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Das Wunder von Berlin

 
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#11646) Verfasst am: 13.08.2003, 21:19    Titel: Das Wunder von Berlin Antworten mit Zitat

Die Bundesregierung versucht jetzt Massnahmen zu verabschieden, die tatsächlich die Arbeitslosigkeit senken werden. Ups, ich meine natürlich: die Arbeitslosenquote senken werden. Schröder greift zu den bewährten Mitteln der Kohl-Regierung und ändert die Statistik, sowie die Bezugsgrundlagen für die Unterstützung.

Folgende "geniale" Massnahmen sind geplant:
1. Die Arbeitslosenhilfe wird mit der Sozialhilfe Arbeitslosengeld II zusammengelegt. Dadurch fallen mindestens 650 000 aus der Arbeitslosenhilfe und damit aus der Statistik. Da dies drastische Einschnitte für die Betroffenen bedeutet, wird die Armut in der BRD ansteigen. Alleine die Zahl der Kinder, die auf Sozialhilfeniveau leben müssen, wird um ca. 50% auf 1,5 Millionen steigen. Die Sozialhilfe ist seit Jahren schon nicht der Entwicklung der Lebenshaltungskosten angepasst worden, weshalb sie heute 6 Prozent unter dem "gesellschaftlichen Mindestbedarf" legt.

2. Statt der bisherigen Statistik werden die Kriterien UN-Organisation ILO übernommen. Das bedeutet, dass jemand als beschäftigt gilt, wenn er/sie mindestens eine Stunde pro Woche arbeitet. Da diese nur bei Profikillern, Topmanagern oder Edelprostituierten zum Leben ausreichen dürfte, ist es ein rein propagandistische Massnahme, die in Zukunft die Folgen der Politik verschleiern wird. Durch die Massnahmen der Kohl-Regierung wird bereits heute ca. ein Drittel der tatsächlichen Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenstatistik nicht erfasst.

3. Die künftigen Bezieher des Arbeitslosengelds II dürfen mehr dazuverdienen, müssen aber auch fast jeden Job annehmen. Abgesehen davon, dass damit die Berufsfreiheit ausser Kraft gesetzt wird, werden mehr Menschen in Billiglohnverhältnisse gezwungen, von denen sie nicht leben können. Aber sie sind nicht mehr arbeitslos, weshalb die entsprechenden Politiker das Elend, was sie verursachen, auch noch feiern werden.

Die Deformen werden von überproportionalen Steuersenkungen für die Reichen (die heute schon unterproportional Steuern zahlen dank diverser Abschreibungsmöglichkeiten), sowie weitere Senkungen der Gewerbe- und Umsatzsteuer für die Unternehmen begleitet. Dies wird die Finanzierungsprobleme des Staates (insbesondere der stark überschuldeten Kommunen) weiter vergrössern, weshalb heute schon absehbar ist, dass bald wieder das Geschrei nach "notwendigen" Einschnitten und Einsparmassnahmen losgehen wird.

(Quelle: z.B. heutige TAZ, Tagesschau ...)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#318001) Verfasst am: 22.07.2005, 19:46    Titel: Re: Das Wunder von Berlin Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Dies wird die Finanzierungsprobleme des Staates (insbesondere der stark überschuldeten Kommunen) weiter vergrössern, weshalb heute schon absehbar ist, dass bald wieder das Geschrei nach "notwendigen" Einschnitten und Einsparmassnahmen losgehen wird.


Dieses Geschrei gibt es jedes Jahr.
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#318015) Verfasst am: 22.07.2005, 20:36    Titel: Re: Das Wunder von Berlin Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Dies wird die Finanzierungsprobleme des Staates (insbesondere der stark überschuldeten Kommunen) weiter vergrössern, weshalb heute schon absehbar ist, dass bald wieder das Geschrei nach "notwendigen" Einschnitten und Einsparmassnahmen losgehen wird.


Dieses Geschrei gibt es jedes Jahr.

Steter Tropfen höhlt den Stein. Wenn nur oft und laut genug wiederholt wird, wie dringend erforderlich der Abbau der sozialen Errungenschaften ist, wird die Mehrheit es schon "einsehen"... freakteach
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#318085) Verfasst am: 23.07.2005, 00:12    Titel: Re: Das Wunder von Berlin Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Die Bundesregierung versucht jetzt Massnahmen zu verabschieden, die tatsächlich die Arbeitslosigkeit senken werden. Ups, ich meine natürlich: die Arbeitslosenquote senken werden. Schröder greift zu den bewährten Mitteln der Kohl-Regierung und ändert die Statistik, sowie die Bezugsgrundlagen für die Unterstützung.

