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Verlassener registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2005 Beiträge: 3
Wohnort: Unterfranken
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(#295036) Verfasst am: 16.05.2005, 17:27 Titel: was wäre wenn |
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hallo an alle
ich lese schon länger hier und nun hab ich mich entschlossen mich zu registrieren um aktiv teilnehmen zu können.ich hab viele fragen aber auf eine konnte ich hier nirgends eine antwort finden.
wie geht man mit der was-wäre-wenn stimme im hinterkopf um, die (mir zumindest)oft eine art
schlechtes gewissen macht.
also essenziell gesagt bekomm ich den schlechten gedanken nicht los das - falls es eine existenz nach dem tot gibt- ich dann teuer für meinen unglauben bezahlen muss.
macht sich da niemand gedanken drüber ? was wäre wenn ?
das nennt man wohl frühkindlich indoktriniert.
vielleicht ist es eine wirklich dumme frage - trotzdem interessiert es mich.
mfg
_________________ es sind nicht die prachtvollen segel die ein schiff treiben - es ist der unsichtbare wind
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#295037) Verfasst am: 16.05.2005, 17:29 Titel: |
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Hi,
das ist die berüchtigte "Pascal'sche Wette". Man sieht leicht ein, daß Du Dir keine Sorgen machen mußt, denn niemand weiß, ob ein potentieller Gott nicht die Falschgläubigen mehr als die Ungläubigen bestrafen würde. Und selbst wenn Du zufällig genau den richtigen anbeten würdest, fände der es vielleicht nicht so toll, daß Du aus Opportunismus an ihn glaubst.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#295042) Verfasst am: 16.05.2005, 17:49 Titel: |
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Diese Frage hat sich mir auch gestellt. Was wäre, wenn ich jetzt durch meinen Glaubensabfall im Grunde gestraft würde, weil es doch einen Gott gibt.
Irgendwann habe ich dann für mich eine Lösung gefunden. Wir wissen nicht - ob es einen Gott gibt. Und wenn es einen Gott gibt, dann wissen wir nicht wie Gott ist. Es gibt soviele Religionen und jede hat ein anderes Gottesbild. Welches ist denn nun das richtige Bild?
Und egal was wir glauben - ob wir an einen gütigen oder einen strafenden Gott glauben- wenn es einen Gott gibt, dann sind wir ihm sowieso ausgeliefert. Ist es ein gütiger Gott, dann wird er uns so nehmen wie wir sind ( denn nach dem Glauben ist er ja unser Schöpfer) - ist es ein strafender Gott, dann können wir sowieso machen was wir wollen hier auf Erden- wir können nie sicher sein. ob wir genaus so handeln, wie dieser Gott es gerne hätte- denn wir können seinen Willen ja nicht erkennen ( jede Religion bietet da ja andere Alternativen an).
Also- warum sollen wir uns im Leben nach etwas richten, was wir nicht wissen können?
Leben wir so, dass es für uns und auch für andere ein halbwegs lebenswertes Leben wird. Mehr können wir sowieso nicht tun- und wenn es falsch war und es einen Gott gibt, dann sind wir ihm sowieso ausgeliefert. Es ist wie mit dem Tod- wir leben weiter, versuchen unser Leben zu gestalten, machen Pläne, obwohl wir uns des Todes ( dessen Zeitpunkt wir nicht kennen ) sicher sind.
Warum sich Sorgen um Dinge machen, die wir nicht beeinflussen können. Etwas Angst vor dem Ungewissen hat jeder- egal ob es vor dem Tod ist ( der unsere Existenz beendet) oder vor einem Leben nach dem Tod( von dem wir ganz und gar nichts wissen).
Das schlechte Gewissen wird uns von den Kirchen eingeredet, weil sie damit eine gewisse Macht über uns erlangen, die dann ihre Existenz sichert.
Deshalb ist meines Erachtens auch jetzt die Tendenz zu verspüren, den *Kuschelgott*, den sich viele Christen gebastelt haben, wieder mehr in einen strafenden, forderndern Gott umzuwandeln- denn ein Gott der Liebe, der alles verzeiht ist für die Kirchen ungünstig- weil keiner mehr auf sie hören will- jeder das macht, was er mit seinem Gottesbild verbindet. Nur Angst kann bewirken, dass viele Ungerechtigkeiten ( der Kirche ) übersehen werden. Christen, die zuviel denken, sind nicht so beliebt.
