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Der Islam und Europa
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Jenny
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 183
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Beitrag(#262110) Verfasst am: 14.02.2005, 18:44    Titel: Der Islam und Europa Antworten mit Zitat

Der Konflikt der islamischen Welt gegen die westliche Welt beruht auf unüberbrückbaren Identitäten. Diese Kluft hat sich sogar noch vergrößert in den letzten Jahrhunderten mit der Abkehr des Westens vom Christentum. Die islamische Welt ist weiterhin stark auf Gott ausgerichtet, während im Westen die Ideologie der Menschenrechte, Demokratie und Marktwirtschaft vorherrscht, also letztendlich ein platter Rationalismus und Humanismus.

Der wesentliche Unterschied des Christentums zum Islam besteht in dem allesumfassenden Anspruch des Koran, der sich nicht, wie die Lehre Jesus primär auf den einzelnen Menschen und seine Aussage: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ stützt, sondern im Nacheifern Mohammeds als des perfekten Menschen besteht, welcher sowohl als Gesetzgeber und Staatsgründer sich betätigte, als auch als Feldherr. Die Formel „din wa dawla“ ist zwar nicht explizit im Koran vorgegeben, ergibt sich jedoch daher zwangsläufig. Ein weltlicher Machtverzicht Jesus steht also einem militanten Gottesstaat gegenüber.
Dazu kommt noch, daß die Evangelien lediglich die Sichtweise ihres Autors widerspiegeln, während der Koran das ungeschaffene Wort Gottes ist, wo jede Veränderung ausgeschlossen ist und Interpretation nur einen beschränkten Raum einnehmen darf.

Im Koran wird der Bibel und der Thora zweifelsohne eine wichtige Rolle zugeschrieben, allerdings wird den Gläubigen unterstellt, die Vorgabe ihrer Texte verfälscht zu haben und erst Mohammed hat dies berichtigt. Gleichwohl genießt in den Augen der Moslems ein Christ oder Jude, der sich zu seiner Religion bekennt, weit mehr Achtung als ein Agnostiker oder Atheist.

Die Dogmen des Christentums wurden dem Zeitgeist geopfert, so daß es in Wirklichkeit auf eine humanitäre Philosophie, eine Soziallehre reduziert wurde.



Gefährlich ist der Islam vor allem durch seine demographische Macht und seinen missionarischen Anspruch. Er ist weltweit die Religion, welche sich am stärksten ausbreitet, vor allem über Europa. Das wird letztendlich zu einem Bürgerkrieg führen.
Bereits in der Türkei sehen wir die Unmöglichkeit, einen säkularen Staat mit dem Islam vereinbar zu machen - der Kemalismus ist gescheitert. Der resolute Kemalismus, der sich auf das Militär, die Oberschicht und empfindlichen Zwang gegen die Bevölkerung stützt, bildet die einzige Chance, ein westliches Staatsmodell in der Türkei zu halten. In weiten Teilen der Bevölkerung - ganz zu schweigen von den islamischen Bruderschaften (Turgut Özal z.B. gehörte zur Naqschbandi) - ist der Kemalismus kaum verankert, mehr das Obrigkeitsdenken hält die Bevölkerung bei der Stange.

Erdogan und seine AKP haben sich keineswegs vom Grundsatz des din wa dawla losgesagt, allein schon, weil das ihre Anhängerschaft nicht akzeptieren könnte, dennoch geben sie vor, den Kemalismus als ihre alleinige Ideologie zu betrachten. Offensichtlich wird die Taqiyya praktiziert (beruht z.b. auf den Suren: 3, Vers 29 und 16, Vers 106).


Wa lakin la tasch’uruna Mit den Augen rollen
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scilla
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 185

Beitrag(#262125) Verfasst am: 14.02.2005, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

wir leben in einer philosophiefreien Zone und
pflanzen uns nicht fort

andere pflanzen sich fort
und wissen, was sie wollen
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Jenny
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 183
Wohnort: Mal hier, mal dort

Beitrag(#262216) Verfasst am: 14.02.2005, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, so ganz seh ich den Zusammenhang nicht.


Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? Mit den Augen rollen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#262230) Verfasst am: 14.02.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? Mit den Augen rollen


Weisste, es gibt -zigtausende Religionen. Alle gehen mir eigentlich am Arsch vorbei. Dr einzige Grund warum ich mich überhaupt damit beschäftige, ist dass ich in einem chrsitlich mehr oder weniger dominierten Staat lebe.

Im Gegensatz zu Dir sehe ich die Gefahr einfach als nicht so groß an, dass zu meinen oder meiner direkten Nachfahren hier das Christentum durch den Islam ersetzt wird. Schulterzucken
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Jenny
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Anmeldungsdatum: 28.09.2004
Beiträge: 183
Wohnort: Mal hier, mal dort

Beitrag(#262233) Verfasst am: 14.02.2005, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Jenny hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? Mit den Augen rollen


Weisste, es gibt -zigtausende Religionen. Alle gehen mir eigentlich am Arsch vorbei. Dr einzige Grund warum ich mich überhaupt damit beschäftige, ist dass ich in einem chrsitlich mehr oder weniger dominierten Staat lebe.

Im Gegensatz zu Dir sehe ich die Gefahr einfach als nicht so groß an, dass zu meinen oder meiner direkten Nachfahren hier das Christentum durch den Islam ersetzt wird. Schulterzucken


Hm, aber der Islam wird sehr bald die größte Religion der Welt sein... und in Dt. wird er so um 2050 die größte Religion sein. Traurig
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#262236) Verfasst am: 14.02.2005, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:

Hm, aber der Islam wird sehr bald die größte Religion der Welt sein



Das könnte gut möglich sein

Jenny hat folgendes geschrieben:
... und in Dt. wird er so um 2050 die größte Religion sein. Traurig


Das glaube ich nie und nimmer. Obwohl, auf dem 2. Blick: die größte Religion könnte er bis dahin sein. zynisches Grinsen
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sigi
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Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 975

Beitrag(#262247) Verfasst am: 14.02.2005, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman schrieb:
Zitat:
Zitat:
Jenny hat folgendes geschrieben:
... und in Dt. wird er so um 2050 die größte Religion sein.
Zitat:
Das glaube ich nie und nimmer. Obwohl, auf dem 2. Blick: die größte Religion könnte er bis dahin sein.


Mitteleuropa verneigt sich dann (muß) gen Mekka?? Schon der Gedanke daran verursacht Brechreiz, was auch ein Grund mehr ist gegen Multikulti zu sein.

--
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#262256) Verfasst am: 14.02.2005, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

sigi hat folgendes geschrieben:
Noseman schrieb:
Zitat:
Zitat:
Jenny hat folgendes geschrieben:
... und in Dt. wird er so um 2050 die größte Religion sein.
Zitat:
Das glaube ich nie und nimmer. Obwohl, auf dem 2. Blick: die größte Religion könnte er bis dahin sein.


Mitteleuropa verneigt sich dann (muß) gen Mekka?? Schon der Gedanke daran verursacht Brechreiz, was auch ein Grund mehr ist gegen Multikulti zu sein.

--


War mir schon klar, dass Du nicht kapierst, was ich mit dem fett zitierten andeutete.. Mit den Augen rollen

In den neuen Bundesländern ist das Christentum die größte Religion. Trotzdem geht da kaum jemand sonntags in die Kirche...
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#262505) Verfasst am: 15.02.2005, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Also Jenny, deine Befürchtungen betreffend den Islam kann ich nicht teilen, jedenfalls nicht was Europa angeht.
Wer nicht selbst einer Religion verfallen ist, kann Religion doch nur als gesellschaftlichens Phänomen betrachten. Dann ist das Umfeld ganz entscheidend. Das Umfeld in Europa regt aber dazu an, eine Heilige Schrift so zurechtzuinterpretieren, dass sie sich halbwegs mit den Erfordernissen des Lebens in einer offenen Gesellschaft westlichen Stils vereinbaren lässt. Genau das machen die Christen ja. Und im amerikanischen Bible Belt und im tiefen Afrika machen genau das die Christen ja eben meist nicht.
Im FAZ-Feuilleton habe ich gelesen, dass türkische islamische Theologen inzwischen den Koran mit derselben Methodik auslegen, wie christliche Theologen in Europa. Wenn man das aus der soziologischen Perspektive betrachtet (eine andere taugt nicht), dann sind die von dir angeführten "theoretischen" Unterschiede zwischen Koran und Bibel irrelevant.

