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Die Entstehung der Religionen
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Jasomirgott
Menschlichermensch



Anmeldungsdatum: 22.04.2005
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Beitrag(#294502) Verfasst am: 15.05.2005, 11:09    Titel: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Ich erzähle Dir eine Geschichte von es war einmal...

Es war einmal in einem rauen Land unter rauen Menschen. Es dominierte die Kraft und diese wurde brutal ausgenützt. Wer schwach war, konnte mit den Jägern nicht mithalten, bekam kaum zu Essen und die Weibchen waren auch unerreichbar.

Durch diese Zwangsuntätigkeit hatte einer der Schwachen, ausreichend Zeit die Starken und ihre Schwächen zu beobachten und er entdeckte, dass sich die wilden, rauen, starken Kerle, vor etwas so stinknormalen, wie einem Gewitter fürchteten.

Diese Beobachtungen nützte der Schwache aus und er deutete Naturphänomene so geschickt, dass er damit den wilden Kerln, Angst und somit den Aberglauben einjagte.

Er machte sich zum Sprecher des Übernatürlichen, er verkündete den Vollmond und legte ihn als Warnung des Übermächtige aus, genau so vollfuhr er mit Gewittern, Dürren, Frühling, Herbst und Winter.

Und die rauen Jäger, wurden angehalten, nicht zuletzt von den noch ängstlicheren Weibchen, Opfer zu bringen, wobei sich die Weibchen auch gerne selbst opferten (denn auch Zwergerln können lieb sein).

So entstand der erst Schamane und so entstanden Kinder von Männern, die weniger Muckis, dafür aber mehr Neuronen aufzuwarten hatten und es entstand so etwas, was man heute geistige Elite nennen würde.

Diese Elite hütete ihre geschürten Aberglauben und machten daraus Glauben und sie entwickelten ihre Beobachtungen und ließen daraus Wissenschaften entstehen und sie scharrten ihre Gläubigen um sich (von deren Opfergaben sie ja gut lebten) und so entstanden die Religionsgemeinschaften und wenn sie nicht gestorben wären, würden sie noch heute leben, oder leben sie nicht ohnehin noch?
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Ich bin ein sozialer Demokrat, aber kein Sozialdemokrat!
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Leony
gottlos



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Beitrag(#294559) Verfasst am: 15.05.2005, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Die Theorie, dass ein paar Schlauköpfe die Religionen erfunden hätten,
um einen Trick zu haben, mit dem sie andere Menschen ausbeuten oder sogar beherrschen könnten,
ist schon recht alt, aber nicht sonderlich glaubwürdig.
Eine ihrer Schwächen ist, dass sie nicht erklärt, wieso dann die Menschen massenweise auf diesen Trick hereinfallen konnten.
Sie erklärt nicht einmal, wie die Schlauköpfe auf die Idee hätten kommen können, dass so ein Trick funktionieren könnte.

Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Forschungen, in deren Rahmen es möglich ist,
wissenschaftliche Theorien zur Entstehung von Religionen aufzustellen
und wichtige Aspekte dieser Theorien wissenschaftlich zu überprüfen.
Vom heutigen Stand der Wissenschaft ausgehen
müsste man schon, wenn man ernstzunehmende Theorien über die Entstehung von Religionen aufstellen will.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Jasomirgott
Menschlichermensch



Anmeldungsdatum: 22.04.2005
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Beitrag(#294568) Verfasst am: 15.05.2005, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vom heutigen Stand der Wissenschaft ausgehen
müsste man schon, wenn man ernstzunehmende Theorien über die Entstehung von Religionen aufstellen will.[/quote]

Der heutige Stand der Wissenschaften ist der, dass in Amerika eine Klage eingebracht wurde, dass das Schulgesetz dahingehend zu ändern ist, dass neben der Evolutionstheorie, auch die Schöpfung als Ursprung des Lebens gelehrt werden muss!

