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Verschwörungstheorien
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2225714) Verfasst am: 21.09.2020, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Würdest du mir bitte kurz deine Fach- und Sachkenntnisse im Bauwesen erläutern?

Aber bittschön, was soll denn der Schmarrn jetzt? Ich frag dich doch auch nicht, ob jdf die Abkürzung von "Josef Demel Fiernheim" ist.

Laß doch, wer sowas sagt kann dann aber die "Architects & Engineers for 9/11 Truth" auch nicht einfach abweisen. Deswegen verwies ich darauf.

Und bei dir nehme ich gern deine Steilvorlagen an:

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Der war gut...


sehr gut hat folgendes geschrieben:
Doch, solange wie ich mich damit beschäftigte, hatte ich nicht den Eindruck, dass für ae911truth das Ergebnis offen stand.

Blau von mir.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2225716) Verfasst am: 21.09.2020, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Und deine Weigerung meine Frage zu beantworten bzw. in eine vernünftige Diskussion einzutreten nehme ich mit wachsendem Missfallen wahr.

Sorry, aber ich habe keine Ahnung welche der Fragen die du stelltest du hier speziell meinst...

Sorry, aber deine Anwort empfinde ich als nahezu maximal armselig.

Ich habe für die Antworten auf deine (und VanHagenems) Fragen inzwischen einige Stunden recherchiert, gerechnet und geschrieben - mithin meine Lebenszeit dafür aufgewendet, um hier Leuten, die offensichtlich ohne Fach-, Sach- und Faktenkenntnis ihre Beiträge schreiben, mit meiner Fach-, Sach- und Faktenkenntnis das eine oder andere aufrichtig zu erläutern.

Und jetzt fragst du, welche Fragen ich meine, nachdem du diverse Beiträge von mir rosinenpickend gesnippt hast und diverse Diskussionsstränge offengelassen hast. Ich empfinde dein Verhalten als armselig, anmaßend, unaufrichtig und unverschämt.

Ich werde heute noch einmal die offenen Stränge und Fragen aufschreiben. Mit unseren Mitteln ist es selbstverständlich nur eingeschränkt möglich, die Fragen, die die Anschläge aufwerfen, zu beantworten. Vieles von dem, was ich hier schreibe, sind Spekulationen und Vermutungen, aber in meinem Falle sind es offensichtlich informiertere Spekulationen und Vermutungen als in deinem Falle..


Ich würde mich freuen, wenn du noch die Zeit finden könntest das zu tun.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2225720) Verfasst am: 21.09.2020, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Würdest du mir bitte kurz deine Fach- und Sachkenntnisse im Bauwesen erläutern?

Aber bittschön, was soll denn der Schmarrn jetzt? Ich frag dich doch auch nicht, ob jdf die Abkürzung von "Josef Demel Fiernheim" ist.

Laß doch, wer sowas sagt kann dann aber die "Architects & Engineers for 9/11 Truth" auch nicht einfach abweisen. Deswegen verwies ich darauf.

Und bei dir nehme ich gern deine Steilvorlagen an:

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Der war gut...


sehr gut hat folgendes geschrieben:
Doch, solange wie ich mich damit beschäftigte, hatte ich nicht den Eindruck, dass für ae911truth das Ergebnis offen stand.

Blau von mir.

Wenn ich das gemacht hätte .... käme dann nicht die Forderung das (fachlich,..) zu begründen?! Seis drum, es sei dir gegönnt das so ohne irgendeine Erklärung abzubügeln(jdf-benchmark2).
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2963

Beitrag(#2225721) Verfasst am: 21.09.2020, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Weiteres Interesse an einer Diskussion mit dir habe ich in der Sache 9/11 nicht mehr. Ich werde das noch begründen.

Welche Begründung Du vorschiebst ist irrelevant. Der wahre Grund wird wohl eher sein, dass Dich mein Statement im Beitrag (#2225538) Verfasst am: 20.09.2020, 09:37 zur Notwendigkeit mechanischer Schäden zur Stützung der "Thermisches Versagen" Hypothese überfordert. Mein Bezug war übrigens Fig. 2-8 p29 in NIST NCSTAR 1.
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2225727) Verfasst am: 21.09.2020, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich würde mich freuen, wenn du noch die Zeit finden könntest das zu tun.

Werde ich, aber mit neuen Adressaten und in einer Weise, dass mein bisheriger Zeitaufwand nicht ganz umsonst war. Denn ich bin ganz offensichtlich bei dem Versuch gescheitert, mit zwei VEn die Anschläge bzgl. WTC 1 und 2 zu erörtern.

Man findet meinen Namen auf der Architektenliste der Hamburgischen Architektenkammer, ich habe an einer Technischen Universität studiert und zum meiner Ausbildung gehörte unter anderem auch die Tragwerksplanung. Ich habe später in einem Büro für Prüfstatik gearbeitet und in meiner Architektentätigkeit auch einige Tragwerke geplant, gebaut, gegen Brand geschützt usw. Selbst gerechnet habe ich sie nicht, das ist Sache des Bauingenieurs. Die maßgeblichen Gesetze (Verordnungen) des Architekten sind die Bauordnung, das Bauplanungsrecht, die HOAI, die VOB mit ihren Folgevorschriften.

Ich finde das tatsächlich schade und geradezu bitter, dass wir noch nicht einmal in eine aufrichtige Diskussion führen konnten. Ich wäre gern ins Fachliche mit den beiden eingestiegen, aber dazu ist es ja nun nicht gekommen. Aber diese Nichtdiskussion war trotzdem einigermaßen lehrreich für mich, denn sie hat mir die Techniken und Taktiken der unaufrichtigen Diskussion von VEn noch einmal vor Augen geführt und mir gezeigt, dass man selbst mit gutem Willen bei diesen Leuten nicht weiter kommt.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2225732) Verfasst am: 21.09.2020, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Und deine Weigerung meine Frage zu beantworten bzw. in eine vernünftige Diskussion einzutreten nehme ich mit wachsendem Missfallen wahr.

Sorry, aber ich habe keine Ahnung welche der Fragen die du stelltest du hier speziell meinst...

Sorry, aber deine Anwort empfinde ich als nahezu maximal armselig.

Ich habe für die Antworten auf deine (und VanHagenems) Fragen inzwischen einige Stunden recherchiert, gerechnet und geschrieben - mithin meine Lebenszeit dafür aufgewendet, um hier Leuten, die offensichtlich ohne Fach-, Sach- und Faktenkenntnis ihre Beiträge schreiben, mit meiner Fach-, Sach- und Faktenkenntnis das eine oder andere aufrichtig zu erläutern.

