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Impact eines großen Himmelskörpers, schnelle Gebirgsbildungen

 
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Kunigunde
Seltsam



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Beitrag(#230101) Verfasst am: 19.12.2004, 18:44    Titel: Impact eines großen Himmelskörpers, schnelle Gebirgsbildungen Antworten mit Zitat

Diese Seite fand ich im Zusammenhang mit Recherchen zum Thema Tiefsee.
In meinen Augen absurd.
Ein kreationistisches Modell, da hier sehr kurze Zeiträume für geologische Prozesse?
Was sagt Ihr dazu?
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Bynaus
Stellar veranlagt



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Beitrag(#230171) Verfasst am: 19.12.2004, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Einen anderen Kommentar dazu gibts nicht... man sehe sich nur mal die andere Seite dieses Herrn Dr.Dr.rer.nat.B.Ellmann:

http://home.pages.at/tectonics/de/titan.html

Habt ihr nicht gewusst? Titan kollidierte mit der Erde! Echt wahr!
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Spock
lebt noch



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Beitrag(#230360) Verfasst am: 20.12.2004, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat schon den einzig sinnvollen Kommentar gegeben. Das ganze ist so lächerlich. Der Himmelskörper müsste eine so langsame Geschwindigkeit gehabt haben, dass seine Bahn unmöglich stabil gewesen wäre und er unweigerlich in die Sonne gefallen wäre, statt auf die Erde. Zum anderen wird es dann schwierig zu erklären, wie die Schichtungen ins Gebirge kommen, von den Fossilien ganz zu schweigen Pillepalle Hihihi Gröhl...
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Shadaik
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Beitrag(#230427) Verfasst am: 20.12.2004, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Bynaus hat schon den einzig sinnvollen Kommentar gegeben. Das ganze ist so lächerlich. Der Himmelskörper müsste eine so langsame Geschwindigkeit gehabt haben, dass seine Bahn unmöglich stabil gewesen wäre und er unweigerlich in die Sonne gefallen wäre, statt auf die Erde.

Vielleicht wäre er ja in die Sonne gestürzt, hätte die Erde nicht im Weg gestanden... zwinkern
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Spock
lebt noch



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Beitrag(#231342) Verfasst am: 22.12.2004, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

Aber bei diesem Sturz hätte er unweigerlich beschleunigen müssen, genauso, wie ja ein Stein auch beim Fall auf die Erde beschleunigt, wobei er hier sogar noch von der Reibung abgebremst wird, die im All ja fehlt. Auch die Anziehungskraft der Sonne ist eine nicht unwesentlich größere.

Das nächste ist dann, dass ja auch die Erde eine so hohe Eigengeschwindigkeit hat (30 Km/s), dass alleine dies schon zu einem starken Impakt geführt hätte, selbst wenn sie ein "stehendes" Objekt gerammt hätte zwinkern
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



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Beitrag(#244131) Verfasst am: 14.01.2005, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dr. Dr. (Dr.?) rer. nat. hat folgendes geschrieben:
Die Ergebnisse von satellitengestützten Vermessungen der Erdoberfläche in den letzten Jahren beweisen eine Kollision der Erde mit einem großen Himmelskörper. Darüber hinaus läßt sich belegen, daß die Kollision in geschichtlicher Zeit stattgefunden hat. Der Durchmesser dieses Himmelskörpers betrug etwa 4500 km.


Mein lieber Hr. Gesangsverein!


Astronomie- und Geo-Experte hat folgendes geschrieben:
Während des wenige Minuten dauernden Kontaktes mit der Erde wurden 2/3 des Indischen Ozeans und der darunter befindliche Erdmantel bis zu einer Tiefe von mehreren hundert Kilometern, vom Antarktissockel bis zum Äquator in Richtung Indien, kurzzeitig eliminiert.