...


Schön das du das erwähnst. Wer erinnert sich heute noch an sowas ? Schulterzucken
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#318118) Verfasst am: 23.07.2005, 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Allerdings würde ich es anders als die Regierung angehen. Der geht es doch nach wie vor darum, die ihre Interessensgruppen (darunter natürlich auch die Unternehmer und Spekulanten) zu priviligieren und noch ein paar Hunderttausend Bürokraten anzustellen. Argh

Hohe Staatsschulden sind für die Gläubigerlobby gut. Der Rentenkapitalismus blüht. Böse

Die ehrlichen Arbeiter dürfen es natürlich zügig mitfinanzieren. Steuerschlupflöcher sind, wie hier schon erwähnt wurde, für die in dieser Hinsicht ebenfalls priviligierte Unternehmerlobby und ganz nebenbei auch für die Bürokratenlobby gut. Erbrechen

Und verlogener wird es auch noch. Bereits jetzt zählen zb. Menschen, die nie einen Beruf hatten, gar nicht zur Arbeitslosenstatistik (so zumindest in Österreich, aber vermutlich wird das in Deutschland ähnlich sein). Nun wird man sie weiter "beschönigen" und die tatsächlichen Umstände ignorieren.

Dieses System der Lobbypolitik ist eine solche Schweinerei und es wird im eigenem Dreck versinken.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#318225) Verfasst am: 23.07.2005, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#318238) Verfasst am: 23.07.2005, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig.

Sehr gut. Immer schön Verzicht predigen und den Kapitalismus delegitimieren. Angesichts des steigenden Reichtums und Einkommens pro Person (im Schnitt hätte z.B. jeder 104 000 Euro Privatvermögen) ist es nicht zu rechtfertigen, dass sie soziale Unterstützung für die ärmere Teile der Bevölkerung und für Nichtarbeitsfähige (Rentner, Kranke etc.) reduziert wird. Und schon überhaupt nicht ist dies mit der Staatsverschuldung zu rechtfertigen, von der Reiche profitieren und die zum grossen Teil von Reichen oder deren politischen Lakaien versursacht ist (z.B. durch Vernichtung von Arbeitsplätzen, Steuersenkungen für die Reichen etc.).
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#318241) Verfasst am: 23.07.2005, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)

Kossuths Logik folgend, wird der Wert eines Menschen durch seine Verwertbarkeit als Arbeitskraft bestimmt, und die Abschaffung des Sozialstaates hätte eine Gesundung der Staatsfinanzen zur Folge... Komplett von der Rolle
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#318257) Verfasst am: 23.07.2005, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)

Kossuths Logik folgend, wird der Wert eines Menschen durch seine Verwertbarkeit als Arbeitskraft bestimmt, und die Abschaffung des Sozialstaates hätte eine Gesundung der Staatsfinanzen zur Folge... Komplett von der Rolle

Das sicherlich, dem französischem Adel ging es auch nicht schlecht, nur eben nicht besonders lang.
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Norbert
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.08.2003
Beiträge: 216
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Beitrag(#318263) Verfasst am: 23.07.2005, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.


diese Aussage erstaunt mich doch sehr.
Obwohl ja schon allgemein und fast überall die Lösung von der finanziellen Krise bei den Sozialhilfeempfängern bzw. bei den "Sozialschmarotzern" gesucht wird.

Erstmal glaube ich nicht das die Staatsverschuldung in den Griff bekommen werden kann, einfach weil das System so aufgebaut ist, das Geld dorthin wandert wo es schon ist.

Wir haben also eine enorme Staatsverschuldung.
das heißt aber das auf der anderen Seite enorm viel Geld verliehen wird.
Und das heißt auch, das ein haufen Zinsen und Zinseszinsen dafür vom Steuerzahler bezahlt werden muß, damit dort wo schon viel ist, noch mehr hin kommt.
Zitat:

von Peter A Löhr:

Der Großteil des Geldes, das heute existiert, ist verzinst angelegt. Das bedeutet, dass die Geldvermögen jedes Jahr um den jeweiligen Zinssatz wachsen. Dabei werden die gewonnenen Zinsen wieder angelegt und im nächsten Jahr wieder verzinst. Das Fatale bei einer solchen Zinseszinsentwicklung ist, dass der Zuwachs immer schneller vor sich geht, letztlich explodiert ...


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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#318443) Verfasst am: 24.07.2005, 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)


Wenn die Staatsverschuldung weiter explodiert, wird der Staat ebenso in den wütenden Massen untergehen.
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Norbert
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Anmeldungsdatum: 31.08.2003
Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach

Beitrag(#318506) Verfasst am: 24.07.2005, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)


Wenn die Staatsverschuldung weiter explodiert, wird der Staat ebenso in den wütenden Massen untergehen.


