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Rassismus?!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2217000) Verfasst am: 06.07.2020, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann nur entgegen, daß struktureller Rassismus nach meiner Meinung eher etwas ist, was durch mehrere Ebenen und übergreifende Bereiche wirkt.

Und das ist mMn der Fall, sonst wären all die bekannten rassistischen Vorfälle (von rassistischen Äußerungen bis hin zu schweren Straftaten, von Einzelpersonen bis zu Netzwerken) und deren Vertuschungen nicht in diesem Ausmaß möglich. Gäbe es nicht Strukturen, die das decken und ermöglichen, könnte es nicht in diesem Ausmaß passieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
Mein Eindruck ist, daß ein riesiger Konsens gegen Rassismus existiert.

Davon gehe ich auch aus - offiziell und soweit es bewusste Aussagen sind.

Aber gleichzeitig gibt es unbewusste Vorurteile, die in einer rassistischen Gesellschaft jeder mit sich trägt und die auch in der Polizei wirksam werden; Ermittlungstraditionen, die fortwirken; eine Fremdheit zwischen der Zusammensetzung der Polizei und den diskriminierten Gruppen, die unbewusste Einstellungen zur Folge hat (auf beiden Seiten möglicherweise); ein Korpsgeist, der Fehlverhalten deckt; die Möglichkeit eines Law-und-Order-Denkens (Hauptsache Ruhe und Ordnung, Gerechtigkeit ist zweitrangig), das diskriminierende Gesellschaftsstrukturen bewahrt und zu rechtsradikalen Gedanken anschlussfähig ist; u.dgl.m.

Dergleichen durchzieht mMn nach tatsächlich die Polizei und ermöglicht diskriminierende Erfahrungen mit der Polizei, auch wenn die beteiligten Polizisten selbst vielleicht gar keine Rassisten sind.

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Struktur kommt ins Spiel, wenn in ihrem Fortbildungsseminar über rassistische Witze gelacht wird.

Und glaubst du, dass das nicht der Fall ist?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass eben doch gelacht wird. Vielleicht nur von einer kleinen Minderheit aus Überzeugung. Von anderen vielleicht, weil man zwar weiß, "dass man sowas eigentlich nicht sagen darf", aber "unter uns" "darf man die politische Korrektheit ja mal vergessen" und "der meint das ja bestimmt nicht so". Und einige Lachen vielleicht, um die gute Stimmung nicht zu verderben, auch wenn ihnen unwohl dabei ist. Und damit ist die Möglichkeit zu rassistischen Äußerungen etabliert und gedeckt.

Dass dagegen ein Kollege den anderen wegen eines rassistischen Witzes deutlich zurückweisen oder gar bei Vorgesetzten melden würde, halte ich für ganz unwahrscheinlich, gerade in einem Beruf, der so auf Zusammenhalt angewiesen ist. Der Bystander-Effekt funktioniert auch in der Polizei.

Ich will das übrigens gar nicht auf die Polizei beschränken und auch nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen. Ich habe auch Situationen erlebt, wo ich neu an einer Arbeitsstelle war und auf rassistische Äußerungen älterer KollegInnen weniger deutlich reagiert habe, als ich es eigentlich richtig fände. Erst mal selbst sich an der neuen Stelle zurechtfinden, die Kollegen kennenlernen, die Firma verstehen ... während man sich als Neuling vielleicht noch nicht traut, den Mund zu weit aufzumachen.
Wenn so etwas bei jedem Neuling auf einer Polizeiwache passiert, können vielleicht ganz schnell einige wenige Kollegen einen rassistischen Ton normal erscheinen lassen.

So etwas muss man bewusst reflektieren, um es bekämpfen zu können. Und wenn das geschieht, kann man dann bemerken, dass Polizeigewerkschaften und konservative Politiker trotz der offensichtlichen Probleme aufjaulen, weil angeblich "die ganze Polizei unter Generalverdacht gestellt wird".
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44143

Beitrag(#2217004) Verfasst am: 06.07.2020, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, daß Oury Jallohs umgebracht wurde.

