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Von Gutmenschen und Political Correctness
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2202028) Verfasst am: 06.02.2020, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wieso so viele Daumen runter und negative Beiträge...?

Ich frage mich - und zwar ernsthaft, weil ich es wirklich nicht verstehe - warum so viele Leute die Kommentare unter Beiträgen beliebigen Inhalts interessant oder relevant oder in irgendeiner Weise bedeutsam finden.

Das sind keine Videos eines Fussballspiels, musikalische Darbietung oder so, bei einem Vortrag über Sprache fallen derlei Unmutsäußerungen eben auf.

Das war nicht meine Frage. Meine Frage war: Warum finden Menschen diese Kommentare bedeutsam, interessant etc?

Weil sie sich mit ihrer Meinung nur wohl fühlen, wenn sie von vielen geteilt wird?
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2202063) Verfasst am: 06.02.2020, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wieso so viele Daumen runter und negative Beiträge...?

Ich frage mich - und zwar ernsthaft, weil ich es wirklich nicht verstehe - warum so viele Leute die Kommentare unter Beiträgen beliebigen Inhalts interessant oder relevant oder in irgendeiner Weise bedeutsam finden.

Das sind keine Videos eines Fussballspiels, musikalische Darbietung oder so, bei einem Vortrag über Sprache fallen derlei Unmutsäußerungen eben auf.

Das war nicht meine Frage. Meine Frage war: Warum finden Menschen diese Kommentare bedeutsam, interessant etc?

Weil sie sich mit ihrer Meinung nur wohl fühlen, wenn sie von vielen geteilt wird?

Ich meine das noch anders: Es ist trivial, dass die Stichprobe "Leserkommentare" beliebig unrepräsentativ ist. Warum sollte man also einer solchen Stichprobe überhaupt irgendeine Aufmerksamkeit schenken?
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2202067) Verfasst am: 06.02.2020, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wieso so viele Daumen runter und negative Beiträge...?

Ich frage mich - und zwar ernsthaft, weil ich es wirklich nicht verstehe - warum so viele Leute die Kommentare unter Beiträgen beliebigen Inhalts interessant oder relevant oder in irgendeiner Weise bedeutsam finden.

Das sind keine Videos eines Fussballspiels, musikalische Darbietung oder so, bei einem Vortrag über Sprache fallen derlei Unmutsäußerungen eben auf.

Das war nicht meine Frage. Meine Frage war: Warum finden Menschen diese Kommentare bedeutsam, interessant etc?

Weil sie sich mit ihrer Meinung nur wohl fühlen, wenn sie von vielen geteilt wird?

Ich meine das noch anders: Es ist trivial, dass die Stichprobe "Leserkommentare" beliebig unrepräsentativ ist. Warum sollte man also einer solchen Stichprobe überhaupt irgendeine Aufmerksamkeit schenken?


gilt das auch für zahlreiche, sagen wir hunderte meinungen zu einem artikel oder ä. bei zeit-online oder spon oder welt-online?
das sind doch in der regel die, die politisch interessiert, gar engagiert sind und wählen gehen.
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"als ob"
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2202069) Verfasst am: 06.02.2020, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich meine das noch anders: Es ist trivial, dass die Stichprobe "Leserkommentare" beliebig unrepräsentativ ist. Warum sollte man also einer solchen Stichprobe überhaupt irgendeine Aufmerksamkeit schenken?

gilt das auch für zahlreiche, sagen wir hunderte meinungen zu einem artikel oder ä. bei zeit-online oder spon oder welt-online?
das sind doch in der regel die, die politisch interessiert, gar engagiert sind und wählen gehen.

Na gut. Ich habe nicht geschrieben, was ich meine.

Ich finde es sinnlos, mit Leserkommentaren (im Sinne eines Abstimmungsergebnisses) zu argumentieren oder sie überhaupt für relevant zu halten. Und zwar unter anderem weil die Stichprobe eben nicht repräsentativ ist.

Beispiel FGH: Abstimmungen im FGH zeigen nur das Meinungsbild in der Gruppe derer, die hier angemeldet sind UND abgestimmt haben. (Als weitere von sehr vielen Fehlerquellen kommt zB die Fragestellung hinzu. Sogar die Reihenfolge von Fragen hat Einfluss auf die Beantwortung der Fragen.)

Wie ich dann mit den einzelnen Beiträgen umgehe, ist aber wieder eine ganz andere Sache. Ich kann sie ignorieren, daraus lernen, mitdiskutieren, sie mir ausdrucken und meine Wohnung damit tapezieren oder sonstwas damit machen, wie ich gerade Lust und Zeit habe. Darauf wollte ich aber nicht hinaus.
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goedelchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2202083) Verfasst am: 06.02.2020, 14:58    Titel: :-) Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wieso so viele Daumen runter und negative Beiträge...?

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Das war nicht meine Frage. Meine Frage war: Warum finden Menschen diese Kommentare bedeutsam, interessant etc?

Weil sie sich mit ihrer Meinung nur wohl fühlen, wenn sie von vielen geteilt wird?

Ich meine das noch anders: Es ist trivial, dass die Stichprobe "Leserkommentare" beliebig unrepräsentativ ist. Warum sollte man also einer solchen Stichprobe überhaupt irgendeine Aufmerksamkeit schenken?


gilt das auch für zahlreiche, sagen wir hunderte meinungen zu einem artikel oder ä. bei zeit-online oder spon oder welt-online?
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Ja, kluge Menschen schauen dem Volk aufs Maul und können die für sie nützlichen Schlüsse ziehen.

Einige meinen auf hohem Ross eitel davon traben zu können. Denen wurde aber gerade mal ein Barren zwischen die Beine gekloppt..
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2202085) Verfasst am: 06.02.2020, 15:02    Titel: Re: :-) Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wieso so viele Daumen runter und negative Beiträge...?

