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Deutsche Waffen nach China?

 
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Dietrich Stahlbaum
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Anmeldungsdatum: 23.05.2004
Beiträge: 31
Wohnort: Recklinghausen NRW

Beitrag(#147133) Verfasst am: 08.07.2004, 13:26    Titel: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Eine kleine Meldung – gestern in der Frankfurter Rundschau - sollte Aufsehen erregen, schärfste Proteste hervorrufen; sie tut es nicht. Wahrscheinlich ist sie übersehen worden. Sie kommt ja auch in den meisten Zeitungen gar nicht vor. Worum geht`s? „Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für die Aufhebung des EU-weiten Waffenembargos gegen China ein.“ China habe sich seit der blutigen „Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking verändert“, sagt der Vize-Regierungssprecher. Damit stehe auch die Beendigung des Embargos zur Debatte. Die EU-Minister wollen im September über das Thema sprechen, heißt es weiter. Und: Zahlreiche EU-Länder lehnen eine Aufhebung des Embargos ab: wegen der Menschrechtslage. Einen stört das am wenigsten: Bundeskanzler Schröder. „Vor allem“ sein „Eintreten für die Aufhebung des Embargos stößt“ ja nun doch wenigstens „beim grünen Koalitionspartner auf Widerspruch“.

Erinnern wir uns an seinen letzten Besuch im Reich der Mitte. An den Galaempfang, der ihm und seiner bestens betuchten Begleitung - Wirtschaftsbosse - bereitet worden ist von den mächtigen Oligarchen, Herrscher über 1,3 Mrd. Menschen, Parteidiktatoren, die den Kommunismus predigen und dem Kapitalismus den Weg ebnen. Erinnern wir uns daran, dass im Oktober 1950 kommunistische Truppen in Tibet eingefallen sind, Tibet China einverleibt und das Volk der Tibeter brutal niedergehalten wurde und weiterhin wird. Man schätzt, dass bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben gekommen ist.

China habe sich verändert, sagt ein Regierungssprecher, seit 1989. So? Im Jahre 2000 sind 88% aller Hinrichtungen weltweit in China vollzogen worden, viele davon wegen Delikten, die bei uns mit Bewährungsstrafen geahndet werden. Eine totale Kontrolle über das Volk, über die Völker Chinas verhindert jede geistige, jede kulturelle, jede politische Entwicklung. Die Menschenrechte stehen auf dem Papier, beachtet werden sie nicht. Aber der deutsche Bundeskanzler will Waffen an China verkaufen, deutsche Waffen, und das sind gewiss keine Vorderlader und keine Säbel aus dem Berliner Zeughaus. Ist Schröder von allen guten Geistern verlassen? Oder werden es die Grünen sein, die sich als solche erweisen und ihn von den Mordsgeschäften abhalten können?
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kamelpeitsche
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Anmeldungsdatum: 15.11.2003
Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor

Beitrag(#147298) Verfasst am: 08.07.2004, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Ist Schröder von allen guten Geistern verlassen?


Er ist wohl von gewissen "Geistern" besessen. Erbrechen
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"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Nav
Gast






Beitrag(#147315) Verfasst am: 08.07.2004, 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, daß die Chinesen Europa zumindest eins voraushaben:

Eine ordentliche Religionspolitik.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#147328) Verfasst am: 08.07.2004, 19:09    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Erinnern wir uns daran, dass im Oktober 1950 kommunistische Truppen in Tibet eingefallen sind, Tibet China einverleibt und das Volk der Tibeter brutal niedergehalten wurde und weiterhin wird.

das sehen einige leute so, ja. leider hört man von diesen leuten so gut wie nie stellungnahmen zur lebenswirklichkeit der tibetischen bevölkerung vor einer andernorts besungenen "wiedervereinigung".
es sieht ein wenig so aus, als ob es weniger um die tibetische bevölkerung gehe als um die herrschaft über die tibetische bevölkerung.

Zitat:
Man schätzt, dass bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben gekommen ist.

"man" ist mein lieblingswort. es ist fast immer ein indiz dafür, daß das konkrete, wirkliche subjekt der betreffenden aussage mehr oder weniger bewußt verschleiert werden soll. verschleierung finde ich aber nicht gut.
also - wer stellt diese schätzungen auf?