Also mach dir nicht zuviele Sorgen: Et kütt wie et kütt!
Ellen
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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Jasomirgott Menschlichermensch
Anmeldungsdatum: 22.04.2005 Beiträge: 275
Wohnort: Wien
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(#295098) Verfasst am: 16.05.2005, 19:51 Titel: Re: was wäre wenn |
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Verlassener hat folgendes geschrieben: | hallo an alle
was wäre wenn ?
das nennt man wohl frühkindlich indoktriniert.
vielleicht ist es eine wirklich dumme frage - trotzdem interessiert es mich.
mfg |
Glaube nicht an die Energie eines alten Mannes, der von einer schaar pausbäckiger, nackter, meist minderjähriger Blasengerln umgeben ist. Glaube an die Energie der Materie. Eine Materie die aus der ungeheuren Energie der Atome und die wieder aus den kosmischen Strings bestehen. Ein String ist kein Teilchen im herkömmlichen Sinn, sondern man stellt sich darunter einen fadenartigen Symmetriebruch aus dem frühen Universum vor. Das ist eine 10- oder 11dimensionale (!) Struktur, lange, dünne Röhren von ungeheurer Masse und Energiedichte und damit hoher Gravitation. Man muß sich dabei vorstellen, daß die außerhalb der Raumzeit liegenden Dimensionen in sich aufgewickelt sind. Es sind daher keine "übergeordneten" Dimensionen, sondern eher untergeordnete, da wir uns hier nahe des Bereiches der Planck- Länge von 10-35 m befinden.
_________________ Ich bin ein sozialer Demokrat, aber kein Sozialdemokrat!
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Rudolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.01.2004 Beiträge: 1460
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(#295104) Verfasst am: 16.05.2005, 20:06 Titel: Re: was wäre wenn |
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Jasomirgott hat folgendes geschrieben: | Verlassener hat folgendes geschrieben: | hallo an alle
was wäre wenn ?
das nennt man wohl frühkindlich indoktriniert.
vielleicht ist es eine wirklich dumme frage - trotzdem interessiert es mich.
mfg |
Glaube nicht an die Energie eines alten Mannes, der von einer schaar pausbäckiger, [...] untergeordnete, da wir uns hier nahe des Bereiches der Planck- Länge von 10-35 m befinden. |
Sehr konstruktiv.
Verlassener - diese Frage stellst du dir nicht als Erster. Es gibt dazu auch im Internet Material.
Man benutze beispielsweise die beliebte Suchmaschine Google, um auf http://de.wikipedia.org/wiki/Pascalsche_Wette zu landen.
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alfons Bär
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 1167
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(#295214) Verfasst am: 16.05.2005, 23:08 Titel: Re: was wäre wenn |
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Jasomirgott hat folgendes geschrieben: | Es sind daher keine "übergeordneten" Dimensionen, sondern eher untergeordnete, da wir uns hier nahe des Bereiches der Planck- Länge von 10-35 m befinden. |
Nicht 10 bis 35 Meter, sondern 10 hoch minus 35 Meter. Aber wenn jemand "was wäre, wenn es Gott doch gäbe" fragt, halte ich es wirklich nicht für hilfreich, zu versuchen, ihm in zehn Zeilen die String-Theorie zu erklären.
Alfons
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Jasomirgott Menschlichermensch
Anmeldungsdatum: 22.04.2005 Beiträge: 275
Wohnort: Wien
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(#295221) Verfasst am: 16.05.2005, 23:18 Titel: Re: was wäre wenn |
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alfons hat folgendes geschrieben: | Jasomirgott hat folgendes geschrieben: | Es sind daher keine "übergeordneten" Dimensionen, sondern eher untergeordnete, da wir uns hier nahe des Bereiches der Planck- Länge von 10-35 m befinden. |
Nicht 10 bis 35 Meter, sondern 10 hoch minus 35 Meter. Aber wenn jemand "was wäre, wenn es Gott doch gäbe" fragt, halte ich es wirklich nicht für hilfreich, zu versuchen, ihm in zehn Zeilen die String-Theorie zu erklären.
