Telekom: Markus ist ein obdachloser Penner!

[Markus]

Seit Anfang Juni habe ich einen Job in München.
Und weil ich Hotels nicht mag, habe ich mir in Zentrumsnähe ein schnuckeliges Appartment gesucht. Nicht ganz billig (490 Euro für 22qm), aber dafür mit großem Balkon, Blick ins Grüne, neu saniertes Haus mit Aufzug, diversen Extras, Waschsalon im Haus, usw. Für mich als Wochenendheimfahrer völlig ok.
Und weil ich gern ein Telefon gehabt hätte, bin ich dann vor einem Monat in den T-Punkt gedackelt, um den Anschluß zu beauftragen.
Gestern bekam ich dann einen netten Brief von der Telekom, wo sie meinen Auftrag leider abgelehnt haben.
Der Inhalt ist wirklich witzig:

[Rasmus]

Wie ist das eigentlich, kann der berühmte letzte Meter immernoch nur von den Telekomikern installiert werden, oder gibt es da in München Alternativen zu?

Ich hätte ja erstmal auf mein eigenes Telefon verzichtet und eine Telefonzelle für mich aufstellen lassen

Rasmus.

[Markus]

Die gibt es schon, genau vor der Haustür. Hilft nicht wirklich weiter.
Glücklichwerweise betreibt ein netter, technisch unbedarfter Nachbar ein ungesichertes WaveLAN. Da kann ich wenigstens surfen...

[Woici]

[Heike J]

Wenn deine Adresse stadtweit als Obdachlosenunterkunft bekannt ist (und so ein Ruf hält sich lange ), dann kannst du in Zukunft noch viel Spaß haben.

[Markus]

@Heike:
Ich habe inzwischen mal ein wenig gegoogelt. Scheint tatsächlich mal ein Politikum gewesen zu sein, dass der Stadtrat da ein Wohngebäude als Gemeinschaftsunterkunft requiriert hatte, die CSU dann dagegen geklagt und recht bekommen hat. Nur scheint sich das irgendwie noch nicht rumgesprochen zu haben.
Zum Glück ist das nur mein Zweitwohnsitz, insofern halten sich (bisher) die Probleme in Grenzen. Und sollte ich mal meinen Erstwohnsitz hierher verlegen, dann werde ich sicherlich etwas besseres suchen als ein Einzimmerapartment...

[Shadaik]

Warum ärgerst du dich mit den Telkomikern rum wenn du ein Handy hast?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode

[Wygotsky]

[Shadaik]

[Markus]

Jeden Abend stundenlang per Handy mit der bSvA zu telefonieren ist auf Dauer leider ein wenig teuer.
Surfen kann ich ja auch so. Dank des lieben, technisch unbedarften Nachbarn mit dem ungesicherten WaveLAN geht das in DSL-Geschwindigkeit.

Immerhin ist die Telekom doch ganz flink, wenn es drauf ankommt. Scheint so, als hätte mein Fax ein wenig Wirkung gezeigt.
Eben kam ein Anruf, eine sehr nette Dame von der Telekom hat sich vielmals entschuldigt, natürlich käme sofort eine Auftragsbestätigung.

Allerdings soll es da mit der Technik im Keller noch Probleme geben, das sei ein ziemliches Kuddelmuddel, es könne sein, dass sie das neu verkabel müssten.
Egal, morgen kommt der Techniker und das Telefon wird geschaltet.

Hätte nicht gedacht, dass die so schnell reagieren...

[nickchanger]

[Markus]

Sie hat mir versprochen, dass das diese Woche noch klappt.
OK, kann natürlich auch daran gelegen haben, dass ich in meinem netten Schreiben meine Büro-Telefonnummer genannt habe und den Namen meines Arbeitgebers dazugeschrieben habe (falls ich nicht am Platz bin und sie zum Empfang durchgestellt wird).
Dieses Unternehmen ist in München und Umgebung recht bekannt, insbesondere die winzig kleine Holding, bei der ich tätig bin und wo man immer im dunklen Dreiteiler rumlaufen muss, weil hier die Konzernvorstände im selben Kasino essen, bzw. man ihnen auch mal am Pinkelbecken begegnet...
Ich denke mal, dass das die Sache ein wenig beschleunigt haben dürfte.

[Bleze]

[Heike N.]

[Markus]

Den Anwalt hätte ich zur Not auch noch in der Hinterhand.
Aber die Erfahrung der Vergangenheit hat gezeigt, dass es besser ist, sich ein paar Eskalationsmöglichkeiten zu erhalten und nicht gleich die ganz große Keule zu schwingen.
Davon abgesehen, dass die Telekom da schlicht einen falschen Eintrag in ihrer Datenbank hatte (was sie bei fast 140 Wohneinheiten in diesem Objekt früher oder später eh gemerkt und korrigiert hätte, schon im eigenen Interesse, schließlich lebt sie von den installierten Telefonanschlüssen), muss man dem Adressaten meines Erachtens die Gelegenheit geben, das Gesicht zu wahren.
Davon abgesehen, gilt noch immer: Druck erzeugt Gegendruck. Je mehr Druck ich ausübe, desto mehr zwinge ich die andere Seite, Gegendruck auszuüben.
Bis auf ganz wenige Fälle, wo ich dann tatsächlich meinen Anwalt eingeschaltet habe (was die Gegenseite dann ganz schnell zum Einlenken gebracht hat), bin ich mit dieser Strategie eigentlich immer gut gefahren.
Oft reicht übrigens in so einem Schreiben schon die nette, unauffällige Zeile unter der Adresse 'cc. Anwaltskanzlei xxxxxx und xxxxx, xxxxxstadt.
Das ist besser als jede direkte Drohung mit dem Anwalt.

[Markus]

Na, wer sagt es denn...
Auf die Minute pünktlich um 8:00 Uhr heute morgen stand der Telekom-Techniker vor der Tür. Der hat dann sein Messgerät an der Dose angeschlossen, ist im Keller verschwunden und 10 Minuten später war alles erledigt, das Telefon funzt.
Jetzt muss ich nur noch auf die schriftliche Auftragsbestätigung der Telekom warten, um zu erfahren, was ich wohl für eine Nummer habe.
Aber das dürfte das kleinste Problem sein.

Sie können es also doch.

[nickchanger]

[Markus]

@Nickchanger:
Witzbold.
War meine erste Idee, also habe ich mich selbst auf dem Handy angerufen.
Aber da es sich um einen Analoganschluß handelt, wird keine Nummer angezeigt.

[nickchanger]

[caballito]

Es gibt außer den Standard-Analoganschlüssen auch noch ne etwas aufgepeppte Version (Nannte sich früher mal T-Net oder so) - die können Nummernübermittlung. Muss aber wahrscheinlich extra eingestellt werden ...
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.

[Markus]

Och, mir ist das schon ganz recht, wenn nicht jeder meine Nummer sieht.
Könnte ja peinlich sein, bei Stöhnanrufen und so...