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Liebenswerte Volkseigenschaften

 
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#274081) Verfasst am: 14.03.2005, 20:38    Titel: Liebenswerte Volkseigenschaften Antworten mit Zitat

Ich würde gerne einmal vereinfachende Vorurteile zur deutschen Kulturgruppe sammeln, und zwar nur die liebenswerten.
Mein Beitrag; schrullig
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#274085) Verfasst am: 14.03.2005, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Österreicher(zählen doch auch zur deutschen Kulturgruppe) und zumindest Teile Bayerns(offiziel ja noch Deutschland): g'mütlich
_________________
Trish:(
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#274090) Verfasst am: 14.03.2005, 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ordnungsliebend und immer zuverlässig.
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Othilic
Gast






Beitrag(#274092) Verfasst am: 14.03.2005, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Fleißig, systematisch, gut organisiert.

@ Heike N. Warum bist Du eigentlich plötzlich verwundert und nicht mehr polymorph pervers?
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#274093) Verfasst am: 14.03.2005, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
Warum bist Du eigentlich plötzlich verwundert und nicht mehr polymorph pervers?


Weil hier im Moment Dinge passieren, die mich nur noch verwundert mit dem Kopf schütteln lassen.
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#274097) Verfasst am: 14.03.2005, 21:31    Titel: Re: Liebenswerte Volkseigenschaften Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Ich würde gerne einmal vereinfachende Vorurteile zur deutschen Kulturgruppe sammeln


Was würdest Du denn als "Deutsche Kulturgruppe" bezeichnen?
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#274118) Verfasst am: 14.03.2005, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

kritisch, unprätentiös.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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lemonstar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1004

Beitrag(#274121) Verfasst am: 14.03.2005, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

pünktlich

step hat folgendes geschrieben:
... unprätentiös.

Manche sind ziemliche Angeber =)
_________________

eindrucksvolles
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#274124) Verfasst am: 14.03.2005, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

lemonstar hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
kritisch, unprätentiös.

Manche sind ziemliche Angeber =)

... und manche ziemlich unkritisch. Du mußt mir lassen, diese Eigenschaften machen sich gerade in diesem thread hervorragend! zwinkern
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#274146) Verfasst am: 15.03.2005, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Bereit, manche Dinge sehr ernst zu nehmen.

Bemüht, sich nicht des Rassismus, des Antisemitismus oder der Ausländerfeindlichkeit schuldig zu machen.
(Wobei es freilich zu Übertreibungen kommen kann, die nicht mehr so sympathisch sind,
etwa wenn Menschen vor Sorge, als ausländerfeindlich zu gelten,
die Augen verschließen vor schweren Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise vor Zwangsverheiratungen)
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#274272) Verfasst am: 15.03.2005, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:

(Wobei es freilich zu Übertreibungen kommen kann, die nicht mehr so sympathisch sind,
etwa wenn Menschen vor Sorge, als ausländerfeindlich zu gelten,
die Augen verschließen vor schweren Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise vor Zwangsverheiratungen)


Diese Menschenrechtsverletzungen hat es vor 600 Jahren hierzulande ebenfalls permanent gegeben: Es gab keine Berufs- oder Wohnortswahl dh. so gut wie jeder war an den Wohnort und den Beruf sein Leben lang gebunden in welchen er hineingeboren wurde, Mädchen und Frauen durften nur sehr eingeschränkt das Haus verlassen, Zwangsheirat gab es auch, ebenfalls die sogenannten "Ehrenmorde" an "schandhaften" Frauen, die sich unsittlich benahmen.
Vergewaltigung innerhalb der Ehe war die Regel und wurde damals auch gar nicht als Vergewaltigung betrachtet. Es war völlig "normal", wenn ein Mann seine Frau durch Misshandlungen schwer verletzte. Ob es damals auch Beschneidungen oder modifizierte Formen dessen gab, weis ich allerdings nicht.

Doch in allen Kulturen gab es ursprünglich stark getrennte Geschlechterrollen mit derartigen Praktiken und zahlreiche Traditionen, deren geringste Nichteinhaltung den Tod bedeuten konnte.

Religiöse Toleranz war dagegen von Kultur verschieden ausgeprägt: Polytheistische Religionen waren meistens tolerant, während monotheistische in der Regel nur die eigene Religion, oder nur monotheistische Religionen zuliesen.