Alfons |
Ist nicht das unerklärliche der Quantenmechanik noch leichter erklärbar, als das unerklärliche "GOTT" und die kindische Vorstellung eines Lebens danach????
_________________ Ich bin ein sozialer Demokrat, aber kein Sozialdemokrat!
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alfons Bär
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 1167
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(#295338) Verfasst am: 17.05.2005, 14:15 Titel: Re: was wäre wenn |
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Jasomirgott hat folgendes geschrieben: |
Ist nicht das unerklärliche der Quantenmechanik noch leichter erklärbar, als das unerklärliche "GOTT" und die kindische Vorstellung eines Lebens danach???? |
Da hast du allerdings Recht!
Alfons
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#295355) Verfasst am: 17.05.2005, 14:53 Titel: |
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Ich halte es bei solchen Zweifeln wie mit dem Ärgern. Ärgere ich mich über etwas, wo ich gar nicht weiß ob es eintrifft, dann hat das nur Nachteile, weil trifft der Ärgernisgrund ein, so ärgere ich mich doppelt – trifft er nicht ein, hatte ich mich umsonst geärgert.
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wirrlicht registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.05.2005 Beiträge: 62
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(#295429) Verfasst am: 17.05.2005, 18:11 Titel: Re: was wäre wenn |
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Verlassener hat folgendes geschrieben: |
das nennt man wohl frühkindlich indoktriniert.
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Stimmt. Und die Frage ist nicht dumm.
Mehr als nach bestem Wissen leben kann man so oder so nicht, da denke ich wie Eifellady.
Aber angenommen, wenn...
...nach dem Ableben so ein Typ wartet, der genau so ist, wie's die Seelenverbieger einem von klein auf eingetrichtert haben, möcht' ich nicht in die Verlegenheit kommen, an ihn geglaubt zu haben. Lieber eine Höllenewigkeit auf diese Schöpfung nach menschlichem Vorbild fluchen als ein Hallelujah auf eine despotische, Menschenversuche treibende Wesenheit trällern.
Ok, das war der flapsige Teil. Rationalität hilft auch bei solchen Überlegungsprozessen. Es steht geschrieben, daß Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat, richtig? Wenn man das wörtlich glaubt, heißt daß, daß so 'ne Type - FLEISCHLICH - mit Blut, Gefäßen und all dem Rotz - irgendwann beschlossen hat, noch so'n paar Götter herzustellen. Nicht sonderlich wahrscheinlich, oder?
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Jasomirgott Menschlichermensch
Anmeldungsdatum: 22.04.2005 Beiträge: 275
Wohnort: Wien
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(#295479) Verfasst am: 17.05.2005, 20:06 Titel: Re: was wäre wenn |
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wirrlicht hat folgendes geschrieben: | Verlassener hat folgendes geschrieben: |
das nennt man wohl frühkindlich indoktriniert.
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Stimmt. Und die Frage ist nicht dumm.
Mehr als nach bestem Wissen leben kann man so oder so nicht, da denke ich wie Eifellady.
Aber angenommen, wenn...
...nach dem Ableben so ein Typ wartet, der genau so ist, wie's die Seelenverbieger einem von klein auf eingetrichtert haben, möcht' ich nicht in die Verlegenheit kommen, an ihn geglaubt zu haben. Lieber eine Höllenewigkeit auf diese Schöpfung nach menschlichem Vorbild fluchen als ein Hallelujah auf eine despotische, Menschenversuche treibende Wesenheit trällern.
Ok, das war der flapsige Teil. Rationalität hilft auch bei solchen Überlegungsprozessen. Es steht geschrieben, daß Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat, richtig? Wenn man das wörtlich glaubt, heißt daß, daß so 'ne Type - FLEISCHLICH - mit Blut, Gefäßen und all dem Rotz - irgendwann beschlossen hat, noch so'n paar Götter herzustellen. Nicht sonderlich wahrscheinlich, oder? |
Code: | Fürchte Dich nicht, Strings treiben keine Menschenversuche, sie sind die ewige Energie, die alles treibt und hält.[quote][/quote] |
_________________ Ich bin ein sozialer Demokrat, aber kein Sozialdemokrat!
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#295555) Verfasst am: 18.05.2005, 01:12 Titel: Re: was wäre wenn |
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Jasomirgott hat folgendes geschrieben: | Strings treiben keine Menschenversuche. |
Keine Ahnung, ich habe mich noch nie persönlich mit einem String unterhalten...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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RunningGAG registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.10.2004 Beiträge: 95
Wohnort: Berlin
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(#295651) Verfasst am: 18.05.2005, 17:39 Titel: boom |
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Die Frage finde ich klasse.
