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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#270122) Verfasst am: 04.03.2005, 17:46 Titel: Obdachlosenheim statt Sozialhilfe - sozialpolitisches Gedankenspiel |
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Der FGH-User Kossuth will die Sozialhilfe abschaffen und Menschen, die keine Arbeit und kein Geld haben, sollen in Obdachlosenheimen dahinvegeterieren, wie in diversen Threads zum Theme nachzulesen ist.
edit: Ich schlage vor, daß Kossuth selber als Experiment in einem Obdachlosenheim lebt, das seinen Vorstellungen entspricht.
Also lieber Kossuth, was würdest du machen, wenn du auf einmal arbeitslos und mittellos wärst, und weder Verwandte noch staatliche Stellen dich unterstützen könnten?
Nein, arbeiten könntest du nicht, weil, sagen wir mal, wegen eines Nervenleidens oder seelischen Leidens. Oder es gibt einfach zuwenig Arbeitsplätze. Oder du bist zu alt/ nicht fit genug/ nicht qualifziert genug, keiner stellt dich ein.
Nun, was machst du? Wie sieht dein Tagesablauf im Obdachlosenheim aus?
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Zuletzt bearbeitet von Sanne am 04.03.2005, 18:00, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#270124) Verfasst am: 04.03.2005, 17:52 Titel: |
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Ich tippe darauf das Kossuth einen Staatstreih ausarbeitet und die restlichen Vegetierenden dafür benützen will, die finden Kossuth aber zu verrückt.
Oder
Er predigt den restlich Vegetierenden vor, dass sie selbst Schuld seien.
_________________ Trish:(
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Rudolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.01.2004 Beiträge: 1460
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(#270130) Verfasst am: 04.03.2005, 18:13 Titel: |
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Ich würde eine Lotterie aufmachen und Obdach-Lose verkaufen, mit der Behauptung, es sei ein Obdach zu gewinnen. Natürlich gewinnt keiner, so dass ich mir vom eingenommenen Geld ein eigenes Obdach leisten kann. Ob Dach -- ob das funktioniert, weiß ich natürlich nicht, aber wenn nicht kann ich ja immer noch mein Glück mit Obdach-Losen versuchen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#270156) Verfasst am: 04.03.2005, 19:26 Titel: |
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Kossuths Idee hat IMO durchaus Lücken (Kinderbetreuung, Privatsphere). Prinzipiel halte ich es aber für eine gute Idee wenn der Staat seine sozialen Aufgaben durch Bereitstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen, anstatt von Geldüberweisungen, erfüllt.
Zitat: | Nun, was machst du? Wie sieht dein Tagesablauf im Obdachlosenheim aus? |
Wie sieht der Tagesablauf eines Arbeitslosen in Ostdeutschland aus, dessen Wohnung von der Sozialhilfe bezahlt wird? Ich versteh die Fragestellung nicht ganz...
_________________ Storm by Tim Minchin
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#270312) Verfasst am: 05.03.2005, 01:02 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | Nun, was machst du? Wie sieht dein Tagesablauf im Obdachlosenheim aus? |
Wie sieht der Tagesablauf eines Arbeitslosen in Ostdeutschland aus, dessen Wohnung von der Sozialhilfe bezahlt wird? Ich versteh die Fragestellung nicht ganz... |
Sanne will darauf hinaus, dass Kossuth ja behaupet, die Sozialhilfe sei schuld daran, dass der Sozialhilfeempfänger "den inneren Schweinehund" nicht überwinden würde.
Kossuth würde wahrscheinlich also Eigeninitiative entwickeln und sich bewerben (Wovon zahhlt er ohne Geld die Bewrbungsmappen? Wie erstellt er sie überhaupt? We zahlt das Porto? Geht er zu Vorstellungsgesprächen zu Fuß? Wird er nach einem Jahr Obdachlosenheim mit zerschlissener Kleidung und unrasiert und übelriechend irgendwo eingestellt? Noch wichtiger: Hat er dann überhaupt noch einen letzten Rest Selbstachtung/ Motivation? etc.)
