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ADHS: »Ein Produkt unserer Kultur«
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#133498) Verfasst am: 02.06.2004, 20:10    Titel: ADHS: »Ein Produkt unserer Kultur« Antworten mit Zitat

G&G hat folgendes geschrieben:
Kinder mit der Diagnose ADHS bekommen oft Stimulanzien wie Methylphenidat verschrieben, das unter dem Markennamen Ritalin bekannt wurde und bei vielen Eltern und Therapeuten auf vehemente Ablehnung stößt. Im G&G-Streitgespräch diskutieren der Psychologe Manfred Döpfner und der Kinderarzt Dietrich Schultz über den besten Weg, Betroffenen zu helfen.

http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/716182
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posted by Babyface
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Anaximander
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Anmeldungsdatum: 21.05.2004
Beiträge: 159

Beitrag(#133500) Verfasst am: 02.06.2004, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Früher gab's da n paar hinter die Ohren und dann war Ruhe - heute braucht man dafür mindestens drei Spezialisten und Drogen. Nee, nee, manchmal wünsch ich in Kaiserreich zurück ... (aber nur seeeeehr selten zwinkern )
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133510) Verfasst am: 02.06.2004, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Im Jahr 1939 empfahl der Wiener Ordinarius für Kinderheilkunde Franz Hamburger solche Kinder in die Hitlerjugend zu geben. Er betrachtete die Unruhe dieser Kinder als eine Unart, gegen die man einschreiten musste. Sein Ziel war "freudiger Gehorsam".
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Nav
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Beitrag(#133512) Verfasst am: 02.06.2004, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Habe ich schonmal erwähnt, daß ich für ein Totalverbot der Abgabe von Ritalin und dergleichen Dreck zu therapeutischen Zwecken an Kinder bin? Böse
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#133527) Verfasst am: 02.06.2004, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Anaximander hat folgendes geschrieben:
Früher gab's da n paar hinter die Ohren und dann war Ruhe ...


Früher nannte man es das "Zappelphillip-Syndrom". Abgesehen davon, dass ich es mehr als zweifelhaft empfinde, da eins hinter die Ohren zu geben, würde es auch nichts nützen. Das ist keine Unart und auch keine Böswilligkeit. IMHO kann man mit körperlicher Betätigung eine Menge erreichen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133531) Verfasst am: 02.06.2004, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Habe ich schonmal erwähnt, daß ich für ein Totalverbot der Abgabe von Ritalin und dergleichen Dreck zu therapeutischen Zwecken an Kinder bin? Böse


Für ein Totalverbot bin ich nicht. Bei manchen Kindern ist eine medikamentöse Behandlung vorrübergehend sinnvoll. Das Problem ist, dass ADHS leichtfertig diagnostiziert wird, andere Ursachen des kindlichen Verhaltens nicht mehr in Betracht gezogen werden und es in vielen Fällen bei der Stimulanzientherapie bleibt.

Es gibt den Vorschlag, Ritalin nur noch von Fachärzten für Psychiatrie verschreiben zu lassen. Nach meiner Meinung könnte das helfen, den Missbrauch einzudämmen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133544) Verfasst am: 02.06.2004, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Anaximander hat folgendes geschrieben:
Früher gab's da n paar hinter die Ohren und dann war Ruhe ...


Früher nannte man es das "Zappelphillip-Syndrom".


Es bekommt alle paar Jahre einen neuen Namen:
- Hypermetamorphose, 1859
- affektives und moralisches Irresein, 1867
- Neurasthenie, 1869
- neuropathische Konstitution, 1908
- minimal brain damage, 1948
- minimal brain disorder, 1957
- minimal brain dysfunction, 60er

Als Ursachen wurden unter anderem vermutet:
- Vererbung, Degeneration
- winzige Hirnverletzungen
- hormonelle Ursachen
- Ernährung
- Störungen im Neurotransmitterhaushalt
- mangelnde Disziplin
- das Verhalten des Kindes hat Ausdruckscharakter und ist neurotisch
- ADHS ist gesundes und normales Verhalten, das in der heutigen Kultur unerwünscht ist.

