche, sondern brüten oft nächtelang ueber die aktuellsten Daten um das weitere Vorgehen bestimmen zu koennen.

Man soll die einfach mal ihren Job tun lassen und auf sie hören. Das ist das Beste, was wir derzeit tun koennen.
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6444
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#2208093) Verfasst am: 02.04.2020, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Gut gesprochen. Und was ich mir vom Nachher erhoffe, dass bezüglich des Gesundheitssystems ein Umdenken stattfindet und dass da nichts kaputtgespart wird. Wir haben zwar eines der besten GEsundheitssysteme der Welt, aber was nutzt das, wenn das System bei "Normalbetrieb" schon auf dem Zahnfleisch geht. Jahrelang sind die Rufe nach Verbesserung sowohl in medizinischen Bereich als auch in der Pflege ungehört geblieben.
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2208095) Verfasst am: 03.04.2020, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

bravo volle Zustimmung.

Jeder der jetzt behauptet, man hätte "besser vorbereitet sein müssen" schaut an den Realitäten vorbei. Was eine Pandemie tatsächlich bedeutet ist nicht vorhersehbar. Je nach Art der Infektion wären vollkommen andere Vorbereitungen notwendig und auf vieles kann man sich eben nicht perfekt vorbereiten. Zumal Vorsorge ein sehr undankbarer Job ist. Wenn's nämlich dann nicht eintrifft kommt idR nur Häme und Spott.

Z.Z ist imo der Regierung nichts vorzuwerfen. Die Versäumnisse im Gesundheitssystem, die Privatisierungen, die Sparmaßnahmen - das geht schon seit Jahrzehnten so und hat gar nichts mit Corona zu tun.
Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pflegekräfte im Beruf nicht hauptsächlich wegen der schlechten Bezahlung unzufrieden sind, sondern wegen der schlechten Arbeitsbedingungen. Und da geht es nicht um ein paar - Tausende verlassen den Beruf eher früher als später.
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schtonk
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2208097) Verfasst am: 03.04.2020, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Habe ich eben aus einer Kultursendung gelernt:

Jared Muralt, Comic-Zeichner aus der Schweiz, hat 2018 gezeichnet, was heute aktuell ist:

https://www.behance.net/gallery/67692827/The-Fall-Comic-Volume-1
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2208103) Verfasst am: 03.04.2020, 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
bravo volle Zustimmung.

Jeder der jetzt behauptet, man hätte "besser vorbereitet sein müssen" schaut an den Realitäten vorbei. Was eine Pandemie tatsächlich bedeutet ist nicht vorhersehbar. Je nach Art der Infektion wären vollkommen andere Vorbereitungen notwendig und auf vieles kann man sich eben nicht perfekt vorbereiten. Zumal Vorsorge ein sehr undankbarer Job ist. Wenn's nämlich dann nicht eintrifft kommt idR nur Häme und Spott.

Z.Z ist imo der Regierung nichts vorzuwerfen. Die Versäumnisse im Gesundheitssystem, die Privatisierungen, die Sparmaßnahmen - das geht schon seit Jahrzehnten so und hat gar nichts mit Corona zu tun.
Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pflegekräfte im Beruf nicht hauptsächlich wegen der schlechten Bezahlung unzufrieden sind, sondern wegen der schlechten Arbeitsbedingungen. Und da geht es nicht um ein paar - Tausende verlassen den Beruf eher früher als später.


Dann kannst du ja an die Gesundheitskonzerne Bittbriefe schreiben, dass sie doch bitte in Zukunft an die guten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/-innen denken mögen - und dass die auch im Notfall genug saubere Kittel, Handschuhe und den ganzen Kladeradatsch in ihren Spind bekommen.

Wollte man die Lehren aus dieser *Naturkatastrophe* ziehen, dann doch wohl die, dass nun auch das Gesundheitssystem sich nicht für den Profit eignet - wie so vieles, vieles andere auch. Diese für den Profit ungeeigneten Bereiche werden eigentlich immer mehr, wenn man mal die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte Revue passieren lässt.