Zitat: | Prinzipiel halte ich es aber für eine gute Idee wenn der Staat seine sozialen Aufgaben durch Bereitstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen, anstatt von Geldüberweisungen, erfüllt. |
Ich halte das für keine gute Idee, aber man kann ja drüber streiten. Mir leuchtet es bloss nicht ein, wieausgerechnet jemand wie Kossuth, der Bürokratieabbau und mehr Selbstverantwortung fordert ausgererechnet auf diesem Gebiet das Gegenteil von dem postuliert, was er ansonsten fordert.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#270365) Verfasst am: 05.03.2005, 04:04 Titel: Re: Obdachlosenheim statt Sozialhilfe - sozialpolitisches Gedankenspiel |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Der FGH-User Kossuth will die Sozialhilfe abschaffen und Menschen, die keine Arbeit und kein Geld haben, sollen in Obdachlosenheimen dahinvegeterieren, wie in diversen Threads zum Theme nachzulesen ist.
edit: Ich schlage vor, daß Kossuth selber als Experiment in einem Obdachlosenheim lebt, das seinen Vorstellungen entspricht.
Also lieber Kossuth, was würdest du machen, wenn du auf einmal arbeitslos und mittellos wärst, und weder Verwandte noch staatliche Stellen dich unterstützen könnten?
Nein, arbeiten könntest du nicht, weil, sagen wir mal, wegen eines Nervenleidens oder seelischen Leidens. Oder es gibt einfach zuwenig Arbeitsplätze. Oder du bist zu alt/ nicht fit genug/ nicht qualifziert genug, keiner stellt dich ein.
Nun, was machst du? Wie sieht dein Tagesablauf im Obdachlosenheim aus? |
Ich möchte ja nicht jammern. Aber aus irgendeinem Grund riecht das nach einer Fangfrage...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#270367) Verfasst am: 05.03.2005, 04:13 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Prinzipiel halte ich es aber für eine gute Idee wenn der Staat seine sozialen Aufgaben durch Bereitstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen, anstatt von Geldüberweisungen, erfüllt. |
Warum?
Das bedeutet u.a., jemandem der sonst schon nichts oder nur wenig hat auch noch die Möglicjkeit zu nehmen, sein Leben so weit noch irgend möglich selbsbestimmt und eigenverantwortlkich zu führen.
Wenn Du, anstatt einem Menschen die Miete für seine Wohnung zu bezahlen, ihn in eine andere Wohnung umquartierst, reißt Du ihn aus seinem sozialen Umfeld heraus.
Ich warte noch auf die Genehmigung meiunes Hartz4-Antrages; ich hoffe nicht nur, daß er baldmöglichst durchkommt, sondern auch daß ich weiterhin selber entscheiden darf, was für Milch ich trinken möchte oder welche Tapeten mir gefallen.
Rasmus.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#270396) Verfasst am: 05.03.2005, 10:51 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Prinzipiel halte ich es aber für eine gute Idee wenn der Staat seine sozialen Aufgaben durch Bereitstellung von Infrastruktur und Dienstleistungen, anstatt von Geldüberweisungen, erfüllt. |
Warum?
Das bedeutet u.a., jemandem der sonst schon nichts oder nur wenig hat auch noch die Möglicjkeit zu nehmen, sein Leben so weit noch irgend möglich selbsbestimmt und eigenverantwortlkich zu führen.
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Da er auf die Hilfe der Allgemeinheit angewiesen ist, sind für mich die Begriffe "selbsbestimmt und eigenverantwortlkich" etwas fraglich.
Der Staat soll mit seinem sozialen Netz Mindeststandards in punkto Sicherheit, Gesundheit, Obdach und Menschenwürde garantieren. Darunter verstehe ich keinen Urlaub auf Mallorca, sondern dass z.B. die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können.
Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#270750) Verfasst am: 06.03.2005, 00:32 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger. |
Sind sie nicht, weil es dann einen zusätzlichen Apparat geben muß, der dies leistet, statt den Bedürftigen einfach selbst entscheiden zu lassen.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#270778) Verfasst am: 06.03.2005, 01:53 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger. |
Sind sie nicht, weil es dann einen zusätzlichen Apparat geben muß, der dies leistet, statt den Bedürftigen einfach selbst entscheiden zu lassen. |
Durch die Sozialhilfe gibt es genauso einen zusätzlichen Apparat, während es die Obdachlosenheime und Speisungen so oder so gibt und diese so oder so notwendig sind!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#270781) Verfasst am: 06.03.2005, 02:02 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger. |
Sind sie nicht, weil es dann einen zusätzlichen Apparat geben muß, der dies leistet, statt den Bedürftigen einfach selbst entscheiden zu lassen. |
Durch die Sozialhilfe gibt es genauso einen zusätzlichen Apparat, während es die Obdachlosenheime und Speisungen so oder so gibt und diese so oder so notwendig sind! |
Tante hat aber nicht von Obdachlosenheimen gesprochen, sondern von einer etwas größeren Hilfe.