All diese traditionellen Praktiken wurden nur in manchen Teilen der Welt überwunden...
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#274433) Verfasst am: 15.03.2005, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

streithanselig, antiamerikanisch, ironiefrei, innovationsfeindlich, kinderfeindlich

europäisch, spendenfreudig, bildungsbewußt, ernsthaft, anspruchlos
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#274435) Verfasst am: 15.03.2005, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Verlegen unaufmerksam Mr. Green ach nur die liebenswürdigen eigenschaften??? hoffentlich liest das nicht der sigi sonst krieg ich wieder einen auf den deckel weil ich so antideutsch bin Mit den Augen rollen

na,ja man könnte sagen, dass die deutschen schrecklich auf liebenswürdige Art sind zwinkern
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#274439) Verfasst am: 15.03.2005, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Verlegen unaufmerksam Mr. Green ach nur die liebenswürdigen eigenschaften??? hoffentlich liest das nicht der sigi sonst krieg ich wieder einen auf den deckel weil ich so antideutsch bin Mit den Augen rollen


Ist doch kein Problem.

Zitat:
Ich würde gerne einmal vereinfachende Vorurteile zur deutschen Kulturgruppe sammeln, und zwar nur die liebenswerten.


Ein Vorurteil über liebenswerte Eigenschaften ist genauso Banane wie ein Vorurteil über unangenehme Eigenschaften einer Volksgruppe.

Ich habe absichtlich Ordnungs liebend gewählt, weil ich so ziemlich das genaue Gegenteil davon bin. Und ich bin absolut deutsch. Da gibt es sogar noch irgendwo ein rein arisches Zertifikat von meinem Opa. noseman
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#274447) Verfasst am: 15.03.2005, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

puenktlich, wissen, wie man Bier braut, trinken selbiges jeden Tag, diszipliniert
_________________
"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#274470) Verfasst am: 15.03.2005, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich habe absichtlich Ordnungs liebend gewählt, weil ich so ziemlich das genaue Gegenteil davon bin. Und ich bin absolut deutsch. Da gibt es sogar noch irgendwo ein rein arisches Zertifikat von meinem Opa. noseman

Lachen
Da weiß ich nicht, ob ich mithalten kann.
Mein Vater ist als rumänischer Staatsbürger aufgewachsen,
meine Schwiegermutter war sogar als Kind eine waschechte Polin ...
Na ja, Volksdeutscher war mein Vater schon, hatte einen deutschen Namen und sprach deutsch ...
war aber schwarzhaarig und dunkeläugig,
und was weiß ich schon von der Tugend meiner Großmutter oder meiner Urgroßmütter? Lachen
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#274480) Verfasst am: 15.03.2005, 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

geht mir so ähnlich
bin an sich schon eine deutsch-französische Mischung Cool
und wenn man auf der deutschen seite ein bisserl näher hinguckt Verlegen
mein Großvater mütterlicherseits war aus Bayern und ein Vorfahr meiner Großmutter mütterlicherseits ist so um 1750 aus Holland eingewandert... Schulterzucken
bin also eher europäisch, wenn man's schon irgendwie definieren will zwinkern
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
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kamelpeitsche
Weapon of Mass Discussion



Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#274483) Verfasst am: 16.03.2005, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Urgoszvater muetterlicherseits konnte einen Ariernachweis erbringen, den brauchte ich mal fuer Geschichte. Auf der Seite von meinem Vater kenn ich mich nicht aus, aber ich schaetze, dass wenigstens bei den 12 Geschwistern von meinem Opa was dazwischen ist. Lachen
_________________
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lemonstar
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1004

Beitrag(#274515) Verfasst am: 16.03.2005, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
lemonstar hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
kritisch, unprätentiös.