Warum Millionen Menschen auf die Religionslüge hereinfallen? Na weil man sich so das Unerklärliche wie Ewigkeit und Unendlichkeit erklären kann, ohne wirklich darüber nach zu denken.
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Shadaik
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Beitrag(#294575) Verfasst am: 15.05.2005, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Leony"]
Zitat:
Vom heutigen Stand der Wissenschaft ausgehen
müsste man schon, wenn man ernstzunehmende Theorien über die Entstehung von Religionen aufstellen will.

Inwiefern widersprechen irrationale Massenbewegungen dem aktuellen Stand der Wissenschaft?

Und wenn sie es tun: Wieso geht der aktuelle Stand der Wissenschaft (welcher eigentlich?) so extrem an der Realität vorbei?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Jasomirgott
Menschlichermensch



Anmeldungsdatum: 22.04.2005
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Beitrag(#294577) Verfasst am: 15.05.2005, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitiere mir doch bitte den aktuellen Stand der Wissenschaft. Mir sind nur die Gehirnwäschefloskel der Gottes-, Allah-, Manitou-, Budhaanbeter geläufig.
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step
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Beitrag(#294580) Verfasst am: 15.05.2005, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Der heutige Stand der Wissenschaften ist der, dass in Amerika eine Klage eingebracht wurde, dass das Schulgesetz dahingehend zu ändern ist, dass neben der Evolutionstheorie, auch die Schöpfung als Ursprung des Lebens gelehrt werden muss!

Das ist nicht der Stand der Wissenschaft, sondern der Stand der Religiosität bzw. Politik.

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Warum Millionen Menschen auf die Religionslüge hereinfallen? Na weil man sich so das Unerklärliche wie Ewigkeit und Unendlichkeit erklären kann, ohne wirklich darüber nach zu denken.

Wenn die Menschen einfachen Scheinerklärungen gegenüber so zugänglich sind, verfallen sie auch ohne zukurzgekommenen Schamanen darauf, und unabhgängig von ihrer Stärke.

gruß/step
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Jasomirgott
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Beitrag(#294589) Verfasst am: 15.05.2005, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

[Das ist nicht der Stand der Wissenschaft, sondern der Stand der Religiosität bzw. Politik.

[gruß/step[/quote]

Ausgangsbasis für die Unterrichtsthemen soll die Wissenschaft-, nicht aber Politik oder Religion sein.
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Zumsel
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Beitrag(#294594) Verfasst am: 15.05.2005, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte diese These ebenfalls für arg naiv. Das Priestertum stand eigentlich bei keiner Religion am Anfang, sondern bildete sich (wenn überhaupt) erst im Laufe der Zeit heraus. Am Anfang dienten die Götter und Geister den Menschen bloß als Projektionsflächen der Natur, man brachte durch sie das Vertrauen zum Ausdruck, dass die Natur gibt, was zum Leben nötig ist. Der Glaube spielt hier keine besondere Rolle, es geht bloß um Verehrung und Dankbarkeit für den Erhalt der fundamentalsten Lebensgrundlagen.
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step
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Beitrag(#294597) Verfasst am: 15.05.2005, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Ausgangsbasis für die Unterrichtsthemen soll die Wissenschaft-, nicht aber Politik oder Religion sein.

"soll" mag sein. Sowohl in D wie auch in USA gibt es aber Werte, die höher zählen als der Stand der Wissenschaft. Ein Blick ins Schulgesetz etwa von BW genügt. Und über die Schulgesetze und den Lehrplan entscheiden Politiker, keine Wissenschaftler.

gruß/step

PS: Zitieren kann man in einem Testthread üben.
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Jasomirgott
Menschlichermensch



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Beitrag(#294603) Verfasst am: 15.05.2005, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

über die Schulgesetze und den Lehrplan entscheiden Politiker, keine Wissenschaftler.

gruß/step

PS: Zitieren kann man in einem Testthread üben.[/quote]

Politiker entscheiden nur darüber, was ihen von der Wissenschaft vorgelegt wurde. Sie wählen aus, aber sie machen keine wissenschaftlichen Schulbücher.