Natürlich ist so eine Analyse für den braven Untertan, der gerade jetzt die Reihen mit den Herrschenden schließen möchte, keine Option. Sondern er vertraut lieber unbesehen der hart arbeitenen Obrigkeit. Smilie
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Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2208104) Verfasst am: 03.04.2020, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
bravo volle Zustimmung.

Jeder der jetzt behauptet, man hätte "besser vorbereitet sein müssen" schaut an den Realitäten vorbei. Was eine Pandemie tatsächlich bedeutet ist nicht vorhersehbar. Je nach Art der Infektion wären vollkommen andere Vorbereitungen notwendig und auf vieles kann man sich eben nicht perfekt vorbereiten. Zumal Vorsorge ein sehr undankbarer Job ist. Wenn's nämlich dann nicht eintrifft kommt idR nur Häme und Spott.

Z.Z ist imo der Regierung nichts vorzuwerfen. Die Versäumnisse im Gesundheitssystem, die Privatisierungen, die Sparmaßnahmen - das geht schon seit Jahrzehnten so und hat gar nichts mit Corona zu tun.
Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pflegekräfte im Beruf nicht hauptsächlich wegen der schlechten Bezahlung unzufrieden sind, sondern wegen der schlechten Arbeitsbedingungen. Und da geht es nicht um ein paar - Tausende verlassen den Beruf eher früher als später.


Dann kannst du ja an die Gesundheitskonzerne Bittbriefe schreiben, dass sie doch bitte in Zukunft an die guten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/-innen denken mögen - und dass die auch im Notfall genug saubere Kittel, Handschuhe und den ganzen Kladeradatsch in ihren Spind bekommen.

Auf Katastrophen, die nur einmal pro Jahrhundert vorkommen, kann man sich praktisch nicht vorbereiten.
Egal ob das Gesundheitssystem kapitalistisch oder sonstwie organisiert ist.
Es macht keinen Sinn, hunderttausende Intensivbetten plus Zubehör plus Personal vorzuhalten,
für den Fall, dass einem mal der Himmel auf den Kopf fällt.
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DonMartin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2208105) Verfasst am: 03.04.2020, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:

Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pflegekräfte im Beruf nicht hauptsächlich wegen der schlechten Bezahlung unzufrieden sind, sondern wegen der schlechten Arbeitsbedingungen.

Was heisst das, zuviel Arbeit bei zuwenig Personal?
Liegt das daran, dass es zuwenig Stellen gibt oder dass offene Stellen nicht genug Bewerber mwd finden?
Im letzteren Fall könnte das auch an der Bezahlung liegen.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2208111) Verfasst am: 03.04.2020, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:

Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Pflegekräfte im Beruf nicht hauptsächlich wegen der schlechten Bezahlung unzufrieden sind, sondern wegen der schlechten Arbeitsbedingungen.

Was heisst das, zuviel Arbeit bei zuwenig Personal?
Liegt das daran, dass es zuwenig Stellen gibt oder dass offene Stellen nicht genug Bewerber mwd finden?
Im letzteren Fall könnte das auch an der Bezahlung liegen.


Es wird zu wenig ausgebildet.
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uwebus
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2208123) Verfasst am: 03.04.2020, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:


Auf Katastrophen, die nur einmal pro Jahrhundert vorkommen, kann man sich praktisch nicht vorbereiten.


Also das stimmt so nicht. Schau dir mal die vielen Bunker an, die noch stehen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, da hat man schon rechtzeitig vorzusorgen versucht.

Ich habe während meiner beruflichen Zeit bei der Bundespost auch mitgewirkt am Bunkerbau in nahezu allen Post- und Fernmelde-Dienstgebäuden der Bundespost während des sog. Kalten Krieges. Man kann schon versuchen sich auf Katastrophen rechtzeitig vorzubereiten, auch wenn es Geld kostet und die Bunker jetzt nur als Lagerraum verwendet werden können.

