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Über die Außen- und Militärpolitik der EU und der BRD
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#2272915) Verfasst am: 23.02.2022, 20:37    Titel: Über die Außen- und Militärpolitik der EU und der BRD Antworten mit Zitat

Aus dem Sammelthread für Magyar abgetrennt und hierher verschoben. -jdf

jdf hat folgendes geschrieben:
Magyar hat folgendes geschrieben:
Außenpolitik und Geopolitik in oberster Etage war niemals eine Staats oder Völkerrechtsfrage, sondern in letzter Entscheidung von Großmächten immer eine Machtfrage.

"Außenpolitik und Geopolitik in oberster Etage waren niemals nur eine Staats- oder Völkerrechtsfrage, sondern in letzter Entscheidung von Großmächten immer auch eine Machtfrage."

So könnte ich deinen Satz wahrscheinlich unterschreiben.

Also mein Eindruck ist auch eher, dass für sämtliche Großmächte das Völkerrecht allenfalls als Legitimation für eigene Interessen dient und praktisch sofort bestenfalls umgangen wird, sobald es den eigenen Interessen zuwiderläuft. In der US-Außenpolitik lassen sich dafür jedenfalls durchaus immer wieder Beispiele finden. Und das passt auch zu den Aussagen anderer Größen aus der US-Außenpolitik als nur Brzezinski, z. B. Kissingers "The illegal we do immediately; the unconstitutional takes a little longer" - mehrfach von ihm geäußert, u. A. im Kontext des Zypernkonflikts. Insofern würde ich fast sagen, dass du da eine gewisse Bringschuld hättest, genau zu sagen, welche Rolle das Völkerrecht deiner Meinung nach in der Außenpolitik von Großmächten wie den USA nun deiner Meinung nach genau spielt.

(Mit der Kritik und Moderation von Magyars Diskussionsweise hat das aber natürlich nichts zu tun.)
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jdf
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Beitrag(#2272923) Verfasst am: 23.02.2022, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also mein Eindruck ist auch eher, dass für sämtliche Großmächte das Völkerrecht allenfalls als Legitimation für eigene Interessen dient und praktisch sofort bestenfalls umgangen wird, sobald es den eigenen Interessen zuwiderläuft.

Dieser Satz, so oder so ähnlich, ist ja nun nicht neu und auch mir bekannt. Das Problem ist aber, dass er sich nur schlecht zuverlässig nachprüfen lässt. Und natürlich mache ich mir dahingehend trotzdem keine Illusionen. Den folgenden Satz hatte ich mir schon vor ~ 30 Jahren zurechtgelegt (Deshalb habe ich ihn auch ohne weiteres hier im Forum gefunden.):

jdf hat folgendes geschrieben:
Außenpolitik ist Interessenpolitik. ...

Gerade die US-Politik ist da mit ihrer Widerlichkeit oft genug ganz vorne mit dabei, man denke nur an den Internationalen Strafgerichtshof, wo die USA mit ihrer Ablehnung in illustrer Gesellschaft sind...

wiki hat folgendes geschrieben:
27 andere Staaten haben den Vertrag zwar unterzeichnet, ihn aber bisher nicht ratifiziert:
Ägypten, Algerien, Angola, Armenien, die Bahamas, Bahrain, Eritrea, Guinea-Bissau, Haiti, Iran, Jamaika, Jemen, Kamerun, Kuwait, Kirgisistan, Marokko, Monaco, Mosambik, Oman, die Salomonen, São Tomé und Príncipe, Simbabwe, Syrien, Thailand, die Ukraine, die Vereinigten Arabischen Emirate, und Usbekistan.

Vier Staaten haben die Unterschrift unter dem Vertrag zurückgezogen. Sie haben dem Generalsekretär der Vereinten Nationen als dem Verwahrer des Statuts mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtigen, das Statut zu ratifizieren:
Israel, Russland, Sudan, Vereinigte Staaten


Aber trotzdem: Wer das Völkerrecht bricht, setzt sich ins Unrecht, insbesondere dann, wenn es aus Eigeninteresse gebrochen wird. Staaten, die eine "egoistische Machtpolitik" betreiben, verlieren Verbündete und verlieren Ansehen. Man denke hier nur an die Trump-Präsidentschaft. Und an dieser Stelle bin ich klar für eine deutliche EU-Außenpolitik sowie eine ebenso deutliche EU-Militärpolitik. Denn mir ist schon bewusst, dass ein sich Staat (oder eine EU) nur mit Gänseblümchen kaum durchsetzen kann. Nicht umsonst bin ich für eine allg Dienstpflicht und eine "Teil-Wehrpflichtigen-Armee" in der BRD.

Das Völkerrecht aber als irrelevant abzutun, ist auch nichts anderes als eine Kapitulation. Und für die bin ich nicht zu haben.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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Tarvoc
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Beiträge: 44124

Beitrag(#2272927) Verfasst am: 23.02.2022, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Nicht umsonst bin ich für eine allg Dienstpflicht und eine "Teil-Wehrpflichtigen-Armee" in der BRD.