Das würde doch Bildung voraussetzen.
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iuiz
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Beitrag(#294612) Verfasst am: 15.05.2005, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Feuerbach hat ja eigentlich auch versucht die Entstehung der Religion zu erklären. Er geht dabei jedoch davon aus, das der Mensch von einem Endlichkeitsgefühl beinflusst wird. Auch haben Tod, Krankheit und Naturereignisse, die man als den Menschen begrenzende, beschränkende und bedrohende objektive Faktoren bezeichnen kann eine negative Auswirkung auf seine Psyche. Als Gegensatz von Endlichkeitsgefühl und der Liebe zum Leben enzündet sich ein unbewußter (das Wort ist intressanter Weise auf dem Zettel, den ich vor mir liegen habe hervorgehoben!) Proßes der Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst. Aus dieser Auseinandersetzung geht er als als offensichtlich defizientes Wesen hervor.

Da dem Menschen dies nicht gefällt bedient er sich eines "Tricks". Er Projeziert die Liebe zur menschlichen Existenz und zum menschlichen Wesen, sowie die Idee der Unendlichkeit des Menschen (hier liegt meist eine konkrete historische Beziehung vor) auf ein Übernatürliches Wesen. Gott. Gott als absolut volkommenes Wesen hilft dem Menschen seine Selbstzweifel zu überwinden.


Da das Wissen um diesen Sachverhalt eine bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht dagewesene Gefahr für die Umsätze der Kirche bedeutete, musste natürlich schnell eine Antwort her. Die Kritik an dieser Theorie (ich weiß leider nicht von wem Traurig):

"Nun drängt sich auch hier die unabweisbare Gegenfrage auf: Sagt die psychologische Erklärung schon alles über das sehr vielschichtige Phänomen Gottesglaube aus? Ist mit der Anerkennung der Tatsache, daß psychologischen Faktoren beim Gottesglauben eine nicht unbedeutende Rolle spielen schon ausgeschlossen, daß diese Psychologischen Faktoren auf ein reales Objekt, eine Wirklichkeit zielen? [Etc.]"


Diese Kritik an Feuerbach ist meiner Meinung nach erstmal verlockend und ich wäre auch fast über sie gestollpert, wenn man sich nicht wieder die Theorie mit den Rosa Einhörnern klar macht. Auch ist das kein Beweis für das Christentum, sondern nur dafür, dass man _etwas_, und zwar IRGENDetwas Übernatürliches erschaffen und dann nicht mehr wiederlegen kann. *



Da solche Argumente auch nicht mehr halfen, hat Hans Küng (bekannter kat. Theologe) im Jahre 1978 einfach zu den guten alten Argumenten "ad hominem" gegriffen: "Feuerbach hat seinen Atheismus sehr intuitiv ergriffen als wissenschaftlich begründet."

Dazu fällt mir spontan ein: Woher wissen wir, das sich Feuerbach nicht auf ein reales Objekt, eine Wirklichkeit zielt zynisches Grinsen.



Cu,
Tim

//edit: Habe leider was vergessen:

*: Des weiteren hat Feuerbach nur die Frage beantwortet, wieso überhaupt religionen entstanden sind. Das Gegen Argument zielt also fast schon in die falsche Richtung. Zur Begründung des Atheismus muss man sich halt auch damit auseinandersetzen, wieso so viele Menschen an ihrer Meinung festhalten.
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Hinter den sieben Terror Bergen, bei den sieben Terror Zwergen....


