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Coronavirus
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2208158) Verfasst am: 03.04.2020, 20:39    Titel: Re: Atemstillstand muss noch kein Todesurteil sein. Antworten mit Zitat

neurosemantik hat folgendes geschrieben:
Á prpos, weiß jemand wie viel ECMO's es aktuell in Deutschland gibt ?

Das ist der begrenzende Faktor nicht die Maschinerie, sondern das Personal, das damit umzugehen weiß. Schon bei normalen Beatmungsgeräten ist es eine diffizile Einstellungsfrage. Größe, Gewicht, Herz- Lungen- und Trainingszustand ... alles wichtig. Deswegen ist es auch schwierig mehrere Menschen mit einer Beatmungsmaschine zu beatmen - was theoretisch möglich ist.

Dann ist anscheinend gar nicht deutlich, ob alle tatsächlich an einem Lungenversagen sterben oder nicht, zumindest teilweise, an einer Sepsis - also allg. Organversagen und dann ist die Frage, ob der Mensch nicht womöglich mit schweren Lungenschäden weiter leben muss.
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#2208159) Verfasst am: 03.04.2020, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:

Die sich schon jetzt abzeichnenden wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns sind so dramatisch, dass einem schwindelig wird.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Die wirtschaftlichen Folgen einer Ausbreitung der Epidemie ohne Lockdown wären natürlich gar kein Problem?


Welche wirtschaftlichen Folgen sollten das sein?

Schweden hat keinen Lockdown gemacht – Schweden erspart sich damit die wirtschaftlich verheerenden Folgen, die wir jetzt ertragen müssen. Eine Überlastung des schwedischen Gesundheitssystems sehe ich auch nicht drohen.

Wir müssen raus aus dem Lockdown, und zwar so schnell wie möglich.

Ziel muss es sein, konsequent die Risikogruppen zu schützen – das sind vor allem die Alten.

Für den Rest der Bevölkerung muss das normale Leben wieder weitergehen. Alles andere ist absurd.

Für den Großteil der Bevölkerung ist Corona nicht gefährlich.

Ich habe selbst drei Corona-Fälle in der Familie gehabt – alle haben die Krankheit hervorragend überstanden! Ihnen geht es wieder bestens.

Covid-19 ist einfach nur eine heftige Grippe – nicht schön, aber geht vorbei. Danach geht das Leben weiter wie vorher.

Die gesamte Bevölkerung in wirtschaftliche Not zu stürzen, um die Alten vor einer heftigen Grippe, die für sie sicher gefährlich ist, zu schützen, ist nicht angemessen.

Am Ende sind die Folgen viel schlimmer – zumal wirtschaftliches Wohlergehen und Gesundheit ja eng verknüpft sind. Als ob ein wirtschaftlich daniedergehendes Land ein gutes Gesundheitssystem aufrechterhalten könnte. Menschen, die um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten und dementsprechend in einer schlechten psychischen Verfassung sind, haben sicher keine guten Abwehrkräfte, um Krankheiten zu trotzen.

Die einseitige Fokussierung auf die „Gefahr“ durch das Coronavirus hat schon jetzt gesundheitlich problematische Folgen. So warnt die Feuerwehr Essen davor, dass kardiologische Notfälle in der aktuellen Situation unerkannt bleiben, da Betroffene Angst haben, den Notruf zu wählen, weil sie befürchten, sich in Kliniken mit Corona zu infizieren.

Zitat:


Auffällig ist die Tatsache, dass es in den Kliniken signifikante Rückgänge bei kardiologischen und neurologischen Erkrankungen/Notfällen gibt. Nachfragen in der Essener Kliniklandschaft bestätigen diese Tatsache. Warum ist das so? Ein wesentlicher Aspekt scheint die ausbleibende soziale Kontrolle durch gegenseitige Besuche von Familie, Freunden oder Nachbarn zu sein. Selbst bei täglichen telefonischen Kontakten kann ein neurologischer oder kardiologischer Notfall unbemerkt bleiben. Möglich ist auch, dass Betroffene ein gesundheitliches Problem entwickeln, den Notruf aber nicht wählen, weil sie sich davor fürchten, in eine Klinik eingewiesen und dort mit dem Corona-Virus infiziert zu werden. Das ist falsch, ja sogar lebensgefährlich. Der Rettungsdienst und die Kliniken haben alle notwendigen Maßnahmen geplant und umgesetzt, so dass die Infektion eines transportierten und eingelieferten Patienten mit dem Virus verhindert werden kann. Eine große Bitte an die Essener Bevölkerung: Achten Sie unter Wahrung des Abstandsgebotes und Beachtung der Hygieneregeln auf ihre Familienangehörigen, Nachbarn, Freunde und Fremde. Ein verschleppter Schlaganfall oder Herzinfarkt birgt ein wesentlich höheres Risiko als die Gefahr durch das Corona-Virus. Bleiben Sie alle gesund.

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46337
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Beitrag(#2208160) Verfasst am: 03.04.2020, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Wirtschaft die es nicht erträgt, wenn mal jemand den Reset-Knopf drückt, kann nicht wirklich gut gewesen sein.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2208161) Verfasst am: 03.04.2020, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Eine entwickelte Industrienation liegt nicht "wirtschaftlich danieder", bloss weil fuer 3 Monate die Wirtschaftsprozesse stark eingeschraenkt werden muessen. Das gibt 'ne heftige Rezession, 'ne kleine Delle in der Kurve der Gewinnentwicklung bei den Unternehmen und dann geht das Leben weiter. Die meisten Arbeitnehmer, die jetzt zuhause bleiben muessen, werden nach Ende der Krise wieder auf ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Denen sollte man jetzt staatlicherseits helfen die Durststrecke zu ueberstehen und dann wird das schon. Das ist keine Apokalypse, die da droht und folglich wird das auch das Gesundheitswesen überstehen.
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2208162) Verfasst am: 03.04.2020, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
...
Schweden hat keinen Lockdown gemacht – Schweden erspart sich damit die wirtschaftlich verheerenden Folgen, die wir jetzt ertragen müssen. Eine Überlastung des schwedischen Gesundheitssystems sehe ich auch nicht drohen. ...

Na ja, die Schweden fürchten den anscheinend auch.