Zitat: | z.B. (dass) die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. z.B. die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. |
Erklär mir mal, wie Kinder, die in Obdachlosenheimen hausen, überhaupt an Schule, geschweige denn an Schulausflügen telnehmen können.
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Hugo de la Smile Zweifler
Anmeldungsdatum: 25.07.2003 Beiträge: 855
Wohnort: Berlin
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(#270803) Verfasst am: 06.03.2005, 03:53 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger. |
Sind sie nicht, weil es dann einen zusätzlichen Apparat geben muß, der dies leistet, statt den Bedürftigen einfach selbst entscheiden zu lassen. |
Durch die Sozialhilfe gibt es genauso einen zusätzlichen Apparat, während es die Obdachlosenheime und Speisungen so oder so gibt und diese so oder so notwendig sind! |
Tante hat aber nicht von Obdachlosenheimen gesprochen, sondern von einer etwas größeren Hilfe.
Zitat: | z.B. (dass) die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. z.B. die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. |
Erklär mir mal, wie Kinder, die in Obdachlosenheimen hausen, überhaupt an Schule, geschweige denn an Schulausflügen telnehmen können. |
der staat ollte sich selbstverständlich ganz aus den bildungswesen zurück ziehen und die schulen der leitenden, heilenden hand des marktes überlassen.
gut, man könnte sagen, dass die obdachlosen kinder überhaupt keine ausbildung bekommen, ja sogar die unterschicht kinder.
das könnte man so lösen, in dem arme eltern ihre kinder der schule überschreiben können(das asoziale pack, dass sich der arbeit verweigert, freut sich da wahrscheinlich drüber) die schulen wiederum können die kinder ausbilden und dann meistbietend versteigern: dumme kinder mit zwölf in die diamant minen, etwas schlauere kinder mit 14 als hilfskräfte etc. irgendwann sollte die verpflichtung aber vorbei sein.
lassen wir das auch den markt regeln. die skla.., oder besser die eingeschränkt freiwilligen arbeitskräfte(subfree workers), bekommen ein taschengeld, mit dem sie sich dann freikaufen können. versehentlich in den minen gelandete genies, können dann etwa in einem nebenjob als raketeningeneure schnell genug geld verdienen um sich aus den minen frei zu kaufen, der markt ist eben gerecht.(das durchschnittliche dumme kind sollte aber schon 5 - 10 jahre in den minen sozialisiert werden, damit es lernt was gute arbeit wert ist und wie dankbar es sein muss, dass die helden der arbeit, die arbeitgeber, das system am laufen halten)
und wenn sie sich freigekauft haben, kann das faule pack sich entscheiden, ob sie eine der zahlreichen offenen stellen annehmen, oder in die obdachlosenheime zieht.
dieses system würde auch die gesamte wirtschaft ankurbeln, die arbeit wäre wieder billig und das paradies würde ausbrechen. übrschüssige unterschicht kinder könnte man ins ausland verkaufen( natülich nur in freie marktwirtschaften)
der freie mark tist gerecht!
amen
_________________ als ich über den tellerrand blicken wollte, bin ich gegen das brett vor meinem kopf geknallt.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#270821) Verfasst am: 06.03.2005, 10:18 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Konkrete Dienstleistungen, Infrastruktur und Produkte mindern IMHO das Risiko des Mißbrauches und sind günstiger. |
Sind sie nicht, weil es dann einen zusätzlichen Apparat geben muß, der dies leistet, statt den Bedürftigen einfach selbst entscheiden zu lassen. |
Durch die Sozialhilfe gibt es genauso einen zusätzlichen Apparat, während es die Obdachlosenheime und Speisungen so oder so gibt und diese so oder so notwendig sind! |
Tante hat aber nicht von Obdachlosenheimen gesprochen, sondern von einer etwas größeren Hilfe.