Zuletzt bearbeitet von iuiz am 15.05.2005, 17:38, insgesamt 3-mal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#294613) Verfasst am: 15.05.2005, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich halte diese These ebenfalls für arg naiv. Das Priestertum stand eigentlich bei keiner Religion am Anfang, sondern bildete sich (wenn überhaupt) erst im Laufe der Zeit heraus. Am Anfang dienten die Götter und Geister den Menschen bloß als Projektionsflächen der Natur, man brachte durch sie das Vertrauen zum Ausdruck, dass die Natur gibt, was zum Leben nötig ist. Der Glaube spielt hier keine besondere Rolle, es geht bloß um Verehrung und Dankbarkeit für den Erhalt der fundamentalsten Lebensgrundlagen.

Ich stimme Dir bezüglich der Priesterkaste zu, das ganze klingt mir aber ein wenig zu harmonisch, nach dem Motto: "Daß man Gott danken muß, wußten sie schon, nur die Theologie war noch etwas zu primitiv."

Ich denke, der Mensch war (und ist z.T. immer noch) Opfer seines "mesokosmisch" beschränkten Erfahrungshorizonts. Für die sehr großen, sehr kleinen, sehr komplexen Zusammenhänge reichte einerseits seine Wahrnehmung und Modellierungskraft nicht aus. Andererseits war/ist das menschliche Gehirn - ebenfalls infolge der Evolution - gewohnt, daß alles in einen kausalen Kontext und Sinnzusammenhang eingebettet ist. Also dichtete man sich kausale Kontexte hinzu, wo immer man sie benötigte. Auch heute geschieht das noch, sowohl in der Religion wie auch außerhalb. Die wissenschaftliche Methode ist ein Versuch, diese Beschränkung systematisch zu überwinden.

Nicht umsonst hat Gott - über die Zeiten hin betrachtet - oft gerade das Profil der jeweiligen Grenze gesicherter Wissenschaft. Er ist - jedenfalls als Erklärung - ein reiner Lückenbüßer, früher wie heute.

gruß/step
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iuiz
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Beitrag(#294614) Verfasst am: 15.05.2005, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

@ Step: Da haben wir ja zeitgleich gepostet. "Mesokosmisch" muss ich mir merken, dass fast das perfekt zusammen.
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step
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Beitrag(#294617) Verfasst am: 15.05.2005, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

iuiz hat folgendes geschrieben:
@ Step: Da haben wir ja zeitgleich gepostet. "Mesokosmisch" muss ich mir merken, dass fast das perfekt zusammen.

Yep, ist aber nicht von mir, sondern - soweit ich mich erinnere - aus der Evolutionären Erkenntnistheorie, z.B. Gerhard Vollmer - "Was können wir wissen?"

gruß/step
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Zumsel
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Beitrag(#294715) Verfasst am: 15.05.2005, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
das ganze klingt mir aber ein wenig zu harmonisch, nach dem Motto: "Daß man Gott danken muß, wußten sie schon, nur die Theologie war noch etwas zu primitiv."


Von Gott war keine Rede. Primär geht es dabei um das zutiefst menschliche Bedürfnis, Dankbarkeit zu zeigen. Und zwar für das Leben und den Umständen unter denen es gedeiht. Nun ist aber die Natur zu abstrakt als dass man sich an sie wenden könnte. Also was tut man: Man erschafft Wesen, die die Natur symbolisieren. Stellvertretend für sie (die Natur) werden nun zu deren Ehren Feste gefeiert und Opfer dargebracht. Mit irgendeinem metaphysischen Welterklärungsbedürfnis hat das zunächst einmal gar nichts zu tun.

Die metaphysische Komponente gibt es eigentlich nur bei den monotheistischen Religionen. Ihre Herausbildung fällt demnach mit dem Wandel des Judentums von einer henotheistischen hin zu einer monotheistischen Religion zusammen. Das geschah etwa um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft (die 586 v. Chr. begann)

step hat folgendes geschrieben:
Ich denke, der Mensch war (und ist z.T. immer noch) Opfer seines "mesokosmisch" beschränkten Erfahrungshorizonts.


