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Proliferation?
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Nav
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Beitrag(#195934) Verfasst am: 19.10.2004, 09:48    Titel: Proliferation? Antworten mit Zitat

Zumindest eine Atombombe nach dem Gun - Prinzip kann jeder Trottel mit dieser Anleitung bauen, der an angereichertes Uran, Beryllium und Polonium herankommt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Atombombe_%28Technik%29

Cool
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Sanne
gives peas a chance.



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Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#195937) Verfasst am: 19.10.2004, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Cool Ich stelle fest:
Nav hat Pläne für Massenvernichtungswaffen.
Wikipedia hat Pläne für Massenvernichtungswaffen.
Das freigeisterhaus hat Pläne für Massenvernichtungswaffen.

_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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pyrrhon
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Beiträge: 8770

Beitrag(#195940) Verfasst am: 19.10.2004, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Frage am Rande:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Uran-Bombe Little-Boy, die über Hiroshima abgeworfen wurde, war ähnlich konstruiert. Die Bauweise galt als so sicher, dass auf eine vorausgehende Testzündung verzichtet wurde.

War das eine andere Bombenart, die am 13. Juli 1945 in der Wüste von New Mexico gezündet wurde? Ich dachte, dass beide vom selben Typ waren und die von Nagasaki ein anderer?

() Nagarjuna
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Nav
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Beitrag(#195942) Verfasst am: 19.10.2004, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

In Nagasaki wurde eine Implosionsbombe abgeworfen, die ist aber extrem kompliziert, weil man da eine Hohlkugel aus spaltbarem Material (in dem Fall wars <sup>239</sup>Pu mit geringen Anteilen an <sup>240</sup>Pu) innerhalb kürzester Zeit verdichten muß durch Sprengstoff.

Hiroshima dagegen war eine Bombe nach dem primitiven Gun - Prinzip.

Man kann übrigens Plutonium - Bomben nicht nach dem Gun - Prinzip bauen, weil man aufgrund der viel höheren Zerfallsrate immer Frühzündungen haben würde. Selbst dann, wenn man (extrem aufwendig zu erbrütendes) Supergrade - Plutonium (mit ganz, ganz niedrigem Anteil an dem als "Schmutz" geltendem <sup>240</sup>Pu) verwenden würde.
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#195946) Verfasst am: 19.10.2004, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hej Nav!

Danke! Du kennst Dich da offenbar gut aus! Weißt Du zufällig, von welchem Typ Trinity war, also die Bombe, die in New Mexico als erste Atombombe überhaupt gezündet wurde? Nach Wikipedia dürfte das eher der Typ der Bombe von Nagasaki gewesen sein. Ich habe zwar kurz Google bemüht, aber keine eindeutigen Informationen gefunden.

EDIT: Lt. Wikipedia war es der Typ von Nagasaki.

() Nagarjuna


Zuletzt bearbeitet von pyrrhon am 19.10.2004, 10:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Nav
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Beitrag(#195949) Verfasst am: 19.10.2004, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Hej Nav!

Danke! Du kennst Dich da offenbar gut aus! Weißt Du zufällig, von welchem Typ Trinity war, also die Bombe, die in New Mexico als erste Atombombe überhaupt gezündet wurde? Nach Wikipedia dürfte das eher der Typ der Bombe von Nagasaki gewesen sein.

() Nagarjuna


Eine einstufige Plutonium - Bombe nach dem Implosionsprinzip mit einem Yield von ca. 20 KT, allerdings geringer Effizienz, da zu wenig Plutonium verbaut wurde, außerdem wurde die Bombe noch nicht geboostert.

Ich weiß sogar, wie die den Yield gemessen haben. Cool
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#195950) Verfasst am: 19.10.2004, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Danke!

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich weiß sogar, wie die den Yield gemessen haben. Cool

Und wie?
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Nav
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Beitrag(#195951) Verfasst am: 19.10.2004, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Danke!

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich weiß sogar, wie die den Yield gemessen haben. Cool

Und wie?


Die haben dort zuerst 0,1 KT TNT aufgebaut und zur Explosion gebracht - das gibt einen schönen Krater.