Manche sind ziemliche Angeber =)

... und manche ziemlich unkritisch. Du mußt mir lassen, diese Eigenschaften machen sich gerade in diesem thread hervorragend! zwinkern

Manche sind auch etwas schwer von Begriff Am Kopf kratzen

Weshalb soll ich unkritisch sein?
Dass kritisch und unprätentiös zu sein (gibt's überhaupt ein Gegenteil von Prätention?) für diesen Thread günstig ist - so du dich auf diese Adjektive bezogst - kann ich mir noch zusammenreimen.
_________________

eindrucksvolles
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vanitas
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Anmeldungsdatum: 28.01.2005
Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg

Beitrag(#274655) Verfasst am: 16.03.2005, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hierzu ist wohl Nietzsche eine gute Adresse. Etwas länger aber dafür auch lohnend. Einige Auszüge aus der Morgenröte:

"Kant war mit einer solchen schwärmerischen Absicht eben der rechte Sohn seines Jahrhunderts, das mehr als jedes andere das Jahrhundert der Schwärmerei genannt werden darf: wie er es, glücklicher Weise, auch in Bezug auf dessen werthvollere Seiten geblieben ist (zum Beispiel mit jenem guten Stück Sensualismus, den er in seine Erkenntnisstheorie hinübernahm). Auch ihn hatte die Moral-Tarantel Rousseau gebissen, auch ihm lag der Gedanke des moralischen Fanatismus auf dem Grunde der Seele, als dessen Vollstrecker sich ein andrer Jünger Rousseau's fühlte und bekannte, nämlich Robespierre, "de fonder sur la terre l'empire de la sagesse, de la justice et de la vertu" (Rede vom 7. Juni 1794). Andererseits konnte man es, mit einem solchen Franzosen-Fanatismus im Herzen, nicht unfranzösischer, nicht tiefer, gründlicher, deutscher treiben - wenn das Wort "deutsch" in diesem Sinne heute noch erlaubt ist - als es Kant getrieben hat: um Raum für sein "moralisches Reich" zu schaffen, sah er sich genöthigt, eine unbeweisbare Welt anzusetzen, ein logisches "Jenseits", - dazu eben hatte er seine Kritik der reinen Vernunft nöthig! Anders ausgedrückt: er hätte sie nicht nöthig gehabt, wenn ihm nicht Eins wichtiger als Alles gewesen wäre, das "moralische Reich" unangreifbar, lieber noch ungreifbar für die Vernunft zu machen, - er empfand eben die Angreifbarkeit einer moralischen Ordnung der Dinge von Seiten der Vernunft zu stark! Denn Angesichts von Natur und Geschichte, Angesichts der gründlichen Unmoralität von Natur und Geschichte war Kant, wie jeder gute Deutsche von Alters her, Pessimist; er glaubte an die Moral, nicht weil sie durch Natur und Geschichte bewiesen wird, sondern trotzdem dass ihr durch Natur und Geschichte beständig widersprochen wird. Man darf sich vielleicht, um dies "trotzdem dass" zu verstehen, an etwas Verwandtes bei Luther erinnern, bei jenem andern grossen Pessimisten, der es einmal mit der ganzen Lutherischen Verwegenheit seinen Freunden zu Gemüthe führte: "wenn man durch Vernunft es fassen könnte, wie der Gott gnädig und gerecht sein könne, der so viel Zorn und Bosheit zeigt, wozu brauchte man dann den Glauben?" Nichts nämlich hat von jeher einen tieferen Eindruck auf die deutsche Seele gemacht, Nichts hat sie mehr "versucht", als diese gefährlichste aller Schlussfolgerungen, welche jedem rechten Romanen eine Sünde wider den Geist ist: credo quia absurdum est: - mit ihr tritt die deutsche Logik zuerst in der Geschichte des christlichen Dogma's auf; aber auch heute noch, ein Jahrtausend später, wittern wir Deutschen von heute, späte Deutsche in jedem Betrachte - Etwas von Wahrheit, von Möglichkeit der Wahrheit hinter dem berühmten realdialektischen Grund-Satze, mit welchem Hegel seiner Zeit dem deutschen Geiste zum Sieg über Europa verhalf - "der Widerspruch bewegt die Welt, alle Dinge sind sich selbst widersprechend" -: wir sind eben, sogar bis in die Logik hinein, Pessimisten."

