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Präsidentschaftswahl USA 2020
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#2221082) Verfasst am: 22.08.2020, 11:27    Titel: Präsidentschaftswahl USA 2020 Antworten mit Zitat

Die Wahl des US-Präsidenten in diesem Jahr im Rahmen des 2-Parteien-Systems mit zwei altersschwachen Kandidaten stellt im eigentlichen Sinne keine wirkliche Wahl dar.

Würde man mich fragen, wen man wählen sollte, so wäre meine Antwort: "Meine Verachtung gehört Biden Kandidaten im gleichen Maße."

Und in der Tat ist das Duo Biden und Harris keine Alternative zum Trumpismus:

Zitat:
Nun ist es wahrlich nicht schwer, gegen Trump und seine Politik zu sein. Schließlich vertritt er bestimmte fossile Kapitalfraktionen und macht eine Politik, die an rechtspopulistische Strömungen anschließt, die es in den USA immer wieder gab, die aber meistens nicht mehrheitsfähig waren. (...)

Das Team Biden/Harris allerdings wird auch eine Politik im Sinne des US-Kapitals machen und dabei anders als die Trump-Administration auf einen größeren Konsens setzen. Biden/Harris stützen sich vor allem auf die modernen Fraktionen des Kapitals. Dort wird die Wichtigkeit von Umweltschutz und auch der Diversität betont, weil das moderne Kapitel dort neue Felder zur Profitmaximierung sieht. Eine vorgeblich linksliberale Identitätspolitik, wie sie heute auf den unterschiedlichen Politikfeldern zu sehen ist, ist mit diesen modernen Kapitalstrategien sehr kompatibel. Doch auch große Teile der Linken spielen selber mit bei der Identitätspolitik.

Die Ablehnung des Trumpismus und seiner Basis wird so auch nur selten mit linken Inhalten begründet. Klassenkampf ist ein Begriff, der bei vielen Identitätslinken nicht besser beleumdet ist als der Trumpismus. Es wird sich zeigen, welche Folgen ein Erfolg der Demokraten bei den US-Wahlen in diesen Kreisen hätte. Es ist anzunehmen, dass ein großer Teil der Trumpgegner, denen es nur um Identitäten geht, dann ihren Frieden mit der Gesellschaft machen.

Außenpolitisch dürfte sich an der Frontstellung der USA zu China wenig ändern, die Töne gegen Russland dürften schärfer werden. Schließlich ist vor allem in linksliberalen Kreisen die Verschwörungsvorstellung von den durch Russland beeinflussten Wahlen in den USA verbreitet. (...)

Statt sich in diesen Auseinandersetzungen der unterschiedlichen Kapitalfraktionen auf eine Seite zu stellen, ginge es darum, Alternativen zu schaffen.


https://www.heise.de/tp/features/Biden-und-Harris-keine-Alternative-zum-Trumpismus-4875492.html


Peter Nowak setzt in seinem Artikel auf eine politische Bewegung von unten und beruft sich dabei auf die Philosophin Silvia Federici.

Das ist sicherlich ein alternativer Ansatz zu der leicht irrationalen Frage "Welchen Multimillionär/-milliardär hätten Sie denn gern?", welche die ganze politische Wahlfarce in den USA - nicht erst seit Trump/Biden im Grunde genommen auf den Punkt bringt.

Eine Basisbewegung aller fortschrittlichen Lohnabhängigen in den USA über ethnische, Alters- und Geschlechtergrenzen hinweg und als ein neu zu schaffendes Bündnis zwischen alter Arbeiterschaft und neuer Angestelltenschaft - das ist für die Zukunft bitter notwendig und keineswegs nur eine schöne Idee.

Das heißt aber auch: Abschied nehmen von der linksliberalen Identitätspolitik wie auch von der Unterstützung des "America First" und des amerikanischen Kriegsimperialismus, der die Gesellschaft mehr und mehr in den Abgrund reißt.

Statt dessen müssen zivile Forderungen von der US-Arbeiter- und Angestelltenschaft lautstark und immer wieder auf die Agenda gesetzt werden, am Besten mit Unterstützung kritischer Medien. Das heißt: soziale, ökologische, friedenspolitische und demokratische Forderungen an Stelle der irrationalen und destruktiven Kapital- und Militärpolitik, welche sowohl von Trump als auch von Biden/Harris forciert wird.
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Zumsel
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Beitrag(#2221087) Verfasst am: 22.08.2020, 11:46    Titel: Re: Präsidentschaftswahl USA 2020 Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:


Biden/Harris stützen sich vor allem auf die modernen Fraktionen des Kapitals. Dort wird die Wichtigkeit von Umweltschutz und auch der Diversität betont, weil das moderne Kapitel dort neue Felder zur Profitmaximierung sieht. Eine vorgeblich linksliberale Identitätspolitik, wie sie heute auf den unterschiedlichen Politikfeldern zu sehen ist, ist mit diesen modernen Kapitalstrategien sehr kompatibel. Doch auch große Teile der Linken spielen selber mit bei der Identitätspolitik.

Die Ablehnung des Trumpismus und seiner Basis wird so auch nur selten mit linken Inhalten begründet. Klassenkampf ist ein Begriff, der bei vielen Identitätslinken nicht besser beleumdet ist als der Trumpismus.


Das ist zwar richtig, aber kein spezifisch amerikanisches Phänomen. Die polemische Kritik, dass "links" zu sein sich heute im Wesentlichen auf die Forderung beschränkt, dass von den 8 reichsten Menschen der Welt aber bitteschön 4 Women of Color zu sein haben, lässt sich mit einigem Recht auch auf die Zustände in Europa anwenden.
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Bravopunk
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Beitrag(#2221091) Verfasst am: 22.08.2020, 12:07    Titel: Re: Präsidentschaftswahl USA 2020 Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:


Biden/Harris stützen sich vor allem auf die modernen Fraktionen des Kapitals. Dort wird die Wichtigkeit von Umweltschutz und auch der Diversität betont, weil das moderne Kapitel dort neue Felder zur Profitmaximierung sieht. Eine vorgeblich linksliberale Identitätspolitik, wie sie heute auf den unterschiedlichen Politikfeldern zu sehen ist, ist mit diesen modernen Kapitalstrategien sehr kompatibel. Doch auch große Teile der Linken spielen selber mit bei der Identitätspolitik.

Die Ablehnung des Trumpismus und seiner Basis wird so auch nur selten mit linken Inhalten begründet. Klassenkampf ist ein Begriff, der bei vielen Identitätslinken nicht besser beleumdet ist als der Trumpismus.