Also so wie ich das sehe, ist das ungefähr so als würde man sagen "Ich bin davon überzeugt, dass Regen nass ist". noc
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2217005) Verfasst am: 06.07.2020, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ein SPON-Forant bringt es auf den Punkt:
Zitat:
Ich wünschte, es würde mir mal jemand sagen, wie eine solche Studie aussehen soll:
Umfrage bei der Polizei: "Betreiben oder befürworten Sie racial profiling?"
oder
Umfrage bei den vermeintlichen Zielgruppen: "Finden Sie es rassistisch, wenn Sie von der Polizei kontrolliert werden?"

Und: wieviel Steuergelder kostet das jeweils vorhersehbare Ergebnis?

Also: überflüssige Gschaftlhuberei. Seehofer hat im Prinzip recht.
Aber mal sehen, wie lange es dauert, bis er mal wieder den Drehofer macht und umfällt.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2217008) Verfasst am: 06.07.2020, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ein SPON-Forant bringt es auf den Punkt:
Zitat:
Ich wünschte, es würde mir mal jemand sagen, wie eine solche Studie aussehen soll:
Umfrage bei der Polizei: "Betreiben oder befürworten Sie racial profiling?"
oder
Umfrage bei den vermeintlichen Zielgruppen: "Finden Sie es rassistisch, wenn Sie von der Polizei kontrolliert werden?"

Und: wieviel Steuergelder kostet das jeweils vorhersehbare Ergebnis?

Also: überflüssige Gschaftlhuberei. Seehofer hat im Prinzip recht.
Aber mal sehen, wie lange es dauert, bis er mal wieder den Drehofer macht und umfällt.

Denn 'ne Studie schlauer machen als ein mittelbegabter SpOn-Forant, dass geht ja gar nicht. noc
Und klar ist das überflüssig, es betrifft ja nicht dich.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3628

Beitrag(#2217013) Verfasst am: 06.07.2020, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich zähle mal auf, was mir zu Rassismus und deutscher Polizei so einfällt:

...

Den Beitrag habe ich wirklich gern gelesen. Danke für's aufschreiben.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20193
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2217016) Verfasst am: 06.07.2020, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann nur entgegen, daß struktureller Rassismus nach meiner Meinung eher etwas ist, was durch mehrere Ebenen und übergreifende Bereiche wirkt.

Und das ist mMn der Fall, sonst wären all die bekannten rassistischen Vorfälle (von rassistischen Äußerungen bis hin zu schweren Straftaten, von Einzelpersonen bis zu Netzwerken) und deren Vertuschungen nicht in diesem Ausmaß möglich. Gäbe es nicht Strukturen, die das decken und ermöglichen, könnte es nicht in diesem Ausmaß passieren.

zelig hat folgendes geschrieben:
Mein Eindruck ist, daß ein riesiger Konsens gegen Rassismus existiert.

Davon gehe ich auch aus - offiziell und soweit es bewusste Aussagen sind.

Aber gleichzeitig gibt es unbewusste Vorurteile, die in einer rassistischen Gesellschaft jeder mit sich trägt und die auch in der Polizei wirksam werden; Ermittlungstraditionen, die fortwirken; eine Fremdheit zwischen der Zusammensetzung der Polizei und den diskriminierten Gruppen, die unbewusste Einstellungen zur Folge hat (auf beiden Seiten möglicherweise); ein Korpsgeist, der Fehlverhalten deckt; die Möglichkeit eines Law-und-Order-Denkens (Hauptsache Ruhe und Ordnung, Gerechtigkeit ist zweitrangig), das diskriminierende Gesellschaftsstrukturen bewahrt und zu rechtsradikalen Gedanken anschlussfähig ist; u.dgl.m.

Dergleichen durchzieht mMn nach tatsächlich die Polizei und ermöglicht diskriminierende Erfahrungen mit der Polizei, auch wenn die beteiligten Polizisten selbst vielleicht gar keine Rassisten sind.