Die polytheistischen Religionen der Antike hatten damit keine Schwierigkeiten. Und zwar deshalb, weil Wahrheit, im absoluten Sinne, für sie größtenteils überhaupt nicht wichtig und als Problem anerkannt war. Das metaphysische Bedürfnis nach Wahrheit ist durchaus nicht a priori im menschlichen Bewusstsein verankert, sondern eine Frage der kulturellen Prägung. Und die wissenschaftliche Methode, die einige als die Zauberformel zur Lösung dieses Rätsels auserkoren haben, ist letztendlich auch bloß eine Spielart, mit diesem (metaphysischen) Bedürfnis umzugehen. Wenngleich zugestanden werden muss, dass uns der praktische Teil dieser Spielart das Leben in vielen Punkten ungemein erleichtert hat.

Um es nun aber ganz konkret zu sagen: Die Wissenschaft ist nicht weniger Sinnlückenbüßer als es die Götter metaphysisch ausgerichteter Religionen waren und sind.
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step
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Beitrag(#294756) Verfasst am: 16.05.2005, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Das metaphysische Bedürfnis nach Wahrheit ist durchaus nicht a priori im menschlichen Bewusstsein verankert, sondern eine Frage der kulturellen Prägung.

Mag sein, aber das Bedürfnis nach kausalen Sinnzusammenhängen ist eine evolutionaär erworbene Eigenschaft des menschlichen Gehirns. Da geht es nicht um metaphysische Wahrheit, sondern um Modellbildung, Projektion auf einfaches Bekanntes usw.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Um es nun aber ganz konkret zu sagen: Die Wissenschaft ist nicht weniger Sinnlückenbüßer als es die Götter metaphysisch ausgerichteter Religionen waren und sind.

Für verzweifelte Sinnsucher mag das so sein. Die Wissenschaft hat aber einen entschiedenden Vorteil: Sie schafft - völlig unabhängig von etwaigen Sinngebungen - nutzbares Wissen.

gruß/step
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Mario Hahna
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Beitrag(#294919) Verfasst am: 16.05.2005, 13:35    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:

Es war einmal in einem rauen Land unter rauen Menschen. Es dominierte die Kraft und diese wurde brutal ausgenützt. Wer schwach war, konnte mit den Jägern nicht mithalten, bekam kaum zu Essen und die Weibchen waren auch unerreichbar.


Du hast hier völlig ausgeblendet, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und auch damals war. Deine These von den "wilden" Menschen ist nichts anderes als eine Anarchiephantasie.
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Jasomirgott
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Beitrag(#294925) Verfasst am: 16.05.2005, 13:44    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Du hast hier völlig ausgeblendet, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und auch damals war. Deine These von den "wilden" Menschen ist nichts anderes als eine Anarchiephantasie.[/quote]

Sehen wir uns die evolutive Geschichte der Menschheit an, so muss von einer ararchistischen Entwicklung von der Familie, über den Stamm, hin zum Volk und deren Eroberungskämpfe, ausgegangen werden.

So wie in der Natur, heute noch schwache Jungen, keine Überlebenschanze haben, so hatten vor 100.000 Jahren (Pleistozän etwa 2 000 000 bis 20 000 v. Chr. erstes Auftreten des Menschen) dies schwache Menschenkinder auch nicht.

Auch sozialer Zusammenhalt musste sich evolutiv entwickeln.
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Tarvoc
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Beitrag(#295121) Verfasst am: 16.05.2005, 20:37    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Deine These von den "wilden" Menschen ist nichts anderes als eine Anarchiephantasie.


Anarchie ist keine Theorie, sondern eine Praxis. zwinkern
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Jasomirgott
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Beitrag(#295187) Verfasst am: 16.05.2005, 22:31    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Deine These von den "wilden" Menschen ist nichts anderes als eine Anarchiephantasie.


