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Anatoly registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 414
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(#247969) Verfasst am: 22.01.2005, 12:52 Titel: Kritik rechtfertigt Mord |
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Hi,
in der Kleinen Zeitung (österr. Tageszeitung) vom 25.12. oder 26.12.2004 gab es ein Interview mit Bischof Küng (Steiermark, denke ich) in der vom Interviewer die Frage gestellt wurde, ob der Mord an Theo van Gogh in Holland durch islam. Fundis ein Alarmsignal sei. Küngs Antwort (nicht wortwörtlich, aber sinngemäß, da ich leider nicht mehr im Besitz des Zeitungsausschnitts bin): 'Van Goghs Kritik am Islam war sehr hässlich.' Danach sofortige Überleitung zu einer angeblich vorhandenen hässlichen Kritik am Christentum/an der Kirche in Deutschland. Das wars: keine Verurteilung des Mörders/der Mörder (keine Ahnung waren es mehrere?), keine Entrüstung, kein erkennbares Mitgefühl mit einem Mordopfer, etc. Der Hammer kommt aber noch (von Küng habe ich eh nichts anderes erwartet): KEINE Reaktion des Interviewers! Die nächste Frage hätte vielleicht lauten können/sollen: 'Kritik rechtfertigt demzufolge also Mord?' aber nichts, irgendeine Frage, die ein anderes Thema betraf, folgte.
Nicht nur der Mord an van Gogh ist ein Alarmsignal, sondern auch dieses Interview.
_________________ Bye,
Anatoly
"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
Wilhelm Reich, Libido Konflikte und Wahngebilde in Ibsens 'Peer Gynt'
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#250208) Verfasst am: 26.01.2005, 10:49 Titel: Re: Kritik rechtfertigt Mord |
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Anatoly hat folgendes geschrieben: | Nicht nur der Mord an van Gogh ist ein Alarmsignal, sondern auch dieses Interview. |
In der Wochenzeitung FREITAG rechtfertigt die habilitierte Politologin Sabine Kebir den Mord:
Wer in Westeuropa gegen den Islam einen unversöhnlichen Kulturkampf führt, fordert nicht nur terroristische Netzwerke heraus
Zitat: | Hirsi Ali schreibt inzwischen an weiteren Folgen von Submission, schließlich - so die veröffentlichte Meinung in den Niederlanden mehrheitlich - müssten auch die Muslime endlich lernen, mit der Freiheit der Kunst zu leben. Ein verantwortungsloses Argument gegenüber einer rechtlich und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppe. Die Freiheit der Kunst ist einst als Freiheit der Schwachen gegenüber den Herrschenden erkämpft worden. Jeder sollte wissen, dass sie als Kampfmittel gegen marginalisierte Bevölkerungsgruppen - zu denen heute sowohl Zugewanderte als auch Einheimische gehören - hohe Risiken birgt. |
Dasz es jedem Buerger in einem Rechtsstaat frei steht, sich vorhandener rechtlicher Mittel zu bedienen, aber hingegen Selbstjustiz - zumals in der extremen Form des Mordes - die Grundlagen der modernen Zivilisation verlaesst, ist FREITAG offenbar kein arger Gedanke. Mit der politischen Zuerkennung, Muslime seien eine unterdrueckte Minderheit, werden Taeter und Opfer geradezu vertauscht und das Verbrechen zur Notwehr verklaert.
Man kann dem linksintellektuellen Blaettchen, hervorgegangen aus dem »Sonntag«, Ostberlin, gegründet 1946 vom Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, und der »Volkszeitung«, ehemals »Deutsche Volkszeitung«, gegründet 1953 in Düsseldorf von Reichskanzler a. D. Dr. Joseph Wirth, und der »Tat«, gegründet 1950 in Frankfurt/M. von der VVN, schreiben:
redaktion@freitag.de
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Insbesondere koennte man FREITAG-Herausgeberin Prof. Dr. Gerburg Treusch-Dieter - eine ausgewiesene Feministin - fragen, wie derartige Artikel - es ist ja nicht der erste Text in FREITAG, der islamistischen Terrorismus verharmlost - mit den unteilbaren und universalen Menschenrechten zu vereinbaren seien.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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