Die Stimulanzientherapie gibt es so weit ich weiß etwa seit den 60ern.

Heike hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon, dass ich es mehr als zweifelhaft empfinde, da eins hinter die Ohren zu geben, würde es auch nichts nützen.


Die Vorstellung, mit ein paar hinter die Ohren sei das Problem in den Griff zu bekommen, nimmt als Ursache mangelnde Disziplin an. Ich halte das für ungefähr so sinnvoll wie ein blindes Kind mit Prügel zum Sehen erziehen zu wollen.
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Anaximander
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Anmeldungsdatum: 21.05.2004
Beiträge: 159

Beitrag(#133548) Verfasst am: 02.06.2004, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Unart und auch keine Böswilligkeit. IMHO kann man mit körperlicher Betätigung eine Menge erreichen.


Ja, nur müsste man dann natürlich mehr Zeit für die Kinder haben und mal was mit Ihnen unternehmen - und was ich da von so einigen Bekannten aus dem Schuldienst höre lässt mich da ziemlich Schwarz sehen ... insbesondere wenn man davon ausgeht, dass wir hier bald amerikanische Verhältnisse kriegen und McJobs die Regel werden. Wer kümmert sich dann noch um die Erziehung?
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#133549) Verfasst am: 02.06.2004, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Anaximander hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Unart und auch keine Böswilligkeit. IMHO kann man mit körperlicher Betätigung eine Menge erreichen.


Ja, nur müsste man dann natürlich mehr Zeit für die Kinder haben und mal was mit Ihnen unternehmen - und was ich da von so einigen Bekannten aus dem Schuldienst höre lässt mich da ziemlich Schwarz sehen ... insbesondere wenn man davon ausgeht, dass wir hier bald amerikanische Verhältnisse kriegen und McJobs die Regel werden. Wer kümmert sich dann noch um die Erziehung?


OK, ist einzusehen: ich habe Lust auf ein Kind und kriege einfach eins. Natürlich habe ich weder Muße noch Zeit, mich um das Balg zu kümmern. Und dann ist es auch noch gestört... Geschockt ... Was liegt also näher, als ihm eins um die Ohren zu geben? Am Kopf kratzen
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133551) Verfasst am: 02.06.2004, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Anaximander hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Unart und auch keine Böswilligkeit. IMHO kann man mit körperlicher Betätigung eine Menge erreichen.


Ja, nur müsste man dann natürlich mehr Zeit für die Kinder haben und mal was mit Ihnen unternehmen - und was ich da von so einigen Bekannten aus dem Schuldienst höre lässt mich da ziemlich Schwarz sehen ... insbesondere wenn man davon ausgeht, dass wir hier bald amerikanische Verhältnisse kriegen und McJobs die Regel werden. Wer kümmert sich dann noch um die Erziehung?


Viele Politiker sind insgeheim der Ansicht, nur Leute mit viel Zeit und Geld sollten Kinder bekommen. Kinder sind ein exklusives Hobby. Wer sich das leisten will, der soll zusehen, wie er damit klarkommt. Aber bitte nicht auf Kosten der Leistungsträger.
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#133552) Verfasst am: 02.06.2004, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Anaximander hat folgendes geschrieben:
Früher gab's da n paar hinter die Ohren und dann war Ruhe ...


Früher nannte man es das "Zappelphillip-Syndrom".


Es bekommt alle paar Jahre einen neuen Namen:


Danke für die Erweiterung meines Wissens. Smilie

Zitat:
Heike hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon, dass ich es mehr als zweifelhaft empfinde, da eins hinter die Ohren zu geben, würde es auch nichts nützen.


