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Unseliges Glockengebimmel, der Muezzinruf und andere religiöse Lärmquellen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46307
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2201999) Verfasst am: 05.02.2020, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Nur aus Prinzip. Keiner braucht nachts Gebimmel, es gibt Uhren. Wegen mir bimmelt es Tags, auch wenn das auch manche stören mag: Schichtarbeiter, Kleinkinder. Aber tags gibt es viele und akustisch unangenehmere Lärmquellen, die man auch nicht abstellen kann.
Aber nachts? Ist doch gut, wenn es ruhiger ist.

Kommt drauf an wie man's gewohnt ist.
Nach Nachtschichten schlafe ich gewöhnlich wie ein Stein.
Kirchenglocken verbinde ich mit Ferien bei der Oma, also positiv besetzt.
Die Dorfkirche dort bimmelte auch ständig.
Wenn man nachts aufwachte und hörte die Glocken, dann war alles in Ordnung.

Das geht aber nur auf dem Dorf, wo die Kirchenglocken klein, und die Kirchen weit weg sind. Ich wohne in so einem Dorf. Dementsprechend nerven mich vor allem die LKW, die auf dem Weg durch dieses Dorf der Mautpflicht entgehen, und nicht die Kirchenglocken, die dagegen überhaupt nicht ankommen. Wohnst du dagegen in Hörweite eines Doms, sieht das schon ganz anders aus. Und wohnst du gar in Reichweite eines Muezzins, dann zieht es dir als Westler schlicht die Schuhe aus.

Persönlich stören die Rufen des Muezzins weniger als die durch Mark und Bein gehende lärmende Kirchenglocken. Schulterzucken
Vor allem ruft der nie nachts, oder morgens um 7.
Allerdings; wenn ich den gehört habe, hatte ich Urlaub. Da hört sich jedes Geräusch anders an. zwinkern
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2202005) Verfasst am: 05.02.2020, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Nur aus Prinzip. Keiner braucht nachts Gebimmel, es gibt Uhren. Wegen mir bimmelt es Tags, auch wenn das auch manche stören mag: Schichtarbeiter, Kleinkinder. Aber tags gibt es viele und akustisch unangenehmere Lärmquellen, die man auch nicht abstellen kann.
Aber nachts? Ist doch gut, wenn es ruhiger ist.

Kommt drauf an wie man's gewohnt ist.
Nach Nachtschichten schlafe ich gewöhnlich wie ein Stein.
Kirchenglocken verbinde ich mit Ferien bei der Oma, also positiv besetzt.
Die Dorfkirche dort bimmelte auch ständig.
Wenn man nachts aufwachte und hörte die Glocken, dann war alles in Ordnung.

Das geht aber nur auf dem Dorf, wo die Kirchenglocken klein, und die Kirchen weit weg sind. Ich wohne in so einem Dorf. Dementsprechend nerven mich vor allem die LKW, die auf dem Weg durch dieses Dorf der Mautpflicht entgehen, und nicht die Kirchenglocken, die dagegen überhaupt nicht ankommen. Wohnst du dagegen in Hörweite eines Doms, sieht das schon ganz anders aus. Und wohnst du gar in Reichweite eines Muezzins, dann zieht es dir als Westler schlicht die Schuhe aus.

Persönlich stören die Rufen des Muezzins weniger als die durch Mark und Bein gehende lärmende Kirchenglocken. Schulterzucken
Vor allem ruft der nie nachts, oder morgens um 7.
Allerdings; wenn ich den gehört habe, hatte ich Urlaub. Da hört sich jedes Geräusch anders an. zwinkern

Ich war auch im Urlaub, und es war in Istanbul, und es war grauenvoll: Lautsprecher verstärktes Geschrei an jeder Ecke. Wir haben uns in der Stadt sehr wohl gefühlt, und ich habe selten so freundliche Menschen getroffen, aber die Geräuschkulisse war ein Graus!
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46307
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2202007) Verfasst am: 05.02.2020, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Nur aus Prinzip. Keiner braucht nachts Gebimmel, es gibt Uhren. Wegen mir bimmelt es Tags, auch wenn das auch manche stören mag: Schichtarbeiter, Kleinkinder. Aber tags gibt es viele und akustisch unangenehmere Lärmquellen, die man auch nicht abstellen kann.
Aber nachts? Ist doch gut, wenn es ruhiger ist.