Vielleicht solltest du dir zu Anfang darüber klar werden, dass der Glaube schon uralt ist und auch Teil des menschlichen Wesens, der durch die Evolution entstanden ist, was nicht mit einschließen muss, das es einen Gott gibt. Hierzu empfehle ich dir zwei Bücher die recht gut und verständlich sind: (Der Gedachte Gott / Wie Glaube im Gehirn entsteht von Andrew Newberg, Eugene d´Aquili, Vince Rause) und (Und der Mensch schuf Gott von Pacal Boyer)
Bei mir war es so, dass ich als Kind auch Gewissensbisse hatte, wenn ich in mir den Zweifel am Glauben und an einer Existenz Gottes aufsteigen spürte. Es war ein langer Lernprozess zu erkennen, das ein Leben auch ohne diese indoktrinierte, aufgezwungene Vorstellung möglich ist, aber letztendlich eröffnet es dir einen Weg in eine größere und freiere Welt, Außerdem wird dein Denken nicht mehr von Einschränkungen und beängstigenden Strafen (Hölle) beeinflusst, wenn du diesen Weg weiter verfolgst, dich vom Glauben zu lösen.
Viel Glück damit weiterhin
_________________ Glauben kann man alles.
Wissen, erfordert Anstrengung.
www.IBKA.org
"Glaubst du noch, oder denkst du schon?"
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iuiz registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 41
Wohnort: Stade
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(#295764) Verfasst am: 19.05.2005, 00:15 Titel: |
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Oh, die Pascal'sche Wette. Ich kann den Wikipedia Link echt empfehlen und dann noch ein wenig nach Voltaire googeln.
Als ich so ca. 14 war, habe ich mir ähnliche Gedanken gemacht. Ich bin nicht getauft, nicht religiös erzogen, jedoch war meine Oma sehr gläubig (bei den netten Zeugen Jehovas ) und hat mir, als ich noch kleiner war gegen den Willen meiner Eltern die ganzen netten Himmel und Hölle Geschichten erzählt. Damals traute man sich natürlich nicht zu wiedersprechen, von einer argumentativen oder überhaupt logischen Basis, mit der man dies hätte bewältigen können, ganz zu schweigen.
Naja, und wie ich dann halt im besagten Alter war (meine Oma starb leider), haben mich die Gewissensbisse langsam aber sicher innerlich aufgefressen. Da ich mit meinen Eltern eigentlich ungerne über Gott und Glaube geredet habe und ich auch nicht zur Dorf-Pastorin rennen wollte, da ich hier noch nie in der Kirche war (also in dem hiesigen Gebäude), habe ich mir ein Forum im Internet gesucht, wo ich mir, in einen für meine damaligen Verhältnisse sehr langen Text, alles von der Seele geschrieben habe.
Das Forum war jesus.de.
[retorische Pause]
Die Zahlt der Antworten war wirklich erdrückend und ich war überrascht, wie viele Leute mir helfen wollten. Die meisten haben gesagt man solle Gott suchen und man werde ihn dann auch finden.
Das Problem war jedoch, dass ich in mir nie etwas wie Glauben fühlen konnte und auch heute noch nicht kann. Ich habe damals die Menschen beneidet, die nicht mit dieser quälenden Angst leben mussten.
Das Problem war halt, dass ich trotz meiner Unfähigkeit zu glauben halt immer noch gesagt bekommen habe (wenn auch nur von einigen wenigen) dass ich entweder irgendwann ewige Dunkelheit erfahren werde, oder sogar in die Hölle komme. (Die meisten Theologen würden so etwas übrigends nicht behaupten, da Gott ja alle Menschen lieb hat und so).
Für mich war das Thema Religion damit erstmal gestorben. Denn wie kann mich jemand für mein Unvermögen bestrafen?
Jahre Später habe ich dann mal von der Pascalschen Wette gelesen. Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich würde fast sagen: Eine Erlösung.