Danach haben die die Atombombe gezündet und einfach die Krater verglichen. Cool
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Nav
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Beitrag(#195964) Verfasst am: 19.10.2004, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant ist noch die Tatsache, daß man ja zuerst die Hosen voll hatte in Los Alamos, weil man befürchtete, die ganze Atmosphäre der Erde könnte ich entzünden, wenn man eine Kernwaffenexplosion herbeiführt.
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nocquae
diskriminiert nazis



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Beiträge: 18183

Beitrag(#195993) Verfasst am: 19.10.2004, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Interessant ist noch die Tatsache, daß man ja zuerst die Hosen voll hatte in Los Alamos, weil man befürchtete, die ganze Atmosphäre der Erde könnte ich entzünden, wenn man eine Kernwaffenexplosion herbeiführt.
m.W. war das der Fall beim ersten Fusionswaffenexperiment. Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern gingen im Vofeld davon aus, dass eine Fusionsreaktion sich auf dei Erdatmosphäre übertragen könnte und sich die Erde einmal kurz als "Sonne" aufleuchten läßt ...
Interessant ist allerdings, dass man trotzdem das Risiko eines Tests eingegangen ist ... -.-
_________________
In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Nav
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Beitrag(#195997) Verfasst am: 19.10.2004, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Interessant ist noch die Tatsache, daß man ja zuerst die Hosen voll hatte in Los Alamos, weil man befürchtete, die ganze Atmosphäre der Erde könnte ich entzünden, wenn man eine Kernwaffenexplosion herbeiführt.
m.W. war das der Fall beim ersten Fusionswaffenexperiment. Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern gingen im Vofeld davon aus, dass eine Fusionsreaktion sich auf dei Erdatmosphäre übertragen könnte und sich die Erde einmal kurz als "Sonne" aufleuchten läßt ...
Interessant ist allerdings, dass man trotzdem das Risiko eines Tests eingegangen ist ... -.-


Weil das einfach Unsinn ist. Für eine selbsterhaltende Fusion sind Sauerstoff und Stickstoff viel zu schwer, das gelingt nur bei den allerleichtesten Elementen, selbst bei Lithium ist es schon sehr schwierig.

Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.
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pyrrhon
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Beiträge: 8770

Beitrag(#196000) Verfasst am: 19.10.2004, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.

Nur, dass Kernfusionswaffen wirklich nur destruktiv sind, während das mit dem Feuer doch irgendwie anders ist zwinkern

() Nagarjuna
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Nav
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Beitrag(#196002) Verfasst am: 19.10.2004, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.

Nur, dass Kernfusionswaffen wirklich nur destruktiv sind, während das mit dem Feuer doch irgendwie anders ist zwinkern

() Nagarjuna


Kernwaffen haben uns zwischen 1945 und 1989 Frieden im zivilisierten Teil der Welt beschert - insofern waren das sehr wohl Instrumente des Friedens. Smilie

Außerdem hat man extrem viel über Kernphysik gelernt - weil man das so auch zur Anwendung bringen konnte.
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narziss
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Beitrag(#196004) Verfasst am: 19.10.2004, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.

Nur, dass Kernfusionswaffen wirklich nur destruktiv sind, während das mit dem Feuer doch irgendwie anders ist zwinkern

() Nagarjuna
Bislang war die Kernfusion nur schädlich, dass kann sich aber in den nächsten Jahrzehnten ändern.
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narziss
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Beitrag(#196011) Verfasst am: 19.10.2004, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das wirklich jeder Trottel (in diesem Fall ein hochdekorierter Physiker) spaltbares Material zur Explosion bringen kann hat sich schon in Los Alamos gezeigt. Dort hat ein Wissenschaftler 2 Uranblöcke n bisschen zu nah aneinander gehalten, so dass schon erste Spaltungsprozesse abliefen.
Da er schnell genug bemerkte was er anrichtete kam es nicht zur Explosion, aber an den Strahlenfolgen ist er dennoch einige Tage später gestorben.
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nocquae
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Beitrag(#196017) Verfasst am: 19.10.2004, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Weil das einfach Unsinn ist. Für eine selbsterhaltende Fusion sind Sauerstoff und Stickstoff viel zu schwer, das gelingt nur bei den allerleichtesten Elementen, selbst bei Lithium ist es schon sehr schwierig.

Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.
Die Fusion von Sauerstoff und Stickstoff sind doch noch exotherm (wenn natürlich auch nicht so effizient wie Wasserstoff oder Helium) wenn ich nicht irre? Am Kopf kratzen
_________________
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narziss
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Beitrag(#196018) Verfasst am: 19.10.2004, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Weil das einfach Unsinn ist. Für eine selbsterhaltende Fusion sind Sauerstoff und Stickstoff viel zu schwer, das gelingt nur bei den allerleichtesten Elementen, selbst bei Lithium ist es schon sehr schwierig.

Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.
Die Fusion von Sauerstoff und Stickstoff sind doch noch exotherm (wenn natürlich auch nicht so effizient wie Wasserstoff oder Helium) wenn ich nicht irre? Am Kopf kratzen
Sogar in Sternen laufen Fusionsrozesse mit Stickstoff und Sauerstoff ab.

Zum Beispiel der Bethe-Weizsäcker Zyklus.



Dass man das nicht auf die Atmosphäre beziehen kann ist aber klar.
Die Fusionsprozesse laufen bis hin zum Eisen exotherm ab, danach sind dann Spaltungen exotherm. Die Energie die wieder rauskommt reicht aber nicht notwendigerweise aus um wieder einen neuen Fusionsprozess zu initiieren. Je schwerer die Elemente umsomehr Energie muss man reinstecken um sie zu verschmelzen. In Sternen funktioniert das aber ganz gut, weil sie ja so schwer sind.


Zuletzt bearbeitet von narziss am 19.10.2004, 12:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beitrag(#196019) Verfasst am: 19.10.2004, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Äh, Leute...

Statt hier über die Funktionsweise von Atombomben zu debattieren, solltet ihr euch lieber ernsthafte Gedanken darüber machen, warum sich Nav überhaupt für dieses Thema interessiert. Geschockt

zynisches Grinsen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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nocquae
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Beitrag(#196037) Verfasst am: 19.10.2004, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Dass man das nicht auf die Atmosphäre beziehen kann ist aber klar.
[...] In Sternen funktioniert das aber ganz gut, weil sie ja so schwer sind.
Klar, dass das wegen der unterschiedlichen Druck-/Temperaturverhältnisse nicht direkt auf die Erdatmosphäre übertragen läßt. Die Frage aus damaliger Sicht war aber doch: was ändert sich an den Verhältnissen in der Erdatmospähre, wenn ich einen _laufenden_ Fusionsprozess hinzufüge? Die Befürchtung war jamals m.W., dass sich der wie ein "atmosphärischer Flächenbrand" ausdehnen wird.
Wir müssen die Entscheidung zu einem Fusionswaffentest ja nach dem damaligen Wissenstand beurteilen. Und ob nach dem eine solche atmosphärische Kettenreaktion mit allerletzter Sicherheit auszuschließen war?
_________________
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Beitrag(#196042) Verfasst am: 19.10.2004, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Dass man das nicht auf die Atmosphäre beziehen kann ist aber klar.
[...] In Sternen funktioniert das aber ganz gut, weil sie ja so schwer sind.
Klar, dass das wegen der unterschiedlichen Druck-/Temperaturverhältnisse nicht direkt auf die Erdatmosphäre übertragen läßt. Die Frage aus damaliger Sicht war aber doch: was ändert sich an den Verhältnissen in der Erdatmospähre, wenn ich einen _laufenden_ Fusionsprozess hinzufüge? Die Befürchtung war jamals m.W., dass sich der wie ein "atmosphärischer Flächenbrand" ausdehnen wird.
Wir müssen die Entscheidung zu einem Fusionswaffentest ja nach dem damaligen Wissenstand beurteilen. Und ob nach dem eine solche atmosphärische Kettenreaktion mit allerletzter Sicherheit auszuschließen war?
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Nav
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Beitrag(#196044) Verfasst am: 19.10.2004, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Weil das einfach Unsinn ist. Für eine selbsterhaltende Fusion sind Sauerstoff und Stickstoff viel zu schwer, das gelingt nur bei den allerleichtesten Elementen, selbst bei Lithium ist es schon sehr schwierig.

Da muß ich immer an die Urmenschen denken - die, die zuviel Angst vor dem Feuer hatten sind auf der Strecke geblieben.
Die Fusion von Sauerstoff und Stickstoff sind doch noch exotherm (wenn natürlich auch nicht so effizient wie Wasserstoff oder Helium) wenn ich nicht irre? Am Kopf kratzen


Ja, aber die dazu nötigen Bedingungen kann man mit einer Fusionswaffe auf Lithiumdeuterit - bzw. Lithium - Tritium - Basis (im Endeffekt das Gleiche, weil aus dem Lithium bei der Explosion der ersten Fissionsstuffe Tritium erbrütet wird) nicht schaffen.

Vor allem z.B. nicht den nötigen Druck, der in dem Fall ja für die ganze Atmosphäre gelten müßte.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#196045) Verfasst am: 19.10.2004, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wie groß waren denn die größten konventionellen Atombomben zum Zeitpunkt des ersten H-Bombentests?