meiner beobachtung nach kommt es zu rassistischen vorurteilen und entgleisungen und womöglich diskriminierungen auch, wenn man als angestellter in behördlichen strukturen ständigem stress durch immer mehr arbeit ausgesetzt wird, ich behaupte sogar, das ist so gewollt.
ein freund von mir arbeitet auf einem amt als sozialarbeiter. er vermittelt u.a. bei wohnungslosigkeit. leider gibts eben nicht viel zu vermitteln, die fallzahlen steigen und die hotels haben wanzen, in die u.a. auch vermittelt wird.
u.a. erzählte er mir neulich von den "schwarzen mamis" die er betreut, die kinder bekommen von verheirateten männern und nun hilfe brauchen. er fragt sich und teilte es mir mit, warum sich die dummen nicht geschützt haben usw.
tja, hätte er schon alleine die bezeichnung"schwarze mamis" in einer seiner vorlesung im fachbreich sozialarbeit zu studienzeiten von jemandem gehört, wäre er wohl empört ausgeflippt. da war man damals nicht zimperlich, da wurde heftigst diskutiert. er selbst hätte das nie durchgehen lassen. nie!
nun aber...die umstände
wie gesagt, das arbeitspensum hat enorm zugenommen und die rahmenbedingungen sind miserabel

er ist übrigens nicht bio-deutsch und der vollständigkeithalber muss ich hinzufügen, dass er immer sagt,dass ihm die erwarteten kinder leid tun, weshalb er so reagiere
nun, darüber hätte er früher aber gewissenhaft reflektiert.
heutzutage ist dafür keine zeit, einfache muster entlasten, zumal der professionelle ja auch nix machen kann angesichts der vorgegebenen strukturen ( natürlich könnte er eine kerze anzünden, das geht immer)
er verdient sehr gut.
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"als ob"
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44143

Beitrag(#2217024) Verfasst am: 06.07.2020, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Denn 'ne Studie schlauer machen als ein mittelbegabter SpOn-Forant, dass geht ja gar nicht. noc

Nicht wenn man DonMartin heißt. zwinkern
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2217070) Verfasst am: 07.07.2020, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, daß Oury Jallohs umgebracht wurde.

Also so wie ich das sehe, ist das ungefähr so als würde man sagen "Ich bin davon überzeugt, dass Regen nass ist". noc


Passend dazu:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fall-oury-jalloh-heftige-kritik-an-justizministerium-a-a8321c8e-67a1-4485-8723-2d0bb929a7a9

Zitat:
Das sachsen-anhaltische Justizministerium lehnt eine Befragung der Staatsanwälte durch die Sonderermittler im Fall Oury Jalloh ab
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2217074) Verfasst am: 07.07.2020, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich kann nur entgegen, daß struktureller Rassismus nach meiner Meinung eher etwas ist, was durch mehrere Ebenen und übergreifende Bereiche wirkt.

Und das ist mMn der Fall, sonst wären all die bekannten rassistischen Vorfälle (von rassistischen Äußerungen bis hin zu schweren Straftaten, von Einzelpersonen bis zu Netzwerken) und deren Vertuschungen nicht in diesem Ausmaß möglich. Gäbe es nicht Strukturen, die das decken und ermöglichen, könnte es nicht in diesem Ausmaß passieren.


Glaube ich nicht. Es wäre praktisch wenn man das rassistische Verhalten unerkannten, organisierten (groß)Strukturen zuordnen könnte, weil es die Zuordnungen von Fehlverhalten vereinfachen würde. Es ist aber vermutlich nicht so einfach. Der Rassismus sitzt überwiegend in den Köpfen von nicht organisierten Akteuren.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

zelig hat folgendes geschrieben:
Mein Eindruck ist, daß ein riesiger Konsens gegen Rassismus existiert.

Davon gehe ich auch aus - offiziell und soweit es bewusste Aussagen sind.

Aber gleichzeitig gibt es unbewusste Vorurteile, die in einer rassistischen Gesellschaft jeder mit sich trägt und die auch in der Polizei wirksam werden; Ermittlungstraditionen, die fortwirken; eine Fremdheit zwischen der Zusammensetzung der Polizei und den diskriminierten Gruppen, die unbewusste Einstellungen zur Folge hat (auf beiden Seiten möglicherweise); ein Korpsgeist, der Fehlverhalten deckt; die Möglichkeit eines Law-und-Order-Denkens (Hauptsache Ruhe und Ordnung, Gerechtigkeit ist zweitrangig), das diskriminierende Gesellschaftsstrukturen bewahrt und zu rechtsradikalen Gedanken anschlussfähig ist; u.dgl.m.