Heute finde ich es eine Schande, daß Einmalhandschuhe in der Krankenpflege fehlen, so daß die billigen Einmalhandschuhe im Hundertpack bei Aldi ausverkauft sind, weil die für Krankenhäuser und Pflegepersonal benötigt werden. Was hat das mit Vorsorge zu tun, wenn noch nicht mal genug Einweghandschuhe vorhanden sind, die ja nun auch ohne Pandemie vom Pflegepersonal täglich benötigt werden?

Ich meine, in den zuständigen Ministerien hat man kräftig geschlafen und das sollte Konsequenzen haben.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2208124) Verfasst am: 03.04.2020, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:


Auf Katastrophen, die nur einmal pro Jahrhundert vorkommen, kann man sich praktisch nicht vorbereiten.


Also das stimmt so nicht. Schau dir mal die vielen Bunker an, die noch stehen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, da hat man schon rechtzeitig vorzusorgen versucht.

Ich habe während meiner beruflichen Zeit bei der Bundespost auch mitgewirkt am Bunkerbau in nahezu allen Post- und Fernmelde-Dienstgebäuden der Bundespost während des sog. Kalten Krieges. Man kann schon versuchen sich auf Katastrophen rechtzeitig vorzubereiten, auch wenn es Geld kostet und die Bunker jetzt nur als Lagerraum verwendet werden können.

Heute finde ich es eine Schande, daß Einmalhandschuhe in der Krankenpflege fehlen, so daß die billigen Einmalhandschuhe im Hundertpack bei Aldi ausverkauft sind, weil die für Krankenhäuser und Pflegepersonal benötigt werden. Was hat das mit Vorsorge zu tun, wenn noch nicht mal genug Einweghandschuhe vorhanden sind, die ja nun auch ohne Pandemie vom Pflegepersonal täglich benötigt werden?

Ich meine, in den zuständigen Ministerien hat man kräftig geschlafen und das sollte Konsequenzen haben.

Bis zum Ende der Sowjetunion und des Warschauer Paktes gab es in Deutschland über 100 unterirdische Krankenhäuser mit kompletter Ausstattung (vom Operationssaal über die Patientenzimmer incl. Intensivstationen bis zu Einmalhandschuhen), die danach Schritt für Schritt verkauft wurden, soweit sich ein Interessent fand. Man ging davon aus, sie nicht mehr zu brauchen ("Friedensdividende"). Heute stellt man fest, daß es noch andere Gegner gibt als "den Russen"! Leider etwas spät. Ob man daraus lernen, und den Katastrophenschutz wieder aufbauen wird, wird sich zeigen.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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DonMartin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2208125) Verfasst am: 03.04.2020, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:


Auf Katastrophen, die nur einmal pro Jahrhundert vorkommen, kann man sich praktisch nicht vorbereiten.


Also das stimmt so nicht. Schau dir mal die vielen Bunker an, die noch stehen aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, da hat man schon rechtzeitig vorzusorgen versucht.

Wo sollen die noch stehen?
Man war ja grade nicht auf eine Katastrophe wie den Bombenkrieg ab 1943 vorbereitet.
Sonst haette es nicht so viele zivile Opfer gegeben.
Es mangelte an Bunkern, Vorwarnung und vor allem einer effektiven Luftverteidigung.
uwebus hat folgendes geschrieben:

Ich habe während meiner beruflichen Zeit bei der Bundespost auch mitgewirkt am Bunkerbau in nahezu allen Post- und Fernmelde-Dienstgebäuden der Bundespost während des sog. Kalten Krieges. Man kann schon versuchen sich auf Katastrophen rechtzeitig vorzubereiten, auch wenn es Geld kostet und die Bunker jetzt nur als Lagerraum verwendet werden können.

