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Verlassener registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2005 Beiträge: 3
Wohnort: Unterfranken
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(#296092) Verfasst am: 20.05.2005, 12:26 Titel: Gesinnung |
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worin unterscheidet sich der atheist vom agnostiker ?
der atheismus leugnet die existenz gottes (aller götter-weiß ich nun gar nicht?) und vertritt eine weltanschaung die die welt aus sich heraus erklärt
soweit wars mir klar
nur kürzlich hatte ich mit einem freund eine diskussion über agnostik und
er konnts mir nicht genauer erklären.
haben dann nachgeschlagen und folgendes gefunden:
philosophische, theologische lehre die jegliche form übersinnlicher oder göttlicher erkenntniss
bestreitet.
die einen bestreiten das es gott gibt - die anderen jede form göttlicher erkenntniss
also wo is da der genaue unterschied.
sind agnostiker so halbgläubige die zwar sagen "ok es gibt einen gott/was übersinnliches"
aber streiten dessen enfluss bzw die daraus resultierenden erkenntnisse ab ?
ganz versteh ichs net
hoffe ihr könnt mir da mal weiterhelfen
gruß
Verlassener
_________________ es sind nicht die prachtvollen segel die ein schiff treiben - es ist der unsichtbare wind
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iuiz registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 41
Wohnort: Stade
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(#296108) Verfasst am: 20.05.2005, 13:12 Titel: |
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Zitat: | Agnostizismus und Atheismus - wo ist da der Unterschied?
Diese Frage ist immer noch eine, über die viel debattiert wird. Um den Unterschied einmal klar zu machen:
Atheismus beschäftigt sich mit dem Nicht-Glauben, Agnostizismus mit der Nicht-Erkenntnis.
Ein Theist ist jemand, der an Gott glaubt. Ein Atheist ist jemand, der nicht an Gott glaubt. Das bedeutet in den seltensten Fällen, dass der Atheist behauptet, dass es keinen Gott gibt. Unter den Atheisten gibt es nämlich zwei verschiedene Spezies: die negativen Atheisten, die nicht an Gott glauben (aus Mangel an Beweisen, weil die Gottesbeweise widerlegt worden sind etc.) und die positiven Atheisten, die denken, dass Gott nicht existiert.
Agnostiker wiederum gehen davon aus, dass man Gott nicht erkennen kann (oder noch nicht erkannt hat). Auch Agnostiker machen keine Aussage darüber, ob Gott existiert oder nicht (wie die negativen Atheisten auch), zusätzlich gehen sie aber noch von der (eventuell sogar prinzipiellen) Unerkennbarkeit Gottes aus. Was den Glauben an Gott angeht, so sind Agnostiker meist auch negative Atheisten, d. h., der Glauben an einen Gott als Ersatz für eine fehlende Erkenntnis wird abgelehnt.
Es ist ein bisschen eine Geschmacksfrage, ob man die Erkenntnis oder den Glauben als Bezugspunkt für seine eigene Definition nimmt. Auf keinen Fall kann man behaupten, dass es Theismus und Atheismus gibt und Agnostizismus als dritte Alternative. Dies wird oft verwechselt, wenn gesagt wird, dass der Theist an Gott glaubt, der Atheist behauptet, es gäbe keinen Gott und der Agnostiker die Frage offen lässt. Hier wird die enge Fassung des Atheismus mit dem Atheismus insgesamt verwechselt.
Es gibt zwischen "Glauben an Gott" und "Nicht-Glauben an Gott" keine dritte Alternative - wie sollte diese aussehen? Dass man nicht weiß, ob man an Gott glaubt oder nicht? Das wird wohl kaum jemand behaupten, außer im Zustand der Verwirrung. Aber wenn es um Erkenntnis geht, dann sieht die Sache wieder anders aus. Der Theist kann entweder sagen, dass er Gott erkennen kann oder nicht (in letzterem Fall muss er an Gott glauben). Der Atheist kann ebenfalls behaupten, dass man Gott erkennen kann oder auch nicht. Interessanterweise muss der positive Atheist ebenfalls die Erkennbarkeit Gottes für möglich halten, um sie etwa aufgrund inkohärenter Eigenschaften für unmöglich zu erklären. Der Agnostiker kann nun entweder sagen, dass das unmöglich ist - Gott ist prinzipiell nicht erkennbar - dann ist damit der positive Atheismus ausgeschlossen. Es ist sogar möglich, Agnostiker zu sein und trotzdem an Gott zu glauben. Taoisten (oder auch Fideisten) sind Agnostiker, die an Gott glauben. |
Quelle: http://www.dittmar-online.net/uber/faq.html#faq13
Ist übrigends eine meiner Lieblingsseiten. "Respekt" an den Autor .
_________________ Hinter den sieben Terror Bergen, bei den sieben Terror Zwergen....
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#296109) Verfasst am: 20.05.2005, 13:14 Titel: Re: Gesinnung |
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Verlassener hat folgendes geschrieben: | der atheismus leugnet die existenz gottes (aller götter-weiß ich nun gar nicht?) und vertritt eine weltanschaung die die welt aus sich heraus erklärt
soweit wars mir klar |
Ein Atheist "leugnet" die Existenz Gottes nicht, weil man leugnen nur kann, was existiert. Ein Atheist glaubt schlicht nicht an die Existenz von irgendwelchen Göttern.
Das wiederum bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass ein Atheist eine Weltanschauung vertritt, die die Welt "aus sich selbst heraus erklärt."
Es gibt durchaus eine ganze Reihe von Weltanschuungssystemen, die nicht naturalistisch sind und trotzdem ohne Götter auskommen. (z.B. könnten Spiritisten durchaus auch Atheisten sein, ohne von einer naturalistischen Welterklärung auszukommen.)
Daneben wird manchmal noch zwischen starkem und schwachem Atheismus unterschieden, wobei die Abgrenzung allerdings auch wieder recht schwammig ist; man könnte vllt sagen, dass der starke Atheist "glalubt, dass Götter nicht existieren", während der schwache Atheist "nicht glaubt, dass Götter existieren". (Klingt auf den ersten Blick sehr ähnlich, beinhaltet aber einen grundsätzlichen theoretischen Unterschied.)
Ein Agnostiker sagt einfach, dass die Existenz von Göttern [grundsätzlich] unentscheidbar ist.
Tatsächlich bin ich der Ansicht, dass sich der Agnostizismus auf rein theoretische Betrachtungen beschränkt: ein Agnostiker kann sich in der Praxis nur entweder so verhalten, als ob keine Götter existieren oder ob ein bestimmter Gott existiert (oder mehrere). Und die allermeisten Agnostiker dürften in ihrer Lebenspraxis wohl Atheisten sein.
Der begriff "Atheismus" führt übrigens sehr häufig zu einiger Verwirrung, wenn man ihn so gebraucht, dass man damit wesentlich mehr meint als der Begriff eigentlich beinhaltet: tatsächlich meint er nichts anderes als "nicht an die Existenz irgendwelcher Götter glauben" und IST damit an sich selbst eigentlich keine Weltanschuung sondern umfasst selbst eine ganze Reihe davon.
Deshalb definiert sich auch niemand selbst NUR als Atheist, sondern vllt durch eine Weltanschuung, die dann evt. u.a. "atheistisch" ist.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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