Die Vorstellung, mit ein paar hinter die Ohren sei das Problem in den Griff zu bekommen, nimmt als Ursache mangelnde Disziplin an. Ich halte das für ungefähr so sinnvoll wie ein blindes Kind mit Prügel zum Sehen erziehen zu wollen.


Zustimmung. Zustimmung
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Anaximander
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Anmeldungsdatum: 21.05.2004
Beiträge: 159

Beitrag(#133554) Verfasst am: 02.06.2004, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Viele Politiker sind insgeheim der Ansicht, nur Leute mit viel Zeit und Geld sollten Kinder bekommen. Kinder sind ein exklusives Hobby. Wer sich das leisten will, der soll zusehen, wie er damit klarkommt. Aber bitte nicht auf Kosten der Leistungsträger.


Volle Zustimmung
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#133595) Verfasst am: 02.06.2004, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ursache dieser sog. Erkrankung oder Behinderung oder wie immer man's taufen will ist die Flut an Psychologen, unter der wir zu leiden haben. Meine Berufstätigkeit besteht zu einem guten Teil in der Vermittlung allein erziehender Mütter in Arbeit. Als ich vor elf Jahren damit anfing, gab es keine hyperaktiven, aufmerksamkeitsdefizitären usw. Kinder. Seit ungefähr fünf Jahren wird fast jede Einladung, in die Vermittlungsmaßnahme einzusteigen, wie aus der Pistole geschossen damit gekontert, dass die Kinder hyperaktiv seien bzw. ADHS haben, in psychologischer Behandlung seien und man deshalb leider, leider keiner Erwerbstätigkeit nachgehen könne. In wenigen Jahren schon wird es bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieser Entwicklung in Deutschland gar keine anderen Kinder mehr geben; bei Sozialleistungsbeziehern dürfte die 100%sättigung gar schon in ein paar Monaten erreicht sein.
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Beitrag(#133599) Verfasst am: 02.06.2004, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Ursache dieser sog. Erkrankung oder Behinderung oder wie immer man's taufen will ist die Flut an Psychologen, unter der wir zu leiden haben. Meine Berufstätigkeit besteht zu einem guten Teil in der Vermittlung allein erziehender Mütter in Arbeit. Als ich vor elf Jahren damit anfing, gab es keine hyperaktiven, aufmerksamkeitsdefizitären usw. Kinder. Seit ungefähr fünf Jahren wird fast jede Einladung, in die Vermittlungsmaßnahme einzusteigen, wie aus der Pistole geschossen damit gekontert, dass die Kinder hyperaktiv seien bzw. ADHS haben, in psychologischer Behandlung seien und man deshalb leider, leider keiner Erwerbstätigkeit nachgehen könne. In wenigen Jahren schon wird es bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieser Entwicklung in Deutschland gar keine anderen Kinder mehr geben; bei Sozialleistungsbeziehern dürfte die 100%sättigung gar schon in ein paar Monaten erreicht sein.


So sehe ich das auch. Da wird dann halt ein gesunder Mensch (so wie bei der weißen Mafia eben üblich!) solange krankdiagnostiziert, bis es wahr ist. Erbrechen
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133609) Verfasst am: 02.06.2004, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Ursache dieser sog. Erkrankung oder Behinderung oder wie immer man's taufen will ist die Flut an Psychologen, unter der wir zu leiden haben.


ADHS wird meistens vom Hausarzt diagnostiziert, weil der auch Medikamente verschreiben darf. Er benutzt dazu meistens den sogenannten Conners Fragebogen.
So sieht der aus.

Man muss kein Psychologe sein, um zu begreifen, dass dieser Bogen allenfalls ein erster Anhaltspunkt für eine Aufmerksamkeitsstörung sein kann. Das ist noch lange keine seriöse Diagnostik.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Meine Berufstätigkeit besteht zu einem guten Teil in der Vermittlung allein erziehender Mütter in Arbeit. Als ich vor elf Jahren damit anfing, gab es keine hyperaktiven, aufmerksamkeitsdefizitären usw. Kinder.