"Doch das ändert sich jetzt langsam. Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schließen die größten Ski-Anlagen nun doch. ....Inzwischen wurden Versammlungen auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt.
...auch hier mehr als 5.400 Infizierte, 282 Menschen sind an Covid-19 gestorben Stand 2.04.20, 19 Uhr. ...
Großer Ansturm an Patienten wäre nicht zu bewältigen
"Deutschlandfunk

Außerdem ist Schweden eine andere Situation - weniger Menschen vor allem
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2208163) Verfasst am: 03.04.2020, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
»USA fangen 200.000 Schutzmasken ab
Berlins Innensenator spricht von „moderner Piraterie“«

Code:
https://tagesspiegel.de/wissen/usa-fangen-200-000-schutzmasken-ab-berlins-innensenator-spricht-von-moderner-piraterie/25712976.html


Bayrischer Rundfunk, Video:
Code:
https://classic.ardmediathek.de/tv/Rundschau/USA-fangen-Lieferung-nach-Deutschland-ab/BR-Fernsehen/Video?bcastId=39014048&documentId=74040492


Für alle, die direkt drauf klicken wollen:

https://tagesspiegel.de/wissen/usa-fangen-200-000-schutzmasken-ab-berlins-innensenator-spricht-von-moderner-piraterie/25712976.html

https://classic.ardmediathek.de/tv/Rundschau/USA-fangen-Lieferung-nach-Deutschland-ab/BR-Fernsehen/Video?bcastId=39014048&documentId=74040492
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2208164) Verfasst am: 03.04.2020, 22:18    Titel: Re: Atemstillstand muss noch kein Todesurteil sein. Antworten mit Zitat

neurosemantik hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Was erwartest du? Daß die Leute zaubern können?

Ist denn schon mal jemand nachts bei einer der 212 TestKit-Firmen vorbeigefahren und hat nachgesehen,
ob da Nachtschichten eingelegt werden?

Nee, ich glaub, die machen zur Hälfte Dienst nach Vorschrift und zur anderen Hälfte Urlaub.
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2208165) Verfasst am: 03.04.2020, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
...
Schweden hat keinen Lockdown gemacht – Schweden erspart sich damit die wirtschaftlich verheerenden Folgen, die wir jetzt ertragen müssen. Eine Überlastung des schwedischen Gesundheitssystems sehe ich auch nicht drohen. ...

Na ja, die Schweden fürchten den anscheinend auch.

"Doch das ändert sich jetzt langsam. Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schließen die größten Ski-Anlagen nun doch. ....Inzwischen wurden Versammlungen auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt.
...auch hier mehr als 5.400 Infizierte, 282 Menschen sind an Covid-19 gestorben Stand 2.04.20, 19 Uhr. ...
Großer Ansturm an Patienten wäre nicht zu bewältigen
"Deutschlandfunk

Außerdem ist Schweden eine andere Situation - weniger Menschen vor allem


Schau doch mal die Bevölkerungsdichte in Schweden an.

In Schweden wohnen keine 25 Leute pro km². In Deutschland 234. In Belgien gar 373.
Daher ist die Quarantäne in Schweden nicht ganz so wichtig. Außerdem halten die Schweden schon von Haus aus auf Distanz. (Im krassem Gegensatz zu den Italiener).
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2208166) Verfasst am: 03.04.2020, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Aber ernsthaft: Man sieht, wie gern einfache Lösungen angenommen werden.

Je nachdem ist es entweder die einfache Lösung "Man müsste nur X tun, dann wäre alles viel besser", hier im Thread zB "alle testen". Als ob die damit befassten Mediziner, Politiker und natürlich auch Hersteller derzeit nicht sowieso nach besten Kräften solche Dinge verfolgen würden - nur dass es sich eben nicht so leicht herbeizaubern lässt.

Oder es ist die einfache Lösung "So schlimm ist es gar nicht, man könnte die Beschränkungen leicht wieder aufheben, wenn man nur die Risikogruppen isoliert wird alles gut." Als hätten die Politiker, die den Lockdown beschlossen haben, das aus Jux und Dollerei getan; und als hätte eine ungebremste Ausbreitung der Krankheit unter den Nichtrisikogruppen nicht auch Millionen Kranke und Zehntausende Tote zur Folge, mit entsoprechenden wirtschaftlichen Folgen; davon abgesehen, dass unter solchen Umständen eine Isolation von Risikogruppen nicht ziemlich illusorisch wäre.

Vom Glauben an solche einfachen Lösungen ist es dann oft nur ein Schritt zur Verschwörungstheorie. Denn wenn es so einfach wäre - warum machen es die Verantwortlichen nicht einfach? Da könnten dann doch nur verborgene, finstere Motive dahinterstecken ...

---------------------------------

Es ist nicht einfach, aber ich denke, man muss einfach hinnehmen, dass eine solche Pandemie eine enorm komplexe Krise ist, für die es keine einfachen Lösungen gibt, sondern nur viele verschiedene Lösungsansätze, bei denen Vor- und Nachteile abgewogen werden müssen und niemand 100%ig sagen kann, was der beste Weg ist.
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beachbernie
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Beitrag(#2208168) Verfasst am: 03.04.2020, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Warum siehst Du es nicht endlich ein tillich? 80 Millionen Ex-Fussballbundestrainer koennen einfach nicht irren.
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21789

Beitrag(#2208169) Verfasst am: 03.04.2020, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dann kannst du ja an die Gesundheitskonzerne Bittbriefe schreiben, dass sie doch bitte in Zukunft an die guten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/-innen denken mögen - und dass die auch im Notfall genug saubere Kittel, Handschuhe und den ganzen Kladeradatsch in ihren Spind bekommen.

Wollte man die Lehren aus dieser *Naturkatastrophe* ziehen, dann doch wohl die, dass nun auch das Gesundheitssystem sich nicht für den Profit eignet - wie so vieles, vieles andere auch. Diese für den Profit ungeeigneten Bereiche werden eigentlich immer mehr, wenn man mal die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte Revue passieren lässt.

Natürlich ist so eine Analyse für den braven Untertan, der gerade jetzt die Reihen mit den Herrschenden schließen möchte, keine Option. Sondern er vertraut lieber unbesehen der hart arbeitenen Obrigkeit. Smilie

Nun, eine allgemein kritische Haltung zum Gesundheitssystem und eine im Prinzip wohlwollende Haltung gegenüber den Leuten, die jetzt in und mit diesem System arbeiten, müssen sich nicht ausschließen.

