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Atheist oder Pantheist?
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Nav
Gast






Beitrag(#12890) Verfasst am: 17.08.2003, 21:41    Titel: Atheist oder Pantheist? Antworten mit Zitat

Im Zuge einer Diskussion mit einem von mir besonders geschätzten Forumsmitglied ist für mich dieser Tage eine Frage aufgetaucht... skeptisch

Ich bin ja, so wie so ziemlich alle hier, der Meinung, daß wir durch die Evolution entstanden sind, welche angetrieben wurde durch die beiden Faktoren Mutation und Selektion. Ergo wurde unsere Spezies vom Universum geschaffen - und zwar eben auf der einen Seite durch radioaktive- und ultraviolette Strahlung und durch chemische Einflüsse, auf der anderen Seite durch die Gesamtheit der Umstände, die man "Natur" nennt.

Insofern könnte man ja auch die "Natur" als unsere "Schöpferin" begreifen und somit dem Universum eine rein durch logische (! ---> nix_cogito_ergo_dumm aka "CSD") Überlegungen begriffgewordene metaphysische Paraexistenz zuweisen.

Damit wären wir im weitesten Sinne Pantheisten - weil wir das Universum und die damit implizierte "Natur" sowohl als unseren Schöpfer als auch unseren Versorger zu betrachte im Stande sind.

Was meint Ihr dazu?
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#12891) Verfasst am: 17.08.2003, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sollte man so eine Erklärung konstruieren?
_________________
God is Santa Claus for adults

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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#12916) Verfasst am: 17.08.2003, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

...das frag ich mich auch...
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#12923) Verfasst am: 17.08.2003, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Nav.

Nix da, hätte unser Universum andere Randbedingungen, dann könnten wir nicht existieren. Auf den Arm nehmen

Und warum sollte unsere Natur ein Bewußtsein haben? Verwundert

Lachen
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#12924) Verfasst am: 17.08.2003, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

... und das nur, weil andere uns unbedingt in eine Schublade packen wollen...
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Woici
ist vollkommen humorlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#12929) Verfasst am: 17.08.2003, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Statemant von Nav macht mich wirklich stutzig.
Ist er auf der Suche nach etwas, was er den von ihm gehassten Katholen entgegenschleudern kann? Frei nach dem Motto, "ich hab den grösseren!".
Diesen Auführungen nach, müsste es eine zielgerichtete Evolution gegeben haben... und das ist etwas, was genau so an den Haaren herbeigezogen ist, wie das heilige Gespenst von CSD...
_________________
eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#12937) Verfasst am: 17.08.2003, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Das wir zur Zeit in der Evolution am derzeitigen Ende stehen heist ja noch lange nicht, das der Mensch nicht auch nur eine Zwischenstufe in der Entwicklungsgeschichte der Primaten ist.

Wobei das nicht nur für Primaten gilt.

Andere Tierarten sind da erheblich erfolgreicher.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#12938) Verfasst am: 17.08.2003, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mich macht das auch stutzig ...

aber aus einem anderen Grund, als bei dir, Woici ...
ich treib mich ja viel auf Christenseiten rum, und bin da z.T. auch fleißig am diskutieren. Und gerade dort wird mir der Methode, die Nav da beschreibt, versucht, einem einzureden, daß man als Atheist DOCH an Gott glaubt und man nur durch die äußeren Umstände fehlgeleitet wurde.
Man solle doch mal eine Kirche besuchen und versuchen zu beten ect. pp.

Ich hoffe, du verstehst, was ich mein ... unser NAV is nem Bekehrer in die Krallen geraten, der Arme .. zynisches Grinsen
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#12939) Verfasst am: 17.08.2003, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

@Poldi.
Poldi hat folgendes geschrieben:

Ich hoffe, du verstehst, was ich mein ... unser NAV is nem Bekehrer in die Krallen geraten, der Arme .. zynisches Grinsen

Verwundert

Und das unserem Nav ... Bitte nicht!

Ohnmacht
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#12947) Verfasst am: 17.08.2003, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nav, die Kiste mit dem "Universum" und so weiter, ist komplizierter als man meint. Kant stellte z.B. mal ganz sinnig die Frage wie uns denn die "Erkenntnis" gegeben sei. zwinkern

Das ist also wieder mal so eine Diskussion um "Endursachen".
(Sowas ist tückisch)

Nun müsste man einfach mal fragen, was das Universum ist...
...und hier verflüchtigt sich einfach alles wiedermal in abstrakte
Begriffe...bis nichts übrig bleibt...