Und jetzt fragst du, welche Fragen ich meine, nachdem du diverse Beiträge von mir rosinenpickend gesnippt hast und diverse Diskussionsstränge offengelassen hast. Ich empfinde dein Verhalten als armselig, anmaßend, unaufrichtig und unverschämt.

Ich werde heute noch einmal die offenen Stränge und Fragen aufschreiben. Mit unseren Mitteln ist es selbstverständlich nur eingeschränkt möglich, die Fragen, die die Anschläge aufwerfen, zu beantworten. Vieles von dem, was ich hier schreibe, sind Spekulationen und Vermutungen, aber in meinem Falle sind es offensichtlich informiertere Spekulationen und Vermutungen als in deinem Falle..


Ich würde mich freuen, wenn du noch die Zeit finden könntest das zu tun.


Ich waere auch ehrlich daran interessiert.
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#2225743) Verfasst am: 21.09.2020, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Also... Zunächst einmal will ich den berühmten NIST-Report anführen: https://www.nist.gov/el/final-reports-nist-world-trade-center-disaster-investigation

Das NIST (National Institute of Standards and Technology) hat die Untersuchung durchgeführt bzw. durchführen lassen.

Zitat:
Pendants in Deutschland sind das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).

https://de.wikipedia.org/wiki/National_Institute_of_Standards_and_Technology


Der Report (eigentlich die Reports) wurde 2005 veröffentlicht. 2008 wurde ein zweiter Teil zu WTC 7 veröffentlicht, das Ding, was ich vor Jahren mit Er_Win "diskutiert" habe. Ein Großteil des Reports ist eine Beschreibung des damaligen Bestands (der Türme) und der zur Bauzeit sowie zu Zeiten von Modernisierungen und Ertüchtigungen gültigen Bauvorschriften usw. Es werden die passiven und aktiven Brandschutzeinrichtungen diskutiert, die Stahlqualitäten, die statischen Systeme und so weiter.

Weiter werden die von außen sichtbaren Schäden und Vorgänge infolge der Flugzeugkollisionen dokumentiert und bewertet und deren Folgen für das Tragwerk der Türme bis zum Kollaps. Teile der Vorgänge waren von außen natürlich nicht sichtbar, deshalb wurden dazu selbstverständlich Vermutungen angestellt und Schlüsse gezogen. Dazu wurden Brandversuche durchgeführt und selbstverständlich auch rechnergestützte Modellrechnungen angestellt. (Auswurf davon sind ua die vielen bunten Bildchen im Report.)

Ich habe vom Bericht einiges überflogen und weniges genauer gelesen, denn der ganze Kram hat mehrere tausend Seiten.

Außerdem beschreibt wiki den Einsturz auch sehr gut. https://en.wikipedia.org/wiki/Collapse_of_the_World_Trade_Center
edit: Wobei wiki mE einen Aspekt nicht ausreichend erklärt, der für das initiale Versagen der Aussenfassaden mE besonders wichtig war, nämlich das Verlängern der Knicklänge an den Außenstützen durch den fehlenden Halt der Deckenträger, aber dazu später mehr.

Ich werde im Folgenden aufschreiben, wie ich die Quellen verstanden habe.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
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Beitrag(#2225750) Verfasst am: 21.09.2020, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Die Zeit zwischen den Kollisionen und den Einstürzen lässt sich aus meiner Sicht sehr gut in vier Abschnitte aufteilen. Die Türme haben sich im wesentlichen gleich verhalten. Die unterschiedlichen Zeiten zwischen Kollision und Kollaps (WTC 1: 102 Minuten, WTC 2: 57 Minuten) wurden vom NIST auf unterschiedlich starke Beschädigungen der Stützen im Kern (und der Brandschutzbeschichtungen(?)) sowie unterschiedliche Verläufe der Brände zurückgeführt. Ich finde diesen Aspekt nur mäßig interessant, denn beide Türme sind eingestürzt.

Die unterschiedlichen Höhen der Kollisionen spielten anscheinend nur eine untergeordnete Rolle (vermute ich jetzt), weil die Bemessung der statischen Elemente ja sowieso der Last, die von oben kam entsprechend angepasst war.

Ich betrachte jetzt einfach mal WTC 1.

Die Phasen sind also:

1 - Kollision
Anprall des Flugzeugs - Zerstörung und Beschädigung von Außenstützen - Zerstörung und Beschädigung von Deckenenlementen, Deckenträgern, Kern-Stützen und deren Brandschutzbeschichtungen - "Ausgießen" von Kerosin - Brand.

2 - Brand
Kerosinbrand - wandernder(!) Einrichtungsbrand - Wärmeeinwirkung auf die teilweise ungeschützte Stahlkonstruktion

3 - Initiales Versagen
Das ist ein bisschen zu kompliziert, um es in ein paar Stichworten zu beschreiben. Dazu später mehr. Der Zeitpunkt ist jedenfalls grob gesagt der, als sich der Gebäudeteil oberhalb des Brandes etwas zur Seite neigte.

4 - Progressiver Kollaps
Ein Geschoss nach dem anderen stürzt unter der von oben kommenden Last zusammen. Der Vorgang ist überraschend simpel, geradezu trivial. Auch dazu später mehr.
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2225766) Verfasst am: 21.09.2020, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

1 - Kollision
Anprall des Flugzeugs - Zerstörung und Beschädigung von Außenstützen

Die Zerstörung der Außenstützen war tatsächlich kein besonders großes Problem für die Statik, was man vor allem daran sehen konnte, dass nichts weiter passiert ist.

Einer der Gründe - vllt der Hauptgrund - war, dass in den obersten Geschossen diagonale Träger (head trusses) angeordnet waren, deren ursprünglicher Zweck einerseits die Einspannung der 110 m hohen Antenne war (ursprünglich war für beide Türme eine Antenne geplant, so dass beide die Diagonalen hatten) und andererseits eine Kraftumleitung von der Fassade zum Kern ermöglichen sollte. (Keine Ahnung wozu die Umleitung gut sein sollte und ob ich das überhaupt richtig verstanden habe.) Jedenfalls gab es diese Träger und sie konnten die Fassade oberhalb des Einschlags auf Zug belastet locker halten.

