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Welches Wirtschaftssystem bevorzugt ihr? |
Kapitalismus (reiner) |
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11% |
[ 2 ] |
Kommunismus |
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38% |
[ 7 ] |
Keynesianismus |
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5% |
[ 1 ] |
soziale Marktwirtschaft ("unreiner" Kapitalismus) |
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44% |
[ 8 ] |
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Stimmen insgesamt : 18 |
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Autor |
Nachricht |
tryingManon registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 8
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(#1268223) Verfasst am: 14.04.2009, 23:04 Titel: Kapitalismus vs. Keynesianismus vs. Kommunismus vs.... |
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Genereller Thread zur Diskussion der verschiedenen Systeme. Ich persöhnich bevorzuge den "feigen" Mittelweg des Keynesianismus obwohl mir persöhnlich es auch etwas mehr Elemente aus dem Kommunismus sein könnten als im Moment.
In Sachen Staatsformen bin ich Darwinist: Mögen die Besten gewinnen.
Also ihr Marxisten, Neo-Liberalen und all ihr allen anderen!
Ich will euren Standpunkt hören will sehen wer von euch die besten Argumente hat will wissen wer zu siegen verdient hat!
Und ich will natürlich ein wenig mitspielen
mögen die Spiele beginnen
und
Das Beste soll herrschen das Beste will auch herrschen
F. Nietzsche
hochachtungs-und-erwartungsvoll
tryingManon
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1268234) Verfasst am: 14.04.2009, 23:12 Titel: |
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Der Strang war doppelt, ich habe die Dublette gelöscht,
Zoff
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1268245) Verfasst am: 14.04.2009, 23:21 Titel: Re: Kapitalismus vs. Keynesianismus vs. Kommunismus vs.... |
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tryingManon hat folgendes geschrieben: | In Sachen Staatsformen bin ich Darwinist: Mögen die Besten gewinnen. |
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1268251) Verfasst am: 14.04.2009, 23:26 Titel: |
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Komischer Thread...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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tryingManon registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 8
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(#1268254) Verfasst am: 14.04.2009, 23:27 Titel: |
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Ich weiß mein formulierungen sind etwas krude....gut etwas sehr
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1268259) Verfasst am: 14.04.2009, 23:30 Titel: |
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Solche weiten Fragestellungen eignen sich i.d.R. nicht für eine Diskussion. Es bietet sich kein konkreter Ansatzpunkt, von dem aus sich gezielt eine Diskussion entwickeln ließe.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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tryingManon registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 8
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(#1268261) Verfasst am: 14.04.2009, 23:31 Titel: |
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Wieso seltsam? Gut ich habs etwas seltsam formuliert. Aber so ne' generelle Systemdiskussion? Why not? In einzelnen Threads gibts doch eh mal hin oder wieder ein Geplänkel (wo ist der Smilie mit den fechtenden Zwei?
Zuletzt bearbeitet von tryingManon am 14.04.2009, 23:36, insgesamt einmal bearbeitet |
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1268265) Verfasst am: 14.04.2009, 23:33 Titel: |
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tryingManon hat folgendes geschrieben: | Wieso seltsam? Gut ich habs etwas seltsam formuliert. Aber so ne' generelle Systemdiskussion? Why not? |
Ich schrieb weder etwas von "seltsam" noch davon, dass man solche Diskussionen nicht führen könnte/sollte.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1268267) Verfasst am: 14.04.2009, 23:37 Titel: |
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Die von dir genannten Staatsformen setzen eine Unterordnung des Einzelnen voraus bzw setzen diese gewaltsam durch, d.h. alle diese Staatsformen basieren auf demselben Grund: ohnmächtige Menschen (ansonsten würde ein Mensch sich nicht diesem System unterordnen, ausser wenn dieser es freiwillig täte obwohl diese keine Macht über ihn haben ... dann wär er aber schön blöd wenn er seine Macht aufgibt).