Das ist zwar richtig, aber kein spezifisch amerikanisches Phänomen. Die polemische Kritik, dass "links" zu sein sich heute im Wesentlichen auf die Forderung beschränkt, dass von den 8 reichsten Menschen der Welt aber bitteschön 4 Women of Color zu sein haben, lässt sich mit einigem Recht auch auf die Zustände in Europa anwenden.


Ich fand es einen riesigen Fehler (ist vielleicht aber auch nur meine persönliche Präferenz), dass Biden gleich nach seiner Nominierung sagte, er werde auf jeden Fall eine Frau für den VP vorschlagen, aber jetzt ein paar Monate gewartet hat, um da eine Entscheidung bekannt zu geben. MMn hätte er lieber erstmal die Klappe halten oder gleich eine Frau mit Namen nennen sollen. So sieht es halt nicht nur so aus, sondern ist nachweislich der Fall, dass Harris den Job nur kriegt, weil sie ne Frau ist und nicht, weil sie die Beste für den Job ist. Aber das ist halt wieder das Problem mit der Wertesignalisierung der Liberalen. Hätte man gleich einen Namen genannt oder wenigstens so getan, als würde man nicht nach Geschlecht, sondern nach Qualifikation auswählen, hätte man hinterher auf die Frage, warum man eine Frau nominiert hat, immer ihr Fachwissen und ihre Souveränität etc. als Antwort liefern können und auf das Geschlecht erst gar nicht eingehen müssen. Jetzt muss man sich eben gefallen lassen, wenn keiner einem glaubt, dass man sie aufgrund ihres Könnens ausgewählt hat. Schulterzucken

Man wollte stattdessen halt lieber seinen Anhängern zeigen, wie wunderbar aufgeklärt und modern man ist. Ein Kuhhandel, wenn nicht gar eine Bankrotterklärung, je nachdem wie man zu der Sache steht. skeptisch

Nebenbei bemerkt kann ich Harris nicht ausstehen, aber das ist halt so eine Charakterfrage. Für den Job kann sie ja dennoch gut geeignet sein... nur interessiert das vermutlich keinen mehr.
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beachbernie
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Beitrag(#2221114) Verfasst am: 22.08.2020, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

@ Skeptiker.

Du weisst, dass die amerikanische "Arbeiterschaft" mehrheitlich Trump wählt?


Die Realitaet in den heutigen USA ist nun mal, dass wir mehr Fortschrittlichkeit unter Millardaeren als unter Arbeitern finden und ein Warren Buffett steht mir allemal näher als irgendsoein MAGA-Hut tragender Volldepp, der einem Egomanen Beifall klatscht, der ihm gerade seine Krankenversicherung stiehlt, waehrend er ins Bergwerk einfährt um Kohle zu fördern und sich seine Lunge zu ruinieren, deren Behandlung er nicht bezahlen kann, weil der, den er gewählt hat, ihm gerade seine Krankenversicherung gestohlen hat.

Vielleicht solltest Du alles, was Du in Büchern aus dem vorletzten Jahrhundert ueber "die Arbeiterklasse" gelesen hast, vergessen und Dir mal ein paar aktuellere Zahlen zu Gemüte führen:

https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-11-28/how-occupational-class-influences-u-s-voting-patterns


Wenn Du Fortschrittlichkeit in den USA finden willst, dann solltest Du besser anderswo danach suchen als bei den amerikanischen Arbeitern.
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Skeptiker
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Beitrag(#2221145) Verfasst am: 22.08.2020, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Skeptiker.

Du weisst, dass die amerikanische "Arbeiterschaft" mehrheitlich Trump wählt?


Die Klasse der Lohnarbeiter umfasst die Industriearbeiter ebenso wie die Büroarbeiter.

Der typische Trump-Wähler gehört nicht zur (Industrie-)Arbeiterklasse, sondern zur besser gestellten Mittelschicht:

Zitat:
Trump-Wähler verdienen überdurchschnittlich

Der typische Trump-Wähler ist eher Mittelklasse als Arbeiterklasse. Er verdient überdurchschnittlich, ist überdurchschnittlich gebildet. Und weiß. Kurz: Er gehört in den USA zur privilegierten Klasse. Es geht ihm im Vergleich zu Millionen anderen gut. Und trotzdem ist er wütend. Trotzdem hat er große Angst vor dem Absturz.

Der Pessimismus ist es, der die Trump-Anhänger verbindet. Kaum mehr einer glaubt an den amerikanischen Traum.


https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-wer-trump-wirklich-waehlt-1.2996402-2

Mitglieder der Mittelklasse mit einem Jahreseinkommen zwischen 50.000 und 100.000 Dollar mögen Trump sogar öfter als der Durchschnittsamerikaner (29 zu 27 Prozent). Das spricht wenn eher für die These, dass die abstiegsbedrohte Mittelschicht dem Populisten zugeneigt ist, oder diejenigen ihre (bisherigen) gesellschaftlichen Privilegien bedroht sehen.

https://yougov.de/news/2016/11/09/die-trump-unterstutzer-den-usa-leben-einem-rechten/


Siehe hierzu folgende Grafik vom DGB:



Einkommen und Wahlpräferenzen Clinton (blau) / Trump (rot) bei der US-Wahl 2016

Aus der folgenden Studie:
https://www.gdp.de/gdp/gdpnrw.nsf/id/557E34670D753197C125806C0041A6C4/$file/20161109_Bewertung_US_Wahl_2016.pdf

Für die Masse der Arbeiter und Angestellten gibt es in den USA nichts zu wählen. Ob damals Hillary oder Trump oder jetzt Biden oder Trump - das sind lediglich Nuancen, keine Unterschiede oder gar Gegensätze.

Ein kurzes Wort zur Wahlstatistik.

Meistens, wenn es um die Berufsgruppen geht, dann wird z.B. ermittelt, wieviel % von den Arbeitern z.B. Trump wählen.

Aussagefähiger ist die Frage, wieviel % von denen, die Trump wählen, Arbeiter sind. Solche Statistiken findet man kaum. Deshalb habe ich statt dessen die Einkommens- und Bildungsverteilung angegeben.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Die Realitaet in den heutigen USA ist nun mal, dass wir mehr Fortschrittlichkeit unter Millardaeren als unter Arbeitern finden und ein Warren Buffett steht mir allemal näher als irgendsoein MAGA-Hut tragender Volldepp, der einem Egomanen Beifall klatscht, der ihm gerade seine Krankenversicherung stiehlt, waehrend er ins Bergwerk einfährt um Kohle zu fördern und sich seine Lunge zu ruinieren, deren Behandlung er nicht bezahlen kann, weil der, den er gewählt hat, ihm gerade seine Krankenversicherung gestohlen hat.