Hier die diagonalen Träger im statischen System:
https://911research.wtc7.net/wtc/evidence/plans/doc/tvmast/CD_14_PAC1/SA402_0.png

Man kann ganze Häuser so bauen, dass Fassade und Decken an der Außenseite hängen. Hier ein Beispiel aus Hamburg:



https://de.wikipedia.org/wiki/Finnlandhaus

Der große Vorteil ist, dass man keine Stützen an der Fassade braucht, weil Stahl auf Zug viel belastbarer ist, als auf Druck und es kein Knick-Problem gibt, so dass im Prinzip Stahlseile reichen würden.

edit1: Zu den geringen Schäden an der Fassade ist noch ein weiterer Umstand von Belang. Von der Kraftumleitung der Diagonalträger habe ich ja schon geschrieben. Sowas passiert auch in Fassaden (und Wänden allgemein). Die vertikalen Lasten in Wänden werden auch schräg abgeleitet. (Man denkt sich dabei ein gleichseitiges Dreieck über einer Öffnung. Die Theorie dazu kenne ich nicht, aber es funktioniert, sonst würde kein Mauerwerksbau mit Öffnungen stehen bleiben.) Da die Fassadenelemente mit einer Rahmenwirkung (das war die Windlastensache, vllt später mehr dazu) hergestellt worden waren, war diese Lastumlenkung für die Fassade besonders "mühelos" und es muss niemanden wundern, dass die Türme die Schäden in der Fassade ohne weiteres "weggesteckt" haben.

---

Die Diskussion um die Größe des Flugzeug usw ist übrigens mE ein Strohmann. Die Türme haben gehalten und der Anprall war auch nicht die Ursache des initialen Versagens. Ursache war der Brand iVm der Zerstörung der Brandschutzbeschichtung.

Bei den ursprünglichen Berechnungen wurde das Kerosin übrigens nicht berücksichtigt:

wiki hat folgendes geschrieben:
Leslie Robertson, one of the chief engineers working on the design of the World Trade Center, stated that he considered the scenario of the impact of a Boeing 707, which might be lost in the fog and flying at relatively low speeds while seeking to land at either JFK or Newark Airports.[9] In an interview with the BBC two months after the building collapses, Robertson claimed that, "with the 707, the fuel load was not considered in the design, I don't know how it could have been considered."

Typischerweise ist ein Flugzeug beim Landeanflug einigermaßen leer (und langsam), die Flugzeuge bei 9/11 waren aber fast vollgetankt, da sie nach dem Start entführt worden sind. Und beim Start verfliegt man sich üblicherweise nicht so leicht auf solchen Höhen, weil es sowieso nur steil nach oben geht, deshalb wäre dieser Fall wahrscheinlich bei einer Berechnung sowieso nicht berücksichtigt worden. Außerdem meine ich, dass absichtlich Flüge quer über die USA (zumindest keine Kurzstrecken) gewählt worden waren...

Und noch was zu den alten Craschs der B-25 im Empire State und der C-45f in 40 WallSt: Die Karren waren nicht nur kleiner(?), aber vor allem auch langsamer. Jeder kennt noch E = 1/2 m v². Die Geschwindigkeit bei der ganzen Sache geht quadratisch in die Energie. WTC 1 wurde mit ca. 710 km/h und WTC 2 wurde mit ca. 870 km/h getroffen. Vllt lag auch hier eine Ursache für den früheren Einsturz von WTC 2, denn die Energie war allein aufgrund der Geschwindigkeit um 50% höher als bei WTC 1. (Ja, ja, wurde auch anders getroffen, ich weiß.)
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Zuletzt bearbeitet von jdf am 22.09.2020, 12:32, insgesamt einmal bearbeitet
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2225772) Verfasst am: 21.09.2020, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Und täglich grüsst das Murmeltier

Chinesischer Reissack
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jdf
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2225784) Verfasst am: 22.09.2020, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

1 - Kollision
Zerstörung und Beschädigung von Deckenenlementen, Deckenträgern, Kern-Stützen und deren Brandschutzbeschichtungen

Die Bewegungsenergie der Flugzeug war also ziemlich hoch und sie sind durch die Fassaden einfach eingedrungen und eben nicht wie gegen eine Wand geklatscht und dann runtergefallen oder sonst was. Das heißt, dass die Trümmer im Inneren der Türme sehr großen Schaden angerichtet haben und mit Sicherheit auf ihrem Weg auch die vorh Brandschutzbeschichtungen massiv beschädigt haben.

Das NIST geht davon aus, dass bei WTC 1 43 von 47 Kernstützen und bei WTC 2 39 von 47 Kernstützen ihre Brandschutzbeschichtung auf mind einem Geschoss (ganz, massiv oder teilweise(?)) verloren haben. Für die Deckenträger wird angenommen, dass die Beschichtungen von 5.600 und 7.400 qm Deckenfläche zerstört wurden. Zur Orientierung: Ein Geschoss hat eine BGF von gut 4.000 qm.

Die 911-Truther bezweifeln an dieser Stelle übrigens, dass die Energie der Flugzeuge ausgereicht hat, um so massive Schäden anzurichten, wie das NIST sagt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Architects_%26_Engineers_for_9/11_Truth

https://www.ae911truth.org/evidence/the-official-theory-twin-towers


So sah das Zeug unter den Deckenträgern aus:


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Alchemist
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Beitrag(#2225831) Verfasst am: 22.09.2020, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2225848) Verfasst am: 22.09.2020, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?

Google mal nach Asbest und World Trade Center.
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VanHanegem
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Beiträge: 2963

Beitrag(#2225867) Verfasst am: 22.09.2020, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?

Das ist zementgebundener Spritzputz mit Mineralfasern, und ziemlich gutem Wärmedämmwert bis runter zu 0,045 W/mK. (kommt damit in den Bereich normaler Dämmstoffe)
im NIST NCSTAR 1 ist ein Zeug namens BLAZE-SHIELD DC/F erwähnt aber nicht dessen Spezifikation.
Verlangsamt den Wärmetransport von den heißen Gasen des umgebenden Feuers ins Metall. Im NIST NCSTAR 1 wird in Fig. 2-8 gezeigt, wie die erwärmung der Metallteile durch das coating verlangsamt wird.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2225870) Verfasst am: 22.09.2020, 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?

Das ist zementgebundener Spritzputz mit Mineralfasern, und ziemlich gutem Wärmedämmwert bis runter zu 0,045 W/mK. (kommt damit in den Bereich normaler Dämmstoffe)
im NIST NCSTAR 1 ist ein Zeug namens BLAZE-SHIELD DC/F erwähnt aber nicht dessen Spezifikation.
Verlangsamt den Wärmetransport von den heißen Gasen des umgebenden Feuers ins Metall. Im NIST NCSTAR 1 wird in Fig. 2-8 gezeigt, wie die erwärmung der Metallteile durch das coating verlangsamt wird.