Wimre standen während des sog. Kalten Krieges nur fuer ein paar Prozent der Bevoelkerung Bunker zur Verfuegung.
Im WKIII waere man also noch schlechter dran als im WKII.
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neurosemantik
stets um intellektuelle Redlichkeit bemüht



Anmeldungsdatum: 20.05.2016
Beiträge: 287

Beitrag(#2208126) Verfasst am: 03.04.2020, 13:34    Titel: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Durchinfizieren oder Eindämmen Antworten mit Zitat

Gegen die ganzen Maßnahmen der Regierung habe ich ja nichts. Nur wird von allen verkannt, dass
weltweit die einzige Möglichkeit Millionen Toter zu verhindern das Eindämmen der Infektion, d.h.
das Massen-Testen und konsequente auffinden und unter Quarantäne Setzen aller
infizierten Kontaktpersonen ist.

Die von mir verlinkten 212 Testkit-Firmen könnten da in 24h Nachtschicht erheblich mehr und von Regierungen
subventioniert oder per "Kriegsrecht" gezwungen auch billiger Tests herstellen. Es ist eine
Milchmädchenrechnung, ob man von den Regierungen lieber ein paar Millionen mehr in die Test-
Produktion steckt und so früh die Wirtschaft wieder in Gang setzen kann oder lieber Billionen von
Subventionen in die Wirtschaft steckt und durch ein paar Einschränkungsmaßnahmen das ganze nur
ewig verlschleppt und in folgenden Wiederholungswellen noch mehr subventionieren muss.

Abgesehen davon, dass so wie jetzt auch ethisch noch Einiges auf uns zu kommt:

Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts hat folgendes geschrieben:
"Ich habe die Einschätzung, dass die Intensivbetten nicht reichen werden"


Und der Ethik-Rat meint: "Das Los soll entscheiden, wer ein Beatmungsgerät bekommt und überleben darf" Mit den Augen rollen

Dem Team vorbehaltene Farbe red in blue geändert. astarte
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#2208127) Verfasst am: 03.04.2020, 13:41    Titel: Re: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Durchinfizieren oder Eindämmen Antworten mit Zitat

neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Gegen die ganzen Maßnahmen der Regierung habe ich ja nichts. Nur wird von allen verkannt, dass
weltweit die einzige Möglichkeit Millionen Toter zu verhindern das Eindämmen der Infektion, d.h.
das Massen-Testen und konsequente auffinden und unter Quarantäne Setzen aller
infizierten Kontaktpersonen ist.

Die von mir verlinkten 212 Testkit-Firmen könnten da in 24h Nachtschicht erheblich mehr und von Regierungen
subventioniert oder per "Kriegsrecht" gezwungen auch billiger Tests herstellen. Es ist eine
Milchmädchenrechnung, ob man von den Regierungen lieber ein paar Millionen mehr in die Test-
Produktion steckt und so früh die Wirtschaft wieder in Gang setzen kann oder lieber Billionen von
Subventionen in die Wirtschaft steckt und durch ein paar Einschränkungsmaßnahmen das ganze nur
ewig verlschleppt und in folgenden Wiederholungswellen noch mehr subventionieren muss.

Abgesehen davon, dass so wie jetzt auch ethisch noch Einiges auf uns zu kommt:

Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts hat folgendes geschrieben:
"Ich habe die Einschätzung, dass die Intensivbetten nicht reichen werden"


Und der Ethik-Rat meint: "Das Los soll entscheiden, wer ein Beatmungsgerät bekommt und überleben darf" Mit den Augen rollen

Dem Team vorbehaltene Farbe red in blue geändert. astarte

Die Farbe rot ist dem Team vorbehalten!
Forumsregeln 2.3 hat folgendes geschrieben:
In roter Schrift zu schreiben ist normalen Benutzern verboten. Diese ist für administrative und moderative Eingriffe vorbehalten. ....