Zitat: | z.B. (dass) die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. z.B. die Kinder an einem Schulausflug teilnehmen können. |
Erklär mir mal, wie Kinder, die in Obdachlosenheimen hausen, überhaupt an Schule, geschweige denn an Schulausflügen telnehmen können. |
Wie gesagt: ich teile Kossuths Position nicht in allen Bereichen und bin daher her auch nicht berufen sein "System" zu verteidigen. Ein großer Fehler, den er PR-mäßig IMO gemacht hat, war die Formulierung "Obdachlosenheim", statt z.B. "Sozialzentren". "Obdachlosenheim" ist zutreffend da er Menschen die keines haben Obdach geben will.
Taktisch aber unklug da seine Kritiker den negativen Beigeschack des Wortes verwenden um ihm mit Wörtern wie "vergetieren" oder "hausen" unmenschliche oder herabwürdigende Ziele zu unterstellen.
Rasmus hat folgendes geschrieben: | Wenn Du, anstatt einem Menschen die Miete für seine Wohnung zu bezahlen, ihn in eine andere Wohnung umquartierst, reißt Du ihn aus seinem sozialen Umfeld heraus.
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jep und wenn er keinen DVD Player bezahlt bekommt, wird er aus seiner gewohnten Medienkonsumation herausgerissen.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#270823) Verfasst am: 06.03.2005, 10:39 Titel: |
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Könnten die Befürworter von Obdachlosenheimen bzw von Sachleistungen statt Sozialgeld, mal sich in die Hilfe-Empfänger-Rolle hineinversetzen?
Was passiert z.B. wenn man besondere Bedürfnisse hat, z.B. besondere Ernährung benötigt, oder eine ungewöhnliche Kleidergröße hat?
tante jolesch hat folgendes geschrieben: | jep und wenn er keinen DVD Player bezahlt bekommt, wird er aus seiner gewohnten Medienkonsumation herausgerissen |
Wenn man einen monatlichen Geldbetrag zur Verfügung hat, kann man einen gewissen Betrag auch für Hobbies ausgeben. Eventuell muß man an anderer Stelle sparen. Seltener zum Friseur, oder die alten Schuhe noch ein Jahr länger tragen.
Es wäre aber menschenunwürdig, diese Dinge einem Menschen vorzuschreiben. (Es sei denn, er ist seelisch oder geistig nicht in der Lage, sein Leben zu organisieren.)
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#270835) Verfasst am: 06.03.2005, 11:24 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Was passiert z.B. wenn man besondere Bedürfnisse hat, z.B. besondere Ernährung benötigt, oder eine ungewöhnliche Kleidergröße hat?
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Wo ist das Problem? jeder bekommt das was er braucht...glaubst ich bin dafür sehr große oder kleine Menschen nackt herumlaufen zu lassen?
Sanne hat folgendes geschrieben: | Könnten die Befürworter von Obdachlosenheimen bzw von Sachleistungen statt Sozialgeld, mal sich in die Hilfe-Empfänger-Rolle hineinversetzen? |
Moitgefühl ist wichtig, ändert aber nicht viel an den gesellschaftlichen Problemen. Unser heutiger Sozialstaat muss dringend reformiert werden (und unter Reform verstehe ich nicht Auflösung oder finanzielle Kürzungen desselbigen )
Zitat: | Es wäre aber menschenunwürdig, diese Dinge einem Menschen vorzuschreiben |
Niemand will einem Menschen seine Hobbies vorschreiben, aber Hobbies zählen für mich nicht zu den elementaren Bedürfnissen eines Menschen. Ich würd gern mal Segelfliegen, muss mich aber aus finaziellen Gründen mit Papierfliegern begnügen
_________________ Storm by Tim Minchin
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#270846) Verfasst am: 06.03.2005, 11:45 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: | Was passiert z.B. wenn man besondere Bedürfnisse hat, z.B. besondere Ernährung benötigt, oder eine ungewöhnliche Kleidergröße hat?
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Wo ist das Problem? jeder bekommt das was er braucht...glaubst ich bin dafür sehr große oder kleine Menschen nackt herumlaufen zu lassen?
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Und wer bestimmt, was einer braucht?
z.b. zwischen "nicht nackt" und "welche Kleidung einer braucht" sehe ich einen erheblichen Ermessensspielraum.