Es ist objektiv im Interesse der ausgebeuteten Klassen, sich gemeinsam gegen die Ausbeutung zu wehren. Wenn diese Klassen dann Trump oder in Deutschland AfD wählen, hauen sie sich quasi selber in die Fr****.

Ob Milliardäre wie Buffett fortschrittlicher sind als durchschnittliche Arbeiter, könnte man erst dann beurteilen, wenn sie keine Milliardäre mehr sondern Arbeiter wären. Dann erst würde man sehen, wie die sich so verhalten würden.

Ich habe ansonsten von keinerlei fortschrittlichen Theorien gehört, die von US-Milliardären kommen, aber vielleicht kennst du ja welche.

Früher im antiken Griechenland waren die bedeutenden Philosophen oft Sklavenhalter, die sehr viel Zeit zum Philosophieren hatten und auch das eine oder andere zuwege brachten. Allerdings hatten sie wohl den einen oder anderen blinden Flecken was die Klassenstruktur ihrer antiken Gesellschaft betraf. Die Sklavenökonomie kam ihnen einfach ganz natürlich vor; sie haben sie einfach nicht thematisiert.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vielleicht solltest Du alles, was Du in Büchern aus dem vorletzten Jahrhundert ueber "die Arbeiterklasse" gelesen hast, vergessen und Dir mal ein paar aktuellere Zahlen zu Gemüte führen:

https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-11-28/how-occupational-class-influences-u-s-voting-patterns

Wenn Du Fortschrittlichkeit in den USA finden willst, dann solltest Du besser anderswo danach suchen als bei den amerikanischen Arbeitern.


Diese Statistik muss man noch normieren nach der Zahl der jeweiligen Berufsgruppen. Besser ist es, gleich den oben beschriebenen Weg zu gehen.
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Beitrag(#2221187) Verfasst am: 22.08.2020, 23:31    Titel: Re: Präsidentschaftswahl USA 2020 Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und in der Tat ist das Duo Biden und Harris keine Alternative zum Trumpismus:

Zitat:
Nun ist es wahrlich nicht schwer, gegen Trump und seine Politik zu sein. Schließlich vertritt er bestimmte fossile Kapitalfraktionen und macht eine Politik, die an rechtspopulistische Strömungen anschließt, die es in den USA immer wieder gab, die aber meistens nicht mehrheitsfähig waren. (...)

Das Team Biden/Harris allerdings wird auch eine Politik im Sinne des US-Kapitals machen und dabei anders als die Trump-Administration auf einen größeren Konsens setzen.


https://www.heise.de/tp/features/Biden-und-Harris-keine-Alternative-zum-Trumpismus-4875492.html


Peter Nowak setzt in seinem Artikel auf eine politische Bewegung von unten und beruft sich dabei auf die Philosophin Silvia Federici. (...)


Zumindest wird es dann eine andere Kompetenz dafür geben. Wie immer das dann zu verstehen ist - und wenn so, daß Biden sicher nicht zum Boykott inländischer Firmen aufrufen oder sie so plump "empfehlen" wird, daß dies de facto dieser Firma eher schaden wird.

Und es gibt ja auch andere Betrachtungen, etwa "What's the matter with Kansas?", die in eine ähnliche Richtung gehen: Die Wirtschaftspolitik kenne seit Jahren eigentlich nur eine Richtung, nämlich nach rechts, während die Parteien andererseits mit bestimmten Wertvorstellungen plakatierten. Insbesondere die Republikaner, die - obwohl sie doch schon seit Jahrzehnten in etlichen Staaten die Mehrheit stellen - merkwürdigerweise die Abtreibung immer noch nicht verboten hätten und Ähnliches. Eben auch, (weil man in Wahrheit wenig an "Werten" interessiert sei: Die Evangelikalen haben Trump gewählt, weil er die konservativste Wirtschaftspolitik umsetzen wollte - obwohl er im Wesentlichen nur an sich selbst glaubt; zum anderen) weil man ja beim nächsten Mal das Wahlvolk wieder an die Urnen haben wolle.

Zumindest aber gibt es ja offenbar Themen, die beim Wähler "gut anzukommen scheinen". Gehen wir davon aus, daß die meisten Politiker das nicht bloß ihrer Intuition überlassen, was sie sagen oder welcher Symbole sie sich bedienen. Es ging ja 2016 sogar die Sage, daß Hillary Clinton, als sie gefragt wurde, welche Eissorte sie am liebsten mag, herauszufinden versucht habe, was die USAner so mögen, damit sie "nichts Falsches" sage. Und ähnlich wird das auch hier sein, und man wird sogar in diesem Jahr versuchen, noch mehr Daten zu gewinnen als 2016, damit man nicht wieder übersieht, was der politische Gegner sieht und möglicherweise die Chance nutzt:

Bei den Demokraten (ich zitiere mich hier gerade selbst) fallen etwa diese Anrufungen des christlichen Gottes vom Anfang bis zum Ende auf. (Wobei natürlich bei den Demokraten eher der "mitfühlende Gott" propagiert wird und bei den Republikanern eher der "strafende Gott"? Aber eh wissen, daß der "Treueeid" in der heutigen Form mehr oder weniger ein Ergebnis des McCarthyismus ist. Immerhin einer der Momente der Geschichte, in der die Entstehung eines autoritären Systems in den USA am wahrscheinlichsten schien.)

Und natürlich, daß man zeigt, daß man fürs Militär ist: einmal dadurch, daß man ja auch Militärs, im Einsatz Verletzte bzw. im Fall des Todes deren Angehörige sprechen ließ, dann aber auch während der Ansprache, mit der Biden offiziell die Nominierung annahm und er auf einmal so - eigentlich uncharakteristisch laut - donnerte wie ein nordkoreanischer Nachrichtensprecher beim Wetterbericht.