Danke
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2225880) Verfasst am: 22.09.2020, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?

Das ist genau das, was ich mit Brandschutzbeschichtung meinte, wobei meine Begriffsverwendung nicht korrekt ist. Brandschutzbeschichtungen sind eigentlich Anstriche für Stahlbauteile, ihre Stärke liegt im Millimeterbereich. Unter Wärmeeinwirkung vergrößern sie ihr Volumen erheblich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brandschutzbeschichtung

Ich habe sowas mal in einem Restaurant verwendet, nachdem wir unter GK-Verkleidungen sehr schöne aufglelöste Stützen (Anf. 20. Jh.) gefunden haben. Man bekommt die oberste Beschichtung in den RAL-Tönen, wir haben damals RAL 8019 verwendet und die Stützen blieben auf diese Weise filigran und erfüllten trotzdem F90.

---

Das auf dem WTC-Bild ist ein Spritzputz. Heute sehen Broschüren dafür so aus: https://www.guh-group.com/fileadmin/user_upload/dokumente/infothek_de/schuh-bs-broschuere-brandschutz-spritzputzsysteme.pdf

Früher wurden als Brandschutzmaterial Asbestzement verwendet. Wie genau der Brandschutzmechanismus funktioniert weiß ich nicht mal, aber er funktionierte. Der Palast der Republik war zB ein Stahlskelettbau, der mit Asbestzement geschützt wurde. Andere Zuschläge, die auch verwendet werden, sind Mineralfasern, Perlite, Vermiculit uä., die teilweise sehr leicht sind, was immer ein Vorteil ist. Das Grundprinzip bei den meisten Brandschutzkonstruktionen ist jedenfalls die Verlangsamung der Erwärmung der geschützten Bauteile durch Wärmedämmung.

Weitere Prinzipien sind natürlich auch Brandeindämmung, Rauchabschluss, Rauchableitung. Aktive Brandschutzeinrichtungen sind sowas wie Sprinkler, Leerrohre für die Feuerwehr, Meldesysteme und solches Zeug.

Stahl ist übrigens ein besonderer Fall, weil er bei rd 600°C nur noch 50% seiner Festigkeit hat, deshalb muss er so aufwendig geschützt werden. Eine andere übliche Schutzmethode sind GK-Platten (zB Rigips), die je nach Erfordernis als 1-, 2- oder 3-fache Beplankung verwendet werden. GK ist aber schwerer und kann nicht so einfach (Zeitkosten) und formgenau (Materialkosten) an den Stahlbauteilen montiert werden. Bei Beton oder Mauerwerk gibt es diese Probleme nicht, weil sie ihre Festigkeit bei Erwärmung nicht so schnell verlieren.

edit1: Noch eine Anmerkung zu Asbest: Grundsätzlich kann man sagen, dass bei Asbest nur die fliegenden Fasern ein Problem sind. Solange das Zeug "gebunden" ist, macht es keinen Ärger. Fliegegründe für die Fasern sind zB unsachgemäßer Einbau, Beschädigungen (durch Sägen, Bohren, Schleifen, Brechen, Unfall), Materialalterung(?), Verwitterung etc.

---

Aus dem NIST-Report, afair: Im WTC wurde auch Asbest verwendet, aber nur im unteren Drittel (ca.) von WTC 1. Während der Bauphase änderten sich die Vorschriften, so dass ein anderes Material für die übrigen Stahlkonstruktionen verwendet werden musste. In den 90ern wurden mehrere Geschosse nachträglich ertüchtigt, weil die Schichtdicken als zu gering angesehen wurden. (Ich meine die von der Kollision betroffenen Geschosse waren mind zum Teil darunter.)

edit2: Hier ein Absatz über die Ertüchtigung:



https://tsapps.nist.gov/publication/get_pdf.cfm?pub_id=101041 Seite 42

Dieser Absatz ist insofern interessant, weil die höhere Standzeit von WTC 1 auch mit der Ertüchtigung der Unterzüge (= Floor Trusses, die Träger unter den Decken) zusammenhängen kann.


Ich weiß nicht mehr genau, ob schon beim Bau erst bei der Ertüchtigung Vermiculit verwendet wurde. Das Zeug ist insofern interessant, weil es nicht nur über die Dämmwirkung schützt, sondern bei hohen Temperaturen Wasser abspaltet, das durch Verdampfen zusätzlich kühlt, was im Umkehrschluss geringere Schichtdicken und geringeres Gewicht ermöglicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Vermiculit

Ich habe im NIST-Bericht sogar Schussversuche gesehen, um die mechanische Belastbarkeit von dem Zeug zu prüfen. Allerdings frage ich mich, ob die Haftung nach 30 Jahren immer noch dieselbe ist, wie bei frisch aufgetragenem Putz. Und dann frage ich mich auch, ob bei der Ertüchtigung das alte Zeug draufgelassen wurde und einfach nur ein Zentimeter mehr aufgespritzt wurde und wie das dann mit der Haftung war und ob da schon der Formschluss reicht. Ursprünglich wurde jedenfalls ein 3/4'' an den Deckenträgern aufgebracht, afair und das kommt mir ziemlich dünn vor. Ich muss das echt noch mal nachlesen, vor allem auch wegen der Feuerwiderstandsdauer, die ja hier vllt sogar eine Rolle spielte, wobei ich mir weniger als 90 min nicht vorstellen kann, sondern eher an 180 Minuten denke.

(Die Hersteller sind bei solchen Baumaterialien oft zickig und geben sehr genaue Vorschriften raus, weil sie Eigenschaften garantieren sollen (und natürlich auch ihre Systeme komplett verkaufen wollen). In der Praxis wird aber aus Kostengründen oft nicht alles korrekt gemacht, wenn keiner guckt. Und US-Firmen traue ich diesbezüglich jede Schlampigkeit zu. Allerdings weiß ich nicht, wie genau von den Bauaufsichtsbehörden in NYC hingesehen wurde, aber man soll nicht vergessen, dass auch der Bauherr staatlich war, dann guckt die Bauaufsicht nämlich nicht so genau hin. Man versteht sich unter Kollegen. Ist natürlich alles Spekulation, aber im Bestand erlebt man gelegentlich auch mal Überraschungen...)