Ich frage mich - und zwar ernsthaft, weil ich es wirklich nicht verstehe - warum so viele Leute die Kommentare unter Beiträgen beliebigen Inhalts interessant oder relevant oder in irgendeiner Weise bedeutsam finden.

Das sind keine Videos eines Fussballspiels, musikalische Darbietung oder so, bei einem Vortrag über Sprache fallen derlei Unmutsäußerungen eben auf.

Das war nicht meine Frage. Meine Frage war: Warum finden Menschen diese Kommentare bedeutsam, interessant etc?

Weil sie sich mit ihrer Meinung nur wohl fühlen, wenn sie von vielen geteilt wird?

Ich meine das noch anders: Es ist trivial, dass die Stichprobe "Leserkommentare" beliebig unrepräsentativ ist. Warum sollte man also einer solchen Stichprobe überhaupt irgendeine Aufmerksamkeit schenken?


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das sind doch in der regel die, die politisch interessiert, gar engagiert sind und wählen gehen.


Ja, kluge Menschen schauen dem Volk aufs Maul und können die für sie nützlichen Schlüsse ziehen.

Einige meinen auf hohem Ross eitel davon traben zu können. Denen wurde aber gerade mal ein Barren zwischen die Beine gekloppt..


sag mal, bist du romancier?
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2217421) Verfasst am: 11.07.2020, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab es mal hierhin verschoben, hier passt es besser hin.

zelig hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Wenn auf die Neutralität des Begriffs "Neger" insistiert wird, betrachte ich es als den Reflexen innerhalb der Diskussion im FGH geschuldet. Eine Abwehrreaktion, die sich nichts vorschreiben lassen will. Was unsinnig ist, denn Sprache kann man sowieso nicht erzwingen. Im RL, von Angesicht zu Angesicht würden die Mitforisten der Bitte nachkommen, auf die Bezeichnung zu verzichten, anstatt eine Diskussion anzuzetteln. Hoffe ich doch.


Da muss ich deine Hoffnung enttäuschen. Liegt aber auch daran, dass deine Prämisse der Abwehrreaktion nicht zutrifft.


OK, die Prämisse ignorieren wir.
Wie muss ich mir das vorstellen? zB eine Runde in der Gaststätte, jemand bezeichnet einen Schwarzen als Neger. Der bittet ihn, nicht so zu bezeichnen. Sagst Du dann, ja, aber hat doch Recht? Bist du peinlich berührt? Oder stehst ihm bei? Wie ist deine Reaktion?

edit


Ich hab meinem Opa mehr als einmal vermittelt (wenn auch nicht erfolgreich und es ihm einfach sagen wäre auch schwierig gewesen, denn er war fast taub) dass er gefälligst ruhig sein soll, wenn er mal wieder in Anwesenheit von Schwarzen über Neger gelästert hat. Die haben das vielleicht auch gehört, sich aber nie genötigt gesehen etwas dazu beizutragen. Das es also ungehörig ist Schwarze Neger zu nennen, darüber brauchen wir erst gar nicht diskutieren. Mir ging es mit dem Einwand da oben eigentlich nur darum, dass ich, wenn jemand sagt "Der Begriff 'Neger' ist diskriminierend." ich ihm in jedem Fall widersprechen werde. Denn diese These widerspricht meiner Auffassung dessen, was Begriffe sind. (Etwas, dem ja nun niemand zustimmen muss und es in der Regel auch nicht wird, aber diskutieren kann man darüber ja dennoch.)

Wörter besitzen innerhalb einer Population für gewöhnlich dieselbe Zuordnung. Eine Ausnahme von dieser Regel lernte ich vor etwa 14 Jahren kennen, als ich mich mit einem ursprünglich Ostdeutschen aus Rostock unterhielt und dabei folgende Redewendung aussprach: "... wenn man das nicht wiederfindet, dann hilft es alles nichts, dann ist es eben futsch." Woraufhin er verwirrt reagierte und meinte "Wenn es futsch ist, dann kann man es doch aber noch reparieren." und ich wieder "Nee, denn es ist ja futsch." Es dauerte noch etwa zwei Minuten, bis wir herausfanden, dass das Wort "futsch" bei ihm die Zuordnung "kaputt" hatte, während es bei mir die Zuordnung "weg" hat. Diese Zuordnungen erlernen wir unser Leben lang (im Alter etwas schleppender) und manche davon haben kein Synonym, so dass im Zweifel nur die Umreißung mit Adjektiven oder Verben bleibt um zu umschreiben, worum es sich handelt worüber man gerade spricht.

Meist ist im Sprachgebrauch von Menschen, die regelmäßig miteinander reden, die Definition der Zuordnungen der Wörter zu einem ausreichend hohem Maß mit denen der Anderen identisch oder wenigstens ähnlich, so das die Gespräche verständlich verlaufen. Meist sind diese Gespräche allerdings auch ausgesprochen trivial, so dass ein Unterschied nicht groß zum Tragen kommt. Insgesamt aber kann man sagen, dass die Zuordnungen von Wörtern konsensuell in einer Gesellschaft abgesichert sind. Dies ermöglichst Kommunikation und das ist der Grund, warum es Wörter überhaupt gibt, ergo warum Sprache entstehen konnte.