Gut, in dieser Universalität sprechen wir aber nicht mehr über das Fehlverhalten von Behördenstrukturen, sondern über eine recht pessimistische Einschätzung menschlichen Verhaltens.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dergleichen durchzieht mMn nach tatsächlich die Polizei und ermöglicht diskriminierende Erfahrungen mit der Polizei, auch wenn die beteiligten Polizisten selbst vielleicht gar keine Rassisten sind.


Die Aussage halte ich in der Pauschalität für falsch.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Struktur kommt ins Spiel, wenn in ihrem Fortbildungsseminar über rassistische Witze gelacht wird.

Und glaubst du, dass das nicht der Fall ist?


Na klar passiert das. Die Erwähnung bezieht sich auf die Trennlinie zwischen dem Rassismus in den Köpfen, und dem Rassismus in den Strukturen, und daß eben jemand, der Dozent ist, in der Pflicht steht, darauf zu reagieren.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich will das übrigens gar nicht auf die Polizei beschränken...


Aber das tust du leider am Ende. Ich will Dir damit nicht zu nahe treten. Es wirkt ein bisschen so, als verpacktest Du Abneigung gegen Polizei in der Kritik am Rassismus. Das halte ich für einen Fehler. Rassismus existiert eben auch in Seniorenwohnheimen und in Supermärkten.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2217077) Verfasst am: 07.07.2020, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Glaube ich nicht. Es wäre praktisch wenn man das rassistische Verhalten unerkannten, organisierten (groß)Strukturen zuordnen könnte, weil es die Zuordnungen von Fehlverhalten vereinfachen würde. Es ist aber vermutlich nicht so einfach. Der Rassismus sitzt überwiegend in den Köpfen von nicht organisierten Akteuren.

Ah, da haben wir ein Missverständnis. "Struktureller Rassismus" heißt mMn nicht unbedingt auch "organisierter Rassismus" (wenn es das in größerem AUsmaß in der Polizei gäbe, wäre es wirklich dramatisch; dass sehe ich aber auch nicht so). Es heißt - aber ich formuliere das jetzt aus der Hand - mMn ungefähr, dass Dinge in den Köpfen vieler Akteure mit bestimmten Merkmalen der Organisation so zusammenwirken, dass es rassistische Ergebnisse hat, auch wenn die meisten Akteure bzw. die Organisation das bewusst bzw. offiziell gar nicht wollen.

zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Aber gleichzeitig gibt es unbewusste Vorurteile, die in einer rassistischen Gesellschaft jeder mit sich trägt und die auch in der Polizei wirksam werden; Ermittlungstraditionen, die fortwirken; eine Fremdheit zwischen der Zusammensetzung der Polizei und den diskriminierten Gruppen, die unbewusste Einstellungen zur Folge hat (auf beiden Seiten möglicherweise); ein Korpsgeist, der Fehlverhalten deckt; die Möglichkeit eines Law-und-Order-Denkens (Hauptsache Ruhe und Ordnung, Gerechtigkeit ist zweitrangig), das diskriminierende Gesellschaftsstrukturen bewahrt und zu rechtsradikalen Gedanken anschlussfähig ist; u.dgl.m.

Gut, in dieser Universalität sprechen wir aber nicht mehr über das Fehlverhalten von Behördenstrukturen, sondern über eine recht pessimistische Einschätzung menschlichen Verhaltens.

Jein. Viel davon sind tatsächlich allgemeine negative Verhaltensmöglichkeiten. Sie werden allerdings in der Organisation Polizei auf spezifische Art wirksam. Die Offenheit für ein autoritäres Law-and-Order-Denken, das den Sinn von Law and Order aus dem Blick verliert; der Korpsgeist; bestimmte Traditionen der Arbeitsweise ... das wäre schon recht spezifisch für die Polizei.

zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dergleichen durchzieht mMn nach tatsächlich die Polizei und ermöglicht diskriminierende Erfahrungen mit der Polizei, auch wenn die beteiligten Polizisten selbst vielleicht gar keine Rassisten sind.

Die Aussage halte ich in der Pauschalität für falsch.