Also ganz ohne Zivildienst als Ausweichmöglichkeit? Oder willst du wieder die ewigen und oft kafkaesken juristischen Schlammschlachten mit der Gewissensprüfung von anno dazumal einführen?
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Beitrag(#2272929) Verfasst am: 23.02.2022, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Nicht umsonst bin ich für eine allg Dienstpflicht und eine "Teil-Wehrpflichtigen-Armee" in der BRD.

Also ganz ohne Zivildienst als Ausweichmöglichkeit? Oder willst du wieder die ewigen und oft kafkaesken juristischen Schlammschlachten mit der Gewissensprüfung von anno dazumal einführen?

jdf hat folgendes geschrieben:
Also ich bin für eine ca. einjährige allgemeine Dienstpflicht für m/w/d. Dieser Dienst kann, so wie Alchi das sagt, in sozialen oder "gesellschaftlich relevanten" Bereichen stattfinden.

Einer der gesellschaftlich relevanten Bereiche ist die Armee und ich sehe keinen Grund gegen den Dienst an der Waffe. Das hat bis 2011 ja auch funktioniert. Dass die Dienstpflichtigen dabei im Lande bleiben, ist für mich selbstverständlich.

Und ich gebe zu bedenken, dass die Wehrpflicht nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt wurde.

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Beitrag(#2272931) Verfasst am: 23.02.2022, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Glaubst du, dass sich unter solchen Bedingungen viele Leute aus Gen. Z für den Dienst an der Waffe melden würden anstatt für Soziales?
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Beitrag(#2272933) Verfasst am: 23.02.2022, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Glaubst du, dass sich unter solchen Bedingungen viele Leute aus Gen. Z für den Dienst an der Waffe melden würden anstatt für Soziales?

Was heißt schon "viele"? Jetzt melden sich ja auch welche.

Mein Gen Z-Sohn sagte gerade eben, dass sich sicher viele melden würden, solange sie für den Dienst im Lande bleiben. Der "echte Einsatz" ist da natürlich etwas anderes. Der ist nicht mal so eben. Aber der bliebe ja auch den Zeit- und Berufssoldatinnen bzw Freiwilligen vorbehalten.

Allerdings glaubt er kaum, dass irgendjemand aus seiner links-grün versifften Hippie-Peer Group zur Armee gehen würde. Lachen
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Beitrag(#2272934) Verfasst am: 23.02.2022, 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Welchen Vorteil hätte das für die EU-Außenpolitik?
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Beitrag(#2272935) Verfasst am: 23.02.2022, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Geringere Abhängigkeit von den USA.
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Beitrag(#2272936) Verfasst am: 23.02.2022, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Geringere Abhängigkeit von den USA.

Sicher? Inwiefern denn? Hat unsere Abhängigkeit von den USA nicht viel mehr mit technologischen Faktoren zu tun, also der Tatsache, dass wir z. B. über Jahrzehnte kaum in militärische Aufklärung, Verteidigungsschirme, etc. investiert haben, weil wir uns dafür auf die USA verlassen haben? Ich sehe nicht, wie das Einziehen von Zivilisten für eine einjährige Grundausbildung irgendwas an diesen Problemen ändert. Zumal du ja nicht willst, dass diese Leute außer Landes eingesetzt werden.
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Beitrag(#2272937) Verfasst am: 23.02.2022, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Welchen Vorteil hätte das für die EU-Außenpolitik?
jdf hat folgendes geschrieben:
Geringere Abhängigkeit von den USA.

Ich sehe nicht, wie das Einziehen von Zivilisten für eine einjährige Grundausbildung irgendwas an diesen Problemen ändert. Zumal du ja nicht willst, dass diese Leute außer Landes eingesetzt werden.

Dann schreib auch, worauf du dich beziehst. Ich hatte diesen Zusammenhang gesehen:
jdf hat folgendes geschrieben:
Und an dieser Stelle bin ich klar für eine deutliche EU-Außenpolitik sowie eine ebenso deutliche EU-Militärpolitik.



Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Geringere Abhängigkeit von den USA.

Sicher? Inwiefern denn? Hat unsere Abhängigkeit von den USA nicht viel mehr mit technologischen Faktoren zu tun, also der Tatsache, dass wir z. B. über Jahrzehnte kaum in militärische Aufklärung, Verteidigungsschirme, etc. investiert haben, weil wir uns dafür auf die USA verlassen haben?

Klar. Wenn du allerdings bedenkst, welche Waffenfähigkeiten ein Staat mit einem geringeren BIP als dem von Italien hat, nämlich die RF, sollte es für die EU ja wohl möglich sein, innerhalb weniger Jahrzehnte ähnliche Fähigkeiten zu entwickeln.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich sehe nicht, wie das Einziehen von Zivilisten für eine einjährige Grundausbildung irgendwas an diesen Problemen ändert. Zumal du ja nicht willst, dass diese Leute außer Landes eingesetzt werden.

