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Wladimir Putin und seine Taten
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2247051) Verfasst am: 06.04.2021, 21:19    Titel: Wladimir Putin und seine Taten Antworten mit Zitat

Weil ich den Titel dieses Threads ungeeignet finde, um über den Präsidenten der Russischen Föderation und seine Regierung sowie seinen Regierungsstil zu diskutieren, habe ich mal einen neuen Thread aufgemacht und beginne hiermit:

Zitat:
Mit einer Unterschrift hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin den theoretischen Machterhalt bis 2036 ermöglicht. Das Gesetz, das Putins bisherige Amtszeiten auf null setzt, wurde am Montag auf einem Regierungsportal veröffentlicht.

https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-putin-duerfte-bis-2036-regieren-1.5255858

EDIT: Hab den Thread umbenannt.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.


Zuletzt bearbeitet von jdf am 10.04.2021, 00:58, insgesamt einmal bearbeitet
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2247055) Verfasst am: 06.04.2021, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal eine Sache zu Putin, die leicht missverstanden werden kann, wenn man keine Quellenprüfung betreibt:



Tatsächlich ist die Darstellung bloß ein Entwurf des russischen Architekten Roman Vlasov. Weil die Darstellungsqualität von heutigen Programmen inzwischen ziemlich gut ist und das Bild mit geeigneter Blickrichtung und Entfernung hergestellt ist, ist kaum noch zu erkennen, dass es sich lediglich um ein gerendertes Bild handelt.

Er nennt es zwar "Putins House", meint es aber eher als Widmung: “PUTIN HOUSE: or a story about what his villa might look like.”

https://www.instagram.com/_vlasov_roman_/?utm_source=ig_embed

https://amazingarchitecture.com/visualization/putin-house-in-sochi-russia-designed-by-roman-vlasov
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#2247251) Verfasst am: 08.04.2021, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Was hat Wladimir vor?

Zitat:
Dmitri Kosak: Russland wird Donbass-Bewohner im Ernstfall schützen

Im Donbass eskaliert der Konflikt mit den ukrainischen Streitkräften wieder. Der Kreml zeigt sich besorgt über diese Situation. Vor diesem Hintergrund schließt Russland eine Unterstützung für die nicht anerkannten Republiken nicht aus.

Code:
https://de.rt.com/russland/115631-kosak-donbass-russland-bewohner-verteidigen/

Werden bald in Chersonska und Saporiska unterdrückte hilferufende Minderheiten entdeckt, die vor den ukrainischen Unterdrückern geschützt werden müssen? Wird es Vergewaltigungen geben? Kindermord?
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2247364) Verfasst am: 10.04.2021, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
GIJN Condemns Raid by Russian Agents on Home of IStories Editor Roman Anin

The Global Investigative Journalism Network condemns the raid today on the Moscow apartment of Roman Anin, one of Russia’s leading independent journalists, by agents of the Federal Security Bureau. Mr. Anin, the editor of IStories, is widely regarded as one of the world’s top investigative reporters, and this move by officials can only be interpreted as an attempt to silence his journalism.

https://gijn.org/2021/04/09/russian-agents-raid-home-of-investigative-journalist-roman-anin/



Ob der wohl ein Konto bei der Commerzbank hat?
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Alchemist
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2247372) Verfasst am: 10.04.2021, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Was hat Wladimir vor?

Zitat:
Dmitri Kosak: Russland wird Donbass-Bewohner im Ernstfall schützen

Im Donbass eskaliert der Konflikt mit den ukrainischen Streitkräften wieder. Der Kreml zeigt sich besorgt über diese Situation. Vor diesem Hintergrund schließt Russland eine Unterstützung für die nicht anerkannten Republiken nicht aus.

Code:
https://de.rt.com/russland/115631-kosak-donbass-russland-bewohner-verteidigen/

Werden bald in Chersonska und Saporiska unterdrückte hilferufende Minderheiten entdeckt, die vor den ukrainischen Unterdrückern geschützt werden müssen? Wird es Vergewaltigungen geben? Kindermord?