Zitat:
China habe sich verändert, sagt ein Regierungssprecher, seit 1989. So? Im Jahre 2000 sind 88% aller Hinrichtungen weltweit in China vollzogen worden, viele davon wegen Delikten, die bei uns mit Bewährungsstrafen geahndet werden.

"bei uns" sind so einige sachen in den letzen 100 jahren gelaufen, die in china nicht in 5000 jahren vorgekommen sind.
wer hier von wem lernen könnte, halte ich für diskutabel.

Zitat:
Eine totale Kontrolle über das Volk, über die Völker Chinas verhindert jede geistige, jede kulturelle, jede politische Entwicklung.

machen die dort auch schon hausbesuche bei arbeitslosen und mutmaßlichen schwarzsehern?

Zitat:
Die Menschenrechte stehen auf dem Papier, beachtet werden sie nicht.

im gegensatz zum beschuß der chinesischen botschaft in belgrad während eines völkerrechtswidrigen angriffskrieges?

Zitat:
Aber der deutsche Bundeskanzler will Waffen an China verkaufen, deutsche Waffen,

höre ich da eine betonung auf "deutsche"?

Zitat:
und das sind gewiss keine Vorderlader und keine Säbel aus dem Berliner Zeughaus. Ist Schröder von allen guten Geistern verlassen? Oder werden es die Grünen sein, die sich als solche erweisen und ihn von den Mordsgeschäften abhalten können?


ich mag viele dinge nicht im heutigen china. weder die todesstrafe noch die juristischen verhältnisse. aber das heißt nicht, daß ich mich vor einen karren spannen lasse, dessen kutscher die balken im eigenen auge notorisch übersehen.
ich halte es für scheinheilig, waffenlieferungen an ein land zu verurteilen, das in den letzten jahrhunderten ein außenpolitischer waisenknabe war im vergleich zu jenen globalen hegemonisten, mit denen die deutsche politik - SPD hin, CDU her - hand in hand seit an seit einherschreitet. gegen kurden, gegen palästinenser, gegen inder, gegen indonesier, gegen vietnamesen, gegen nicaraguaner, gegen iraner, gegen irakis, gegen chilenen ...
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#147542) Verfasst am: 08.07.2004, 22:23    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Ist Schröder von allen guten Geistern verlassen?


Nicht von allen, aber von den meisten. zwinkern

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:

Oder werden es die Grünen sein, die sich als solche erweisen und ihn von den Mordsgeschäften abhalten können?


Das bleibt zu hoffen.... obwohl ich habe diesbezüglich wenig Hoffnung.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#147543) Verfasst am: 08.07.2004, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Im übrigen hab ich ja noch die Debatte um eine Verschärfung des Deutschen Waffenexportrechts im Gehörgang. Wie ist das diesbezüglich eigentlich? Ist eine Verschärfung mittlerweile in Kraft? Frage
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Critic
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Beitrag(#148064) Verfasst am: 09.07.2004, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Ich finde, daß die Chinesen Europa zumindest eins voraushaben:

Eine ordentliche Religionspolitik.


Der Gedanke ist gefährlich. Tibet war zwar vor der Eroberung durch die Chinesen ein in mittelalterlichen Strukturen verhaftetes, rückständiges Land. Aber die durch die Chinesen vorangetriebene Modernisierung tut ein übriges dazu, auch die traditionelle Kultur der Tibeter zu zerstören. Und ich habe jedenfalls noch nicht davon gehört, daß buddhistische Kleriker für sich einen Einfluß auf die Gesetzgebung im Staat reklamieren...

Im übrigen hätte ich es wohl ungerne, daß die ersten Raketen, die auf Taiwan einschlagen, aus deutscher Produktion stammen... skeptisch