Ich sehe deshalb keinen großartigen Unterschied mehr zwischen den verschiedenen Staatsformen ...... das Problem ist die Ohnmacht des Menschen. Erst aufgrund seiner Ohnmacht kann man ihn in eine [Staats-] Form pressen, hätte er Macht wär es für ihn irrelevant welche Staatsform rund um ihn herrscht, über ihn hätten sie ja keine Macht.
Wir reden hier über Ohnmacht, über Ohnmächtige und dessen mögliche Formen wo man ihn reinpressen kann...
...oder wir reden über Macht, über Mächtige und deren Inhalte, die lassen sich aber nur in Formen reinpressen die ihren Inhalten entsprechen.
Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 14.04.2009, 23:40, insgesamt einmal bearbeitet |
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tryingManon registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 8
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(#1268268) Verfasst am: 14.04.2009, 23:37 Titel: |
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das galt Tarvoc
edit: ihr seit mir etwas zu flott Jungs
Wie äußert sich diese Ohnmacht des Menschen deiner Meinung nach
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1268285) Verfasst am: 14.04.2009, 23:58 Titel: |
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tryingManon hat folgendes geschrieben: | Wie äußert sich diese Ohnmacht des Menschen deiner Meinung nach |
>> Wie geht ihr mit eurer Ohnmacht um?
Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 15.04.2009, 14:46, insgesamt einmal bearbeitet |
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Han-Bot Modell 4.1
Anmeldungsdatum: 17.03.2009 Beiträge: 768
Wohnort: Baden-Württemberg
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(#1268294) Verfasst am: 15.04.2009, 00:13 Titel: |
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Ich nehme nicht an der Abstimmung teil, da ich mit keiner der vier möglichen Antworten wirklich zufrieden bin. Die Frage ist zudem etwas ungenau und schwammig, das trifft auch für die Antwortmöglichkeiten bei der Umfrage zu.
1.) Was ist mit sozialer Marktwirtschaft gemeint? Die Version zur Zeiten Erharts oder lieber diejenige, die heute von der CDU verfochten wird?
2.) Umfaßt der Kommunismus nur die Planwirtschaft oder kommt auch die damit in der Regel verbunden und im real existieren Kom. übliche undemokratische Regierungsform dazu?
3.) Der Keynesianismus schließt (meines Wissens) die soziale Marktwirtschaft nicht aus.
Derzeit tendiere ich eher zu einem sehr stark staatlich gelenkten, sozialem Wirtschaftsystem innerhalb eines (basis-)demokratischen Staates.
Als sehr wichtig erachte ich noch die Öffentlichkeit von Informationen.
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tryingManon registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 8
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(#1268364) Verfasst am: 15.04.2009, 01:34 Titel: |
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Da sollte eigentlich noch "sonstige" stehen. Wo ist die antwortmöglichkeit hingekommen?
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AXO nach unbekannt auf unbestimmte Zeit verzogen
Anmeldungsdatum: 05.02.2007 Beiträge: 10129
Wohnort: Thüringen
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(#1268396) Verfasst am: 15.04.2009, 02:51 Titel: Re: Kapitalismus vs. Keynesianismus vs. Kommunismus vs.... |
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tryingManon hat folgendes geschrieben: | Genereller Thread zur Diskussion der verschiedenen Systeme. Ich persöhnich bevorzuge den "feigen" Mittelweg des Keynesianismus obwohl mir persöhnlich es auch etwas mehr Elemente aus dem Kommunismus sein könnten als im Mome |
Keynesianismus ist m.E. kein Mittelweg, sondern ein Anhängsel des Kapitalismus, der immer dann greifen soll,
wenn offensichtlich wird das Kapitalismus nicht funktioniert - von daher -> drauf geschissen.
Kommunismus ist ne Utopie - die bereits daran scheitert das schon funktionierender Sozialismus - bereits laut Marx
nur dann möglich ist wenn, das Proletariat genau dann revolutioniert wenn es den geringsten Grund dazu sieht
und
über soziale Marktwirtschaft kann ich nichts sagen - ich tät sie gern erstmalig probieren, wenn ich könnte/dürfte.
