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Mathematische Wahrscheinlichkeit für Leben
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#285518) Verfasst am: 14.04.2005, 05:17    Titel: Mathematische Wahrscheinlichkeit für Leben Antworten mit Zitat

immer wieder bekommt man in veröffentlichungen von kreationisten extrem hohe zahlen präsentiert, wie wenig wahrscheinlich es ist, daß durch zufall eine lebende zelle entsteht.

ich habe mich mit den dahinterstehenden rechnungen (sofern es sich nicht um erfundene zahlen handelt) nicht eingehender befasst, aber eigentlich sollte die chance doch 1:2 stehen, oder denke ich da verkehrt?

es gibt leben, also ist die entstehung von leben möglich, es wäre aber auch möglich gewesen, daß sich kein leben entwickelt. mehr braucht es doch eigentlich nicht zur berechnung der wahrscheinlichkeit, oder? Am Kopf kratzen


gwarpy
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Quoth
the Raven: Nevermore!



Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 120

Beitrag(#285519) Verfasst am: 14.04.2005, 06:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zumal die Größe der Wahrscheinlichkeit aus unserer Warte relativ egal ist. Wenn sie noch so klein ist - es ist geschehen. In einem von vielen eventuell möglichen Universen.

Oder sehe ich da etwas falsch?
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#285531) Verfasst am: 14.04.2005, 08:20    Titel: Re: Mathematische Wahrscheinlichkeit für Leben Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
immer wieder bekommt man in veröffentlichungen von kreationisten extrem hohe zahlen präsentiert, wie wenig wahrscheinlich es ist, daß durch zufall eine lebende zelle entsteht.

ich habe mich mit den dahinterstehenden rechnungen (sofern es sich nicht um erfundene zahlen handelt) nicht eingehender befasst, aber eigentlich sollte die chance doch 1:2 stehen, oder denke ich da verkehrt?

es gibt leben, also ist die entstehung von leben möglich, es wäre aber auch möglich gewesen, daß sich kein leben entwickelt. mehr braucht es doch eigentlich nicht zur berechnung der wahrscheinlichkeit, oder? Am Kopf kratzen


gwarpy



wende die methode doch nächstes mal an, wenn in deinem dorf einer grösser im lotto gewinnt Lachen
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#285532) Verfasst am: 14.04.2005, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

Die Argumentation der Kreationisten geht so: "Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Leben zufällig entsteht. Also müssen wir eine andere Entstehungsart in Betracht ziehen. Zum Beispiel Gott." Smilie

Zu "extrem unwahrscheinlich": Sie stellen sich das eben so vor: DNA, die zB auch nur für ein einziges Gen codiert, ist eine lange Abfolge von Aminosäuren (A,C,G,T). Die Chance, dass sich die Folge AACTGGTCT bildet, ist also (falls alle Aminosäuren gleich wahrscheinlich angebaut werden) (1/4)^9, das sind bereits nur noch 0.000038%... also sehr unwahrscheinlich. Der Mensch besteht aber aus Millionen von Basenpaaren, die Wahrscheinlichkeit, berechnet nach dem gleichen Muster (1/4)^n, wobei n ~ 1 Million, wird dann natürlich unglaublich klein.

Diese Überlegung ist falsch.

Sie berechnet die Wahrscheinlichkeit, dass das Genom eines Menschen sich vollständig und spontan aus einer Suppe aus A,C,G,T bildet - und die ist natürlich wirklich winzig.

In Wirklichkeit aber fand ja bekanntlich eine Evolution statt: auf dieses Beispiel bezogen (und damit biologisch nicht unbedingt korrekt, jedoch sinngemäss), existierte zunächst die Abfolge AAC (deren Wahrscheinlichkeit auf spontane Bildung ist mit 1.5% sehr hoch), doch nur diejenigen Lebewesen, die daran ein "T" anhängten, überlebten (bzw. sie überlebten häufiger als der Durchschnitt). Mit der Zeit fand also eine Erweiterung dieses Abschnitts auf AACT statt. Während der weiteren Evolution werden nun weitere Stücke angefügt, wobei zB AACTG sinnvoll ist, AACTT und AACTA nichts bewirken und AACTC zum Tod führt - und wieder wurde eine weitere Base zugefügt. Und so weiter.