Vielleicht dachte man sich, dass ne kleine H-Bombe nicht so schlimm sein kann wie ne richtig dicke Atombombe, die ja auch nicht die gesamte Atmosphäre gezündet hat.
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Nav
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Beitrag(#196048) Verfasst am: 19.10.2004, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Dass man das nicht auf die Atmosphäre beziehen kann ist aber klar.
[...] In Sternen funktioniert das aber ganz gut, weil sie ja so schwer sind.
Klar, dass das wegen der unterschiedlichen Druck-/Temperaturverhältnisse nicht direkt auf die Erdatmosphäre übertragen läßt. Die Frage aus damaliger Sicht war aber doch: was ändert sich an den Verhältnissen in der Erdatmospähre, wenn ich einen _laufenden_ Fusionsprozess hinzufüge? Die Befürchtung war jamals m.W., dass sich der wie ein "atmosphärischer Flächenbrand" ausdehnen wird.
Wir müssen die Entscheidung zu einem Fusionswaffentest ja nach dem damaligen Wissenstand beurteilen. Und ob nach dem eine solche atmosphärische Kettenreaktion mit allerletzter Sicherheit auszuschließen war?


Wahrscheinlich ja - sonst wäre es nicht möglich gewesen, nur wenige Jahre später bereits geboosterte Fissionswaffen zu bauen. Dazu benötigt man nämlich umfangreiches Wissen über Fusionsvorgänge.

Geboosterte Fissionswaffen haben nämlich Deuterium und Tritium mit dabei, welches (allerdings hier allerdings endotherm!) fusioniert wird, um Neutronen zu erzeugen, die wiederum noch mehr vom spaltbaren Material spalten, ohne jedoch selbst sehr am Yield beteiligt zu sein.

Daher sind geboosterte Fissionswaffen KEINE (!) thermonuklearen Waffen, da die Fusion nicht bis zur Selbsterhaltung geht.
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Beitrag(#196050) Verfasst am: 19.10.2004, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wie groß waren denn die größten konventionellen Atombomben zum Zeitpunkt des ersten H-Bombentests?

Vielleicht dachte man sich, dass ne kleine H-Bombe nicht so schlimm sein kann wie ne richtig dicke Atombombe, die ja auch nicht die gesamte Atmosphäre gezündet hat.


50 KT ungeboostert, 450 KT geboostert.

Ich werde diese Informationen aber nachkontrollieren müssen, da bin ich mir nicht so sicher.

Das mit "nicht so schlimm" kann es nicht gewesen sein, da damals bereits bekannt war, daß Fusionreaktionen wesentlich heißer werden als Fissionen.

Abgesehen davon, daß Fissionen sich nicht so fortpflanzen können, da unterhalb von Eisen sowieso keine selbsterhaltenden Fissionen möglich sind.
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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#196052) Verfasst am: 19.10.2004, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie groß waren denn die größten konventionellen Atombomben zum Zeitpunkt des ersten H-Bombentests?

Vielleicht dachte man sich, dass ne kleine H-Bombe nicht so schlimm sein kann wie ne richtig dicke Atombombe, die ja auch nicht die gesamte Atmosphäre gezündet hat.


50 KT ungeboostert, 450 KT geboostert.

Ich werde diese Informationen aber nachkontrollieren müssen, da bin ich mir nicht so sicher.

Das mit "nicht so schlimm" kann es nicht gewesen sein, da damals bereits bekannt war, daß Fusionreaktionen wesentlich heißer werden als Fissionen.

Abgesehen davon, daß Fissionen sich nicht so fortpflanzen können, da unterhalb von Eisen sowieso keine selbsterhaltenden Fissionen möglich sind.


Zitat:
Die weitere Entwicklung von Atomwaffen führte zur Wasserstoffbombe. Die erste Zündung einer Wasserstoffbombe mit dem Codenamen "Ivy Mike" erfolgte am 1. November 1952 auf dem Bikini-Atoll und setzte eine Energie wie 10,4 Megatonnen TNT-Äquivalent frei. Diese Sprengkraft entsprach dem 830-fachem der Hiroshima Bombe.


Die erste Wasserstoffbombe war also schon um ein vielfaches stärker als die damals stärksten Atombomben.
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Beitrag(#196054) Verfasst am: 19.10.2004, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Wie groß waren denn die größten konventionellen Atombomben zum Zeitpunkt des ersten H-Bombentests?