Mancher wird sagen "Energie". Doch was ist Energie ?
(Ein menschliche Abstraktion, Beschreibung - ein behelfsmäßiger Begriff, bestenfalls ein Kausalitätsersatz...Energie ist etwas "Entstandenes")

In Sachen "Singularitäten" gibt´s immer Kopfschmerzen.
"Zeit" ist etwas entstandenes..............

Das ist dann der menschl. Erlebnisrahmen.
Abgewichen davon bedeutet sie gar nichts.

Und quantenphysikalisch gedacht ist nichts real...
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#12959) Verfasst am: 17.08.2003, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

@Schmerzlos.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

Mancher wird sagen "Energie". Doch was ist Energie ?


E = mc²

zwinkern
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#12990) Verfasst am: 17.08.2003, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nav,

das erste von Dir zur Diskussion gestellte Argument funktioniert nur, wenn Du Mutation, Selektion und letztendlich das anthropische Prinzip als metaphysisches Postulat annimmst.

Das eigentliche (zweite) Argument, einfach dem Universum selbst eine Schöpferrolle zuzuweisen, setzt immer noch einen Plan oder zumindest eine zeitlich-kausale Beziehung voraus, wenn es nicht nur eine reine Namensgebung sein soll.

In der von mir bevorzugten MWI kann ich beide von Dir zur Diskussion gestellte Argumente sogar widerlegen:

Demnach spiegelt z.B. unsere scheinbar zielgerichtete Entstehung durch die Evolution nichts weiter als die Tatsache wieder, daß replizierende Strukturen (Gene) in vielen "benachbarten" Universen gleich sind. Sie verkörpern physikalisches Wissen über ihre Nischen. Dieser Ansatz entmystifiziert die Formenvielfalt und die menschliche Nische (und beantwortet nebenbei Schmerzen's Frage, wo das Wissen herkommt).

Im Multiversum sind zudem alle Zustände realisiert und liegen in der Raumzeit deterministisch nebeneinander. Kausalität wird in diesem Modell entmystifiziert als die überwiegende Zahl der zeitlich positiv benachbarten Universen.

Natürlich ist das keine Widerlegung im strengen Sinne, aber diese Theorie erscheint mir überzeugender und schafft den ganzen anthropischen Mist, einschließlich ID, mE elegant vom Tisch.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Backside
NGC 2997



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 755
Wohnort: Sirius

Beitrag(#13001) Verfasst am: 17.08.2003, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja, so wie so ziemlich alle hier, der Meinung, daß wir durch die Evolution entstanden sind, welche angetrieben wurde durch die beiden Faktoren Mutation und Selektion.

Dazu hab ich jetzt speziell zur Evolution durch Mutation eine Frage:

Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass eine neue Art durch Mutation aus einer bereits bestehenden heraus entsteht. Soweit ich weis hat man bei Versuchen an Stubenfliegen (o.ä.) zwar Mutationen entdeckt (oder hervorgerufen?), die aber nie dazu geführt haben, dass jetzt irgendwie einen neue Fliegenart entsteht!
Natürlich braucht sowas Zeit, aber ich persönlich halte das auch nicht unbedingt für realistisch, so dass das Argument einiger Christen "Neue Arten können nicht durch Mutationen entstehen, weil die nur höchst zufällig sind etc. ..." durchaus Berechtigung hat!

Doch ich sehe noch die Möglichkeit der Anpassung! Bei Schlangen gibt es ja im Skellet sogenannte rudimentäre Beine, also quasi Beinkochen, die aber keine Funtion mehr haben! Dass nun Beine einfach so wegmutieren und das für diese Art irgendeinen Vorteil hat halte ich für Blödsinn! Vielmehr ist es doch so, dass die Schlangen aufgrund neuer Umweltbedingungen einfach keine Beine mehr gebraucht hat (warum auch immer). Deshalb haben sie sich zurückgebildet! Genauso bei allen anderen Arten! Eine Gruppe setzt sich ab in neues Gebiet, neue Umweltbedingung, Anpassung -> Neue Art!

Aber meine Frage ist jetzt : Kann das gehen ? Kann durch Anpassung das Erbgut verändert werden ? Wenn ja wie ?
Denn eigentlich müsste doch z.B. der rechte kleine Finger irgendwann aus dem Erbgut verschwunden sein, wenn ich ihn meinetwegen 1000 Jahre lang allen Neugebohrenen abschlage, oder nicht ?
Funktioniert Genveränderung durch Anpassung ? Oder gehört das sogar gleich mit in die Katheogrie Mutation?