Außerdem sollte man m.e. Wirtschafts- und Verwaltungssystem nicht verwechseln.
Ein FREIER markt ist m.E. der sozialst mögliche - nur den hatten wir schon ne Weile nicht mehr,
weil der Kapitalismus davor steht das der Markt frei ist und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
Schon deshalb weil frei - liberal - neoliberal - als Synonym für ungezügelten - marktbehindernten Kapitalismus gebraucht wurde.
BEGRIFFE - interessieren seid jeher mehr als Inhalte.
was also soll ich abstimmen? Basisdemokratie + wirklich freier Markt?
das bringt eh keiner zusammen - viel weniger gibts nen Begriff dafür
Davon abgesehn -> is doch eh schnuppe - wir HABEN Kapitalismus und egal welche Abstimmung
und Diskussion - wird daran nichts ändern.
_________________ Augen auf dann kann nichts passieren
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1268449) Verfasst am: 15.04.2009, 08:47 Titel: |
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Han-Bot hat folgendes geschrieben: | 3.) Der Keynesianismus schließt (meines Wissens) die soziale Marktwirtschaft nicht aus. | wäre auch mein Punkt. Schließlich kann die soziale Marktwirtscheft(bzw der soziale Teil davon) als fiskalpolitische Maßnahme des Keynesianismus angesehen werden.
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1268486) Verfasst am: 15.04.2009, 09:42 Titel: |
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Aus meiner Sicht schließt auch der Kommunismus Märkte nicht aus. Jedenfalls nicht notgedrungen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1268489) Verfasst am: 15.04.2009, 09:47 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | ... ansonsten würde ein Mensch sich nicht diesem System unterordnen, ausser wenn dieser es freiwillig täte obwohl diese keine Macht über ihn haben ... dann wär er aber schön blöd wenn er seine Macht aufgibt. |
So was nennt sich Gesellschaftsvertrag und ist eigentlich alles andere als blöd. Aber damit überzeuge ich natürlich keinen Anarchisten.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1268528) Verfasst am: 15.04.2009, 10:26 Titel: |
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Der übliche Anarchist wird darauf verweisen, dass überhaupt nie ein "Gesellschaftsvertrag" geschlossen wurde. Gesellschaften wachsen historisch, und Menschen werden in sie hineingeboren, ob sie wollen oder nicht. Es gibt keinen außerhistorischen, außergesellschaftlichen Moment des Vertragsschlusses, der die Gesellschaft begründet, und das Ganze in irgendeinen Ideenhimmel rein gedachter idealer Subjekte zu verschieben ist auch keine Hilfe. Und mit dieser Anmerkung haben die Anarchisten ja auch Recht. Und das ist ein Problemchen, mit dem sich unsere Vertragstheoretiker doch mal bitte beschäftigen mögen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1268548) Verfasst am: 15.04.2009, 10:39 Titel: |
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Geb ich gerne alles zu.
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ... ansonsten würde ein Mensch sich nicht diesem System unterordnen, ausser wenn dieser es freiwillig täte obwohl diese keine Macht über ihn haben ... dann wär er aber schön blöd wenn er seine Macht aufgibt. |
Für mich klingt dieses hypothetische Szenario sehr nach klassischem Gesellschaftsvertrag, gerade weil es rein hypothetisch ist. Mein Punkt war nur, dass diese Aufgabe von Macht nicht blöd wäre.
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manifest139 registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.04.2009 Beiträge: 8
Wohnort: Stadthagen
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(#1268620) Verfasst am: 15.04.2009, 11:43 Titel: |
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Wie wär's, wenn man alles zu einem Super System verbindet.
Nach dem Motto:
Der Weise braucht nichts verbannen, er kann alles Sinnvoll verbinden.
Also z.B. etwa so:
Monarchie + Kommunismus + Freie Marktwirtschaft + Kapitalismus + Nomadismus
=
Ähmm... Name gesucht?!