Nun kommen wir aber zum eigentlichen Problem. Wörter haben neben diesen Zuordnungen stets auch noch eine Assoziation zu Begriffen. Also zu dem, was wir über die bloße Materie hinaus unter ihnen begreifen. Und dieses Begreifen findet individuell statt. Natürlich ist auch das angelernt, aber es bietet schier unendlichen Raum für nuancierte Abweichungen vom allgemeinen Konsens. Soll heißen: Was der Eine als Beleidigung versteht, versteht der Andere als Kompliment. Und manchmal ist es genau der Umstand, dass der Eine den Anderen beleidigen will die Ursache dafür, dass der Andere es als Kompliment auffasst. Das hat teilweise rein gar nichts mehr mit der Materie zu tun, über die gesprochen wurde, sondern nur noch mit dem, was im Kopf der Gesprächsteilnehmer passiert. Und eben auch mit dem Kontext des gesagten, der von der Materie also von den Wörtern und ihren Zuordnungen, auch mitunter stark abweichen kann.

Nun gehe ich zwar nicht davon aus, dass ein Schwarzer es als Kompliment auffasst, wenn ich ihn als "Neger" bezeichnen würde, ich kann dasselbe aber auch nicht von den Wörtern "Farbiger", "Schwarzer" oder "Person von Farbe" (ich hab das mal eingedeutscht, weil ich den Anglizismus nicht leiden kann) mit ausreichender Sicherheit annehmen, weil ich weder seine individuelle Begrifflichkeit, noch seinen Kontext mit ausreichender Wahrscheinlichkeit annehmen kann und selbst wenn er mir konkret bekannt wäre, kann ich nicht zwangsweise davon ausgehen, dass er das Gesagte auch in von mir angenommenem Kontext und Begrifflichkeit auffasst. Soll sagen: Steckste nicht drin. Schulterzucken

Das ist so ziemlich mein Hauptkritikpunkt an der modernen Form der politischen Korrektheit: Konsequent zuendegedacht führt sie dazu, dass man aus vorgeschobener Sensibilität heraus insbesondere mit Menschen, die einem nicht gleichen überhaupt kein Gespräch mehr führen kann, vor allem keine über die Unterschiede zwischen ihnen und einem selbst. Denn man weiß eben gerade bei solchen Menschen dann nie wo genau ihre Begrifflichkeit und ihr Kontext liegen, wenn es um diese Themen geht. Jedes Wort könnte gleichermaßen eine Beleidigung oder ein Kompliment sein. Man kann sich also gerade über die Dinge, die sich am meisten lohnen untereinander ausgetauscht zu werden, nämlich die gegenseitige Unterschiedlichkeit nicht mehr austauschen. Was im übrigen bei den Verfechtern der herkömmlichen politischen Korrektheit sogar erklärtes Ziel war.

Bei dem Wort "Neger" ist das jetzt nicht so unsicher. Es lässt sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die so nicht genannt werden wollen. Bei den Alternativen aber eben nicht. Und da frage ich mich dann schon, was die Tabuisierung am Ende bringen soll, wenn es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgendein Sensibelchen sich wieder an dem Ersatzwort stößt. Was mich daran zweifeln lässt, dass dieses Tabu irgendeinen Nutzen hat.

Zudem kommt eben diese Zweiteilung in meine Auffassung von Wörtern, dass sie eben ganz neutral und meist auch eindeutig zugeordnet sind (außer natürlich Homonyme wie z. B. "Tau" oder "Leiter"), außerdem aber auch noch vorbelastete Begriffe in der Wahrnehmung der Individuen bilden. Denn das bedeutet eben letztlich nur eines: Ich kann niemals wissen, was der andere gerade denkt und versteht, wenn ich mit ihm rede. Ich kann niemals sicher sein, dass meine Nachricht, die ich ihm gesendet habe, auch wirklich korrekt von ihm empfangen wird. Denn Sprache dient ja zuvörderst der Verständigung, die aber an unserer unterschiedlichen Wahrnehmung der Realität scheitern kann. Sie umreißt ja eh immer nur grob die eigentliche Wahrnehmung des Senders, ist ein Behelf, der jeden Menge Raum für Fehler bietet und diese auch regelmäßig zutage fördert.

Was bringt es einer Gesellschaft also die eh schon beschränkten Möglichkeiten, die die Sprache bietet, noch zusätzlich durch solche Zensur zu beschneiden? Ganz zu schweigen davon, dass man schweigen muss, wovon man nicht sprechen kann... weils eben verpöhnt ist. skeptisch Ich kann da keinen Nutzen erkennen. Zumindest keinen, den ich positiv bewerten würde.

Bleibt festzuhalten: Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt. Smilie Nur passt es halt überhaupt nicht mehr, wenn man über oder gar mit einem konkreten Schwarzen spricht. Das wäre unhöflich. Ob es politisch korrekt ist ist mir aber völlig egal. Cool

Ich möchte schließen mit einem Duden-Zitat, dass ich neulich gehört habe: "Die, die die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun ihnen unrecht."
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

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Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2217425) Verfasst am: 11.07.2020, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich hab meinem Opa mehr als einmal vermittelt (wenn auch nicht erfolgreich und es ihm einfach sagen wäre auch schwierig gewesen, denn er war fast taub) dass er gefälligst ruhig sein soll, wenn er mal wieder in Anwesenheit von Schwarzen über Neger gelästert hat. Die haben das vielleicht auch gehört, sich aber nie genötigt gesehen etwas dazu beizutragen. Das es also ungehörig ist Schwarze Neger zu nennen, darüber brauchen wir erst gar nicht diskutieren.
...
Bleibt festzuhalten: Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt. :) Nur passt es halt überhaupt nicht mehr, wenn man über oder gar mit einem konkreten Schwarzen spricht. Das wäre unhöflich. Ob es politisch korrekt ist ist mir aber völlig egal. 8)


Danke für die umfangreiche Antwort. Ich habe sie vollständig gelesen, und ich sehe mich darin bestätigt, daß Du und andere, die - ich sag mal - sich gegen "Zwänge" des political correctness richten, deswegen noch lange keine Honks, Nazis oder Rassisten seid. Das sind verschiedene Ebenen. Aber es gibt eben auch Leute, die das so meinen, die eben echte Rassisten sind und das auch zeigen. Wie argumentiert jemand im Forum, und wie verhält sich jemand in der Realität? Vielleicht sind es auch eigentlich getrennte Themen. Es ist kompliziert.
Wer die SZ hat, gerade heute wird das Thema groß besprochen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2217428) Verfasst am: 11.07.2020, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bei dem Wort "Neger" ist das jetzt nicht so unsicher. Es lässt sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die so nicht genannt werden wollen. [... ]Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt.