(Paradoxerweise würden die Deutschen ja dann Waffen sowohl an die eine als auch an die andere Seite liefern - gesetzt den Fall, die USA würden Taiwan nicht opfern, um keinen noch größeren Krieg zu riskieren. Nachdem sie ja schon in Afghanistan und im Irak mit ein paar Stammeskämpfern und eingeschlpepten Terroristen unglaubliche Probleme haben, ist abzusehen, daß ein Krieg gegen China nicht zu gewinnen wäre. Die Einzigen, die das bisher geschafft haben, waren die Vietnamesen... Smilie [Womit wir wieder bei folgender Feststellung wären: Ho Chi Minh hat ursprünglich bei den USA um Unterstützung nachgesucht. War er damals schon Kommunist, dann wäre Vietnam der erste kommunistische Staat gewesen, der mit den USA verbündet gewesen wäre.] Aber ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste.)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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max
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Beitrag(#148070) Verfasst am: 09.07.2004, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Womit wir wieder bei folgender Feststellung wären: Ho Chi Minh hat ursprünglich bei den USA um Unterstützung nachgesucht. War er damals schon Kommunist, dann wäre Vietnam der erste kommunistische Staat gewesen, der mit den USA verbündet gewesen wäre.] Aber ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste.

Meines Wissens war Ho Chi Ming damals schon Kommunist (Stalinist?), als die USA ihn gegen die Japaner und Vichy-Franzosen unterstützten. Und Pol Pot war mit den USA (über China) verbündet, bis er durch eine vietnamesische Invasion gestürzt wurde. Aber zurück zum Thema zwinkern

China ist die heute grösste rechte Diktatur, die die Arbeiterbewegung und jegliche andere Opposition brutal unterdrückt. Eine Belieferung mit Waffen lehne ich deshalb ab. Allerdings sollte man sich auch gegen die Doppelmoral eines Joschka Fischers & Co abgrenzen, der einerseits "moralische" Kriege führt, aber dann doch gerne mit Diktatoren und Kriegsverbrechern (wie die US-Regierung) zusammenarbeitet. Tibet ist aber wohl nicht deshalb ein Verbrechen der chinesischen Politik, weil ein paar alte religiöse Feudalherren entmachtet wurden, sondern weil dort - wie im restlichen China - die Mehrheit der Menschen unterdrückt wird. Bei dieser Unterdrückung ist es auch kein Wunder, dass einzelne Menschen als Reaktion ausgerechnet Zuflucht bei religiösen Spinnern wie der Falong Gong-Sekte, Islamisten oder dem Dalai Lama suchen.
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#286286) Verfasst am: 16.04.2005, 22:22    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Eine kleine Meldung – gestern in der Frankfurter Rundschau - sollte Aufsehen erregen, schärfste Proteste hervorrufen; sie tut es nicht. Wahrscheinlich ist sie übersehen worden. Sie kommt ja auch in den meisten Zeitungen gar nicht vor. Worum geht`s? „Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für die Aufhebung des EU-weiten Waffenembargos gegen China ein.“ China habe sich seit der blutigen „Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking verändert“, sagt der Vize-Regierungssprecher.


Wie aktuell dieses auch jetzt immer noch ist, sieht man daran, wie sehr sich Bundeskanzler Schröder für eine Lockerung bzw. Aufhebung des Waffenembargos gegen China in den vergangenen Tagen und Wochen eingesetzt hat.

Schröder sollte auch in diesem Thema mal endlich eine Kehrtwendung um 360 Grad machen. Ausrufezeichen
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narziss
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Beitrag(#286290) Verfasst am: 16.04.2005, 22:26    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Schröder sollte auch in diesem Thema mal endlich eine Kehrtwendung um 360 Grad machen. Ausrufezeichen
Um dann wieder den Chinesen die Hände zu schütteln?
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George
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Beiträge: 4485

Beitrag(#286294) Verfasst am: 16.04.2005, 22:38    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

Zitat:
Dietrich Stahlbaum hat folgendes geschrieben:
Eine kleine Meldung – gestern in der Frankfurter Rundschau - sollte Aufsehen erregen, schärfste Proteste hervorrufen; sie tut es nicht. Wahrscheinlich ist sie übersehen worden. Sie kommt ja auch in den meisten Zeitungen gar nicht vor. Worum geht`s? „Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für die Aufhebung des EU-weiten Waffenembargos gegen China ein.“ China habe sich seit der blutigen „Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking verändert“, sagt der Vize-Regierungssprecher. Damit stehe auch die Beendigung des Embargos zur Debatte. Die EU-Minister wollen im September über das Thema sprechen, heißt es weiter. Und: Zahlreiche EU-Länder lehnen eine Aufhebung des Embargos ab: wegen der Menschrechtslage. Einen stört das am wenigsten: Bundeskanzler Schröder. „Vor allem“ sein „Eintreten für die Aufhebung des Embargos stößt“ ja nun doch wenigstens „beim grünen Koalitionspartner auf Widerspruch“.