Letztlich entsprechen Biden und Harris weit weniger dem Klischee vom "fiesen Amerikaner". Sie werden nicht willkürlich internationale Abkommen zerschlagen wie Trump das tut. Andererseits werden sie natürlich USAnische Interessen durchsetzen. Man mag in dem donnernden Tonfall, daß Feinde sich nicht zu sicher sein sollten, natürlich auch ein Indiz sehen, daß z.B. die umstrittene, unter Obama schon gepflegte Praxis der "Drohnung" von Verdächtigen in anderen Ländern wieder aufs Tapet kommen wird, sollte Joe Biden die Wahl gewinnen.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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göttertod
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Beitrag(#2221195) Verfasst am: 23.08.2020, 04:39    Titel: Antworten mit Zitat

Biden LOSING His Lead Over TRUMP! Still Won't Support Medicare-For-All!

Ganz ganz wichtig, wie überall auf der Welt aus der Sicht einer SPD/USA-Demokraten, Wählerstimmen rechts der ökonomischen Mitte fischen.
Olaf Scholz und Biden/DNC machen es vor, wie im Video ganz am Anfang.



https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/olaf-scholz-grundeinkommen-mindestlohn

Zitat:
Ein bedingungsloses Grundeinkommen habe er schon immer für falsch gehalten, sagt Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Eine Einführung der Leistung kann er sich nicht vorstellen: "Das wäre Neoliberalismus", sagte der SPD-Kanzlerkandidat


oh man.... der Scholz muss dringend im Ministerium für Wahrheit anfangen und sein Neusprech einfliessen lassen
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Skeptiker
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Beitrag(#2221236) Verfasst am: 23.08.2020, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

göttertod hat folgendes geschrieben:
Biden LOSING His Lead Over TRUMP! Still Won't Support Medicare-For-All!

Ganz ganz wichtig, wie überall auf der Welt aus der Sicht einer SPD/USA-Demokraten, Wählerstimmen rechts der ökonomischen Mitte fischen.
Olaf Scholz und Biden/DNC machen es vor, wie im Video ganz am Anfang.


Marginalisierung der - na ja - progressiven (?) Teile bei den Democrats. Sich ranzwanzen an die Rep-Wähler mit einem im Prinzip Trumpistischen Programm (unter'm Strich): und dies angesichts der Tatsache, dass viele Millionen Arbeiter ohnehin nicht zur Wahl gehen und angesichts eines Kandidaten wie Biden schon gar nicht.

Treffender Kommentar zum Video:

PolSmokesPot hat folgendes geschrieben:
Joe Biden has more in common with Trump than differences


Ziemlich elend übrigens die Rolle von Bernie Sanders (einer der "Marginalisierten"): Er unterstützt Biden und macht Werbung für ihn. Das sind die Progressiven bei den Democrats. Bei uns heißt das "Seeheimer" oder auch Scholz.

göttertod hat folgendes geschrieben:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/olaf-scholz-grundeinkommen-mindestlohn

Zitat:
Ein bedingungsloses Grundeinkommen habe er schon immer für falsch gehalten, sagt Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Eine Einführung der Leistung kann er sich nicht vorstellen: "Das wäre Neoliberalismus", sagte der SPD-Kanzlerkandidat


oh man.... der Scholz muss dringend im Ministerium für Wahrheit anfangen und sein Neusprech einfliessen lassen


Umwertung aller Werte (und also der Begriffe) - war schon das immer das Glanzstück der Rechten. Ist beim US-Wahlkampf nicht anders. zwinkern
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Beitrag(#2221237) Verfasst am: 23.08.2020, 13:07    Titel: Re: Präsidentschaftswahl USA 2020 Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:


Biden/Harris stützen sich vor allem auf die modernen Fraktionen des Kapitals. Dort wird die Wichtigkeit von Umweltschutz und auch der Diversität betont, weil das moderne Kapitel dort neue Felder zur Profitmaximierung sieht. Eine vorgeblich linksliberale Identitätspolitik, wie sie heute auf den unterschiedlichen Politikfeldern zu sehen ist, ist mit diesen modernen Kapitalstrategien sehr kompatibel. Doch auch große Teile der Linken spielen selber mit bei der Identitätspolitik.

Die Ablehnung des Trumpismus und seiner Basis wird so auch nur selten mit linken Inhalten begründet. Klassenkampf ist ein Begriff, der bei vielen Identitätslinken nicht besser beleumdet ist als der Trumpismus.


Das ist zwar richtig, aber kein spezifisch amerikanisches Phänomen. Die polemische Kritik, dass "links" zu sein sich heute im Wesentlichen auf die Forderung beschränkt, dass von den 8 reichsten Menschen der Welt aber bitteschön 4 Women of Color zu sein haben, lässt sich mit einigem Recht auch auf die Zustände in Europa anwenden.


Yupp, dieser Trend beschränkt sich nicht auf die USA. Das wollte ich damit auch keineswegs damit sagen.

Mit dieser Masche gelingt es, den Fokus weg der strukturellen Politik hin zu den sie repräsentierenden Personen zu lenken, also von der Politik als solcher abzulenken.
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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2221272) Verfasst am: 23.08.2020, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Linke (oder solche, die sich dafür halten) sich für zu fein, intellektuell oder gar moralisch zu überlegen halten, um sich um die Belange der Leberkäs-Etage der Gesellschaft zu kümmern,
dann werden sie weiter Wahlen verlieren und weitere Trumps und Bolsonaros werden kommen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21751

Beitrag(#2221297) Verfasst am: 23.08.2020, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Das Ausspielen von Anerkennungs- gegen Verteilungspolitik ist einfach Käse.
Wenn bestimmte Linke Defizite in der Klassenfrage haben, kann man das ja kritisieren (wenn es nicht eh bloß ein Strohmann gegen Identitätspolitiken ist, wie es mE ziemlich oft der Fall ist).
Das ist aber einfach kein Argument gegen eine Anerkennungspolitik zugunsten diskriminierter Gruppen. Beides schließt sich nicht nur nicht aus, sondern gehört mE sogar zusammen.

Und bei aller Kritik, die man an "wirtschaftsfreundlichen" Demokraten haben kann: Zu meinen, Trump sei auch nicht schlimmer als Biden, hat mMn ungefähr dieselbe Qualität wie das vordringliche Bekämpfen der "Sozialfaschisten" der SPD, während gleichzeitig die Macht den tatsächlichen Faschisten übergeben wurde.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Zumsel
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Beiträge: 4667

Beitrag(#2221303) Verfasst am: 23.08.2020, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das Ausspielen von Anerkennungs- gegen Verteilungspolitik ist einfach Käse.
Wenn bestimmte Linke Defizite in der Klassenfrage haben, kann man das ja kritisieren (wenn es nicht eh bloß ein Strohmann gegen Identitätspolitiken ist, wie es mE ziemlich oft der Fall ist).
Das ist aber einfach kein Argument gegen eine Anerkennungspolitik zugunsten diskriminierter Gruppen. Beides schließt sich nicht nur nicht aus, sondern gehört mE sogar zusammen.