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Tja
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neurosemantik
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Anmeldungsdatum: 20.05.2016
Beiträge: 287

Beitrag(#2208130) Verfasst am: 03.04.2020, 14:06    Titel: Sorry ! Antworten mit Zitat

Sorry, das wusste ich nicht. War mir vor über 10 Jahren zu viel AGB (habe ich damals nicht alles gelesen).
Verlegen
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2208133) Verfasst am: 03.04.2020, 14:41    Titel: Re: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Durchinfizieren oder Eindämmen Antworten mit Zitat

neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Und der Ethik-Rat meint: "Das Los soll entscheiden, wer ein Beatmungsgerät bekommt und überleben darf[/color]" Mit den Augen rollen

Das ist natuerlich eine plumpe Verallgemeinerung
Aus einem Artikel der Zeit: "Natürlich sind die Empfehlungen des Ethikrates und der Fachverbände viel länger, und wer sie liest, spürt, wie stark die Autoren mit sich und der Materie gerungen haben – wie könnte es anders sein."

Außerdem kann sowieso da alles nur eine Empfehlung sein. Irgendwelche starren Kriterien erwartet keiner und wären auch Blödsinn. Ein trainierter und fitter 70jaehriger kann wesentlich bessere Überlebenschancen haben als ein übergewichtiger 40jähriger Couchpotato.

Und ich kann's nur nochmal sagen: Wer glaubt, mit genug Beatmungsgeräten wäre doch alles Paletti hat keine Ahnung von der Materie. Ich bin noch einiges vor 70 und weiß nicht ob ich mich einer Beatmung auf der Intensiv(nochmal) aussetzen würde. PICS - also das Post-Traumatische Intensivstations-Syndrom ist kein Witz.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#2208134) Verfasst am: 03.04.2020, 14:46    Titel: Re: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Durchinfizieren oder Eindämmen Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Und ich kann's nur nochmal sagen: Wer glaubt, mit genug Beatmungsgeräten wäre doch alles Paletti hat keine Ahnung von der Materie. Ich bin noch einiges vor 70 und weiß nicht ob ich mich einer Beatmung auf der Intensiv(nochmal) aussetzen würde. PICS - also das Post-Traumatische Intensivstations-Syndrom ist kein Witz.

Das habe ich auch gehört, von jemandem, der wegen Herzklappen-OP auf Intensivstation gewesen war.
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Tja
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2208136) Verfasst am: 03.04.2020, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Wo sollen die (Bunker) noch stehen?
Man war ja grade nicht auf eine Katastrophe wie den Bombenkrieg ab 1943 vorbereitet.
Sonst haette es nicht so viele zivile Opfer gegeben.
Es mangelte an Bunkern, Vorwarnung und vor allem einer effektiven Luftverteidigung.


In allen größeren Städten stehen sie noch, die Hochbunker mit Betonwänden 3 m dick. Einige hat man erhalten, andere zu Lagerhäusern umfunktioniert und ein paar Lüftungslöcher reingebohrt. Von außen hat man sie kaschiert mit angemalten Fenstern, denn die Dinger stehen mitten in Wohngebieten, so daß man sie nicht sprengen kann.

DonMartin hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:

Ich habe während meiner beruflichen Zeit bei der Bundespost auch mitgewirkt am Bunkerbau in nahezu allen Post- und Fernmelde-Dienstgebäuden der Bundespost während des sog. Kalten Krieges. Man kann schon versuchen sich auf Katastrophen rechtzeitig vorzubereiten, auch wenn es Geld kostet und die Bunker jetzt nur als Lagerraum verwendet werden können.

Wimre standen während des sog. Kalten Krieges nur fuer ein paar Prozent der Bevoelkerung Bunker zur Verfuegung.
Im WKIII waere man also noch schlechter dran als im WKII.


Die Bunker der ehemaligen Bundespost waren nur gedacht fürs Personal, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Jedes Jahr wurde 1x Krieg gespielt in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, da durften dann ein paar Kollegen der Fernmeldetechnik ein paar Tage im Bunker wohnen und Kommunikation üben. Die sind vor lauter Geheimnistuerei fast geplatzt, weil sie ja so wichtig waren, wie sie meinten.

