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Rassismus?!
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3472

Beitrag(#2257807) Verfasst am: 01.08.2021, 14:48    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, er unterstellt anderen, dass sie die Moslems für eine Rasse halten.


Er geht auch selbst davon aus (mehr oder weniger bewusst)!

Wenn allerdings der inflationäre Gebrauch von "Rassismus" so weitergeht, dann wird dieses Wort bald zu einem Synonym von "Diskriminierung"; und dann gibt es sogar einen Rassismus gegen Moslems.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3472

Beitrag(#2257808) Verfasst am: 01.08.2021, 15:12    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Der Rassismus wird übrigens erst dann zu etwas moralisch Negativem und Inakzeptablem, wenn rassische Unterscheidungen zu falschen Behauptungen über (das angebliche Wesen von) Rassen oder/und zu ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen oder Herabsetzungen von Angehörigen einer Rasse führen.

Nein. Der Rassismus ist dann etwas Negatives, wenn er überhaupt gesellschaftliche Verhaltenserwartungen an ein Kollektiv erzeugt - also mit anderen Worten wenn er existiert.


Tja, es kommt darauf an, was genau mit "Rassismus" gemeint ist. Der bloße Glaube an unterschiedliche Menschenrassen und an psychologische, kulturelle oder moralische Ungleichheiten/Ungleichwertigkeiten zwischen ihnen ist an sich nicht unmoralisch, denn er könnte ja Tatsachen entsprechen. Zu einem Rassisten im moralischen Sinn des Wortes wird man nicht allein dadurch, dass man z.B. behauptet, der durchschnittliche IQ der Europäer sei höher als derjenige der Afrikaner; denn dies könnte ja der Fall sein. Wenn es für diese Behauptung keinerlei Beweise gibt, oder wenn sie durch Gegenbeweise widerlegt ist, dann ist die Aufrechterhaltung dieser Behauptung im moralischen Sinn rassistisch.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Suche nach dem "guten", weil "richtigen" Rassismus ist die Suche nach der Quadratur des Kreises und eigentlich immer ein bloßer Vorwand, um den eigenen Rassismus zu rechtfertigen. Muss ich übrigens darauf hinweisen, wie perfide du hier den Gedanken einschmuggelst, es könne gerechtfertigte Herabsetzungen (!!!) der Angehörigen einer Rasse geben. Darüber braucht man gar nicht erst zu diskutieren, schon damit diskreditiert sich dein ganzer Diskurs. Das Grundgesetz schiebt solchen Widerlichkeiten zumindest was staatliches Handeln angeht zum Glück bereits im Voraus einen Riegel vor.


Was wäre beispielsweise, wenn es eine Rasse von Menschen gäbe, die sich gegenüber anderen Rassen höchst unmoralisch verhält? Sie führen ständig Angriffskriege gegen unschuldige Menschen anderer Rassen, morden, vergewaltigen, plündern, zerstören deren Dörfer usw. Wäre eine Herabsetzung oder Herabwürdigung jener kriegerischen Rasse nicht moralisch gerechtfertigt?
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2257810) Verfasst am: 01.08.2021, 15:28    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn beispielsweise jemand von Rassismus gegen Moslems spricht, dann setzt er voraus, dass die Moslems eine Rasse bilden.

Nein, er unterstellt anderen, dass sie die Moslems für eine Rasse halten.


Er geht auch selbst davon aus (mehr oder weniger bewusst)!

Wenn allerdings der inflationäre Gebrauch von "Rassismus" so weitergeht, dann wird dieses Wort bald zu einem Synonym von "Diskriminierung"; und dann gibt es sogar einen Rassismus gegen Moslems.


Das ist doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Mit "Rassismus" wird doch wohl die Überzeugung genannt, dass Menschen nach oberflächlichen Merkmalen einzuteilen wären. "Rassisten" sind Leute die diese Ansicht teilen und das auf die eine oder andere Weise kund tun.

Warum sollte dann der, der das beim Namen nennt ebenfalls diese Überzeugung teilen? Und was sollte "inflationärer Gebrauch" sein? Nur weil endlich das Kind mal beim Namen genannt wird?

Rassismus ist dann doch "nur" ein Teil von Diskriminierung, - rassistische Diskriminierung. Moslems werden imo weniger wegen ihres Glaubens angegangen, sondern wegen ihres (vermeintlich) nicht deutschen Aussehens.

Wobei das kein rein deutsches "Hobby" ist.