Viel kenne ich vom Koran nicht, aber ich habe schon mal genug darin herumgeblättert, um zu wissen, dass sich auch eindeutige Widersprüche darin befinden. Wenn der ganze Koran Gottes Wort ist und Gott sich ja nicht irren kann, dann kann auch nicht alles wörtlich gemeint sein. Ergo ist es gotteslästerlich, den Koran wörtlich zu interpretieren. Gottgefällig ist daher nur eine metaphorische Auslegung. Was uns schwachen Menschen als Widersprüche erscheint, ist eine tiefere Weisheit, die im Lichte der Güte Gottes ergründet werden muss. OK, ich lass jetzt die Schwafelei. Deutlich ist nur, dass wenn ich an dieser Stelle angekommen bin, ich den Koran so ziemlich alles sagen lassen kann. Genau wie die christlichen Theologen das ja mit der Bibel so toll können.

Deswegen vertraue ich darauf, dass in der Türkei und im übrigen Europa der Islam denselben Weg gehen wird, wie das Christentum:

Am Ende bleiben ein paar mehr oder weniger harmlose Spinner übrig, die von Zeit zu Zeit Ärger bereiten, die Grundlagen unserer Gesellschaft aber nicht mehr wirklich in Frage stellen können.

Auch außerhalb Europas gibt es Hoffnung: Schau dir den Iran an. Dort sind die meisten Menschen die Mullahs dermaßen satt, dass der Islam fast schon diskreditiert ist. Echte Apostasie wird auch nach dem Sturz der Mullahs erstmal selten sein. Aber auf "alternative Koranauslegungen" werden sich die Millionen junger Menschen, die den traditionellen Islam nur mit ihrem Unterdrückerregime assoziieren, geradezu stürzen (d.h. falls Bush den Mullahs mit ein paar Bombardements nicht zu neuer Popularität verhilft).
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They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.

Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#262598) Verfasst am: 15.02.2005, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jenny!

Jenny hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? Mit den Augen rollen


Nein. Das Thema ist eher anspruchslos. Jedenfalls vom Standpunkt eines starken Atheismus aus. Das spezielle soziologische Problem des Islams scheint mir zu sein, die Aufklärung hier noch vor sich zu haben. Wie ist übrigens Dein "Ana el haq" ("Ich bin eins mit Gott") hier zu deuten?


Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#262610) Verfasst am: 15.02.2005, 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Lamarck,

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Jenny hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? :roll:


Nein. Das Thema ist eher anspruchslos. Jedenfalls vom Standpunkt eines starken Atheismus aus.


geht mir als Agnostiker genauso.

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Das spezielle soziologische Problem des Islams scheint mir zu sein, die Aufklärung hier noch vor sich zu haben.


Exakt. Meine Kenntnis des Islam habe ich vor allem aus Diskussionen mit islamischen Evolutionsgegnern. Dort wurde mir das überdeutlich.

Grüßle

Thomas
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

Der Christengott ist immens schwach!
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magnusfe
MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#262613) Verfasst am: 15.02.2005, 19:33    Titel: Wörtlich - nicht wörtlich ... Antworten mit Zitat

Bezüglich Wörtlicher - nicht wörtlicher Auslegung von LUPUS :
-----------------------------------------------------------------------


Ich bin überzeugt es gibt Teile der Bibel die müssen ! wörtlich ausgelegt werden, andere dürfen
hingegen nicht wörtlich ausgelegt werden sondern müssen übertragen metaphorisch ausgelegt werden


Somit ist es falsch, die ganze Bibel wörtlich, ebensofalsch, die ganze Bibel gedeutet auszulegen
_________________
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Wer meine Worte klaut wird schlau
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#262642) Verfasst am: 15.02.2005, 20:21    Titel: Re: Wörtlich - nicht wörtlich ... Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Bezüglich Wörtlicher - nicht wörtlicher Auslegung von LUPUS :
-----------------------------------------------------------------------


Ich bin überzeugt es gibt Teile der Bibel die müssen ! wörtlich ausgelegt werden, andere dürfen
hingegen nicht wörtlich ausgelegt werden sondern müssen übertragen metaphorisch ausgelegt werden


Somit ist es falsch, die ganze Bibel wörtlich, ebensofalsch, die ganze Bibel gedeutet auszulegen

Klasse! Ich schlage vor, wir machen das mit dem Koran genauso. Und ICH wähle aus, was wörtlich und was metaphorisch zu nehmen ist.
Gröhl... Gröhl... Gröhl...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#262647) Verfasst am: 15.02.2005, 20:26    Titel: Re: Der Islam und Europa Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:
Die Dogmen des Christentums wurden dem Zeitgeist geopfert, so daß es in Wirklichkeit auf eine humanitäre Philosophie, eine Soziallehre reduziert wurde.

Du klingst wie der Vatikan. Da ist auch immer von "Zeitgeist" die Rede, wenn etwas gemeint ist, was seit 200 Jahren einen Grundkonsens darstellt.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#262729) Verfasst am: 15.02.2005, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Menschen sind zu träge, die Wurzeln zu bekämpfen. Erst muß der Leidensdruck groß genug werden, daß man die "666 Schüsse gen Mekka" abfeuert, wie es hier irgendwo mal ausgedrückt wurde, oder Europa hat seine Existenz schon lange überschritten und muß untergehen...
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#262773) Verfasst am: 16.02.2005, 01:13    Titel: Re: Der Islam und Europa Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:

Im Koran wird der Bibel und der Thora zweifelsohne eine wichtige Rolle zugeschrieben,

Bibel und Thora haben in der Praxis überhaupt keine Bedeutung im Islam. Das ist Beschwichtigung, bzw. Wunschdenken von christlicher Seite.

Jenny hat folgendes geschrieben:

Gefährlich ist der Islam vor allem durch seine demographische Macht und seinen <s>missionarischen</s> Anspruch. Er ist weltweit die Religion, welche sich am stärksten ausbreitet, vor allem über Europa.

Streichen wir mal das missionarisch raus. Der Islam verzeichnet kaum missionarische Erfolge. Im vergangenen Jahrhundert ist das Christentum in Afrika von ein paar Prozent auf etwa 40% angewachsen und in etwa mit dem Islam gleichgezogen, der während der ganzen Zeit nicht zulegen konnte. Die meisten Erfolge hatten die Christen übrigens wührend der 70er.
In Europa konvertieren nur wenige zum Islam und das sind fast ausschließlich Frauen. Entweder sie tun das ihrem muslimischen Mann zuliebe, oder sie interessieren ganz einfach so für den Islam und werden üblicherweise recht schnell verheiratet. In Deutschland gibt es 60000 Konvertiten, soweit ich weiß.
In absoluten Zahlen konvertiert und wächst das Christentum am schnellsten. Je nach Art der Berechnung sind Bahai', Falun Gong oder die Mormonen beim relativen Wachstum vorne.

Der Islam wächst in der Tat am schnellsten durch die hohe Geburtenrate, nicht durch Überzeugungskraft. Deshalb ist die Wachstumsrate des Islam insgesamt höher, als die des Christentums. Die meisten Kinder nach Religion haben allerdings die Zoroastrier.

Für Europa stimmt deine Beobachtung allerdings.

Jenny hat folgendes geschrieben:
Hm, so ganz seh ich den Zusammenhang nicht.

Merkwürdig finde ich ja, daß so wenige etwas zu dem Thema zu sagen haben. Dabei hielt ich dies hier vorwiegend für ein anti-religiöses Forum, und da müßte man doch wenigstens ein bißchen Ahnung von Religion haben. Oder ist euch das Thema zu anspruchsvoll? Mit den Augen rollen

Wir haben das Thema hier schon oftmals und sehr kontroversiell diskutiert. Wer die Suchfunktion bedienen kann, ist klar im Vorteil.