Eine Grundausbildung ist nicht einjährig. Es geht natürlich auch um die Entlastung der "Berufstruppe", ähnlich wie beim Zivi im Krankenhaus. Außerdem geht es um Diversifizierung, um Rekrutierung, wieder um eine stärkere Einbindung ist die übrige Gesellschaft, um Akzeptanz und ähnliches. Sowas wie zB beim KSK oder PzGrenBtl 92 in Litauen ist das Allerletzte. Solche Leute braucht keine bundesdeutsche Truppe.
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Beitrag(#2272939) Verfasst am: 24.02.2022, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht es um Diversifizierung, um Rekrutierung, wieder um eine stärkere Einbindung ist die übrige Gesellschaft, um Akzeptanz und ähnliches. Sowas wie zB beim KSK oder PzGrenBtl 92 in Litauen ist das Allerletzte. Solche Leute braucht keine bundesdeutsche Truppe.

Ja okay, kann ich einsehen. Wobei ich nicht genau weiß, wie das dadurch verhindert wird, dass sich Leute für Wehrdienst oder Zivildienst entscheiden können - denn rate mal, welche Leute sich in erster Linie für den Wehrdienst entscheiden würden.

Von der Frage nach der Relevanz für die Außenpolitik sind wir mit dem Argument aber auch weg, oder?
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Beitrag(#2272970) Verfasst am: 24.02.2022, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht es um Diversifizierung, um Rekrutierung, wieder um eine stärkere Einbindung ist die übrige Gesellschaft, um Akzeptanz und ähnliches. Sowas wie zB beim KSK oder PzGrenBtl 92 in Litauen ist das Allerletzte. Solche Leute braucht keine bundesdeutsche Truppe.

Ja okay, kann ich einsehen. Wobei ich nicht genau weiß, wie das dadurch verhindert wird, dass sich Leute für Wehrdienst oder Zivildienst entscheiden können - denn rate mal, welche Leute sich in erster Linie für den Wehrdienst entscheiden würden.

Ein funktionierender MAD ist für jede Bundeswehr (Berufsarmee oder nicht) extrem wichtig. Und bei einer Dienstpflichtarmee ist die Eintrittsschwelle natürlich erheblich niedriger als bei einer Berufsarmee, damit würde, wie gesagt, sicher eine höhere Diversität erreicht werden. Ich denke, dass das ganz gut funktionieren würde.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Außerdem geht es um Diversifizierung, um Rekrutierung, wieder um eine stärkere Einbindung ist die übrige Gesellschaft, um Akzeptanz und ähnliches. Sowas wie zB beim KSK oder PzGrenBtl 92 in Litauen ist das Allerletzte. Solche Leute braucht keine bundesdeutsche Truppe.

Ja okay, kann ich einsehen. Wobei ich nicht genau weiß, wie das dadurch verhindert wird, dass sich Leute für Wehrdienst oder Zivildienst entscheiden können - denn rate mal, welche Leute sich in erster Linie für den Wehrdienst entscheiden würden.

Von der Frage nach der Relevanz für die Außenpolitik sind wir mit dem Argument aber auch weg, oder?

Nun war mein Erwähnen der Dienstpflicht auch mehr eine Illustration als ein Argument.

Entscheidend ist, dass die US-Interessen und die EU-Interessen nicht immer deckungsgleich sein müssen, was bedeutet, dass im Zweifelsfall eine US-Unterstützung der EU fehlen könnte.
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Beitrag(#2273123) Verfasst am: 24.02.2022, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Sollen die deutschen Werften weiter Yachten für russische Oligarchen bauen? Oder besser Schiffe für die deutsche Marine? Oder noch besser: Gänseblümchentransporter?
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Beitrag(#2273161) Verfasst am: 24.02.2022, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

Möchte auch niemand über die deutsche Militärpolitik diskutieren? Nein? Alles Chico so?

Und ich dachte dies wäre ein Freigeister Forum. So kann mensch sich täuschen...
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Wilson
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Beitrag(#2273168) Verfasst am: 25.02.2022, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

https://twitter.com/GregorGysi/status/1494676416423673862
gysi und blome und...genscher
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"als ob"
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#2273170) Verfasst am: 25.02.2022, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
https://twitter.com/GregorGysi/status/1494676416423673862
gysi und blome und...genscher

Hast du schon irgendwas zu diesem Thema in diesem Forum gelesen? Nein? Zu faul? Pech! Ist alles schon durchgekaut. Lies dich ein und schließ an die bestehende Diskussion an. Bist ja helle. Smilie

Übrigens "argumentierst" du mit einem Link. Warst wohl mal wieder zu faul, das zusammenzufassen, wa? Aber das nur nebenbei. zwinkern
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Critic
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Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2273179) Verfasst am: 25.02.2022, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Glaubst du, dass sich unter solchen Bedingungen viele Leute aus Gen. Z für den Dienst an der Waffe melden würden anstatt für Soziales?

Was heißt schon "viele"? Jetzt melden sich ja auch welche.

Mein Gen Z-Sohn sagte gerade eben, dass sich sicher viele melden würden, solange sie für den Dienst im Lande bleiben. Der "echte Einsatz" ist da natürlich etwas anderes. Der ist nicht mal so eben. Aber der bliebe ja auch den Zeit- und Berufssoldatinnen bzw Freiwilligen vorbehalten.