Sollte zumindesr so sein. Wo "Identitätspolitik" allerdings auf einen Abklatsch dessen hinausläuft, was in der Wirtschaft unter "Diversitymanagement" oder dgl. läuft, ist der emanzipatorische Ursprung schon verloren.
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beachbernie
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Beitrag(#2221313) Verfasst am: 23.08.2020, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.youtube.com/watch?v=KuqhhrmhfCI&feature=share&fbclid=IwAR0Nvr5r1gHfXvG4qs-Z5Ti1QTZA5u_gM2EhRLhi32iapzVf6yLv1bLtN5A


Geschockt
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smallie
resistent!?



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Beiträge: 3613

Beitrag(#2221324) Verfasst am: 23.08.2020, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hab mir vor einigen Tagen die Rede von Kamala Harris auf dem Demokratischen Parteitag angesehen.

Sie sprach von den Schultern auf denen wir alle stehen. Und hat Hillary Clinton erwähnt, die aus meiner Sicht eher für das Problem der Demokratischen Partei steht.

Sie sprach von Familie, angefangen bei ihrer Mutter und zog dann immer weitere Kreise, darüber hinaus, was eigentlich Familie ist. Das fand ich, erm, interessant, weil:

smallie hat folgendes geschrieben:
- Die Ansichten von Donald Trump passen zu den Resten der Familienwerte, die besagen, daß "die unseren" zuerst kommen müßen. Mit "die unseren" sind bei Trump unterschwellig Amerikaner europäischer und christlicher Herkunft gemeint.


Eine Passage hat mir gut gefallen. Sie sagte, das Virus unterscheide nicht nach Hautfarben, dennoch habe es Schwarze und Lations härter getroffen.

Ihr Grinsen hat mich in manchen Momenten sehr irritiert, bin mir noch nicht sicher, ob jetzt ich schräg bin oder sie. zwinkern

Insgesamt fand ich die Rede sehr konservativ - nichts falsches darin, aber auch nichts überraschend gutes. Erschien mir wie ein Versuch, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden für ein Land nach Trump, Motto: play it safe. Obamas Reden waren allerdings einen Zacken inspirierter.

Vorläufig kann ich mich für Kamala Harris nicht erwärmen. Ich bin mir aber sicher, daß sie in einem Rededuell der Vizepräsidenten Mike Pence in Grund und Boden argumentieren wird. Mr. Green
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Beitrag(#2221345) Verfasst am: 24.08.2020, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das Ausspielen von Anerkennungs- gegen Verteilungspolitik ist einfach Käse.
Wenn bestimmte Linke Defizite in der Klassenfrage haben, kann man das ja kritisieren (wenn es nicht eh bloß ein Strohmann gegen Identitätspolitiken ist, wie es mE ziemlich oft der Fall ist).
Das ist aber einfach kein Argument gegen eine Anerkennungspolitik zugunsten diskriminierter Gruppen. Beides schließt sich nicht nur nicht aus, sondern gehört mE sogar zusammen.

Und bei aller Kritik, die man an "wirtschaftsfreundlichen" Demokraten haben kann: Zu meinen, Trump sei auch nicht schlimmer als Biden, hat mMn ungefähr dieselbe Qualität wie das vordringliche Bekämpfen der "Sozialfaschisten" der SPD, während gleichzeitig die Macht den tatsächlichen Faschisten übergeben wurde.



DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn Linke (oder solche, die sich dafür halten) sich für zu fein, intellektuell oder gar moralisch zu überlegen halten, um sich um die Belange der Leberkäs-Etage der Gesellschaft zu kümmern,
dann werden sie weiter Wahlen verlieren und weitere Trumps und Bolsonaros werden kommen.


Erstmal sollte es auch darum gehen, Trump und seine Leute vom Hof zu jagen.

Andererseits hat man damals bei George McGovern die Erfahrung gemacht, daß es sich nicht auszahlt, einen Kandidaten aufzustellen, der zwar für US-Verhältnisse sehr links ist, wenn der dann nicht gewählt wird, weil dann z.B. doch Viele Angst haben, daß man ihnen in die Kasse greifen könnte.

Man kann es natürlich immer so oder so darstellen: Es dürfte von Einigen (Trump?) als "Problem mangelnder Geschlossenheit" bemängelt werden, wenn sie feststellen, daß es innerhalb einer Partei verschiedene Faktionen gibt, und das dann als Angriffspunkt zu nutzen versuchen. Hillary Clinton - und die Tatsache, daß sie nicht Bernie Sanders ist -, kann ja den Turnout in 2016 gedrückt haben. Insofern muß es ja das Ziel der Demokraten sein, auch denen, die damals deswegen nicht gewählt haben, was zu geben.

AOC hat auch auf dem Nominierungsparteitag in dieser Zwei-Minuten-Videobotschaft, die man ihr zugestand, beispielsweise Bernie Sanders als Kandidaten anempfohlen. Daß man sie nicht rausgeschnitten hat, damit kann man ja auch demonstrieren wollen, daß es nicht darum gegangen sei, die Progressiven rauszudrängen oder ihre Meinung zu übergehen. Sanders hat z.B. erwähnt, daß die Partei das Ziel des 15-Dollar-Mindestlohns und Ähnliches ja letztlich geschluckt habe.

Man kann es womöglich sogar im Sinne eines Koan formulieren, daß auch eine Revolution mit dem ersten Schritt (mit dem Ersten, der losgeht o.ä.) beginnt. Oder eben, daß ein radikaler Systemwechsel (zumal gerade jetzt in einer akuten Gesundheitskrise) dazu führen könnte, daß das bereits Erreichte erstmal wieder verloren geht. (Es wäre ja gerade jetzt für Viele fatal, aus dem gewissen Versicherungsschutz rauszufallen, den sie erst durch Obamacare überhaupt bekommen haben.)

