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Gruß nach vorn

 
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Dietrich Stahlbaum
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.05.2004
Beiträge: 31
Wohnort: Recklinghausen NRW

Beitrag(#128735) Verfasst am: 23.05.2004, 19:00    Titel: Gruß nach vorn Antworten mit Zitat

Gruß nach vorn


Karlheinz Deschners Buch DER MOLOCH

Wer wie Karlheinz Deschner seit 45 Jahren in den Archiven der Weltgeschichte herumstöbert, stößt dabei auf unterdrückte, totgeschwiegene Indizien und Fakten, die das an unseren Schulen und Hochschulen gelehrte, sowie durch alle Medien verbreitete Geschichtsbild in Frage stellen. Ich kenne die wichtigsten seiner Werke und war anfangs der Faszination seines rigorosen, zupackenden, polemisch anklagenden Stils „erlegen", der Art und Weise, wie er die Dinge fokussiert und „auf den Punkt" bringt; dann aber sagte mir mein psychologischer Sinn, dass es zwar richtig ist, die dunklen Seiten der Geschichte zu beleuchten, dass der Völkerverständigung und dem Friedensgedanken jedoch mehr gedient ist, wenn man die Fakten selber sprechen lässt und auf Kommentare, auf mehr oder minder offene Schuldzuweisungen verzichtet.

Aufklärung über historische Zusammenhänge tut Not. Nur sollte man dabei nicht den Eindruck entstehen lassen, die gesamte Geschichte sei eine Skandalgeschichte und allein aus einem kriminalistischen Blickwinkel zu verstehen.

Allerdings wäre es völlig falsch, Deschner dahin misszuverstehen, dass er deutsche historische Schuld gegen – hier zum Beispiel - US-amerikanische Schuld abwägen und womöglich aufheben wolle. In allen seinen Werken ist kein Versuch, deutsche Geschichte reinzuwaschen.

Auch wenn von Amerikanern politische Verbrechen, Kriegsverbrechen, individuelle und kollektive Schandtaten begangen worden sind, - die historische Last, die wir uns, sei es durch Unkenntnis, Ignoranz, Gleichgültig- und Bequemlichkeit, politische Dummheit und Unachtsamkeit oder durch Hab- und Machtgier, aufgebürdet haben, müssen wir schon selber tragen wie der Sisyphus den Stein.

Mit dem Wegsterben meiner (Kriegs-)Generation (Jg. 26) wird dieser Stein zwar leichter - für die Jüngeren; aber sie können daraus lernen, neues Unrecht, neues Unheil zu verhindern und dafür zu sorgen, dass dieser Mahnstein nicht wieder schwerer wird.

Dies (mit Tucholsky) als „Gruß nach vorn"
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