Cool Smilie Sehr glücklich Lachen Gröhl... Komplett von der Rolle


Paluxy hat folgendes geschrieben:
Auch wenn man sich noch so sehr dagegen wehrt, aus den Folgen der beschriebenen Kollision muß ein logischer Schluß gezogen werden. Wir sind mit unseren jetzigen Vorstellungen über die Entwicklungsgeschichte der Erde und dem darauf befindlichen Leben einem gewaltigen Irrtum aufgesessen. Wenn das berücksichtigt wird, lassen sich all die merkwürdigen Rätsel, die Verwirrung stiftenden historischen altertümlichen ebenso wie "high-tech"-Funde und auch angeblich unlogische Schichtungen logisch und einfach erklären.


freakteach freakteach freakteach freakteach



Prof. Omphalos hat folgendes geschrieben:
Die Biologie muß versuchen, sich den neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Es trifft sicher zu, daß Pflanzen, Tiere und Menschen fast vollständig vernichtet wurden. Es starben viele Menschenrassen aus, ebenso wie viele große Säugetierarten und die Dinosaurier. Nein, nicht vor 65 Millionen Jahren. Davon war ich auch mal überzeugt. Wer das jedoch weiter behauptet, der muß dann auch die Existenz der Menschen auf 65 Millionen Jahre vor unserer Zeit datieren, denn die Koexistenz von Dinosauriern und Menschen ist inzwischen zweifelsfrei bewiesen (15, 16, 17).


bangdesk


Creatio hat folgendes geschrieben:
(15) Dougherty, C.N.:
Vally of the Giants
Texas 1971, Neudruck Creation 1984
Institute of Creation Research 1992

(16) Morris, J.D.:
The young Earth
Colorado Springs 1994

(17) Baugh, C.:
Dinosaur, Scientific Evidence
The Dinosaurs and Men walked together
Orange 1987, Neudruck 1991



Aahaaaaa!!! Das Kleingedruckte


Nein, im Ernst: Keine Deutung scheint abstrus, inkonsistent und verrückt genug, um sie nicht als wissenschaftlichen Beleg für eine Junge-Erde und als Schöpfungsthese zu verwursten. Vermutlich graust's selbst Menschen wie Junker, Scherer oder Stephan vor solchen Publikationen. Diese ICR-Typen schrecken wirklich vor nichts zurück.
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Bynaus
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Beitrag(#244196) Verfasst am: 14.01.2005, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen Lachen Lachen

Hab mich köstlich amüsiert bei diesem Posting! Coole Sache, das...
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Bynaus
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Beitrag(#244290) Verfasst am: 14.01.2005, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Dr.Dr.Dr.etc.rer.nat. bekommt Konkurrenz:

http://www.astrail.de/streifschuss.html

Wars jetzt im Indik oder im Pazifik? Da wird, ja muss sich eine heisse "wissenschaftliche" Debatte daraus entwickeln! Welcher der beiden hat wohl mehr recht??? Solche spannenden Fragen beschäftigen uns heutzutage... Mit den Augen rollen
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#247694) Verfasst am: 21.01.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bynaus,

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Dr.Dr.Dr.etc.rer.nat. bekommt Konkurrenz:

http://www.astrail.de/streifschuss.html


IMAO müßte der Typ das Ding eher "sockenschuß.html" benamsen... Smilie

BTW, mir ist nur ein Mensch bekannt, der drei Doktorentitel erwarb: Dr. Dr. Dr. A.-E. Wilder-Smith. Kotthaus nennt ihn den "Vorläufer" des Intelligent Design.


Bynaus hat folgendes geschrieben:
Wars jetzt im Indik oder im Pazifik? Da wird, ja muss sich eine heisse "wissenschaftliche" Debatte daraus entwickeln! Welcher der beiden hat wohl mehr recht??? Solche spannenden Fragen beschäftigen uns heutzutage... Mit den Augen rollen


Stimmt. Am besten gefällt mir folgender Satz:

Zitat:
Angenommen, ein Brocken mit etwa der Größe des hell gezeichneten Kreises aus dem All traf die Erde aus Norden kommend im eingezeichneten Bereich. Dann dürfte die Wucht derart gewaltig gewesen sein, dass die Erde so gerade noch nicht platzte.


Nunja... Wenn ein kosmisches Objekt dieser Größe mit 20-50 km/s an der Erde vorbeischrammte, sähe sie heute aller Wahrscheinlichkeit nach aus wie der Uranusmond Miranda. Von ihm nimmt man an, daß er durch Kollision eines Objekts zerrissen und dann wieder zusammengestückelt wurde.




Selbst, wenn die Erde "gerade noch nicht platzte", würde das Leben bei einem derartigen Impakt augenblicklich aufhören zu existieren. Der Impaktkrater bei Yukatan, der vor 65 Mio. Jahren den wohl größten Faunenschnitt der Erdgeschichte auslöste, maß "nur" etwa 8 km im Durchmesser.