Die Entstehung von Leben gleicht also nicht "einem Tornado, der über einen Schrottplatz fegt und einen Jumbo Jet zurücklässt", wie das manchmal populistisch behauptet wird, sondern vielmehr der langsamen Fertigung eines Jumbo Jets in der Montagehalle, wobei der Jumbo unzählige Male auf beliebig falsche Weise zusammengesetzt wird, jedoch nur abhebt, wenn alles zusammenpasst.
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http://www.planeten.ch - Acht und mehr Planeten
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#285549) Verfasst am: 14.04.2005, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Noch viel schlimmer, die Kreationisten rechnen eigentlich aus, wir groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass das genom eines bestimmten menschen spontan entsteht.
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lupus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#285575) Verfasst am: 14.04.2005, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Die Argumentation der Kreationisten geht so: "Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Leben zufällig entsteht. Also müssen wir eine andere Entstehungsart in Betracht ziehen. Zum Beispiel Gott." Smilie
Wobei man sie dann fragen sollte, nach welchen Kriterien sie die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass

a) Gott entsteht,
b) Gott auf den Gedanken kommt, Leben zu schaffen.

Erst dann könnte man die Wahrscheinlichkeit einer göttlichen Schöpfung mit der Wahrscheinlichkeit des zufälligen Entstehens von Leben vergleichen.

Außerdem haben selbst Wissenschaftler, die sich mit der Frage beschäftigt haben, nur sehr vage Vorstellungen davon, welche Voraussetzungen für das Entstehen irgendeiner Art von Leben (was ist das eigentlich?) erforderlich sind. Wüsste man das, wäre noch zu eruieren, wie oft diese Voraussetzungen im Universum zusammentreffen (von der Möglichkeit der Existenz verschiedener Universen ganz abgesehen). Auch da sind wir noch sehr unwissend.
Allerdings ist das Universum so riesig, dass selbst ein Zusammentreffen von Umständen, das z.B. in unserem Sonnensystem äußerst unwahrscheinlich ist, insgesamt gesehen oft sehr wahrscheinlich sein wird: Selbst wenn ich spiele ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich nächste Woche im Lotto das große Los gewinne; dass aber irgendwer das große Los gewinnt, ist sehr wahrscheinlich.
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They all err — Moslems, Jews,
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#285583) Verfasst am: 14.04.2005, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schmeißt einen Teller auf den Boden und berechnet die Wahrscheinlichkeit, dass die Scherben zufällig genau so leigen, wie sie liegen. Die ist auch nicht größer. Trotzdem liegen sie. Und zwar zufällig. Die Leute blenden schlicht und einfach die Möglichkeit aus, dass es eben auch genausogut völlig anders aussehen könnte.

Die Wahrscheinlchkeit, dass gerade Menschen entstehen, mag gerig sein - entscheidend ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas entsteht. Dass dieses etwas dann irgendwie aussieht, hat eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, nämlich ungefähr 1. MaW: Die Leute stecken genau das hinein, was sie hinterher herausbekommen, nämlich dass bereits a priori das Ergebnis bestimmt gewesen sei. War es aber nicht. Genauso hätte was anders entstehen können, was a priori genauso unwahrscheinlich war.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#285651) Verfasst am: 14.04.2005, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch was schönes zum Thema mathematische Wahrscheinlichkeit und religiöse Überzeugungen:

In seinem Buch "Gorbachev! Has the Real Antichrist Come?" kommt Rober Faid zu dem Ergebnis, dass Mikhail Gorbachov mit einer Wahrscheinlichkeit von 8,606,091,751,882:1 der Antichrist, wie er in der Johannesoffenbarung beschrieben wird, ist.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#285654) Verfasst am: 14.04.2005, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendein Mathematiker hat auch errechnet, dass nur jeder millionste Katholik in den Himmel kommt. Lachen
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Lars
unregistrierter User



Anmeldungsdatum: 23.05.2004
Beiträge: 240
Wohnort: Berlin

Beitrag(#285668) Verfasst am: 14.04.2005, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Evolution (dh. Mutation und Selektion) kann ja erst einsetzen, wenn bereits eine zur Selbstreplikation fähige Einheit vorhanden ist. Für die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines solchen Protobionten spielt biologische Evolution also noch keine Rolle.