Dass du dich keine drei Stunden nach der Eröffnung des Threads schon über mangelndes Interesse verwunderst kommt mir schon seltsam vor. Noch dazu wo du hier im Forum schon mal einen Thread mit fast identischem Titel eröffnet hast, der noch dazu ziemlich lang wurde. Also was soll das? Willst du dich nur künstlich aufregen?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#262781) Verfasst am: 16.02.2005, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:
Also Jenny, deine Befürchtungen betreffend den Islam kann ich nicht teilen, jedenfalls nicht was Europa angeht.

Bassam-Tibi sieht als schlimmstes Szenario, falls nichts passiert, eine Balkanisierung als möglichen Ausgang.
Selig sind die Belogenen - Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen - und fördert westliches Wunschdenken

lupus hat folgendes geschrieben:

Wer nicht selbst einer Religion verfallen ist, kann Religion doch nur als gesellschaftlichens Phänomen betrachten. Dann ist das Umfeld ganz entscheidend. Das Umfeld in Europa regt aber dazu an, eine Heilige Schrift so zurechtzuinterpretieren, dass sie sich halbwegs mit den Erfordernissen des Lebens in einer offenen Gesellschaft westlichen Stils vereinbaren lässt.


  1. Das haben die Islamisten auch erkannt, weshalb sie dafür sorgen wollen und das auch oft klar und deutlich sagen, dass sich die Muslime nicht mit den Ungläubigen mischen sollen. Das wird auch so im Koran verlangt.
  2. Du übersiehst, dass die Schrift und die Religion auch umgekehrt die Gesellschaft beeinflussen. Nur für urbane Christen, Taufscheinkatholiken usw. ist es der Fall, dass die Schrift widerstandslos verbogen wird. Schon in den ländlichen Regionen ist das anders.
    Deine soziologischen Beobachtungen haben nur in einem uni-linken urbanen Umfeld einen Bezug zur Realität, wo jeder seine religiösen Überzeugunen gemixt mit Aberglauben und Esoterik nach Tagesverfassung und Mode verändert.


lupus hat folgendes geschrieben:

Im FAZ-Feuilleton habe ich gelesen, dass türkische islamische Theologen inzwischen den Koran mit derselben Methodik auslegen, wie christliche Theologen in Europa. Wenn man das aus der soziologischen Perspektive betrachtet (eine andere taugt nicht), dann sind die von dir angeführten "theoretischen" Unterschiede zwischen Koran und Bibel irrelevant.

Welche islamischen Theologen verwenden die Methodik welcher christlicher Theologen? Deine soziologische Perspektive taugt nichts, aber das habe ich ja schon vorhin erörtert.

lupus hat folgendes geschrieben:

Viel kenne ich vom Koran nicht, aber ich habe schon mal genug darin herumgeblättert, um zu wissen, dass sich auch eindeutige Widersprüche darin befinden. Wenn der ganze Koran Gottes Wort ist und Gott sich ja nicht irren kann, dann kann auch nicht alles wörtlich gemeint sein. Ergo ist es gotteslästerlich, den Koran wörtlich zu interpretieren. Gottgefällig ist daher nur eine metaphorische Auslegung.

Dann würde ich an deiner Stelle aufhören irgendwelche wilden Vermutungen und Exegesen zu fabrizieren.
Die Widersprüche werden im Islam schon seit über tausend Jahren per Abrogation gehandhabt. Im Koran selbst steht, dass Gott neue Verse heruntersenden kann, wann immer es ihm passt. Jedenfalls gelten grundsätzlich die Verse, die als jünger eingestuft werden. Die paar Verse, die Toleranz zu den Ungläubigen zeigen, gehören durchwegs zu den älteren, abrogierten.

Den Koran liest sich auch in dieser Hinsicht wie ein Gesetzestext. Die Suren sind wie Bundesgesetzblätter. Solche Texte eignen sich nicht für metaphorische Interpretationen.

lupus hat folgendes geschrieben:

Deutlich ist nur, dass wenn ich an dieser Stelle angekommen bin, ich den Koran so ziemlich alles sagen lassen kann. Genau wie die christlichen Theologen das ja mit der Bibel so toll können.

So? Dann versuche mal die goldene Regel aus dem Koran herauszulesen. Bin gespannt.

Auf die Machbarkeit einer liberalen, islamischen Theologie auf Basis des Koran bin ich schon mal hier eingegangen.

lupus hat folgendes geschrieben:

Deswegen vertraue ich darauf, dass in der Türkei und im übrigen Europa der Islam denselben Weg gehen wird, wie das Christentum:

Mit deiner Einstellung hätten wir noch immer das tiefste Mittelalter. Das Christentum hat sich nicht durch Tatenlosigkeit und alleiniges Vertrauen verändert, sondern durch Kritik, oft unter Verlust des eigenen Lebens, wie bei Giordano Bruno.
Das Christentum des Mittelalters gibt es heute nicht mehr. Es musste verschwinden.

Genauso fordert Bassam-Tibi: Nur Euro-Islam sollte in Europa Platz haben!.

Ein gutes Buch, falls du dich informieren willst: Warum ich kein Muslim bin von Ibn Warraq.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#262787) Verfasst am: 16.02.2005, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
... Die Widersprüche werden im Islam schon seit über tausend Jahren per Abrogation gehandhabt. Im Koran selbst steht, dass Gott neue Verse heruntersenden kann, wann immer es ihm passt. Jedenfalls gelten grundsätzlich die Verse, die als jünger eingestuft werden. Die paar Verse, die Toleranz zu den Ungläubigen zeigen, gehören durchwegs zu den älteren, abrogierten. ...


Gibt es diese Tradition im Christentum auch? Dann wären solche Sachen wie "Jesus muß herrschen über alle Länder dieser Welt" (und damit die Formulierung eines realen weltlichen Machtanspruchs) oder "Wer das Gesetz des Moses bricht, muß sterben" (Verteidigung der Todesstrafe) ja erledigt, weil das "Team Paulus" ja angeblich eher gearbeitet hat als die anderen Leute. Oder wird das Konzept durch die (später geschriebene) Äußerung nicht aufgehoben, daß "vom Gesetz nicht ein iota aufgehoben wird" ... Mit den Augen rollen
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#262865) Verfasst am: 16.02.2005, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, endlich geht's los. Danke Sokrateer!

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


lupus hat folgendes geschrieben:

Wer nicht selbst einer Religion verfallen ist, kann Religion doch nur als gesellschaftlichens Phänomen betrachten. Dann ist das Umfeld ganz entscheidend. Das Umfeld in Europa regt aber dazu an, eine Heilige Schrift so zurechtzuinterpretieren, dass sie sich halbwegs mit den Erfordernissen des Lebens in einer offenen Gesellschaft westlichen Stils vereinbaren lässt.


  1. Das haben die Islamisten auch erkannt, weshalb sie dafür sorgen wollen und das auch oft klar und deutlich sagen, dass sich die Muslime nicht mit den Ungläubigen mischen sollen. Das wird auch so im Koran verlangt.
  2. Du übersiehst, dass die Schrift und die Religion auch umgekehrt die Gesellschaft beeinflussen. Nur für urbane Christen, Taufscheinkatholiken usw. ist es der Fall, dass die Schrift widerstandslos verbogen wird. Schon in den ländlichen Regionen ist das anders.
    Deine soziologischen Beobachtungen haben nur in einem uni-linken urbanen Umfeld einen Bezug zur Realität, wo jeder seine religiösen Überzeugunen gemixt mit Aberglauben und Esoterik nach Tagesverfassung und Mode verändert.

...
Deine soziologische Perspektive taugt nichts, aber das habe ich ja schon vorhin erörtert.

Ach ja? Welche Perspektive taugt dann? Die theologische vielleicht? Was wäre das überhaupt?
Und wie möchtest du bitteschön den Unterschied zwischen uni-linkem Umfeld und ländlichen Regionen bezeichnen, wenn nicht als soziologisch?
Außerdem stimmt meine Beobachtung auch für ländliche Regionen. Auch wenn die mir ziemlich auf die Nerven gehen, sind sie doch nicht mehr im Mittelalter. Der Unterschied ist graduell.