Vielleicht werden bald wieder vermehrt Urlaubsscheine für Soldaten für den Donbass ausgestellt werden skeptisch
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jdf
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2247532) Verfasst am: 12.04.2021, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die Sache ist auch beim Spiegel angekommen:

Zitat:
Russische Polizei durchsucht Wohnung von Investigativreporter
Russlands Polizei ist gegen Roman Anin vorgegangen. Sie beschlagnahmte seine Computer, Telefone und Dokumente. Der Reporter hatte kritisch über enge Vertraute von Präsident Putin berichtet.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/russischer-enthuellungsjournalist-polizei-durchsucht-wohnung-des-prominenten-kreml-kritikers-roman-anin-a-5171af32-2684-49a2-8f2f-6978b8ec962f

RT DE weiß nichts von der Sache, BTW.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2247550) Verfasst am: 12.04.2021, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch ein hübsches Schmankerl zur Sache Nawalny (immer noch im Hungerstreik):

Zitat:
Russland wirft Berlin Komplizenschaft mit Nawalny vor

Russland hat nach dem Erscheinen eines Enthüllungsvideos des russischen Oppositionellen Alexey Nawalny auf diplomatischem Weg schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhoben.
...
Konkret beschwerte sich der Gesandte der Regierung bei Staatssekretär Miguel Berger, deutsche Behörden hätten Nawalny nach seiner Behandlung in der Berliner Charité im Dezember 2020 eine Reise nach Dresden ermöglicht. Dort drehte der Kreml-Kritiker Aufnahmen vor dem Wohnblock, in dem Putin zu DDR-Zeiten als KGB-Agent gewohnt hatte.
...
Zudem kritisierte Moskaus Gesandter, die Bundesregierung habe Nawalny Zugang zum Stasi-Unterlagenarchiv ermöglicht, wo er Unterlagen zu Putin eingesehen hatte.
...
Berlin reagiert gelassen
...
Bei der Reise nach Dresden wurde Nawalny zwar tatsächlich durch Polizisten begleitet. Die Personenschützer sorgten allerdings nur für seine Sicherheit, da man nach dem Giftanschlag weitere Attacken auf ihn befürchtete.
...
Auch der zweite Vorwurf Russlands ist einigermaßen obskur. So steht das Stasi-Unterlagenarchiv allen Journalisten und Wissenschaftlern für Recherchen zur Verfügung. Über die dort vorliegenden Akten zu Putins Zeit in Deutschland wird schon seit Jahren immer wieder berichtet. Der Zugang Nawalnys war also alles andere als exklusiv.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/enthuellungsvideo-ueber-putin-russland-wirft-berlin-komplizenschaft-mit-nawalny-vor-a-a0e72bcc-eabc-4a71-b22b-09ef3e8dbfce

Anscheinend erwartet Putin, dass Nawalny in Deutschland genauso "rechtsstaatlich" behandelt wird wie in Russland. Das ist so absurd, dass man fast lachen will.
Angesichts der Entwicklung bleibt aber nur noch Kotzen. Ungustiöses im Blickfeld
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2247553) Verfasst am: 12.04.2021, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, dass der Nawalny einfach so in Deutschland reisen darf und dass Archive ihm einfach so zugänglich sind, scheint Herrn Putin ein merkwürdiges Konzept zu sein.
Oder, wahrscheinlicher: Er tut fürs Publikum so, das nicht näher nachprüft, ob das tatsächlich eine besondere Unterstützung durch die Regierung ist, sondern sich einfach mal merkt, dass Herr Putin sagt, dass das so ist.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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jdf
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Beitrag(#2247554) Verfasst am: 12.04.2021, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Oder, wahrscheinlicher: Er tut fürs Publikum so, das nicht näher nachprüft, ob das tatsächlich eine besondere Unterstützung durch die Regierung ist, sondern sich einfach mal merkt, dass Herr Putin sagt, dass das so ist.

Wahrscheinlicher, in der Tat. So kann die Regierung der Russischen Föderation der Bevölkerung der Russischen Föderation antideutsche Narrative verkaufen.

Ich sollte in Zukunft solche Meldungen auch mit Blick darauf lesen.
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2247574) Verfasst am: 12.04.2021, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat


https://twitter.com/OlgaNYC1211/status/1381610667019542528

Vllt mag 'sehr gut' mal bei seinen gut informierten Kreisen in St. Petersburg nachfragen, ob an dieser Sache was dran ist...
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Beitrag(#2250353) Verfasst am: 10.05.2021, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Zitat:
2nd Doctor in Omsk Where Navalny Was Treated Dies Of a Heart Attack

Rustam Agishev, well-known doctor in Omsk, head of the Department of Traumatology and Orthopedics of hospital BSMP-1, has died according the the hopital’s website at the age of 63. According to local Taiga News outlet, Agishev, suffered a stroke in December 2020.

https://olgalautman.com/2021/03/28/2nd-doctor-in-omsk-where-navalny-was-treated-dies-of-a-heart-attack/

Oh je. Da wünsche ich dem übrigen Behandlungsteam aber Gesundheit und ein langes Leben.

