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Kommt es wirklich auf die Größe an?

 
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Was meint ihr über den Faktor der Größe der Betriebe?
Es ist doch logisch, dass größere Betriebe in der Produktivität schon so gut wie immer voraus waren, weil sie sich modernere Maschinen leisten und viel besser auf Massenfertigung umschalten können, die alleine schon den Aufwand um ein Vielfaches senkt!
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Größe ist nicht alles, aber ohne ausreichender Größe ist alles nichts...
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Kleine Betriebe haben gleiche Chancen, weil sie flexibler sind und weniger Investitionen erfordern.
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Kleine Betriebe sind besser, weil dort der Chef direkten Kontakt zu seinen Mitarbeitern hat und mehr von der Überblick, sowie sein eigenes engament hier eine wichtige Rolle spielt
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Keine Ahnung, ist mir egal, oder andere Meinung (bitte erläutern)
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Stimmen insgesamt : 2

Autor Nachricht
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#169769) Verfasst am: 24.08.2004, 21:27    Titel: Kommt es wirklich auf die Größe an? Antworten mit Zitat

Überall, ob nun in der Landwirtschaft, Industrie, oder in sämtlichen Dienstleistungen ist ein Trend zu erkennen, wo unrentable Kleinbetriebe aufgegeben werden, oder sich mit anderen zu immer größeren zusammenschließen.

Aber in wiefern spielt die größe der Betriebe eine Rolle?

Nehmen wir mal die Landwirtschaft als Beispiel her.

Rein quantitativ überwiegen die Kleinbetriebe:

Selbst wenn man die Kleinstbetriebe unter 2 Hektar Größe nicht dazuzählt, so überwiegen die kleinen Betriebe in ihrer Anzahl nach wie vor:

2000 hatten:

  • 35,3% der Betriebe die Größe von 2-9,9 ha

    20,7% der Betriebe 10-19,9 ha

    11,0% hatten 20 -29,9 ha

    14,1% hatten 30 - 49,9ha

    13,0% hatten 50 - 99,9ha

    6,0% hatten 100 oder mehr ha


  • Das bedeutet, dass im Jahr 2000 56% der Betriebe 2 bis unter 20 Hektar bewirtschafteten. Und mehr als zwei Drittel der Betriebe (67%) ab 2 Hektar bewirtschafteten Flächen bis knapp 30 Hektar.


Innerhalb der EU hat Großbritannien nach wie vor die pro Arbeitskraft produktivste Land- und Viehwirtschaft, da der geringste Anteil der dortigen erwerbstätigen Bevölkerung im primär-Sktor arbeitet.

Großbritannien hatte 1997 eine durchschnittliche Betriebsgröße von fast 70 Hektar und ist damit an der Spitze der alten 15 EU-Staaten. Griechenland bildet mit 4,3 Hektar durchschnittliche Betriebsgröße das Schlusslicht und ist damit sogart noch hinter Spanien und Portugal. Auch arbeiten verglichen mit den anderen damaligen 14 EU-Ländern in Griechenland mehr erwerbstätige Menschen in der Landwirtschaft.

Bis dahin scheint die Betriebsgröße tatsächlich der entscheidende Faktor für die Produktivität zu sein. Tatsache ist aber, dass in der DDR und den anderen Ostblockstaaten die durchschnittliche Betriebsgröße mehrere Quadratkilometer betrug und somit ein mehrfaches der von Großbritannien betrug.

Auch in den USA gab es um 1860 im Süden im Schnitt weit größere Betriebe, als im Norden, wobei sie im Norden trotzdem produktiver war.

In manchen Regionen Mittelamerikas lassen Großlandwirte ihre Arbeitskräfte auf riesigen Plantagen manchmal auch von mehr als hundert Quadratkilometern arbeiten, ohne dass sich diese mit der Produktivität auch nur annähernd mit der europäischen oder mit der US-Landwirtschaft messen könnten.

Auch in den ostasiatischen Wirtschaftstiegern stellt man zunehmend fest, dass die Größe alleine zwar mehr Möglichkeiten gibt, eine höhere Produktivität zu erzielen, aber gleichzeitig auch entsprechend mehr Investitionen und eine bessere Organisation, wie auch Leistungsanreize für Mitarbeiter erfordert, wenn man den kleineren Produzenten wirklich überlegen sein will.

Das Problem liegt darin, dass die dortige hemmungslose Expansion weitgehend mit Krediten finanziert wird.

Die unendliche Weltgeschichte hat folgendes geschrieben:
In manchen der Betriebe übertrifft die Verschuldung das gesamte Betriebsvermögen um das Tausendfache


Auswärtiges Amt hat folgendes geschrieben:
Korea hat den Abschwung der Weltwirtschaft vor allem aufgrund einer konsequenten Reformpolitik nach der asiatischen Finanzkrise 1997/1998 bewältigt. Sie deckte die Schwächen der südkoreanischen Wirtschaft nach einem allzu rasanten Wachstum auf Kreditbasis auf, führte zu Unternehmenszusammenbrüchen und machte ein Hilfsersuchen an den Internationalen Währungsfond (IWF) nötig, der eine Unterstützungszusage über 53 Mrd. US-Dollar abgab.
[...]
Zwar wird die südkoreanische Wirtschaft noch immer von den großen Chaebols, den klassischen koreanischen Großunternehmen des Landes, dominiert. Durch Entflechtungen, Verbot von Überkreuzgarantien und die Beschränkung von Beteiligungsrechten an anderen Firmen versucht die Regierung jedoch, wirtschaftlichen Machtmissbrauch einzudämmen. Inzwischen ist Größe allein keine Versicherung mehr für das Überleben, wie der Fall des in Liquidation befindlichen Daewoo-Konzerns zeigt. Trotz aller Reformen besteht allerdings nach wie vor eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Wirtschaft. Dabei werden vor allem die Eingriffe von Regierungsseite in grundsätzliche wirtschaftliche Entscheidungen der Unternehmen bis hin zu Personalentscheidungen von ausländischen Investoren und Managern beklagt.

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