"Aber nicht die logischen Werthurtheile sind die untersten und gründlichsten, zu denen die Tapferkeit unsers Argwohns hinunterkann: das Vertrauen auf die Vernunft, mit dem die Gültigkeit dieser Urtheile steht und fällt, ist, als Vertrauen, ein moralisches Phänomen... Vielleicht hat der deutsche Pessimismus seinen letzten Schritt noch zu thun? Vielleicht muss er noch Ein Mal auf eine furchtbare Weise sein Credo und sein Absurdum neben einander stellen? Und wenn dies Buch bis in die Moral hinein, bis über das Vertrauen zur Moral hinweg pessimistisch ist, - sollte es nicht gerade damit ein deutsches Buch sein? Denn es stellt in der That einen Widerspruch dar und fürchtet sich nicht davor: in ihm wird der Moral das Vertrauen gekündigt - warum doch? Aus Moralität! Oder wie sollen wir's heissen, was sich in ihm - in uns - begiebt? denn wir würden unsrem Geschmacke nach bescheidenere Worte vorziehn. Aber es ist kein Zweifel, auch zu uns noch redet ein "du sollst", auch wir noch gehorchen einem strengen Gesetze über uns, - und dies ist die letzte Moral, die sich auch uns noch hörbar macht, die auch wir noch zu leben wissen, hier, wenn irgend worin, sind auch wir noch Menschen des Gewissens: dass wir nämlich nicht wieder zurückwollen in Das, was uns als überlebt und morsch gilt, in irgend etwas "Unglaubwürdiges", heisse es nun Gott, Tugend, Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe; dass wir uns keine Lügenbrücken zu alten Idealen gestatten; dass wir von Grund aus Allem feind sind, was in uns vermitteln und mischen möchte; feind jeder jetzigen Art Glauben und Christlichkeit; feind dem Halb- und Halben aller Romantik und Vaterländerei; feind auch der Artisten-Genüsslichkeit, Artisten-Gewissenlosigkeit, welche uns überreden möchte, da anzubeten, wo wir nicht mehr glauben - denn wir sind Artisten -; feind, kurzum, dem ganzen europäischen Femininismus (oder Idealismus, wenn man's lieber hört), der ewig "hinan zieht" und ewig gerade damit "herunter bringt": - allein als Menschen dieses Gewissens fühlen wir uns noch verwandt mit der deutschen Rechtschaffenheit und Frömmigkeit von Jahrtausenden, wenn auch als deren fragwürdigste und letzte Abkömmlinge, wir Immoralisten, wir Gottlosen von heute, ja sogar, in gewissem Verstande, als deren Erben, als Vollstrecker ihres innersten Willens, eines pessimistischen Willens, wie gesagt, der sich davor nicht fürchtet, sich selbst zu verneinen, weil er mit Lust verneint! In uns vollzieht sich, gesetzt, dass ihr eine Formel wollt, - die Selbstaufhebung der Moral.--"

