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Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen?

 
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ana
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.07.2007
Beiträge: 282

Beitrag(#930885) Verfasst am: 11.02.2008, 16:36    Titel: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Henryk M. Broder in SPON hat folgendes geschrieben:
Die Menschen vor sich selbst zu schützen, ist eine schöne, aber tendenziell totalitäre Idee, die am Ende zu einer Auslagerung jeder Verantwortung führt.

Angeregt durch den Artikel, interessiert mich die Frage aber vor allem allgemeiner.
Mir ist schon bei verschiedenen Bereichen der Gedanke gekommen, dass man eigentlich die Leute vor sich selber schützen müsste. Ich würde z.B. gerne naive, untalentierte 16jährige vor öffentlicher Demütigung in DSDS oder zu gutgläubige 9-Live Anrufer vor dem Überziehen ihres Kontos schützen können.
Es muss ja auch nicht gleich von Verboten die Rede sein, vielleicht eher soetwas wie eine vorgeschaltete (Zwangs)Aufklärung.
Nur werde ich auch, wie wohl die meisten Erwachsenen, ungern bevormundet. Also lässt man jemanden lieber auf die Nase fallen woraus er dann hoffentlich etwas lernt?
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#930887) Verfasst am: 11.02.2008, 16:44    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

ana hat folgendes geschrieben:
Henryk M. Broder in SPON hat folgendes geschrieben:
Die Menschen vor sich selbst zu schützen, ist eine schöne, aber tendenziell totalitäre Idee, die am Ende zu einer Auslagerung jeder Verantwortung führt.

Angeregt durch den Artikel, interessiert mich die Frage aber vor allem allgemeiner.
Mir ist schon bei verschiedenen Bereichen der Gedanke gekommen, dass man eigentlich die Leute vor sich selber schützen müsste. Ich würde z.B. gerne naive, untalentierte 16jährige vor öffentlicher Demütigung in DSDS oder zu gutgläubige 9-Live Anrufer vor dem Überziehen ihres Kontos schützen können.
Es muss ja auch nicht gleich von Verboten die Rede sein, vielleicht eher soetwas wie eine vorgeschaltete (Zwangs)Aufklärung.
Nur werde ich auch, wie wohl die meisten Erwachsenen, ungern bevormundet. Also lässt man jemanden lieber auf die Nase fallen woraus er dann hoffentlich etwas lernt?



Es gibt da bereits einige Ideen zu. Spontan fällt mir ein:

1. Die der Volljährigkeit. Minderjährige müsen beschützt werden, wer nach 18 Jahren noch zu dämlich ist, hat halt Pech.

2. Fürsorgepflicht. Zum Beispiel haben die verantwortliche Chefs bei Aufgaben, die potentiell bedrohlich sein können (Bundeswehr zum Beispiel)

3. Das PsychKG (ist jeweils Landesgesetz). Wer voll neben der Spur ist, kann notfalls in ein Asylum eingewiesen werden; ein Richter muss das bestätigen. Ist glaub ich jeweils § 13.

Aber wer sich mit DSDS zum Affen machen will, soll das gerne tun. Und die, die sowas gucken meinetwegen auch; die Zuschauer von sowas sind mE auch nicht viel unbescheuerter.
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Torsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#930892) Verfasst am: 11.02.2008, 16:52    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

ana hat folgendes geschrieben:
Henryk M. Broder in SPON hat folgendes geschrieben:
Die Menschen vor sich selbst zu schützen, ist eine schöne, aber tendenziell totalitäre Idee, die am Ende zu einer Auslagerung jeder Verantwortung führt.


(Ich glaube, das ist jetzt schon der zweite Artikel von Broder zum Thema DSDS innerhalb kurzer Zeit.)

Sag ich doch: Schluss mit der Bevormundung. Niemand geht es etwas an, wenn ich mich im Auto nicht anschnalle. Wenn ich meine Gesundheit mit harten Drogen ruiniere. Oder meine Psyche beim konsumieren von DSDS.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#930896) Verfasst am: 11.02.2008, 17:00    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
(Ich glaube, das ist jetzt schon der zweite Artikel von Broder zum Thema DSDS innerhalb kurzer Zeit.)


Broder macht exakt das, was er in diesem Artikel Bohlen vorwirft. Er bedient die dumpfen Massen damit, was sie hören wollen, zudem mit recht schlecht komponiertem Zeugs und er benutzt stets die gleichen drei Akkorde.