_________________ Die einzig bleibend erhaltenswerte Schönheit in der Unendlichkeit ist sinnvoll verbundene Vielfalt.
http://sites.google.com/site/manifest139
http://manifest139.blogspot.com
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1268821) Verfasst am: 15.04.2009, 16:35 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | ... ansonsten würde ein Mensch sich nicht diesem System unterordnen, ausser wenn dieser es freiwillig täte obwohl diese keine Macht über ihn haben ... dann wär er aber schön blöd wenn er seine Macht aufgibt. |
So was nennt sich Gesellschaftsvertrag und ist eigentlich alles andere als blöd. Aber damit überzeuge ich natürlich keinen Anarchisten. |
Wenn du Macht hast dann unterwirfst du sich nicht Strukturen mit denen du nicht übereinstimmst. Die Staatsformen von denen wir hier sprechen basieren aber nun mal auf Ohnmächtigen, und nur jemand der nicht weiss was er macht gibt seine Macht (und damit seine Freiheit) auf und unterwirft sich einem System welches Macht über ihn ausübt.
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#1268846) Verfasst am: 15.04.2009, 16:58 Titel: |
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Jede Form von Organisation baut doch auf der Einschränkung individueller Freiheit auf.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1268872) Verfasst am: 15.04.2009, 17:18 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Wenn du Macht hast dann unterwirfst du sich nicht Strukturen mit denen du nicht übereinstimmst. Die Staatsformen von denen wir hier sprechen basieren aber nun mal auf Ohnmächtigen, und nur jemand der nicht weiss was er macht gibt seine Macht (und damit seine Freiheit) auf und unterwirft sich einem System welches Macht über ihn ausübt. |
Ich verzichte auf die freie Ausübung meiner Macht im Tausch gegen ein System von Regeln und Strukturen. Das funktioniert natürlich nur solange andere das ebenfalls tun. Was wiederum eine möglichst breite Akzeptanz dieses Systems voraussetzt. Wenn mein persönliches Lieblingssystem diese gewährleistet, habe ich Glück gehabt. Wahrscheinlich werde ich aber wohl mit Kompromissen leben müssen.
Diese Überlegung erscheint mir weder dumm noch planlos.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1268895) Verfasst am: 15.04.2009, 17:31 Titel: |
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Yogosh hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | Wenn du Macht hast dann unterwirfst du sich nicht Strukturen mit denen du nicht übereinstimmst. Die Staatsformen von denen wir hier sprechen basieren aber nun mal auf Ohnmächtigen, und nur jemand der nicht weiss was er macht gibt seine Macht (und damit seine Freiheit) auf und unterwirft sich einem System welches Macht über ihn ausübt. |
Ich verzichte auf die freie Ausübung meiner Macht im Tausch gegen ein System von Regeln und Strukturen. |
Wer Macht hat bestimmt die Regeln und schafft die Strukturen - wieso sollte man sich dann fremden Regeln/Strukturen unterwerfen?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1268909) Verfasst am: 15.04.2009, 17:42 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | wieso sollte man sich dann fremden Regeln/Strukturen unterwerfen? |
Weil du vermutlich wenig Interesse daran hast, dass dir irgendwer im Schlaf die Kehle durchschneidet, und diese Strukturen das zumindest relativ effektiv verhindern.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1268942) Verfasst am: 15.04.2009, 18:24 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | sehr gut hat folgendes geschrieben: | wieso sollte man sich dann fremden Regeln/Strukturen unterwerfen? |
Weil du vermutlich wenig Interesse daran hast, dass dir irgendwer im Schlaf die Kehle durchschneidet, und diese Strukturen das zumindest relativ effektiv verhindern. |
Ahh, diese 'Strukturen' sollen etwas geben was man braucht, aber nicht hat. Diese Strukturen sind also u.a. für Bedürftige gedacht. Man hält sich an deren Regeln solange man diese Gegenleistung bekommt, auch wenn man diese Regeln als lästig und wesensfremd ansieht (also heuchlerisches Regel-halten).