Kommt drauf an wie man's gewohnt ist.
Nach Nachtschichten schlafe ich gewöhnlich wie ein Stein.
Kirchenglocken verbinde ich mit Ferien bei der Oma, also positiv besetzt.
Die Dorfkirche dort bimmelte auch ständig.
Wenn man nachts aufwachte und hörte die Glocken, dann war alles in Ordnung.

Das geht aber nur auf dem Dorf, wo die Kirchenglocken klein, und die Kirchen weit weg sind. Ich wohne in so einem Dorf. Dementsprechend nerven mich vor allem die LKW, die auf dem Weg durch dieses Dorf der Mautpflicht entgehen, und nicht die Kirchenglocken, die dagegen überhaupt nicht ankommen. Wohnst du dagegen in Hörweite eines Doms, sieht das schon ganz anders aus. Und wohnst du gar in Reichweite eines Muezzins, dann zieht es dir als Westler schlicht die Schuhe aus.

Persönlich stören die Rufen des Muezzins weniger als die durch Mark und Bein gehende lärmende Kirchenglocken. Schulterzucken
Vor allem ruft der nie nachts, oder morgens um 7.
Allerdings; wenn ich den gehört habe, hatte ich Urlaub. Da hört sich jedes Geräusch anders an. zwinkern

Ich war auch im Urlaub, und es war in Istanbul, und es war grauenvoll: Lautsprecher verstärktes Geschrei an jeder Ecke. Wir haben uns in der Stadt sehr wohl gefühlt, und ich habe selten so freundliche Menschen getroffen, aber die Geräuschkulisse war ein Graus!

Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das überall gehört habe. Wahrscheinlich konnten die Muezzine, die ich gehört habe, besser singen. zwinkern
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2202009) Verfasst am: 05.02.2020, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Würde es ohne dieses Glockengebimmel nicht auch stiller werden um diese Institution?

Und das wäre jetzt schlecht, weil ... ?

Es ging um mögliche Gründe für pro-Nacht-Glockengebimmel, weniger die Institution.
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Ahriman
Tattergreis



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Beiträge: 17976
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Beitrag(#2202090) Verfasst am: 06.02.2020, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin vorhin ausgerechnet punkt 12 an der Ev. Kirche vorbeigegangen. Die ist nun auch noch von der Größe her eine Dorfkirche. Der Turm ist also gar nicht hoch, die Glocken kaum mehr als zehn Meter überm Boden. Naja, da legte die Turmuhr los, vier grelle metallische Schläge auf die kleine Glocke, zwölf dumpfe auf die große. Das tat weh im Ohr.
Automatische Nachtabschaltungen für Turmuhrschlagwerke gibt es schon seit über hundert Jahren.
Die Großkirchen haben heute ihre Turmuhren längst umgerüstet auf elektrischen Betrieb. Da hängt unten im Turm eine funk-kontrollierte Quarzuhr, die steuert oben hinter den Zeigern sitzende elektrische Antriebe. Man erkennt das daran, daß sie so auffällig genau gehen und alle gleichzeitig die Stunden schlagen. Als ich in den 19fünfziger Jahren im Dorf die beiden Turmuhren (ev. und kath.) betreute habe ich das nie hingekriegt, die liefen immer wieder auseinander und differierten sehr. Natürlich geht dann auch der Stundenschlag elektrisch, der läßt sich demnach leicht über eine zusätzliche kleine Schaltuhr nachts abstellen.
Große Sammlungen ausrangierter Turmuhrwerke findet man in etlichen Museen.
Hier im Ort bimmeln die Kirchen auch alle exakt gleichzeitig um 6, 12 und 18 Uhr. Geht auch atomatisch. Wäre ich Diktator von Deutschland, ich würde den Gebrauch von elektrischen Läuteantrieben verbieten, die Küster müßten wieder schön am Strick ziehen wie anno dunnemals. Da tät den Priester das "Mahnläuten" schon vergehen.
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luc
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Beitrag(#2288124) Verfasst am: 14.10.2022, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Fragen, die man sich manchmal stellt. abgetrennt, und hier angehangen. vrolijke