Zitat:
Wo Patienten »hellhäutige« Ärzte verlangen dürfen
Viele schwedische Kliniken und Gesundheitszentren gehen auf die Forderungen von Patienten ein, die nur von »ethnisch schwedischen« Ärzten behandelt werden wollen. Jetzt droht ihnen eine amtliche Untersuchung.
(Spiegel+)
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2257811) Verfasst am: 01.08.2021, 15:30    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
...
Was wäre beispielsweise, wenn es eine Rasse von Menschen gäbe,...

gibt's aber nicht.
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jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2257812) Verfasst am: 01.08.2021, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Erstmal schieb dir DEIN Doitschein irgendwo hin.

Oioioioioi... Im Gegensatz zu dir feiere ich die FDGO als wenigstens halbwegs funktionierende "Staatskonstruktion". Insofern wird es schwierig, mir ein Doitschsein anzukleben. zwinkern


goedelchen hat folgendes geschrieben:
Er ist zurecht sanktioniert worden. Er hat sich vergriffen , hinreissen lassen. Im wahrsten Sinne unfair gehandelt ! Fertig

Die Zeilenhonorarstreber machen darüber natürlich ein Faß auf und schreiben die Sache zu nem Heißluftballon auf. Was die Zeilenhonorarstreber und vor der Kamara stehenden Freiberufler mit Anlehnungsverpflichtung an die vorgegebenen Complience Regelungen ihrer Brötchengeber so wichtig daraus machen , entspricht nicht dem Level von Verfehlung, das der Erregte da abgelassen hat.

Muss man aber in deinem Sinne mal so machen, damit der Rassismumus weiter als Theaterdonner in die Gesellschaft wirken kann.

Ich verstehe ja schon, dass du lieber das Mäntelchen des Schweigens über die Sache legen würdest und gern der Presse vorschreiben willst, worüber sie zu berichten hat, ganz wie es bei Demokratiefeinden Sitte ist. Gefettet die Nicht-Journalistinnen:

jdf hat folgendes geschrieben:
Und Arndt und der Fernsehkommentator und viele deutsche Sportler und Sportverbände und der DOSB und das IOC und die interessierte Weltöffentlichkeit und Azzedine Lagab.



goedelchen hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Und im übrigen: Inwieweit deutsches Recht in diesem Fall überhaupt anzuwenden ist, ist nicht nur fraglich (das Ganze ist in Japan passiert) sondern auch irrelevant. Denn du hast überhaupt erst mit der Rechtsdiskussion angefangen, um deinen nicht weiter spezifizierten, aber in jedem Falle absurden Rassismusbegriff zu verteidigen. Das ist nun, wie dir die Weltoeffentlichkeit bestätigen dürfte, gründlich daneben gegangen.


Lufballonschreiberei. Ich glaub, step brachte den 185.

Falsch.

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Ich habe nur ausgeführt, dass 185 auch in D nicht von der Staatsanwaltschaft weiter verfolgt worden wäre.

Beleidigung ist ein Antragsdelikt. Du weißt wirklich so gut wie gar nichts über das deutsche Strafrecht. Mit den Augen rollen


goedelchen hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass du diesen Doitschen Prachtkern meinst verteidigen zu müssen, während du selbst noch nicht einmal den Dienst an der Waffe für dein(?) Vaterland geleistet hast. Mein lieber Hr. Gesangsverein!

Wo ich D trefflich vertreten haben, muss du erst noch hinkommen.

So schwafeln sie, die Drückeberger. Schulterzucken


goedelchen hat folgendes geschrieben:
Da habe ich auch gelernt mit dem Rassismus , der jedem ( nebenbei : als Doitscher bist du da in vielen Dingen schnell ein gern gesuchtes Opfer) irgendwie irgendwann entgegenschlägt, ein wohl tariertes Verhältnis zu haben.

Das mit der Opferpose hatten wir schon. Aber selbst für eine Wiederholung bist du dir nicht zu schade. Heul doch!
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Beitrag(#2257815) Verfasst am: 01.08.2021, 15:47    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Das Kollektive dient als Aufhänger und als Abgrenzungsmerkmal, wird erst "erschaffen" um eine Diskriminierung zu basteln. Rassismus als Eigenschaft ist m.E. deshalb auch ohne kollektivistischem Gedanken zu denken, die Grundlage ist individuell.

Der erste Satz ist richtig, der zweite ein Non sequitur. Rassismus ist das Erschaffen kollektiver Abgrenzungsmerkmale zum Zweck der Diskriminierung und nichts darüber hinaus.
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Tarvoc
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Beitrag(#2257816) Verfasst am: 01.08.2021, 15:52    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Was wäre beispielsweise, wenn es eine Rasse von Menschen gäbe, die sich gegenüber anderen Rassen höchst unmoralisch verhält? Sie führen ständig Angriffskriege gegen unschuldige Menschen anderer Rassen, morden, vergewaltigen, plündern, zerstören deren Dörfer usw.