Man mag sich nur fragen, was das dann auch bringen sollte. Würden die dann Aufgaben übernehmen, die auch das THW, die Feuerwehr oder zivile Mitarbeiter übernehmen könnten?

Ich weiß auch nicht, ob das Soldateln das gewünschte "gesellschaftliche Bewußtsein" der Betroffenen gefördert hat - oder mehr gefördert hat als meinetwegen ein FSJ oder Bufdi oder so etwas.

Und was sind heutzutage die "militärischen Fähigkeiten", die man braucht? Die großen (Kanonenfutter-)Armeen früherer Zeiten, die nicht viel können müssen als losrennen und möglichst laut brüllen, oder eher relativ kleine, dafür hocheffektive und -qualifizierte Einheiten? Es könnte insofern sogar sein, daß Wehrpflicht-Einheiten dann doch eher hinderlich wären...

(Außerdem, es hat mal ein kluger Mensch gesagt: "Wer mich in sein Team aufnimmt, hat schon verloren. Das war immer so.")
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2273184) Verfasst am: 25.02.2022, 03:05    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Glaubst du, dass sich unter solchen Bedingungen viele Leute aus Gen. Z für den Dienst an der Waffe melden würden anstatt für Soziales?

Was heißt schon "viele"? Jetzt melden sich ja auch welche.

Mein Gen Z-Sohn sagte gerade eben, dass sich sicher viele melden würden, solange sie für den Dienst im Lande bleiben. Der "echte Einsatz" ist da natürlich etwas anderes. Der ist nicht mal so eben. Aber der bliebe ja auch den Zeit- und Berufssoldatinnen bzw Freiwilligen vorbehalten.


Man mag sich nur fragen, was das dann auch bringen sollte. Würden die dann Aufgaben übernehmen, die auch das THW, die Feuerwehr oder zivile Mitarbeiter übernehmen könnten?

Hast du die letzten 10 Jahre in einem Bunker gesteckt?

Bei allen Organisationen, die irgendwas mit Freiwilligkeit zu tun haben, gibt es massive Nachwuchssorgen.
https://www.lr-online.de/nachrichten/nachwuchssorgen-beim-thw-35316178.html
https://www.br.de/nachricht/feuerwehr-nachwuchs-freiwillige-bayern-100.html

Was meinst du wohl, wie das kommt, so seit ca. 2011?


Critic hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch nicht, ob das Soldateln das gewünschte "gesellschaftliche Bewußtsein" der Betroffenen gefördert hat - oder mehr gefördert hat als meinetwegen ein FSJ oder Bufdi oder so etwas.

Wer macht denn jetzt, das FSJ oder den BuFDi? Glaubst du, dass das diejenigen sind, die noch eine Förderung eines "gesellschaftlichen Bewusstseins" nötig haben?

Und natürlich fördert das Soldateln das gesellschaftliche Bewusstsein. Schließlich halten diese Menschen im Zweifel IHREN KOPF HIN für die Gesellschaft.


Critic hat folgendes geschrieben:
Und was sind heutzutage die "militärischen Fähigkeiten", die man braucht? Die großen (Kanonenfutter-)Armeen früherer Zeiten, die nicht viel können müssen als losrennen und möglichst laut brüllen, oder eher relativ kleine, dafür hocheffektive und -qualifizierte Einheiten? Es könnte insofern sogar sein, daß Wehrpflicht-Einheiten dann doch eher hinderlich wären...

Ja, das könnte alles sein. Aber meinst du nicht, dass sich im Zweifel damit halbwegs kompetente Menschen auseinandersetzen sollten? Und meinst du nicht, dass diese Menschen sinnvolle Verwendungsprofile entwickeln könnten? Und vllt sogar Bedarfe ermitteln könnten, wenigstens aus Versehen?
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Beiträge: 15978
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2273187) Verfasst am: 25.02.2022, 04:52    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Glaubst du, dass sich unter solchen Bedingungen viele Leute aus Gen. Z für den Dienst an der Waffe melden würden anstatt für Soziales?

Was heißt schon "viele"? Jetzt melden sich ja auch welche.

Mein Gen Z-Sohn sagte gerade eben, dass sich sicher viele melden würden, solange sie für den Dienst im Lande bleiben. Der "echte Einsatz" ist da natürlich etwas anderes. Der ist nicht mal so eben. Aber der bliebe ja auch den Zeit- und Berufssoldatinnen bzw Freiwilligen vorbehalten.


Man mag sich nur fragen, was das dann auch bringen sollte. Würden die dann Aufgaben übernehmen, die auch das THW, die Feuerwehr oder zivile Mitarbeiter übernehmen könnten?

Hast du die letzten 10 Jahre in einem Bunker gesteckt?

Bei allen Organisationen, die irgendwas mit Freiwilligkeit zu tun haben, gibt es massive Nachwuchssorgen.
https://www.lr-online.de/nachrichten/nachwuchssorgen-beim-thw-35316178.html
https://www.br.de/nachricht/feuerwehr-nachwuchs-freiwillige-bayern-100.html

Was meinst du wohl, wie das kommt, so seit ca. 2011?