Aber auch schon für die Bildung einer ersten solchen zur Selbstreplikation fähige Einheit kommen Kreationisten auf so verschwindend kleine Wahrscheinlichkeiten, dass die spontane Entstehung von Leben unmöglich erscheint.

Im allgemeinen machen sie bei ihren Berechnungen jedoch zwei grundlegende Fehler.

1) Sie rechnen, als ob die Chance für die Bildung verschiedener Makromoleküle gleich gewesen sei. Also bei der Bildung eines Makromoleküls jedes mögliche Monomer mit gleicher Wahrscheinlichkeit an eine eine sich bildende Molekülkette angeknüpft würde. Dies ist Unsinn! Denn erstens kann man davon ausgehen, dass unter natürlichen Bedingungen diese Monomere nicht in gleichen Konzentrationen vorkamen. Und zweitens wäre auch die Affinität der Monomere zu der schon vorhandenen Kette je nach deren Aufbau sehr unterschiedlich.
Damit entstehen einige Kombinationen von Monomeren stark bevorzugt, wärend andere sehr selten bleiben.
Tatsächlich scheinen seriöse Abschätzungen dieser Häufigkeiten aber zu zeigen, dass das irdische Leben aus den eher wahrscheinlicheren Makromolekülen entstanden ist. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für die spontane Lebensentstehung allein schon drastisch. Der zweite Fehler ist jedoch bei weitem noch schlimmer:

2) Sie rechnen, als ob unter den tatsächlich zahllosen Kombinationsmöglichkeiten nur ein einziges System zur Selbstreplikation fähig gewesen wäre, nämlich das dass dann das evolutionäre Rennen gewonnen hat und von dem die heutigen Lebewesen abstammen.
Für diese Annahme gibt es aber überhaupt keinen Grund. Im Gegenteil, die Möglichkeiten heutigen Lebens zB. mit verschiedenen Aminosäuresequenzen Proteine mit gleicher Funktion zu erzeugen, machen die Annahme sehr plausibel, dass eine vergleichsweise große Anzahl von Möglichkeiten zum Leben hätte führen können.
Damit spielt aber die Gesamtzahl der Möglichkeiten gar keine Rolle mehr, sondern nur noch die Anteil der "Treffer" an diesen Möglichkeiten.

Vor kurzem ist mir beispielsweise eine Abschätzung, die beide Fehler vermeidet über den Weg gelaufen (F.R. Krueger und J.Kissel: Biogenesis by Cometary Grains Thermodynamic Aspects of Self-Organisation. In: Orign of Life and Evolution of the Biosphere, Bd. 19, S.87 (1989) ), nach der die Entstehung von Leben auf Planeten mit flüssigem Wasser praktisch zwangsläufig ist: Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die organischen Bestandteile eines Staubkorns aus einem Kometen beim Kontakt mit Wasser mit einer Wahrscheinlichkeit von 10^-20 zu einem replikationsfähigen System reagieren. Dies scheint wenig. Aber andererseits hätte schon ein einziger Kometeneinschlag auf der frühen Erde rund 10^24 unzerstörte derartige Partikel auf der Erde deponiert.
Dies ergibt pro Kometeneinschlag die Entstehung von 10000 funktionierenden Protobionten, an denen dann die Evolution ansetzen kann.
_________________
1. Mose 6, 5-6:

Und der Mensch sah, daß die Bosheit des Gottes im Himmel groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.
Und es reute den Menschen, daß er den Gott im Himmel gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein.
(leicht aktualisiert)
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#285670) Verfasst am: 14.04.2005, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
In seinem Buch "Gorbachev! Has the Real Antichrist Come?" kommt Rober Faid zu dem Ergebnis, dass Mikhail Gorbachov mit einer Wahrscheinlichkeit von 8,606,091,751,882:1 der Antichrist, wie er in der Johannesoffenbarung beschrieben wird, ist.


Weltbevölkerung derzeit: 6.458.348.470

Also ca. 1300 mal weniger als notwendig wäre, um sichergehen zu können, daß irgendein Mensch der Antichrist wäre .... und damit verdient jemand Geld?

Rasmus.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#285675) Verfasst am: 14.04.2005, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
In seinem Buch "Gorbachev! Has the Real Antichrist Come?" kommt Rober Faid zu dem Ergebnis, dass Mikhail Gorbachov mit einer Wahrscheinlichkeit von 8,606,091,751,882:1 der Antichrist, wie er in der Johannesoffenbarung beschrieben wird, ist.