"Verhalten der Deutschen zur Moral. - Ein Deutscher ist grosser Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie thut: denn er gehorcht, wo er kann, wie diess einem an sich trägen Geiste wohlthut. Wird er in die Noth gebracht, allein zu stehen und seine Trägheit abzuwerfen, ist es ihm nicht mehr möglich, als Ziffer in einer Summe unterzuducken (in dieser Eigenschaft ist er bei Weitem nicht so viel werth wie ein Franzose oder Engländer) - so entdeckt er seine Kräfte: dann wird er gefährlich, böse, tief, verwegen, und bringt den Schatz von schlafender Energie an's Licht, den er in sich trägt und an den sonst Niemand (und er selber nicht) glaubte. Wenn ein Deutscher sich in solchem Falle selbst gehorcht - es ist die grosse Ausnahme -, so geschieht es mit der gleichen Schwerfälligkeit, Unerbittlichkeit und Dauer, mit der er sonst seinem Fürsten, seinen amtlichen Obliegenheiten gehorcht: sodass er, wie gesagt, dann grossen Dingen gewachsen ist, die zu dem "Schwachen Charakter", den er bei sich voraussetzt, in gar keinem Verhältniss stehen. Für gewöhnlich aber fürchtet er sich, von sich allein abzuhängen, zu improvisiren: desshalb verbraucht Deutschland so viel Beamte, so viel Tinte. - Der Leichtsinn ist ihm fremd, für ihn ist er zu ängstlich; aber in ganz neuen Lagen, die ihn aus der Schläfrigkeit herausziehen, ist er beinahe leichtsinnig; er geniesst dann die Seltenheit der neuen Lage wie einen Rausch, und er versteht sich auf den Rausch! So ist der Deutsche jetzt in der Politik beinahe leichtsinnig: hat er das Vorurtheil der Gründlichkeit und des Ernstes auch hier für sich und benutzt er es im Verkehr mit den anderen politischen Mächten reichlich, so ist er doch insgeheim voller Übermuth, einmal schwärmen und launenhaft und neuerungssüchtig sein zu dürfen und mit Personen, Parteien, Hoffnungen wie mit Masken zu wechseln. - Die deutschen Gelehrten, welche bisher das Ansehen hatten, die Deutschesten unter den Deutschen zu sein, waren und sind vielleicht noch so gut wie die deutschen Soldaten, wegen ihres tiefen, fast kindlichen Hanges zum Gehorchen in allen äusseren Dingen und der Nöthigung, in der Wissenschaft viel allein zu stehen und Viel zu verantworten; wenn sie ihre stolze, schlichte und geduldige Art und ihre Freiheit von politischer Narrheit zu sichern wissen, in Zeiten, wo der Wind anders bläst, so steht noch Grosses von ihnen zu erwarten: so wie sie sind (oder waren), sind sie der embryonische Zustand von etwas Höherem. - Der Vortheil und der Nachtheil der Deutschen, und selbst ihrer Gelehrten, war bisher, dass sie dem Aberglauben und der Lust, zu glauben, näher standen, als andere Völker; ihre Laster sind, nach wie vor, der Trunk und der Hang zum Selbstmord (dieser ein Zeichen von Schwerfälligkeit des Geistes, der schnell dazu gebracht werden kann, die Zügel wegzuwerfen); ihre Gefahr liegt in Allem, was die Verstandeskräfte bindet und die Affecte entfesselt (wie zum Beispiel der übermässige Gebrauch der Musik und der geistigen Getränke): denn der deutsche Affect ist gegen den eigenen Nutzen gerichtet und selbstzerstörerisch wie der des Trunkenboldes. Die Begeisterung selber ist in Deutschland weniger werth, als anderwärts, denn sie ist unfruchtbar. Wenn je ein Deutscher etwas Grosses that, so geschah es in der Noth, im Zustande der Tapferkeit, der zusammengebissenen Zähne, der gespanntesten Besonnenheit und oft der Grossmuth. - Der Umgang mit ihnen wäre wohl anzurathen, - denn fast jeder Deutsche hat Etwas zu geben, wenn man versteht, ihn dahin zu bringen, dass er es findet, wiederfindet (er ist unordentlich in sich). - - Wenn nun ein Volk dieser Art sich mit Moral abgiebt: welche Moral wird es sein, die gerade ihm genugthut? Sicherlich wird es zuerst wollen, dass sein herzlicher Hang zum Gehorsam in ihr idealisirt erscheine. "Der Mensch muss Etwas haben, dem er unbedingt gehorchen kann" - das ist eine deutsche Empfindung, eine deutsche Folgerichtigkeit: man begegnet ihr auf dem Grunde aller deutschen Morallehren. Wie anders ist der Eindruck, wenn man sich vor die gesammte antike Moral stellt! Alle diese griechischen Denker, so vielartig ihr Bild uns entgegenkommt, scheinen als Moralisten dem Turnmeister zu gleichen, der einem Jünglinge zuspricht "Komm! Folge mir! Ergieb dich meiner Zucht! So wirst du es vielleicht so hoch bringen, vor allen Hellenen einen Preis davonzutragen." Persönliche Auszeichnung, - das ist die antike Tugend. Sich unterwerfen, folgen, öffentlich oder in der Verborgenheit, - das ist deutsche Tugend. Lange vor Kant und seinem kategorischen Imperativ hatte Luther aus der selben Empfindung gesagt: es müsse ein Wesen geben, dem der Mensch unbedingt vertrauen könne, - es war sein Gottesbeweis, er wollte, gröber und volksthümlicher als Kant, dass man nicht einem Begriff, sondern einer Person unbedingt gehorche und schliesslich hat auch Kant seinen Umweg um die Moral nur desshalb genommen, um zum Gehorsam gegen die Person zu gelangen: das ist eben der Cultus des Deutschen, je weniger ihm gerade vom Cultus in der Religion übrig geblieben ist. Griechen und Römer empfanden anders und würden über ein solches "es muss ein Wesen geben" - gespottet haben: es gehörte zu ihrer südländischen Freiheit des Gefühls, sich des "unbedingten Vertrauens" zu erwehren und im letzten Verschluss des Herzens eine kleine Skepsis gegen Alles und Jedes, sei es Gott oder Mensch oder Begriff, zurückzubehalten. Gar der antike Philosoph! Nil admirari - in diesem Satze sieht er die Philosophie. Und ein Deutscher, nämlich Schopenhauer, geht so weit im Gegentheil zu sagen: admirari id est philosophari. - Wie aber nun, wenn der Deutsche einmal, wie es vorkommt, in den Zustand geräth, wo er großer Dinge fähig ist? Wenn die Stunde der Ausnahme, die Stunde des Ungehorsams kommt? - Ich glaube nicht, dass Schopenhauer mit Recht sagt, es sei der einzige Vorzug der Deutschen vor anderen Völkern, dass es unter ihnen mehr Atheisten gebe, als anderwärts, - aber Das weiss ich: wenn der Deutsche in den Zustand geräth, wo er grosser Dinge fähig ist, so erhebt er sich allemal über die Moral! Und wie sollte er nicht? Jetzt muss er etwas Neues thun, nämlich befehlen - sich oder Anderen! Das Befehlen hat ihn aber seine deutsche Moral nicht gelehrt! Das Befehlen ist in ihr vergessen! "