Inwiefern unterscheidet sie das jetzt von anderen Menschen? Am Kopf kratzen Deprimiert

Meinst du, dass zwei Weltkriege die Herabwürdigung von Deutschen rechtfertigen? Wieviele Weltkriege muss denn eine "Rasse", Ethnie oder ein Volk starten, damit es "zählt"?
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Myron
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Beitrag(#2257822) Verfasst am: 01.08.2021, 16:57    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Mit "Rassismus" wird doch wohl die Überzeugung genannt, dass Menschen nach oberflächlichen Merkmalen einzuteilen wären. "Rassisten" sind Leute die diese Ansicht teilen und das auf die eine oder andere Weise kund tun.


Die unterschiedlichen Rassentheorien verwenden unterschiedliche rassische Einteilungen. Die Einteilung (ausschließlich) nach äußerlichen Körpermerkmalen (insbesondere der Hautfarbe) ist eine davon.

Wir müssen unterscheiden zwischen einem Rassenbegriff oder einer Rassentheorie, die nicht im negativen moralischen Sinn rassistisch ist, und solchen, auf die dies zutrifft. Denn Rassismus im theoretischen Sinn (als Rassenrealismus) ist nicht gleich unmoralische Rassendiskriminierung. Es besteht also ein relevanter Unterschied zwischen einem ethisch diskriminierenden Rassismus und einem ethisch nichtdiskriminierenden, der nicht mit falschen (Vor-)Urteilen (Stereotypen, Klischees) und ungerechtfertigten Ungleichbehandlungen oder Ungleichbewertungen arbeitet.

narr hat folgendes geschrieben:

Rassismus ist dann doch "nur" ein Teil von Diskriminierung, - rassistische Diskriminierung. Moslems werden imo weniger wegen ihres Glaubens angegangen, sondern wegen ihres (vermeintlich) nicht deutschen Aussehens.


Das ist dann aber kein antimoslemischer Rassismus, weil er sich nicht gegen Moslems als Moslems richtet, sondern gegen Moslems als Nichteuropäer.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
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Beitrag(#2257824) Verfasst am: 01.08.2021, 17:09    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Das Kollektive dient als Aufhänger und als Abgrenzungsmerkmal, wird erst "erschaffen" um eine Diskriminierung zu basteln. Rassismus als Eigenschaft ist m.E. deshalb auch ohne kollektivistischem Gedanken zu denken, die Grundlage ist individuell.

Der erste Satz ist richtig, der zweite ein Non sequitur. Rassismus ist das Erschaffen kollektiver Abgrenzungsmerkmale zum Zweck der Diskriminierung und nichts darüber hinaus.


Falsch, denn (wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erklärt habe) es gibt sowohl einen moralisch diskriminierenden Rassismus als auch einen moralisch nichtdiskriminierenden Rassismus. Rassische Unterscheidungen schließen nicht notwendigerweise rassische Ungleichbehandlungen oder Ungleichbewertungen ein!
Natürlich ist jede Rassentheorie insofern im ursprünglichen Wortsinn diskriminierend, als sie begriffliche Unterscheidungen von Rassen vornimmt; aber deskriptive begriffliche Unterscheidungen sind nicht mit evaluativen/normativen sittlichen Unterscheidungen gleichzusetzen.

Hinter meinem Rassenbegriff und meiner Rasseneinteilung steckt jedenfalls keinerlei moralisch diskriminierende Absicht!
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pittbull
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Beitrag(#2257825) Verfasst am: 01.08.2021, 17:43    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
...
Was wäre beispielsweise, wenn es eine Rasse von Menschen gäbe,...

gibt's aber nicht.


Doch, den Homo Sapiens. Einzige noch existierende Menschenrasse.
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step
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Beitrag(#2257826) Verfasst am: 01.08.2021, 17:48    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
... es gibt sowohl einen moralisch diskriminierenden Rassismus als auch einen moralisch nichtdiskriminierenden Rassismus.

Nein, die bloße Überzeugung etwa, es gebe genetische Unterschiede zwischen bestimmten menschlichen Ethnien, würde man nicht Rassismus nennen. Ähnlich wie man die bloße Überzeugung, Frauen und Männer seien genetisch unterschiedlich, weder Feminismus noch Misogynie nennen würde.

Myron hat folgendes geschrieben:
Rassische Unterscheidungen schließen nicht notwendigerweise rassische Ungleichbehandlungen oder Ungleichbewertungen ein!

Das mag sein.