Dass nicht nur die Gesellschaft die Religion beeinflusst, sondern auch andersherum, ist schon klar. Nur bin ich überzeugt, dass wir da durchaus im Vorteil sind. Damit plädiere ich übrigens nicht für Passivität, ganz im Gegenteil. Wer sagt, Abtrünnige müssen umgebracht werden, der gehört zumindest wegen Volksverhetzung in den Knast. Ich bin nur gegen blinden Konfrontationskurs mit "dem Islam".

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Dann würde ich an deiner Stelle aufhören irgendwelche wilden Vermutungen und Exegesen zu fabrizieren.
Die Widersprüche werden im Islam schon seit über tausend Jahren per Abrogation gehandhabt. Im Koran selbst steht, dass Gott neue Verse heruntersenden kann, wann immer es ihm passt. Jedenfalls gelten grundsätzlich die Verse, die als jünger eingestuft werden. Die paar Verse, die Toleranz zu den Ungläubigen zeigen, gehören durchwegs zu den älteren, abrogierten.

Den Koran liest sich auch in dieser Hinsicht wie ein Gesetzestext. Die Suren sind wie Bundesgesetzblätter. Solche Texte eignen sich nicht für metaphorische Interpretationen.
.
Hast du eigentlich schonmal ins Bundesgesetzblatt gekuckt? Da ist schon noch ein Unterschied. Außerdem bist du mit dem Vergleich bei mir genau an der falschen Stelle. Ich bin nämlich zufällig Jurist und weiß haargenau, dass es Mittel und Wege gibt, aus einer Rechtsvorschrift genau das Gegenteil dessen herauszulesen, was sie ihrem Wortlaut nach aussagt.

Dass man seit tausend Jahren mit Abrogation argumentiert hat, hindert nicht daran, es jetzt anders zu machen. Z.B. kann die Möglichkeit Gottes, neue Verse herunterzusenden, ja wohl nicht bedeuten, dass die früheren völlig wertlos sind. Da müsste man Gott ja Irrtum unterstellen! (Ich weiß, ich schwafle schon wieder, aber einige "Moslems" werden genau das auch tun.)

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Mit deiner Einstellung hätten wir noch immer das tiefste Mittelalter. Das Christentum hat sich nicht durch Tatenlosigkeit und alleiniges Vertrauen verändert, sondern durch Kritik, oft unter Verlust des eigenen Lebens, wie bei Giordano Bruno.
Das Christentum des Mittelalters gibt es heute nicht mehr. Es musste verschwinden.

Siehe Richtigstellung oben. Für Tatenlosigkeit habe ich durchaus nicht plädieren wollen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Genauso fordert Bassam-Tibi: Nur Euro-Islam sollte in Europa Platz haben!.

Und was soll dieser Euro-Islam denn sein, wenn nicht das, was ich angedeutet habe, und was man nach deiner Ausdrucksweise wohl einen "uni-linken, urbanen Islam" nennen könnte?

Es gibt einfach eine Menge Menschen, die intuitiv den mittelalterlichen Islam bereits ablehnen, aber nicht die intellektuelle Kraft Ibn Warraqs haben, um sich als Nicht-Moslems zu verstehen, geschweige denn zu bekennen (wir alle wissen ja, was kleinkindliche Konditionierung anrichten kann). Und genau diese Leute werden, wenn sie sich rechtfertigen müssen, genau das Geschwafel bringen, das du bei mir als "wilde Exegese" bezeichnest. Dass diese "Exegese" in Wirklichkeit intellektuell unredlich ist, bestreite ich ja gar nicht. Sie ist aber als gesellschaftliches Phänomen möglich und wahrscheinlich.
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Jenny
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Beitrag(#262896) Verfasst am: 16.02.2005, 14:12    Titel: soooo..... Antworten mit Zitat

@Sokrateer


Zitat:
Bibel und Thora haben in der Praxis überhaupt keine Bedeutung im Islam. Das ist Beschwichtigung, bzw. Wunschdenken von christlicher Seite.


„Denen gehört das Paradies, die auf dem Wege Allahs streiten, die töten und getötet werden, ihnen wird wahrhaftig die Verheißung zuteil, die enthalten ist in der Thora, im Evangelium („Taurat wa indschil“) und im Koran.“ (Aus der 9. Sure des Koran)

Was du mit Praxis meinst, verstehe ich nicht.


Zitat:
Streichen wir mal das missionarisch raus. Der Islam verzeichnet kaum missionarische Erfolge. Im vergangenen Jahrhundert ist das Christentum in Afrika von ein paar Prozent auf etwa 40% angewachsen und in etwa mit dem Islam gleichgezogen, der während der ganzen Zeit nicht zulegen konnte. Die meisten Erfolge hatten die Christen übrigens wührend der 70er.
In Europa konvertieren nur wenige zum Islam und das sind fast ausschließlich Frauen. Entweder sie tun das ihrem muslimischen Mann zuliebe, oder sie interessieren ganz einfach so für den Islam und werden üblicherweise recht schnell verheiratet. In Deutschland gibt es 60000 Konvertiten, soweit ich weiß.
In absoluten Zahlen konvertiert und wächst das Christentum am schnellsten. Je nach Art der Berechnung sind Bahai', Falun Gong oder die Mormonen beim relativen Wachstum vorne.

Der Islam wächst in der Tat am schnellsten durch die hohe Geburtenrate, nicht durch Überzeugungskraft. Deshalb ist die Wachstumsrate des Islam insgesamt höher, als die des Christentums. Die meisten Kinder nach Religion haben allerdings die Zoroastrier.

Für Europa stimmt deine Beobachtung allerdings.


Ohohoh!
Zentralasien, Türkei, Iraq, China, Indonesien, Philippienen, Malaysia, Russland.
Afrika ist ein Spezialfall, weil dort im Grunde genommen kein reiner Islam und kein reines Christentum herrscht (abgesehen vom Maghreb), primär handelt es sich dort um Naturreligionen/ Fetischismus.



Laut Spiegel Jahrbuch 2005 wird es 2050 2,23 Md Muslime, die Zahl wird sich mehr als verdoppeln, die der Katholiken wird um 60% steigen.
Übrigens sprach ich von einem „missionarischen Anspruch“, das ist etwas anderes als missionieren.


Nein, dieser andere Thread war aus deutscher Sicht; hier geht es mir eher um den Islam, über den man keinesfalls sinnvoll diskutieren kann, wenn man nicht wenigstens das „din wa dawla“ abgeleitet aus dem Koran, die Taqiyya und vor allem das System der islamischen Bruderschaften (Sufi-Gemeinden, Derwisch Orden, Tarikat) versteht.





@Peter Raulfs

Ich habe lediglich beschrieben, wie es sich verhält, mehr nicht.



@ magnusfe

Für den Koran gilt das allerdings nicht!



@Critic

Diese Aussage zu Jesus kann man nicht als weltlichen Machtanspruch definieren.



@ Lamarck

Zitat:
Das spezielle soziologische Problem des Islams scheint mir zu sein, die Aufklärung hier noch vor sich zu haben. Wie ist übrigens Dein "Ana el haq" ("Ich bin eins mit Gott") hier zu deuten?


Eine islamische Aufklärung fand mit den Mu’taziliten im neuten Jahrhundert in Bagdad statt, dauerte allerdings lediglich ein paar Jahrzehnte, dann wurde sie durch Strenggläubige niedergeschlagen.

Und ich bezweifle, daß es jemals eine wirkliche und dauerhafte islamische Aufklärung geben wird!


Hm, du siehst so arabisch/ türkisch („Ne mutlu Türküm diyene“) aus, da hätte ich erwartet, du verstehst das.
Nein, das ist einerseits ein dezenter Verweis auf den Schiiten und Märtyrer El Halladsch, andererseits ein Verweis auf die Aleviten, zudem eine Gotteslästerung und eine ironische Beschreibung.