ZB unterstelle ich den Wissenschaftlern, Ärzten und, ja, auch den Bürokraten und Politikern, die jetzt mit der Pandemie befasst sind und in dem System handeln, das wir jett nun mal haben, dass sie tatsächlich den bestmöglichen Umgang damit suchen, und Leiden und Tod und andere Schäden für die Menschen nach bestem Wissen vermeiden wollen. Und ich meine auch, dass sie dabei im Großen und Ganzen (Kritik im Detail nicht ausgeschlossen) - unter Berücksichtigung dessen, wie unübersichtlich die Lage auch für die Experten nun mal ist - einen ganz ordentlichen Job machen (wenn ich zB die Entscheidungen und die Krisenkommunikation unserer Regierung mit denen von Figuren wie Johnson ider gar Trump vergleiche).
[Eine solche Haltung ist es, nehme ich an, der du den Vorwurf des "braven Untertanen" machst.]

Das heißt aber überhaupt nicht, dass man nicht gleichzeitig kritisch gegenüber dem System sein kann. Ja, viel im Gesundheitssystem ist auf Gewinnerwirtschaftung ausgerichtet, was viele negative Effekte hat; es gibt gleichzeitig eine überbordende Bürokratie, die die privatwirtschaftlichen Aspekte im Zaum halten soll, aber unglaublich viele Ressourcen bindet. Auch ich würde ein deutlich stärker vergesellschaftetes System vorziehen - was mich aber wiederum nicht daran hindert zu sehen, dass unser System noch ganz gut ist verglichen zB mit den USA.

Allerdings wäre auch ein stärker vergesellschaftetes Gesundheitssystem kein Wünsch-dir-was, bei dem automatisch alles, was jetzt nicht gut läuft, besser wäre. Auch dann müsste nämlich zB abgewogen werden zwischen einer guten und effizienten Gesundheitsversorgung im "Normalbetrieb" und der Vorbereitung auf Krisen und Katastrophen (ohne dass man vorher weiß, welche denn als nächstes eintritt, und was man dann benötigt). Denn auch ein solches Gesundheitssystem hätte ja nicht unendlich viele Ressourcen zur Verfügung, um sowohl eine perfekte alltägliche Gesundheitsversorgung als auch eine ideale Vorbereitung auf alle nur denkbaren Krisen sicherzustellen. Vielmehr müsste ja auch dann gesellschaftlich entschieden werden, wie viele Ressourcen für was verwendet werden sollen.
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vrolijke
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Beitrag(#2208172) Verfasst am: 03.04.2020, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dann kannst du ja an die Gesundheitskonzerne Bittbriefe schreiben, dass sie doch bitte in Zukunft an die guten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter/-innen denken mögen - und dass die auch im Notfall genug saubere Kittel, Handschuhe und den ganzen Kladeradatsch in ihren Spind bekommen.

Wollte man die Lehren aus dieser *Naturkatastrophe* ziehen, dann doch wohl die, dass nun auch das Gesundheitssystem sich nicht für den Profit eignet - wie so vieles, vieles andere auch. Diese für den Profit ungeeigneten Bereiche werden eigentlich immer mehr, wenn man mal die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte Revue passieren lässt.

Natürlich ist so eine Analyse für den braven Untertan, der gerade jetzt die Reihen mit den Herrschenden schließen möchte, keine Option. Sondern er vertraut lieber unbesehen der hart arbeitenen Obrigkeit. Smilie

Nun, eine allgemein kritische Haltung zum Gesundheitssystem und eine im Prinzip wohlwollende Haltung gegenüber den Leuten, die jetzt in und mit diesem System arbeiten, müssen sich nicht ausschließen.

ZB unterstelle ich den Wissenschaftlern, Ärzten und, ja, auch den Bürokraten und Politikern, die jetzt mit der Pandemie befasst sind und in dem System handeln, das wir jett nun mal haben, dass sie tatsächlich den bestmöglichen Umgang damit suchen, und Leiden und Tod und andere Schäden für die Menschen nach bestem Wissen vermeiden wollen. Und ich meine auch, dass sie dabei im Großen und Ganzen (Kritik im Detail nicht ausgeschlossen) - unter Berücksichtigung dessen, wie unübersichtlich die Lage auch für die Experten nun mal ist - einen ganz ordentlichen Job machen (wenn ich zB die Entscheidungen und die Krisenkommunikation unserer Regierung mit denen von Figuren wie Johnson ider gar Trump vergleiche).
[Eine solche Haltung ist es, nehme ich an, der du den Vorwurf des "braven Untertanen" machst.]

Das heißt aber überhaupt nicht, dass man nicht gleichzeitig kritisch gegenüber dem System sein kann. Ja, viel im Gesundheitssystem ist auf Gewinnerwirtschaftung ausgerichtet, was viele negative Effekte hat; es gibt gleichzeitig eine überbordende Bürokratie, die die privatwirtschaftlichen Aspekte im Zaum halten soll, aber unglaublich viele Ressourcen bindet. Auch ich würde ein deutlich stärker vergesellschaftetes System vorziehen - was mich aber wiederum nicht daran hindert zu sehen, dass unser System noch ganz gut ist verglichen zB mit den USA.

Allerdings wäre auch ein stärker vergesellschaftetes Gesundheitssystem kein Wünsch-dir-was, bei dem automatisch alles, was jetzt nicht gut läuft, besser wäre. Auch dann müsste nämlich zB abgewogen werden zwischen einer guten und effizienten Gesundheitsversorgung im "Normalbetrieb" und der Vorbereitung auf Krisen und Katastrophen (ohne dass man vorher weiß, welche denn als nächstes eintritt, und was man dann benötigt). Denn auch ein solches Gesundheitssystem hätte ja nicht unendlich viele Ressourcen zur Verfügung, um sowohl eine perfekte alltägliche Gesundheitsversorgung als auch eine ideale Vorbereitung auf alle nur denkbaren Krisen sicherzustellen. Vielmehr müsste ja auch dann gesellschaftlich entschieden werden, wie viele Ressourcen für was verwendet werden sollen.


Vielleicht sehen wir nach Corona deutlicher, welches Gesundheidssystem für diese Aufgabe das bessere war.
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#2208181) Verfasst am: 04.04.2020, 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

Beachbernie hat folgendes geschrieben:

Eine entwickelte Industrienation liegt nicht "wirtschaftlich danieder", bloss weil fuer 3 Monate die Wirtschaftsprozesse stark eingeschraenkt werden muessen. Das gibt 'ne heftige Rezession, 'ne kleine Delle in der Kurve der Gewinnentwicklung bei den Unternehmen und dann geht das Leben weiter. Die meisten Arbeitnehmer, die jetzt zuhause bleiben muessen, werden nach Ende der Krise wieder auf ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Denen sollte man jetzt staatlicherseits helfen die Durststrecke zu ueberstehen und dann wird das schon. Das ist keine Apokalypse, die da droht und folglich wird das auch das Gesundheitswesen überstehen.