Wenn ich die beiden Sätze sehe, ist es mir nicht möglich zu verstehen, wie man es schafft, von dem einen zum anderen zu kommen. Wenn du selbst sagst, dass man "mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen [kann], dass die so nicht genannt werden wollen" - bei welcher Gelegenheit sollte es denn aus welchem Grund irgendwie "passend" sein, genau das dann doch zu tun?

Zwischen den beiden Sätzen und drumherunm steht dann allerlei Geschwurbel, dass andere Wörter doch auch mal schwierig sein könnten, dass man nicht genau weiß, welches andere Wort vielleicht auch problematisch ist, usw. Aber bei genau diesem Wort, weiß man's doch, es ist also bei diesem Wort überhaupt nicht schwer, zu wissen, dass es idR als beleidigend aufgefasst wird; es gibt ohne weiteres verwendbare Ersatzworte, um das Wort nicht benutzen zu müssen - also welchen Grund könnte es geben, das doch zu tun? (Wieder: Von metasprachlichen Äußerungen über das Wort selbst abgesehen.) Ich versteh's nicht.

Außerdem gibt es ja noch - und darauf gehst du überhaupt nicht ein - eben nicht nur das Empfinden der Betroffenen, sondern auch sprachgeschichtliche, morphologische und semantische Argumente. Eins davon: An ein extra gebildetes, aus einer Fremdsprache übernommes Spezialwort für eine Gruppe lassen sich weitaus leichter zusätzliche Negativzuschreibungen anhängen als an das substantivierte Adjektiv für das eine Unterscheidungsmerkmal o.Ä.; und genau das ist bei "N*" gegenüber "Schwarz" ja auch geschehen. Das Empfinden der Betroffenen wird also auch linguistisch gestützt.

Also warum darauf bestehen, ein Wort zu verwenden, das als beleidigend gilt, und auch noch extra zu unterschieden, ob man mit den menschen redet - und dann andere Wörter zu benutzen - oder über sie? Warum nicht einfach immer andere Wörter nehmen?
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2217429) Verfasst am: 11.07.2020, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
... Das es also ungehörig ist Schwarze Neger zu nennen, darüber brauchen wir erst gar nicht diskutieren.

Mir ging es mit dem Einwand da oben eigentlich nur darum, dass ich, wenn jemand sagt "Der Begriff 'Neger' ist diskriminierend." ich ihm in jedem Fall widersprechen werde. ...

Wenn es nicht diskriminierend ist, warum ist es dann "ungehörig"?
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Tja
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Bravopunk
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Beiträge: 31679
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2217430) Verfasst am: 11.07.2020, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bei dem Wort "Neger" ist das jetzt nicht so unsicher. Es lässt sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die so nicht genannt werden wollen. [... ]Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt.

Wenn ich die beiden Sätze sehe, ist es mir nicht möglich zu verstehen, wie man es schafft, von dem einen zum anderen zu kommen. Wenn du selbst sagst, dass man "mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen [kann], dass die so nicht genannt werden wollen" - bei welcher Gelegenheit sollte es denn aus welchem Grund irgendwie "passend" sein, genau das dann doch zu tun?


Z. B. aus Spaß. Smilie Wenn es keiner hört. Wobei selbst dann rede ich so nicht über konkret existierende Schwarze, sondern bestenfalls über eine imaginäre Vorstellung eines Klischees. Das kann ganz lustig sein, ich fürchte nur es würde gegen Forenregeln verstoßen da ein Beispiel zu nennen. Verlegen Wie gesagt: Das sind so Sachen für unter zwei Augen.
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
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Beitrag(#2217431) Verfasst am: 11.07.2020, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
... Das es also ungehörig ist Schwarze Neger zu nennen, darüber brauchen wir erst gar nicht diskutieren.

Mir ging es mit dem Einwand da oben eigentlich nur darum, dass ich, wenn jemand sagt "Der Begriff 'Neger' ist diskriminierend." ich ihm in jedem Fall widersprechen werde. ...

Wenn es nicht diskriminierend ist, warum ist es dann "ungehörig"?


Ich denke, ich habe "unhöflich" gesagt. Der Grund ist ganz einfach: Ich würde es auch als unhöflich empfinden, würde man mich auf meine Hautfarbe reduzieren und als "Weißer" ansprechen. skeptisch Ich wurde einmal als "Person" angesprochen und fand auch das schon ziemlich unhöflich. Für sowas gibt es "Du" und "Sie" oder "Ihr". Generell ist es unhöflich sich beim Sprechen mit oder über Leute an Oberflächlichkeiten abzurackern.

edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.

edit 2: Oh stimmt. "ungehörig" hab ich eingangs auch geschrieben. Schon wieder vergessen gehabt. Verlegen
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Beitrag(#2217438) Verfasst am: 11.07.2020, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Zwischen den beiden Sätzen und drumherunm steht dann allerlei Geschwurbel, dass andere Wörter doch auch mal schwierig sein könnten, dass man nicht genau weiß, welches andere Wort vielleicht auch problematisch ist, usw. Aber bei genau diesem Wort, weiß man's doch, es ist also bei diesem Wort überhaupt nicht schwer, zu wissen, dass es idR als beleidigend aufgefasst wird; es gibt ohne weiteres verwendbare Ersatzworte, um das Wort nicht benutzen zu müssen - also welchen Grund könnte es geben, das doch zu tun? (Wieder: Von metasprachlichen Äußerungen über das Wort selbst abgesehen.) Ich versteh's nicht.