Das heißt natürlich, daß "Dienstpflicht" eben nicht "Wehrpflicht" (oder halt -zwang) heißen muß.

Andererseits, selbst wenn man die Leute da reinsteckt, ändert das ja erstmal nichts an der Motivation: Sowohl im Altenheim als auch beim THW braucht man wohl gerade keine Leute, die da nur einen Flunsch ziehen und im Weg rumstehen, weil sie gezwungen worden sind, dort für ein Jahr zu sein, wo sie nicht sein wollen. (Mag natürlich sein, daß man es schafft, jedem was "anzubieten" bzw. daß genug Organisationen dafür geöffnet sind, daß prinzipiell Jeder(*) sich was suchen kann, wozu sie und er einigermaßen Böcke hat...)

(*= Und das betrifft dann auch das, was man früher als "Wehrgerechtigkeit" bezeichnete: Es wurde ja m.W. nur noch ein Bruchteil der Leute herangezogen - die haben dann ein Jahr verloren, die Anderen nicht. Mit den Konsequenzen, die das ggf. haben kann.)

Noch ein Andererseits: Eine Verpflichtung ist ja in gewisser Weise auch eine "Bankrotterklärung": Der Staat schafft es nicht, die Leute dazu zu motivieren, also werden sie dazu gezwungen. Und wer das nicht will, der wird dafür bestraft. Staatliche Organe sind ja so ungefähr die einzige Organisation, die sich das "herausnehmen". Oder man sieht das tatsächlich als Maßnahme, Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren.

Und da meine ich jetzt nicht ggf. Verkürzungen a la "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit", mit denen man ja u.U. auch die Wehrpflicht - und potentiell sogar Diktatur und alles Mögliche - motivieren könnte. (Es hatte ja mal jemand "Sekundärtugenden" eingefordert, worauf jemand Anderer erwiderte, daß diese ja buchstäblich "überall" gebraucht werden könnten.) Also man müßte das wie gesagt an der Stelle schon begründen, daß das Dortsein einer Person einen höheren Nutzen hat als wenn sie irgendwo sonst wäre, als die Einschränkung der Freiheit...


Zitat:
Und natürlich fördert das Soldateln das gesellschaftliche Bewusstsein. Schließlich halten diese Menschen im Zweifel IHREN KOPF HIN für die Gesellschaft.


Nunja, das ist für sie oft "halt ein Job" - und manchmal gehen die Leute lieber zum Kommiss als arbeitslos zu sein. Dafür muß man dann auch nicht besonders patrotisch sein. (Im Gegenzug dürfte der Zuschnitt der Leute, die aus "patriotischer Motivation" zum Kommiss gehen, seit je eher konservativ sein. Auch nicht unbedingt "der Querschnitt der Gesellschaft".)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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goedelchen
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Beitrag(#2273195) Verfasst am: 25.02.2022, 09:32    Titel: :-( Antworten mit Zitat

Was sind wir für eine Scheiß EU, eine kaputte demolierte Republik Deutschland mit Pflaumenschmeißer Armee, maroder Infrastruktur, desolatem Bildungsystem in Gebäuden und Lerninhalte nebst salbaderden Führungsköpfen, die nur zum Krieg der Knöpfe fähig sind.

Wir brauchen keinen Krieg, sondern mehr vorsorgliche Härte in politischen Angelegenheiten gegenüber erkennbaren Ärschen ( Neusprech = Autokraten ) in der zivilisierten Welt. Wehret den Anfängen , wäre die Maxime. .....nicht wärmet eure Ärsche an den kurzfristigen Profiten aus den von Autokraten beherrschten Gefilden.
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Tarvoc
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Beitrag(#2273198) Verfasst am: 25.02.2022, 10:01    Titel: Re: :-( Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Wehret den Anfängen , wäre die Maxime. .....nicht wärmet eure Ärsche an den kurzfristigen Profiten aus den von Autokraten beherrschten Gefilden.

Wir müssen einfach zu einer Form der Energieversorgung kommen, die von der Angewiesenheit auf Öl und Gas wegkommt.
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goedelchen
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Beitrag(#2273207) Verfasst am: 25.02.2022, 10:43    Titel: Re: :-( Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Wehret den Anfängen , wäre die Maxime. .....nicht wärmet eure Ärsche an den kurzfristigen Profiten aus den von Autokraten beherrschten Gefilden.

Wir müssen einfach zu einer Form der Energieversorgung kommen, die von der Angewiesenheit auf Öl und Gas wegkommt.

Die Transformation sollt aus Vernunftgründen vorangetrieben werden. Jetzt sollte es schneller gehen.

Wie blöd wir in D seit 40 Jahren sind, wird daran deutlich, dass wir nicht weitsichtig fähig waren in z.B. Wilhelmshaven einen Terminal für angeliefertes verflüsigtes Gas zu bauen. Doofe unfähige proftorientierte Köpfe bei den führenden Energikonzernen haben das verhindert. Doofes D halt ohne Arsch in der Hose.
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jdf
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Beitrag(#2273215) Verfasst am: 25.02.2022, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Hast du die letzten 10 Jahre in einem Bunker gesteckt?