Die weitere massive Ausweitung der Geldmenge bei Lockdown-bedingtem sinkenden Güterangebot ist der Weg in die Stagflation mit stark schrumpfender Wirtschaft. Am Ende droht eine Hyperinflation wie 1923. Wenn die Leute dann ihr Erspartes verloren haben, vor ruinierten wirtschaftlichen Existenzen stehen und sich um „ein Laib Brot“ prügeln, kannst du ihnen ja erzählen, dass „es schon wieder aufwärts gehen wird“ – nach dem Reset mit einer neuen Währung.

Jeder weiterer Tag des Lockdowns bringt uns näher an ein solches düsteres Szenario.

Vrolijke hat folgendes geschrieben:

Eine Wirtschaft die es nicht erträgt, wenn mal jemand den Reset-Knopf drückt, kann nicht wirklich gut gewesen sein.


Das ist genauso, als wenn du Sportlern mit dem Baseballschläger die Knochen zertrümmerst und dann sagst: „Dann erholt euch mal gut. Danach könnt ihr ja wieder loslaufen. Und wenn nicht, dann seid ihr einfach nicht stark genug gewesen.“
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#2208184) Verfasst am: 04.04.2020, 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Narr hat folgendes geschrieben:

Na ja, die Schweden fürchten den anscheinend auch.

Außerdem ist Schweden eine andere Situation - weniger Menschen vor allem


Zitat:

Gesundheitsbehörden greifen ein
Doch das ändert sich jetzt langsam. Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schließen die größten Ski-Anlagen nun doch. Der Betreiber Skistar teilte mit, dass die Saison in den Anlagen in Sälen, Vemdalen und Åre am 6. April vorzeitig beendet werde. Damit folge man dem Rat der Gesundheitsbehörden. Andere Resorts wie Riksgränsen im Norden Schwedens, die nicht zu Skistar gehören, sind weiter geöffnet. Die Skiregion Jämtland Härjedalen hatte zuvor die Gesundheitsbehörden gebeten, strengere Vorgaben zu erlassen, denn besonders zu Ostern werde ein großer Ansturm an Touristen erwartet.

Leitlinie: „Maßvolles handeln“
Die schwedischen Behörden haben das Coronavirus und die Folgen natürlich zur Kenntnis genommen. Inzwischen gibt es laut Johns-Hopkins-Universität nämlich auch hier mehr als 5.400 Infizierte, 282 Menschen sind an Covid-19 gestorben Stand 2.04.20, 19 Uhr. Grund für drastische Einschränkungen ist das nach Ansicht der schwedischen Regierung aber nicht – stattdessen will man weiterhin maßvoll handeln.
https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-das-coronavirus-in-schweden-sorgte-bisher-kaum.1939.de.html?drn:news_id=1116945


Schweden bleibt grundsätzlich der Linie des maßvollen Handelns treu. Und die Corona-Entwicklung in Schweden sieht auch nicht besonders dramatisch aus – nicht schlimmer als in anderen Ländern –, so schlimm jeder einzelne Fall der Corona-Toten auch ist.

Ich sehe auch kein Problem darin, dass schwedische Skiregionen weiter geöffnet haben.
Zum Skifahren werden wohl kaum körperlich geschwächte Personen gehen. Jemand, der fit genug ist, Ski zu fahren, der steckt auch eine Corona-Infektion weg. Der belastet auch nicht das Gesundheitssystem.

Wir müssen weg von der Vorstellung, dass Corona „generell gefährlich ist“. Es ist wie bei Influenza:

Gefährlich ist die Virusinfektion vor allem für die Alten. Also: Schützt die Alten – und lasst den Rest der Bevölkerung ihrer wirtschaftlichen Betätigung nachgehen.

Jeder kann ja auch selber entscheiden, inwiefern er sich dem Risiko einer Corona-Infektion aussetzen will. Wer Risiken vermeiden will, der fährt dann halt nicht in den Urlaub etc.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46337
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2208197) Verfasst am: 04.04.2020, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:

Vrolijke hat folgendes geschrieben:

Eine Wirtschaft die es nicht erträgt, wenn mal jemand den Reset-Knopf drückt, kann nicht wirklich gut gewesen sein.


Das ist genauso, als wenn du Sportlern mit dem Baseballschläger die Knochen zertrümmerst und dann sagst: „Dann erholt euch mal gut. Danach könnt ihr ja wieder loslaufen. Und wenn nicht, dann seid ihr einfach nicht stark genug gewesen.“

Pillepalle

Wie wär es etwas weniger dramatisch. Ihr dürft jetzt 8 Wochen nicht trainieren.
Der Vergleich trifft es doch eher.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2208198) Verfasst am: 04.04.2020, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich heute mal ein bisschen in das vorliegende Zahlenmaterial zur aktuellen Coronakrise vertieft:

https://coronavirus.jhu.edu/map.html


......und bin dabei auf ein paar Unstimmigkeiten gestossen.


z.B. gibt es in Deutschland aktuell 12327 bestätigte Coronafaelle, davon 28 Todesfälle.


In den USA gibt es 7796 bestätigte Fälle, davon 118 Todesfälle..



Wenn man nicht davon ausgehen will, dass die Todesrate in den USA ca. 5mal so hoch ist wie in Deutschland, dann bleibt eigentlich nur eine Interpretationsmöglichkeit der Zahlen, die einen bereits vorher von mir gehegten Verdacht bestätigen wuerde:


Ich glaube die Dunkelziffer von Coronainfizierungen ist in den USA weitaus größer als anderswo und zwar weil weitaus weniger getestet wird als anderswo. Bei den Todesfällen ist davon auszugehen, dass so ziemlich alle erfasst werden, waehrend es bei den nicht toedlich verlaufenden Erkrankungen eine mehr oder weniger hohe Dunkelziffer gibt.

Fuer den weiteren Verlauf der Pandemie speziell in den USA laesst dies Schlimmes ahnen. Man muss davon ausgehen, dass dort derzeit Zigtausende nicht identifizierte Coronavirenschleudern rumrennen, erheblich mehr als erkannte Infizierte und dass sich dies, zusammen mit der ueberall in den Medien dokumentierten Sorglosigkeit speziell der US-Bevölkerung, verheerend auf den weiteren Seuchenverlauf auswirken wird.

Ich rechne eigentlich damit, dass schon in wenigen Wochen die USA als hauptsächliches Epizentrum der Pandemie die Schlagzeilen beherrschen werden. Es wird sich möglicherweise ganz ganz bitter rächen, dass die amerikanische Politik zu spät und nicht entschlossen genug reagiert hat. Je mehr jetzt getestet wird, desto mehr wird sich herausschälen wie schlimm Corona in den USA tatsaechlich wuetet und weiter wüten wird.