---

Jedenfalls muss man sich auch hier nicht wundern, wenn der passive Brandschutz nicht mehr das tut, was er soll, nachdem vollbetankte 150 Tonnen mit 700+ km/h in so eine Konstruktion rauschen.
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Zuletzt bearbeitet von jdf am 23.09.2020, 16:01, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag(#2225891) Verfasst am: 23.09.2020, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Exkurs passiver Brandschutz

Die Feuerwiderstandsklassen werden über die Zeit definiert. Es ist diese Zeit, die eine Menschenrettung und ggf ein Löschen von Bränden ermöglichen soll, ohne dass ein Gebäude einstürzt. Typische Zeiten dafür sind in Deutschland (Das ist übrigens Ländersache und ist in den Bauordnungen und deren Folgevorschriften festgelegt.) in Minuten: 30, 60, 90, 120, 180.

Natürlich sind diese Zeitwerte nur Normwerte, die unter Normbedingungen ermittelt werden. Zu diesen Normbedingungen zählen meines Wissens nach keine Brände mit massiven Trümmerschäden und tonnenschwerer Kerosin-Brandlast nach Fluzeugabsturz. Aber ich lasse mich da gern belehren. noc

Je nach den Eigenschaften des Gebäudes (Größe, Nutzung, Höhe, Größe der Nutzungseinheiten) sind Gebäude in den Bauordnungen nach verschiedenen Gebäudeklassen sortiert. Und danach sind dann unterschiedliche Zeiten für unterschiedliche Bauteile festgelegt. Die Feuerwiderstandsdauer ist eine Bauteileigenschaft. (Fast jeder kennt sicher den Begriff "Brandwand". Er beschreibt genau eine solche Eigenschaft, wobei die Standsicherheit über die Zeit ebenfalls wichtige eine Rolle spielt, wenn zB Teile der Baukonstruktion aufgeben, weil zB Dächer einstürzen, muss die Wand immer noch stehen bleiben.)

Sonderbauten sind Gebäude, die sich nicht in die fünf Gebäudeklassen einsortieren lassen, wie zB Hochhäuser (iSd Bauordnung), Bahnhöfe, Stadien, unterirdische Anlagen, Industrieanlagen, Einkaufzentren, aber auch schon Restaurants ab einer bestimmten Größe. Bei ihnen werden die Anforderungen durch die entsprechende Behörde festgelegt (in HH zB "Vorbeugender Brandschutz der Feuerwehr"). Dort sitzen Spezialisten, die schon während der Entwurfsplanung eingebunden werden sollten, um die Branschutzmaßnahmen zu erörtern(!) und zu planen(!). Da zählt übrigens, für den Laien vllt überraschend, oft das beste Argument. Cool

http://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/portal/page/bshaprod.psml/screen/JWPDFScreenBSInt/

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochhausrichtlinie

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonderbauverordnung

In den USA ist der passive Brandschutz (Fire Proofing) übrigens ähnlich geregelt. (Ich habe gerade den entsprechenden Abschnitt im NIST-Report überflogen.) Und ich gehe davon aus, dass das in Ländern mit funktionierendem Staatswesen genauso funktioniert.

Übrigens wird in Deutschland seit dem Brand des Düsseldorfer Flughafens inzwischen von behördlicher Seite sehr genau hingesehen, was auch ein Grund für die Bauverzögerungen beim BER ist. Wie die Gepflogenheiten in dieser Hinsicht in den USA sind, weiß ich nicht, aber man darf nicht vergessen, dass dort schon seit über 100 Jahren "Wolkenkratzer" gebaut werden und daher dort ein großer Erfahrungsschatz bestehen dürfte.

---

Hier ein Auszug aus dem NIST-Report, bei dem man schön sieht, dass die Feuerwiderstandsdauer eine Bauteileigenschaft ist.





https://tsapps.nist.gov/publication/get_pdf.cfm?pub_id=101004 Seite 8 und 9

---

Noch eine Sache zum Wesen von Vorschriften und Verordnungen: Man soll nicht glauben, dass es bei der Abwägung von Gemein- und Partikularinteressen immer aufrichtig zugeht. Ein bekannte Beispiel aus Deutschland sind die immer noch sehr industriefreundlichen Vorschriften zur Wärmedämmung von Gebäuden. Hier ist insbesondere der immer noch zulässige uns sehr weitgehende Einsatz von Polystyrol in der Fassadendämmung hervorzuheben. Inzwischen gibt es einige Beispiele bei denen riesige Fassadenteile kommentarlos abgefackelt sind. (Grenfell Tower lässt grüßen, wobei der Fall in vielerlei Hinsicht besonders gelagert war und nicht als Maßstab gelten kann.) https://de.wikipedia.org/wiki/Grenfell_Tower

Aber auch hier kann man sich fragen, ob in den USA alles so fein ist, wie man glauben will.
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jdf
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Beitrag(#2225892) Verfasst am: 23.09.2020, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sich für den Brandschutz und das Zeug auf den Trägern interessiert, kann hier den Teil des NIST-Berichts lesen:

https://tsapps.nist.gov/publication/get_pdf.cfm?pub_id=101041

Da sind die verwendeten Materialien beschrieben, wo welche Stärken aufgebracht wurden, wie das mit der Ertüchtigung in den 90ern war, wie die Stabilität der Beschichtung eingeschätzt wurde usw.

Key Findings ab S 115.
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Mobienne
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Beitrag(#2225896) Verfasst am: 23.09.2020, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf, was ist das für ein Zeug, was auf die Stahlträger gespritzt wird und wie wirkt es?

Google mal nach Asbest und World Trade Center.


Was hat Asbest und das World Trade Center mit einer Brandschutzbeschichtung auf Stahlträgern oder einem Spritzputz zu tun?
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VanHanegem
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Beitrag(#2225916) Verfasst am: 23.09.2020, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mobienne hat folgendes geschrieben:
Was hat Asbest und das World Trade Center mit einer Brandschutzbeschichtung auf Stahlträgern oder einem Spritzputz zu tun?

Wie schon in meinem Beitrag Verfasst am: 22.09.2020, 20:10 erwähnt war die Brandschutzbeschichtung auf den Trägern im WTC zementgebundener Spritzputz mit Mineralfasern. Zu Mineralfasern gehört auch Asbest. Der war m.W. zu Baubeginn des WTC noch zugelassen, wurde dann aber nicht mehr durchgängig verwendet.
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sehr gut
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Beitrag(#2225963) Verfasst am: 23.09.2020, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:
Was hat Asbest und das World Trade Center mit einer Brandschutzbeschichtung auf Stahlträgern oder einem Spritzputz zu tun?