Myron hat folgendes geschrieben:
Hinter meinem Rassenbegriff und meiner Rasseneinteilung steckt jedenfalls keinerlei moralisch diskriminierende Absicht!

Der Aspekt der Absicht ist noch einmal unabhängig. Wobei ich sagen muß: Wenn jemand Gebildeter beispielsweise sagt, er wolle das N* Wort weiterbenutzen, nicht um POC zu diskriminieren, sondern weil es rein sprachlich so ästhetisch sei, dann stellt sich schon irgendwie die Frage der Absicht oder zumindest der Inkaufnahme und Ingnoranz.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
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Beitrag(#2257828) Verfasst am: 01.08.2021, 18:35    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Falsch, denn (wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erklärt habe) es gibt sowohl einen moralisch diskriminierenden Rassismus als auch einen moralisch nichtdiskriminierenden Rassismus. Rassische Unterscheidungen schließen nicht notwendigerweise rassische Ungleichbehandlungen oder Ungleichbewertungen ein!
Natürlich ist jede Rassentheorie insofern im ursprünglichen Wortsinn diskriminierend, als sie begriffliche Unterscheidungen von Rassen vornimmt; aber deskriptive begriffliche Unterscheidungen sind nicht mit evaluativen/normativen sittlichen Unterscheidungen gleichzusetzen.


Es ist zu unterscheiden zwischen einem metaphysischen/ontologischen Rassismus und einem ethischen Rassismus:

1. Der metaphysische/ontologische Rassismus (Rassenrealismus) besteht in der Auffassung, dass es Menschenrassen gibt. Welche realen Menschenkollektive/-populationen Rassen sind und welche nicht, darüber streiten sich die metaphysischen Rassisten.

Eine deskriptive rassische Aufteilung der Menschheit ist vor allem deshalb möglich, weil sich die Menschen de facto hinsichtlich ihres natürlichen Aussehens (ihrer Hautfarbe, Haarfarbe, Gesichts-/Körpergestalt) und ihrer Abstammung oder Herkunft unterscheiden, und es zwischen beidem einen objektiven Zusammenhang gibt.

Der metaphysische Rassismus ist entweder essenzialistisch oder nichtessenzialistisch:

Der essenzialistische Rassismus besteht als biologischer Essenzialismus in der Auffassung, dass jeder Menschenrasse ein bestimmtes, unveränderliches biologisches Wesen innewohnt; und als transbiologischer Essenzialismus besteht er darüber hinaus in der Auffassung, dass jeder Menschenrasse auch ein bestimmtes, von der Natur festgelegtes mentales/intellektuelles, kulturelles oder moralisches Wesen innewohnt, das von all ihren Mitgliedern verkörpert wird. Er behauptet zudem, dass solche Wesensunterschiede zwischen den Rassen wirklich bestehen.

Ein metaphysischer Rassist stellt also bestimmte anthropologische Thesen über die Menschheit auf; und ob er damit recht hat oder nicht, ist keine Frage der Moral, sondern der Wahrheit.

2. Der ethische Rassismus beruht auf dem metaphysischen Rassismus bzw. Rassenessenzialismus und besteht in der Auffassung, dass die (angeblichen) Wesensunterschiede zwischen Rassen eine normative Einteilung in höhere/höherwertige und niedere/minderwertige Rassen erlauben. Negatives Denken und Verhalten gegenüber Angehörigen (angeblich) niederer/minderwertiger Rassen ist ihm zufolge moralisch gerechtfertigt, sodass rassische Diskriminierung in der (sozialen, politischen, juristischen) Praxis als legitim gilt.

Der ethische Rassismus impliziert den metaphysischen Rassismus & Rassenessenzialismus, aber der metaphysische Rassismus impliziert an sich weder den metaphysischen Rassenessenzialismus noch den ethischen Rassismus!
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Myron
Metaphysischer Materialist



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Beiträge: 3472

Beitrag(#2257830) Verfasst am: 01.08.2021, 18:48    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Hinter meinem Rassenbegriff und meiner Rasseneinteilung steckt jedenfalls keinerlei moralisch diskriminierende Absicht!

Der Aspekt der Absicht ist noch einmal unabhängig. Wobei ich sagen muß: Wenn jemand Gebildeter beispielsweise sagt, er wolle das N* Wort weiterbenutzen, nicht um POC zu diskriminieren, sondern weil es rein sprachlich so ästhetisch sei, dann stellt sich schon irgendwie die Frage der Absicht oder zumindest der Inkaufnahme und Ingnoranz.