...das wird sie!
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#318621) Verfasst am: 24.07.2005, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)

Wenn die Staatsverschuldung weiter explodiert, wird der Staat ebenso in den wütenden Massen untergehen.

Die Staatsverschuldung liegt nicht am Sozialstaat, sondern an einem Fehler des Systems. Nämlich, dass der Besitz von Geld alleine schon ausreicht, um weiteres Geld zu "verdienen".
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#318651) Verfasst am: 24.07.2005, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Norbert hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Tobias Brandt hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig. Die Sozialhilfe muss man nach und nach vollständig aus dem Verkehr ziehen. Man muss die Staatsverschuldung in den Griff bekommen.

Ohne Sozialstaat, wäre der Staat wohl schon in den wütenden Massen untergegangen. (vgl. Franz. Revolution)


Wenn die Staatsverschuldung weiter explodiert, wird der Staat ebenso in den wütenden Massen untergehen.


...das wird sie!


Und genau deswegen sind drastische Maßnahmen zumindest vorübergehend notwendig. Die Staatsausgaben müssen gesenkt und die Staatseinnahmen erhöht werden. Verschiedene Privilegien, auch die der Unternehmer, müssen abgeschafft werden. Alle müssen dazu beitragen, dass die Staatsverschuldung abgebaut wird.

Versteht mich nicht falsch: Auch aus meiner Sicht ist es eine üble Situation, wenn der Staat den Besitz kaum besteuert. Das führt dazu, dass große Ressourcen unproduktiv gehortet werden.

Mein Grundsatz ist eben Arbeit (auch die Arbeit als Unternehmer) möglichst wenig und den Besitz dafür stärker zu besteuern.

Der zweite Grundsatz, der ebenso wichtig ist, ist die Vereinfachung des Steuersystems. Zwei, drei oder höchstens vier verschiedene Arten von Steuern genügen völlig. Das spart uns eine Menge an Verwaltungsaufwand.

Natürlich ist mein Reformprogramm durch die Abschaffung der Sozialhilfe schmerzhaft, keine Frage.
Selbstverständlich soll die Abschaffung der Sozialhilfe nicht überraschend über die Menschen kommen. Sie müssen eine Chance haben, sich darauf vorzubereiten.
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#318655) Verfasst am: 24.07.2005, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Der Abbau des Sozialstaates ist notwendig.

Sehr gut. Immer schön Verzicht predigen und den Kapitalismus delegitimieren. Angesichts des steigenden Reichtums und Einkommens pro Person (im Schnitt hätte z.B. jeder 104 000 Euro Privatvermögen) ist es nicht zu rechtfertigen, dass sie soziale Unterstützung für die ärmere Teile der Bevölkerung und für Nichtarbeitsfähige (Rentner, Kranke etc.) reduziert wird. Und schon überhaupt nicht ist dies mit der Staatsverschuldung zu rechtfertigen, von der Reiche profitieren und die zum grossen Teil von Reichen oder deren politischen Lakaien versursacht ist (z.B. durch Vernichtung von Arbeitsplätzen, Steuersenkungen für die Reichen etc.).


Die Privilegien der Reichen sind natürlich auch daneben. Der Athenismus bekennt sich zur freien Marktwirtschaft, hat aber auch einige freiwirtschaftliche Elemente, was bedeutet, dass ich strikt gegen jeden Rentenkapitalismus bin.


Aber wie soll man deiner Meinung nach die Staatsverschuldung in den Griff bekommen?
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#318706) Verfasst am: 24.07.2005, 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Die Privilegien der Reichen sind natürlich auch daneben. Der Athenismus bekennt sich zur freien Marktwirtschaft, hat aber auch einige freiwirtschaftliche Elemente, was bedeutet, dass ich strikt gegen jeden Rentenkapitalismus bin.

Freie Konkurrenz führt in der "freien Marktwirtschaft" automatisch und zwangsläufig dazu, dass die freie Konkurrenz durch entstehende Grosskonzerne mit monopolähnliche Stellung und massiven Einfluss auf den Staat aufgehoben wird.
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Aber wie soll man deiner Meinung nach die Staatsverschuldung in den Griff bekommen?

Ich denke nicht, dass im Kapitalismus das Problem der Staatsverschuldung gelöst werden kann. Es kann vielleicht in einzelnen Staaten erreicht werden, dass nicht dauernd zusätzliche Schulden aufgenommen werden, aber im wesentlichen ist der hohe Staatsanteil und die hohe Staatsverschuldung ein typisches Krisensymtom des alternden Kapitalismus. Die Wirtschaft würde ohne staatliche Umverteilung zu ihren Gunsten plus Stabiliserung der Wirtschaft durch staatliche Aufsträge und Stützung des Konsums nahe am totalen Zusammenbruch stehen.