Es gab sie natürlich schon. Nur wären deine Kunden nicht auf die Idee gekommen, dass sie deswegen nicht arbeiten können.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Seit ungefähr fünf Jahren wird fast jede Einladung, in die Vermittlungsmaßnahme einzusteigen, wie aus der Pistole geschossen damit gekontert, dass die Kinder hyperaktiv seien bzw. ADHS haben, in psychologischer Behandlung seien und man deshalb leider, leider keiner Erwerbstätigkeit nachgehen könne.


Das wundert mich sehr. Nach meiner Erfahrung kommt es in den wenigsten Fällen zu einer psychologischen Behandlung. Die Eltern lassen vom Hausarzt Ritalin verschreiben und gut ist. Ich begreife auch nicht, was das für eine umfangreiche psychologische Behandlung sein soll, die die Eltern von der Erwerbstätigkeit abhält.

Raphael hat folgendes geschrieben:
In wenigen Jahren schon wird es bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieser Entwicklung in Deutschland gar keine anderen Kinder mehr geben; bei Sozialleistungsbeziehern dürfte die 100%sättigung gar schon in ein paar Monaten erreicht sein.


Es ist sehr traurig, aber da ist was dran. Wenn es irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Kind gibt, ist die Diagnose ADHS schnell gestellt.

Trotzdem gibt es Kinder, die sehr reizoffen, ablenkbar und konzentrationsschwach sind, die einen sehr starken Bewegungsdrang haben, und denen es zunehmend schwer fällt, sich in eine Gesellschaft zu integrieren, in der ihre Veranlagung nicht akzeptiert wird.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#133612) Verfasst am: 02.06.2004, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Ursache dieser sog. Erkrankung oder Behinderung oder wie immer man's taufen will ist die Flut an Psychologen, unter der wir zu leiden haben.


ADHS wird meistens vom Hausarzt diagnostiziert, weil der auch Medikamente verschreiben darf. Er benutzt dazu meistens den sogenannten Conners Fragebogen.
So sieht der aus.

Man muss kein Psychologe sein, um zu begreifen, dass dieser Bogen allenfalls ein erster Anhaltspunkt für eine Aufmerksamkeitsstörung sein kann. Das ist noch lange keine seriöse Diagnostik.

Raphael hat folgendes geschrieben:
Meine Berufstätigkeit besteht zu einem guten Teil in der Vermittlung allein erziehender Mütter in Arbeit. Als ich vor elf Jahren damit anfing, gab es keine hyperaktiven, aufmerksamkeitsdefizitären usw. Kinder.


Es gab sie natürlich schon. Nur wären deine Kunden nicht auf die Idee gekommen, dass sie deswegen nicht arbeiten können.


Richtig. Damals gab's die psychologistische Medienpropaganda noch nicht.

wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Seit ungefähr fünf Jahren wird fast jede Einladung, in die Vermittlungsmaßnahme einzusteigen, wie aus der Pistole geschossen damit gekontert, dass die Kinder hyperaktiv seien bzw. ADHS haben, in psychologischer Behandlung seien und man deshalb leider, leider keiner Erwerbstätigkeit nachgehen könne.


Das wundert mich sehr. Nach meiner Erfahrung kommt es in den wenigsten Fällen zu einer psychologischen Behandlung. Die Eltern lassen vom Hausarzt Ritalin verschreiben und gut ist. Ich begreife auch nicht, was das für eine umfangreiche psychologische Behandlung sein soll, die die Eltern von der Erwerbstätigkeit abhält.