Ich bin gegen die Fortsetzung des objektsprachlichen Gebrauchs des Wortes "Neger", aber nicht gegen die Fortsetzung des metasprachlichen Gebrauchs dieses Wortes. Gegen bloße mündliche oder schriftliche Erwähnungen dieses Wortes ist nichts einzuwenden. Die allgemeine Ansicht der "Erweckten" ("woke people"), dass Kontexte und Intentionen bei Wortverwendungen keinerlei Rolle spielen, weise ich entschieden zurück.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3472

Beitrag(#2257833) Verfasst am: 01.08.2021, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
…leider wird man mittlerweile auch in Deutschland von den fanatischen Anhängern der neuen linksradikalen Erweckungsbewegung ("Wokeismus")…


Die technische Bezeichnung für die quasireligiöse Ideologie dieser linken Erweckungsbewegung ist postmoderne kritische Sozialtheorie bzw. Sozialgerechtigkeitstheorie – PKS(G)T.
Ihre philosophischen Wurzeln liegen einerseits im Freudomarxismus der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Marcuse), d.h. in deren Verschmelzung von Freudscher Psychoanalyse und neomarxistischer Sozial-/Kulturtheorie bzw. Sozial-/Kulturkritik; und andererseits liegen sie im französischen Postmodernismus bzw. Poststrukturalismus oder Dekonstruktivismus (Lyotard, Derrida, Foucault).
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2257834) Verfasst am: 01.08.2021, 19:09    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Wie diskriminiert man den gruppenbezogen die Anhänger einer Religion, wenn das entscheidende Merkmal ja gerade darin besteht, Anhänger dieser Religion zu sein?

Daß das (in den meisten Fällen) ein so kleines Merkmal ist, ist aber nicht jedem klar.

- man unterstellt Moslems, alle gleich zu sein, z.B. ihre Frauen zu unterdrücken oder Anschläge zu planen
- man vermischt Religion mit Herkunft und anderem, z.B. Kamelt*, Nafris usw.
- man formuliert, als seien die Moslems eine unpersönliche Flutwelle oder so
- ...

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Oder anders herum: Wie ist da überhaupt noch Kritik und vor allem die Ablehnung von (dieser) Religion möglich, ohne, dass sie als Diskriminierung gilt?

Kein Problem - indem man die Religion als solche kritisiert, genau wie beim Christentum. Auch so etwas wie "wer ein bißchen Bildung hat und an einen liebenden und/oder strafenden Vater im Himmel glaubt, hat sie nicht alle" würde ich nicht rassistisch nennen.

Ich finde auch nicht, daß das persönliche Beleidigtsein Gläubiger ausreicht, um Kritik zu verteufeln. Für mich besteht - nur als Beispiel - ein großer Unterschied zwischen einer Karikatur von Mohamed mit Bombe im Turban einerseits, und einer Karikatur des "Moslems an sich" z.B. mit 4 Burkas und einer Z*. Letzteres finde ich rassistisch, ersteres nicht so, weil es den Propheten als Repräsentant des Djihad karikiert.
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pittbull
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Anmeldungsdatum: 26.07.2021
Beiträge: 102

Beitrag(#2257835) Verfasst am: 01.08.2021, 19:10    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Ich bin gegen die Fortsetzung des objektsprachlichen Gebrauchs des Wortes "Neger", aber nicht gegen die Fortsetzung des metasprachlichen Gebrauchs dieses Wortes. Gegen bloße mündliche oder schriftliche Erwähnungen dieses Wortes ist nichts einzuwenden. ...

Dieses Unwort transportiert Rassismus über Generationen hinweg, ohne das es viele merken.

"Neger" steht für Halbmensch aus dem Dchungel. So dachte man damals über die Schwarzen.
Ich finde, das Wort sollte nur noch in historischen Texten vorkommen, wo es schon immer stand. Ansonsten sollte man es nicht mehr verwenden.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#2257837) Verfasst am: 01.08.2021, 19:21    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

pittbull hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ich bin gegen die Fortsetzung des objektsprachlichen Gebrauchs des Wortes "Neger", aber nicht gegen die Fortsetzung des metasprachlichen Gebrauchs dieses Wortes. Gegen bloße mündliche oder schriftliche Erwähnungen dieses Wortes ist nichts einzuwenden. ...
Dieses Unwort transportiert Rassismus über Generationen hinweg, ohne das es viele merken.

"Neger" steht für Halbmensch aus dem Dchungel. So dachte man damals über die Schwarzen.
Ich finde, das Wort sollte nur noch in historischen Texten vorkommen, wo es schon immer stand. Ansonsten sollte man es nicht mehr verwenden.

