Buddhistischer Friedhof in Wien

[Tassilo]

Ein in Europa einzigartiges Projekt ist auf dem Wiener Zentralfriedhof Wirklichkeit geworden. Am Montag wurde in der Nähe des zweiten Tores der buddhistische Friedhof eröffnet.

nähere Infos gibts u.a. hier:
http://www.buddhismus-austria.at/website/output.php?ba=1006&idcontent=1239

[Heike N.]

[Tassilo]

[Tarvoc]

[Heike N.]

[Sokrateer]

[Homo novus]

[Miserabella]

[Nergal]

[thosch71]

an was glauben die denn so? die tibetanischen und andere buddhisten...?

mal ne frage offtopic: was ist das denn bitte für ein smilie???
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There is a theory that states: "If anyone finds out what the universe is for it will disappear and be replaced by something more bazaarly inexplicable." There is another theory that states: "This has already happened ...."
(Douglas Adams)

[Heike N.]

[George]

[George]

[thosch71]

[shiningthrough]

Die buddhistische Philosophie kennt keine Wiedergeburt im Sinne des Hinduismus, der Theosophie, etc. weil er keinen teilelosen, unabhängigen und beständigen "Persönlichkeitskern" anerkennt (anatman-Lehre).
Wie alle großen Religionen hat der Buddhismus natürlich euch ein folkloristisches Umfeld, in welchem die Lehre nicht mit der erforderlichen Präzision gesehen wird. Da kann es dann schon mal zu Mißverständnissen kommen, die - insbesondere bei Verflachungen und Romantizismen - dann den Eindruck erwecken, man könne dereinst als Tier, Gott, Hungergeist, Halbgott, Höllenwesen oder auch als Mensch wiedergeboren werden.
Möglicherweise aus erzieherischen Gründen wurde dem auch in manchen alten und einfachen Lehrtexten entsprochen. Der Sinn besteht/bestand darin, den Menschen ein Gespür für Ursache und Wirkung zu vermitteln. Ein Gespür, was seltener ist, als man denken mag. Würde man immer an die Folgen seiner Gedanken, Worte und Handlungen denken, sähe es auf Erden besser aus, oder?

Tatsächlich ist die buddh. Lehre eben nur die Lehre von Ursache und Wirkung, so dass man auch sagen könnte, diese Stunde sei die "Wiedergeburt" der vorherigen Stunde, usw. Gewohnheitsmuster lösen neue Gewohnheitsmuster aus, die einander entsprechen müssen - das ist im Prinzip schon alles.

Friedhöfe braucht man eigentlich nicht - besser wären da schon Schulen für das Erlernen von Phowa.
Allerdings können Friedhöfe gute Stätten für das Erlernen der Vergänglichkeit sein. Die sog. Leichenfeldbetrachtung gehört zum Lehrpfad.
Ach ja, und dann gibt es noch die Stupas, die ein systematisches Abbild buddhistischer Metaphysik sind und mitunter Reste großer Meister enthalten.

Ich muss eine Korrektur anbringen:
Buddhismus ist gar keine Religion, weil es keine Rückbindung (das heißt in etwa "Religion") gibt. Man hält in buddhistischen Kreisen nicht viel von Paradiesen mit Löchern, aus denen man herausfallen kann (Stichwort: Sündenfall) .

[Sokrateer]

[shiningthrough]

[Tarvoc]

Was du finden wirst, hängt im Wesentlichen von deiner Art der Suche ab...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte

[Tso Wang]

[Tso Wang]

[Komodo]

Friedhöfe können schöne Parks sein. Aber nur wenn sie bewaldet und unübersichtlich sind.

[narziss]

Assistens Kirkegaard ist ganz nett. Dort sonnen sich manchmal auch ganz leckere Frauen.

[Tassilo]

[murewa]

Die Frage, wie ich mit dem Leichnam eines Verstorbenen umgehe hat doch nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob ich an ein Jenseits glaube oder nicht. Es ist auch für den Atheisten eine Frage der Würde, die ich dem Verstorbenen gegenüber demonstriere (und natürlich auch den anderen Lebenden gegenüber). Dafür gibt es in allen Kulturen Lösungen seit tausenden von Jahren. Dieses würdevolle Umgehen wird von religiösen Menschen den Atheisten gerne abgesprochen, weil sie es für ihre Erfindung halten. Buddhisten haben auch ein Recht darauf würdevoll behandelt zu werden und zu handeln. Sie zeigen dabei wahrscheinlich andere Formen.