Weltbevölkerung derzeit: 6.458.348.470

Also ca. 1300 mal weniger als notwendig wäre, um sichergehen zu können, daß irgendein Mensch der Antichrist wäre .... und damit verdient jemand Geld?

Rasmus.


Sicher wär man sich dann noch lange nicht. Nach sechsmaligem Würfeln muss man keine Sechs gewürfelt haben.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#285705) Verfasst am: 14.04.2005, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Savar hat folgendes geschrieben:
Sicher wär man sich dann noch lange nicht. Nach sechsmaligem Würfeln muss man keine Sechs gewürfelt haben.


Stimmt, aber ich wollte das wirklich nicht weiter vertiefen.

Rasmus.
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#285711) Verfasst am: 14.04.2005, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Machen wir es kurz und schmerzlos (Hallo Schmerzlos!):

Auf der HP von Thomas Waschke findet sich ein sehr schöner und ausführlicher Artikel über ID. Den öffnen, auf Übersicht gehen und den "Exkurs: Wahrscheinlichkeit" wählen.
Da findet sich dann etwas über Ein- und Mehrgenerationensysteme, welches die hier angesprochene Problematik gut behandelt.

Martin Neukamm hat auf seiner HP auch wichtiges dazu zu sagen.

Und was da dann zusammenkommt, läßt Kreationisten und IDologen verzweifeln Smilie.
Unübertroffene HPs - bislang unwiderlegte Argumente!
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#285798) Verfasst am: 14.04.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Die Argumentation der Kreationisten geht so: "Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Leben zufällig entsteht. Also müssen wir eine andere Entstehungsart in Betracht ziehen. Zum Beispiel Gott." Smilie

Zu "extrem unwahrscheinlich": Sie stellen sich das eben so vor: DNA, die zB auch nur für ein einziges Gen codiert, ist eine lange Abfolge von Aminosäuren (A,C,G,T). Die Chance, dass sich die Folge AACTGGTCT bildet, ist also (falls alle Aminosäuren gleich wahrscheinlich angebaut werden) (1/4)^9, das sind bereits nur noch 0.000038%... also sehr unwahrscheinlich. Der Mensch besteht aber aus Millionen von Basenpaaren, die Wahrscheinlichkeit, berechnet nach dem gleichen Muster (1/4)^n, wobei n ~ 1 Million, wird dann natürlich unglaublich klein.

Diese Überlegung ist falsch.

Sie berechnet die Wahrscheinlichkeit, dass das Genom eines Menschen sich vollständig und spontan aus einer Suppe aus A,C,G,T bildet - und die ist natürlich wirklich winzig.

In Wirklichkeit aber fand ja bekanntlich eine Evolution statt: auf dieses Beispiel bezogen (und damit biologisch nicht unbedingt korrekt, jedoch sinngemäss), existierte zunächst die Abfolge AAC (deren Wahrscheinlichkeit auf spontane Bildung ist mit 1.5% sehr hoch), doch nur diejenigen Lebewesen, die daran ein "T" anhängten, überlebten (bzw. sie überlebten häufiger als der Durchschnitt). Mit der Zeit fand also eine Erweiterung dieses Abschnitts auf AACT statt. Während der weiteren Evolution werden nun weitere Stücke angefügt, wobei zB AACTG sinnvoll ist, AACTT und AACTA nichts bewirken und AACTC zum Tod führt - und wieder wurde eine weitere Base zugefügt. Und so weiter.


Gute Darstellung! Daumen hoch!

Zu der Wahrscheinlichkeitsberechnung des zufälligen Entstehens von Leben:

Man muss noch einige Faktoren berücksichtigen: Die Zeit, die vorhandene Menge der Materie, die Arten der Materien und so weiter.

Wenn man in den Dimensionen des Universums denkt, dann ist sowohl die Menge, als auch die Zeit enorm.

Allein schon die potentielle Biomasse in der irdischen "Ursuppe" war von enormen Ausmaß. Chemische Prozesse kommen ständig vor, ständig zerfallen Bindungen, Atome und Strukturen und es entstehen neue. Kohlenstoff und Wasser gab es auf der Erde vor der Entstehung des Lebens massenweise. Diese beiden Materien sind auch die absolute Voraussetzung für die Entstehung des irdischen Lebens, wobei noch nichteinmal ausgeschlossen ist, dass es Leben geben kann, welches auf einer völlig anderen materiellen Basis beruht und gar kein Wasser, sondern statt dessen anderen Stoff zum Leben braucht.