Zitat:
Früherer Klinikchef in Omsk
Nawalnys Ex-Arzt nach Jagdausflug vermisst
Alexander Murachowski ist von einem Jagdausflug in Russland nicht zurückgekehrt. Der Mediziner hatte 2020 den vergifteten Kremlkritiker Alexej Nawalny behandelt – und behauptet, dieser habe nur eine Stoffwechselstörung.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/alexander-murachowski-frueherer-arzt-von-nawalny-ist-verschollen-a-1a896fb5-ecfd-447f-a2f7-0cb441e6870e

Der nächste... Zufall...?
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jdf
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2250433) Verfasst am: 10.05.2021, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nawalnys Ex-Arzt wieder aufgetaucht
Von einem Jagdausflug am Freitag kehrte der Omsker Ex-Klinikchef und Arzt von Alexej Nawalny tagelang nicht zurück. Nun hat Alexander Murachowski den Weg allein zurückgefunden – offenbar unbeschadet.

https://www.spiegel.de/ausland/russland-alexej-nawalny-ex-arzt-alexander-murachowski-wieder-aufgetaucht-a-ee91872f-2378-4a14-ae72-00e687863c7e

Schwein gehabt. Dann bisher doch nur zwei.
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Wilson
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Beitrag(#2253106) Verfasst am: 10.06.2021, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

was macht eigentlich nawalny?
https://www.spiegel.de/ausland/nawalny-organisationen-von-gericht-als-extremistisch-eingestuft-a-49f3ae30-7a9c-4701-b0f1-b5387694d24f

Zitat:
Urteil gegen Kremlkritiker
Russisches Gericht stuft Nawalnys Organisationen als »extremistisch« ein
Die russische Justiz hat mehrere Organisationen des Oppositionellen Alexej Nawalny endgültig verboten, sie dürfen damit nicht bei Wahlen im Land antreten.
(...)
So reagieren die USA
Die US-Regierung verurteilte nun auch den jüngsten Schritt der russischen Justiz: »Mit dieser Maßnahme hat Russland faktisch eine der wenigen verbliebenen unabhängigen politischen Bewegungen des Landes kriminalisiert«, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price. Washington rief Russland auf, die Bezeichnung von gewaltfreien Organisationen als extremistisch einzustellen, Nawalny und seine Anhänger nicht länger zu unterdrücken und internationale Verpflichtungen zur Achtung und Gewährleistung von Menschenrechten und Grundfreiheiten zu erfüllen.




ansonsten generell zur nawalny-berichterstattung,fragt man den spiegel:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=nawalny&seite=1

suchkriterien:
zeitraum der suche
-letztes jahr

inhalt
- überschriften und vorspann:

erschienen bei
-allen publikationen

364 ergebnisse



siehe auch:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1

was macht assange?
selbe kriterien

16 ergebnisse

letzter artikel mit assange in der leitzeile

Zitat:
WikiLeaks-Gründer: Gericht lehnt Julian Assanges Freilassung ab
Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange muss im Gefängnis bleiben. Ein Londoner Gericht wies seinen Antrag auf Freilassung auf Kaution ab.
6. Januar 2021, 12:37 Uhr • Ausland

https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
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Beitrag(#2253151) Verfasst am: 10.06.2021, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ansonsten generell zur nawalny-berichterstattung,fragt man den spiegel:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=nawalny&seite=1

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zeitraum der suche
-letztes jahr

inhalt
- überschriften und vorspann:

erschienen bei
-allen publikationen

364 ergebnisse



siehe auch:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1

was macht assange?
selbe kriterien

16 ergebnisse

letzter artikel mit assange in der leitzeile

Zitat:
WikiLeaks-Gründer: Gericht lehnt Julian Assanges Freilassung ab
Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange muss im Gefängnis bleiben. Ein Londoner Gericht wies seinen Antrag auf Freilassung auf Kaution ab.
6. Januar 2021, 12:37 Uhr • Ausland

https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1

Hast du für dich eine Erklärung dafür? Einordnung? Bezeichnung?
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Beitrag(#2253168) Verfasst am: 10.06.2021, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Hast du für dich eine Erklärung dafür?