Ich auch nicht. Und der Amtspsychiater ebenso wenig. Dieses Spielchen machen wir nämlich beide nicht mit. Es geht nur darum, dass die sich sprunghaft vermehrenden Kinderpsychologen Kunden und damit Einkommen haben, sonst säßen sie mir nämlich bald selbst als Klienten gegenüber. Das gleiche Phänomen wie bei der durch die Juristenschwemme verursachten Prozesshanselei.

wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
In wenigen Jahren schon wird es bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieser Entwicklung in Deutschland gar keine anderen Kinder mehr geben; bei Sozialleistungsbeziehern dürfte die 100%sättigung gar schon in ein paar Monaten erreicht sein.


Es ist sehr traurig, aber da ist was dran. Wenn es irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Kind gibt, ist die Diagnose ADHS schnell gestellt.

Trotzdem gibt es Kinder, die sehr reizoffen, ablenkbar und konzentrationsschwach sind, die einen sehr starken Bewegungsdrang haben, und denen es zunehmend schwer fällt, sich in eine Gesellschaft zu integrieren, in der ihre Veranlagung nicht akzeptiert wird.
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Anaximander
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Anmeldungsdatum: 21.05.2004
Beiträge: 159

Beitrag(#133614) Verfasst am: 02.06.2004, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Die Ursache dieser sog. Erkrankung oder Behinderung oder wie immer man's taufen will ist die Flut an Psychologen, unter der wir zu leiden haben.


ADHS wird meistens vom Hausarzt diagnostiziert, weil der auch Medikamente verschreiben darf. Er benutzt dazu meistens den sogenannten Conners Fragebogen.
So sieht der aus.

Man muss kein Psychologe sein, um zu begreifen, dass dieser Bogen allenfalls ein erster Anhaltspunkt für eine Aufmerksamkeitsstörung sein kann. Das ist noch lange keine seriöse Diagnostik.


So richtig lustig wird das doch erst wenn man sich überlegt wieviel Geld die Pharmaindustrie mit dem Zeug verdient. Und dann könnte man natürlich noch darüber spekulieren was selbige auf den gesponsorten Schulungen für niedergelassene Ärzte so an Therapiemaßnahmen propagiert ...

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Raphael hat folgendes geschrieben:
In wenigen Jahren schon wird es bei gleichbleibender Geschwindigkeit dieser Entwicklung in Deutschland gar keine anderen Kinder mehr geben; bei Sozialleistungsbeziehern dürfte die 100%sättigung gar schon in ein paar Monaten erreicht sein.


Es ist sehr traurig, aber da ist was dran. Wenn es irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Kind gibt, ist die Diagnose ADHS schnell gestellt.


Passt doch voll in den Convenience-Trend im Marketingbereich: Nicht großartig was mit dem Kind unternehmen, sondern Pille rein und fertig. Das spart Zeit und Nerven und in der Zwischenzeit kann man etwas sinnvolles tun - z.B. fernsehen.

Apropos: Das erinnert ein wenig an einen Spot für McKotzen, der vor ein paar Jahren lief. Da hatten wir ein wissbegieriges Kind auf dem Rücksitz gesehen, das den überforderten Vater löcherte ("Papa, warum ist der Himmel blau?" etc.) ... endlich fährt der Vater bei McKotzen vor, kauft die Juniortüte und hat seine Ruhe - hip hip hurra!
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133621) Verfasst am: 02.06.2004, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Richtig. Damals gab's die psychologistische Medienpropaganda noch nicht.


Wenn es psychologistische Medienpropaganda gibt, dann hat sie kaum Auswirkungen. Psychologische Ursachen werden nämlich in der Regel gar nicht mehr angenommen. Das gängige Erklärungsmodell ist ein gestörter Dopaminhaushalt. Dafür ist der Mediziner zuständig, der Medikamente verschreibt. Ich wäre sehr froh, wenn mehr Eltern sich einmal Gedanken über psychologische Ursachen des Verhaltens ihrer Kinder machen würden.