Weil, auch wenn man das Wort nicht mehr verwendet, es noch nicht aus der Welt ist. Wenn ein Rassist zu einem Schwarzen "Du scheiß Nigger." sagt, dann ist das für diesen genauso beleidigend als wenn er zu ihm "Du scheiß N-Wort." sagt. Der einzige Unterschied liegt darin, dass "Nigger" eine zusätzliche herabwertende Ebene hat, weil es, anders als das Ausweich- und Vermeidungswort "N-Wort" sich nicht mal bemüht die Beleidigung respektvoll zu halten. Die Beleidigung als Reduzierung auf die Hautfarbe und Herkunft ist hingegen exakt dieselbe. Der Rassismus ist derselbe. Es ist lediglich noch rücksichts- und respektloser. (Das würde jetzt schon wieder besser in den anderen Thread passen, aber es macht, denk ich, keinen Sinn immer hin und her zu hüpfen. skeptisch )

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Außerdem gibt es ja noch - und darauf gehst du überhaupt nicht ein - eben nicht nur das Empfinden der Betroffenen, sondern auch sprachgeschichtliche, morphologische und semantische Argumente. Eins davon: An ein extra gebildetes, aus einer Fremdsprache übernommes Spezialwort für eine Gruppe lassen sich weitaus leichter zusätzliche Negativzuschreibungen anhängen als an das substantivierte Adjektiv für das eine Unterscheidungsmerkmal o.Ä.; und genau das ist bei "N*" gegenüber "Schwarz" ja auch geschehen. Das Empfinden der Betroffenen wird also auch linguistisch gestützt.


Das ich darauf nicht einging lag daran, dass ich halt nur meine eigene Ansicht zur PC darlegen wollte und da sind diese Überlegungen nicht drin enthalten.

Ich würde aber widersprechen, wenn es darum geht historisch oder eigentlich mehr noch vom geschichtenerzählerischen her zu behaupten "schwarz" wäre unbelastet. Der Begriff und seine bildliche Entsprechung wurde eigentlich schon immer für die schlechte Seite von allem möglichen verwendet, während "weiß" da nicht viel auf der Negativseite vorzuweisen hat. Einzig in jüngerer Zeit ist es en vogue geworden "weiß" mit immer mehr negativen Eigenschaften zu belegen. Ich würde also behaupten, dass "schwarz" keine allzu großen Vorteile gegenüber "Neger" zu bieten hat. Ganz zu schweigen von "braun" übrigens. Damit brauchen wir wirklich erst gar nicht anfangen. -.-

"Der schwarze Mann" bietet da allein schon ein ganzes Bouquet an negativen Assoziationen, die in unserer Gesellschaft verankert sind. Bitte nicht!

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Also warum darauf bestehen, ein Wort zu verwenden, das als beleidigend gilt, und auch noch extra zu unterschieden, ob man mit den menschen redet - und dann andere Wörter zu benutzen - oder über sie? Warum nicht einfach immer andere Wörter nehmen?


Weil es nichts bringt. Man kann die Geige neu erfinden, aber die Musik bleibt die gleiche. Schulterzucken

Bei der Verbannung des Wortes "Neger" geht es mir ja eigentlich hauptsächlich um Kultur. Also Bücher und Filme und so Gedöns. Dort sehe ich es mit Sorge und Befremden, ja beinahe mit Ekel, wenn die Zensur den Rotstift ansetzt, egal welche Gründe sie dafür vorschiebt. Das man im zwischenmenschlichen Kleinklein darauf verzichtet einander auf die Hautfarbe bzw. auf Wörter für diese oder andere Oberflächlichkeiten zu reduzieren, ist übrigens keine Erfindung der PC-Kultur, sondern schon immer schlichter Inhalt von ganz gewöhnlichen Umgangsformen. Die Menschen finden auch so schon genug Gründe sich ständig an die Gurgel zu springen, da muss man als Mensch mit halbwegs geglückter Kinderstube nun wirklich nicht auch noch mit solchem Kram auf "deine Mudda"-Niveau ankommen. Eine Meinung, die ich eigentlich von fast allen in der Gesellschaft geteilt sehe. Smilie
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Beitrag(#2217439) Verfasst am: 11.07.2020, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bei dem Wort "Neger" ist das jetzt nicht so unsicher. Es lässt sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die so nicht genannt werden wollen. [... ]Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt.

Wenn ich die beiden Sätze sehe, ist es mir nicht möglich zu verstehen, wie man es schafft, von dem einen zum anderen zu kommen. Wenn du selbst sagst, dass man "mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen [kann], dass die so nicht genannt werden wollen" - bei welcher Gelegenheit sollte es denn aus welchem Grund irgendwie "passend" sein, genau das dann doch zu tun? ....




Das Wort "Neger" aussprechen und jemand "Neger" nennen sind nicht dasselbe. Ich nenne auch keine dunkelhaeutigern Menschen "Neger" ("PoC" nenne ich die uebrigens auch nicht, weil ich es als Herabwürdigung ansehe Menschen mit Abkürzungen zu bezeichnen, noch dazu wenn ich dabei alle Menschen, die eine andere Hautfarbe haben als ich in die selbe Kiste packe), benutze es aber in anderem Kontext, z.B. wenn ich, so wie hier, ueber das Wort "Neger" rede oder wenn ich frage ob ich in einem Laden einen "Negerkuss" kaufen kann.