Es ist natürlich die Frage, was sich dann am Ende auch durchdrückt: Ins Wahlprogramm schreiben kann man natürlich viel.
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Blitzstrahl
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Beitrag(#2221405) Verfasst am: 24.08.2020, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

die US-Wahl ist ein bloßes Spektakel, so was wie eine bloße Zumutung, denn es steht da nix an Auswahl zur Verfügung, lediglich zwischen "Hinz und Kunz" kann ausgewählt werden, anders gesagt, 2 Strolche stehen da zur auswahl. Und weil das so ist, wählen viele US-Bürger erst gar nicht.
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Blitzstrahl
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Beitrag(#2221407) Verfasst am: 24.08.2020, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Text versehentlich 2 mal abgesendet
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astarte
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Beitrag(#2221414) Verfasst am: 24.08.2020, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Text versehentlich 2 mal abgesendet

Den letzten Beitrag kannst du selbst löschen, falls er doppelt ist, wenn noch niemand darauf geantwortet hat.
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Blitzstrahl
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Beitrag(#2221429) Verfasst am: 24.08.2020, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß leider nicht, wie ich löschen kann. Teil mir das doch mal bitte mit.
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sehr gut
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Beitrag(#2221431) Verfasst am: 24.08.2020, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Ich weiß leider nicht, wie ich löschen kann. Teil mir das doch mal bitte mit.

Bei deinem Beitrag auf klicken

Geht aber nur wenn noch kein anderer danach einen neuen Beitrag geschrieben hat.
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Blitzstrahl
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Beitrag(#2221432) Verfasst am: 24.08.2020, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

und wo ist das x ?
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astarte
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Beitrag(#2221434) Verfasst am: 24.08.2020, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Ich weiß leider nicht, wie ich löschen kann. Teil mir das doch mal bitte mit.

Bei deinem Beitrag auf klicken

Geht aber nur wenn noch kein anderer danach einen neuen Beitrag geschrieben hat.

so ist es. Rechts oben in jedem Beitrag.
Auch das Editieren mit geht nur eine gewisse Zeit nach dem Absenden (dreißig Tage glaub ich, oder weniger?)
damit kannst du etwas verbessern. Man sollte allerdings dann im Beitrag vermerken, was man verändert hat (Tippfehler, Wort eingefügt o.ä.) um den Sinn nicht nachträglich zu verändern.
Den Zitier-Knopf benutze bitte für fremde Beiträge, zu denen du dich äußerst, damit weiß der Leser, worauf Du Dich beziehst.

Es gibt dazu auch eine Regel:
Forumsregeln 2.3, Absatz 8 hat folgendes geschrieben:
Nachträgliche Veränderungen an eigenen Beiträgen, die den Diskussionsverlauf verfälschen oder unkenntlich machen, sind verboten. Änderungen in Zitaten aus fremden Beiträgen, die deren Sinn entstellen, sind ebenfalls verboten, es sei denn, es wird deutlich hervorgehoben, dass es sich um abgeänderte Zitate handelt.

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Beitrag(#2221437) Verfasst am: 24.08.2020, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, jetzt sehe ich das x, aber nur dann, wenn noch kein Beitrag erfolgte, also in meinem Fall ist da der Beitrag nicht mehr zu löschen.
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Beitrag(#2221741) Verfasst am: 26.08.2020, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

Eine der diversen Beobachtungen zum Parteitag der US-Republikaner

Man wähnt sich in gewisser Weise in einer Parallelwelt: Erstmal, es ist zum Teil durchaus geschickt inszeniert. Man läßt etliche Angehörige von Minderheiten sprechen, man versucht auch, Trump als leutselig, empathisch und freundlich gegenüber Frauen und Minderheiten etc. darzustellen, ihn sogar mit Abraham Lincoln (und Mohandas Gandhi) zu assoziieren.

Man versucht auf einer Seite, sich möglichst attraktiv darzustellen etc.. Es ist auch eine Verhandlungstaktik, nach Gemeinsamkeiten zu suchen, um den Anderen gewinnen zu können. (Während Andere die ersten dogwhistles aber schon im Vorspannvideo wähnten.)

Zum Teil aber ganz merkwürdig (das dürfte dann wohl das "red meat für die eigene Basis" sein), weil es die Welt ganz anders darzustellen scheint, etwa das Verhalten der Regierung in der Corona-Krise, das da sehr gelobt wird. Man sieht niemanden, der eine Schutzmaske trägt. Man hat sogar Ärzte und ehemalige Kranke gefunden, die das sehr gelobt haben. Eine gewisse Kimberly Guilfoyle (demnach die Partnerin von Trump jr.) tritt auf und hält eine Rede, zu der sich denken läßt: Versucht sie, Martin Luther Kings Redefiguren zu imitieren?

Man beachte auch das Vokabular, mit dem der politische Gegner bepflastet wird: Die BLM-Demonstranten sind natürlich der gefährliche, plündernde Mob. Einige Nutzer hier werden auch finden, daß Biden/Harris etc. nun nicht sehr viel mit Fidel Castro oder der KPCh gemein haben, sie werden dort aber als gefährliche Marxisten etc. etc. dargestellt, die versuchten, das Land in den Abgrund zu führen. Und natürlich, daß ja unter Obama/Biden Christen staatlich verfolgt worden wären, "die Medien" biased wären und lügen würden, um Trump anzuschmieren, es gäbe "Kräfte", die versuchten, die Wahl zu manipulieren u.ä. ... . (Und heißt das auch, daß die Administration z.B. in Florida alles versuchen wird, damit nicht die bösen, bösen Sozialisten den Staat gewinnen und "faith, family and freedom" zerstören und den Leuten die geliebten Waffen wegnehmen?) Und es wird auch die Ukraine-Geschichte mit Bidens Sohn Hunter wieder aufgewärmt, die wird bestimmt während des Wahlkampfes auch wiederkommen. Und die Köpfe der Factchecker werden schwirren.

Und dann ist auch die Frage, welche Themen die Partei eigentlich für die nächsten vier Jahre hat: Ja nun, erstmal will man natürlich darstellen, daß Trump auch die Fähigkeit habe, die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder auf die Füße zu bringen. Und dann natürlich(?): "school choice", das wurde so ungefähr siebenmal erwähnt.

Dem Kandidaten werden laut einigen Stimmen "nur noch Außenseiterchancen" eingeräumt. Ja, man hat 2016 gesagt, als dieses Video mit dem Talk über pussygrabbing usw. auftauchte, damit sei Kandidat Trump erledigt. Ich ängstige mich gerade: Heißt das also, daß er im Grunde gute Chancen hat, wiedergewählt zu werden?
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Skeptiker
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Beitrag(#2228347) Verfasst am: 15.10.2020, 07:25    Titel: US-Wahl 2020: Pest und Cholera - wie gehabt Antworten mit Zitat

Zitat:
Roland Benedikter über die verfahrene politische und mediale Situation in den USA und die Wahl zwischen Pest und Cholera

Roland Benedikter: Wir haben eine Situation, wie wir sie so in Amerikas Geschichte noch nie hatten. Die Zeit der großen Hoffnungsträger und Ideale ist bis auf weiteres vorbei. Man ist auf allen Seiten radikalisiert, vor allem unter den jüngeren Parlamentariern und Wählern, wählt aber zwischen den beiden ältesten Kontrahenten der Geschichte. Viele Amerikaner sind desillusioniert und sehen einen Kampf zwischen Pest und Cholera. Sie finden beide Kandidaten nicht geeignet, um in den kommenden Jahren substantiellen Fortschritt zu generieren und dazu die Lager aufeinander zuzubewegen - sowohl persönlich wie wegen ihrer politischen Geschichte. (...)