@step : Am Kopf kratzen Verlegen


MfG, Backside
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Atheist = Realist
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15978
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Beitrag(#13007) Verfasst am: 18.08.2003, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist keineswegs gesagt, daß das Universum nicht existieren könnte, wenn seine Konstanten auch nur etwas verbogen wären. Es würde dann nur ein Universum existieren, das anders aussähe. (Entspricht der These, daß wir außerirdisches Leben vielleicht nicht einmal erkennen würden, weil es sich möglicherweise grundsätzlich von dem unterscheidet, welches hier existiert, eben weil der Gang der Evolution nicht determiniert ist...)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Leony
gottlos



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Beiträge: 3674
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Beitrag(#13015) Verfasst am: 18.08.2003, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Pantheismus gibt es einen schönen Text von Arthur Schopenhauer:
Zitat:
Pantheismus ist nur ein höflicher Atheismus. Die Wahrheit des Pantheismus besteht in der Aufhebung des dualistischen Gegensatzes zwischen Gott und Welt, in der Erkenntniß, daß die Welt aus ihrer inneren Kraft und durch sich selbst da ist. Der Satz des Pantheismus: "Gott und die Welt ist Eins" ist bloß eine höfliche Wendung, dem Herrgott den Abschied zu geben.

Gruß, Leony
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#13021) Verfasst am: 18.08.2003, 06:14    Titel: Antworten mit Zitat

@Critic.

Ok, für Dich noch einmal. zwinkern

Wären die Randbedingungen in unserem Universum nur ein kleines bischen anders, dann würde es mich (Rebecca E.) so nicht geben. zwinkern
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Saruman
Schlechtgelaunter Sommerdepressivler



Anmeldungsdatum: 23.07.2003
Beiträge: 253
Wohnort: Orthanc

Beitrag(#13023) Verfasst am: 18.08.2003, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Rebecca E. hat folgendes geschrieben:
@Nav.
Nix da, hätte unser Universum andere Randbedingungen, dann könnten wir nicht existieren. Auf den Arm nehmen


Also ich finde Navs These nicht so abwegig. Was die Randbedingungen betrifft, vielleicht hätten wir uns einfach in eine andere Richtung entwickelt. Es hätte ja genauso gut so sein können, dass wir Methan atmen und Sauerstoff für uns tödlich ist. Oder dass wir eine andere Art von Strahlung zum Leben benötigen.

Das impliziert natürlich nicht, dass das Universum sich seiner selbst bewusst ist. Das würde vermutlich auch Stephen Hawking ablehnen Smilie

Aber ich finde den Denkansatz interessant und werde ein wenig darüber nachdenken. Wenn ich noch irgend einen Erguss dazu abliefern kann, dann schreibe ich wieder Smilie
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Abgetrieben Kinder sollen kuenftig in den Familienstammbaum aufgenommen werden.
Als entfernte Verwandte.
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ric
Gast






Beitrag(#13024) Verfasst am: 18.08.2003, 09:21    Titel: Re: Atheist oder Pantheist? Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
...Ich bin ja, so wie so ziemlich alle hier, der Meinung, daß wir durch die Evolution entstanden sind, welche angetrieben wurde durch die beiden Faktoren Mutation und Selektion. Ergo wurde unsere Spezies vom Universum geschaffen - und zwar eben auf der einen Seite durch radioaktive- und ultraviolette Strahlung und durch chemische Einflüsse, auf der anderen Seite durch die Gesamtheit der Umstände, die man "Natur" nennt.
Das Universum ist das Ganze, oder? Unsere Spezies wurde nicht vom Universum geschaffen, sondern durch Einflüsse geformt, die auf der Erde vorherrschend sind. Welchen Einfluß auf die Evolution hätte wohl ein Schwarzes Loch, das an der Erde vorüberzieht? zwinkern
Nav hat folgendes geschrieben:
...
Damit wären wir im weitesten Sinne Pantheisten - weil wir das Universum und die damit implizierte "Natur" sowohl als unseren Schöpfer als auch unseren Versorger zu betrachte im Stande sind.
Na ja, Du könntest Gaia , als die dich versorgende Mutter, und Helios als Deinen Vater anbeten, daß wäre noch einigermaßen plausibel. Aber das ganze Universum? Nö.