Ich habe eine.
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20907
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2253199) Verfasst am: 11.06.2021, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
ansonsten generell zur nawalny-berichterstattung,fragt man den spiegel:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=nawalny&seite=1

suchkriterien:
zeitraum der suche
-letztes jahr

inhalt
- überschriften und vorspann:

erschienen bei
-allen publikationen

364 ergebnisse



siehe auch:
https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1

was macht assange?
selbe kriterien

16 ergebnisse

letzter artikel mit assange in der leitzeile

Zitat:
WikiLeaks-Gründer: Gericht lehnt Julian Assanges Freilassung ab
Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange muss im Gefängnis bleiben. Ein Londoner Gericht wies seinen Antrag auf Freilassung auf Kaution ab.
6. Januar 2021, 12:37 Uhr • Ausland

https://www.spiegel.de/suche/?suchbegriff=assange&seite=1

Hast du für dich eine Erklärung dafür? Einordnung? Bezeichnung?


z.b. es ist so, wie nils melzer in den interviews gesagt hat:

Zitat:

Nun hat im Januar 2021 ein Gericht entschieden, dass Assange genau aus diesem Grund nicht ausgeliefert werden darf – weil nämlich die Verhältnisse in einem US-Gefängnis ihm aus medizinischen Gründen nicht zumutbar seien. Assanges Anhänger haben das Urteil wie einen Sieg gefeiert. Sie sind da skeptischer …

Das Urteil ist in zweifacher Hinsicht kein Sieg: Es ist gefährlich für Assange und verheerend für kritischen Journalismus in aller Welt. Prozesstechnisch bedeutet das Urteil, dass nicht Assange, sondern die US-Regierung dagegen berufen kann – und dann natürlich nur in dem einen Punkt, in dem ihr bisher nicht recht gegeben wurde, nämlich der Auslieferung. Hier muss die Regierung nur sagen, wir garantieren, dass wir Assange ordentlich behandeln werden und dass eine allfällige Todesstrafe nicht vollstreckt wird. Dann könnte die nächste Instanz das Urteil aufheben und Assange ausliefern, ohne sich mit all den anderen Fragen zu befassen, wie etwa mit Folter, Prozessgarantien und Pressefreiheit.

Was bedeutet das Urteil für den Journalismus?

Besonders verhängnisvoll ist der Inhalt jener Punkte im Urteil, in denen das Gericht den Amerikanern ausdrücklich recht gibt: Demnach dürfen Journalisten in Zukunft keine geheimen Dokumente mehr entgegennehmen, ohne dass sie sich strafbar machen. Das Urteil sagt: Was Assange gemacht hat, sei nicht von der Pressefreiheit gedeckt und sei nicht nur unter dem US Espionage Act in Amerika, sondern unter dem britischen Official Secrets Act bereits heute auch im Vereinigten Königreich strafbar.

Das müsste die Medien eigentlich alarmieren. Doch nach der anfänglich enthusiastischen Partnerschaft sind die Medien auf Distanz zu Assange gegangen. Warum?

Ich weiß nicht, ob es Deals gegeben hat mit einzelnen Medien. Denn im Grunde könnte die US-Behörden alle Medien, die damals mitgemacht haben – die New York Times, den Guardian oder den Spiegel –, genauso verfolgen wie Assange. Es kann schon sein, dass man da jetzt zurückhaltender ist. Es ist aber auch so, dass die Medien das Interesse an Assange verloren haben. Das dürfte mit den Vergewaltigungsvorwürfen zusammenhängen – ich habe Ihnen ja erzählt, wie das auch bei mir zu Ablehnung geführt hat. Es dürfte aber auch so sein, dass man Wikileaks ausgequetscht hat, solange es spektakuläre Enthüllungen zu bieten hatte, besonders zu den Kriegen in Afghanistan und Irak. Danach hat man Wikileaks dann fallen gelassen und zum Sündenbock für alle anderen gemacht. Es ist ja wie beim Mobbing: Niemand war schuld, niemand interveniert, niemand stellt sich hinter das Opfer.

https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/interview-un-sonderberichterstatter-nils-melzer-fall-julian-assange-bericht-psychische-folter-li.159865

nun könnte man auch sagen, bei nawalny ist ja derzeit auch mehr los.
mehr? was ist der inhalt dieses mehrs?
z.b. wird bei anderen, allerdings eher nicht in den sog. leitmedien durchaus über assange, aktionen um seinen fall und z.b. bucherscheinungen berichtet. also gäbe es schon was zu berichten oder recherchieren.
und der spiegel ist doch sonst so innovativ...
ich habe z.b. nichts über das buch "der fall julien assange" von nils melzer im spiegel gefunden, ich meine, der mann "wurde ab dem 1. November 2016 vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zum Sonderberichterstatter über Folter ernannt"!
https://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Melzer