Ich will, ca. 2 Wochen nachdem ich dieses posting verfasst habe, mal nachhaken....

Inzwischen muessen die USA als das hauptsächliche Epizentrum der Pandemie gelten. Die USA haben inzwischen alle damals noch stärker betroffenen Laender ueberholt und verzeichnen deutlich mehr als doppelt soviele verifizierte Coronafaelle wie der "Zweitplatzierte" Italien und auch bei den Todesfällen holen sie mittlerweile rasch auf.

Doch das Schlimmste steht den Amis erst noch bevor. Waehrend sich in vielen andereren Laendern die Kurve der Fallzahlen mehr oder weniger deutlich abzuflachen beginnt, ist die exponentielle Steigung der Kurve der US-Fallzahlen nach wie vor auffallend steil und ungebrochen. Der Effekt laesst sich recht gut beobachten wenn man beim angegebenen link zur Corona-Weltkarte links oben bei den Fallzahlen nach Laendern direkt auf "US" klickt und sich ansieht, was die Kurve links unten in der Ecke macht. Hier wird brutal deutlich wie wirkungslos die in den USA getroffenen Massnahmen im Vergleich zum Rest der Welt geblieben sind. Und man liegt ohnehin schon mit weitem Abstand vorne....

Die Krise wird sich vor allem in den USA in den naechsten Wochen noch dramatisch zuspitzen. Das steht fuer mich fest wenn ich die aktuellen Zahlen analysiere. Die sind noch am Weitesten von allen bisher betroffenen Laendern von einer Abflachung der Kurve und somit auch vom Höhepunkt bei den Neuerkrankungen entfernt. Die erste Million wird wohl irgendwann naechste Woche voll sein und dann ist noch lange nicht Schluss. Die Zahl der Todesfälle wird sich auch noch stark erhöhen, waehrend man in vielen Laendern Europas entweder schon "überm Berg" sein wird, bzw. der Wendepunkt in Sicht kommt.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



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Beiträge: 31715
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2208200) Verfasst am: 04.04.2020, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die USA knacken die 300k wahrscheinlich noch an diesem Wochenende. skeptisch
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2208201) Verfasst am: 04.04.2020, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Die USA knacken die 300k wahrscheinlich noch an diesem Wochenende. skeptisch



......in den naechsten Stunden.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#2208202) Verfasst am: 04.04.2020, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich heute mal ein bisschen in das vorliegende Zahlenmaterial zur aktuellen Coronakrise vertieft:

https://coronavirus.jhu.edu/map.html


......und bin dabei auf ein paar Unstimmigkeiten gestossen.


z.B. gibt es in Deutschland aktuell 12327 bestätigte Coronafaelle, davon 28 Todesfälle.


In den USA gibt es 7796 bestätigte Fälle, davon 118 Todesfälle..



Wenn man nicht davon ausgehen will, dass die Todesrate in den USA ca. 5mal so hoch ist wie in Deutschland, dann bleibt eigentlich nur eine Interpretationsmöglichkeit der Zahlen, die einen bereits vorher von mir gehegten Verdacht bestätigen wuerde:


Ich glaube die Dunkelziffer von Coronainfizierungen ist in den USA weitaus größer als anderswo und zwar weil weitaus weniger getestet wird als anderswo. Bei den Todesfällen ist davon auszugehen, dass so ziemlich alle erfasst werden, waehrend es bei den nicht toedlich verlaufenden Erkrankungen eine mehr oder weniger hohe Dunkelziffer gibt.

Fuer den weiteren Verlauf der Pandemie speziell in den USA laesst dies Schlimmes ahnen. Man muss davon ausgehen, dass dort derzeit Zigtausende nicht identifizierte Coronavirenschleudern rumrennen, erheblich mehr als erkannte Infizierte und dass sich dies, zusammen mit der ueberall in den Medien dokumentierten Sorglosigkeit speziell der US-Bevölkerung, verheerend auf den weiteren Seuchenverlauf auswirken wird.

Ich rechne eigentlich damit, dass schon in wenigen Wochen die USA als hauptsächliches Epizentrum der Pandemie die Schlagzeilen beherrschen werden. Es wird sich möglicherweise ganz ganz bitter rächen, dass die amerikanische Politik zu spät und nicht entschlossen genug reagiert hat. Je mehr jetzt getestet wird, desto mehr wird sich herausschälen wie schlimm Corona in den USA tatsaechlich wuetet und weiter wüten wird.



Ich will, ca. 2 Wochen nachdem ich dieses posting verfasst habe, mal nachhaken....

Inzwischen muessen die USA als das hauptsächliche Epizentrum der Pandemie gelten. Die USA haben inzwischen alle damals noch stärker betroffenen Laender ueberholt und verzeichnen deutlich mehr als doppelt soviele verifizierte Coronafaelle wie der "Zweitplatzierte" Italien und auch bei den Todesfällen holen sie mittlerweile rasch auf.

Doch das Schlimmste steht den Amis erst noch bevor. Waehrend sich in vielen andereren Laendern die Kurve der Fallzahlen mehr oder weniger deutlich abzuflachen beginnt, ist die exponentielle Steigung der Kurve der US-Fallzahlen nach wie vor auffallend steil und ungebrochen. Der Effekt laesst sich recht gut beobachten wenn man beim angegebenen link zur Corona-Weltkarte links oben bei den Fallzahlen nach Laendern direkt auf "US" klickt und sich ansieht, was die Kurve links unten in der Ecke macht. Hier wird brutal deutlich wie wirkungslos die in den USA getroffenen Massnahmen im Vergleich zum Rest der Welt geblieben sind. Und man liegt ohnehin schon mit weitem Abstand vorne....

Die Krise wird sich vor allem in den USA in den naechsten Wochen noch dramatisch zuspitzen. Das steht fuer mich fest wenn ich die aktuellen Zahlen analysiere. Die sind noch am Weitesten von allen bisher betroffenen Laendern von einer Abflachung der Kurve und somit auch vom Höhepunkt bei den Neuerkrankungen entfernt. Die erste Million wird wohl irgendwann naechste Woche voll sein und dann ist noch lange nicht Schluss. Die Zahl der Todesfälle wird sich auch noch stark erhöhen, waehrend man in vielen Laendern Europas entweder schon "überm Berg" sein wird, bzw. der Wendepunkt in Sicht kommt.