Die Entsachlichung und Entinhaltlichung des Wahlkampfs wurde durch die erste Präsidenschaftsdebatte zwischen Trump und Biden auch dem letzten Wähler katastrophal deutlich. Eine solche Zuspitzung auf die 3 Ps des Populismus: Personalisierung, Provokation und Populismus hat es seit Einführung von Präsidentschafts-Fernsehdebatten in den USA 1956 (Eleanor Roosevelt gegen Margaret Chase Smith) noch nicht gegeben. Wobei sich beide Konkurrenten an unsachlichen Tiefschlägen kaum nachstanden. (...)

Biden ... vertritt zum Teil Trumps Positionen, die er sich zu eigen gemacht hat - etwa betreffend seinen Slogan "Kauft amerikanisch!", was nur eine Variante von "Make America great again!" ist. Das fällt vielen auf. (...)

Die Methoden, um "unsere Ideale für Amerika" (Kamala Harris) durchzusetzen, sind ebenfalls problematisch - auf beiden Seiten. (...)

Ein Teil der Demokratietheorie ist mit dem aktuellen Zustand der USA überfordert. Deshalb tritt heute der neue Begriff des Maßstabs (scale) in die Politikanalyse ein: Sind die USA als offene Gesellschaft im Zeitalter von Digitalisierung und neuen Medien auf Dauer zu groß für ein Zweiparteiensystem?


https://www.heise.de/tp/features/US-Wahlen-Ausgang-ist-trotz-allem-offen-4928473.html


Um die *offene Gesellschaft* des Kapitaloligarchenstaates namens USA zu retten schlägt der nicht überforderte Politikwissenschaftler Roland Benedikter offenbar vor, in den USA noch mehr Parteien zu gründen.

Dabei sollte er doch sehen, dass selbst in Ländern wie der BRD, Italien oder Frankreich, sich aus noch so vielen Parteien bei näherem Hinsehen letzten Endes Parteistrukturen entwickelt haben, welche dem US-Zweiparteiensystem vergleichbar sind. In der BRD z.B. zeigen SPD, CDU/CSU und FDP sowie Teile der Grünen praktisch überhaupt keine Unterschiede mehr und der *Gegenpol* sind halt die Linken und Teile der Grünen. Die AfD hängt sich politisch mit ihrem Extrem-Neoliberalismus eindeutig an die große Koalition an.

Der Hintergrund der immer gleichen Tendenz von zwei politischen und Parteiblöcken ist der eines im Kapitalismus immer bestehenden Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit. Nur kommt etwa in den USA dieser Antagonismus in den zwei Parteien nicht wirklich zum Ausdruck und auch in der BRD kaum noch. Der politische Gegensatz wird allerdings noch simuliert, so dass einige Wählerschichten den Eindruck haben, die Parteikonglomerate würden tatsächlich so etwas darstellen wie grundsätzliche Alernativen.

In den USA ist es dagegen völlig klar. Die Kandidaten mögen sich noch unterscheiden in Charakter, Wissen, Eloquenz und Benehmen. Aber inhaltlich bewegen sie sich auf einem politischen Kontinuum, das keine Gegensätze mehr enthält.

Insofern ist die US-Gesellschaft auch nicht *offen*. Denn wirkliche politische Alternativen stehen gar nicht zur Wahl. Und dort, wo sie in anderen Ländern heute noch zur Wahl stehen, wie etwa in Bolivien, wetzen die rechten Putschisten schon die Messer. In der BRD läuft das mehr über die Umarmung der Linken durch die rechte SPD.

Wie auch immer: Sehen wir der US-Wahl zwischen Pest und Cholera mal mit simulierter Spannung entgegen. Cool
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#2228350) Verfasst am: 15.10.2020, 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

eine alternative bald?

https://en.wikipedia.org/wiki/Movement_for_a_People%27s_Party

https://peoplesparty.org

yt-kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCtdXoMN0UNmtNgFrUMAdW-g
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"als ob"
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wolle
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Beiträge: 3883

Beitrag(#2228359) Verfasst am: 15.10.2020, 12:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Artikel der New York Post bringt Bidens Sohn Hunter mit diversen Geschäften in Verbindung, für die seine Geschäftspartner in China Chi Ping Patrick Ho und Ye Jianming von Chinas größter privater Energie Gesellschaft CEFC China Energy Co. (mittlerweile bankrott) bereits offenbar verurteilt wurden.
"Beratungs"- Honorar war 10 Mio pro Jahr für drei Jahre alleine für "introductions", also Vermittlungen.
Es riecht nach Korruption, und der Artikel legt nahe, das Joe Biden "the big guy" mit profitiert hat.

https://nypost.com/2020/10/15/emails-reveal-how-hunter-biden-tried-to-cash-in-big-with-chinese-firm/ schrieb:
Zitat:
Another email — sent by Biden as part of an Aug. 2, 2017, chain — involved a deal he struck with the since-vanished chairman of CEFC, Ye Jianming, for half-ownership of a holding company that was expected to provide Biden with more than $10 million a year.