Mit dem "ermöglicht" habe ich eigentlich bewusst nicht pauschalisierend formuliert: Natürlich ist nicht jede Begegnung von PoC mit der Polizei von Diskriminierung geprägt, und manchmal machen sie sicher auch positive Erfahrungen (je nach Situation und beteiligten Personen). Aber die Möglichkeit ist mMn durch die genannten Strukturen stark gegeben, und aus den Berichten von PoC wissen wir nun mal, dass sie sich leider auch ziemlich oft realisiert.

zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Struktur kommt ins Spiel, wenn in ihrem Fortbildungsseminar über rassistische Witze gelacht wird.

Und glaubst du, dass das nicht der Fall ist?

Na klar passiert das. Die Erwähnung bezieht sich auf die Trennlinie zwischen dem Rassismus in den Köpfen, und dem Rassismus in den Strukturen, und daß eben jemand, der Dozent ist, in der Pflicht steht, darauf zu reagieren.

"Strukturell" ist so etwas aber mMn nicht erst, wenn es vor dem Dozenten geschieht und der nicht angemessen reagiert. Strukturell ist es mMn schon, wenn es im Kollegenkreis auf eine Art geschieht, die rassistische Äußerungen normalisiert, man also zB ohne Konsequenzen unter Kollegen solche Witze machen kann, ohne dass es Folgen hat. Und solche Witze und anderen Äußerungen können dann ja auch im Handeln Folgen haben, wenn eine bestimmte Haltung "normal" erscheint.

zelig hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich will das übrigens gar nicht auf die Polizei beschränken...

Aber das tust du leider am Ende. Ich will Dir damit nicht zu nahe treten. Es wirkt ein bisschen so, als verpacktest Du Abneigung gegen Polizei in der Kritik am Rassismus. Das halte ich für einen Fehler. Rassismus existiert eben auch in Seniorenwohnheimen und in Supermärkten.

Natürlich existiert Rassismus in ganz verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, und er ist auch in verschiedenen Bereichen auf je spezifische Weise als struktureller Rassismus vorhanden. MMn gibt es den durchaus auch in anderen Behörden, im Schulwesen, im Arbeitsmarkt usw.

Man muss ihn aber je nach Bereich gesondert analysieren und ansprechen, weil er auf je spezifische Art wirksam werden. Und bei der Polizei gibt es mE zwei besondere Probleme: Einerseits hat die Polizei nun mal besondere Machtmittel (zB das Gewaltmonopol des Staates), die diskriminierende Begegnungen hier besonders schmerzhaft machen. (In anderen Bereichen gibt es andere besondere Probleme mit schweren Auswirkungen, wenn zB Diskriminierung im Schulwesen über Lebensläufe entscheidet.)
Und andererseits habe ich den Eindruck, dass die Polizei sich mit Unterstützung durch Politiker in besonderer Weise gegen Kritik abschirmt (s. die Ablehnung einer entsprechenden Studie durch Seehofer). Andere Bereiche sind meiner Einschätzung nach zur Selbstreflexion williger und fähiger. In der Lehrerausbildung ist das Ansprechen solcher Probleme zB ganz selbstverständlich.


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zelig hat folgendes geschrieben:
Es wirkt ein bisschen so, als verpacktest Du Abneigung gegen Polizei in der Kritik am Rassismus.

Ich habe gar nichts gegen die Polizei. Einige meiner besten Freunde sind bei der Polizei.
(Das stimmt nicht, aber ich wollte immer schon mal so was schreiben.)

Aber ernsthaft: Ich habe keine grundsätzliche Abneigung gegen die Polizei, sondern halte das im Prinzip für einen wichtigen, ehrenhaften Beruf; und ich habe auch keine persönlichen schlechten Erfahrungen mit der Polizei, die zu einer Abneigung hätten führen können (aber ich bin ja auch weiß).
Aber ich sehe einfach diese Probleme bei der Polizei, die mMn nicht ausreichend angegangen werden, und zwar auch deswegen nicht, weil die Polizei selbst sich dagegen wehrt.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2217084) Verfasst am: 07.07.2020, 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ich habe gar nichts gegen die Polizei. Einige meiner besten Freunde sind bei der Polizei.
(Das stimmt nicht, aber ich wollte immer schon mal so was schreiben.)