Bei allen Organisationen, die irgendwas mit Freiwilligkeit zu tun haben, gibt es massive Nachwuchssorgen.
https://www.lr-online.de/nachrichten/nachwuchssorgen-beim-thw-35316178.html
https://www.br.de/nachricht/feuerwehr-nachwuchs-freiwillige-bayern-100.html

Was meinst du wohl, wie das kommt, so seit ca. 2011?


Das heißt natürlich, daß "Dienstpflicht" eben nicht "Wehrpflicht" (oder halt -zwang) heißen muß.

Sollte ich irgendwann von einer allg Wehrpflicht geschrieben haben, so war das irrtümlich oder in einem anderen Kontext. Selbstverständlich meine ich eine allgemeine Dienstpflicht (m/w/d).


Critic hat folgendes geschrieben:
Andererseits, selbst wenn man die Leute da reinsteckt, ändert das ja erstmal nichts an der Motivation: Sowohl im Altenheim als auch beim THW braucht man wohl gerade keine Leute, die da nur einen Flunsch ziehen und im Weg rumstehen, weil sie gezwungen worden sind, dort für ein Jahr zu sein, wo sie nicht sein wollen. (Mag natürlich sein, daß man es schafft, jedem was "anzubieten" bzw. daß genug Organisationen dafür geöffnet sind, daß prinzipiell Jeder(*) sich was suchen kann, wozu sie und er einigermaßen Böcke hat...)

An dieser Stelle geht es auch um eine Frage der gesellschaftliche Akzeptanz des Prinzips einer Dienstpflicht. Die Flunsch eines Libertären ist mit zB egal, ober er nun seinen Dienst absitzt oder ob ich ihn gerade esse. Die früheren Dienste in der FFW oder dem THW waren ja Dienste die über Jahre gingen und im Rahmen der Organisation im wesentlichen aus "Bereitschaften" (neben Einsätzen, Schulungen, Übungen, Instandhaltung und SOZIALEM LEBEN) bestanden. Und die Zivis in meiner Umgebung hatten mal mehr mal weniger Bock, gerade so als hätte es sich bei ihnen um Menschen gehandelt.


Critic hat folgendes geschrieben:
(*= Und das betrifft dann auch das, was man früher als "Wehrgerechtigkeit" bezeichnete: Es wurde ja m.W. nur noch ein Bruchteil der Leute herangezogen - die haben dann ein Jahr verloren, die Anderen nicht. Mit den Konsequenzen, die das ggf. haben kann.)

Die mangelnde Wehrgerechtigkeit war natürlich eine Katastrophe, insbesondere auch für die Akzeptanz.


Critic hat folgendes geschrieben:
Noch ein Andererseits: Eine Verpflichtung ist ja in gewisser Weise auch eine "Bankrotterklärung": Der Staat schafft es nicht, die Leute dazu zu motivieren, also werden sie dazu gezwungen. Und wer das nicht will, der wird dafür bestraft. Staatliche Organe sind ja so ungefähr die einzige Organisation, die sich das "herausnehmen". Oder man sieht das tatsächlich als Maßnahme, Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren.

Die Bankrotterklärung ist es, wenn sich unsere geliebte Bundesrepublik ausschließlich "marktwirtschaftlichen" Mechanismen unterwirft und es nicht hinbekommt, zB seine alten Menschen angemessen zu pflegen oder ein Mindestmaß an "gelebter", nicht nur gezahlter, Solidarität erzeugen kann. Dass so etwas in den Zeit von Instagram, GNTM und MMORPGs gelegentlich erzwungen werden muss, ist für mich erwartbar, aber kein Problem.

Und zur Jugendarbeitslosigkeit: Vllt findet die eine oder der andere im Dienst überraschend eine berufliche Perspektive oder gar eine Mentorin, die sich das erste mal im Leben um die Person kümmert, die ihr da gegenüber sitzt. Wer weiß?


Critic hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Und natürlich fördert das Soldateln das gesellschaftliche Bewusstsein. Schließlich halten diese Menschen im Zweifel IHREN KOPF HIN für die Gesellschaft.


Nunja, das ist für sie oft "halt ein Job" - und manchmal gehen die Leute lieber zum Kommiss als arbeitslos zu sein. Dafür muß man dann auch nicht besonders patrotisch sein. (Im Gegenzug dürfte der Zuschnitt der Leute, die aus "patriotischer Motivation" zum Kommiss gehen, seit je eher konservativ sein. Auch nicht unbedingt "der Querschnitt der Gesellschaft".)

Was das Soldatinsein für die Soldatin ist, ist Sache der Soldatin. Sie hält aber im Zweifel ihre Kopf hin, auch für dich. Ebenso wie die Polizistin übrigens. Daneben ist es sehr interessant, wie viele Leute sich mit den Motivationen von Soldaten auskennen. Respekt. Was ich sagen kann ist, dass der Querschnitt bei einer Dienstpflichtigenarmee ein andere sein dürfte, als der einer Berufsarmee. Und ich halte das für richtig.
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jdf
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Beitrag(#2273217) Verfasst am: 25.02.2022, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Wehret den Anfängen , wäre die Maxime. .....nicht wärmet eure Ärsche an den kurzfristigen Profiten aus den von Autokraten beherrschten Gefilden.