Raphael hat folgendes geschrieben:
wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Seit ungefähr fünf Jahren wird fast jede Einladung, in die Vermittlungsmaßnahme einzusteigen, wie aus der Pistole geschossen damit gekontert, dass die Kinder hyperaktiv seien bzw. ADHS haben, in psychologischer Behandlung seien und man deshalb leider, leider keiner Erwerbstätigkeit nachgehen könne.


Das wundert mich sehr. Nach meiner Erfahrung kommt es in den wenigsten Fällen zu einer psychologischen Behandlung. Die Eltern lassen vom Hausarzt Ritalin verschreiben und gut ist. Ich begreife auch nicht, was das für eine umfangreiche psychologische Behandlung sein soll, die die Eltern von der Erwerbstätigkeit abhält.


Ich auch nicht. Und der Amtspsychiater ebenso wenig. Dieses Spielchen machen wir nämlich beide nicht mit. Es geht nur darum, dass die sich sprunghaft vermehrenden Kinderpsychologen Kunden und damit Einkommen haben, sonst säßen sie mir nämlich bald selbst als Klienten gegenüber.


Wie schon oben erwähnt: Die wenigsten Eltern gehen zum Psychologen. Du trittst den falschen Hund.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#133705) Verfasst am: 03.06.2004, 08:05    Titel: Re: ADHS: »Ein Produkt unserer Kultur« Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
http://www.gehirn-und-geist.de/artikel/716182


Interessaner Artikel!

Zitat:
Schultz: Bei einer konsequenten, intensiven Therapie klappt es sehr häufig, keine Stimulanzien mehr verordnen zu müssen. Der Weg dazu kann bei jedem Kind anders verlaufen. So hatte ich einen Jungen in der Praxis, der schon von sich aus bekundete, er wolle keine Pharmaka mehr nehmen. Seine sehr starken Symptome besserten sich in dem Moment, als seine Mutter sich bereit erklärte, ihre eigenen psychischen Probleme mit einer Therapie anzugehen.


Sehr vernünftig.

Zitat:
G&G: Anscheinend verschwimmt hier die Grenze zwischen Krankheitsbehandlung und Doping.

Döpfner: Stellen Sie sich vor, ein normal intelligentes Kind mit leichten ADHS-Symptomen kommt aufs Gymnasium und hat dort Probleme. Auf der Realschule wäre es wahrscheinlich unauffällig geblieben; die höheren Anforderungen des Gymnasiums bringen jedoch die Schwächen deutlicher zum Vorschein. Soll ein Kind unter diesen Bedingungen mit Stimulanzien oder verhaltenstherapeutisch behandelt werden – oder sollte es einfach auf eine weniger anspruchsvolle Schule gehen? Dürfen oder sollen wir mit Therapien die Ausbildungschance unserer Kinder verbessern? Das Problem geht aber noch weiter: Denn Methylphenidat kann ja auch bei Gesunden zumindest vorübergehend die geistige Leistungsfähigkeit steigern! Daher ist seine Verschreibung bei uns so stark reglementiert.


Geschockt Ich hätte das Kind vom Gymnasium genommen. Lieber Realschule als medikamentenabhängig. Am Kopf kratzen
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Nav
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Beitrag(#133729) Verfasst am: 03.06.2004, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Eltern, die ihre Kinder prügeln, mit Medikamenten vergiften oder sonstwas, damit sie pflegeleichter werden sind mir eines der schlimmsten Gräuel! Erbrechen
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Imperator Palpatine
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Anmeldungsdatum: 08.09.2003
Beiträge: 359