Im damals gedachten WK III wären Bunker für die Bevölkerung für die Katz, da man mit dem Einsatz von Atomwaffen rechnete und aufgrund der Verstrahlung niemand mehr die Bunker hätte verlassen können.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#2208137) Verfasst am: 03.04.2020, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

(Bunker)...
... Hochbunker...
DonMartin hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
... Bunkerbau ...
....
Die Bunker ...

Toll. Und nun wieder zum Thema Pandemie zurück.
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kereng
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Beitrag(#2208138) Verfasst am: 03.04.2020, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Mai Thi Nguyen-Kim hat ein Video zum Thema Corona gemacht:
https://youtu.be/3z0gnXgK8Do

Eine Frage habe ich noch: Was unterscheidet Corona von der "normalen" Grippe, wie sie jedes Jahr in Deutschland vorkommt? Ist Corona grundsätzlich ansteckender, oder ist Corona durch die lange Zeit ohne Symptome ansteckender? Warum wird bei der "normalen" Grippe keine Herdenimmunität gebraucht?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44125

Beitrag(#2208139) Verfasst am: 03.04.2020, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/atemstillstand-koennte-auch-zentrale-ursache-haben-116664/

Weiß jemand hier irgendwas Näheres dazu?
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Kat
ich bin dann mal weg...



Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 1200

Beitrag(#2208141) Verfasst am: 03.04.2020, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Mai Thi Nguyen-Kim hat ein Video zum Thema Corona gemacht:
https://youtu.be/3z0gnXgK8Do


Ein sehr interessantes Video mit einem Lösungsansatz, den ich bisher noch gar nicht kannte: die Kurve so weit drücken, bis die Zahl der aktuell Infizierten unter 1.000 fällt und diese Personen dann wieder wie am Angang der Pandemie isolieren (jetzt stark vereinfacht ausgedrückt).

Und auch endlich jemand der klar sagt, dass uns die Pandemie bis zum Einsatz eines funktionieren Impfstoffes nicht losläßt.
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2208146) Verfasst am: 03.04.2020, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kat hat folgendes geschrieben:
Und auch endlich jemand der klar sagt, dass uns die Pandemie bis zum Einsatz eines funktionieren Impfstoffes nicht losläßt.

Wie bitte? Keine Ahnung, ob das überhaupt für die Youtuberszene gilt, aber es gab von Anfang an Experten, die das klar gesagt oder geschrieben haben.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kat
ich bin dann mal weg...



Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 1200

Beitrag(#2208149) Verfasst am: 03.04.2020, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Und auch endlich jemand der klar sagt, dass uns die Pandemie bis zum Einsatz eines funktionieren Impfstoffes nicht losläßt.

Wie bitte? Keine Ahnung, ob das überhaupt für die Youtuberszene gilt, aber es gab von Anfang an Experten, die das klar gesagt oder geschrieben haben.


Sorry, es ist natürlich falsch die Youtuberszene (in der ich mich nicht auskenne) mit der offiziellen Berichterstattung zu vergleichen.

Aber in offiziellen Verlautbarungen, sei es von der Bundeskanzlerin, vom Gesundheitsminister oder von Söder wird eigentlich, m.E. immer versucht, den Eindruck zu erwecken, vom 19. April an geht es wieder aufwärts. Ja, ich weiß, die formulieren das natürlich vorsichtig mit entsprechenden Vokabeln wie "voraussichtlich, vermutlich" oder drücken sich ganz um eine Aussage "es ist noch zu früh" etc. aber die Leute hören halt das was sie hören wollen.

In meinen Bekanntenkreis glaubt eigentlich niemand, dass die Krise noch lange anhält.