Warum sollte Religion nicht eine persönliche und private Angelegenheit bleiben ? Das würde die Situation ziemlich entspannen. Heute ertönt zum ersten mal in Köln der Ruf des Muezzin.
Kirche, Moschee, Synagoge, bitte lasst uns in Ruhe! Wenn wir euch brauchen, werden wir uns schon melden und euch besuchen. Und geht es euch nur um Macht? Allein der Text des Rufes ist eine Zumutung:

Gott (Allah) ist groß (4x)

Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott (2x)

Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Gottes ist (2x)

Kommt zum Gebet (2x)

Kommt zum Heil (2x)

Gott ist groß (2x)

Es gibt keine Gottheit außer Gott (1x)
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2288157) Verfasst am: 15.10.2022, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Warum sollte Religion nicht eine persönliche und private Angelegenheit bleiben ? Das würde die Situation ziemlich entspannen.

Jaja. "Verbietet den anderen das, was mich stört und was ich doof finde. Das würde die Situation entspannen." Nee klar. Und ja, auch wenn du so nett schreibst "eine persönliche und private Angelegenheit bleiben", handelt es sich um ein Verbot.

Zu den Menschenrechten gehört es nun mal, Dinge auch gemeinsam, sicht- und bemerkbar und eben öffentlich zu tun. Das gilt im Prinzip für alles, aber weil - wie du gerade zeigst - das Thema Religion immer gerne besondere Verbotsgelüste freisetzt, ist die Religionsfreiheit noch mal explizit geschützt.
Wenn es dadurch zu Beeinträchtigungen anderer kommt (hier: Lärmschutz), muss eben abgewogen werden. Was ja auch hier passiert: Der Adhan darf eine bestimmte Lautstärke nicht überschreiten und findet nur einmal pro Woche fünf Minuten in der Mittagszeit statt. Das ist absolut zumutbar.

luc hat folgendes geschrieben:
Allein der Text des Rufes ist eine Zumutung:

Ist ja schon gut...
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Bravopunk
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Beitrag(#2288159) Verfasst am: 15.10.2022, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Warum sollte Religion nicht eine persönliche und private Angelegenheit bleiben ? Das würde die Situation ziemlich entspannen.

Jaja. "Verbietet den anderen das, was mich stört und was ich doof finde. Das würde die Situation entspannen." Nee klar. Und ja, auch wenn du so nett schreibst "eine persönliche und private Angelegenheit bleiben", handelt es sich um ein Verbot.

Zu den Menschenrechten gehört es nun mal, Dinge auch gemeinsam, sicht- und bemerkbar und eben öffentlich zu tun. Das gilt im Prinzip für alles, aber weil - wie du gerade zeigst - das Thema Religion immer gerne besondere Verbotsgelüste freisetzt, ist die Religionsfreiheit noch mal explizit geschützt.
Wenn es dadurch zu Beeinträchtigungen anderer kommt (hier: Lärmschutz), muss eben abgewogen werden. Was ja auch hier passiert: Der Adhan darf eine bestimmte Lautstärke nicht überschreiten und findet nur einmal pro Woche fünf Minuten in der Mittagszeit statt. Das ist absolut zumutbar.

luc hat folgendes geschrieben:
Allein der Text des Rufes ist eine Zumutung:

Ist ja schon gut...


Verbotsgelüste? luc hat nur darum gebeten in Ruhe gelassen zu werden. Und der Text ist wirklich eine Zumutung an den sog. gesunden Menschenverstand. Bei solcherlei Anmaßungen rollen sich mir die Zehennägel hoch. Aber dagegen bin ich trotzdem nicht. Ich wohne ja auch nicht in einer Stadt, so bleibt mir glücklicherweise diverse Lärmbelästigung dort erspart. Smilie

Es gibt hier jedenfalls keinen Grund sich stellvertreten als Verfolgter und von Verboten Gebeutelter zu begreifen, wenn luc lediglich um Ruhe bittet und fragt, ob das denn wirklich sein muss. Mit den Augen rollen
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kereng
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Beitrag(#2288160) Verfasst am: 15.10.2022, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe endlich mal wieder nachgesehen, was es bei Imprimatur-Trier.de an interessantan Artikeln gibt. Schon im vorigen Jahr ging es dort um die Muezzinrufe in Köln.