Inzwischen habe ich gegenüber Religion eine mehr als negative Einstellung, denn viele Menschen leben in Angst vor Strafe. Freud hat Formen von Glaubensausübung sogar mit Neurosen verglichen.
Ich kann noch die Seite http://www.dittmar-online.net/ empfehlen. Sie ist etwas unübersichtlich und es ist wirklich viel Text, aber gerade bei solchen Gewissensbissen hilft es echt auch mal ein bischen Zeit zu investieren. Über die Qualität der Seite vor einem Wissenschaftlichen Hintergrund kann ich leider nichts sagen, mir erscheint das meiste jedoch sehr schlüssig und wirklich für den Laien aufgearbeitet.
Ich hoffe, dass du besser mit der Pascal'schen Wette klarkommst (und auch alle anderen), denn für mich war das damals wirklich sehr schwer. Das liest sich hier war ganz locker, aber solch panische Angst habe ich glaube ich nie wieder vor etwas anderem gehabt.
Mfg,
Tim
_________________ Hinter den sieben Terror Bergen, bei den sieben Terror Zwergen....
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wirrlicht registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.05.2005 Beiträge: 62
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(#295889) Verfasst am: 19.05.2005, 16:49 Titel: |
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iuiz hat folgendes geschrieben: | ...denn für mich war das damals wirklich sehr schwer. Das liest sich hier war ganz locker, aber solch panische Angst habe ich glaube ich nie wieder vor etwas anderem gehabt.
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*seufz* - kann ich verstehen. Meine Geschichte war zwar völlig anders - als Kind war für mich Jesus nicht "Glaube", sondern Realität - aber das jahrelange Ringen, von diesen verinnerlichten religiösen Ängsten wieder loszukommen, dürfte in etwa dem entsprochen haben, was du beschreibst.
Man sollte diejenigen, die einem das eingepflanzt haben, eigentlich auf Schadenersatz verklagen können.
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#295975) Verfasst am: 19.05.2005, 22:41 Titel: Re: was wäre wenn |
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Verlassener hat folgendes geschrieben: | hallo an alle
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wie geht man mit der was-wäre-wenn stimme im hinterkopf um, die (mir zumindest)oft eine art
schlechtes gewissen macht.
also essenziell gesagt bekomm ich den schlechten gedanken nicht los das - falls es eine existenz nach dem tot gibt- ich dann teuer für meinen unglauben bezahlen muss.
macht sich da niemand gedanken drüber ? was wäre wenn ? |
Diese Frage ist in der Tat eine Variante der pascalschen Wette. Ich habe sie für mich bereits beantwortet, und zwar so: Gäbe es den vom Christentum behaupteten Gott (den offiziellen, nicht den von vielen Kuschelchristen humanisierten Kuschelgott, sondern den der Evangelien, den strengen, kleinlichen, menschenfernen verdammnisgeilen Gott) so habe ich zwei Möglichkeiten:
Ich lebe mein Leben "gottgefällig" - was auch die "rechte innere Einstellung zu diesem Gott und seinen Vorstellungen beinhalten würde - und werde mit etwas Glück des ewigen Heils teilhaftig. Für mich würde das bedeuten, daß ich mich so wie ich bin, erstmal komplett zerstören müßte, um jemand völlig anderer zu werden und ein Leben führen müßte, das mir zutiefst zuwider wäre. (Ich halte von christlichen Normen ungefähr soviel wie von preußischen Kasernen). Und wofür? Um dann schließlich in einem "Himmel" zu landen, der genau von dem Typen regiert wird, der mir schon das irdische Leben versaut hätte. Ich wäre also doppelt geschädigt: Ein Scheiß-Leben und ein Scheiß-Himmel.
Die andere Möglichkeit wäre es, auf Gott und seine Gebote zu pfeiffen, ein irdisches Leben zu leben, bei dem ich ich bleiben kann, und dafür im Jenseits mit der "Hölle", also der sogenannten "Gottferne" schließlich belohnt zu werden. Mit anderen Worten: ZWei Fliegen mit einer Klappe.