Zitat: |
Sanne hat folgendes geschrieben: | Könnten die Befürworter von Obdachlosenheimen bzw von Sachleistungen statt Sozialgeld, mal sich in die Hilfe-Empfänger-Rolle hineinversetzen? |
Moitgefühl ist wichtig, ändert aber nicht viel an den gesellschaftlichen Problemen. Unser heutiger Sozialstaat muss dringend reformiert werden |
Und wie wichtig ist Mitgefühl in diesem Zusammenhang?
Zitat: |
(und unter Reform verstehe ich nicht Auflösung oder finanzielle Kürzungen desselbigen )
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Zitat: |
Zitat: | Es wäre aber menschenunwürdig, diese Dinge einem Menschen vorzuschreiben |
Niemand will einem Menschen seine Hobbies vorschreiben, aber Hobbies zählen für mich nicht zu den elementaren Bedürfnissen eines Menschen. Ich würd gern mal Segelfliegen, muss mich aber aus finaziellen Gründen mit Papierfliegern begnügen  |
Es geht darum, daß du dir dein Geld einteilen kannst. Und wenn du sparsam wirtschaftest, ist ein Segelflug auch mal drin.
Für einen Menschen, der nur Sachleistungen und kein Geld erhält, wäre das nicht möglich. Es sei denn, er versteht sich auf den Tauschhandel und kann die Sachleistungen geschickt eintauschen.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#270859) Verfasst am: 06.03.2005, 12:17 Titel: |
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Irgendwelche Obdachlosenheime oder andere "Soft-KZs" lehne ich kategorisch ab. Es gibt nur einen Weg: Integration der Betroffenen in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Radikalisierung der Betroffenen einsetzt. Und wenn man sich mal daran erinnert, welche Staatshysterie eine kleine Handvoll von Terroristen seinerzeit entfacht hat, dann kann man sich leicht vorstellen, was einige Zehntausend ausrichten könnten (von Millionen ganz zu schweigen).
Zuletzt bearbeitet von shiningthrough am 06.03.2005, 12:19, insgesamt einmal bearbeitet |
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#270860) Verfasst am: 06.03.2005, 12:18 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Niemand will einem Menschen seine Hobbies vorschreiben, aber Hobbies zählen für mich nicht zu den elementaren Bedürfnissen eines Menschen. |
Soll das also heißen, daß wer auf Hilfe angewiesen ist, kein Geld für irgendwelche Freizeitbeschäftigung mehr bekommen soll?
Ich denke, man kann da eine sinnvolle Grenze finden, die irgendwo zwischen einem gelegentlichen Kinobesuch und der eigenen Hochseeyacht liegen dürfte.
Zitat: | Ich würd gern mal Segelfliegen, muss mich aber aus finaziellen Gründen mit Papierfliegern begnügen  |
Ein Segelflug ist für unter 100 Euro zu bekommen. Das ist für de Meisten Menschen eine Menge Geld, und sollte es auch für Sozialhilfeempfänger sein. Ich halte es aber für erstrebenswert, Menschen in die Lage zu bringen, sich so viel Geld zumindestens ansparen zu können, ohne daß sie dafür Hunger leiden müssen.
Rasmus.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#270929) Verfasst am: 06.03.2005, 16:43 Titel: |
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Obdachlosenheime finde ich gut, da Obdachlose in deutschland ein problem haben: Ohne festen Wohnort kein Bankkonto, ohne Konto kein Job.
Obdachlosen und ähnlichen bedürftigen Wohnräume zur Verfügung zu stellen (wer sagt eigentlich, dass Obdachlosenwohnheime immer und überall so schlehct sien müssen wie sie sind?) find eich gut, besonders für Obdachlose, die keinen Sozialhilfeanspruch haben.
Eine komplette Streichung der Sozialhilfe find eich aber extrem übertrieben.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#270932) Verfasst am: 06.03.2005, 16:50 Titel: |
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shiningthrough hat folgendes geschrieben: | Irgendwelche Obdachlosenheime oder andere "Soft-KZs" lehne ich kategorisch ab. Es gibt nur einen Weg: Integration der Betroffenen in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. |
genau das meinte ich mit Unterstellungen: jetzt auf einmal sind wir schon bei Konzentartionslagern angelangt
_________________ Storm by Tim Minchin
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#271217) Verfasst am: 07.03.2005, 13:13 Titel: |
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Die Verfechter einer Abschaffung der sozialen Verpflichtungen eines Staates sollten sich mal Gedanken über die Ursachen von Armut und Arbeitslosigkeit machen...