Die Hoffnung auf den Wendepunkt ist wohlfeil. Die Stauchung der Kurven hängt von den jeweiligen öffentlichen Maßnahmen ab. Die Frage einer allgemeinen Immunität ist bisher offen. Es ist überhaupt noch nicht sicher, ob eine Immunität bei allen Infizierten entsteht. Im Zusammenhang mit dieser Frage weise ich auf Befunde einiger Forschungen hin nach denen sich das Corona-Virus auch in den Nervenbahnen ausbreitet, wo das Immunsystem keinen Zugriff hätte. Aber auch das ist noch nicht verifiziert.

Angesichts all dieser Unsicherheiten ist die Strategie der Suppression/Eindämmung durch eine systematische Prävention die beste, wie schon gesagt.

Das schließt auch notwendiger Weise eine internationale Kooperation und ein einheitliches Vorgehen ein. Die Konkurrenzwirtschaft, die wir auf dem Globus fahren, verbunden mit einer weit verbreiteten Armut und Ausdünnung der gesundheitlichen Infrastruktur selbst in vielen *reichen Ländern* ist so einer integrierten Strategie nicht gerade förderlich.

Dazu kommen gewisse politische Strukturen, die man zwar in Form einschlägiger politischer Plattköpfe personalisieren kann, was aber letzten Endes nicht tief genug greift. Denn es sind nicht die Plattköpfe, die die politische Irrationalität hervor bringen, sondern umgekehrt: die herrschenden ökonomischen Strukturen führen notwendig dazu, dass sich in den Kommandozentralen der Staaten und Konzerne regelmäßig Schmalspurkandidaten und Verantwortungslose sammeln, denen am Wohlergehen der Menschen, Tiere und ihrer Umwelt wenig gelegen ist.

Schon in *normalen* Zeiten sehen wir eine Verschärfung diverser Krisen etwa im Bereich Ökologie, Krieg & Gewalt oder soziale Katastrophen. Das wird natürlich mit voraussehbaren und des öfteren schon wissenschaftlich prognostizierten gesundheitlichen Krisen nicht besser, sondern solche Krisen verdeutlichen das grundlegende Strukturproblem nur, nicht mehr und nicht weniger.

Da wirkt auch dein Nachtreten gegen Venezuela, welches zur Zeit von Amerikanischen Kriegsschiffen bedroht wird, zusätzlich hilflos.
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beachbernie
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Beitrag(#2208205) Verfasst am: 04.04.2020, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
.... Venezuela, welches zur Zeit von Amerikanischen Kriegsschiffen bedroht wird, zusätzlich hilflos.



Du meinst jetzt aber nicht das deutsche Kreuzfahrtschiff, das versehentlich ein venezolanisches Kriegsschiff versenkt hat?

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228842049/Marineboot-rammt-deutsches-Kreuzfahrtschiff-und-geht-unter.html

Sehr glücklich
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Skeptiker
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Beitrag(#2208206) Verfasst am: 04.04.2020, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
.... Venezuela, welches zur Zeit von Amerikanischen Kriegsschiffen bedroht wird, zusätzlich hilflos.



Du meinst jetzt aber nicht das deutsche Kreuzfahrtschiff, das versehentlich ein venezolanisches Kriegsschiff versenkt hat?

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228842049/Marineboot-rammt-deutsches-Kreuzfahrtschiff-und-geht-unter.html

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Ich weiß nicht, was ein deutsches Kreuzfahrtsschiff vor Venezuela sucht. Nein, ich meine echte Kriegsschiffe, gesandt vom Kapitän der freien westlichen Welt, Donald Duck ... äh Trump:

Zitat:
Kriegsschiffe vor Venezuela

Die Vereinigten Staaten schicken mehrere Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas. Die Operation habe das Ziel, Drogenlieferungen aus Südamerika in die USA zu stoppen, erklärte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch. Am Einsatz sollen auch Überwachungsflugzeuge und Spezialeinheiten teilnehmen. Er ist eine der größten Militäroperationen der USA in Lateinamerika seit der Invasion von Panama 1989.

Auch wenn die Aktion den Schmuggel in der gesamten Region eindämmen soll, so richtet sie sich doch vor allem gegen Venezuela und die dortige sozialistische Regierung von Nicolás Maduro. (...)

Weil das Gesundheitssystem in dem südamerikanischen Land schwer angeschlagen ist, könnte es zu einer Katastrophe kommen, fürchten Beobachter. Die USA wollten diese Situation für sich nutzen, sagen Kritiker, darum erhöhe Washington nun den Druck.


https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-kriegsschiffe-vor-venezuela-1.4866114


Auch die Wirtschaftsblockade gegen den extrem stark von Corona betroffenen Iran wird durch die USA verschärft und ich höre gegen beide Aktionen keine einzige Kritik aus good old Germany. Auch die Leyenpredigerin von der Kirche namens EU schweigt stille.

So sieht Solidarität im globalen Kapitalismus angesichts der Corona-Seuche aus. Beeindruckend, findest du nicht?
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vrolijke
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Beitrag(#2208207) Verfasst am: 04.04.2020, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich denke ja auch, dass Bargeld akzeptiert werden sollte, bloss sollten dann die Leute an der Kasse wenigstens Gummihandschuhe anziehen. Sonst holen sie sich zuerst den Virus und verteilen den dann auch schoen gleichmaessig recht gezielt auf die aeltere Bevoelkerung.

Auf Haida Gwaii wird bei Kartenzahlung keine PIN eingegeben bzw die Tasten werden jedesmal desinfiziert?


Bei Kleinbeträge muß keine Pin eingegeben werden. Zahlst Du nie mit Karte? Am Kopf kratzen

wie gesagt: ich kaufe möglichst selten ein, und dann noch für jemanden mit (der nicht kann). Da komme ich mit 25 € nicht weit. zwinkern


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DonMartin
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Beitrag(#2208208) Verfasst am: 04.04.2020, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, was ein deutsches Kreuzfahrtsschiff vor Venezuela sucht.

In internationalen Gewässern darf jeder rumfahren.
Das muss man sich nicht von Maduro genehmigen lassen.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Auch die Wirtschaftsblockade gegen den extrem stark von Corona betroffenen Iran ...

wäre sofort zu Ende wenn die Mullahs die Urananreicherung einstampften und stattdessen Mundschutz und Klopapier herstellten.
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beachbernie
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Beitrag(#2208211) Verfasst am: 04.04.2020, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
.... Venezuela, welches zur Zeit von Amerikanischen Kriegsschiffen bedroht wird, zusätzlich hilflos.



Du meinst jetzt aber nicht das deutsche Kreuzfahrtschiff, das versehentlich ein venezolanisches Kriegsschiff versenkt hat?