Anarchie ist keine Theorie, sondern eine Praxis. zwinkern


Anarchie ist ein politischer Zustand, in dem Verfassung, Recht und Gesetz ihre Geltung verloren haben also die EU freakteach
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Beitrag(#295188) Verfasst am: 16.05.2005, 22:32    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Anarchie ist ein politischer Zustand.


Schon falsch. zwinkern

Weder ist Anarchie ein "Zu-stand", noch ist sie "politisch". zwinkern
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Jasomirgott
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Beitrag(#295198) Verfasst am: 16.05.2005, 22:42    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Anarchie ist ein politischer Zustand.


Schon falsch. zwinkern

Weder ist Anarchie ein "Zu-stand", noch ist sie "politisch". zwinkern


Sprach Tarvoc und spuckte sich auf den Bauch, dass es klatschte. Bilde Dich bevor Du behauptest Lachen
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Beitrag(#295204) Verfasst am: 16.05.2005, 22:53    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Bilde Dich bevor Du behauptest.


"Scheiß auf dein Wissen! Du musst vergessen, was du zu wissen glaubst, und genau das ist dein Problem!"
(Tyler Durden)

Anarchie ist keine Theorie, sondern eine Praxis. zwinkern
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Beitrag(#295218) Verfasst am: 16.05.2005, 23:14    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Bilde Dich bevor Du behauptest.


"Scheiß auf dein Wissen! Du musst vergessen, was du zu wissen glaubst, und genau das ist dein Problem!"
(Tyler Durden)

Anarchie ist keine Theorie, sondern eine Praxis. zwinkern


Selig ist der vergisst was doch nicht zu äääändern ist.....
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Beitrag(#295227) Verfasst am: 16.05.2005, 23:29    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Selig ist der vergisst was doch nicht zu äääändern ist.....


Ruhe hat schon 'was für sich. Aber darum ging's hier eigentlich nicht...
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Beitrag(#295414) Verfasst am: 17.05.2005, 17:58    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Selig ist der vergisst was doch nicht zu äääändern ist.....


Ruhe hat schon 'was für sich. Aber darum ging's hier eigentlich nicht...
Code:
Ich habe auch nur Dein "Scheiß aufs Wissen, vergiss...." persifliert.

Auf gut deutsch "verarscht"

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Beitrag(#295431) Verfasst am: 17.05.2005, 18:12    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch nur Dein "Scheiß aufs Wissen, vergiss...." persifliert.

Auf gut deutsch "verarscht".


Du hast es verarscht. zwinkern

Der Unterschied ist, dass man etwas verstanden haben - bzw. nachvollziehen können - muss, bevor man es persiflieren kann.
Für eine Verarschung ist das nicht nötig. zwinkern
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Beitrag(#295436) Verfasst am: 17.05.2005, 18:15    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch nur Dein "Scheiß aufs Wissen, vergiss...." persifliert.

Auf gut deutsch "verarscht".


Du hast es verarscht. zwinkern

Der Unterschied ist, dass man etwas verstanden haben - bzw. nachvollziehen können - muss, bevor man es persiflieren kann.
Für eine Verarschung ist das nicht nötig. zwinkern
Code:
Das ist jetzt aber sehr avantgardsadistisch betrachtet? :roll:

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Beitrag(#295449) Verfasst am: 17.05.2005, 18:32    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Das ist jetzt aber sehr avantgardsadistisch betrachtet?


Keine Ahnung, mir egal...
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Beitrag(#295485) Verfasst am: 17.05.2005, 20:18    Titel: Re: Die Entstehung der Religionen Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jasomirgott hat folgendes geschrieben:
Das ist jetzt aber sehr avantgardsadistisch betrachtet?


Keine Ahnung, mir egal...
Code:
Du umgibst Dich mit dem Hauch der Richtung in Kunst, Wissenschaft oder Politik, die kämpferisch für neue Ideen eintritt und bist schlapper als Kohls Schwanz.

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