Erinnern wir uns an seinen letzten Besuch im Reich der Mitte. An den Galaempfang, der ihm und seiner bestens betuchten Begleitung - Wirtschaftsbosse - bereitet worden ist von den mächtigen Oligarchen, Herrscher über 1,3 Mrd. Menschen, Parteidiktatoren, die den Kommunismus predigen und dem Kapitalismus den Weg ebnen. Erinnern wir uns daran, dass im Oktober 1950 kommunistische Truppen in Tibet eingefallen sind, Tibet China einverleibt und das Volk der Tibeter brutal niedergehalten wurde und weiterhin wird. Man schätzt, dass bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben gekommen ist.

China habe sich verändert, sagt ein Regierungssprecher, seit 1989. So? Im Jahre 2000 sind 88% aller Hinrichtungen weltweit in China vollzogen worden, viele davon wegen Delikten, die bei uns mit Bewährungsstrafen geahndet werden. Eine totale Kontrolle über das Volk, über die Völker Chinas verhindert jede geistige, jede kulturelle, jede politische Entwicklung. Die Menschenrechte stehen auf dem Papier, beachtet werden sie nicht. Aber der deutsche Bundeskanzler will Waffen an China verkaufen, deutsche Waffen, und das sind gewiss keine Vorderlader und keine Säbel aus dem Berliner Zeughaus. Ist Schröder von allen guten Geistern verlassen? Oder werden es die Grünen sein, die sich als solche erweisen und ihn von den Mordsgeschäften abhalten können?


Du hast völlig recht !
Im grunde gibt es nur Argumente dafür dieses Land so lange wie möglich in seinem politischen Einfluß so klein wie möglich zu halten und das mit voller Absicht . Die Völkergemeinschaft sollte China eindeutig klarmachen welchen Weg es einschlagen muß . In allererster Linie geht es um menschenrechte und um den umgang mit Minderheiten und Religion und vielleicht noch wichtiger der Umgang mit der eigenen Expansion.

Problematisch wird es wenn das Embargo aufgehoben wird ( vielleicht ist das schon längst beschlossene Sache , es wäre eine Katastrophe ) dann stellt sich nämlich nur noch die Frage wer hat die richtigen Kontakte als erster und wer liefert als erster . Wird geliefert haben wir innerhalb von einem jahrzehnt in China die größte und mächtigste Weltmacht .
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#286295) Verfasst am: 16.04.2005, 22:38    Titel: Re: Deutsche Waffen nach China? Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Schröder sollte auch in diesem Thema mal endlich eine Kehrtwendung um 360 Grad machen. Ausrufezeichen
Um dann wieder den Chinesen die Hände zu schütteln?


Nein, eben das genau nicht. Jedenfalls nicht der chinesischen Staatsführung. Viel besser mal dem einfachen Volk, das unter dieser Staatsführung zu leben hat.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#286296) Verfasst am: 16.04.2005, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#286352) Verfasst am: 17.04.2005, 07:53    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.

Warum? Es ist die konsequente Fortsetzung seiner sonstigen Politik. Also einer Politik, die für die Bonzen alles andere - inkl. Grundrechte - opfern würde.

Es entspricht auch der Aussenpolitik Schröders und Fischers, die bisher immer mit Diktatoren, Menschenrechtsverletzern und Kriegsverbrecher wie Wen, Putin und Bush zusammengearbeitet hat.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#286363) Verfasst am: 17.04.2005, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.

Warum? Es ist die konsequente Fortsetzung seiner sonstigen Politik. Also einer Politik, die für die Bonzen alles andere - inkl. Grundrechte - opfern würde.

Es entspricht auch der Aussenpolitik Schröders und Fischers, die bisher immer mit Diktatoren, Menschenrechtsverletzern und Kriegsverbrecher wie Wen, Putin und Bush zusammengearbeitet hat.


ich sehe auch keinen großen Unterschied ob jetzt Russland oder China unterstützt werden...lustig ist aber das einige Deutsche (v.a. einige Grüne in meinem Bekanntenkreis) aufrichtig empört und schockiert waren das hier von "ihrer" Regierung ein menschenrechtsfeindliches Regime unterstützt werden soll Lachen

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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#286380) Verfasst am: 17.04.2005, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.