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228842049/Marineboot-rammt-deutsches-Kreuzfahrtschiff-und-geht-unter.html

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Ich weiß nicht, was ein deutsches Kreuzfahrtsschiff vor Venezuela sucht. Nein, ich meine echte Kriegsschiffe, gesandt vom Kapitän der freien westlichen Welt, Donald Duck ... äh Trump:

Zitat:
Kriegsschiffe vor Venezuela

Die Vereinigten Staaten schicken mehrere Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas. Die Operation habe das Ziel, Drogenlieferungen aus Südamerika in die USA zu stoppen, erklärte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch. Am Einsatz sollen auch Überwachungsflugzeuge und Spezialeinheiten teilnehmen. Er ist eine der größten Militäroperationen der USA in Lateinamerika seit der Invasion von Panama 1989.

Auch wenn die Aktion den Schmuggel in der gesamten Region eindämmen soll, so richtet sie sich doch vor allem gegen Venezuela und die dortige sozialistische Regierung von Nicolás Maduro. (...)

Weil das Gesundheitssystem in dem südamerikanischen Land schwer angeschlagen ist, könnte es zu einer Katastrophe kommen, fürchten Beobachter. Die USA wollten diese Situation für sich nutzen, sagen Kritiker, darum erhöhe Washington nun den Druck.


https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-kriegsschiffe-vor-venezuela-1.4866114


Auch die Wirtschaftsblockade gegen den extrem stark von Corona betroffenen Iran wird durch die USA verschärft und ich höre gegen beide Aktionen keine einzige Kritik aus good old Germany. Auch die Leyenpredigerin von der Kirche namens EU schweigt stille.

So sieht Solidarität im globalen Kapitalismus angesichts der Corona-Seuche aus. Beeindruckend, findest du nicht?


Natuerlich ist es kacke, wenn die Amis mal wieder zündeln. Gerade in einer globalen Pandemie. Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Unverantwortliche kacke ist aber auch, wenn ein venezuelanisches Kriegsschiff absichtlich einen zivilen Dampfer rammt, auch das sollte man mal kritisieren. Wie sieht's aus? Oder steht Dir da die globale antikapitalistische Solidarität im Wege?
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Skeptiker
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Beitrag(#2208216) Verfasst am: 04.04.2020, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
.... Venezuela, welches zur Zeit von Amerikanischen Kriegsschiffen bedroht wird, zusätzlich hilflos.



Du meinst jetzt aber nicht das deutsche Kreuzfahrtschiff, das versehentlich ein venezolanisches Kriegsschiff versenkt hat?

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228842049/Marineboot-rammt-deutsches-Kreuzfahrtschiff-und-geht-unter.html

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Ich weiß nicht, was ein deutsches Kreuzfahrtsschiff vor Venezuela sucht. Nein, ich meine echte Kriegsschiffe, gesandt vom Kapitän der freien westlichen Welt, Donald Duck ... äh Trump:

Zitat:
Kriegsschiffe vor Venezuela

Die Vereinigten Staaten schicken mehrere Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas. Die Operation habe das Ziel, Drogenlieferungen aus Südamerika in die USA zu stoppen, erklärte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch. Am Einsatz sollen auch Überwachungsflugzeuge und Spezialeinheiten teilnehmen. Er ist eine der größten Militäroperationen der USA in Lateinamerika seit der Invasion von Panama 1989.

Auch wenn die Aktion den Schmuggel in der gesamten Region eindämmen soll, so richtet sie sich doch vor allem gegen Venezuela und die dortige sozialistische Regierung von Nicolás Maduro. (...)

Weil das Gesundheitssystem in dem südamerikanischen Land schwer angeschlagen ist, könnte es zu einer Katastrophe kommen, fürchten Beobachter. Die USA wollten diese Situation für sich nutzen, sagen Kritiker, darum erhöhe Washington nun den Druck.


https://www.sueddeutsche.de/politik/usa-kriegsschiffe-vor-venezuela-1.4866114


Auch die Wirtschaftsblockade gegen den extrem stark von Corona betroffenen Iran wird durch die USA verschärft und ich höre gegen beide Aktionen keine einzige Kritik aus good old Germany. Auch die Leyenpredigerin von der Kirche namens EU schweigt stille.

So sieht Solidarität im globalen Kapitalismus angesichts der Corona-Seuche aus. Beeindruckend, findest du nicht?


Natuerlich ist es kacke, wenn die Amis mal wieder zündeln. Gerade in einer globalen Pandemie. Da rennst Du bei mir offene Türen ein.


*Die Amis* sind das nicht. Das sind die Kack-Reaktionäre der herrschenden Klasse dort. Deren Führer ist zur Zeit Häuptling blonde Locke. Der ist aber austauschbar ohne dass ein grundsätzlicher Politikwechsel der USA absehbar wäre - was eben an deren ökonomischer Verfasstheit liegt. Selbst ein Sanders würde daran nichts ändern.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Unverantwortliche kacke ist aber auch, wenn ein venezuelanisches Kriegsschiff absichtlich einen zivilen Dampfer rammt, auch das sollte man mal kritisieren. Wie sieht's aus? Oder steht Dir da die globale antikapitalistische Solidarität im Wege?


Das würde ich auch verurteilen, wenn es denn so wäre. Es scheint aber umgekehrt gewesen zu sein:

Zitat:
Anfang der Woche kam es vor der Küste des südamerikanischen Landes zu einem Zusammenstoß zwischen einem Schiff der venezolanischen Küstenwache und einem unter portugiesischer Flagge fahrenden Kreuzfahrtschiff. Nach Angaben der venezolanischen Streitkräfte rammte die »MS Resolute« offenbar gezielt das Küstenwachschiff »Naiguatá« und beschädigte dieses so schwer, dass es sank. Trotzdem kam die Besatzung der »Resolute« den Schiffbrüchigen nicht zu Hilfe, sondern lief den Hafen Willemstad in Curaçao an. Dort wird den Behörden Medienberichten zufolge der Zutritt zu dem Schiff verweigert. Das spreche für die Annahme, so Maduro im Staatsfernsehen VTV, dass von dem Schiff aus Söldner an die Küste gebracht werden sollten, um Überraschungsangriffe auf Einrichtungen des Militärs und »politische Ziele« durchzuführen.