Beitrag(#133747) Verfasst am: 03.06.2004, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Trend ist doch in den letzten Jahren verstärkt zu beobachten. Und das nicht nur bei Kindern. Da werden normale biologische Prozesse, die mit zunehmendem Alter auftreten, plötzlich als behandlungsbedürftige Krankheiten dargestellt. Dann bekommt diese Sache noch einen pseudowissenschaftlichen Namen verpasst, und schon kann die Pharmaindustrie uns wieder massenweise mit irgendwelchen Präparaten zumüllen, die in Wahrheit kein Mensch braucht.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#133750) Verfasst am: 03.06.2004, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ein größeres Problem in unserer Zeit ist auch, dass soviele Eindrücke gleichzeitig auf uns einwirken, viel mehr als früher, und dass wir zur gleichen Zeit viel zu viele Tätigkeiten verrichten. Wenn wir autofahren, dann fahren wir zum Beispiel nicht nur Auto, sondern hören nebenbei Radio, denken über irgendein Problem nach und telefonieren eventuell noch. Das trägt zu sehr viel unnötigem Stress bei. Viel besser ist es, sich auf eine Sache zu konzentrieren, achtsam zu leben. Das ist gesund, reduziert den Stress, man ist entspannt. Die Achtsamkeit ist ja übrigends im Buddhismus enorm wichtig. Es tut not, uns dahingehend zu verbessern. Unser stressiges Treiben und das Durcheinander färben sicher auch auf die Kinder ab, was sicher auch ein möglicher Grund für das Problem sein kann.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#133914) Verfasst am: 03.06.2004, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Wie schon oben erwähnt: Die wenigsten Eltern gehen zum Psychologen. Du trittst den falschen Hund.


Keineswegs. Meine Kundinnen rennen mit ihren Kindern zu diversen Psychologen. In Deiner Gegend mag das anders sein. Hier bei mir ist die Kinderpsychologentherapie bei "hyperaktiven" und "ADS"-Kindern mega-in.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133927) Verfasst am: 03.06.2004, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Wie schon oben erwähnt: Die wenigsten Eltern gehen zum Psychologen. Du trittst den falschen Hund.


Keineswegs. Meine Kundinnen rennen mit ihren Kindern zu diversen Psychologen. In Deiner Gegend mag das anders sein. Hier bei mir ist die Kinderpsychologentherapie bei "hyperaktiven" und "ADS"-Kindern mega-in.


Ich denke, dass deine Klientel die Ausnahme ist.

Im ersten Halbjahr 2001 wurden 16 Millionen Tagesdosen Ritalin verschrieben. Irgendwer muss die geschluckt haben. Von 1995 bis 1999 stieg der Absatz von Ritalin in Deutschland um das Vierzigfache. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zahl der psychologischen Praxen vergleichbar gestiegen ist, zumal Psychologen die Pille gar nicht verschreiben dürfen. Dazu braucht man einen Arzt.

In meiner eigenen Einrichtung weiß ich von ca. 10% der Kinder, dass sie Ritalin bekommen, und dass sind nur die Fälle, in denen die Eltern uns informiert haben. In mehr als der Hälfte der Fälle bin ich der Ansicht, dass das Kind nicht aufmerksamkeitsgestört ist, und kann das auch an konkreten Beobachtungen begründen. Meine Meinung wird von den Eltern belächelt. Der Arzt hat den Conners Fragebogen ausgefüllt und dabei kam raus, dass das Kind hyperaktiv ist. Das Kind kann nichts dafür. Es ist krank und braucht Medikamente. Die Eltern können auch nichts dafür. Vor allem müssen sie sich nicht mit ihrer Erziehung beschäftigen.

Ich sehe leider keinen Anhaltspunkt dafür, dass das Problem Hyperaktivität in D vornehmlich von psychologischer Seite angegangen wird. Hyperaktivität gilt als medizinisches Problem, wird von Medizinern diagnositiziert, und von Medizinern medikamentös behandelt, was der Pharmaindustrie zu ungeheurer Absatzsteigerung verhilft.

Wenn es ein Problem mit Eltern gibt, die ihr Kind vom Psychologen krankdiagnostizieren und unnötig therapieren lassen, dann ist es ein kleines Problem im Vergleich zur massenhaften Verschreibung von Stimulanzien für unbequeme Kinder.