Auf der Erde kommen die verschiedensten chemischen Stoffe vor und es fanden schon unzählige chemische Prozesse noch lange vor der Entstehung der ersten Lebewesen statt. Chemische Prozesse stellen häufig auch die skurrilsten Materien her, wie Eiweis. Es bedarf keiner biologischen Tätigkeit damit Eiweis entsteht und zwar in solchen Mengen, dass eine gigantische Menge aus Zellen hätte entstehen können, was schließlich auch geschah.

Zitat:
Die Entstehung von Leben gleicht also nicht "einem Tornado, der über einen Schrottplatz fegt und einen Jumbo Jet zurücklässt", wie das manchmal populistisch behauptet wird, sondern vielmehr der langsamen Fertigung eines Jumbo Jets in der Montagehalle, wobei der Jumbo unzählige Male auf beliebig falsche Weise zusammengesetzt wird, jedoch nur abhebt, wenn alles zusammenpasst.


Mit diesem stumpfen "Argument" haben sich die konservativsten User in kath.de an die Meinung Felsenfest geklammert, dass Gott alles erschaffen hätte. Pillepalle Argh

Geistig sind manche dem Glauben, dass die Erde eine Scheibe war, gar nicht mal so weit entfernt.
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RdC
Zyniker



Anmeldungsdatum: 25.11.2004
Beiträge: 740

Beitrag(#286052) Verfasst am: 15.04.2005, 21:42    Titel: Re: Mathematische Wahrscheinlichkeit für Leben Antworten mit Zitat

gwarpy hat folgendes geschrieben:
immer wieder bekommt man in veröffentlichungen von kreationisten extrem hohe zahlen präsentiert, wie wenig wahrscheinlich es ist, daß durch zufall eine lebende zelle entsteht.

ich habe mich mit den dahinterstehenden rechnungen (sofern es sich nicht um erfundene zahlen handelt) nicht eingehender befasst, aber eigentlich sollte die chance doch 1:2 stehen, oder denke ich da verkehrt?

es gibt leben, also ist die entstehung von leben möglich, es wäre aber auch möglich gewesen, daß sich kein leben entwickelt. mehr braucht es doch eigentlich nicht zur berechnung der wahrscheinlichkeit, oder? Am Kopf kratzen


Da wir ja zweifelsohne leben haben wir schon mal ein start beeinflußtes Resultat.

Wenn du nur Lottogewinner in die Statistik einbeziehst, dann bekommst du 100% als Chance für den Lottogewinn heraus.

Es ist möglich, dass Leben genauso unwahrscheinlich ist wie ein Lottogewinn.

(Die Tatsache, dass das Erde-Mond System extrem ungewöhnlich ist (der Mond ist viel zu groß) und der Mond z.B. starke Schwankungen bei der Erdachse verhindert, würde darauf hindeuten, dass zumindest höheres Leben sehr selten ist. - Die Chance dass ein Planet einen im Vergleich zu sich selbst so großen Planeten hat, ist einfach sehr gering.

Aber es ist genauso möglich, dass es in fast jeden Planetensystem vorkommt.

Schließlich könnte die ganze Mond-Geschichte ja auch nur ein Zufall sein und das Leben hätte auch ohne ihn entstehen können.

Erfahren werden wir es wohl erst dann wenn wir viele Planetensysteme studieren und statistische Schlußfolgerungen ziehen können.
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RdC
Zyniker



Anmeldungsdatum: 25.11.2004
Beiträge: 740

Beitrag(#286057) Verfasst am: 15.04.2005, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Kohlenstoff und Wasser gab es auf der Erde vor der Entstehung des Lebens massenweise. Diese beiden Materien sind auch die absolute Voraussetzung für die Entstehung des irdischen Lebens, wobei noch nichteinmal ausgeschlossen ist, dass es Leben geben kann, welches auf einer völlig anderen materiellen Basis beruht und gar kein Wasser, sondern statt dessen anderen Stoff zum Leben braucht.


Also das halte ich aber für ausgeschlossen.