Grüße

Martin
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#247735) Verfasst am: 21.01.2005, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Martin,

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Der Impaktkrater bei Yukatan, der vor 65 Mio. Jahren den wohl größten Faunenschnitt der Erdgeschichte auslöste, maß "nur" etwa 8 km im Durchmesser.


das größte Massensterben war AFAIK zwischen Perm und Trias und beruhte vermutlich nicht auf einem Impakt-Ereignis.

Grüßle

Thomas
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#247739) Verfasst am: 21.01.2005, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
das größte Massensterben war AFAIK zwischen Perm und Trias und beruhte vermutlich nicht auf einem Impakt-Ereignis.


Das geht aus diesem Artikel der NZZ auch hervor:

NZZ hat folgendes geschrieben:
Im Laufe der Erdgeschichte hat es immer wieder Massensterben gegeben. Das grösste und spektakulärste davon fand vor 251 Millionen Jahren, am Übergang zur Trias, statt. Es löschte das Leben auf dem Planeten fast vollständig aus.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#247745) Verfasst am: 21.01.2005, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nagarjuna,

Nagarjuna hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
das größte Massensterben war AFAIK zwischen Perm und Trias und beruhte vermutlich nicht auf einem Impakt-Ereignis.


Das geht aus diesem Artikel der NZZ auch hervor:

NZZ hat folgendes geschrieben:
Im Laufe der Erdgeschichte hat es immer wieder Massensterben gegeben. Das grösste und spektakulärste davon fand vor 251 Millionen Jahren, am Übergang zur Trias, statt. Es löschte das Leben auf dem Planeten fast vollständig aus.


danke für den interessanten Link.

Es ist durchaus interessant, in der Geschichte der Evolutionsforschung nach der Bedeutung von Massensterben zu suchen. Lange Zeit wurden sie 'heruntergespielt', weil sie nicht ins Bild passen. Evolution wurde als Wechselspiel von Mutation und Selektion, gesteuert durch die Umwelt, aufgefasst. Massensterben, gar durch Impakte, passten da gar nicht ins Bild: sie ändern die _Regeln_ des Spiels. Natürlich sterben dann nicht alle Lebewesen regellos, es gibt durchaus 'Anpassungen' an einen 'nuklearen Winter' wie Dauersporen etc. Aber diese Anpassungen entstanden natürlich nicht als Anpassungen an Katastrophen.

Es war wirklich eine Sensation, als die Alvarezens in den 1980er Jahren plausibel machen konnten, dass ein Impaktereignis an der K-T-Grenze stattgefunden hatte. Interessant ist auch, in der Kolumne von Stephen Jay Gould in Natural History zu verfolgen, wie er nach anfänglichem Zögern dann doch auch auf die Impakttheorie setzte.

Grüßle

Thomas
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
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Beitrag(#247816) Verfasst am: 22.01.2005, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Thomas !

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
[...] Es ist durchaus interessant, in der Geschichte der Evolutionsforschung nach der Bedeutung von Massensterben zu suchen. Lange Zeit wurden sie 'heruntergespielt', weil sie nicht ins Bild passen. Evolution wurde als Wechselspiel von Mutation und Selektion, gesteuert durch die Umwelt, aufgefasst. Massensterben, gar durch Impakte, passten da gar nicht ins Bild: sie ändern die _Regeln_ des Spiels. Natürlich sterben dann nicht alle Lebewesen regellos, es gibt durchaus 'Anpassungen' an einen 'nuklearen Winter' wie Dauersporen etc. Aber diese Anpassungen entstanden natürlich nicht als Anpassungen an Katastrophen.

Es war wirklich eine Sensation, als die Alvarezens in den 1980er Jahren plausibel machen konnten, dass ein Impaktereignis an der K-T-Grenze stattgefunden hatte. Interessant ist auch, in der Kolumne von Stephen Jay Gould in Natural History zu verfolgen, wie er nach anfänglichem Zögern dann doch auch auf die Impakttheorie setzte.


Ja. Die Katastrophentheorie stammte ja ursprünglich von Cuvier und hier war Gott nun genötigt, jedes Mal neue Wesen zu erschaffen (Ausnahme: Sintflut). Aber Mutation und Selektion schließen die Möglichkeiten zu einem Massensterben ja nun keineswegs aus. Für das Individuum bleibt der Effekt eines Volltreffers - sei es nun eine Kokosnuss oder ein Meteorit - gleich dramatisch: That’s selection! Gegebenenfalls startet das ganze auch wieder auf der Ebene der chemischen (oder gar physikalischen) Evolution.