Übrigens: Als ich in den 80ern in die Grundschule ging, hatten wir knapp über 20 Kinder in der Klasse. Unterrichtsausfälle gab es praktisch nicht. Meine Hortkinder hingegen besuchen Klassen mit über 30 Schülern, erleben häufige Lehrerwechsel und ständig fällt Unterricht aus. Jeden Tag bin ich gespannt, wann sie wohl in der Einrichtung eintreffen werden. Aber dass die Kinder unter diesen Bedingungen nicht mehr so gut lernen, das liegt natürlich an einer Epidemie, die in den letzten Jahren um sich gegriffen hat: ADHS. Mit den Rahmenbedingungen in den Schulen hat das natürlich nichts zu tun.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#133928) Verfasst am: 03.06.2004, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Infos zu ADHS und Ritalin
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Achiever
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Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 95

Beitrag(#486626) Verfasst am: 01.06.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

das Nichtwissen über ADHS, die neurobiologischen Ursachen, die eindeutig bewiesene positive Wirkung von Methylphenidat irritiert mich, vor allem in einem Forum welches sich neuen Erkenntnissen verschrieben hat.

Ich empfehle jedem, der der Einfachheit halber alles auf die Erziehung oder die Pharmaindustrie schiebt mal folgenden Link:

http://www.hyperaktiv.de/forschung/neurobiologie.pdf

lg,
snafu
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#486654) Verfasst am: 01.06.2006, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt kein ADHS, es gibt aber sehr wohl gestörte Eltern und Lehrer, die mit aufgeweckten Kindern nicht können. Eigentlich sollte man DENEN Medikamente verabreichen - nicht den gesunden Kindern!
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Doc Extropy
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#486656) Verfasst am: 01.06.2006, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Eltern, die ihre Kinder prügeln, mit Medikamenten vergiften oder sonstwas, damit sie pflegeleichter werden sind mir eines der schlimmsten Gräuel! Erbrechen


Ich sehe, ich wiederhole mich. Daumen hoch!
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Achiever
immun



Anmeldungsdatum: 31.05.2006
Beiträge: 95

Beitrag(#486686) Verfasst am: 01.06.2006, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Es gibt kein ADHS


Ja ne is klar Anbeten


lg,
snafu
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
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Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#486737) Verfasst am: 01.06.2006, 07:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es gibt kein ADHS, es gibt aber sehr wohl gestörte Eltern und Lehrer, die mit aufgeweckten Kindern nicht können.


Natürlich gibt es ADHS. Verbring mal eine Zeit mit einer Schulklasse und du wirst sehen, dass ADHS keine Einbildung von Psychologen und gestörten Eltern / Lehrern ist.

Es ist auch so, dass ADHS an sich kein Problem wäre, wenn unsere Gesellschaft nicht von jedem einzelnen fordern würde, über längere Zeit stillzuhalten und sich konzentrieren zu können. Das schaffen nun einfach nicht alle. Das ist an sich nicht weiter schlimm - doch die Kinder, die wirklich ADHS haben, leiden darunter, weil ihre schulischen Leistungen abnehmen. Ist es fair, dass sie, einfach weil sie sich nicht so lange konzentrieren können wie ihre Klassenkameraden, schlechtere Chancen im Leben haben? In einer perfekten Welt würde man solche Kinder individuell fördern und ihnen die Dinge in einem Tempo beibringen, der ihrem Naturell besser entspricht. In Wirklichkeit wird an allen Ecken und Enden gespart, Lehrer und Eltern stehen von allen Seiten unter Druck: Medikamente wie Ritalin können diesen Kindern helfen, mit dem Druck, den die "nicht-ADHS-Welt" auf sie ausübt, fertig zu werden und sich "anzupassen". Das ist zwar bedauernswert, aber immer noch viel besser, als wenn alle ADHS-Kinder auf dem Müllhaufen der Gesellschaft enden.
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