Einfach weil die organische Chemie (also Kohlenstoffverbindungen) einfach ein zig-faches an verschiedenen Verbindungen bietet als die anorganische Chemie also *alle* nicht-Kohlenstoffverbindungen *zusammen*.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#286067) Verfasst am: 15.04.2005, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

RdC hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Kohlenstoff und Wasser gab es auf der Erde vor der Entstehung des Lebens massenweise. Diese beiden Materien sind auch die absolute Voraussetzung für die Entstehung des irdischen Lebens, wobei noch nichteinmal ausgeschlossen ist, dass es Leben geben kann, welches auf einer völlig anderen materiellen Basis beruht und gar kein Wasser, sondern statt dessen anderen Stoff zum Leben braucht.


Also das halte ich aber für ausgeschlossen.

Einfach weil die organische Chemie (also Kohlenstoffverbindungen) einfach ein zig-faches an verschiedenen Verbindungen bietet als die anorganische Chemie also *alle* nicht-Kohlenstoffverbindungen *zusammen*.


Also das ist eine schon sehr gewagte Aussage: Warum sollen Verbindungen bei denen Kohlenstoff dabei ist um ein Vielfaches vielfältiger sein, als alle anderen Verbindungen zusammen, wo es doch hunderte von anderen Elementen gibt, die widerum unzählige Eigenschaften, Ladungen, Isotope und schließlich auch chemische Verbindungen hervorbringen?

Warum sollte Kohlenstoff in dieser Hinsicht aussergewöhnlich sein?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#286075) Verfasst am: 15.04.2005, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
RdC hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Kohlenstoff und Wasser gab es auf der Erde vor der Entstehung des Lebens massenweise. Diese beiden Materien sind auch die absolute Voraussetzung für die Entstehung des irdischen Lebens, wobei noch nichteinmal ausgeschlossen ist, dass es Leben geben kann, welches auf einer völlig anderen materiellen Basis beruht und gar kein Wasser, sondern statt dessen anderen Stoff zum Leben braucht.


Also das halte ich aber für ausgeschlossen.

Einfach weil die organische Chemie (also Kohlenstoffverbindungen) einfach ein zig-faches an verschiedenen Verbindungen bietet als die anorganische Chemie also *alle* nicht-Kohlenstoffverbindungen *zusammen*.


Also das ist eine schon sehr gewagte Aussage: Warum sollen Verbindungen bei denen Kohlenstoff dabei ist um ein Vielfaches vielfältiger sein, als alle anderen Verbindungen zusammen, wo es doch hunderte von anderen Elementen gibt, die widerum unzählige Eigenschaften, Ladungen, Isotope und schließlich auch chemische Verbindungen hervorbringen?

Warum sollte Kohlenstoff in dieser Hinsicht aussergewöhnlich sein?
Das was RdC sagt ist einfach Fakt. Ich, der ich kurz vor meinem Chemievordiplom stehe zwinkern kann dir das bestätigen.

Wichtig ist erstmal, dass Kohlenstoff vierbindig ist. Das ist schon eine sehr hohe Wertigkeit.
Außerdem kann Kohlenstoff mit sich selbst sehr lange Ketten bilden. Man kann locker ne Sauerstoffkette aufmalen.


[O-O-O-O-O-O-O-O-O-O]

Sowas ist aber nicht stabil. Kohlenstoffe können hingegen beliebig lange Ketten bilden und auch noch viele Abzweigungen enthalten.

Schon Dekan, das im Vergleich zu anderen organischen Molekülen sehr klein ist kann 75 verschiedene Isomere bilden. Und das besteht nur aus H und C wenn man dann noch Stickstoff und Sauerstoff dazu packt erhöhen sich die Kombinationsmöglichkeiten noch stärker.

Wenn du n Molekül mit mehr als 20 Atomen hast ist es so gut wie immer organisch.

Jetzt krieg ich bestimmt gleich mehrere Ausnahmen um die Ohren geworfen, aber eigentlich sollte das schon stimmen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#286097) Verfasst am: 15.04.2005, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Ich, der ich kurz vor meinem Chemievordiplom stehe zwinkern kann dir das bestätigen.


Du bist doch Erstsemester, oder nicht??

Hä?

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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#286098) Verfasst am: 15.04.2005, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Ich, der ich kurz vor meinem Chemievordiplom stehe zwinkern kann dir das bestätigen.