Natürlich stimmen beide Wetten - sowohl die originale von Pascal, als auch meine Variante - von hinten und vorne nicht, denn es gibt immer noch tausend andere Möglichkeiten, auf die man hätte wetten können, um zu "gewinnen". In der pascalschen Wette wird z.B. völlig außer acht gelassen, daß es weit mehr Götter und "gottgefällige" Lebensweisen geben könnte, als die der christlichen Theorien. Vielleicht hätte gerade Pascal mit seinem Wetteinsatz Gott zutiefst vergrault - daran hat er nicht gedacht, er ging vielmehr davon aus, daß es nur einen, nämlich den christlichen Gott geben könne. Das wäre so, als würde ich Lotto spielen nur mit einer einzigen Zahlenkombination und behaupten, es gäbe nur die Möglichkeit, daß ich entweder damit gewinne oder aber (wenn ich nicht oder mit einer anderen Zahlenkombination spiele) verliere.
(Übrigens: Was die Praxis betrifft, ist die Sorge, es könne den christlichen Gott geben, so ziemlich die geringste, die ich habe. Meine eigene Variante der Wette ist rein theoretischer Natur..... )
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iuiz registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 41
Wohnort: Stade
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(#295980) Verfasst am: 19.05.2005, 22:58 Titel: |
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wirrlicht hat folgendes geschrieben: | iuiz hat folgendes geschrieben: | ...denn für mich war das damals wirklich sehr schwer. Das liest sich hier war ganz locker, aber solch panische Angst habe ich glaube ich nie wieder vor etwas anderem gehabt.
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*seufz* - kann ich verstehen. Meine Geschichte war zwar völlig anders - als Kind war für mich Jesus nicht "Glaube", sondern Realität - aber das jahrelange Ringen, von diesen verinnerlichten religiösen Ängsten wieder loszukommen, dürfte in etwa dem entsprochen haben, was du beschreibst.
Man sollte diejenigen, die einem das eingepflanzt haben, eigentlich auf Schadenersatz verklagen können. |
Naja, zumindest von meiner Oma weiß ich, dass sie niemanden schaden wollte. Es würde aber sicherlich durch die Medien gehen, wenn jemand so etwas versuchen würde. Ich könnte glaube ich die Zeugen Jehovas anklagen ^^.
Das mit der theoretischen Natur finde ich lustig. Die frage ist halt, wann man wo auf der Brücke zurückgeht, da sie oft schon am brennen ist.
_________________ Hinter den sieben Terror Bergen, bei den sieben Terror Zwergen....
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#295998) Verfasst am: 20.05.2005, 01:51 Titel: Tja ... |
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Ich würde es mal so sehen
Der schlaue Mister Gott guckt sich die Menschen an, und wenn die Menschen an Gott Interesse haben dann zeigt der Gott den Menschen welcher Gott der richtige ist und die anderen Menschen lässt er im Unklaren
D.h. wenn du an Gott wirklich Interesse hast wirst du erkennen dass der Gott der Bibel der Richtige ist, ansonsten halt nicht
Beweis :
Zitat: | Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.
(Psalm 14,2) |
Wenn jemand nicht ernsthaft an Gott interessiert ist, den lässt der Leadergott weiterhin im Unklaren ob es Gott gibt bzw. wenn ja welchen Gott usw.
Zitat: | Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben,
und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph. 2, |
-> Der Glaube ist eine Gabe Gottes, d.h. Gott bewirkt durch seine Magie, dass ein Mensch plötzlich an ihn glaubt, aber bei welchen Menschen bewirkt Gott dies ? Siehe oben, bei den verständigen Menschen die sich ernsthaft für Gott interessieren und einsehen, dass ihre bisherige von Gott unbeeinflusste Lebensweise nicht so optimal ist sondern viel Schlechtes beinhaltet ... (Gedanken, Worte, Taten ...) und nicht dauerhaft sinnvoll ist
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#296000) Verfasst am: 20.05.2005, 02:55 Titel: Re: Tja ... |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | Gott bewirkt durch seine Magie [...] |
Nicht wie die Welt ist, ist das Mystische, sondern dass sie ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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iuiz registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.02.2005 Beiträge: 41
Wohnort: Stade
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(#296110) Verfasst am: 20.05.2005, 13:19 Titel: |
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Interessante Argumentation... Mit Zitaten.....
Und wenn du nicht an Gott glauben solltest, wird er dich finden und wenn du glück hast töten. Wenn du Pech hast wird er dabei noch kreativ, wie er dich tötet. Evtl. kommen Salzsäulen ja mal wieder in Mode.