https://www.spiegel.de/ausland/alexej-nawalny-tochter-ueberbringt-botschaft-aus-dem-gefaengnis-a-1dea3db6-30b9-4ecc-a564-f55f00d0eb02
Inhaftierter Oppositionspolitiker
Nawalnys Tochter überbringt Botschaft aus dem Gefängnis
09.06.2021,
interessant in diesem aktuellen artikel über nawalny, also eine meldung wert, ist die preisverleihung durch denjährlich stattfindenden Genfer Menschenrechtsgipfel:
https://www.spiegel.de/ausland/alexej-nawalny-tochter-ueberbringt-botschaft-aus-dem-gefaengnis-a-1dea3db6-30b9-4ecc-a564-f55f00d0eb02
Zitat:
Ein Zeichen, dass sich die Welt kümmert«
Daria Nawalnaja bedankte sich im Namen ihres Vaters für den Preis vom sogenannten Genfer Gipfel für Menschenrechte und Demokratie. Dahinter stehen 25 Nichtregierungsorganisationen, die sich für Menschenrechte einsetzen. Nawalny erhalte den Preis für seinen »außerordentlichen Mut und die heroischen Bemühungen«, mit denen er auf die »schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen« durch die russische Regierung unter Präsident Wladimir Putin aufmerksam mache, sagte Hillel Neuer, Chef der Nichtregierungsorganisation UN Watch. »Es ist ein Zeichen, dass sich die Welt kümmert«, sagte Nawalnaja über den Preis.


Zitat:
UN Watch ist eine 1993 gegründete Nichtregierungsorganisation, die die Aktivitäten und Beschlüsse der UNO kritisch untersucht

https://de.wikipedia.org/wiki/UN_Watch
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Beiträge: 25405

Beitrag(#2253869) Verfasst am: 20.06.2021, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Westliche Staatsführungen berufen sich auf die Menschenrechte. Das wäre glaubwürdiger, wenn da auch Staaten eingeschlossen würden – Saudi-Arabien zum Beispiel –, die üblicherweise foltern und Hinrichtungen für normal halten. Das nimmt der Westen hin, Saudi-Arabien ist »unser« Freund. Was Russland angeht, liegt die Vermutung nahe, dass der Kalte Krieg in den Geistern fortwährt. Was Putin selbst angeht, sollte man näher hinschauen.

Der Mann ist westlich sozialisiert. Er spricht Deutsch. Der miserable russische Präsident Boris Jelzin hatte eine gute Idee, als er Putin zu seinem Nachfolger ernannte. Weil Jelzin die russische Wirtschaft nach neoliberalen Prinzipien aufzog, hielt der Westen ihn für einen prima Partner, was damit der russischen Wirtschaft angetan wurde, war nicht von Belang. Putin, das mag angemerkt sein, hat sich nicht an die Macht geputscht; und er hat dann den Schrotthaufen von Land, den Jelzin hinterließ, halbwegs aufzuräumen versucht. Unter Jelzin war alles in Russland durch und durch korrupt. Unter Putin geht es übersichtlich korrupt zu, für die Bürger berechenbar. Dergleichen Zustände in Deutschland: undenkbar. In dem Riesenland Russland freilich war es ein großes Unterfangen, es so weit zu bringen.

2001 hielt Putin eine Rede vor dem Deutschen Bundestag, etliche Sätze sagte er auf Deutsch. Er schlug vor, es möge eine Freihandelszone von Wladiwostok bis Lissabon eingerichtet werden. Auch einen Beitritt Russlands zur Nato schlug er vor. Die Parlamentarier standen auf und applaudierten. Passiert ist seitdem aber weniger als kaum etwas. Der Westen hatte etwas gegen Russland. 2007 versuchte Putin es erneut. Das war anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz. Putin warnte, er beschwor die Zuhörer: Die Fortführung westlicher Politik gegen Russland, auch vom Uno-Sicherheitsrat ungedeckte Interventionen wie 1999 im Kosovo, würde dem Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ungemein schaden. Er bat, er plädierte: Wir, Russland, wir möchten mit euch kooperieren. Frank-Walter Steinmeier, damals deutscher Außenminister, ging in seiner Rede auf Putins Avance nicht nennenswert ein. In jenen Jahren sagte ein offizieller Mensch vom Kreml einem Journalisten: »Wir können machen, was wir wollen. Ihr mögt uns nicht.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wladimir-putins-wahres-gesicht-kolumne-a-949edda7-d20a-448d-ae48-3c4b7e601127
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20907
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2253871) Verfasst am: 20.06.2021, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Westliche Staatsführungen berufen sich auf die Menschenrechte. Das wäre glaubwürdiger, wenn da auch Staaten eingeschlossen würden – Saudi-Arabien zum Beispiel –, die üblicherweise foltern und Hinrichtungen für normal halten. Das nimmt der Westen hin, Saudi-Arabien ist »unser« Freund. Was Russland angeht, liegt die Vermutung nahe, dass der Kalte Krieg in den Geistern fortwährt. Was Putin selbst angeht, sollte man näher hinschauen.