Ich dachte der Sinn des Ganzen ist, daß sich dadurch die Chancen auf einen Dauerplatz im UN-Sicherheitsrat verbessern. Sofern man das für ein sinnvolles Ziel hält, ist Schröder/Fischers Doppelpaß-Haltung doch sehr weitsichtig und kompetent.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#286413) Verfasst am: 17.04.2005, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.


Ich dachte der Sinn des Ganzen ist, daß sich dadurch die Chancen auf einen Dauerplatz im UN-Sicherheitsrat verbessern. Sofern man das für ein sinnvolles Ziel hält, ist Schröder/Fischers Doppelpaß-Haltung doch sehr weitsichtig und kompetent.



Das hätte in der Tat was vom Bismarck'schen Rückversicherungsvertrag. Man praktiziert zwei unvereinbare Politiken. Bismarck schaffte das allerdings geheim. So erreichte er seine Ziele, indem er beide Seiten (Russland und Österreich) täuschte. In aller Öffentlichkeit hätte das nie funktioniert. Und daran dürfte wohl auch Schröders Bismarck-Imitation scheitern. Im Geheimen kann man sich zwei Freunde machen - in der Öffentlichkeit allenfalls zwei Feinde.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#286466) Verfasst am: 17.04.2005, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:

Ich dachte der Sinn des Ganzen ist, daß sich dadurch die Chancen auf einen Dauerplatz im UN-Sicherheitsrat verbessern. Sofern man das für ein sinnvolles Ziel hält, ist Schröder/Fischers Doppelpaß-Haltung doch sehr weitsichtig und kompetent.


Wenn das dahintersteckt ist es im höchsten Maße kurzsichtig und inkompetent. Schliesslich braucht er ebenso (wenn nicht noch mehr) die Unterstützung der USA. Waffen an China ? Ich glaube das hat GWB nicht so gerne.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#286602) Verfasst am: 18.04.2005, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
joy hat folgendes geschrieben:

Ich dachte der Sinn des Ganzen ist, daß sich dadurch die Chancen auf einen Dauerplatz im UN-Sicherheitsrat verbessern. Sofern man das für ein sinnvolles Ziel hält, ist Schröder/Fischers Doppelpaß-Haltung doch sehr weitsichtig und kompetent.


Wenn das dahintersteckt ist es im höchsten Maße kurzsichtig und inkompetent. Schliesslich braucht er ebenso (wenn nicht noch mehr) die Unterstützung der USA. Waffen an China ? Ich glaube das hat GWB nicht so gerne.

Aber er verkauft doch selber welche dahin. Pfeifen
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Optihut
Sir Knight



Anmeldungsdatum: 20.12.2004
Beiträge: 15

Beitrag(#287988) Verfasst am: 22.04.2005, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Also das wollte ich noch sagen , schroeders haltung in dieser Sache zeugt von absoluter Kurzsichtigkeit , inkompetenz, und auch von ( wirtschaftlicher ) Verzeiflung.


Das sehe ich anders: Der Vorstoss Schröders das Waffenembargo gegen China aufzuheben ist - eigentlich vorher absehbar - gescheitert, so dass alle Kritiker wieder beruhigt schlafen können. Trotzdem haben die Chinesen gesehen, dass Schröder für Ihre interessen eingetreten ist. Das könnte sich positiv auf unsere Wirtschaft auswirken (Hier muss kein Zusammenhang bestehen, aber man beachte diese Meldung vom 11.04.05: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,350697,00.html ).

Insofern ziehe ich ein zweites Mal den Hut vor dem Kanzler, ich hätte es zwar anders gemacht, aber letztlich greift hier wieder der alte Spruch "Wenns klappt, ists gut.".

EDIT: Der Link hat vorhin nicht funktioniert.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#288061) Verfasst am: 22.04.2005, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Optihut hat folgendes geschrieben:
Hier muss kein Zusammenhang bestehen, aber man beachte diese Meldung vom 11.04.05: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,350697,00.html

Cool, das Hochhaus sieht aus wie ein Flaschenöffner. Mr. Green
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