Man kann natürlich dafür sorgen, dass die Reichen und die Grosskonzerne überhaupt mal wieder nennenswert besteuert werden und so wenigstens die Einnahmen des Staates wieder stark ansteigen und essentielle Dinge finanziert werden können. Z.B. der Lebensstandard der klaren Mehrheit der Bevölkerung. Aber da gibt es zwei Probleme: kann man mit parlamentarischen Mittel diesen Kurs gegen die Oligarchen in der Wirtschaft durchsetzen? Was passiert mit der Wirtschaft, wenn man die Kapitalisten stark belastet und damit die Profitrate weiter reduziert? Wie gesagt: ich sehe keine Lösung im Kapitalismus.
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#318708) Verfasst am: 24.07.2005, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Freie Konkurrenz führt in der "freien Marktwirtschaft" automatisch und zwangsläufig dazu, dass die freie Konkurrenz durch entstehende Grosskonzerne mit monopolähnliche Stellung und massiven Einfluss auf den Staat aufgehoben wird.


Vielleicht spielt mir hier meine Erinnerung einen Streich, aber Großkonzerne und Monopolisten werden doch selbst von Kapitalisten, Neoliberalen und der Theorie der freien Marktwirtschaft als Feinde eben dieser freien Marktwirtschaft eingestuft.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#318716) Verfasst am: 24.07.2005, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Freie Konkurrenz führt in der "freien Marktwirtschaft" automatisch und zwangsläufig dazu, dass die freie Konkurrenz durch entstehende Grosskonzerne mit monopolähnliche Stellung und massiven Einfluss auf den Staat aufgehoben wird.

Vielleicht spielt mir hier meine Erinnerung einen Streich, aber Großkonzerne und Monopolisten werden doch selbst von Kapitalisten, Neoliberalen und der Theorie der freien Marktwirtschaft als Feinde eben dieser freien Marktwirtschaft eingestuft.

Eben.
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#318895) Verfasst am: 25.07.2005, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Freie Konkurrenz führt in der "freien Marktwirtschaft" automatisch und zwangsläufig dazu, dass die freie Konkurrenz durch entstehende Grosskonzerne mit monopolähnliche Stellung und massiven Einfluss auf den Staat aufgehoben wird.


Vielleicht spielt mir hier meine Erinnerung einen Streich, aber Großkonzerne und Monopolisten werden doch selbst von Kapitalisten, Neoliberalen und der Theorie der freien Marktwirtschaft als Feinde eben dieser freien Marktwirtschaft eingestuft.

Und? Natürlich widerspricht dieser Zustand den liberalen Dogmen - aber das ist eigentlich der Normalfall, wenn es um wirtschaftliche Entwicklungen geht. Die meisten Neoliberalen und insbesondere natürlich diese Kapititalisten selbst rechtfertigen aber die heutigen Zustände und genehmigen Fusionen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#318947) Verfasst am: 25.07.2005, 11:39    Titel: Re: Das Wunder von Berlin Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:

3. Die künftigen Bezieher des Arbeitslosengelds II dürfen mehr dazuverdienen, müssen aber auch fast jeden Job annehmen. Abgesehen davon, dass damit die Berufsfreiheit ausser Kraft gesetzt wird,

Also, irgendeinen Job zu haben, finde ich immer noch besser, als sich seinen Lebenswandel von anderen finanzieren zu lassen. Wenn jemand nur Arbeit bekommen kann, für die er sich zu schade ist, Verzeihung überqualifiziert ist, dann hat es wenig mit Berufsfreiheit zu tun, wenn andere sein Nichtstun bezahlen.
Leider wird ein, auch temporäres, "sich unter Wert verkaufen" in unserer gesellschaft nicht gut gelitten. Das gilt auch für Arbeitgeber, die bei Einstellungsgesprächen die Nase rümpfen, wenn man zwischendurch mal was anderes gemacht hat, um sich über Wasser zu halten. Anstatt das zu honorieren, wird man dafür noch schief angeschaut.

Zitat:
werden mehr Menschen in Billiglohnverhältnisse gezwungen, von denen sie nicht leben können.

Das ist das eigentliche Problem. Dauerhaft Arbeitplätze zu schaffen, von denen die Leute leben können, muß Priorität haben. ABMs, subventionierte Stellen etc. sind auch nur übertünchte Billiglohnverhältnisse.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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