Bohlen ist aber wenigstens so ehrlich zuzugeben, eigentlich gar keine Ahnung von seinem Fach zu haben; Broder dagegen hält sich für eine gelungene Kombination aus Albert Einstein und Gott.
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#930898) Verfasst am: 11.02.2008, 17:05    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Torsten hat folgendes geschrieben:
Sag ich doch: Schluss mit der Bevormundung. Niemand geht es etwas an, wenn ich mich im Auto nicht anschnalle. Wenn ich meine Gesundheit mit harten Drogen ruiniere. Oder meine Psyche beim konsumieren von DSDS.


stop... deine gesundheit? ob du dich zum krüppel fährst, dir harte drogen rein ziehst oder dsds konsumierst, ist mir erstmal egal. bedenke aber, dass 'ne suchttherapie, krankenhaus, reha usw. viel geld kostet und auch ich deine eskapaden mitfinanzieren muss zornig geht mich also doch etwas an... Mit den Augen rollen
_________________
Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

muede
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#930901) Verfasst am: 11.02.2008, 17:14    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

pariparo hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
Sag ich doch: Schluss mit der Bevormundung. Niemand geht es etwas an, wenn ich mich im Auto nicht anschnalle. Wenn ich meine Gesundheit mit harten Drogen ruiniere. Oder meine Psyche beim konsumieren von DSDS.


stop... deine gesundheit? ob du dich zum krüppel fährst, dir harte drogen rein ziehst oder dsds konsumierst, ist mir erstmal egal. bedenke aber, dass 'ne suchttherapie, krankenhaus, reha usw. viel geld kostet und auch ich deine eskapaden mitfinanzieren muss zornig geht mich also doch etwas an... Mit den Augen rollen


Um diese Überlegungen weiterzuspinnen: Drogensüchtige sind ohnehin potentiell gefährlich für andere Menschen.

Außerdem gibt es einen Markt für Drogen nur, wo es genug Kunden gibt. Siehe Kirche.

Die blosse Existenz eines solchen Marktes ist aber bereits gefährlich für mich oder meine Liebsten.

Deshalb bin ich in dem Punkt keineswegs völlig liberal.
Drogensucht sollte man natürlich nicht bestrafen, aber die Dealer gehören jedenfalls erstmal verhaftet, und deren Kunden muss man womöglich tatsächlich mit Gewalt fernhalten davon, den Stoff zu konsumieren.
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pariparo
Bright & HyperAtheist



Anmeldungsdatum: 22.06.2007
Beiträge: 2378
Wohnort: Berlin

Beitrag(#930904) Verfasst am: 11.02.2008, 17:18    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Um diese Überlegungen weiterzuspinnen: Drogensüchtige sind ohnehin potentiell gefährlich für andere Menschen.


stimmt natürlich. bspw. wenn sie ihr spritzbesteck auf einem kinderspielplatz entsorgen zornig
_________________
Glaubst du noch oder denkst du schon?
Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, dass jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt. (B.Russell)

muede
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Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#930910) Verfasst am: 11.02.2008, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde Broder hat völlig recht, was die totalitäre Idee betrifft, und gehe drüber hinaus, dass es für mich auch totalitäre Strukturen sind, die aus so etwas folgen, denn, wer bitte bestimmt dann wovor und wie die Menschen zu "beschützen" sind.
Diesbezüglich haben wir ja schon mehr als Tendenzen im Moment.

Einschränkungen würde ich auch bei Minderjährigen machen, oder wenn jemand offensichtlich neben der Spur ist.
Wobei ich selber dem zuwider handeln würde, wenn jemand jetzt vor meinen Augen aus dem Fenster springen will, das wäre aber wegen mir, nicht um denjenigen zu beschützen.

9live ist kein gutes Beispiel, das ist meiner Ansicht nach schlicht Betrug, insbesondere so wie es inszeniert wird, so als ob ewig niemand anrufen würde, insofern wundert es mich, dass das nun seit Jahren in allen Sendern so geht.

Wer sich erwachsen zum Affen machen will, ungesund leben oder sonstwas im Privatleben, das geht -den Staat zumindest- nichts an, sollte man meinen.

Zitat:
Um diese Überlegungen weiterzuspinnen: Drogensüchtige sind ohnehin potentiell gefährlich für andere Menschen.