Karl-Heinz Ohlig hat folgendes geschrieben:
Obwohl Angelika Neuwirth Islamwissenschaftlerin ist und sich gelegentlich auf historisch-kritisches Vorgehen beruft, führt sie aus, die Gebetsrufe seien von Mohammed selbst angeordnet worden

Dafür, so Karl-Heinz Ohlig, gebe es keine auch nur halbwegs zuverlässige Quelle.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2288161) Verfasst am: 15.10.2022, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Verbotsgelüste? luc hat nur darum gebeten in Ruhe gelassen zu werden.

Das ist hier offensichtlich dasselbe: Um von dem, was ihn stört, in Ruhe gelassen zu werden, muss dieses etwas verboten werden (bzw. in diesem Fall bleiben).

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Und der Text ist wirklich eine Zumutung an den sog. gesunden Menschenverstand. Bei solcherlei Anmaßungen rollen sich mir die Zehennägel hoch.

Es ist nun mal ein religiöses Bekenntnis. Zum Glück entscheiden nicht die Ansichten Nicht- oder Andersgläubiger zu seinem Inhalt darüber, welche Rolle es in der Öffentlichkeit spielen darf.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es gibt hier jedenfalls keinen Grund sich stellvertreten als Verfolgter und von Verboten Gebeutelter zu begreifen, wenn luc lediglich um Ruhe bittet und fragt, ob das denn wirklich sein muss.

Er bittet eben nicht "lediglich um Ruhe". Er möchte spezifisch Religion aus der Öffentlichkeit verbannen, u.a. weil ihn spezifisch der Inhalt dieses Rufs stört.
Wenn er "lediglich um Ruhe" bitten wollte, hätte er nämlich ziemlich sicher ein paar Dutzend Lärmquellen in seinem Alltag, die objektiv, d.h. in Bezug auf Lautstärke, Dauer, Häufigkeit und auch Uhrzeit, stärker beeinträchtigend wären. Davon redet er aber überhaupt nicht.
Sein "in Ruhe gelassen werden" bezieht sich aber explizit nicht auf eine objektive Ruhestörung, sondern darauf, dass religiöse Äußerungen nicht in der Öffentlichkeit stattfinden sollen. Und was soll das anderes sein, wenn nicht ein Verbot?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2288162) Verfasst am: 15.10.2022, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Ich habe endlich mal wieder nachgesehen, was es bei Imprimatur-Trier.de an interessantan Artikeln gibt. Schon im vorigen Jahr ging es dort um die Muezzinrufe in Köln.

Karl-Heinz Ohlig hat folgendes geschrieben:
Obwohl Angelika Neuwirth Islamwissenschaftlerin ist und sich gelegentlich auf historisch-kritisches Vorgehen beruft, führt sie aus, die Gebetsrufe seien von Mohammed selbst angeordnet worden

Dafür, so Karl-Heinz Ohlig, gebe es keine auch nur halbwegs zuverlässige Quelle.

Ja nun. Der pflegt halt auch anhand dieses Thema seine spezielle Meinung zur Historizität Mohammeds bzw. der Gescichte des frühen Islams. Für die konkrete Frage ist das aber völlig irrelevant.
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Bravopunk
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Beitrag(#2288163) Verfasst am: 15.10.2022, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Verbotsgelüste? luc hat nur darum gebeten in Ruhe gelassen zu werden.

Das ist hier offensichtlich dasselbe: Um von dem, was ihn stört, in Ruhe gelassen zu werden, muss dieses etwas verboten werden (bzw. in diesem Fall bleiben).

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Und der Text ist wirklich eine Zumutung an den sog. gesunden Menschenverstand. Bei solcherlei Anmaßungen rollen sich mir die Zehennägel hoch.

Es ist nun mal ein religiöses Bekenntnis. Zum Glück entscheiden nicht die Ansichten Nicht- oder Andersgläubiger zu seinem Inhalt darüber, welche Rolle es in der Öffentlichkeit spielen darf.