Die Informationen, die über die »RCGS Resolute« verfügbar sind, wecken jedenfalls wenig Vertrauen. Bis Herbst 2018 fuhr das Schiff unter dem Namen »Hanseatic« für die deutsche Hapag-Lloyd Cruises, die dann jedoch den Chartervertrag mit der »Bunnys Adventure and Cruise Shipping Co. Ltd.« auf den Bahamas nicht mehr erneuerte. Daraufhin übernahm die kanadische One Ocean Expeditions das Schiff und gab ihm seinen neuen Namen. Allerdings musste One Ocean Ende 2019 Insolvenz anmelden. Aktuell fährt das Schiff offenbar für das in Hamburg und auf Zypern beheimatete Unternehmen Columbia Cruise Services (CCS). Jedenfalls fühlte man sich dort am Dienstag bemüßigt, per Pressemitteilung alle Vorwürfe der venezolanischen Behörden abzustreiten.

Am Freitag nach jW-Redaktionsschluss wurde bekannt, dass sowohl die Behörden von Curacao als auch die Versicherung des Kreuzfahrtschiffes die Darstellung Venezuelas über den Hergang der Ereignisse bestätigt haben sollen. Aus venezolanischen Regierungsquellen erfuhr jW, dass die »Resolute« im Hafen von Willemstad an die Kette gelegt wurde, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.


https://www.jungewelt.de/artikel/375884.im-schatten-von-covid-19.html


Es wäre schön, wenn die BILD-Medien nicht ständig so einen Unsinn erzählen würden.

Das besagte Kreuzfahrtschiff hat übrigens eine besonders verstärke Außenwand, da es sich oft in arktischen Gewässern herum treibt und gegen Eis geschützt ist.
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Beitrag(#2208217) Verfasst am: 04.04.2020, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Auch die Wirtschaftsblockade gegen den extrem stark von Corona betroffenen Iran ...

wäre sofort zu Ende wenn die Mullahs die Urananreicherung einstampften und stattdessen Mundschutz und Klopapier herstellten.


Auch wenn es uns nicht gefällt: Staatliche Souveränität läßt sich halt heute nur noch gewährleisten mit ein paar Atombomben im Köcher. Wer die nicht hat wird schnell Kolonie einer der Supermächte dieser Welt: China, USA oder Rußland. Was wäre Frankreich ohne französische Nuklearwaffen? Ein vom US-Kapital beherrschtes Gebilde wie die BRD. Wer gibt denn bei uns den Ton an?

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Dibelius

Dibelius ist Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und gemeinsam mit weiteren Vertrauten von Goldman Sachs, u. a. Phil Murphy (bis 2013 US-Botschafter in Berlin), Mitglied im deutsch-amerikanischen Elitenetzwerk Atlantik-Brücke.

Den Kleinen Dicken in Nordkorea gäb's doch schon gar nicht mehr ohne dessen Bomben und Raketen.
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Beitrag(#2208224) Verfasst am: 04.04.2020, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schäuble goes Horban?

Zitat:

Der Bundestagspräsident will das Grundgesetz ändern, um die Handlungsfähigkeit des Parlaments sicherzustellen.
In einem Brief an alle Fraktionschefs nennt er zwei Wege: Ein kleines Notparlament oder virtuelle Bundestagssitzungen. Beides geht nicht ohne Änderung der Verfassung.
Doch die Fraktionen lehnen das parteiübergreifend ab. Sie warnen vor überstürzten Eingriffen ins Grundgesetz.


https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-grundgesetz-aenderung-wolfgang-schaeuble-1.4868353
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Beitrag(#2208225) Verfasst am: 04.04.2020, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
...
Schweden hat keinen Lockdown gemacht – Schweden erspart sich damit die wirtschaftlich verheerenden Folgen, die wir jetzt ertragen müssen. Eine Überlastung des schwedischen Gesundheitssystems sehe ich auch nicht drohen. ...

Na ja, die Schweden fürchten den anscheinend auch.

"Doch das ändert sich jetzt langsam. Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schließen die größten Ski-Anlagen nun doch. ....Inzwischen wurden Versammlungen auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt.
...auch hier mehr als 5.400 Infizierte, 282 Menschen sind an Covid-19 gestorben Stand 2.04.20, 19 Uhr. ...
Großer Ansturm an Patienten wäre nicht zu bewältigen
"Deutschlandfunk

Außerdem ist Schweden eine andere Situation - weniger Menschen vor allem


Schau doch mal die Bevölkerungsdichte in Schweden an.

In Schweden wohnen keine 25 Leute pro km². In Deutschland 234. In Belgien gar 373.
Daher ist die Quarantäne in Schweden nicht ganz so wichtig. Außerdem halten die Schweden schon von Haus aus auf Distanz. (Im krassem Gegensatz zu den Italiener).


Wenn Schweden in Geschäften einkaufen gehen oder ins Restaurant gehen, dann sind sie auch dicht zusammen.

Das hat mir auch noch keiner erklären können: Warum dürfen wir hier in Supermärkten einkaufen, aber nicht in anderen Geschäften?

Diese Frage stellte ja auch Lanz dem Virologen Streek. Dieser wusste darauf auch keine Antwort.

Man könnte einfach in anderen Geschäften dieselben Präventionsmaßnahmen vornehmen wie in den Supermärkten.

Im Aldi hängen jetzt neuerdings bei den Einkaufswagen Plastikhandschuhe für die Kunden. Eine einfache Maßnahme. All das könnte man z. B. auch in anderen Geschäften machen. Und notfalls lässt man eben immer nur eine begrenzte Anzahl an Kunden ein, wie man das meines Wissens auch in China macht.

So schädigt man nicht die Wirtschaft und gewährleistet gleichzeitig den Infektionsschutz.

Ich verstehe nicht, warum man erst den immensen wirtschaftlichen Schaden anrichten muss, statt flexibel und intelligent bei der Eindämmung des Virus vorzugehen.
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zelig
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Beitrag(#2208226) Verfasst am: 04.04.2020, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Deutschland, Land der Besserwisser.
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Beiträge: 21789

Beitrag(#2208227) Verfasst am: 04.04.2020, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Schäuble goes Horban?

Zitat:

Der Bundestagspräsident will das Grundgesetz ändern, um die Handlungsfähigkeit des Parlaments sicherzustellen.
In einem Brief an alle Fraktionschefs nennt er zwei Wege: Ein kleines Notparlament oder virtuelle Bundestagssitzungen. Beides geht nicht ohne Änderung der Verfassung.
Doch die Fraktionen lehnen das parteiübergreifend ab. Sie warnen vor überstürzten Eingriffen ins Grundgesetz.


https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-grundgesetz-aenderung-wolfgang-schaeuble-1.4868353

Naja, Orban wäre, wenn die Regierung einfach die Funktionen des Parlaments übernähme.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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