Es sollen noch weitere Fälle von fragwürdigen Geschäften veröffentlicht werden.
Twitter und Facebook haben mittlerweile die Verbreitung des Artikels eingeschränkt, was vom Team Trump als Zensur bewertet wird.
https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/bericht-ueber-joe-biden-weisses-haus-beklagt-twitter-sperre-17002576.html schrieb:
Zitat:
Ein Sprecher von Bidens Wahlkampfteam betonte in einer Stellungnahme an die Website „Politico“: „Wir haben Joe Bidens offizielle Zeitpläne aus dieser Zeit geprüft, und es gab nie ein Treffen, wie es behauptet wurde.“

Ein Treffen zwecks Korruption würde ich auch nicht als offizielles Treffen einstufen.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21751

Beitrag(#2228363) Verfasst am: 15.10.2020, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Ein Artikel der New York Post bringt Bidens Sohn Hunter mit diversen Geschäften in Verbindung, für die seine Geschäftspartner in China Chi Ping Patrick Ho und Ye Jianming von Chinas größter privater Energie Gesellschaft CEFC China Energy Co. (mittlerweile bankrott) bereits offenbar verurteilt wurden.
"Beratungs"- Honorar war 10 Mio pro Jahr für drei Jahre alleine für "introductions", also Vermittlungen.
Es riecht nach Korruption, und der Artikel legt nahe, das Joe Biden "the big guy" mit profitiert hat.

https://nypost.com/2020/10/15/emails-reveal-how-hunter-biden-tried-to-cash-in-big-with-chinese-firm/ schrieb:
Zitat:
Another email — sent by Biden as part of an Aug. 2, 2017, chain — involved a deal he struck with the since-vanished chairman of CEFC, Ye Jianming, for half-ownership of a holding company that was expected to provide Biden with more than $10 million a year.

"Bringt mit ... in Verbindung" heißt wohl üblicherweise: Wir haben keine Beweise, aber wir behaupten's halt mal.
Die Zeitung scheint so ungefähr das gedruckte Fox News zu sein.

wolle hat folgendes geschrieben:
Es sollen noch weitere Fälle von fragwürdigen Geschäften veröffentlicht werden.
Twitter und Facebook haben mittlerweile die Verbreitung des Artikels eingeschränkt, was vom Team
Trump als Zensur bewertet wird.

Dass das Trump-Team "Zensur" schreit, ist ungefähr so aussagekräftig wie gar nix. Das tun sie bei nder Behinderung jeder noch so abwegigen Lüge.

wolle hat folgendes geschrieben:
https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/bericht-ueber-joe-biden-weisses-haus-beklagt-twitter-sperre-17002576.html schrieb:
Zitat:
Ein Sprecher von Bidens Wahlkampfteam betonte in einer Stellungnahme an die Website „Politico“: „Wir haben Joe Bidens offizielle Zeitpläne aus dieser Zeit geprüft, und es gab nie ein Treffen, wie es behauptet wurde.“

Ein Treffen zwecks Korruption würde ich auch nicht als offizielles Treffen einstufen.

Die Zeitpläne von so hochrangigen Politikern werden in den USA mW sehr genau und als offizielle Dokumente geführt, mW ist das auch verpflichtend. Wenn da nix steht, hat das mE schon Belegkraft. Und sowieso müssten wohl die Beschuldigungen ihre Anschuldigungen belegen, nicht umgekehrt.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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smallie
resistent!?



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Beitrag(#2228368) Verfasst am: 15.10.2020, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Bringt mit ... in Verbindung" heißt wohl üblicherweise: Wir haben keine Beweise, aber wir behaupten's halt mal.
Die Zeitung scheint so ungefähr das gedruckte Fox News zu sein.

Die New York Post ist tatsächlich ein Käseblatt.

(Hab' sie aber auch schon mal zitiert, als es mir in den Kram passte. Pfeifen Aber immerhin ihren zweifelhaften Ruf erwähnt. zwinkern )

Kein Käseblatt ist The Atlantic. Die schreiben sowas über Hunter Biden:

The Atlantic hat folgendes geschrieben:
Hunter Bidens vollkommen legale, sozial akzeptable Korruption
SEPTEMBER 27, 2019

Aber die Ungeheuerlichkeit dieser Taten darf uns nicht blind machen für die Kultur der Einflussnahme, die sie umgibt und ermöglicht. Diese Kultur ist grundlegend für den zynischen Zustand, in dem wir uns befinden, und sie muss untersucht werden. Allzu oft besteht der Skandal nicht darin, dass das fragliche Verhalten per Bundesgesetz verboten ist, sondern vielmehr darin, wie viel skandalöses Verhalten vollkommen legal ist - und weitgehend akzeptiert wird.

Lassen Sie uns mit Hunter Biden beginnen. Im April 2014 wurde er Direktor von Burisma, dem grössten Erdgasproduzenten der Ukraine. Er hatte keine vorherige Erfahrung in der Gasindustrie und auch nicht mit ukrainischen Regulierungsfragen, seinem angeblichen Aufgabenbereich in Burisma. Er hatte jedoch eine unbezahlbare Qualifikation: seine einzigartige Position als Sohn des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, des neugeborenen wichtigsten Verbündeten der Ukraine.

Schon damals gab es eine Schablone dafür, wie Insider einer gasreichen Kleptokratie eine solche Krise ausnutzen konnten, indem sie westliche "Berater" benutzten, um ihre Plünderung zu erleichtern und zu legitimieren - und wie diese Westler davon in hohem Masse profitieren konnten.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2019/09/hunter-bidens-legal-socially-acceptable-corruption/598804/

(DeepL-Übersetzung)

The Atlantic hat folgendes geschrieben:
Wenn das Personal dem Kandidaten nicht sagen kann, was los ist
NOVEMBER 13, 2019

Die Biden-Kampagne möchte Sie glauben machen, dass nur Leute, die MAGA-Hüte tragen, glauben, dass es ein Problem ist, dass Hunter Biden im Vorstand von Burisma, einem ukrainischen Energieunternehmen, diente, während sein Vater die Bemühungen der Obama-Administration zur Bekämpfung der Korruption in der ukrainischen Energieindustrie anführte. Das ist nicht wahr. Die Obama-Leute, die sich um die Ukraine kümmerten, hielten es ebenfalls für ein Problem. Wie Glenn Thrush und Kenneth P. Vogel von der New York Times kürzlich berichteten: "Hunter Bidens Aktivitäten haben viele der Leute, die an der Ukraine-Politik arbeiten, als eine unnötige Ablenkung oder schlimmer, empfunden.

https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2019/11/joe-bidens-hillary-clinton-problem/601870/


Das geht in bisschen in die Richtung, die Skeptiker anspricht.
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hat Spaß



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Beitrag(#2228372) Verfasst am: 15.10.2020, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist dann aber ein ganz anderes Problem. Dann geht es nämlich nicht mehr um illegales Verhalten, das man dem (Sohn des) Kandidaten vorhalten könnte, sondern um das allgemeine politische System, in dem wirtschaftlicher Einfluss auf Politiker legal möglich ist.

Und, mit Verlaub - so etwas ist dann ja wohl wahrhaftig nicht ein spezifisches Problem der Demokraten. Im Gegenteil.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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