Cheers,

Lamarck
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Bynaus
Stellar veranlagt



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Beitrag(#247835) Verfasst am: 22.01.2005, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der Impaktkrater bei Yukatan, der vor 65 Mio. Jahren den wohl größten Faunenschnitt der Erdgeschichte auslöste, maß "nur" etwa 8 km im Durchmesser.


Du meinst wohl, der Impaktor hatte 8 km Durchmesser (falls es ein Eisenmeteorit war, kommt diese Zahl etwa hin) - der Krater selbst hat einen Durchmesser von 160 bis 220 km...
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#248079) Verfasst am: 22.01.2005, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Bynaus,

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Impaktkrater bei Yukatan, der vor 65 Mio. Jahren den wohl größten Faunenschnitt der Erdgeschichte auslöste, maß "nur" etwa 8 km im Durchmesser.


Du meinst wohl, der Impaktor hatte 8 km Durchmesser (falls es ein Eisenmeteorit war, kommt diese Zahl etwa hin) - der Krater selbst hat einen Durchmesser von 160 bis 220 km...


Ja, natürlich - blöder Fehler. AFAIK entsprach die dabei freigewordene Energie in etwa der von mehreren hundert Millionen Hiroshima-Bomben. Geschockt

Ganz witzig fand ich übrigens das Bild, in der die unregelmäßigen Erhebungen der Erdkruste um das 15000-fache überhöht dargestellt werden. Klar, daß man bei einem solchen Schema leicht auf den Gedanken kommt, daß ein gewaltiger Meteoriten-Einschlag die Ursache gewesen sein müsse. Angesichts der realen Verhältnisse sehe ich aber nichts, das sich nicht rein tektonisch erklären ließe.

Grüße

Martin
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#248085) Verfasst am: 22.01.2005, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Thomas,

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Es ist durchaus interessant, in der Geschichte der Evolutionsforschung nach der Bedeutung von Massensterben zu suchen. Lange Zeit wurden sie 'heruntergespielt', weil sie nicht ins Bild passen. Evolution wurde als Wechselspiel von Mutation und Selektion, gesteuert durch die Umwelt, aufgefasst. Massensterben, gar durch Impakte, passten da gar nicht ins Bild: sie ändern die _Regeln_ des Spiels. Natürlich sterben dann nicht alle Lebewesen regellos, es gibt durchaus 'Anpassungen' an einen 'nuklearen Winter' wie Dauersporen etc. Aber diese Anpassungen entstanden natürlich nicht als Anpassungen an Katastrophen.

Es war wirklich eine Sensation, als die Alvarezens in den 1980er Jahren plausibel machen konnten, dass ein Impaktereignis an der K-T-Grenze stattgefunden hatte. Interessant ist auch, in der Kolumne von Stephen Jay Gould in Natural History zu verfolgen, wie er nach anfänglichem Zögern dann doch auch auf die Impakttheorie setzte.


Stimmt. Vor allem diejenigen, die von einem graduellen Verlauf der Evolution ausgehen, zogen ein Spontanereignis als Ursache des Aussterbeprozesses in Zweifel. Ich erinnere mich noch dunkel daran, daß Hoimar v. Ditfurth der Verschwinden der Saurier als Aussterbeprozeß betrachtete, der sich über erdgeschichtliche Zeiträume vollzogen habe und somit nicht die Folge einer kosmischen Katastrophe gewesen sein könne. AFAIK brachte erst die hohe Iridiumkonzentration im "Fischton" der K/T-Grenze die Zweifler allmählich zum Schweigen. Im Erdmantel findet man Iridium so gut wie nicht, wohl aber in Meteoriten.

Grüße

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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 22.01.2005, 17:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#248101) Verfasst am: 22.01.2005, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Lamarck,

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Ja. Die Katastrophentheorie stammte ja ursprünglich von Cuvier und hier war Gott nun genötigt, jedes Mal neue Wesen zu erschaffen (Ausnahme: Sintflut). Aber Mutation und Selektion schließen die Möglichkeiten zu einem Massensterben ja nun keineswegs aus. Für das Individuum bleibt der Effekt eines Volltreffers - sei es nun eine Kokosnuss oder ein Meteorit - gleich dramatisch: That’s selection! Gegebenenfalls startet das ganze auch wieder auf der Ebene der chemischen (oder gar physikalischen) Evolution.