Vielleicht dachte man sich, dass ne kleine H-Bombe nicht so schlimm sein kann wie ne richtig dicke Atombombe, die ja auch nicht die gesamte Atmosphäre gezündet hat.


50 KT ungeboostert, 450 KT geboostert.

Ich werde diese Informationen aber nachkontrollieren müssen, da bin ich mir nicht so sicher.

Das mit "nicht so schlimm" kann es nicht gewesen sein, da damals bereits bekannt war, daß Fusionreaktionen wesentlich heißer werden als Fissionen.

Abgesehen davon, daß Fissionen sich nicht so fortpflanzen können, da unterhalb von Eisen sowieso keine selbsterhaltenden Fissionen möglich sind.


Zitat:
Die weitere Entwicklung von Atomwaffen führte zur Wasserstoffbombe. Die erste Zündung einer Wasserstoffbombe mit dem Codenamen "Ivy Mike" erfolgte am 1. November 1952 auf dem Bikini-Atoll und setzte eine Energie wie 10,4 Megatonnen TNT-Äquivalent frei. Diese Sprengkraft entsprach dem 830-fachem der Hiroshima Bombe.


Die erste Wasserstoffbombe war also schon um ein vielfaches stärker als die damals stärksten Atombomben.


Klar. Fusionen sind um ein Vielfaches energiereicher, außerdem ist auch der "Abbrand" (in dem Fall: MT / kg Brennmaterial) auf das gesamte VERBAUTE Material höher.

Beispiel:

In einer primitiven, ungeboosterten Atombombe kommen nur ein paar Prozent des spaltbaren Materials WIRKLICH zum Zug (bei der Hiroshima - Bombe waren das 650 Gramm), bei der Fusion aber wird fast alles verbraucht.

Übrigens kann man reine Fissionsbomben nicht beliebig stark bauen, da die Wahrscheinlichkeit von Frühzündungen (also zufällige Freisetzung des auslösenden Neutrons im spaltbaren Material) extrem stark ansteigt, wenn die Menge des verbauten Radionuklids erhöht wird.

Man kann das nur noch verbessern, indem man zum einen die Effizienz erhöht (also die Menge des wirklich zur Explosion gebrachten Materials - eben durch Boostern oder durch Einsatz eines Neutronenreflektors), zum Anderen, indem man andere Zündungstechniken einsetzt, so wie z.B. frei schwebende Plutoniumhohlkugeln, etc...
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Beitrag(#196067) Verfasst am: 19.10.2004, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Das wirklich jeder Trottel (in diesem Fall ein hochdekorierter Physiker) spaltbares Material zur Explosion bringen kann hat sich schon in Los Alamos gezeigt. Dort hat ein Wissenschaftler 2 Uranblöcke n bisschen zu nah aneinander gehalten, so dass schon erste Spaltungsprozesse abliefen.
Da er schnell genug bemerkte was er anrichtete kam es nicht zur Explosion, aber an den Strahlenfolgen ist er dennoch einige Tage später gestorben.


Das halte ich für ein Gerücht.

1. Finden IMMER Spaltungsprozesse in Uran statt (es gibt kein stabiles Isotop)

2. Die kritische Masse ohne Einsatz von Neutronenreflektoren bzw. einem Neutronenmoderator, noch dazu bei nicht - Kugelform des spaltbaren Materials kann ein Wissenschaftler nicht einfach so aneinanderhalten

3. Wenn eine Atombombe zündet, dann zündet sie sofort - das geht binnen tausendstel von Sekunden

4. Woran soll er es gemerkt haben? Vielleicht noch daran, daß sich das oxidierte (!) Uran verfärbt haben soll?
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Beitrag(#196076) Verfasst am: 19.10.2004, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Das hier ist tatsächlich passiert - es ging wohl um den Vorfall 1946:

http://www.matheboard.de/lexikon/Nukleare_Katastrophen,definition.htm#1940er
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Beitrag(#196080) Verfasst am: 19.10.2004, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ja so ungefähr hab ich das in Erinnerung, aber es is schon über 3 Jahre her, dass ich davon gehört habe, dann kann ich dann nich mehr alles genau wiedergeben.
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Nav
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Beitrag(#196082) Verfasst am: 19.10.2004, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ja so ungefähr hab ich das in Erinnerung, aber es is schon über 3 Jahre her, dass ich davon gehört habe, dann kann ich dann nich mehr alles genau wiedergeben.


Mit Plutonium macht das Sinn - offenbar wurde hier ja bereits eine fertiggestellte Atombombe als Spielzeug verwendet. Ungustiöses im Blickfeld
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