"Ich bin eins mit Gott", dann müßte es ja eher lauten:

„a la bidhikr Illah tatma’innu el qulub“ (Koran)

oder nach Augustinus: „Inquietum cor nostrum donec requiescat in te, Domine“




@lupus

Zitat:
Also Jenny, deine Befürchtungen betreffend den Islam kann ich nicht teilen, jedenfalls nicht was Europa angeht.
Wer nicht selbst einer Religion verfallen ist, kann Religion doch nur als gesellschaftliches Phänomen betrachten. Dann ist das Umfeld ganz entscheidend. Das Umfeld in Europa regt aber dazu an, eine Heilige Schrift so zurechtzuinterpretieren, dass sie sich halbwegs mit den Erfordernissen des Lebens in einer offenen Gesellschaft westlichen Stils vereinbaren lässt. Genau das machen die Christen ja. Und im amerikanischen Bible Belt und im tiefen Afrika machen genau das die Christen ja eben meist nicht.
Im FAZ-Feuilleton habe ich gelesen, dass türkische islamische Theologen inzwischen den Koran mit derselben Methodik auslegen, wie christliche Theologen in Europa. Wenn man das aus der soziologischen Perspektive betrachtet (eine andere taugt nicht), dann sind die von dir angeführten "theoretischen" Unterschiede zwischen Koran und Bibel irrelevant.


Die FAZ ist eine linke Gutmenschenzeitung, die gerne Multikulti vorheuchelt.

„Der Koran ist geschaffen worden“ - darum geht es diesen Theologen, die, nebenbei gesagt, Aleviten sind, und das wird kein strenggläubiger Moslem akzeptieren!

Nein, US-Christen sind strenggläubig, Afrikaner dagegen kaum.

In Deutschland existiert eine Paralellgesellschaft von Moslems - wobei: genau genommen sind es mehrere Paralellgesellschaften, jene der Aleviten z.B. ist eine ganz andere als eine sunnitische.


Zitat:
Viel kenne ich vom Koran nicht, aber ich habe schon mal genug darin herumgeblättert, um zu wissen, dass sich auch eindeutige Widersprüche darin befinden. Wenn der ganze Koran Gottes Wort ist und Gott sich ja nicht irren kann, dann kann auch nicht alles wörtlich gemeint sein. Ergo ist es gotteslästerlich, den Koran wörtlich zu interpretieren. Gottgefällig ist daher nur eine metaphorische Auslegung. Was uns schwachen Menschen als Widersprüche erscheint, ist eine tiefere Weisheit, die im Lichte der Güte Gottes ergründet werden muss. OK, ich lass jetzt die Schwafelei. Deutlich ist nur, dass wenn ich an dieser Stelle angekommen bin, ich den Koran so ziemlich alles sagen lassen kann. Genau wie die christlichen Theologen das ja mit der Bibel so toll können.


Tja, jetzt müßtest du aber mit dieser Frage umgehen können: Wo finden sich dort Widersprüche?

Das übrigens spielt keine Rolle, der Koran ist in alle Ewigkeit das „ungeschaffene Wort Gottes“, so sehen es die Moslems, und das ist das Einzige, was zählt.
Ob das irgendwelche logische denkenden westlichen Atheisten anders sehen, interessiert die Moslems überhaupt nicht. Dazu kommt noch, daß Atheisten kaum begreifen werden, wie Moslems ticken.


Hm, der Iran ist nun wieder ganz anders.
Falls es dort zum Sturz kommen sollte - irgendwann -, dann mag der Koran etwas lascher gehandhabt werden, das kann schon sein - wobei, und das vergißt du mal wieder, im Iran Schiiten leben!!! -, gleichwohl wird es zu keiner iranisch-islamischen Aufklärung kommen! Außerdem bezweifle ich, daß im Iran die Demokratie Fuß fassen wird dann.



Winken
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lupus
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Beitrag(#262910) Verfasst am: 16.02.2005, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

@Jenny
Der Koran fasziniert mich nicht ausreichend, um die Widersprüche jetzt nochmal zu suchen, die ich vor Jahren mal festgestellt habe. Das wäre für manch einen sicher interessant, aber ich mache mir die Mühe jetzt nicht. Dass du meine Argumentation dann vielleicht weniger überzeugend findest, damit werde ich leben müssen.

Dass es in der Türkei eine Menge Aleviten gibt und im Iran vor allem Schiiten, vergesse ich ganz und gar nicht. Sie sind ja geradezu der Beweis, dass auch im Islam sich einiges Grundlegendes ändern kann.

Die "strenggläubigen Moslems" interessieren micht nicht. Was mich interessiert, sind Bevölkerungsgruppen mit islamischer Sozialisation. Und in denen wird sich meiner Meinung nach Einiges bewegen, immer unter dem Etikett "Islam", aber inhaltlich wahrscheinlich verdaulicher für eine westliche Gesellschaft als bisher. Nur das ist von Belang.

Kennst du den Unterschied zwischen FAZ und taz eigentlich? Wenn erstere eine "linke Gutmenschenzeitung" ist, "die gerne Multikulti vorheuchelt", wie würdest du dann letztere umschreiben, als "abgedrehtes trotzkistisches Kampfblatt ohne Realitätsbezug" vielleicht?

Wenn ich mich an den FAZ-Artikel richtig erinnere, dann ging es um staatlich besoldete Theologen. Sind die nicht alle sunnitisch? (Das ist jetzt eine echte Frage von mir, ich kenn mich schließlich nicht so gut aus wie du anscheinend.)
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vanitas
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Beitrag(#262913) Verfasst am: 16.02.2005, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:
Das übrigens spielt keine Rolle, der Koran ist in alle Ewigkeit das „ungeschaffene Wort Gottes“, so sehen es die Moslems, und das ist das Einzige, was zählt.
Ob das irgendwelche logische denkenden westlichen Atheisten anders sehen, interessiert die Moslems überhaupt nicht. Dazu kommt noch, daß Atheisten kaum begreifen werden, wie Moslems ticken.


Ich vermute mal das Moslems sehr unterschiedlich ticken und die Logik hierbei nicht ganz so unbedeutend ist. Übrigens ist der Ausdruck "Moslems ticken" auch mal ganz leicht falsch verstanden Gute Nacht, ich gehe... . Damit komme ich aber auch gleich zu einem Warnhinweis: Es gibt nicht die Moslems, den Islam , oder die islamische Welt, was du wohl ja auch weißt, jedoch nicht konsequent beachtest. Gleiches gilt für Christentum und Atheisten. Übrigens, ohne logisches Denken kann man über den Islam von vornherein nicht sinnvoll diskutieren. Darin liegt auch für mich die Grundvorraussetzung einer solchen Diskussion und nicht in der Kenntnis und dem verstehen sämtlicher islamischer Bruderschaften. Es wirkt auch recht merkwürdig das du scheinbar jede etwas fortschrittlichere Religionsannäherung im Islam dementierst und für eine Farce hälst. Man ist nicht überall so Denkfaul wie bei den Muslimbrüdern in Ägypten.
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Jenny
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Beitrag(#263105) Verfasst am: 16.02.2005, 19:01    Titel: Antworten mit Zitat

@vanitas

Jetzt wirst du aber gemein!
Übrigens kann man dies Argument überall anführen, aber es ist nun mal so, daß, wenn ich von den Moslems spreche, hier quasi der Regelfall gemeint ist.


Pah!
„fortschrittlichere Religionsannäherung“, „Logik“... das alles sind typisch westliche Kategorien, damit kommst du beim Islam nicht sonderlich weit. Sicher kannst du so diskutieren, aber besonders weit wirst du so garantiert nicht kommen.




@lupus

Zitat:
Die "strenggläubigen Moslems" interessieren micht nicht. Was mich interessiert, sind Bevölkerungsgruppen mit islamischer Sozialisation. Und in denen wird sich meiner Meinung nach Einiges bewegen, immer unter dem Etikett "Islam", aber inhaltlich wahrscheinlich verdaulicher für eine westliche Gesellschaft als bisher. Nur das ist von Belang.


Hm, und wo genau?
Warum sollte sich etwas bewegen, woher sollte es kommen?

Nein, viel wahrscheinlicher wird sich etwas in den westlichen Gesellschaften in Richtung Islam bewegen.