Überhaupt, was für ein Mehr an Erkenntnis bringt so eine Betrachtung? Ric's Tip. Rasier Dicht, und zwar mit Occchams Messer. Sehr glücklich
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#13025) Verfasst am: 18.08.2003, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Rebecca E. hat folgendes geschrieben:
@Schmerzlos.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

Mancher wird sagen "Energie". Doch was ist Energie ?


E = mc²

zwinkern


Du hast den Begriff Energie mit anderen Hilfsbegriffen substituiert. Lachen
Was ist denn Licht oder Masse oder Geschwindigkeit ?
Daraus ergibt sich nur ein unendlicher Regreß.
Es ging ja gerade um den Endursachen(-Begriff)...

http://www.phillex.de/skepsis7.htm
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#13026) Verfasst am: 18.08.2003, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Hi Nav,

das erste von Dir zur Diskussion gestellte Argument funktioniert nur, wenn Du Mutation, Selektion und letztendlich das anthropische Prinzip als metaphysisches Postulat annimmst.

Das eigentliche (zweite) Argument, einfach dem Universum selbst eine Schöpferrolle zuzuweisen, setzt immer noch einen Plan oder zumindest eine zeitlich-kausale Beziehung voraus, wenn es nicht nur eine reine Namensgebung sein soll.

In der von mir bevorzugten MWI kann ich beide von Dir zur Diskussion gestellte Argumente sogar widerlegen:

Demnach spiegelt z.B. unsere scheinbar zielgerichtete Entstehung durch die Evolution nichts weiter als die Tatsache wieder, daß replizierende Strukturen (Gene) in vielen "benachbarten" Universen gleich sind. Sie verkörpern physikalisches Wissen über ihre Nischen. Dieser Ansatz entmystifiziert die Formenvielfalt und die menschliche Nische (und beantwortet nebenbei Schmerzen's Frage, wo das Wissen herkommt).


- Von Nichts kommt Nichts. Das ist Alles.


Zitat:
Im Multiversum


- Konvention. zwinkern

Zitat:
sind zudem alle Zustände realisiert und liegen in der Raumzeit deterministisch nebeneinander.


- Spekulation.

Zitat:
Kausalität wird in diesem Modell entmystifiziert als die überwiegende Zahl der zeitlich positiv benachbarten Universen.


- Illusion.

Zitat:
Natürlich ist das keine Widerlegung im strengen Sinne, aber diese Theorie erscheint mir überzeugender und schafft den ganzen anthropischen Mist, einschließlich ID, mE elegant vom Tisch.
gruß/step


- Hör einfach auf Mensch zu sein. Lachen
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ric
Gast






Beitrag(#13027) Verfasst am: 18.08.2003, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Hi!

Dazu hab ich jetzt speziell zur Evolution durch Mutation eine Frage:

Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass eine neue Art durch Mutation aus einer bereits bestehenden heraus entsteht. Soweit ich weis hat man bei Versuchen an Stubenfliegen (o.ä.) zwar Mutationen entdeckt (oder hervorgerufen?), die aber nie dazu geführt haben, dass jetzt irgendwie einen neue Fliegenart entsteht!

Doch hat man. Durch Mutationen entsteht noch keine neue Art. Es muß dazu noch zu einer Aufspaltung der Population kommen, damit sich die Mutation nur in einem Teil durchsetzt --> Artendiversifizierung. Ansonsten spricht man von Gendrift (wenn die Mutation sich im gesamten Genpool verbreitet.

Mit Drosophilia hat man folgenden Versuch gestartet. Und zwar hat man die Weibchen nach der Art Ihrer Auswahl der Mänchen selektiert. Es gab einige, die horizontales Schwänzeln und einige die vertikales Schwänzeln als Werbung bevorzugten. Den meisten Weibchen war die Richtung egal, und auch die eindeutig orientierten haben manchmal Ausnahmen gemacht.

Jetzt hat man gezielt die Weibchen, die eine Richtung preferieren selektiert, aber den Männchen Zugang zu beiden Seiten gelassen. Es haben sich im Laufe einiger Generationen 2 Gruppen herauskristalisiert, die sich nicht mehr miteinander vermischt haben --> Es ist also eine Artenschranke entstanden, die als Vorstufe zu der Entstehung einer neuen Art zu sehen ist. Tritt nun eine Mutation auf, kann sie sich nur in einem Teil verbreiten, und die Art spaltet sich weiter voneinander auf.
Backside hat folgendes geschrieben:

Natürlich braucht sowas Zeit, aber ich persönlich halte das auch nicht unbedingt für realistisch, so dass das Argument einiger Christen "Neue Arten können nicht durch Mutationen entstehen, weil die nur höchst zufällig sind etc. ..." durchaus Berechtigung hat!