Kat
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Beitrag(#2208152) Verfasst am: 03.04.2020, 19:32    Titel: Isolieren und in Quarantäne setzen Antworten mit Zitat

Kat hat folgendes geschrieben:
die Kurve so weit drücken, bis die Zahl der aktuell Infizierten unter 1.000 fällt und diese Personen dann wieder wie am Angang der Pandemie isolieren

Das ist im Prinzip ja auch mein Ansatz und die einzige vernünftige Lösung. Nur würde ich durch starke
Testzahl-Erhöhung jetzt schon damit beginnen und die Quarantäne auch schärfer überwachen (z.B. jedem
Infizierten ein Pflicht-Prepaid-Handy geben).

Der Mathematiker Wolfgang Bock sagt (und rechnet):

Wolfgang Bock hat folgendes geschrieben:

ZEIT ONLINE: Welche Strategien gibt es?

Bock: Eine heißt Mitigation ("Abschwächung"). Man versucht nicht, jeden letzten Kontakt zu unterbinden,
sondern die Infektionszahlen so niedrig zu halten, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird.
Diese Taktik setzt gleichzeitig darauf, langsam eine Herdenimmunität zu schaffen, damit die nächste
Infektionswelle möglichst klein wird. Und dann gibt es die Strategie der Suppression.
Wenn man das lange genug durchhält, dann findet das Virus irgendwann niemanden mehr, den es infizieren
kann und stirbt letztendlich aus. In diesem Fall baut sich allerdings keine Herdenimmunität auf,
weil nicht genug Menschen krank werden.

ZEIT ONLINE: Welcher Strategie folgen wir gerade in Deutschland – Unterdrückung oder Abschwächung?

Bock: Das hat die Regierung noch nie so ganz konkret gesagt. Ich weiß allerdings nicht, ob die Maßnahmen
streng und langfristig genug sind, um das Virus erfolgreich zu unterdrücken.

ZEIT ONLINE: Die Alternative wäre also Abschwächung

Bock: Um sie erfolgreich durchzusetzen, müssten wir die Infektionszahlen in einem ganz bestimmten Bereich halten:
Man möchte auf keinen Fall, dass sie explodieren, denn dann wird die Kapazität der Krankenhäuser nicht ausreichen.
Bei einer Abschwächungsstrategie dürften sich aber auch nicht zu wenige infizieren, denn man versucht ja, eine
Herdenimmunität aufzubauen. Es gilt also, den Bereich dazwischen zu treffen. Aber in unseren Berechnungen sehen
wir, dass dieses Intervall sehr klein ist. So klein, dass es höchstwahrscheinlich unmöglich sein dürfte,
Maßnahmen wie Social Distancing so fein einzustellen, dass man den Bereich trifft.
Im Vergleich zu der Zeit vor dem 20. März müsste für eine erfolgreiche Abschwächung jeder seine sozialen
Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts zwischen 86 und 88 Prozent reduzieren. Wenn die Reduktion nur
knapp geringer ausfällt, könnte das Gesundheitssystem in kurzer Zeit zusammenbrechen. Daher wäre nach unseren
ersten Ergebnissen eine Strategie der Abschwächung, die auf Herdenimmunität setzt, wohl zum Scheitern verurteilt.
Sinnvoller erscheint uns die Taktik der Suppression – also das Virus so lange zu unterdrücken, bis es ausstirbt.

ZEIT ONLINE: Wie lange müsste man so eine Strategie der Unterdrückung denn durchhalten?

Bock: Das kommt darauf an, wie stark man die Außerhaushaltskontakte verringern kann. Wenn man sie um etwa
90 Prozent reduziert, dauert es etwas mehr als ein Jahr. Und wenn man erreichen wollte, dass Covid-19
innerhalb eines Jahres verschwindet, müsste man dauerhaft sogar etwa 95 Prozent aller Kontakte außerhalb
des Haushalts unterbinden, verglichen mit der Zeit vom 5. bis 20. März. Ich möchte aber betonen, dass wir
diese Einschätzungen auf Basis unseres Simulationsmodells getroffen haben. Wie exakt es den tatsächlichen
Verlauf der Pandemie beschreiben kann, werden wir, wie bei allen Modellen, erst im Nachhinein sagen können.
...