Vorwiegend nur dann wenn sie nicht problemlos an die Droge kommen - Beschaffungskriminalität.
Heroin z.B. macht angeblich, wäre es nicht mit allerlei Dreck verschnitten, keineswegs schwer krank, das ist bei Alkohol schon anders.
V.a. aber, wenn nun schon wieder die Gesundheitapostel und Kostenredner zu Gange sind, wo sind bei sowas denn die Grenzen?
Essen macht auch krank, falsch und/oder zuviel, der private Fallschirmsprung mit komplizierten Brüchen, den zahlt man selber?
Warum dann auch nicht den Sturz von der Leiter beim Fensterputzen, wenn man keine vernünftige Leiter hatte............
Das ist ja ein Endlosspiel

Was die Kosten anbetrifft, ich denke das gleicht sich aus, jeder macht was, wofür andere mitzahlen, wenn man das aufrechnen will, dann muss man Gesellschaften mit Sicherungssystemen abschaffen, oder ein Privatleben.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#930949) Verfasst am: 11.02.2008, 18:01    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:

Aber wer sich mit DSDS zum Affen machen will, soll das gerne tun. Und die, die sowas gucken meinetwegen auch; die Zuschauer von sowas sind mE auch nicht viel unbescheuerter.


Coole Sache, das... Absolut!

Zitat:
und deren Kunden muss man womöglich tatsächlich mit Gewalt fernhalten davon, den Stoff zu konsumieren.


Sehe ich anders, wenn ich Drogen nehmen will, ist das meine Sache, solange ich es dort tue, wo ich niemanden damit belästige.
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#930952) Verfasst am: 11.02.2008, 18:03    Titel: Re: Muss/Kann/Darf man Menschen vor sich selber schützen? Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:

Sehe ich anders, wenn ich Drogen nehmen will, ist das meine Sache, solange ich es dort tue, wo ich niemanden damit belästige.



Yepp, stimmt.
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astarte
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Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#931163) Verfasst am: 11.02.2008, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:


V.a. aber, wenn nun schon wieder die Gesundheitapostel und Kostenredner zu Gange sind, wo sind bei sowas denn die Grenzen?
Essen macht auch krank, falsch und/oder zuviel, der private Fallschirmsprung mit komplizierten Brüchen, den zahlt man selber?
Warum dann auch nicht den Sturz von der Leiter beim Fensterputzen, wenn man keine vernünftige Leiter hatte............
Das ist ja ein Endlosspiel

Was die Kosten anbetrifft, ich denke das gleicht sich aus, jeder macht was, wofür andere mitzahlen, wenn man das aufrechnen will, dann muss man Gesellschaften mit Sicherungssystemen abschaffen, oder ein Privatleben.


Da stimme ich zu. Das ginge immer mehr in Richtung Bevormundung und Einschränkung der Freiheit des Einzelnen. Das muss man sich schon immer sehr genau überlegen, was da gerechtfertigt ist.
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#931414) Verfasst am: 12.02.2008, 02:53    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
.....Da stimme ich zu. Das ginge immer mehr in Richtung Bevormundung und Einschränkung der Freiheit des Einzelnen. Das muss man sich schon immer sehr genau überlegen, was da gerechtfertigt ist.


Wobei sich die ersten beiden Absätze Reza's schon widersprechen!

Reza hat folgendes geschrieben:
Ich finde Broder hat völlig recht, was die totalitäre Idee betrifft, und gehe drüber hinaus, dass es für mich auch totalitäre Strukturen sind, die aus so etwas folgen, denn, wer bitte bestimmt dann wovor und wie die Menschen zu "beschützen" sind.
Diesbezüglich haben wir ja schon mehr als Tendenzen im Moment.......


Reza hat folgendes geschrieben:

Einschränkungen würde ich auch bei Minderjährigen machen, oder wenn jemand offensichtlich neben der Spur ist.
Wobei ich selber dem zuwider handeln würde, wenn jemand jetzt vor meinen Augen aus dem Fenster springen will, das wäre aber wegen mir, nicht um denjenigen zu beschützen.


Denn wann ist jemand offensichtlich neben der Spur? Dann wenn er an ein omnipotentes Überwesen glaubt, dessen geflügelte Erfüllungsgehilfen die erstgeborenen eines Jahrgangs töten? Ist ein Mensch offensichtlich neben der Spur weil er seinen Körper mit Brandings verziert? .......... Darf ich nur eine Persönlichkeit haben? Was wenn wir sagen, unser Gesamtselbst ist viel zu groß als das es durch eine Persönlichkeit repräsentiert werden könnte? usw.

Und wann ist jemand minderjährig?

Gruß
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