Auf den Arm nehmen
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2217097) Verfasst am: 07.07.2020, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

3. Die Berichte von Racial Profiling sind zahllos und stellen m.E. glaubwürdig dar, dass PoC in einem Ausmaß öfter und drastischer von der Polizei kontrolliert werden, die man sich als Weißer kaum vorstellen kann - und zwar eben nicht, weil sie so massiv straffälliger wären.
Beispiele von Berichten


Aktuell auch dazu Seehofers Weigerung eine unabhängige Studie zum racial profiling bei der Poliez durchführen zu lassen, weil
Zitat:
"Weder die Polizeigesetze des Bundes noch die einschlägigen Vorschriften und Erlasse erlauben eine solche Ungleichbehandlung von Personen."


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-sagt-racial-profiling-studie-bei-polizei-ab-kritik-von-antidiskriminierungsstelle-a-02b2e413-ffae-415a-b722-124ad81295e1

Argh Argh

Ja, genau. "Das darf es nicht geben, also brauchen wir auch nicht zu untersuchen, ob es das doch gibt." noc

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter scheint dabei einen offeneren Standpunkt einzunehmen als GdP und DPolG sowie Seehofer:
BDK-Vorsitzender laut SpOn hat folgendes geschrieben:
Fiedler plädierte beim Nachrichtenportal "ZDFheute" für eine Studie, die "anonymisiert die Einstellungen bei der Polizei zu Rassismus und Rechtsextremismus" untersucht. "Selbst wenn für uns negative Ergebnisse herauskommen, müssen wir das wissen. Ich argumentiere doch nicht für schwarze Schafe innerhalb der Sicherheitsbehörden."

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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2217187) Verfasst am: 08.07.2020, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0


Zumindest bedenkenswert...
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21800

Beitrag(#2217192) Verfasst am: 08.07.2020, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.
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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2217193) Verfasst am: 08.07.2020, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0


Zumindest bedenkenswert...

Keine Frage. Genauso isses.
Zitat:
...wie wenig die massiven und teilweise auch sehr aggressiven Strategien der politischen Korrektheit irgendetwas an den realen gesellschaftlichen Verhältnissen geändert haben...

Nicht nur das, sie haben sogar das Gegenteil bewirkt.
zB Leute wie Trump oder Johnson in ihre Ämter befördert.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2217198) Verfasst am: 08.07.2020, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2217199) Verfasst am: 08.07.2020, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich


Ja. Die realen Strukturen sollen sich nicht ändern. Nur das Denken, das soll sich ändern.

So sind sie, die Idealisten und Staatstragenden.
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Beitrag(#2217200) Verfasst am: 08.07.2020, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0


Zumindest bedenkenswert...


Jupp. Hübsch geschrieben. Coole Sache, das...
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Beitrag(#2217201) Verfasst am: 08.07.2020, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Das widerrum ist ein ad personam.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2217202) Verfasst am: 08.07.2020, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.

Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich

Na, die Immunisierung funktioniert immerhin.
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Bravopunk
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Beitrag(#2217203) Verfasst am: 08.07.2020, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.

Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich

Na, die Immunisierung funktioniert immerhin.


Anscheinend.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2217204) Verfasst am: 08.07.2020, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.

Das widerrum ist ein ad personam.

Ich habe nicht irgendein nicht zum Thema gehörendes Faktum aus dem Leben des Autors benutzt, sondern seine Selbstcharakterisierung im Zusammenhang mit diesem Artikel.
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beachbernie
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Beitrag(#2217211) Verfasst am: 08.07.2020, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.

Das widerrum ist ein ad personam.

Ich habe nicht irgendein nicht zum Thema gehörendes Faktum aus dem Leben des Autors benutzt, sondern seine Selbstcharakterisierung im Zusammenhang mit diesem Artikel.



Ist dennoch arumentfreie, ausschliesslich auf die Person zielende Diskussionstaktik.

Aber vielleicht hast Du ja auf den Kernvorwurf des Textes doch noch was Sachbezogenes zu sagen. Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Smilie
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beachbernie
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Beitrag(#2217212) Verfasst am: 08.07.2020, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich


Ja. Die realen Strukturen sollen sich nicht ändern. Nur das Denken, das soll sich ändern.