Hmmm, eine singuläre Katastrophe läßt sich wohl nicht unbedingt als "selektionsrelevant" interpretieren - die Primärursache ist und bleibt ein zufälliges Spontanereignis. Wem eine Kokosnuß oder ein Meteorit auf den Kopf fällt, der hat halt Pech gehabt - kein Grund für die Überlebenden, sich deswegen eine dicke Schädeldecke wachsen zu lassen... zwinkern Erst die sich durch das singuläre Ereignis dauerhaft ändernden Umweltbedingungen werden (als Sekundärursache) einen "Selektionsdruck" auf die Überlebenden ausüben.

Übrigens scheint gerade die Impakttheorie mit Goulds "punctuated equilibria" konform zu gehen: die ökologischen Nischen, die vor 65 Mio. Jahren durch die Katastrophe freigeräumt wurden, initiierten bei den Säugetieren, die überlebten, einen Evolutionsschub sondersgleichen. Ohne die Katastrophe hätte vermutlich keine adaptive Radiation in diesem Ausmaß stattgefunden. Allerdings scheinen auch Entwicklungsprinzipien als Ursache für derartige "Formenexplosionen" infragezukommen. Kennst Du Riedls Theorie der schrittweisen Merkmalsfixierung?

Grüße

Martin
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
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Beitrag(#248230) Verfasst am: 22.01.2005, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Martin,

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Vor allem diejenigen, die von einem graduellen Verlauf der Evolution ausgehen, zogen ein Spontanereignis als Ursache des Aussterbeprozesses in Zweifel. Ich erinnere mich noch dunkel daran, daß Hoimar v. Ditfurth der Verschwinden der Saurier als Aussterbeprozeß betrachtete, der sich über erdgeschichtliche Zeiträume vollzogen habe und somit nicht die Folge einer kosmischen Katastrophe gewesen sein könne.


ich weiß nicht, ob man gerade v. Ditfurth als Gewährsmann zitieren sollte. Als 'gelernter' Psychiater hat er sich im Bereich Biologie vor allem als ganz hervorragender Popularisator einen Namen gemacht, nicht als Fachwissenschaftler. Das, was er damals schrieb, hat er IIRC bei Erben abgeschrieben, beispielsweise aus

Erben, H.K. (1988) 'Die Entwicklung der Lebewesen. Spielregeln der Evolution. 3. Aufl.' , Berlin; Heidelberg; New York; Tokyo, Piper

(die erste Auflage erschien 1975)

Sehr anschaulich werden Alternativen zum Impakt-Szenario auch von

Stanley, S.M. (1987) 'Extinction' New York, W.H. Freeman

beschrieben.

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
AFAIK brachte erst die hohe Iridiumkonzentration im "Fischton" der K/T-Grenze die Zweifler allmählich zum Schweigen. Im Erdmantel findet man Iridium so gut wie nicht, wohl aber in Meteoriten.


Schau in den Artikel, den Nagarjuna gepostet hat. Dort findest Du viele interessante Angaben, auch solche, die Deinen widersprechen. Soweit ich informiert bin, ist inzwischen Konsens, dass ein Impakt zum 'richtigen' Zeitpunkt erfolgte. IIRC hat Spock aber auch schon Forscher zitiert, die das bestreiten. Ob der Impakt aber die Dinosaurier ausrottete oder nur ihnen den Gnadenstoß versetzte scheint noch nicht geklärt zu sein. Neulich habe ich gelesen, dass man nun ein recht großes Säugetier gefunden hat, das im Zeitalter der Dinosaurier lebte. Auch Mageninhalte von Säugern, die Reste von jungen Dinosauriern enthielten, wurden gefunden. Kann sein, dass die 'Mode' genauso wechselt wie beim Impakt-Denken. Vielleicht lernen die Kinder in ein paar Jahren in der Schule, dass es gar nicht stimmte, was wir heute glauben: die Dinos ließen die Säuger nicht hochkommen.