Du bist doch Erstsemester, oder nicht??

Hä?

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Nein, vor einigen Tagen hat das 2. Semester begonnen.
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#286115) Verfasst am: 15.04.2005, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi narziss!

narziss hat folgendes geschrieben:
Wenn du n Molekül mit mehr als 20 Atomen hast ist es so gut wie immer organisch.

Jetzt krieg ich bestimmt gleich mehrere Ausnahmen um die Ohren geworfen, aber eigentlich sollte das schon stimmen.


Na klar ... . Mr. Green Mr. Green Mr. Green

Hier als anorganischer Rekord das Igelmolekül aus Bielefeld: Ein Polymolybdat-Cluster bestehend aus insgesamt rund 2000 Atomen:





Cheers,

Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#286120) Verfasst am: 16.04.2005, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

1.
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Noch viel schlimmer, die Kreationisten rechnen eigentlich aus, wir groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass das genom eines bestimmten menschen spontan entsteht.


Von den "Evolutionisten" hat ja wohl auch nie jemand behauptet, daß der Mensch spontan entstanden sei, oder? IMHR erzählen die Kreationisten ja selbst, daß die kleinste lebensfähige Gensequenz (wie auch immer die das ausgerechnet haben wollen?!) 438 Basispaare braucht, also warum nicht da anfangen?

Circa eine Milliarde Jahre Zeit, einen Planeten, der während dieser Zeit großenteils von Eis bedeckt ist, das ja der "Motor" der Evolution gewesen sein soll. Dazu noch die o.g. Erkenntnis, daß nicht alle Sequenzen gleicher Länge gleich wahrscheinlich sein dürften, sondern sich bestimmte Basen vielleicht mit bestimmten anderen besonders gerne zu bestimmten Aminosäuren kombinieren, ... .

2.
narziss hat folgendes geschrieben:
...Chemievordiplom...


Also doch jetzt die böse "Chymie", oder halt nur als "Chemie für Physiker"?
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#286138) Verfasst am: 16.04.2005, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
1.
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Noch viel schlimmer, die Kreationisten rechnen eigentlich aus, wir groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass das genom eines bestimmten menschen spontan entsteht.


Von den "Evolutionisten" hat ja wohl auch nie jemand behauptet, daß der Mensch spontan entstanden sei, oder? IMHR erzählen die Kreationisten ja selbst, daß die kleinste lebensfähige Gensequenz (wie auch immer die das ausgerechnet haben wollen?!) 438 Basispaare braucht, also warum nicht da anfangen?

Also, dass Menschen spontan entstehen behaupten wohl wirklich nur die Kreationisten...
(Obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür auch nicht ganz bei 0 liegt. Sehr glücklich )

Quoth hat folgendes geschrieben:
Zumal die Größe der Wahrscheinlichkeit aus unserer Warte relativ egal ist. Wenn sie noch so klein ist - es ist geschehen. In einem von vielen eventuell möglichen Universen.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Ja, denn bekanntlich existiert sowieso kein Leben im Universum und jeder, der einem über den Weg läuft, ist nur das Produkt einer gestörten Fantasie. zwinkern
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Critic
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Beitrag(#286141) Verfasst am: 16.04.2005, 03:08    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht kann man auch über den Begriff der Wahrscheinlichkeit aus rein philosophischer Sicht nichts aussagen: denn schließlich ist die Wahrscheinlichkeit, daß Leben existiert, unter der Annahme, daß man selbst lebt, gleich 1, ansonsten (und vielleicht auch hier?) aber gar nicht definiert, da es in einem Universum, in dem kein Leben existiert, auch niemanden gäbe, der die Frage nach der Wahrscheinlichkeit des Lebens dort stellen könnte. zwinkern
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Darwin Upheaval
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Beitrag(#286179) Verfasst am: 16.04.2005, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wenn du n Molekül mit mehr als 20 Atomen hast ist es so gut wie immer organisch. Jetzt krieg ich bestimmt gleich mehrere Ausnahmen um die Ohren geworfen, aber eigentlich sollte das schon stimmen.