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#271360) Verfasst am: 07.03.2005, 17:58 Titel: |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Die Verfechter einer Abschaffung der sozialen Verpflichtungen eines Staates sollten sich mal Gedanken über die Ursachen von Armut und Arbeitslosigkeit machen...  | Nicht Abschaffung, nur Ändeurng ihrer Realisieurng. Schließlich kosten auch die Obdachlosenheime den Staat Geld.
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#271415) Verfasst am: 07.03.2005, 20:09 Titel: |
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Ahso. Naja, wenn man sich Länder wie Argentinien anschaut, in denen es auch kaum soziale Absicherung gibt, muss man Euch wohl rechtgeben, in Anbetracht der großartigen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Erfolge dort... Auf diese Weise könnte man auch eine Menge öffentliche Angestellte vor allem in der Müllbeseitigung einsparen
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#272649) Verfasst am: 10.03.2005, 17:39 Titel: |
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Wie es aussieht wird bei solchen Themen wohl immer polemisiert und man ist schnell in einer Art Moralkarussell. Vorwürfe von Unmenschlichkeit (allein der Begriff macht stutzig) oder fehlendem Realismus sind hier auch ganz schnell getätigt. Allein das Eingangsposting ist schon ein einziger wertender Vorwurf. Wenn man jedoch das Ergebnis einer Überlegung im vorraus für sich selbst postuliert und dann mit den billigsten Tricks der Rhetorik versucht diese heraus zu schreien erreicht man nichts anderes als eine Verfestigung dieser vorgefertigten Meinungen bei allen Beteiligten. Mag dieses Thema auch stärker emotional berühren als andere Themen, zu Lösungen kommt man auf diese Weise nicht und ehrlich gesagt sehe ich auch nicht wie dies bei solchen Fragen jemals möglich sein sollte. Auf jeden Fall sollte man sich nicht von der ein oder anderen "wirtschaftswissenschaftlichen Ideologie" (Wissenschaft ist hier ein meist recht hohler Begriff) so weit instrumentalisieren lassen das man anfängt Gruppen nach dem Mund zu reden, mit deren Absichten man eigentlich garnichts im Sinn hat. Wenn doch, umso schlimmer.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#272912) Verfasst am: 11.03.2005, 10:13 Titel: |
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vanitas hat folgendes geschrieben: | Wie es aussieht wird bei solchen Themen wohl immer polemisiert und man ist schnell in einer Art Moralkarussell. Vorwürfe von Unmenschlichkeit (allein der Begriff macht stutzig) oder fehlendem Realismus sind hier auch ganz schnell getätigt. Allein das Eingangsposting ist schon ein einziger wertender Vorwurf.
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Ja. Und dabei habe ich mich noch zurückgehalten.
Zitat: |
Wenn man jedoch das Ergebnis einer Überlegung im vorraus für sich selbst postuliert und dann mit den billigsten Tricks der Rhetorik versucht diese heraus zu schreien erreicht man nichts anderes als eine Verfestigung dieser vorgefertigten Meinungen bei allen Beteiligten. Mag dieses Thema auch stärker emotional berühren als andere Themen, zu Lösungen kommt man auf diese Weise nicht und ehrlich gesagt sehe ich auch nicht wie dies bei solchen Fragen jemals möglich sein sollte.
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Mich wundert nur, daß viele Menschen schnell bereit sind, die Politiker-Perspektive, also die Macht-Perspektive, einzunehmen, und weniger bereit sind, die Betroffenen-Perspektive einzunehmen.
Welche dieser Perspektiven grundsätzlich emotionaler oder rationalistischer ist, vermag ich nicht zu urteilen.
Fakt ist m.E. daß der Hilfe-Empfänger andere Interessen hat als der regierende Politiker.
Zitat: |
Auf jeden Fall sollte man sich nicht von der ein oder anderen "wirtschaftswissenschaftlichen Ideologie" (Wissenschaft ist hier ein meist recht hohler Begriff) so weit instrumentalisieren lassen das man anfängt Gruppen nach dem Mund zu reden, mit deren Absichten man eigentlich garnichts im Sinn hat. Wenn doch, umso schlimmer. |
Finde ich auch.
Der Begriff "Moralkarussel" in deinem ersten Satz gefällt mir
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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