Gerade das Perm-Trias-Massensterben ist ein interessanter Fall. Vor dem Aufkommen der Impakt-Theorie war das immer ein Musterbeispiel für ein Massensterben _ohne_ Katastrophe. Es wurde argumentiert, dass sich die Kontinente zusammenlagerten und dadurch gerade die Lebensräume mit den meisten Arten (Flachmeer) relativ stark abnahmen. Das Klima wurde zudem kontinentaler, was das Landleben massiv beeinflusste. Inzwischen denkt die Fachwelt auch hier eher in Katastrophen.

Grüßle

Thomas
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Lamarck
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Anmeldungsdatum: 28.03.2004
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Beitrag(#248793) Verfasst am: 23.01.2005, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Martin!

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Lamarck hat folgendes geschrieben:
Ja. Die Katastrophentheorie stammte ja ursprünglich von Cuvier und hier war Gott nun genötigt, jedes Mal neue Wesen zu erschaffen (Ausnahme: Sintflut). Aber Mutation und Selektion schließen die Möglichkeiten zu einem Massensterben ja nun keineswegs aus. Für das Individuum bleibt der Effekt eines Volltreffers - sei es nun eine Kokosnuss oder ein Meteorit - gleich dramatisch: That’s selection! Gegebenenfalls startet das ganze auch wieder auf der Ebene der chemischen (oder gar physikalischen) Evolution.


Hmmm, eine singuläre Katastrophe läßt sich wohl nicht unbedingt als "selektionsrelevant" interpretieren - die Primärursache ist und bleibt ein zufälliges Spontanereignis. Wem eine Kokosnuß oder ein Meteorit auf den Kopf fällt, der hat halt Pech gehabt - kein Grund für die Überlebenden, sich deswegen eine dicke Schädeldecke wachsen zu lassen... zwinkern Erst die sich durch das singuläre Ereignis dauerhaft ändernden Umweltbedingungen werden (als Sekundärursache) einen "Selektionsdruck" auf die Überlebenden ausüben.

Übrigens scheint gerade die Impakttheorie mit Goulds "punctuated equilibria" konform zu gehen: die ökologischen Nischen, die vor 65 Mio. Jahren durch die Katastrophe freigeräumt wurden, initiierten bei den Säugetieren, die überlebten, einen Evolutionsschub sondersgleichen. Ohne die Katastrophe hätte vermutlich keine adaptive Radiation in diesem Ausmaß stattgefunden. Allerdings scheinen auch Entwicklungsprinzipien als Ursache für derartige "Formenexplosionen" infragezukommen. Kennst Du Riedls Theorie der schrittweisen Merkmalsfixierung?


Zum letzteren Punkt hat ja Thomas schon was geschrieben (ich habe die erste Auflage von Erben zwinkern ).

Du erinnerst Dich noch an meine Begrifflichkeiten von der "ökologischen Krücke" bzw. an meinem "Wer drückt den da?"?

Selektion wirkt am Individuum - da ist irgendetwas "von Dauer" nicht relevant sondern die entsprechenden Umständen. Dauerhaft ist nur die Ewigkeit.


Cheers,

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Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#249692) Verfasst am: 25.01.2005, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Martin,

Martin Neukamm hat folgendes geschrieben:
Der Impaktkrater bei Yukatan, der vor 65 Mio. Jahren den wohl größten Faunenschnitt der Erdgeschichte auslöste, maß "nur" etwa 8 km im Durchmesser.


das größte Massensterben war AFAIK zwischen Perm und Trias und beruhte vermutlich nicht auf einem Impakt-Ereignis.

Grüßle

Thomas
Das ist sehr richtig. Man geht inzwischen davon aus, dass durch den sibirischen Trapp eine Temperaturerhöhung um 5° erreicht wurde, was schon zu einem Massenaussterben führt, aber einem noch nicht genügend großen. Man hat aber große Mengen organischen Kohlenstoffs in den Ablagerungen dieser Zeit gefunden und glaubt nun, dass durch die Temperaturerhöhung auch die Methanhydratlager unter den Meeren instabil wurden. Mit ihrem Austreiben konnte eine Erhöhung um weitere 5° erreicht werden, was genau dem entspricht, was man für ein solches MA errechnet hatte.

Übrigens ist es auch nicht sicher, dass der KT-Meteorit für das Massenaussterben Kreide/Tertiär (allein) verantwortlich ist http://terra.planeten.ch/artikelgeo.php?id=14
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