Aus welchem Chemiker-Kalender hast Du denn diese Weisheit? Den muß ich gleich abbestellen...Mr. Green

Schade um die ganze Silicatchemie, die Borane, Heteropolyanionen, Isopolybasen, Polyphosphazene (bestehend aus bis zu 20.000 und mehr Monomeren) und vieles andere... Alles nur "Ausnahmen"?

Am Kopf kratzen

Grüße

Martin
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#286197) Verfasst am: 16.04.2005, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Shiningthrough,

shiningthrough hat folgendes geschrieben:
Machen wir es kurz und schmerzlos (Hallo Schmerzlos!):

Auf der HP von Thomas Waschke findet sich ein sehr schöner und ausführlicher Artikel über ID. Den öffnen, auf Übersicht gehen und den "Exkurs: Wahrscheinlichkeit" wählen.
Da findet sich dann etwas über Ein- und Mehrgenerationensysteme, welches die hier angesprochene Problematik gut behandelt.

Martin Neukamm hat auf seiner HP auch wichtiges dazu zu sagen.

Und was da dann zusammenkommt, läßt Kreationisten und IDologen verzweifeln Smilie.
Unübertroffene HPs - bislang unwiderlegte Argumente!


Ups... danke für den Blumen Verlegen

BTW, falls Dich meine neueste Arbeit interessiert:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=5471&start=146

Grüße

Martin
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Spock
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Beitrag(#286673) Verfasst am: 18.04.2005, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob ich hier damals auch dieses Posting veröffentlicht habe, in dem ich einen Artikel aus einer neuen GEO-Sonderheftreihe zusammengefasst habe, in dem genau die chemischen Vorgänge gezeigt wurden, die bei der Entstehung der Erde von Statten gingen. Demnach ist es definitiv nicht sehr unwahrscheinlich, dass Leben entsteht.
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vanitas
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Beitrag(#286788) Verfasst am: 18.04.2005, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es auch überhaupt müssig die Wahrscheinlichkeit von etwas auszurechnen, das man noch nicht einmal verstanden hat. Wir haben so ziemlich wenig Schimmer wie das Leben enstanden ist und trotz guter Theorien zu einzelnen Punkten existiert kein wirkliches Gesamtkonzept (kann es aufgrund der "Datenlage" auch kaum). Wir wissen auch nicht wie Leben überhaupt enstehen könnte, welche Formen also denkbar sind. Wer solche Rechnungen überhaupt anstellt, ist wohl im Fach Biologie eher eine Niete. Gleiches gilt wohl auch für die Mathematik.
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Darwin Upheaval
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Beitrag(#286794) Verfasst am: 18.04.2005, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Vanitas,

vanitas hat folgendes geschrieben:
Ich finde es auch überhaupt müssig die Wahrscheinlichkeit von etwas auszurechnen, das man noch nicht einmal verstanden hat. Wir haben so ziemlich wenig Schimmer wie das Leben enstanden ist und trotz guter Theorien zu einzelnen Punkten existiert kein wirkliches Gesamtkonzept (kann es aufgrund der "Datenlage" auch kaum). Wir wissen auch nicht wie Leben überhaupt enstehen könnte, welche Formen also denkbar sind. Wer solche Rechnungen überhaupt anstellt, ist wohl im Fach Biologie eher eine Niete.


Au weia, laß' das bloß unsere biologischen Fachvertreter des Kreationismus nicht hören Geschockt
Aber es stimmt schon. Überaus treffend hat das schon Manfred Eigen auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Wer heute behauptet, das Problem des Ursprungs des Lebens auf unserem Planeten sei gelöst, sagt mehr, als er wissen kann. Doch um wieviel mehr müßte der wissen, der die Gegenbehauptung aufstellt und uns einreden will, daß Leben auf natürliche Weise ... nicht entstehen konnte. Er müßte nicht nur sämliche Bedingungen kennen, unter denen Leben möglicherweise entsteht, er muß auch beweisen, daß gerade diese unter all den möglichen Bedingungen der frühen Erde nicht realisierbar waren.


Eigen, M. (1983): Entstehung des Lebens. Ein Ereignis zwischen naturgesetzlichem Zwang und historischer Einzigartigkeit. Natur 2 (3), 8-77 (69)

Nur gebracht hat's nix. Vollmert, dem diese Zeilen gewidmet waren, hat sie vielmehr zum Anlaß genommen, um erst recht mit seinen Zahlenorgien durchzustarten...

Grüße

Martin
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