Der Mann ist westlich sozialisiert. Er spricht Deutsch. Der miserable russische Präsident Boris Jelzin hatte eine gute Idee, als er Putin zu seinem Nachfolger ernannte. Weil Jelzin die russische Wirtschaft nach neoliberalen Prinzipien aufzog, hielt der Westen ihn für einen prima Partner, was damit der russischen Wirtschaft angetan wurde, war nicht von Belang. Putin, das mag angemerkt sein, hat sich nicht an die Macht geputscht; und er hat dann den Schrotthaufen von Land, den Jelzin hinterließ, halbwegs aufzuräumen versucht. Unter Jelzin war alles in Russland durch und durch korrupt. Unter Putin geht es übersichtlich korrupt zu, für die Bürger berechenbar. Dergleichen Zustände in Deutschland: undenkbar. In dem Riesenland Russland freilich war es ein großes Unterfangen, es so weit zu bringen.

2001 hielt Putin eine Rede vor dem Deutschen Bundestag, etliche Sätze sagte er auf Deutsch. Er schlug vor, es möge eine Freihandelszone von Wladiwostok bis Lissabon eingerichtet werden. Auch einen Beitritt Russlands zur Nato schlug er vor. Die Parlamentarier standen auf und applaudierten. Passiert ist seitdem aber weniger als kaum etwas. Der Westen hatte etwas gegen Russland. 2007 versuchte Putin es erneut. Das war anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz. Putin warnte, er beschwor die Zuhörer: Die Fortführung westlicher Politik gegen Russland, auch vom Uno-Sicherheitsrat ungedeckte Interventionen wie 1999 im Kosovo, würde dem Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ungemein schaden. Er bat, er plädierte: Wir, Russland, wir möchten mit euch kooperieren. Frank-Walter Steinmeier, damals deutscher Außenminister, ging in seiner Rede auf Putins Avance nicht nennenswert ein. In jenen Jahren sagte ein offizieller Mensch vom Kreml einem Journalisten: »Wir können machen, was wir wollen. Ihr mögt uns nicht.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wladimir-putins-wahres-gesicht-kolumne-a-949edda7-d20a-448d-ae48-3c4b7e601127


da muss man nun aber schon aufpassen, dass dererlei berichterstattung nicht überhand nimmt. stichwort: false balance.
und der hinweis auf saudi arabien riecht nach Whataboutism
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Zuletzt bearbeitet von Wilson am 20.06.2021, 10:34, insgesamt einmal bearbeitet
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DonMartin
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Beitrag(#2253872) Verfasst am: 20.06.2021, 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wir, Russland, wir möchten mit euch kooperieren. Frank-Walter Steinmeier, damals deutscher Außenminister, ging in seiner Rede auf Putins Avance nicht nennenswert ein. In jenen Jahren sagte ein offizieller Mensch vom Kreml einem Journalisten: »Wir können machen, was wir wollen. Ihr mögt uns nicht.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wladimir-putins-wahres-gesicht-kolumne-a-949edda7-d20a-448d-ae48-3c4b7e601127

Besonders intelligent war die westliche Politik gegenüber Russland in der Tat nicht.
Einen besiegten Gegner, mit dem man immer noch mehr Vorstellungen teilt als mit China oder Islamistan,
sollte man - vorsichtig - in den eigenen Verein aufnehmen statt ihn zu dissen.
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DonMartin
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Beitrag(#2253875) Verfasst am: 20.06.2021, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:

da muss man nun aber schon aufpassen, dass dererlei bericherstattung nicht überhand nimmt. stichwort: false balance.
und der hinweis auf saudi arabien riecht nach Whataboutism

Nein, das ist kein whataboutismus sondern der Vergleich von vergleichbarem.
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Beitrag(#2253877) Verfasst am: 20.06.2021, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
da muss man nun aber schon aufpassen, dass dererlei berichterstattung nicht überhand nimmt. stichwort: false balance.
und der hinweis auf saudi arabien riecht nach Whataboutism

Wenn keiner etwas sagen will, was du dann scheiße finden kannst, machst du den Job gleich selber, ne?
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Wilson
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Beitrag(#2253883) Verfasst am: 20.06.2021, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

da muss man nun aber schon aufpassen, dass dererlei bericherstattung nicht überhand nimmt. stichwort: false balance.
und der hinweis auf saudi arabien riecht nach Whataboutism

Nein, das ist kein whataboutismus sondern der Vergleich von vergleichbarem.

ach
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Skeptiker
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Beitrag(#2253888) Verfasst am: 20.06.2021, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Westliche Staatsführungen berufen sich auf die Menschenrechte. Das wäre glaubwürdiger, wenn da auch Staaten eingeschlossen würden – Saudi-Arabien zum Beispiel –, die üblicherweise foltern und Hinrichtungen für normal halten. Das nimmt der Westen hin, Saudi-Arabien ist »unser« Freund. Was Russland angeht, liegt die Vermutung nahe, dass der Kalte Krieg in den Geistern fortwährt. Was Putin selbst angeht, sollte man näher hinschauen.