Dieses "Argument" hat keine Berechtigung. Es ist aus Unwissenheit und Ahnungslosigkeit geboren. Sehr glücklich
Backside hat folgendes geschrieben:

Doch ich sehe noch die Möglichkeit der Anpassung! Bei Schlangen gibt es ja im Skellet sogenannte rudimentäre Beine, also quasi Beinkochen, die aber keine Funtion mehr haben! Dass nun Beine einfach so wegmutieren und das für diese Art irgendeinen Vorteil hat halte ich für Blödsinn!

Wieso? Natürlich hatte es einen Vorteil, immer kürzere Beine zu haben. Kennst Du das Habitat, in dem diese Anpassung stattgefunden hat?
Backside hat folgendes geschrieben:

Vielmehr ist es doch so, dass die Schlangen aufgrund neuer Umweltbedingungen einfach keine Beine mehr gebraucht hat (warum auch immer). Deshalb haben sie sich zurückgebildet! Genauso bei allen anderen Arten! Eine Gruppe setzt sich ab in neues Gebiet, neue Umweltbedingung, Anpassung -> Neue Art!

Nochmal. Wenn die Schlangen die Beinen nicht gebraucht hätten, hätte sich gar nichts zurückgebildet. Es muß ein Vorteil gewesen sein, kürzere Beinen zu haben.
Backside hat folgendes geschrieben:

Aber meine Frage ist jetzt : Kann das gehen ? Kann durch Anpassung das Erbgut verändert werden ? Wenn ja wie ?
Denn eigentlich müsste doch z.B. der rechte kleine Finger irgendwann aus dem Erbgut verschwunden sein, wenn ich ihn meinetwegen 1000 Jahre lang allen Neugebohrenen abschlage, oder nicht ?
Funktioniert Genveränderung durch Anpassung ? Oder gehört das sogar gleich mit in die Katheogrie Mutation?
Nein das kann nicht gehen. Lamarck ist seit 140 Jahren out. Ohnmacht
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ric
Gast






Beitrag(#13028) Verfasst am: 18.08.2003, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rebecca E. hat folgendes geschrieben:
@Critic.

Ok, für Dich noch einmal. zwinkern

Wären die Randbedingungen in unserem Universum nur ein kleines bischen anders, dann würde es mich (Rebecca E.) so nicht geben. zwinkern
Vielleicht bist Du eine multiverselle Konstante? Geschockt
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diogenes
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Beitrag(#13032) Verfasst am: 18.08.2003, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
In der von mir bevorzugten MWI kann ich beide von Dir zur Diskussion gestellte Argumente sogar widerlegen:
step hat folgendes geschrieben:
Im Multiversum sind zudem alle Zustände realisiert und liegen in der Raumzeit deterministisch nebeneinander. Kausalität wird in diesem Modell entmystifiziert als die überwiegende Zahl der zeitlich positiv benachbarten Universen.

Natürlich ist das keine Widerlegung im strengen Sinne, aber diese Theorie erscheint mir überzeugender und schafft den ganzen anthropischen Mist, einschließlich ID, mE elegant vom Tisch.


Was spricht eigentlich für die Existenz von Multiversen bzw. die Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik? Oder ziehst Du dieses Modell anderen kosmologischen Modellen bzw. Interpretationen der Quantenmechanik nur deshalb vor, weil diese noch mehr gegen die Existenz eines Schöpfers sprechen als andere Modelle bzw. Interpretationen? In diesem Fall wäre Deine Argumentation meiner Sicht nach recht zirkulär.
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Woici
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#13033) Verfasst am: 18.08.2003, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Denn eigentlich müsste doch z.B. der rechte kleine Finger irgendwann aus dem Erbgut verschwunden sein, wenn ich ihn meinetwegen 1000 Jahre lang allen Neugebohrenen abschlage, oder nicht ?
Funktioniert Genveränderung durch Anpassung ? Oder gehört das sogar gleich mit in die Katheogrie Mutation?


Das ist christliche Argumentation... frei nach dem Motto: "Schau mal wie kompliziert das Auge ist... und wenn nur ein einziges kleines Teil nicht funktioniert bist Du blind"
So funktioniert Evolution nicht.
Du hättest es aber anders formulieren können:
Wenn Leute mit einem immer kleineren kleinen Finger einen Fortpflanzungsvorteil hätten, dann könnte (nicht zwingend) es im Laufe vieler Generationen dazu führen, dass der kleine Finger immer kleiner wird (Mitglieder der Population mit kleinen kleinen Fingern pflanzen sich eher fort, als Mitglieder der Population mit normal grossem kleinen Finger)

Abhacken hat nichts, aber auch gar nichts mit Evolution zu tun.
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Rebecca E.
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Beitrag(#13036) Verfasst am: 18.08.2003, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Schmerzlos.