So ähnlich sehe ich es auch, evtl. noch in Anführungszeichen in Texten, die Rassismus oder Geschichte zum Thema haben.

Übrigens finde ich beileibe nicht alle Auswüchse des neuen Identitätskults gut, und auch mit der Wokeness sollte man nicht übertreiben, da wird leicht die Grenze zur Heuchelei einerseits und zur Lächerlichkeit andererseits überschritten. Beispiel: Die neuen Regeln, wer weilche Filmrollen spielen darf.

Es ist ja oft so, daß ein an sich berechtigte Entwicklung dann übertrieben wird.
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#2257838) Verfasst am: 01.08.2021, 19:34    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

So ähnlich sehe ich es auch, evtl. noch in Anführungszeichen in Texten, die Rassismus oder Geschichte zum Thema haben.

Übrigens finde ich beileibe nicht alle Auswüchse des neuen Identitätskults gut, und auch mit der Wokeness sollte man nicht übertreiben, da wird leicht die Grenze zur Heuchelei einerseits und zur Lächerlichkeit andererseits überschritten. Beispiel: Die neuen Regeln, wer weilche Filmrollen spielen darf.

Es ist ja oft so, daß ein an sich berechtigte Entwicklung dann übertrieben wird.

Da kann ich mitgehen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2257843) Verfasst am: 01.08.2021, 21:38    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Falsch, denn (wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erklärt habe) es gibt sowohl einen moralisch diskriminierenden Rassismus als auch einen moralisch nichtdiskriminierenden Rassismus.

Es gibt keinen nichtdiskriminierenden Rassismus - mal ganz abgesehen davon, dass Diskriminierung noch nicht mal das einzige Problem an Rassismus ist. Den Zusatz "moralisch" kannst du dir übrigens sparen. Als wäre Diskriminierung irgendwie weniger ein Problem, wenn sie pragmatisch daherkommt und auf Moralismen verzichtet.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44125

Beitrag(#2257844) Verfasst am: 01.08.2021, 21:42    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Es ist zu unterscheiden zwischen einem metaphysischen/ontologischen Rassismus und einem ethischen Rassismus:

1. Der metaphysische/ontologische Rassismus (Rassenrealismus) besteht in der Auffassung, dass es Menschenrassen gibt.

Gut, dass endlich mal jemand zugibt, dass "race realism" einfach ein Euphemismus für Rassismus ist. Was es hingegen nicht gibt, ist eine rein deskriptive Metaphysik. Deine Trennung von Metaphysik und Ethik ist nicht nur für Rassismus, sondern ganz grundsätzlich nicht durchführbar. (Metaphysik ist ein anderes Wort für philosophische Grammatik.)

Myron hat folgendes geschrieben:
Ein metaphysischer Rassist stellt also bestimmte anthropologische Thesen über die Menschheit auf; und ob er damit recht hat oder nicht, ist keine Frage der Moral, sondern der Wahrheit. 

Anthropologie ist von Ethik sogar noch offensichtlicher inseparabel als Metaphysik.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3472

Beitrag(#2257845) Verfasst am: 01.08.2021, 21:53    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Es ist zu unterscheiden zwischen einem metaphysischen/ontologischen Rassismus und einem ethischen Rassismus:

1. Der metaphysische/ontologische Rassismus (Rassenrealismus) besteht in der Auffassung, dass es Menschenrassen gibt.

Gut, dass endlich mal jemand zugibt, dass "race realism" einfach ein Euphemismus für Rassismus ist. Deine Trennung von Metaphysik und Ethik ist hingegen nicht nur für Rassismus, sondern ganz grundsätzlich nicht durchführbar bzw. haltbar. (Metaphysik ist philosophische Grammatik.)


Du irrst dich, denn der metaphysische Rassismus kann sehr wohl ethisch neutral bleiben.
(Nein, Metaphysik ist nicht "philosophische Grammatik" oder Linguistik.)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2257846) Verfasst am: 01.08.2021, 21:59    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
pittbull hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ich bin gegen die Fortsetzung des objektsprachlichen Gebrauchs des Wortes "Neger", aber nicht gegen die Fortsetzung des metasprachlichen Gebrauchs dieses Wortes. Gegen bloße mündliche oder schriftliche Erwähnungen dieses Wortes ist nichts einzuwenden. ...
Dieses Unwort transportiert Rassismus über Generationen hinweg, ohne das es viele merken.

"Neger" steht für Halbmensch aus dem Dchungel. So dachte man damals über die Schwarzen.
Ich finde, das Wort sollte nur noch in historischen Texten vorkommen, wo es schon immer stand. Ansonsten sollte man es nicht mehr verwenden.