Der Mann ist westlich sozialisiert. Er spricht Deutsch. Der miserable russische Präsident Boris Jelzin hatte eine gute Idee, als er Putin zu seinem Nachfolger ernannte. Weil Jelzin die russische Wirtschaft nach neoliberalen Prinzipien aufzog, hielt der Westen ihn für einen prima Partner, was damit der russischen Wirtschaft angetan wurde, war nicht von Belang. Putin, das mag angemerkt sein, hat sich nicht an die Macht geputscht; und er hat dann den Schrotthaufen von Land, den Jelzin hinterließ, halbwegs aufzuräumen versucht. Unter Jelzin war alles in Russland durch und durch korrupt. Unter Putin geht es übersichtlich korrupt zu, für die Bürger berechenbar. Dergleichen Zustände in Deutschland: undenkbar. In dem Riesenland Russland freilich war es ein großes Unterfangen, es so weit zu bringen.

2001 hielt Putin eine Rede vor dem Deutschen Bundestag, etliche Sätze sagte er auf Deutsch. Er schlug vor, es möge eine Freihandelszone von Wladiwostok bis Lissabon eingerichtet werden. Auch einen Beitritt Russlands zur Nato schlug er vor. Die Parlamentarier standen auf und applaudierten. Passiert ist seitdem aber weniger als kaum etwas. Der Westen hatte etwas gegen Russland. 2007 versuchte Putin es erneut. Das war anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz. Putin warnte, er beschwor die Zuhörer: Die Fortführung westlicher Politik gegen Russland, auch vom Uno-Sicherheitsrat ungedeckte Interventionen wie 1999 im Kosovo, würde dem Verhältnis zwischen dem Westen und Russland ungemein schaden. Er bat, er plädierte: Wir, Russland, wir möchten mit euch kooperieren. Frank-Walter Steinmeier, damals deutscher Außenminister, ging in seiner Rede auf Putins Avance nicht nennenswert ein. In jenen Jahren sagte ein offizieller Mensch vom Kreml einem Journalisten: »Wir können machen, was wir wollen. Ihr mögt uns nicht.«


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wladimir-putins-wahres-gesicht-kolumne-a-949edda7-d20a-448d-ae48-3c4b7e601127


Das war eine Friedenschance, auch eine Chance friedlicher und ziviler Kooperation mit Russland. Aber was willst du machen mit solch einer deutschen Regierung, die in der Tradition einer 125-jährigen Feindschaft der deutschen Klassen mit Russland standen und stehen?

Auch die Historikerin und ehemalige Journalistin Gabriele Krone-Schmalz hat auf die Angebote Putins seinerzeit hingewiesen und beklagt die vertane Chance, insbesondere auch die Chance eines anderen Putins:

"Putin war in seiner ersten Amtszeit eine Chance für Europa" | artour | MDR

Und hier die Rede Putins 2001 vor dem deutschen Bundestag:

Putins ignorierte Bundestagsrede vor 17 Jahren: Plädoyer für ein gemeinsames europäisches Haus

Da kann jeder selber seinen eigenen Eindruck gewinnen.

Heute ist das Verhältnis mit Russland düster. Aufgerüstet wird die Ukraine frei nach dem Motto von Paul Rohrbach, einem der führenden deutschen Journalisten im Jahre 1897: "Wenn der Tag kommt, wo Rußland das Schicksal herausfordert, dann, ja dann könnte Rußland zertrümmert werden. Wer Kiew hat, kann Rußland zwingen!".

"Wer Kiew hat, kann Rußland zwingen!" - Das könnte auch von heute stammen.

Man möchte fast annehmen, dass sich der deutsche Imperialismus kein Stück verändert hat.
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Prof. Dr. Sabine Schiffer: Narrative der Propaganda in den aktuellen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten (IPPNW)

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Beitrag(#2253910) Verfasst am: 20.06.2021, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das war eine Friedenschance, auch eine Chance friedlicher und ziviler Kooperation mit Russland. Aber was willst du machen mit solch einer deutschen Regierung, die in der Tradition einer 125-jährigen Feindschaft der deutschen Klassen mit Russland standen und stehen?