Wie schon in meinem Beitrag Verfasst am: 22.09.2020, 20:10 erwähnt war die Brandschutzbeschichtung auf den Trägern im WTC zementgebundener Spritzputz mit Mineralfasern. Zu Mineralfasern gehört auch Asbest. Der war m.W. zu Baubeginn des WTC noch zugelassen, wurde dann aber nicht mehr durchgängig verwendet.

Bauzeit 68-72, Asbestverbot 71.

Und bei "Träger" geht es (nur) um die Nutzflächenträger die zwischen dem inneren Turm und dem äusseren Turm hängen.
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Alchemist
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Beitrag(#2225969) Verfasst am: 23.09.2020, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wenn da ~30000 Arbeitsplätze waren, und die Gebäude stürzen ein, und jemand der vor Ort war meinte dass das einzige was er gefunden hat was ihm zeigte das dies mal "Office-Buildings" waren ein kleines Teil eines Telefons war, ja dann frage ich mich schon wo das ganze andere Zeug verblieben war.

Daraus schließe ich:
Du gehst also - denn das ist die Voraussetzung dieser Antwort - davon aus, dass größere Teile von Büroinventar, die hätten da sein sollen, nicht da waren.

Das bedeutet für meine beiden ersten Fragen (von denen ich gesagt hatte, dass sinnvolle Antworten auf sie nötig wären, bevor man sinnvoll weiterreden könnte):

a) Für die Beantwortung meiner ersten Frage, welche Reste denn tatsächlich da waren, reicht dir die Aussage eines Feuerwehrmannes, der notwendigerweise nur einen sehr begrenzten Überblick hatte, wohl auch kaum mit der Beseitigung des Schutts was zu tun hatte und mit seinem Satz wohl auch nicht das Ziel hatte, eine sinnvolle Äußerung über die tatsächliche Zusammensetzung des gesamten Schutts zu machen, sondern sein Erleben illustrieren wollte, aus. (Sorry, wenn ich mir nicht für diese Aussage den kompletten Film anschaue.) Wenn dieser eine Feuerwehrmann dann in dieser wohl gar nicht für so eine Frage gedachten Aussage sagt, dass das größte Stück, dass er gefunden hat, ein Teil eines Telefons war, dann ist das für dich ein völlig hinreichender Beweis, dass da auch tatsächlich so war, dass es da nichts größeres gab. Weitere Aussagen, Berichte oder Untersuchungen über den Schutt gar? Völlig überflüssig für dich.

b) Auf meine zweite Frage, ob denn überhaupt größere Stücke zu erwarten gewesen wären, antwortest du gleich gar nicht. Du gehst einfach davon aus, dass das so hatte sein müssen. Irgendeine nähere Begründung? Fehlanzeige.

Sorry, aber dafür, dass du daraus den Schluss ziehst, dass da irgendetwas merkwürdig gewesen wäre, ist das doch ein Witz.

Irgendeine Alternative, wie und warum das Zeug denn sonst hätte verschwinden sollen - ich verlange dafür ja gar keine Beweise, nur eine Idee, wie es denn hätte sein können -, lieferst du gleich gar nicht. Insgesamt ist das doch überhaupt nicht ernst zu nehmen.


Hier, das ist zum Beispiel ein Gesprächsteil, den du 'sehr gut' ab diesem Beitrag ignoriert hast. Wo du dann in bester uwe Manier das Thema wechselst. Und dann besitzt du noch die Dreistigkeit zu fragen, was denn noch offen wäre
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Mobienne
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Beitrag(#2225981) Verfasst am: 23.09.2020, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:
Was hat Asbest und das World Trade Center mit einer Brandschutzbeschichtung auf Stahlträgern oder einem Spritzputz zu tun?

Wie schon in meinem Beitrag Verfasst am: 22.09.2020, 20:10 erwähnt war die Brandschutzbeschichtung auf den Trägern im WTC zementgebundener Spritzputz mit Mineralfasern. Zu Mineralfasern gehört auch Asbest. Der war m.W. zu Baubeginn des WTC noch zugelassen, wurde dann aber nicht mehr durchgängig verwendet.


So wie ich das verstehe, ist damit (dass Asbest auch zu den Mineralfasern gehört) aber nicht gesagt, dass in diesem betreffenden Spritzputz auch Asbest drin war, oder eben andere Mineralfasern. Du schreibst selbst im o.a. Beitrag, dass im Report keine Spezifikation angegeben war. Kann, muss nicht. Es gibt Gebäude aus den 60ern, da ist in einem Trakt Asbest im Putz oder Gussasphalt, im nächsten Trakt aber nicht (gleicher Bauabschnitt). Asbest war in den Türmen allerdings in irgendwelchen Baustoffen/-teilen/-materialien sicher vorhanden.

Auf eine „heutige, allgemeine Frage“, eigentlich ohne direkten Bezug zur Diskussion, was eine Brandschutzbeschichtung/Spritzputz auf Stahlträgern ist, ohne weitere Erläuterung aufzufordern, nach Asbest und WTC zu googeln, ist schon ein überraschender Output, zumal es meinem Verständnis nach nicht gesichert ist, dass Asbest auch in dem Spritzputz war und die genauen Inhaltsstoffe (Mineralfaser bleibt Mineralfaser, wie „giftig“ auch immer) auch nichts direkt mit dem Sachverhalt/Funktion/Wirkungsweise an sich zu tun haben.

Edit: Zwei Worte zur besseren Erklärung eingefüht. Edit dazu eingefügt.
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Zuletzt bearbeitet von Mobienne am 23.09.2020, 18:33, insgesamt 3-mal bearbeitet
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jdf
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Beitrag(#2225990) Verfasst am: 23.09.2020, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist gerade noch etwas aufgegangen:

Wenn man sie die Widerstandszeiten der Deckenträger in der Tabelle ansieht (Nr. 5 eingeschossig) dann sind das zwei Stunden. Je nachdem wie sich das initiale Versagen zeitlich abspielte, waren die Träger gar nicht so weit von ihrer Feuerwiderstandsdauer entfernt.

WTC 1, ertüchtigter Brandschutz, Standzeit = 102 min < 120 min.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die ürsprüngliche Beschichtung von einem 3/4'' auf 1,5'' ertüchtigt wurde und die Feuerwiderstandsdauer entsprechend halbiert, kommt man auf 60 min. (Falls sich Schichtdicke zu Zeit wenigstens halbwegs linear verhält.)

WTC 2, alter Brandschutz, Standzeit = 57 min < 60 min.