In deinem Beispiel ist von einem Menschen die Rede über den andere Macht haben ihm körperlichen Schaden zuzufügen, und dies auch wollen. Zumindest in diesem Punkt ist er demnach ohnmächtig, ansonsten bräuchte er keine Beschützer-Struktur.
Wie ich gesagt habe: die genannten Strukturen sind für Ohnmächtige...
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Der_Guido dafür dagegen zu sein
Anmeldungsdatum: 17.05.2006 Beiträge: 2518
Wohnort: Östlich von Holland
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(#1268949) Verfasst am: 15.04.2009, 18:29 Titel: |
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Die Strukturen mögen auch für Ohnmächtige taugen, aber sie taugen vor allem für Menschen, die nicht ihre knappe Lebenszeit damit verplempern wollen, ständig auf seine eigene und andere Kehlen achten zu müssen.
_________________ lieber einen schlechten Plan, als gar kein Plan haben
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1268959) Verfasst am: 15.04.2009, 18:41 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Der übliche Anarchist wird darauf verweisen, dass überhaupt nie ein "Gesellschaftsvertrag" geschlossen wurde. Gesellschaften wachsen historisch, und Menschen werden in sie hineingeboren, ob sie wollen oder nicht. Es gibt keinen außerhistorischen, außergesellschaftlichen Moment des Vertragsschlusses, der die Gesellschaft begründet, und das Ganze in irgendeinen Ideenhimmel rein gedachter idealer Subjekte zu verschieben ist auch keine Hilfe. Und mit dieser Anmerkung haben die Anarchisten ja auch Recht. Und das ist ein Problemchen, mit dem sich unsere Vertragstheoretiker doch mal bitte beschäftigen mögen. |
Liegt darin nicht die Antwort? Dass diese Menschen in ihrer aktuellen Gesellschaft leben müssen, ist demzufolge eine Laune der Natur - gegen die Rebellieren zu wollen ist sinnlos. Es steht ihnen offen, ihre Interessen zu vertreten und die Gesellschaft zu verändern, wenn sie das nicht schaffen ist das aber ihr eigenes Problem, nicht das der Gesellschaft ...
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1269028) Verfasst am: 15.04.2009, 20:33 Titel: |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | Wie ich gesagt habe: die genannten Strukturen sind für Ohnmächtige... |
In diesem Sinne ist jeder ohnmächtig.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#1269037) Verfasst am: 15.04.2009, 20:41 Titel: |
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Danol hat folgendes geschrieben: | Dass diese Menschen in ihrer aktuellen Gesellschaft leben müssen, ist demzufolge eine Laune der Natur - gegen die Rebellieren zu wollen ist sinnlos. |
Du verwechselst da was. Menschen rebellieren nicht dagegen, gesellschaftliche Wesen zu sein, sondern gegen die Gesellschaft in ihrer jeweiligen konkreten Realität. Alles andere würde gar keinen Sinn machen. Übrigens übersiehst du, dass deine "Rebellion" natürlich selbst Produkt und Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit ist.
Danol hat folgendes geschrieben: |
Es steht ihnen offen, ihre Interessen zu vertreten und die Gesellschaft zu verändern, wenn sie das nicht schaffen ist das aber ihr eigenes Problem, nicht das der Gesellschaft ... |
Was soll das auch heißen, etwas ist "das Problem der Gesellschaft"? Die Trivialität, dass jeder, der handelt, damit nur irgendwie eigene Interessen vertritt, ist nicht wirklich der Rede wert. Was du unter Umständen haben kannst, ist, dass zu einem gegenwärtigen Zeitpunkt die Artikulation der Emanzipationsforderung einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe die Gesellschaft in ihrer gegenwärtig gegebenen Form als Ganzheit an einem so zentralen Punkt berührt, dass sie gleichzeitig zur Artikulation der Emanzipationsforderung der gesamten Gesellschaft wird. Wenn das der Fall ist, hast du das, was man ein "revolutionäres Subjekt" nennt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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