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es gibt hier jedenfalls keinen Grund sich stellvertreten als Verfolgter und von Verboten Gebeutelter zu begreifen, wenn luc lediglich um Ruhe bittet und fragt, ob das denn wirklich sein muss.

Er bittet eben nicht "lediglich um Ruhe". Er möchte spezifisch Religion aus der Öffentlichkeit verbannen, u.a. weil ihn spezifisch der Inhalt dieses Rufs stört.
Wenn er "lediglich um Ruhe" bitten wollte, hätte er nämlich ziemlich sicher ein paar Dutzend Lärmquellen in seinem Alltag, die objektiv, d.h. in Bezug auf Lautstärke, Dauer, Häufigkeit und auch Uhrzeit, stärker beeinträchtigend wären. Davon redet er aber überhaupt nicht.
Sein "in Ruhe gelassen werden" bezieht sich aber explizit nicht auf eine objektive Ruhestörung, sondern darauf, dass religiöse Äußerungen nicht in der Öffentlichkeit stattfinden sollen. Und was soll das anderes sein, wenn nicht ein Verbot?


Er hat auch Kirchen erwähnt. Also Gebimmel gehört wohl auch zu den Lärmbelästigungen, von denen er sich weniger wünscht. Aber sonst würde ich die Aussage darüber, was luc meint und was nicht, lieber ihm überlassen, wenn dir das recht ist. skeptisch

Außerdem ist um Ruhe zu bitten in diesem Fall nicht offensichtlich dasselbe wie ein Verbot zu fordern oder dieses erhalten sehen zu wollen. luc sprach da ausdrücklich die religiösen Gebäude und ihr Verhalten an. Heißt: Es steht ihnen frei sich freiwillig nicht der Belästigung anderer durch ihre Glaubensausübung zu betätigen. Schulterzucken

Und zu guter Letzt, wenn es nach mir als Nichtgläubiger ginge, so dürfe jeder weiter oder genauso wie bisher andere, tun und lassen was er wolle, unter der klaren Aufforderung der freiwilligen Selbstkontrolle andere damit nicht oder wenigstens nicht zu sehr zu belästigen. (Es sollte zumindest nicht erklärtes Ziel sein andere mit der eigenen Frömmigkeit zu nerven.) Von daher kannst du dir dein "Zum Glück entscheiden nicht die Ansichten Nicht- oder Andersgläubiger zu seinem Inhalt darüber, welche Rolle es in der Öffentlichkeit spielen darf." gerne kleben.
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Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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luc
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Beitrag(#2288164) Verfasst am: 15.10.2022, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe schon einen Unterschied ziemlich Kirchenglocken und Muezzinrufe. Mich persönlich stören auch die Glocken aber sie rufen nur zum Gebet , wenn die Muezzinrufe ein Bekenntnis mit einem aberwitzigen Text ist, was andersgläubige (für sie sogenannte ungläubige) eigentlich ausschließt.

Irgendein religiöser Trottel hat mir mal gesagt, die Gay Pride sei dann ebenfalls zu verbieten, weil sie für Homosexualität wirbt. Sexualität sei eine ganz persönliche Sache. Ich sehe schon einen Unterschied. Heterosexuelle gehen auch gern zur Gay Pride, weil sie Spaß haben. Sie werden nicht ausgeschlossen und sind sogar willkommen. Niemand wirbt für Homosexualität, nur für Akzeptanz. Was die Gläubigen sich alles einfallen lassen, um ihren Proselytismus zu rechtfertigen. Geschockt Es geht nicht mehr um Akzeptanz sondern um Propaganda. Dass die Kölner Moschee Handlanger von Erdogans Unterdrückungsapparat ist , ist von allen bekannt, auch von der lieben Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2288168) Verfasst am: 15.10.2022, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Irgendein religiöser Trottel hat mir mal gesagt, die Gay Pride sei dann ebenfalls zu verbieten, weil sie für Homosexualität wirbt. Sexualität sei eine ganz persönliche Sache. Ich sehe schon einen Unterschied. Heterosexuelle gehen auch gern zur Gay Pride, weil sie Spaß haben. Sie werden nicht ausgeschlossen und sind sogar willkommen. Niemand wirbt für Homosexualität, nur für Akzeptanz.