So ähnlich sehe ich es auch, evtl. noch in Anführungszeichen in Texten, die Rassismus oder Geschichte zum Thema haben.

Das ist ja das, was Myron bezüglich des Sprachgebrauchs auch sagt (bei allem anderen stimme ich deutlich nicht zu, aber in diesem Punkt nehme ich ihn in Schutz): Nur metasprachlicher Gebrauch solcher Wörter ist OK. Wobei man mE auch bei metasprachlichem Gebrauch zurückhaltend sein sollte und überlegen sollte, ob man das Wort für die Aussage gerade zwingend braucht; aber ein grundsätzliches Tabu, solche Wörter auch metasprachlich zu vermeiden, fände ich albern. (Irgendwo schrieb ich schon mal, dass die amerikanische Gesellschaft bezüglich "böser Wörter" eh viel stärker tabuisiert; dass muss man im Deutschen, wo das nicht der Fall ist, nicht beim Thema Rassismus übernehmen.)
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Myron
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Beitrag(#2257847) Verfasst am: 01.08.2021, 22:04    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Falsch, denn (wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erklärt habe) es gibt sowohl einen moralisch diskriminierenden Rassismus als auch einen moralisch nichtdiskriminierenden Rassismus.

Es gibt keinen nichtdiskriminierenden Rassismus - mal ganz abgesehen davon, dass Diskriminierung noch nicht mal das einzige Problem an Rassismus ist. Den Zusatz "moralisch" kannst du dir übrigens sparen. Als wäre Diskriminierung irgendwie weniger ein Problem, wenn sie pragmatisch daherkommt und auf Moralismen verzichtet.


Eine Rassentheorie, die keine falschen Vorurteile oder Lügen über Rassen verbreitet, und auch nicht mit Wertbegriffen wie "Höherwertigkeit"/"Minderwertigkeit" oder "Überlegenheit"/"Unterlegenheit" arbeitet, diskriminiert niemanden!
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Tarvoc
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Beitrag(#2257848) Verfasst am: 01.08.2021, 22:07    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Du irrst dich, denn der metaphysische Rassismus kann sehr wohl ethisch neutral bleiben.

Also erstens: Dein "denn" kannst du dir sparen. Man begründet eine Behauptung nicht dadurch, dass man sie wiederholt. Zweitens: "Der" metaphysische Rassismus (oder sonst ein metaphysisches Irgendwas) kann nicht "ethisch neutral" bleiben, ohne damit aufzuhören, Metaphysik zu sein. Ein "Rassismus", der sich nicht auf die Lebensform (den bios) und damit auch auf den zu ihr gehörigen Ethos bezieht, ist nicht mal denkbar, wäre aber auf jeden Fall nicht das, was du dir unter metaphysischem Rassismus vorstellst. Und umgekehrt entfaltet dein "metaphysischer Realismus" seine Bedeutung überhaupt nur durch seinen Bezug auf die Lebensform. Deine merkwürdigen Fantasieszenarios über hypothetische mordende und vergewaltigende Rassen, so als wäre das ein plausibles Szenario, zeigt ja auch, dass hinter deinem "metaphysischen Rassismus" letztlich eine nicht nur ethische, sondern sogar im starken Sinne moralistische Obsession steckt.

Myron hat folgendes geschrieben:
(Nein, Metaphysik ist nicht "philosophische Grammatik" oder Linguistik.)

Von Linguistik war keine Rede. Wenn ich Linguistik gemeint hätte, hätte ich das gesagt. Und philosophische Grammatik ist auch nicht auf Linguistik reduzierbar, weil Linguistik als empirische Wissenschaft bereits eine Metaphysik voraussetzt. Aber doch: Metaphysik ist philosophische Grammatik. Das ist nicht nur richtig, sondern trivial richtig. Man versteht nicht, was man als Metaphysiker überhaupt macht, wenn man das nicht einsieht. Und allen großen Metaphysikern seit der griechischen Antike war das klar.
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pittbull
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Beitrag(#2257849) Verfasst am: 01.08.2021, 22:08    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

(Irgendwo schrieb ich schon mal, dass die amerikanische Gesellschaft bezüglich "böser Wörter" eh viel stärker tabuisiert; dass muss man im Deutschen, wo das nicht der Fall ist, nicht beim Thema Rassismus übernehmen.) ...