Zitat:
Kennst du den Unterschied zwischen FAZ und taz eigentlich? Wenn erstere eine "linke Gutmenschenzeitung" ist, "die gerne Multikulti vorheuchelt", wie würdest du dann letztere umschreiben, als "abgedrehtes trotzkistisches Kampfblatt ohne Realitätsbezug" vielleicht?


Ich kenne den Unterschied nicht, aber es ist einfach Tatsache, daß deutsche, linke Medien gerne ihre realitätsfremden Multikulti-Phantastereien in die Welt schreiben und ihre naiven Gutmenschenträumereien.


Zitat:
Wenn ich mich an den FAZ-Artikel richtig erinnere, dann ging es um staatlich besoldete Theologen. Sind die nicht alle sunnitisch? (Das ist jetzt eine echte Frage von mir, ich kenn mich schließlich nicht so gut aus wie du anscheinend.)


Staatlich? Also türkische ‘Wanderprediger’? Klingt ziemlich merkwürdig, muß ich sagen. Wer bezahlt denn genau die Rechnung?
Nein, alle sind sie nicht sunnitisch, manche sind Aleviten ect, die tarnen sich halt einfach. Bei der Armee ist das schon komplizierter.


Cunnilingus
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lupus
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Beitrag(#263177) Verfasst am: 16.02.2005, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Jenny:
Warum soll sich was ändern?
Weil auch Moslems sehen, dass es noch eine andere Welt als die islamische gibt (gerade diejenigen, die in Europa leben, aber auch die anderen). Weil ich überzeugt bin, dass auch Menschen, die in islamische Familien/Länder geboren werden, im Schnitt keinen geringeren IQ haben als andere. Und weil sie deshalb irgendwann erkennen werden, dass gerade die Länder mit den strengsten islamischen Sitten in einer politischen und kulturellen Sackgasse stecken, währen der Westen, aber auch nichtislamische ostasiatische Länder, ja sogar Indien, besser dastehen.

Ich darf die Frage übrigens an dich zurückgeben: Warum sollte sich im Westen etwas Richtung Islam bewegen? Es kann doch hier jeder sehen, dass die Moslems in der Sch... sitzen.

"FAZ" heißt "Frankfurter Allgemeine Zeitung", und um die als linkes Gutmenschenblatt zu bezeichnen, muss man schon mindestens in der NPD sein (jedenfalls wenn man sie kennt, was auf dich offensichtlich nicht zutrifft, weswegen ich dich hier auch ausdrücklich nicht verdächtigen will).
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vanitas
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Beitrag(#263304) Verfasst am: 17.02.2005, 02:51    Titel: Antworten mit Zitat

@Jenny

Es ist nicht alles Gold was glänzt und man kann sich in vielem täuschen lassen was Fortschritt oder aufgeklärtes Denken betrifft. Die Entwicklungen beispielsweise in der Türkei aber einfach so hinweg zu reden und Anstrengungen arabischer Intellektueller als 'islamischen Täuschungsversuch' zu interpretieren führt am Ende nur in eine geopolitische Sackgasse die niemandem nützt, am wenigsten freilich den Moslems selbst. Die Frage lautet nicht was ist zu optimistisch zusammenfabuliert und müsste gestutzt werden, sondern was ist realistisch möglich und sollte forciert werden. Jeder andere Weg führt am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit zum "Kampf der Kulturen" nach Huntington und arbeitet damit den Neokonservativen im Pentagon genauso in die Hände, wie Herrn bin Laden und wie sie alle heißen. Keine schönen Zukunftsausichten für Freigeister und mit allen Mitteln zu verhindern.
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Sokrateer
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Beitrag(#263384) Verfasst am: 17.02.2005, 12:09    Titel: Re: soooo..... Antworten mit Zitat

Jenny hat folgendes geschrieben:
@Sokrateer


Zitat:
Bibel und Thora haben in der Praxis überhaupt keine Bedeutung im Islam. Das ist Beschwichtigung, bzw. Wunschdenken von christlicher Seite.


„Denen gehört das Paradies, die auf dem Wege Allahs streiten, die töten und getötet werden, ihnen wird wahrhaftig die Verheißung zuteil, die enthalten ist in der Thora, im Evangelium („Taurat wa indschil“) und im Koran.“ (Aus der 9. Sure des Koran)

Was du mit Praxis meinst, verstehe ich nicht.

Das heißt, dass Bibel und Thora nicht gelesen werden. Und alle Christen und Juden landen in der Hölle. Die sechste und siebte Hölle sind extra für Christen und Juden vorbereitet.

Da oben steht nur, dass die Verheißung auch in Thora und Bibel enthalten ist. Das steht desöfteren im Koran. Trotzdem steht im Koran klipp und klar, dass nur der Koran das einzige Wort Gottes ist und Bibel und Thora nur Vorahnungen enthalten. Die Juden und Christen sind über diese Zeichen aufgerufen die einzig wahre Religion, den Islam™ zu akzeptieren. (Die originalen Fassungen von Thora und Bibel, die herabgesandt wurden, waren laut islamischer Theologie übrigens in der Sprache Gottes, dem Arabischen abgefasst. Die heutigen Varianten werden als pervertierte Versionen gesehen)

Wenn du den Vers genau liest, dann steht da nicht, dass Christen und Juden in den Himmel kommen, sondern nur die, die auf dem Wege Allahs streiten. Und das sind einzig und allein die Muslime.

Jenny hat folgendes geschrieben:

Afrika ist ein Spezialfall, weil dort im Grunde genommen kein reiner Islam und kein reines Christentum herrscht (abgesehen vom Maghreb), primär handelt es sich dort um Naturreligionen/ Fetischismus.

Frage Das stimmt vielleicht in den südlicheren und entlegeneren Regionen. Aber die allermeisten Muslime Afrikas leben im Norden. Warum schränkst du das auf den Maghreb ein? Ägypten, eine Hochburg des Islams, zählst du nicht dazu?
Letztlich sind die animistischen Überbleibsel irrelevant, weil sie langfristig verschwinden. Es sind dennoch Muslime und sie sind bereit gegen Christen auf religiöser Basis zu kämpfen und bereit die Scharia einzuführen, wie im Norden Nigerias z.B. (Ich hab da mal einen Artikel darüber gepostet, dass dort Unmut über die Scharia entsteht (Moslems in Nigeria von Scharia enttäuscht.))

Jenny hat folgendes geschrieben:

Laut Spiegel Jahrbuch 2005 wird es 2050 2,23 Md Muslime, die Zahl wird sich mehr als verdoppeln, die der Katholiken wird um 60% steigen.

Bis 2050 haben die Pfingstler die katholische Kirche schon längst eingeholt, wenn man deren Wachstum naiv vorausschreibt.

lupus hat folgendes geschrieben:

Dass es in der Türkei eine Menge Aleviten gibt und im Iran vor allem Schiiten, vergesse ich ganz und gar nicht. Sie sind ja geradezu der Beweis, dass auch im Islam sich einiges Grundlegendes ändern kann.

Frage Kannst du das mal näher erläutern? Die Schiiten und Alewiten gibt es nun ja schon ewig. Und sie streiten sich mit den anderen hauptsächlich in, für uns gänzlich irrelevanten Dingen. Wo siehst du da eine grundlegende Änderung?

lupus hat folgendes geschrieben:

Die "strenggläubigen Moslems" interessieren micht nicht. Was mich interessiert, sind Bevölkerungsgruppen mit islamischer Sozialisation.

Innerhalb derer die strenggläubigen Moslem nun mal eine wichtige Rolle und Machtposition inne haben, was halt daran liegt, dass sie die Schrift auf ihrer Seite haben. Du behauptest, dich für diese Bevölkerungsgruppe zu interessieren, schneidest aber wesentliche Teile dieser Bevölkerung kurzerhand heraus.
Ich habe übrigens selbst miterlebt, wie atheistische Ex-Muslime, die sich das nicht zugeben trauen, einem Bärtigen einen guten Gefallen für einen guten Zweck taten. Sie meckerten zwar hinter dem Rücken des Bärtigen, taten es aber trotzdem.

lupus hat folgendes geschrieben:

Wenn ich mich an den FAZ-Artikel richtig erinnere, dann ging es um staatlich besoldete Theologen. Sind die nicht alle sunnitisch? (Das ist jetzt eine echte Frage von mir, ich kenn mich schließlich nicht so gut aus wie du anscheinend.)