Dass Menschen nicht so bezeichnet werden wollen, sehe ich ein und respektiere es, dass ich deswegen bestimmte Wörter gleich vollständig aus meinem Sprachschatz streichen soll, sehe ich demgegenueber ueberhaupt nicht ein. Das ist weit ueber's Ziel hinausgeschossen, vor allem wenn ich dann noch sehen muss wie versucht wird alte Bücher im Sinne einer rezenten "political correctness" zu korrigieren (Pipi Langstrumpf und die Negerprinzessin). Das geht mir zu sehr in die Richtung einer übergriffigen Zensurwut.
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Alchemist
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Beitrag(#2217441) Verfasst am: 11.07.2020, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#2217450) Verfasst am: 11.07.2020, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Bei dem Wort "Neger" ist das jetzt nicht so unsicher. Es lässt sich mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die so nicht genannt werden wollen. [... ]Ich benutze das Wort Neger noch immer, wann immer ich denke, dass es passt.

Wenn ich die beiden Sätze sehe, ist es mir nicht möglich zu verstehen, wie man es schafft, von dem einen zum anderen zu kommen. Wenn du selbst sagst, dass man "mit ausreichender Wahrscheinlichkeit sagen [kann], dass die so nicht genannt werden wollen" - bei welcher Gelegenheit sollte es denn aus welchem Grund irgendwie "passend" sein, genau das dann doch zu tun? ....




Das Wort "Neger" aussprechen und jemand "Neger" nennen sind nicht dasselbe. Ich nenne auch keine dunkelhaeutigern Menschen "Neger" ("PoC" nenne ich die uebrigens auch nicht, weil ich es als Herabwürdigung ansehe Menschen mit Abkürzungen zu bezeichnen, noch dazu wenn ich dabei alle Menschen, die eine andere Hautfarbe haben als ich in die selbe Kiste packe), benutze es aber in anderem Kontext, z.B. wenn ich, so wie hier, ueber das Wort "Neger" rede oder wenn ich frage ob ich in einem Laden einen "Negerkuss" kaufen kann.

Dass Menschen nicht so bezeichnet werden wollen, sehe ich ein und respektiere es, dass ich deswegen bestimmte Wörter gleich vollständig aus meinem Sprachschatz streichen soll, sehe ich demgegenueber ueberhaupt nicht ein. Das ist weit ueber's Ziel hinausgeschossen, vor allem wenn ich dann noch sehen muss wie versucht wird alte Bücher im Sinne einer rezenten "political correctness" zu korrigieren (Pipi Langstrumpf und die Negerprinzessin). Das geht mir zu sehr in die Richtung einer übergriffigen Zensurwut.


Ja, so sehe ich das auch.
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Beitrag(#2217462) Verfasst am: 11.07.2020, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.
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Beitrag(#2217467) Verfasst am: 11.07.2020, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:

"Die, die die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun ihnen unrecht."


Keinem ist aufgefallen, dass da ein "die" zuviel drin ist. Deprimiert
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Beitrag(#2217474) Verfasst am: 11.07.2020, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.


Das ist ziemlich weltfremd.
Rassisten, Nazis, der gesamte braune Sumpf in Deutschland verwenden dieses Wort.
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Beitrag(#2217475) Verfasst am: 11.07.2020, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.


Das ist ziemlich weltfremd.
Rassisten, Nazis, der gesamte braune Sumpf in Deutschland verwenden dieses Wort.


Und die hören damit auf, weil man den moralischen Zeigefinger hebt und sagt: "Ab jetzt heißt das 'Personen von Farbe'."?

Ehrlich gesagt könnt mir nicht egaler sein, was diese Fröbel seiern. Schulterzucken Ich höre denen eh nicht zu und höre sie auch nicht reden, weil ich mich von deren Wasserlöchern fernhielte, so ich wüsste wo sie sind. Weiß ich aber nicht mal, so wenig interessiert mich deren gesamte Existenz. Und öffentlich bekanntgegeben wird es zum Glück auch nirgends wo ich jemals hingeschaut oder -gehört habe. Die sind da, aber unsichtbar. Die schiefen Fressen werden immer da sein. Die gehen niemals weg. Ganz egal, was man tut. Und die werden auch immer rassistische Scheiße labern. ... Wen interessierts? Wenn es gegen Gesetze verstößt: 110 ist immer erreichbar. Sonst: Einfach gar nicht ignorieren. Das ist jedenfalls mein Tipp des Tages, wenn es darum geht den Arschgeigen die Relevanz zu entziehen, die sie auch eindeutig nicht verdient haben.
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Beitrag(#2217478) Verfasst am: 12.07.2020, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
....Die Unterzeichner deuten an, dass sich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des politischen Spektrums verhärtete Fronten gebildet hätten, die einen freien Meinungsaustausch verhindern. Einerseits warnen die Unterzeichner vor den Gefahren von Donald Trump und rechter Demagogie. Andererseits zeigen sich die Intellektuellen besorgt angesichts einer wachsenden Zahl von Gesinnungsmoralisten, die jede Verletzung der politischen Korrektheit mit Hassreden abstrafen würden. Das Ergebnis sei „Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, öffentliche Anprangerung und Ausgrenzung sowie die Tendenz, komplexe politische Fragen in moralische Gewissheiten zu überführen.“ Darüber hinaus müssten Publizisten mit unbequemen Standpunkten immer häufiger berufliche Konsequenzen fürchten. „Es gibt eine Kultur der Angst“, sagt Mitunterzeichner Yascha Mounk....



https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/153-intellektuelle-plaedieren-fuer-offene-gespraechskultur-li.92176?fbclid=IwAR1v-qvWxBtMzjj2UejAIe8DZf1-XTexZoSOWqf1XIDUovKleffc3DTFzYY
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Beitrag(#2217496) Verfasst am: 12.07.2020, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.