Wir müssen einfach zu einer Form der Energieversorgung kommen, die von der Angewiesenheit auf Öl und Gas wegkommt.

Die Transformation sollt aus Vernunftgründen vorangetrieben werden. Jetzt sollte es schneller gehen.

Wie blöd wir in D seit 40 Jahren sind, wird daran deutlich, dass wir nicht weitsichtig fähig waren in z.B. Wilhelmshaven einen Terminal für angeliefertes verflüsigtes Gas zu bauen. Doofe unfähige proftorientierte Köpfe bei den führenden Energikonzernen haben das verhindert. Doofes D halt ohne Arsch in der Hose.

Robert Habeck ist ein sehr kluger Mensch. : )
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Beitrag(#2273345) Verfasst am: 26.02.2022, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
An dieser Stelle geht es auch um eine Frage der gesellschaftliche Akzeptanz des Prinzips einer Dienstpflicht. Die Flunsch eines Libertären ist mit zB egal, ober er nun seinen Dienst absitzt oder ob ich ihn gerade esse. Die früheren Dienste in der FFW oder dem THW waren ja Dienste die über Jahre gingen und im Rahmen der Organisation im wesentlichen aus "Bereitschaften" (neben Einsätzen, Schulungen, Übungen, Instandhaltung und SOZIALEM LEBEN) bestanden. Und die Zivis in meiner Umgebung hatten mal mehr mal weniger Bock, gerade so als hätte es sich bei ihnen um Menschen gehandelt.


Das ist doch schon ein Allgemeinplatz, daß einem Manches auch mal nicht so gefällt, was man aber in Kauf nimmt, wenn die Tätigkeit als solche genug Interessantes bietet. Also etwa (blödes, unpassendes Beispiel, um was zu nehmen, das nicht gerade motivierend ist:) Wenn man sich für Pferdesport interessiert, dann gehört dazu ja nicht nur Training, Physio und psychologische Betreuung der Sportler, sondern auch (und für Anfänger sowieso) das Scheiße-Schaufeln. Andererseits, wie wäre da wohl die Motivation, wenn derjenige dazu verdonnert würde, jeden Tag nur Scheiße zu schaufeln, ohne Aussicht, daß das mal anders wird.

Motivation ist letztlich also auch wichtig, will man mit den Diensttuenden zu halbwegs brauchbaren Ergebnissen kommen. Die Schadenfreude, demjenigen, der nicht will, damit eins reinzuwürgen, ist insofern dann doch nicht genug.


jdf hat folgendes geschrieben:
Und zur Jugendarbeitslosigkeit: Vllt findet die eine oder der andere im Dienst überraschend eine berufliche Perspektive oder gar eine Mentorin, die sich das erste mal im Leben um die Person kümmert, die ihr da gegenüber sitzt. Wer weiß?


Ja, das ist durchaus möglich. Nur möchte ich so etwas eben nicht als politische Maßnahme sehen, daß man halt eine Dienstpflicht eingeführt, um die Jugend von der Straße zu bringen, und dann propagiert, sieh mal, wir haben was gegen die Arbeitslosigkeit getan und nebenbei noch den Personalnotstand beim THW, Hilfskrankenpflegern etc. behoben. Letztlich ist das nämlich die "billige Lösung", dann kann man sich ja auch dabei zurückhalten, die Attraktivität des Berufs, Arbeitsbedingungen und Löhne zu verbessern. (Man könnte dann nämlich theoretisch sagen, Dienstverpflichtete haben deutlich geringere Rechte, über zu geringe Löhne oder schlechte Betreuungsschlüssel zu meckern, denn sie kann man letztlich unter Strafandrohung zur Arbeit zwingen.)


jdf hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Noch ein Andererseits: Eine Verpflichtung ist ja in gewisser Weise auch eine "Bankrotterklärung": Der Staat schafft es nicht, die Leute dazu zu motivieren, also werden sie dazu gezwungen. Und wer das nicht will, der wird dafür bestraft. Staatliche Organe sind ja so ungefähr die einzige Organisation, die sich das "herausnehmen". Oder man sieht das tatsächlich als Maßnahme, Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren.

Die Bankrotterklärung ist es, wenn sich unsere geliebte Bundesrepublik ausschließlich "marktwirtschaftlichen" Mechanismen unterwirft und es nicht hinbekommt, zB seine alten Menschen angemessen zu pflegen oder ein Mindestmaß an "gelebter", nicht nur gezahlter, Solidarität erzeugen kann. Dass so etwas in den Zeit von Instagram, GNTM und MMORPGs gelegentlich erzwungen werden muss, ist für mich erwartbar, aber kein Problem.