Hast du einen Link auf den FAZ-Artikel?


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 17.02.2005, 21:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sokrateer
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Beitrag(#263394) Verfasst am: 17.02.2005, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

vanitas hat folgendes geschrieben:

Es ist nicht alles Gold was glänzt und man kann sich in vielem täuschen lassen was Fortschritt oder aufgeklärtes Denken betrifft. Die Entwicklungen beispielsweise in der Türkei aber einfach so hinweg zu reden ...

Welche Entwicklungen?

vanitas hat folgendes geschrieben:

und Anstrengungen arabischer Intellektueller als 'islamischen Täuschungsversuch' zu interpretieren

Welche Anstrengungen von welchen Intellektuellen? Ich lese auf der MEMRI-Liste mit. Kannst du ein paar Namen nennen, um das mal zu konkretisieren?
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Sokrateer
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Beitrag(#263407) Verfasst am: 17.02.2005, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


lupus hat folgendes geschrieben:

Wer nicht selbst einer Religion verfallen ist, kann Religion doch nur als gesellschaftlichens Phänomen betrachten. [...].


  1. Das haben die Islamisten auch erkannt, [ ... ]
  2. Du übersiehst, dass die Schrift und die Religion auch umgekehrt die Gesellschaft beeinflussen. [...]

...
Deine soziologische Perspektive taugt nichts, aber das habe ich ja schon vorhin erörtert.

Ach ja? Welche Perspektive taugt dann? Die theologische vielleicht? Was wäre das überhaupt?
Und wie möchtest du bitteschön den Unterschied zwischen uni-linkem Umfeld und ländlichen Regionen bezeichnen, wenn nicht als soziologisch?

Ja, das ist soziologisch. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Deine Betrachtung nichts taugt.

lupus hat folgendes geschrieben:

Außerdem stimmt meine Beobachtung auch für ländliche Regionen. Auch wenn die mir ziemlich auf die Nerven gehen, sind sie doch nicht mehr im Mittelalter. Der Unterschied ist graduell.

Die ländlichen Regionen dienten mir als Beispiel dafür, dass die Religion auch die Gesellschaft beeinflussen kann und nicht nur umgekehrt.

lupus hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

[...]
Den Koran liest sich auch in dieser Hinsicht wie ein Gesetzestext. Die Suren sind wie Bundesgesetzblätter. Solche Texte eignen sich nicht für metaphorische Interpretationen.
.
Hast du eigentlich schonmal ins Bundesgesetzblatt gekuckt? Da ist schon noch ein Unterschied.

Ja das habe ich und natürlich ist da ein Unterschied. Dennoch ist er ähnlich strukturiert und konzipiert. Der Koran wurde ausschließlich von Theokraten geschrieben, anders als die Bibel, die auch zu großen Teilen von machtlosen Sektierern und Leuten, die sich eine glorreiche Vergangenheit andichten wollten, geschrieben wurde.

Zudem dürfen wir die immens wichtigen Hadithe nicht unter den Tisch kehren. Ohne die Hadithe wäre der Islam als Religion nicht möglich. Nur in den Hadithen steht, wie Muslime zu Beten haben, wie die Pilgerfahrt durchgeführt werden muss, wann und wie gefastet werden soll...

lupus hat folgendes geschrieben:

Außerdem bist du mit dem Vergleich bei mir genau an der falschen Stelle. Ich bin nämlich zufällig Jurist und weiß haargenau, dass es Mittel und Wege gibt, aus einer Rechtsvorschrift genau das Gegenteil dessen herauszulesen, was sie ihrem Wortlaut nach aussagt.

Das ist natürlich auch beim Koran möglich nur trotzdem hat es Grenzen, genauso wie bei Gesetzestexten auch. Ich habe dich ja schon aufgefordert die goldene Regel zu suchen. Eine andere Aufgabe wäre es den Koran so zu lesen, dass das Schlagen von Frauen nicht erlaubt ist.
Die arabischen Frauenrechtlerinnen wissen offenbar nicht, wie letzteres zu bewerkstelligen wäre. Die argumentieren eher damit, dass der Koran das Schlagen von Männern ja nicht verbietet und daher es den Frauen gestattet sein müsse ihre Männer zu schlagen. (Auch eine Form von Gleichberechtigung Mit den Augen rollen)

Weiters würde es dir auch sicher schwer fallen die polarisierende Grundhaltung und Einstellung gegenüber den Ungläubigen und die allgegenwärtigen Höllendrohungen wegzukriegen.

Es bedarf nicht nur einer uminterpretierenden Exegese, sondern diese muss auch praktikabel und auch bei einfachen Leuten beliebt werden können. Da sehe ich das größte Hindernis. Die Christen haben ihre Bergpredigt, die sie in großen Teilen wörtlich nehmen können und sich auch bei Nichtintellektuellen größter Beliebtheit erfreut.

lupus hat folgendes geschrieben:

Dass man seit tausend Jahren mit Abrogation argumentiert hat, hindert nicht daran, es jetzt anders zu machen.

Erkennst du wenigstens an, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass sich gerade jetzt daran was ändern sollte?

lupus hat folgendes geschrieben:

Z.B. kann die Möglichkeit Gottes, neue Verse herunterzusenden, ja wohl nicht bedeuten, dass die früheren völlig wertlos sind. Da müsste man Gott ja Irrtum unterstellen! (Ich weiß, ich schwafle schon wieder, aber einige "Moslems" werden genau das auch tun.)

Ich weiß, dass eine Vorstellung von einem allwissenden Gott, der seine Meinung ändert, absurd ist. Genauso ist die Dreifaltigkeit absurd. Letzteres hat die Christen während der letzten 1600 Jahre auch nicht gestört.
Wiederrum sollten wir betrachten, wie Muslime denken und das handhaben. Sie sind der Ansicht, dass es eine geplante Progression gab, als einer Art Materplan um den Islam zu starten. Allah wollte die Leute sukkzessive an das Gesetz gewöhnen. Z.b. war zuerst der Wein nur beim Gebet verboten, später ganz. Ebenso verhält es sich mit der Behandlung der Ungläubigen.

Die Autoren des Koran selbst wurden offenbar wegen der häufigen Änderungen in der Offenbarung gehänselt:
Zitat:

101. Und wenn Wir ein Zeichen an Stelle eines anderen bringen - und Allah weiß am besten, was Er offenbart -, sagen sie: «Du bist nur ein Erdichter.» Nein, aber die meisten von ihnen wissen es nicht.


lupus hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Genauso fordert Bassam-Tibi: Nur Euro-Islam sollte in Europa Platz haben!.

Und was soll dieser Euro-Islam denn sein, wenn nicht das, was ich angedeutet habe, und was man nach deiner Ausdrucksweise wohl einen "uni-linken, urbanen Islam" nennen könnte?

Der Euro-Islam ist in aller erster Linie ein Luftschloss, das sich bisher nicht materialisiert hat. Es bleibt der real existierende Islam, der, so Tibi, in Europa keinen Platz haben soll.
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lupus
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Beitrag(#263431) Verfasst am: 17.02.2005, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

@Sokrateer:
Alewiten und Schiiten gibt es etwa so "ewig" wie Calvinisten und Lutheraner und sie streiten sich mit den Sunniten über so "grundlegende" oder auch "irrelevante" Dinge wie Katholiken und Protestanten. Entscheidend finde ich, dass hier wie durch die Reformation ein Freiraum geschaffen wurde, der es - zunächst innerhalb des Systems "Islam" - ermöglicht, Dinge anzuzweifeln, die bestimmte religiöse Autoritäten für heilig halten. Das ist ein erster Schritt, denn das Anzweifeln kann danach zur Angewohnheit werden, wie das Beispiel der Leute zeigt, die hinter dem Rücken der Bärtigen meckern.