Zitat als Beweis: Zitat: | Von Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,
ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichen Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
(Vers 281ff, Goethe, Faust)
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_________________ Hinter den sieben Terror Bergen, bei den sieben Terror Zwergen....
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#296379) Verfasst am: 21.05.2005, 11:33 Titel: circulus vitiosus |
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Zitat: | Wenn jemand nicht ernsthaft an Gott interessiert ist, den lässt der Leadergott weiterhin im Unklaren ob es Gott gibt bzw. wenn ja welchen Gott usw.
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Was heißt "ernsthaft an Gott interessiert"? Setzt das nicht bereits voraus, was erst ergründet werden soll?
Oder ist jemand vielleicht spaßeshalber an Gott interessiert?
Das alte Lied: "Deine Gebete wurden nicht erhört, weil du nicht genug gebetet hast...
Betest du aber ununterbrochen über große Zeiträume hinweg, so werden deine Gebete erhört, denn Geduld ist eine Tugend..."
Allerdings gibt man dem Zufall (oder sonst was, z.B. Karma, Synchronität, etc.) mit dem durch Geduld erzielten Zeitgewinn auch Gelegenheiten. Also mag es dann so kommen, dass - oh Wunder - dann eines Tages sich erfüllt, um was man gebetet.
Und so bleibt die Frage nach Gott offen - da offenbart sich gar nichts (es sei denn, man glaubt an Lourdes, Fatima, Medjugorge, ein plötzlich wieder angewachsenes "appes" Bein, Pater Pios Stigmata, usw. - hier empfiehlt sich dann aber zur redlichen Überprüfung, das Magazin "Skeptiker" zu abonnieren, bzw. MIZ und was es sonst noch geben man - immer hübsch auch die andere Seite berücksichtigen und dem Wunsch- und Angstdenken trotzen - das ist Ehrlichkeit! Und Ehrlichkeit ist die höchste Tugend.).
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King Lui Großstadtdschungelist
Anmeldungsdatum: 19.11.2004 Beiträge: 211
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(#297452) Verfasst am: 25.05.2005, 19:29 Titel: |
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Wenn Gott existiert, dann hat er uns auch die Vernunft gegeben.
Und wer handelt richtiger?
Der, der sein Wissen als Glaube verkauft (hierbei aber ausgesprochen stur glauben kann, wenn er über genügend Hintergrundwissen verfügt) oder der, der seinen Glauben als Wissen verkauft (und nichts als eine innere Gewissheit in der Hinterhand hat).
oder um es mit einem Kant Zitat auszudrücken:
Zitat: | Ob nun aber gleich die Vernunft sich der Kritik niemals verweigern kann, so hat sie doch nicht jederzeit Ursache, sie zu scheuen. Aber die reine Vernunft in ihrem dogmatischen (nicht mathematischen) Gebrauche ist sich nicht so sehr der genauesten Beobachtung ihrer obersten Gesetze bewußt, daß sie nicht mit Blödigkeit, ja mit gänzlicher Ablegung alles angemaßten dogmatischen Ansehens, vor dem kritischen Auge einer höheren und richterlichen Vernunft erscheinen müßte. |
Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, II. Transzendentale Methodenlehre, 1. Hauptstück, 2. Abschnitt, Die Disziplin der reinen Vernunft in Ansehung ihres polemischen Gebrauchs.
Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/kant/krvb/krvb114.htm
_________________ Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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odeon registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.10.2004 Beiträge: 199
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(#298013) Verfasst am: 27.05.2005, 18:19 Titel: Nach dem Tod!?? |
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Hallo,
ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich bin mir sicher, daß die Reinkarnation stattfindet. Man muß dazu nur die Natur intensiv betrachten. Dort erkennt man dieses Prinzip.
Die Lehren der Staatsreligionen, dienen eh nur dazu, die alte Macht der Kleriker zu erhalten. Und das ist in der heutigen Zeit schwierig.
Und gerade diem Angst vor dem Tod treibt viele menschen auch heute noch in die Fänge der Kirchen.
deshalb ist Aufklärung nötig.
www.fotologie-website.de
_________________ Anmerkung von odeon
www.fotologie-website.de
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