Wenn man uns fragt, werden wir wahrscheinlich beide antworten, daß wir Solidarität und gesellschaftliches Engagement brauchen. In wieweit kann man Solidarität und gesellschaftliches Engagement aber erzwingen? Oder sind die nicht letztlich von der Bereitschaft abhängig, sich einzubringen?
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Beitrag(#2273369) Verfasst am: 26.02.2022, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

verschoben aus "Dumme Gedanken": https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2273330#2273330

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das wär's doch mal: Ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen und dann in Nachbarländern Volksabstimmungen anstoßen, ob die Bevölkerung sich dem eigenen Land anschließen will. zwinkern


Nein. Kein Bedingungsloses Grundeinkommen, das ist ein kleinbürgerliches Konzept.

Aber es ist schon so, dass die Vereinigung von Ländern auf sozialer Basis stattfinden sollte und nicht auf der Basis von Nationalismus, Volk und Staat.

Ein vereinigtes Europa auf sozialer Grundlage - das wär's aber.

Nur - wer will das? Sicherlich nicht unsere FDP-Auguren oder Onkel Schulz/wahlweise Scholz. Oder Bettina Baerbock/bzw. Heinrich Habeck.

Christian Lindner im Interview des Heute Journals spricht das ganz offen aus:

Deutschland habe die Sicherheit vernachlässigt und sich statt dessen mit sozialen Fragen beschäftigt. Hier spielt Lindner "Sicherheit" - im Sinne militärischer Aufrüstung - gegen soziale Sicherheit, soziale Fragen aus:

Christian Linder im heute journal vom 24.02.2022

(Start des Videos ab 23:45 von 52 Minuten)

Hier nutzt das deutsche Bürgertum jede Gelegenheit, um ihren falschen Begriff von "Sicherheit" in populistischer Manier zu platzieren.

Im Interesse der Mehrheit der nichtbürgerlichen und sozial eingestellten Bevölkerung ist das nicht. Sondern die würde für ein soziales und kein militaristisches Europa plädieren, also für eine Vereinigung von Ländern auf Basis von sozialer Demokratie und Mitbestimmung von unten.

Dieser Wunsch gilt selbstverständlich auch für die normale Bevölkerung in Russland und Ukraine etc.

Kapitalismus heißt immer reaktionäre Einheit, Dominanz des Militärischen und Kapitalistischen gegenüber der Ökologie, dem internationalen Frieden und der sozialen Mitgestaltung der Welt.

Das ist der Widerspruch, nicht der Gegensatz zwischen Staaten und Ländern.
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Tarvoc
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Beitrag(#2273371) Verfasst am: 26.02.2022, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das wär's doch mal: Ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen und dann in Nachbarländern Volksabstimmungen anstoßen, ob die Bevölkerung sich dem eigenen Land anschließen will. zwinkern

Nein. Kein Bedingungsloses Grundeinkommen, das ist ein kleinbürgerliches Konzept.

Mal ganz abgesehen davon, dass das a) kein Argument gegen das Konzept ist und b) ich mir sicher bin, dass dir mit deinem immensen ökonomischen Wissen bessere Gegenargumente einfallen könnten (es gibt nämlich welche) und außerdem c) ich mir ziemlich sicher bin, dass du keine konzise, konsistente und in sich geschlossene ökonomische Bestimmung des Begriffs "Kleinbürger" angeben kannst (eine solche fehlt nämlich sogar bei Marx und Engels), wollte ich d) damit auch nicht den Eindruck erwecken, ich selbst wäre für ein BGE (in einer bedafsorientierten Planwirtschaft bestünde noch nicht mal eine Notwendigkeit zu einem solchen). Das war nur ein Beispiel für einen möglichen und wahrscheinlich effektiven "Köder".
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jdf
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Beitrag(#2273373) Verfasst am: 26.02.2022, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, der Tankie kommt aus seinem Bunker gekrochen. Ob er wohl Sorge um seine Sicherheit hatte?
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goedelchen
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Beitrag(#2273375) Verfasst am: 26.02.2022, 12:27    Titel: .-) Antworten mit Zitat

Balkanrepublik Bundesrepublik wie sie entlich sich mal nach ihrem tatsächlichen Zustand praesentiert.

u.a. :

https://www.deutschlandfunk.de/bundeswehr-hohle-armee-in-einem-desolaten-zustand-100.html

https://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/Desolater-Bildungszustand-Wie-viel-Betrug-steckt-im-Abitur-id27613422.html
Wenn ich sehe , wie unser aller Kanzler die ganze Härte der EU so verkündet, möchte man als kleiner Bürger und etwas in leitender Position zu sagen Habenden nur noch in Tränen ausbrechen.

Danke Putin für den Wachmacher......ach ja, dier Mist um Covid hat uns eigentlich auch immer noch nicht so wach gemacht wie unsere Gesundheitssystem eigentlich wach sein müsste. Gennat sei nur der Hick-Hack um den Pfelgebonus , hunderte andere tatbestände können gern nachgereicht werden Herr Prof. Dr. Lauterbach.
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vrolijke
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Beitrag(#2273377) Verfasst am: 26.02.2022, 12:34    Titel: Re: .-) Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:

Danke Putin für den Wachmacher....


Gegen Agitatoren wie Herr Putin kann man sich zu Tode rüsten. Dann rüstet der andere sich halt noch ein bisschen mehr auf. Alles schon mal gehabt. Schulterzucken
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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