Das ist ziemlich weltfremd.
Rassisten, Nazis, der gesamte braune Sumpf in Deutschland verwenden dieses Wort.


Und die hören damit auf, weil man den moralischen Zeigefinger hebt und sagt: "Ab jetzt heißt das 'Personen von Farbe'."?

Ehrlich gesagt könnt mir nicht egaler sein, was diese Fröbel seiern. Schulterzucken Ich höre denen eh nicht zu und höre sie auch nicht reden, weil ich mich von deren Wasserlöchern fernhielte, so ich wüsste wo sie sind. Weiß ich aber nicht mal, so wenig interessiert mich deren gesamte Existenz. Und öffentlich bekanntgegeben wird es zum Glück auch nirgends wo ich jemals hingeschaut oder -gehört habe. Die sind da, aber unsichtbar. Die schiefen Fressen werden immer da sein. Die gehen niemals weg. Ganz egal, was man tut. Und die werden auch immer rassistische Scheiße labern. ... Wen interessierts? Wenn es gegen Gesetze verstößt: 110 ist immer erreichbar. Sonst: Einfach gar nicht ignorieren. Das ist jedenfalls mein Tipp des Tages, wenn es darum geht den Arschgeigen die Relevanz zu entziehen, die sie auch eindeutig nicht verdient haben.

Indem man bestimmte Wörter unbenutzbar machen will verliert man auch Identifikationsmerkmale, wenn bestimmte Wörter nur noch Gruppen-intern genutzt werden dann kann so eine Gruppe an der Sprache schlechter erkannt werden.

Im Endeffekt könnte ein Legacy-Nazi mitten unter einen wohnen ohne ihn als solchen zu erkennen, weil der bestimmte öffentliche Identifikationsmerkmale(sagt man nicht,macht man nicht) abgelegt hat(kann negative Folgen haben). Zumindest solange die Gruppierung so klein ist das sie nicht eigenständiger sein kann.
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Alchemist
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Beitrag(#2217497) Verfasst am: 12.07.2020, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.


Das ist ziemlich weltfremd.
Rassisten, Nazis, der gesamte braune Sumpf in Deutschland verwenden dieses Wort.


Und die hören damit auf, weil man den moralischen Zeigefinger hebt und sagt: "Ab jetzt heißt das 'Personen von Farbe'."?


Nein, hab ich aber auch nicht gesagt

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt könnt mir nicht egaler sein, was diese Fröbel seiern.


Du bist ja auch nicht betroffen.
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Alchemist
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Beitrag(#2217498) Verfasst am: 12.07.2020, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:

Indem man bestimmte Wörter unbenutzbar machen will verliert man auch Identifikationsmerkmale, wenn bestimmte Wörter nur noch Gruppen-intern genutzt werden dann kann so eine Gruppe an der Sprache schlechter erkannt werden.

Im Endeffekt könnte ein Legacy-Nazi mitten unter einen wohnen ohne ihn als solchen zu erkennen, weil der bestimmte öffentliche Identifikationsmerkmale(sagt man nicht,macht man nicht) abgelegt hat(kann negative Folgen haben). Zumindest solange die Gruppierung so klein ist das sie nicht eigenständiger sein kann.


Das ist vielleicht die absurdeste Rechtfertigung für herabwürdigende Wörter, die ich bisher gelesen habe.
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Beitrag(#2217499) Verfasst am: 12.07.2020, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:


edit: Noch so ein Grund weshalb ich die PC ablehne übrigens: Diese Fixierung auf die Hautfarbe und andere oberflächliche Unterschiede halte ich für stark rückschrittlich und dumm.


Und die Bezeichnung N* für bestimmte Menschen zählt also nicht dazu? Am Kopf kratzen


Selbstverständlich tut sie das. Aber außer in Gesprächen über dieses Wort ist mir das ehrlich gesagt seit dem Tod meines Opas nie wieder untergekommen. Schulterzucken Das war ein aussterbendes Phänomen der Segregation. Jetzt hat es dank PC neuen Wind bekommen.


Das ist ziemlich weltfremd.
Rassisten, Nazis, der gesamte braune Sumpf in Deutschland verwenden dieses Wort.


Und die hören damit auf, weil man den moralischen Zeigefinger hebt und sagt: "Ab jetzt heißt das 'Personen von Farbe'."?


Nein, hab ich aber auch nicht gesagt


Deshalb frug ich.

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt könnt mir nicht egaler sein, was diese Fröbel seiern.


Du bist ja auch nicht betroffen.


Doch bin ich. Ich bin sicher, Nazis und ähnliches Gezuppel reden über Menschen wie mich auch nicht gerade in den höchsten Tönen.
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Beitrag(#2217500) Verfasst am: 12.07.2020, 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:

Indem man bestimmte Wörter unbenutzbar machen will verliert man auch Identifikationsmerkmale, wenn bestimmte Wörter nur noch Gruppen-intern genutzt werden dann kann so eine Gruppe an der Sprache schlechter erkannt werden.

Im Endeffekt könnte ein Legacy-Nazi mitten unter einen wohnen ohne ihn als solchen zu erkennen, weil der bestimmte öffentliche Identifikationsmerkmale(sagt man nicht,macht man nicht) abgelegt hat(kann negative Folgen haben). Zumindest solange die Gruppierung so klein ist das sie nicht eigenständiger sein kann.


Das ist vielleicht die absurdeste Rechtfertigung für herabwürdigende Wörter, die ich bisher gelesen habe.

