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Herge Antisemit und Rassist?

 
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#170120) Verfasst am: 25.08.2004, 16:25    Titel: Herge Antisemit und Rassist? Antworten mit Zitat

Wer "Tim in Afrika" gelesen hat kommt drauf das dort Menshcen schwarzer Hautfarbe unvorteilhaft dargestellt werden.
In "Der geheimnisvolle Stern" ist der Bankier Blohwinkel eine sog. Karikatur eines Judenklischees (früher hieß er Blumenstein).
Herge (Georges Remi) ein Kind seiner Zeit oder ein Rassist?
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#170123) Verfasst am: 25.08.2004, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hergé ist meines Erachtens ein Kind seiner Zeit.
Ihm Rassismus zu unterstellen halte ich für falsch. Damals wurden Schwarze immerhin noch im Zoo ausgestellt. Da kann man niemandem einen Vorwurf machen, wenn er sie so darstellt.
Ebensowenig kannst Du ihm Antisemitismus vorwerfen.
Dass die Darstellung des Bankiers das Judenklischee wiederspiegelt, scheint erst uns rückblickend auf die NS-Zeit mit ihren gräßlichen Verunglimpfungen so. Seinerzeit wäre es als Karikatur durchgegangen.
Wer weiß denn, ob heutige 'politisch korrekte' Karikaturen zu einem späteren Zeitpunkt rückblickend nicht ebenso als rassistisch oder anti-irgendwas angesehen werden können?
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#170159) Verfasst am: 25.08.2004, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine auch, daß Hergé einfach ein Kind seiner Zeit war und die seinerzeit vorherrschenden Vorstellungen wiedergegeben hat. Afrikaner werden so dargestellt, wie sich die meisten Europäer seinerzeit Afrikaner vorstellten. Das erscheint zwar heute fürchterlich klischeehaft zu sein, ist aber, denke ich, nicht abwertend gemeint.
Andererseits mag ich die Tim&Struppi-Comics nicht besonders. Dieser Tim ist ein widerlicher Tugendbold und Besserwisser, der immer und überall automatisch auf der richtigen Seite steht und dessen Handlungsweise deswegen nicht näher erklärt oder gerechtfertigt werden muß. In "König Ottokars Zepter" beispielsweise mischt er sich spontan in die inneren Angelegenheiten eines fiktiven Balkan-Staates ein, über den er nicht mehr weiß als das, was er zuvor im Reiseführer gelesen hat. Der Gedanke, daß König Ottokar vielleicht verdient, gestürzt zu werden, kommt gar nicht erst auf. Was Tim macht, ist gut, eben weil es Tim macht -- Zweifel daran haben in den Geschichten von vorherein keinen Platz. Ein Charakter, den ich wegen seiner Milchmädchen-Moral nicht nur unsympathisch, sondern darüber hinaus auch noch ziemlich langweilig finde.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#170168) Verfasst am: 25.08.2004, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tim gibt als Charakter wircklich nicht allzuviel her, die Comics sind aber ein ziemlich nettes Dokument der damaligen Verhältnisse, manche Figuren sind wunderbare Parodien und Anspielungen zB General Alcazar.
Die Geschichten sind dann aber mit der Zeit doch um einiges besser geworden, waren sie Anfangs noch unwissend und auf flachen Humor getrimmt, so befassten sie sich später mit aktuellen Problemen und Geschehnissen.
So lernte Herge einen chin. Studenten kennen der ein guter Freund von Ihm wurde, so konnte Herge es vermeiden in "Der blaue Lotos" die selben gravierenden Fehler zu machen wie in "Tim in Afrika".
Es gibt da sogar eine Szene in welcher sich Tim mit einem chinesischen Jungen über die jeweiligen Vorurteile unterhält.
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