Wenn ich einen Link zu dem FAZ-Artikel hätte, würde ich nicht so vorsichtig schreiben "wenn ich mich richtig erinnere"... Traurig

@Sokrateer und Jenny:
Ich bin es eigentlich ziemlich leid, andauernd nur zu hören, wie schlimm alles ist und dass es den Bach runtergeht. Schlagt doch mal ganz konkret vor, wie wir uns verhalten sollen, damit von verschiedenen denkbaren Zukunftsperspektiven sich die bessere (oder meinetwegen die weniger schlechte) verwirklicht. Sonst bringt die ganze Diskussion doch nichts.

Ich halte mich ja gar nicht für den großen Fachmann, aber ich kennen einfach ein paar Leute (Türken, Marokkaner), die sich deutlich als Moslems verstehen und sich das auch nicht nehmen lassen wollen, die aber mit den "Bärtigen" nichts zu tun haben wollen und durchaus für westliche Freiheiten sind. Da ist m.E. ein Potenzial, das es zu nutzen gilt. Wie weit dieses Potenzial reicht, weiß ich ja auch nicht, aber mit euren Rundumschlägen könnt ihr diese Leute doch nur abschrecken und vielleicht gar wieder in die Arme von Fundamentalisten drängen.

In einer Hinsicht gebe ich euch ja recht: Probleme soll man auch nicht unter den Teppich kehren. Wenn wir z.B. in dem zentralen Punkt "Apostasie ist ein Menschenrecht" auch nur den Anschein erwecken, dass wir diesbezüglich anderen Auffassungen gegenüber "Toleranz" üben, dann stehen wir ohnehin nur als prinzipienlose Waschlappen dar. Dass gerade das die Grundlage für Khomeinis Fatwa gegen Rushdie war (ein Stundent hatte ihn gefragt, ob ein vom Glauben abgefallener Moslem sterben müsse), habe ich viel zu selten gehört. Wenn ein Moslem akzeptiert, dass Glaubensabfall toleriert werden muss, dann rede ich gerne mit ihm darüber, ob Rushdie nicht doch etwas unhöflich zu Mohammed gewesen ist. Ansonsten diskutiere ich gar nicht erst. Auf welcher Grundlage auch?

Aber wie ist es mit euch, was schlagt ihr positiv-konkret vor? Da ihr ja die großen Experten zu sein scheint, lasst uns doch von eurem Sachverstand profitieren, damit wir alle es in Zukunft besser machen.
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Wohnort: Wien

Beitrag(#263478) Verfasst am: 17.02.2005, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

lupus hat folgendes geschrieben:

Alewiten und Schiiten gibt es etwa so "ewig" wie Calvinisten und Lutheraner und sie streiten sich mit den Sunniten über so "grundlegende" oder auch "irrelevante" Dinge wie Katholiken und Protestanten. Entscheidend finde ich, dass hier wie durch die Reformation ein Freiraum geschaffen wurde, der es - zunächst innerhalb des Systems "Islam" - ermöglicht, Dinge anzuzweifeln, die bestimmte religiöse Autoritäten für heilig halten.

Reformation =/= Aufklürung. Die Reformation, also einen Rückbezug, bzw. Bezug auf die Schrift, gab es schon. Das nennt sich Salafismus (Wahabismus) und das war in Saudi-Arabien erfolgreich. Luther war auch kein Liberaler. In Deutschland assoziiert man mit Reformation Liberalität. Der Blick auf die USA zeigt das Gegenteil. Eine Reduktion der anerkannten Überzeugungen auf nur ein Buch, auf einen Kern erhöht die Attraktivität des Fundamentalismus.

Ich sehe keinen Freiraum der durch die Abspaltung der Schiiten entstanden ist. Nur Streitigkeiten über die Nachfolge Mohammeds, Heilige und Regeln für das alltägliche Leben.

lupus hat folgendes geschrieben:

Das ist ein erster Schritt, denn das Anzweifeln kann danach zur Angewohnheit werden, wie das Beispiel der Leute zeigt, die hinter dem Rücken der Bärtigen meckern.

Die Bedeutung des Islam hat in den muslimischen Gemeindin in Europa zugenommen, nicht abgenommen. Früher gab es alternative Ideologien, wie den Sozialismus, die innerhalb der Einwanderer beliebt waren. Heute gibt es nur mehr den Islam als mächtige Ideologie. Das Meckern hinter dem Rücken der Bärtigen hat da rein gar nichts genutzt.

lupus hat folgendes geschrieben:

@Sokrateer und Jenny:
Ich bin es eigentlich ziemlich leid, andauernd nur zu hören, wie schlimm alles ist und dass es den Bach runtergeht. Schlagt doch mal ganz konkret vor, wie wir uns verhalten sollen, damit von verschiedenen denkbaren Zukunftsperspektiven sich die bessere (oder meinetwegen die weniger schlechte) verwirklicht. Sonst bringt die ganze Diskussion doch nichts.

Ob du es leid bist, oder nicht, hat keinen Einfluss auf die Realität. Eine unangenehme Sichtweise ist nicht deswegen weniger gültig, weil sie unangenehm ist.

Was man machen kann, habe ich hier schon unzählige Male in den unzähligen Threads zum Thema geschrieben. Wir brauchen weniger des heutigen Islam. Wenn Bassam-Tibi oder Tariq Ramadan einen Euro-Islam entwickeln wollen, dann wünsch' ich den beiden viel Glück. Aber vom heutigen Islam dürfen Maximal nichtssagende Gebräuche und Folklore übrigbleiben.

Mal so aus der Hüfte geschossen:

  • Wir brauchen einen enttabuisierten Umgang mit dem Islam in der Öffentlichkeit. Die Überwiegende Mehrheit der Deutschen hat den Islam als Problem erkannt. Die Politiker trauen sich das aber nicht zu sagen. Wir brauchen öffentliche Kritik und Hinterfragung der Religion selbst. Auch Humor und Spott müssen genauso erlaubt sein, wie sie gegen alles andere erlaubt sind. Wir brauchen also eine Gleichbehandlung mit dem Christentum.
  • In den Schulen darf die Entstehungsgeschichte des Islam und dessen Ausbreitung nicht ausgeklammert werden. Quellenkritik muss betrieben werden.
  • Waschechte Islamisten sollen ihre Meinungen kundtun dürfen. Nicht nur mit Islamverstehern, Islamexperten oder ungläubigen Muslimen soll diskutiert werden, sondern mit den Islamisten selbst.
  • Durchsetzen des Lehrplans. Keine Ausnahmen auf Basis der Religion, so wie in Frankreich auch. Also auch muslimische Mädchen sollen beim Sport- und Schwimmunterricht teilnehmen. (Was sie ohnehin auch selber wollen) Schikurse und Sportwochen sollen verpflichtend sein und notfalls vom Staat bezahlt werden.
  • Ganztagsschule
  • Progressive Einwanderung, bei der aber auch aktiv selektiert wird und der kulturelle Hintergrund Abweisungsgrund sein kann.
  • In Österreich gerade aktuell sind verpflichtende Deutschkurse für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache. Wir haben in unseren Haupt- und Volksschulen viele Kinder sitzen, die kein Wort vom Unterricht verstehen. Die Eltern juckt das offenbar nicht. Freiwilligkeit nutzt da gar nichts.
  • Abschaffung des islamischen Religionsunterrichts in Österreich. Nichteinführung in Deutschland.


Der Spiegel präsentiert Forderungskatalog zur Integration

Zu diesen Forderungen:

  • In Dänemark wurde das Heiratsalter für Ausländer auf 24 angehoben. 18, wie in der Liste des Spiegel, ist viel zu wenig. Wir müssen die konstante Zuwanderung von zwangsverheirateten ungebildeten Frauen aus Anatolien und anderen rückschrittlichen Regionen nach Europa verhindern.
  • Das Auflösen der Ghettos ist mit eines der wichtigsten Punkte. In Wien, wo >2/3 aller Gebäude der Gemeinde gehören, wurde extreme Ghettoisierung ziemlich zufällig, aufgrund der Mischung aus staatlichen und privaten Wohnbauten, verhindert. Das muss aber zusätzlich aktiv vorangetrieben werden.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 17.02.2005, 21:17, insgesamt 2-mal bearbeitet
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