Du hast insoweit recht, als Gay-Pride-Demos u.Ä. nicht für Homosexualität werben (wie sollte das auch gehen?), sondern für deren Akzeptanz. Das ist es aber auch schon.

Ansonsten hätte der Typ recht: Wer dem böswillig gegenüberstünde, könnte beides als "Propaganda" abtun. Jemand könnte mit mindestens exakt demselben Recht (wie du gegen den Adhan) behaupten, Sexualität wäre eine Privatsache und solle das bitte auch bleiben, andere Leute sollten damit nicht belästigt werden usw.
Und mit exakt demselben Argument würde ich entgegnen, dass das Quatsch ist, weil jeder das Recht hat, Dinge, die ihm wichtig sind, auch in die Öffentlichkeit zu tragen, und dass andere Leute die Wahrnehmbarkeit dieser Dinge einfach hinzunehmen haben und dass reale Belästigungen abgewogen werden müssen.
Und beides ist durch Menschenrechte geschützt, nämlich die Religions- bzw. die Demonstrationsfreiheit.

Auch die Unterschiede, die du zwischen Adhan und Kirchenglocken machst, finde ich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Es ist in beiden Fällen primär ein traditioneller Ruf zum Gebet an die eigenen Gläubigen und in beiden Fällen sekundär auch ein Zeichen an die Öffentlichkeit "Wir sind da, wir sind Teil dieser Gesellschaft".
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Beitrag(#2288172) Verfasst am: 16.10.2022, 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke andersrum wird ein Schuh draus. Beide Gebetsaufrufe dienten doch nachweislich in den Gesellschaften, die sie erfunden haben, dazu, zu sagen "Wenn du dem Aufruf nicht folgst, gehörst du nicht zur Gesellschaft."

Heuer kann man das so streng natürlich nicht mehr verstehen. Die Diversität der Gesellschaft hat solche Ansprüche auf religiöse Alleinvertretung und Zwangsbeteiligung unter Androhung des gesellschaftlichen Ausschlusses, längst in ihre Schranken gewiesen. Diese Geltungsbedürftigkeit ist mir ganz generell dennoch zuwider. Auch religiöse Gemeinschaften sollten sich imho nicht zu ernst nehmen, um dass sie sich durch sowas oder ähnliches in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit schieben. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit echt gewaltig ist und so ein bisschen Gebimmel oder Gegröhle, wenn es in früheren Zeiten auch mithin der einzige Lärm war, der die Städte überschallte, heute im allgemeinen Hintergrundrauschen der Aufmerksamkeitsmagneten doch eher untergeht und keine große Rolle spielt.
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Beitrag(#2288174) Verfasst am: 16.10.2022, 07:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Irgendein religiöser Trottel hat mir mal gesagt, die Gay Pride sei dann ebenfalls zu verbieten, weil sie für Homosexualität wirbt. Sexualität sei eine ganz persönliche Sache. Ich sehe schon einen Unterschied. Heterosexuelle gehen auch gern zur Gay Pride, weil sie Spaß haben. Sie werden nicht ausgeschlossen und sind sogar willkommen. Niemand wirbt für Homosexualität, nur für Akzeptanz.

Du hast insoweit recht, als Gay-Pride-Demos u.Ä. nicht für Homosexualität werben (wie sollte das auch gehen?), sondern für deren Akzeptanz. Das ist es aber auch schon.

Ansonsten hätte der Typ recht: Wer dem böswillig gegenüberstünde, könnte beides als "Propaganda" abtun. Jemand könnte mit mindestens exakt demselben Recht (wie du gegen den Adhan) behaupten, Sexualität wäre eine Privatsache und solle das bitte auch bleiben, andere Leute sollten damit nicht belästigt werden usw.
Und mit exakt demselben Argument würde ich entgegnen, dass das Quatsch ist, weil jeder das Recht hat, Dinge, die ihm wichtig sind, auch in die Öffentlichkeit zu tragen, und dass andere Leute die Wahrnehmbarkeit dieser Dinge einfach hinzunehmen haben und dass reale Belästigungen abgewogen werden müssen.
Und beides ist durch Menschenrechte geschützt, nämlich die Religions- bzw. die Demonstrationsfreiheit.