So sind sie, die Idealisten und Staatstragenden.


Noch nicht mal das Denken wird so letztlich verändert. Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen. Sie wird so bloss weniger sichtbar gemacht.
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zelig
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Beitrag(#2217214) Verfasst am: 08.07.2020, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich


Ja. Die realen Strukturen sollen sich nicht ändern. Nur das Denken, das soll sich ändern.

So sind sie, die Idealisten und Staatstragenden.


Noch nicht mal das Denken wird so letztlich verändert. Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen. Sie wird so bloss weniger sichtbar gemacht.


Der aufgeklärte Gutsherr weiß eben immer noch besser als das Naturvolk, wie dieses zu heißen hat, gell?


Zitat:
In der Online-Dudenausgabe des Jahres 2019 wird das Wort als „stark diskriminierende Bezeichnung für eine Person von dunkler Hautfarbe“ beschrieben, gefolgt von folgendem Hinweis:


https://de.wikipedia.org/wiki/Neger#Herkunft


Zuletzt bearbeitet von zelig am 09.07.2020, 09:06, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Bravopunk
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Beitrag(#2217218) Verfasst am: 08.07.2020, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


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Ja. Die realen Strukturen sollen sich nicht ändern. Nur das Denken, das soll sich ändern.

So sind sie, die Idealisten und Staatstragenden.


Noch nicht mal das Denken wird so letztlich verändert. Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen. Sie wird so bloss weniger sichtbar gemacht.


Der aufgeklärte Gutsherr weiß eben immer noch besser als das Naturvolk, wie dieses zu heißen hat, gell?


Zitat:
In der Online-Dudenausgabe des Jahres 2019 wird das Wort als „stark diskriminierende Bezeichnung für eine Person von dunkler Hautfarbe“ beschrieben, gefolgt von folgendem Hinweis:


https://de.wikipedia.org/wiki/Neger#Herkunft


Strohmann.
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Beitrag(#2217220) Verfasst am: 08.07.2020, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Strohmann.


Warum? Was bedeutet "Strohmann" in diesem Zusammenhang? Erklär mir das bitte.
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Tarvoc
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Beitrag(#2217221) Verfasst am: 08.07.2020, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen.

Wodurch wird sie denn deiner Meinung nach aus der Gesellschaft verschwinden?
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Beitrag(#2217222) Verfasst am: 08.07.2020, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-von-George-Floyd-Hat-die-politische-Korrektheit-versagt-4837744.html?fbclid=IwAR2UEXCQyvaTOrEYoocnaNN4Xd2K-gUUyEtScK717n9_lTeo-qy-A1hbYh0

Zumindest bedenkenswert...

An dieser Ansammlung von Strohmännern, Whataboutismen und Plattitüden ist eigentlich nichts bedenkenswert. Was eigentlich nicht anders zu erwarten ist, wenn sich der Autor selbst als "Querdenker und Widerspruchsgeist" bezeichnen muss, damit man's auch merkt.


Oh! Scheinbar wurde hier ein wunder Punkt getroffen! Sehr glücklich


Ja. Die realen Strukturen sollen sich nicht ändern. Nur das Denken, das soll sich ändern.

So sind sie, die Idealisten und Staatstragenden.


Noch nicht mal das Denken wird so letztlich verändert. Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen. Sie wird so bloss weniger sichtbar gemacht.


Der Ton macht die Musik.
Es gibt allgemein angenommene "Anstandsregeln". Die ändern sich im Laufe der Geschichte.
Eine nette Abhandlung darüber gab es letztens in eine Radiosendung: https://www.swr.de/swr2/wissen/swr2-manuskript-wissen-2020-07-04-100.pdf
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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sehr gut
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Beitrag(#2217224) Verfasst am: 09.07.2020, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Z.B. wird die Verachtung von dunkelhäutigen Menschen als Geisteshaltung wird nicht deshalb aus der Gesellschaft verschwinden, weil sich niemand mehr traut das Wort "Neger" zu benutzen. Sie wird so bloss weniger sichtbar gemacht.

Was aber als Rückgang von Rassismus definiert werden wird...


Allgemeines Problem wenn nicht die Gründe für etwas angegangen wird sondern nur Symptome.
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