Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#289156) Verfasst am: 25.04.2005, 22:09 Titel: Schlusserklärung der österreichischen Imame-Konferenz |
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Schlusserklärung der österreichischen Imame-Konferenz
Darin steht einiges positives, was sehr viel Hoffnung macht. Der steigende Druck der Medien auf den Islam während der letzten zwei Jahre zeigt erste Früchte. Nicht Jahrzehnte des Schönredens hat zu so einer Konferenz geführt, sondern Kritik. Ein wesentlicher Punkt darin ist, dass sich Muslime als Teil der österreichischen Gesellschaft verstehen und die Sprache lernen sollen. Auch Diversität und Demokratie wird gepriesen und quasi als urislamisch dargestellt.
Allerdings gibt es einige mögliche Hintertürchen und Pfaffentricks, die noch näher zu analysieren sind, bzw. einiges offen lassen. Doppeldeutige Apolegetik ist etwas, was Muslime besonders gut beherrschen.
Welcher Part des Dokuments zählt eigentlich? Ist die Schlusserklärung bindend, oder nur die Beschlüsse? Beide Teile widersprechen einander zum Teil.
Zitat: |
12. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass im Islam Frau und Mann in ihrem Wert und in der Verteilung ihrer Rechte und Pflichten gleich sind. |
Im Beschluss ist also nur, dass die Verteilung der Rechte und Pflichten gleich ist. Zu behaupten Frauen und Männer wären trotz unterschiedlicher Rechte gleichberechtigt, da die jeweiligen Rechte und Pflichten ausgewogen seien, ist ja ein gängiger Kunstgriff von Patriarchen, dem Vatikan und eben auch Muslimen. Damit sind auch die anderen Aussagen im Dokument zur Gleichberechtigung, oder "gleichen Rechten" relativiert.
Zum Terrorismus:
Zitat: |
6. Die österreichische Imame-Konferenz stellt fest, dass sich die internationale Staatengemeinschaft noch nicht auf eine Definition des Begriffes "Terror" bzw. "Terrorist" geeinigt hat... |
In Punkt 5 wird der Terrorismus abgelehnt, im Punkt 6 wird aber erklärt es gäbe keine Definition für das Wort. Was wird also genau verurteilt?
Selbst die Wahabis verurteilen ja den Terrorismus, was sie leicht machen können, indem sie den Terrorismus einfach umdefinieren.
Die schlechteste Nachricht kommt zuletzt:
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11. Die österreichische Imame-Konferenz verdeutlicht, dass es nicht erlaubt ist, andere religiöse Überzeugungen, Symbole oder Werte zu verhöhnen. |
Zitat: |
b) Unser Engagement gegen Rassismus in jeglicher Form umfasst auch eine wachsame Einstellung zu Erscheinungsformen der Islamfeindlichkeit und Islamophobie, an deren Überwindung gearbeitet werden soll. Islamfeindlichkeit ist kein Kavaliersdelikt. |
Das wiederum ist ein Zeichen massiver Intoleranz und auch dafür, dass für die Islamkonferenz die Religionsfreiheit nicht die Freiheit Religion abzulehnen und zu entgegnen umfasst. Weiters spielen sich die Imame hier als Gesetzgeber auf und fordern offenbar sogar Strafen für die Ablehnung des Islam. Diese Aussagen sind ein ganz besonders schlimmes Omen für Ex-Muslime.
Als Fazit kann man sagen, dass dieser Text eine Bewegung hin zum Stil katholisch-vatikanischem Geschwurbel ists. Also ein Schritt in die richtige Richtung.
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