Ich habe ein Interesse daran Dinge als solches identifizieren zu können die sie sind, nicht als solches was sie vorgeben [nicht] zu sein.
Wenn Identifikationsmerkmale genommen werden kann das schwerer werden, das heisst aber nicht das man Gefallen an den Identifikationsmerkmalen hat.

Ist aber schwerer wie die Beliebigkeit, 'frei Schnauze' draufhacken oder diffamieren wie man mag kann da reizvoller sein.
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Beitrag(#2217502) Verfasst am: 12.07.2020, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
....Die Unterzeichner deuten an, dass sich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des politischen Spektrums verhärtete Fronten gebildet hätten, die einen freien Meinungsaustausch verhindern. Einerseits warnen die Unterzeichner vor den Gefahren von Donald Trump und rechter Demagogie. Andererseits zeigen sich die Intellektuellen besorgt angesichts einer wachsenden Zahl von Gesinnungsmoralisten, die jede Verletzung der politischen Korrektheit mit Hassreden abstrafen würden. Das Ergebnis sei „Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, öffentliche Anprangerung und Ausgrenzung sowie die Tendenz, komplexe politische Fragen in moralische Gewissheiten zu überführen.“ Darüber hinaus müssten Publizisten mit unbequemen Standpunkten immer häufiger berufliche Konsequenzen fürchten. „Es gibt eine Kultur der Angst“, sagt Mitunterzeichner Yascha Mounk....



https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/153-intellektuelle-plaedieren-fuer-offene-gespraechskultur-li.92176?fbclid=IwAR1v-qvWxBtMzjj2UejAIe8DZf1-XTexZoSOWqf1XIDUovKleffc3DTFzYY


ich habe mir viele dieser unterzeichner angesehen, die meisten kenne ich nicht, fast alle sind dem linken spektrum zuzuordnen (so heißt es oft in den jeweiligen artikeln bei wikipedia), wobei eben auch kritisch diskutierte positionen/aussagen z.b.innerhalb des feminismus zu finden sind.


oder folgendes:
zur unterzeichnenden Susie Linfield
https://en.wikipedia.org/wiki/Susie_Linfield


Zitat:
The Lions' Den: Zionism and the Left from Hannah Arendt to Noam Chomsky is a 2019 book by associate professor of journalism Susie Linfield, a social and cultural theorist at New York University who self describes as a leftist and a Zionist.[3][4][5]
(...)
Journalist Robert Scheer criticized the book, writing that its targets "are all attacked for daring to raise questions" about Israeli policy, especially toward the Palestinians. Noam Chomsky told Scheer the book is an "extraordinary collection of lies and deceit."[8]Journalist Robert Scheer criticized the book, writing that its targets "are all attacked for daring to raise questions" about Israeli policy, especially toward the Palestinians. Noam Chomsky told Scheer the book is an "extraordinary collection of lies and deceit."[8]

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Lions%27_Den


also widersprüchliche meinungen, Noam Chomsky hat ja nun auch unterschrieben.
im grunde spricht das ja dann genau dem gedanken im oben verlinkten aufruf. man könnte sagen: toll, wie konsequent?


ich schau mal weiter
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beachbernie
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Beitrag(#2217522) Verfasst am: 12.07.2020, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Der Versuch den Staat Israel durch Antisemitismusvorwuerfe gegen Kritik zu immunisieren ist sicher ein verwandtes Thema, zumal ja auch die gleichen Taktiken angewandt werden. Aber im Aufruf geht es primär um andere Dinge. So ist auch nicht verwunderlich, dass sich Persönlichkeiten, die in der Israelfrage gegensaetzlichen Lagern angehören, gleichermassen hinter die Erklärung stellen koennen.

Mir ist unter den Unterzeichnern vor allem die Schriftstellerin Margaret Atwood gleich aufgefallen, die zu den wohl profiliertesten Intellektuellen Kanadas zählt.
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Beitrag(#2217655) Verfasst am: 14.07.2020, 06:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:


Doch bin ich. Ich bin sicher, Nazis und ähnliches Gezuppel reden über Menschen wie mich auch nicht gerade in den höchsten Tönen.


Eher so in Richtung "Der kommt als erstes an die Wand!" Lachen
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Beitrag(#2217657) Verfasst am: 14.07.2020, 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
....Die Unterzeichner deuten an, dass sich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite des politischen Spektrums verhärtete Fronten gebildet hätten, die einen freien Meinungsaustausch verhindern. Einerseits warnen die Unterzeichner vor den Gefahren von Donald Trump und rechter Demagogie. Andererseits zeigen sich die Intellektuellen besorgt angesichts einer wachsenden Zahl von Gesinnungsmoralisten, die jede Verletzung der politischen Korrektheit mit Hassreden abstrafen würden. Das Ergebnis sei „Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, öffentliche Anprangerung und Ausgrenzung sowie die Tendenz, komplexe politische Fragen in moralische Gewissheiten zu überführen.“ Darüber hinaus müssten Publizisten mit unbequemen Standpunkten immer häufiger berufliche Konsequenzen fürchten. „Es gibt eine Kultur der Angst“, sagt Mitunterzeichner Yascha Mounk....



https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/153-intellektuelle-plaedieren-fuer-offene-gespraechskultur-li.92176?fbclid=IwAR1v-qvWxBtMzjj2UejAIe8DZf1-XTexZoSOWqf1XIDUovKleffc3DTFzYY

Früher hätte man solche Leute „Liberale“ genannt, heute gibt es offenbar schon Schwierigkeiten, eine Position, die nicht in der strickten Ablehnung einer anderen besteht, überhaupt einzuordnen. Daß ein Linker einem Rechten oder ein Rechter einem Linken zuhört, gilt als undenkbar, von der Idee, jemand von der „anderen Seite“ könnte überhaupt einen ernstzunehmenden Gedanken haben, gar nicht zu reden.
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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