Zuletzt bearbeitet von neurosemantik am 03.04.2020, 19:38, insgesamt einmal bearbeitet
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kereng
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Beitrag(#2208153) Verfasst am: 03.04.2020, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Youtuberszene

He! Mai Thi ist nicht nur Youtuberin, sondern auch wunderschön, arbeitet mit Harald Lesch Mit den Augen rollen zusammen und hat, wenn ich es richtig verstanden habe, Ranga Yogeshwar bei Quarks abgelöst.

Was meine Frage betrifft: als Antwort wäre mir auch ein Link auf einen früheren Beitrag oder in die Weiten des Internets willkommen.
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smallie
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Beitrag(#2208154) Verfasst am: 03.04.2020, 19:43    Titel: Re: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Durchinfizieren oder Eindämmen Antworten mit Zitat

neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Gegen die ganzen Maßnahmen der Regierung habe ich ja nichts. Nur wird von allen verkannt, dass
weltweit die einzige Möglichkeit Millionen Toter zu verhindern das Eindämmen der Infektion, d.h.
das Massen-Testen und konsequente auffinden und unter Quarantäne Setzen aller
infizierten Kontaktpersonen ist.

Ich kann deine Ungeduld ja verstehen. Weniger verstehe ich deine Erwartungen. Aus deinem Link:

Heise hat folgendes geschrieben:
Inzwischen hat das RKI im Situationsbericht vom 26.3 auch Labortestzahlen veröffentlicht:

KW 11: 127.457 Tests, 5,9 % positiv
KW 12: 348.619 Tests, 6,8 % positiv

Heise


Sieht aus, als wäre die Testkapazität innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt worden. Falls die Zahlen kumuliert sind, sogar noch mehr.

Was erwartest du? Daß die Leute zaubern können?
_________________
"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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sehr gut
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Beitrag(#2208155) Verfasst am: 03.04.2020, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

»USA fangen 200.000 Schutzmasken ab
Berlins Innensenator spricht von „moderner Piraterie“«

Code:
https://tagesspiegel.de/wissen/usa-fangen-200-000-schutzmasken-ab-berlins-innensenator-spricht-von-moderner-piraterie/25712976.html


Bayrischer Rundfunk, Video:
Code:
https://classic.ardmediathek.de/tv/Rundschau/USA-fangen-Lieferung-nach-Deutschland-ab/BR-Fernsehen/Video?bcastId=39014048&documentId=74040492


Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 03.04.2020, 20:28, insgesamt einmal bearbeitet
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neurosemantik
stets um intellektuelle Redlichkeit bemüht



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Beitrag(#2208156) Verfasst am: 03.04.2020, 19:45    Titel: Atemstillstand muss noch kein Todesurteil sein. Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Was erwartest du? Daß die Leute zaubern können?

Ist denn schon mal jemand nachts bei einer der 212 TestKit-Firmen vorbeigefahren und hat nachgesehen,
ob da Nachtschichten eingelegt werden?.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/atemstillstand-koennte-auch-zentrale-ursache-haben-116664/
Weiß jemand hier irgendwas Näheres dazu?

Leider nicht, aber ein Atemstillstand bedeutet in einer guten Uni-Klinik eigentlich noch kein Todesurteil !

Á prpos, weiß jemand wie viel ECMO's es aktuell in Deutschland gibt ?
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sehr gut
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Beitrag(#2208157) Verfasst am: 03.04.2020, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.liberation.fr/france/2020/04/01/une-commande-francaise-de-masques-detournee-vers-les-etats-unis-sur-un-tarmac-chinois_1783805

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: "Die Amis kaufen in China eine Atemmaskenbestellung der Franzosen weg. Die stand schon auf dem Flughafen auf der Landebahn. Die Amis haben einfach mehr Geld geboten, und da haben die Chinesen gesagt: Mehr hilft mehr!"

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