Pillepalle
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Rebecca E.
Gast






Beitrag(#13040) Verfasst am: 18.08.2003, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ric.
ric hat folgendes geschrieben:

Vielleicht bist Du eine multiverselle Konstante? Geschockt

Unter entsprechender psychischer Konstitution könnte ich das für mich als real erleben, aber ich bin da sehr sehr skeptisch. Cool

Was ist die Matrix? Verwundert
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#13043) Verfasst am: 18.08.2003, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Und zwar hat man die Weibchen nach der Art Ihrer Auswahl der Mänchen selektiert. Es gab einige, die horizontales Schwänzeln und einige die vertikales Schwänzeln als Werbung bevorzugten. Den meisten Weibchen war die Richtung egal, und auch die eindeutig orientierten haben manchmal Ausnahmen gemacht.


Die können ja Sachen, die Drosophila-Männchen... Cool
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Em Schwobaländle

Beitrag(#13044) Verfasst am: 18.08.2003, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Und zwar hat man die Weibchen nach der Art Ihrer Auswahl der Mänchen selektiert. Es gab einige, die horizontales Schwänzeln und einige die vertikales Schwänzeln als Werbung bevorzugten. Den meisten Weibchen war die Richtung egal, und auch die eindeutig orientierten haben manchmal Ausnahmen gemacht.


Die können ja Sachen, die Drosophila-Männchen... Cool


da könnte man glatt neidisch werden... Mr. Green
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Beitrag(#13052) Verfasst am: 18.08.2003, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Backside hat folgendes geschrieben:
Denn eigentlich müsste doch z.B. der rechte kleine Finger irgendwann aus dem Erbgut verschwunden sein, wenn ich ihn meinetwegen 1000 Jahre lang allen Neugebohrenen abschlage, oder nicht ?


Das geht in Richtung Lamarck...

Zitat:
1. Gebrauch und Nichtgebrauch von Organen - Lebewesen verlieren Merkmale, die sie nicht benötigen und entwickeln (infolge der Stärkung des betreffenden Organs durch konstanten Gebrauch) Merkmale, die sie benötigen.
1. Vererbung erworbener Eigenschaften - Lebewesen vererben ihre durch Gebrauch erworbenen Eigenschaften an ihre Nachkommen.

Beispiele dafür sind nach Lamarck der Giraffenhals und die Muskelentwicklung. Giraffen strecken ihren Hals, wodurch er länger wird. Dieser längere Hals wird an die Kinder vererbt. Ein Schmied bekommt stärkere Arme durch seine Arbeit. Dies vererbt er an seine Söhne. Lamarck sah die Entwicklung als teleologisch (auf ein Ziel gerichtet an).

http://de.wikipedia.org/wiki/Lamarck


... und ist falsch. zwinkern
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Shadaik
evolviert



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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#13071) Verfasst am: 18.08.2003, 10:47    Titel: Re: Atheist oder Pantheist? Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich bin ja, so wie so ziemlich alle hier, der Meinung, daß wir durch die Evolution entstanden sind, welche angetrieben wurde durch die beiden Faktoren Mutation und Selektion. Ergo wurde unsere Spezies vom Universum geschaffen

Nav, ich verstehe nicht, wo hier die Grundflage für ein "ergo" liegt.

Zitat:
und zwar eben auf der einen Seite durch radioaktive- und ultraviolette Strahlung und durch chemische Einflüsse, auf der anderen Seite durch die Gesamtheit der Umstände, die man "Natur" nennt.

Das sind aber alle smehr oder weniger zufällige Prozesse.

Zitat:
Damit wären wir im weitesten Sinne Pantheisten - weil wir das Universum und die damit implizierte "Natur" sowohl als unseren Schöpfer als auch unseren Versorger zu betrachte im Stande sind.

Was meint Ihr dazu?

Ich sehe keine Beweggründe, der Natur oder gar dem Universum ein gemeinsames Bewusstsein zuzuordnen.
Außer vielleicht die von den Christen so gerne postulierte "Sehnsucht nach Glauben", aber davon spüre ich in mir nichts.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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