Also könnte auch hier ein Grund für die Zeitdifferenz der Standzeiten liegen...
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Beitrag(#2226004) Verfasst am: 23.09.2020, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Mir ist gerade noch etwas aufgegangen:

Wenn man sie die Widerstandszeiten der Deckenträger in der Tabelle ansieht (Nr. 5 eingeschossig) dann sind das zwei Stunden. Je nachdem wie sich das initiale Versagen zeitlich abspielte, waren die Träger gar nicht so weit von ihrer Feuerwiderstandsdauer entfernt.

WTC 1, ertüchtigter Brandschutz, Standzeit = 102 min < 120 min.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die ürsprüngliche Beschichtung von einem 3/4'' auf 1,5'' ertüchtigt wurde und die Feuerwiderstandsdauer entsprechend halbiert, kommt man auf 60 min. (Falls sich Schichtdicke zu Zeit wenigstens halbwegs linear verhält.)

WTC 2, alter Brandschutz, Standzeit = 57 min < 60 min.

Also könnte auch hier ein Grund für die Zeitdifferenz der Standzeiten liegen...

Ich würde aber schon unterscheiden zwischen "Deckenträger" und tragenden (vertikalen) Stahlträgern. Deine Berechnungen sind Deckenträger-Berechnungen, keine vertikale-Träger-Berechnungen.
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VanHanegem
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Beitrag(#2226027) Verfasst am: 23.09.2020, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Ich wäre gern ins Fachliche mit den beiden eingestiegen, aber dazu ist es ja nun nicht gekommen.

Die hat der user jdf ja nun verhindert. Aus meiner Sicht wäre der implosionsartige Einsturz der Gebäude ein Ansatzpunkt für eine Diskussion gewesen, jedoch hat der user jdf dies erfolgreich mit Korinthenkackereien um die Literaturgängigkeit des Begriffes "Implosion" sabotiert.

jdf hat folgendes geschrieben:
Ich finde das tatsächlich schade und geradezu bitter, dass wir noch nicht einmal in eine aufrichtige Diskussion führen konnten.

Einen Tick ehrlicher wäre es gewesen zuzugeben, dass der user eine Diskussion wollte, die nach seiner Nase geht und wenn er das nicht durchsetzt sich beleidigt zurückzieht. Zufällig ist das auch noch gerade auf meinen Hinweis passiert, dass thermische und mechanische Schäden irgendwie auch räumlich korrelieren sollten.

Eine Erklärung für das merkwürdige Verhalten des Herren wäre missionarischer Eifer im heroischen Kampf wider die VT.

jdf hat folgendes geschrieben:
Man findet meinen Namen auf der Architektenliste der Hamburgischen Architektenkammer

... oder vielleicht auch ganz einfach nur Allüren der beleidigten Primaballerina?

Ich werde die Beiträge von jdf auch im weiteren Verlauf des Thread kritisch begleiten.
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jdf
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Beitrag(#2226032) Verfasst am: 23.09.2020, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Mir ist gerade noch etwas aufgegangen:

Wenn man sie die Widerstandszeiten der Deckenträger in der Tabelle ansieht (Nr. 5 eingeschossig) dann sind das zwei Stunden. Je nachdem wie sich das initiale Versagen zeitlich abspielte, waren die Träger gar nicht so weit von ihrer Feuerwiderstandsdauer entfernt.

WTC 1, ertüchtigter Brandschutz, Standzeit = 102 min < 120 min.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass die ürsprüngliche Beschichtung von einem 3/4'' auf 1,5'' ertüchtigt wurde und die Feuerwiderstandsdauer entsprechend halbiert, kommt man auf 60 min. (Falls sich Schichtdicke zu Zeit wenigstens halbwegs linear verhält.)

WTC 2, alter Brandschutz, Standzeit = 57 min < 60 min.

Also könnte auch hier ein Grund für die Zeitdifferenz der Standzeiten liegen...

So, ich habe gerade nachgelesen, dass die Decken im Brandversuch (mit intakter 3/4''-Beschichtung) zwar heftig gebeult und durchgehangen haben, aber sie sind nicht gebrochen, nicht gerissen.

Hier sieht man schön, wie das Trapezblech (auf dem oben der Leichtbeton liegt) durchhängt, aber die Träger selbst trotz Beulen und Biegen halten. Allerdings habe ich nicht rausgesucht, bei welcher Brandlast der Versuch lief und wie die Verkehrslasten simuliert wurden.



https://tsapps.nist.gov/publication/get_pdf.cfm?pub_id=101042 Seite 60

Ob das was ich oben geschrieben habe, überhaupt eine Relevanz hat, kann ich jetzt noch nicht sagen.
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Beitrag(#2226103) Verfasst am: 24.09.2020, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

1 - Kollision
"Ausgießen" von Kerosin - Brand.

Hier beginnt es nun mit den Prozessen, die von außen nicht mehr ohne weiteres sichtbar waren, die Evidenz nicht mehr "augenscheinlich" ist. (Wobei das eigentlich auch schon für die Trümmerschäden im Inneren gilt, aber die Wirkung der Kollision in Bezug auf Trümmer ist mehr oder weniger immer noch für jeden "anschaulich nachvollziehbar", auch wenn sie dies nicht mehr auf das Ausmaß der Schäden bezieht..)

Das bedeutet logischerweise, dass bei der Aufklärung der Vorgänge im Gebäude die rechnergestützte Modellierung mindestens sinnvoll, wenn nicht notwendig ist. Genau das wurde bekanntermaßen ja auch gemacht.

Worüber ich zunächst gestolpert bin, war übrigens der fett ausgebreitete Abgleich zwischen Modell und Beobachtung. Mir kam das zunächst ein bisschen wie "dicke Hose" vor, aber wenn man durch die weiteren Teile der Modellrechnungen blättert, wird schnell klar, dass das nicht dicke Hose war, sondern dass es fast wie eine Verteidigung wirkt. Im folgenden Verlauf der Rekonstruktion schaffen es die Modelle immer weniger, valide Erklärungen zu liefern. Es werden verschiedene Varianten gerechnet (Grad der Schäden durch die Trümmer, verschiedene Brandverläufe usw.), aber wenn ich das richtig gelesen habe (Ich habe selbst die Zusammenfassungen nur überflogen.*), schaffen es die Modelle nicht, die Vorgänge richtig abzubilden. Dieser Umstand und dessen Offenlegung ist übrigens mE für die Bewertung der Kritik des Reports von Relevanz.