Kooperation, also auf Augenhöhe? Oder Vasallentum der 90er?
Vielleicht würde ich statt Feindschaft eher "Gering(er)schätzung" sagen, was in deutsch-Extremzeit (41-45) zum Untermenschen wurde.
Das Problem mit Putin ist das mit dem ein Vasallentum ("Position der Stärke", "gute Tradition deutscher Außenpolitik") schwerer möglich ist, der will -wenn- Partnerschaft, gleichberechtigtes Mitspracherecht für beide Seiten.
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Beitrag(#2253919) Verfasst am: 20.06.2021, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Auch aus dem Artikel:
[url]Putin hat nicht die Absicht, Länder des Baltikums, Polen oder die Ukraine zu überfallen. [/url]
Abgesehen von der Krim natürlich. Und abgesehen von dem, was russische Soldaten "auf Urlaub" so in der Ostukraine machen. Und gut, dass sie Georgien in der Aufzählung vergessen hat ...

Das entwertet nicht alles, was in dem Artikel steht. Aber dieser Satz, um eine Formulierung des Artikels zu verwenden, kann doch nur als Scherz gemeint sein.
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Alchemist
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Beitrag(#2253931) Verfasst am: 20.06.2021, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch aus dem Artikel:
[url]Putin hat nicht die Absicht, Länder des Baltikums, Polen oder die Ukraine zu überfallen. [/url]
Abgesehen von der Krim natürlich. Und abgesehen von dem, was russische Soldaten "auf Urlaub" so in der Ostukraine machen. Und gut, dass sie Georgien in der Aufzählung vergessen hat ...

Das entwertet nicht alles, was in dem Artikel steht. Aber dieser Satz, um eine Formulierung des Artikels zu verwenden, kann doch nur als Scherz gemeint sein.


Die Polen sehen das sicherlich anders, als Frau Augstein:
https://www.spiegel.de/ausland/bedrohung-durch-russland-was-das-militaer-uebt-ist-beaengstigend-interview-mit-radoslaw-sikorski-a-e0dfbfb5-45d8-48f3-b049-6994490089f7

Zitat:
SPIEGEL: Was ist Ihr Worst-Case-Szenario für einen russischen Angriff?

Sikorski: Ich sage nicht, dass in naher Zukunft etwas Schlimmes passieren wird. Aber was das russische Militär übt, ist beängstigend; sie haben den Einmarsch in die baltischen Staaten und Polen geübt, und sie haben die Detonation einer Atombombe über Nato-Gebiet durchgespielt. Die Russen nennen das Deeskalation, weil sie glauben, dass sie uns betäuben und den Konflikt zu ihren Bedingungen regeln können. Und da haben sie vielleicht nicht unrecht.
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zelig
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Beitrag(#2253947) Verfasst am: 21.06.2021, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt gibt wahrlich viele Gründe die russische Regierung zu kritisieren. Den Kommentar von Augstein habe ich Zitiert, weil er deutlich macht, daß der Westen selber das größte Interesse an dieser Entwicklung hatte und wohl noch hat.
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Beitrag(#2253972) Verfasst am: 21.06.2021, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt gibt wahrlich viele Gründe die russische Regierung zu kritisieren. Den Kommentar von Augstein habe ich Zitiert, weil er deutlich macht, daß der Westen selber das größte Interesse an dieser Entwicklung hatte und wohl noch hat.

Interesse scheint an etwas wie einen rechtlich eingeschränkten Kolonialstaat oder Vasallenstaat zu sein, der muß irgendwie unterwürfig sein.


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Alchemist
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Beitrag(#2253973) Verfasst am: 21.06.2021, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Es gibt gibt wahrlich viele Gründe die russische Regierung zu kritisieren. Den Kommentar von Augstein habe ich Zitiert, weil er deutlich macht, daß der Westen selber das größte Interesse an dieser Entwicklung hatte und wohl noch hat.


Kurze Frage:
Der Westen hat ein Interesse daran, dass in Russland Pressefreiheit eingeschränkt wird, die Opposition massiv behindert wird, NGO Arbeit erschwert wird und dass Russland sich die Krim einverleibt hat und im Donbass eine Separation vorantreibt?
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Beitrag(#2253974) Verfasst am: 21.06.2021, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Kurze Frage:
Der Westen hat ein Interesse daran, dass in Russland [Meinung/** entfernt]

Es scheint ein Interesse zu geben irgendwas zu haben mit dem man dies als minderwertigeres/pöses System darstellen kann.
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