und wenn ich gerade dabei bin noch etwas zu den Freigeistern:

"Sich vollkommene Gegner wünschen. - Man kann es den Franzosen nicht streitig machen, dass sie das christlichste Volk der Erde gewesen sind: nicht in Hinsicht darauf, dass die Gläubigkeit der Masse bei ihnen grösser gewesen sei, als anderwärts, sondern desshalb, weil bei ihnen die schwierigsten christlichen Ideale sich in Menschen verwandelt haben und nicht nur Vorstellung, Ansatz, Halbheit geblieben sind. Da steht Pascal, in der Vereinigung von Gluth, Geist und Redlichkeit der erste aller Christen, - und man erwäge, was sich hier zu vereinigen hatte! Da steht Fénelon, der vollkommene und bezaubernde Ausdruck der kirchlichen Cultur in allen ihren Kräften: eine goldene Mitte, die man als Historiker geneigt sein könnte, als etwas Unmögliches zu beweisen, während die nur etwas unsäglich Schwieriges und Unwahrscheinliches gewesen ist. Da steht Frau von Guyon unter ihres Gleichen, den französischen Quietisten: und Alles, was die Beredtsamkeit und die Brunst des Apostels Paulus vom Zustande der erhabensten, liebendsten, stillsten, verzücktesten Halbgöttlichkeit des Christen zu errathen gesucht hat, ist da Wahrheit geworden und hat dabei jene jüdische Zudringlichkeit, welche Paulus gegen Gott hat, abgestreift, Dank einer ächten, frauenhaften, feinen, vornehmen, altfranzösischen Naivität in Wort und Gebärde. Da steht der Gründer der Trappistenklöster, er, der mit dem asketischen Ideale des Christenthums den letzten Ernst gemacht hat, nicht als eine Ausnahme unter Franzosen, sondern recht als Franzose: denn bis zu diesem Augenblick vermochte seine düstere Schöpfung nur unter Franzosen heimisch und kräftig zu bleiben, sie folgte ihnen in den Elsass und nach Algerien. Vergessen wir die Hugenotten nicht: schöner ist die Vereinigung des kriegerischen und arbeitsamen Sinnes, der feineren Sitte und der christlichen Strenge bisher nicht dagewesen. Und in Port Royal kam zum letzten Male das grosse christliche Gelehrtenthum zum Blühen: und das Blühen verstehen grosse Menschen in Frankreich besser, als anderwärts. Ferne davon, oberflächlich zu sein, hat ein grosser Franzose immer doch seine Oberfläche, eine natürliche Haut für seinen Inhalt und seine Tiefe, - während die Tiefe eines grossen Deutschen zumeist wie in einer krausförmigen Kapsel verschlossen gehalten wird, als ein Elixir, das vor Licht und leichtfertigen Händen durch seine harte und wunderliche Hülle sich zu schützen sucht. - Und nun errathe man, warum dieses Volk der vollendeten Typen der Christlichkeit auch die vollendeten Gegentypen des unchristlichen Freigeistes erzeugen musste! Der französische Freigeist kämpfte in sich immer mit grossen Menschen und nicht nur mit Dogmen und erhabenen Missgeburten, wie die Freigeister anderer Völker."
_________________
Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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