*Ich könnte mich auch wirklich ernsthaft durch die Reports lesen und inzwischen bin ich sicher, dass ich recht gut erfassen würde, was das NIST da alles sagen will. Natürlich kann ich nicht die ganzen Rechnungen und Modellierungen nachvollziehen, wohl aber Methoden und die Gründe für deren Anwendung und vllt könnte ich die Vorgehensweise sogar bewerten, aber ich denke dafür bin ich zu wenig Bauing und Mathematiker und Informatiker. Jedenfalls schätze ich mal, dass ich für ein auf meinem Niveau ernsthaftes Lesen nebst Analyse sicher drei Monate brauchen würde. Falls mich jemand dafür bezahlen will, könnte ich mir das aber überlegen... ; )


Hier ist jedenfalls mal ein Bild, das die Modellüberprüfung gegenüber den Beobachtungen zeigt:



https://tsapps.nist.gov/publication/get_pdf.cfm?pub_id=101012 Seite cviii


Und ab hier wird es dann spekulativer. Es wurden drei Varianten gerechtet und graphisch aufbereitet. Hier ein Beispiel aus Kapitel 7 (Seite 76) - die mittlere Variante, verbunden mit einer Durchblätterempfehlung. (Übrigens werden auch die 3D-Modelle von Haus und Flugzeug erklärt - wirklich interessant und für den einen oder anderen auch lehrreich.)




Und hier die vermutete Kerosinverteilung für dieselbe Variante:




Hier noch ein anschaulicher Vergleich: Während meiner Armee-Zeit habe ich mit dem Kaliber 7,62 x 51 geschossen. Die Mündungsenergie des Geschosses liegt bei 2.000 Joule, die von der üblichen Pistolenmunition 9 x 19 liegt in einer Größenordnung von 450 Joule. Wenn man das auf die Energie des Kerosins übertragen wollte, kommt man auf ein gutes Schnapsglas für die Pistole und 100 ml für die Energie eines Gewehrs. Klar, ein Geschoss verhält sich anders als eine Flüssigkeit, aber ich würde mal annehmen, dass ein Treffer mit sagen wir 200 ml Kerosin sehr wahrscheinlich tödlich war.

Nun ist ein Haus kein Mensch und etwas stabiler dürfte es auch sein, aber es waren ja auch nicht allein die mechanischen Kollisionsschäden, die die Türme zum Einsturz brachten.
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Beitrag(#2226108) Verfasst am: 24.09.2020, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mobienne hat folgendes geschrieben:

So wie ich das verstehe, ist damit (dass Asbest auch zu den Mineralfasern gehört) aber nicht gesagt, dass in diesem betreffenden Spritzputz auch Asbest drin war, oder eben andere Mineralfasern. Du schreibst selbst im o.a. Beitrag, dass im Report keine Spezifikation angegeben war. Kann, muss nicht. Es gibt Gebäude aus den 60ern, da ist in einem Trakt Asbest im Putz oder Gussasphalt, im nächsten Trakt aber nicht (gleicher Bauabschnitt). Asbest war in den Türmen allerdings in irgendwelchen Baustoffen/-teilen/-materialien sicher vorhanden.

Auf eine „heutige, allgemeine Frage“, eigentlich ohne direkten Bezug zur Diskussion, was eine Brandschutzbeschichtung/Spritzputz auf Stahlträgern ist, ohne weitere Erläuterung aufzufordern, nach Asbest und WTC zu googeln, ist schon ein überraschender Output, zumal es meinem Verständnis nach nicht gesichert ist, dass Asbest auch in dem Spritzputz war und die genauen Inhaltsstoffe (Mineralfaser bleibt Mineralfaser, wie „giftig“ auch immer) auch nichts direkt mit dem Sachverhalt/Funktion/Wirkungsweise an sich zu tun haben.

Edit: Zwei Worte zur besseren Erklärung eingefüht. Edit dazu eingefügt.

Asbest ist rein aus Umweltschutzgründen zu einem Reizwort geworden.

Du hast wohl recht, dass das für unsere Diskussion hier eher irrelevant ist, ich habe auch noch nichts davon gehört, dass asbestfreie Produkte so viel schlechter performen würden.
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Beitrag(#2226115) Verfasst am: 24.09.2020, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mobienne hat folgendes geschrieben:

So wie ich das verstehe, ist damit (dass Asbest auch zu den Mineralfasern gehört) aber nicht gesagt, dass in diesem betreffenden Spritzputz auch Asbest drin war, oder eben andere Mineralfasern. Du schreibst selbst im o.a. Beitrag, dass im Report keine Spezifikation angegeben war. Kann, muss nicht. Es gibt Gebäude aus den 60ern, da ist in einem Trakt Asbest im Putz oder Gussasphalt, im nächsten Trakt aber nicht (gleicher Bauabschnitt). Asbest war in den Türmen allerdings in irgendwelchen Baustoffen/-teilen/-materialien sicher vorhanden.

Auf eine „heutige, allgemeine Frage“, eigentlich ohne direkten Bezug zur Diskussion, was eine Brandschutzbeschichtung/Spritzputz auf Stahlträgern ist, ohne weitere Erläuterung aufzufordern, nach Asbest und WTC zu googeln, ist schon ein überraschender Output, zumal es meinem Verständnis nach nicht gesichert ist, dass Asbest auch in dem Spritzputz war und die genauen Inhaltsstoffe (Mineralfaser bleibt Mineralfaser, wie „giftig“ auch immer) auch nichts direkt mit dem Sachverhalt/Funktion/Wirkungsweise an sich zu tun haben.

Edit: Zwei Worte zur besseren Erklärung eingefüht. Edit dazu eingefügt.

Asbest ist rein aus Umweltschutzgründen zu einem Reizwort geworden.

Du hast wohl recht, dass das für unsere Diskussion hier eher irrelevant ist, ich habe auch noch nichts davon gehört, dass asbestfreie Produkte so viel schlechter performen würden.

"Asbest" hatte ich hier eingeworfen um zu zeigen das dort beim Bau damals übliche Mittel verwendet wurden, bis zum Verbot.

Das man für die Nutzflächenträger dünneren Stahl verwendet, der zwar das Gewicht tragen aber mit grösseren länger anhaltenden Feuern ein Problem bekommt, mag günstiger und irgendwie auch pfiffig sein.
Stattdessen massivere Stahlträger zu nehmen die nicht dieses Feuerproblem haben würde wohl viel Gewicht und Mehrkosten bedeuten, der innere und äussere Turm müssten dieses Gewicht zusätzlich tragen und deshalb vielleicht noch stärker gebaut werden.
Nur sollte man m.E. trennen zwischen Feuer+Nutzflächenträger und den massigen tragenden Stahlsäulen.
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