Welche Wörter mögen die Amis nicht so? Da ist sogar schlimmster Hate Speech durch die Verfassung gedeckt. Und sowas wie Motherfucker und Nigga hört man dort auch schon mal.

quote gerichtet.
Bitte achte darauf, die richtige quote zu setzen. Sonst legt man User Worte in den mund, die er nie geschrieben hat. vrolijke
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Tarvoc
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Beitrag(#2257850) Verfasst am: 01.08.2021, 22:11    Titel: Re: Rassismus und Neokolonialismus - Made in Germany Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Eine Rassentheorie, die keine falschen Vorurteile oder Lügen über Rassen verbreitet [...]

Das ist dir ja nun ganz doll wichtig, dass die Vorurteile nicht falsch sind! Lachen Was ist denn bitte ein richtiges Vorurteil? Am Kopf kratzen Dass gerade gesellschaftliche Vorurteile Tatsachen überhaupt nicht abbilden, sondern schaffen, geht anscheinend ganz über deinen Horizont. Interessiert dich aber auch nicht, oder? Beziehungsweise insofern das überhaupt auf deinem Radar erscheint, erscheint es wohl als feature und nicht als bug.
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Myron
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Beitrag(#2257851) Verfasst am: 01.08.2021, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
…leider wird man mittlerweile auch in Deutschland von den fanatischen Anhängern der neuen linksradikalen Erweckungsbewegung ("Wokeismus")…

Die technische Bezeichnung für die quasireligiöse Ideologie dieser linken Erweckungsbewegung ist postmoderne kritische Sozialtheorie bzw. Sozialgerechtigkeitstheorie – PKS(G)T.
Ihre philosophischen Wurzeln liegen einerseits im Freudomarxismus der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Marcuse), d.h. in deren Verschmelzung von Freudscher Psychoanalyse und neomarxistischer Sozial-/Kulturtheorie bzw. Sozial-/Kulturkritik; und andererseits liegen sie im französischen Postmodernismus bzw. Poststrukturalismus oder Dekonstruktivismus (Lyotard, Derrida, Foucault).


Übrigens, die kritische Rassentheorie (Critical Race Theory) ist Teil dieser Erweckungsbewegung, die sich als Befreiungsbewegung ganz im Sinne Horkheimers versteht. Sie vermengt bewusst wissenschaftliche Forschung mit politischem Aktionismus, was leider zulasten der wissenschaftlichen Objektivität und Rationalität geht – woran sich postmoderne Erweckte aber sowieso nicht orientieren, weil es dabei in ihren Augen um "weiße" Werte und Machtansprüche geht, die "dekonstruiert" werden müssen.

Zitat:
"[Die kritische Theorie] ist nicht irgendeine Forschungshypothese, die im herrschenden Betrieb ihren Nutzen erweist, sondern ein unablösbares Moment der historischen Anstrengung, eine Welt zu erschaffen, die den Bedürfnissen und Kräften der Menschen genügt. Bei aller Wechselwirkung zwischen der kritischen Theorie und den Fachwissenschaften, an deren Fortschritt sie sich ständig zu orientieren hat und auf die sie seit Jahrzehnten einen befreienden und anspornenden Einfluss ausübt, zielt sie nirgends bloß auf Vermehrung des Wissens als solchen ab, sondern auf die Emanzipation des Menschen aus versklavenden Verhältnissen."

(Horkheimer, Max. "Nachtrag zu 'Traditionelle und kritische Theorie'." 1937. In Max Horkheimer, Traditionelle und kritische Theorie: Vier Aufsätze, 57-64. Frankfurt: Fischer, 1970. S. 58 )
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Myron
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Beitrag(#2257852) Verfasst am: 01.08.2021, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Übrigens, die kritische Rassentheorie (Critical Race Theory) ist Teil dieser Erweckungsbewegung…


Ironischerweise betreibt die kritische Rassentheorie selbst im Namen des Antirassismus diskriminierenden Rassismus gegen Weiße. Das sehen ihre Anhänger natürlich anders, weil für sie Rassismus per definitionem immer gegen Nichtweiße gerichtet ist, sodass Weiße unmöglich Opfer von Rassismus werden können. Das ist offenkundig Quatsch, aber die Erweckten sind bekanntlich für jeden Unfug zu haben.
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Tarvoc
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Beitrag(#2257854) Verfasst am: 01.08.2021, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kannst du mal aufhören, monologisch die Talking Points irgendwelcher armseliger Alt-Right-Youtuber Wort für Wort zu wiederholen? Das ist unter deinem Niveau.
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pittbull
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Beitrag(#2257855) Verfasst am: 01.08.2021, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Rassismus gegen Weiße wäre in einer Umgebung möglich wo sie in der Minderheit sind. Aber praktisch gibt es das nicht. Welche negativen Sachen sollte man Weißen auch unterstellen?

Es gibt Fremdenfeindlichkeit von Weißen gegen andere Weiße.
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