Wenn man aber schon religiöses Geläut mit einer Veranstaltung wie dem CSD vergleichen möchte, sollte man doch auch die Häufigkeit berücksichtigen.
CSD ist nur einmal im Jahr.
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Beitrag(#2288211) Verfasst am: 18.10.2022, 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mir kam da gerade eine geniale Idee. Das Geschrei und Geklingel von den Türmen ist doch eh nicht mehr zeitgemäß. Wie wäre es stattdessen mit einer App? Es wäre noch viel nerviger wenn je zu den passenden Uhrzeiten der Taschencomputer der Gläubigen zu bimmeln und zu johlen anfinge und zudem wäre es auch gleich ein offenes Bekenntnis des Nutzers zu seiner Religion. Sehr glücklich

Und alle anderen wüssten auch gleich woran sie sind. Cool Dürfte noch nicht mal illegal sein.
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Beitrag(#2288216) Verfasst am: 18.10.2022, 07:16    Titel: Antworten mit Zitat

Eine app wäre die vernünftige Alternative aber bei Religionen geht es leider nicht um Vernunft sondern um Macht durch Gehirnwäsche einerseits und andererseits darum dass man sich dann mit seinen Fantasien breit macht.
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Beitrag(#2288224) Verfasst am: 18.10.2022, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Ich sehe schon einen Unterschied ziemlich Kirchenglocken und Muezzinrufe. Mich persönlich stören auch die Glocken aber sie rufen nur zum Gebet , wenn die Muezzinrufe ein Bekenntnis mit einem aberwitzigen Text ist, was andersgläubige (für sie sogenannte ungläubige) eigentlich ausschließt.


Darüber habe ich mal nachgedacht. Du hast Recht. Glockengeläut kann man nicht mit den Muizzinruf vergleichen.
Über den Text hatte ich gar nicht nachgedacht, weil ich den eh nicht verstehe.
Danke für den Hinweis.
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Beitrag(#2288228) Verfasst am: 18.10.2022, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wer unbedingt etwas finden will, das ganz, ganz anders ist, der findet auch was. Ist aber mMn Blödsinn. Ja, der Text des Adhan ist ein Glaubensbekenntnis, die Kirchenglocke symbolisiert es nur. Und? Auch damit, dass ein Glaubensbekenntnis öffentlich geäußert wird, müssen Nicht- und Andersgläubige einfach leben, solange es nicht andere Schutzrechte (wie Lärmschutz) verletzt, dann muss zwischen den Rechten abgewogen werden.

Das ist eben der Witz an den Freiheitsrechten in einer Demokratie, dass sie gerade auch das schützen, was anderen Leuten nicht gefällt. Was allen gefällt, braucht man nämlich gar nicht zu schützen.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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vrolijke
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Beitrag(#2288229) Verfasst am: 18.10.2022, 15:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer unbedingt etwas finden will, das ganz, ganz anders ist, der findet auch was. Ist aber mMn Blödsinn. Ja, der Text des Adhan ist ein Glaubensbekenntnis, die Kirchenglocke symbolisiert es nur. Und? Auch damit, dass ein Glaubensbekenntnis öffentlich geäußert wird, müssen Nicht- und Andersgläubige einfach leben, solange es nicht andere Schutzrechte (wie Lärmschutz) verletzt, dann muss zwischen den Rechten abgewogen werden.

Das ist eben der Witz an den Freiheitsrechten in einer Demokratie, dass sie gerade auch das schützen, was anderen Leuten nicht gefällt. Was allen gefällt, braucht man nämlich gar nicht zu schützen.


Ich glaube, du machst es dir zu einfach.
Die Kirchen haben seit jeher einen Sonderstatus in Deutschland (nicht nur dort).
Glockengeläut ist Lärmbelästigung. Ebenso der Muizzinruf, den ich nur duldete wegen Gleichbehandlung. Dass es nicht ganz gleich ist, habe ich eingesehen.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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