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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#311526) Verfasst am: 04.07.2005, 21:27 Titel: Afrikanischer Wirtschaftsexperte fordert: Streicht die Entwicklungshilfe! |
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Streicht diese Hilfe
Zitat: |
Der kenianische Wirtschaftsexperte James Shikwati über die schädlichen Folgen der westlichen Entwicklungspolitik, korrupte Herrscher und aufgebauschte Horrormeldungen aus Afrika. |
Interessante Beobachtungen, doch verwundert mich das kategorische Nein zu jeder Hilfe doch sehr. Hier scheint es einen Widerspruch zwischen kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen zu geben.
Zitat: |
Shikwati: Wenn man den Horrormeldungen Glauben schenken würde, müssten heute eigentlich alle Kenianer schon tot sein. Doch plötzlich werden überall Tests durchgeführt, und es stellt sich heraus, dass die Zahlen maßlos übertrieben wurden. Nicht mehr drei Millionen Kenianer sind nun infiziert, plötzlich ist es nur gut eine Million. Malaria ist ein ebenso großes Problem, doch darüber spricht kaum jemand.
SPIEGEL: Woran liegt das?
Shikwati: Aids ist ein Riesengeschäft, vielleicht das größte in Afrika. Mit nichts anderem kann man so viel Geld lockermachen wie mit schockierenden Aids-Zahlen. Aids ist hier eine politische Krankheit, wir sollten besonders misstrauisch sein. |
Also ich finde, dass Malaria genug thematisiert wird. AIDS ist allerdings für uns interessanter, weil es hier keine Malaria gibt.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#311530) Verfasst am: 04.07.2005, 21:35 Titel: |
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Das hab ich jetzt zum 3mal heute im FGH gelesen.
_________________ Trish:(
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#311531) Verfasst am: 04.07.2005, 21:40 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Das hab ich jetzt zum 3mal heute im FGH gelesen. |
Eines davon ist aber ein von Beginn an sinnloser Thread von magnusfe und das andere ist ein OT-post in einem anderen Thread. Mir geht es ums Thema.
Außerdem hab ich den Artikel zuerst gesehen, nur halt spät gepostet.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#311532) Verfasst am: 04.07.2005, 21:44 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Eines davon ist aber ein von Beginn an sinnloser Thread von magnusfe |
Threads von magnusfe zeichnen sich im allgemeinen doch durch eine solche, von Dir meiner Meinung nach zutreffende, Attitüde aus.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#311541) Verfasst am: 04.07.2005, 22:37 Titel: |
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Diese Aussagen sind eigentlich bekannt, aber aus der üblichen Betroffenheit heraus darf man sowas natürlich nicht gutheißen und muß sich moralisch empören...
Ich nicht, ich finde das gut.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#311602) Verfasst am: 05.07.2005, 07:38 Titel: |
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Mir erscheinen die Äußerungen von dem Herrn Shikwati durchaus plausibel, wenngleich sich das sich nicht für alle Projekte pauschal behaupten läßt. Es ist ihm m.E. aber recht zu geben, daß die Entwicklungshilfe am Grundübel, der Korruption und eines ineffetiven Gemeinwesens nicht ändert, sonder eher geeignet ist, dies am Leben zu erhalten, und überdies in vielen Fällen die regionale Wirtschaft lähmt.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#311604) Verfasst am: 05.07.2005, 07:55 Titel: |
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Nun, ich finde die Ausführungen auch sehr plausibel.
Wenn geholfen wird, dann sollte das nicht in einer *Füttermentalität* geschehen, sondern in der Hilfe zur Selbsthilfe. Also Finanzierung von z.B. Brunnen, Saatgut, Arbeitsgeräten usw.
Dann würden auch die Mitarbeiter der Organisationen nicht arbeitslos, die bisher vom Hunger profitieren.
Und selbst mit dieser Art von Hilfe wäre es natürlich nicht ausgeschlossen, dass es zur Ausbeutung kommt. Denn leider sind viele Regierungen dort so korrupt, dass dann, je mehr produziert wird, mehr an Abgaben anfällt und zwar soviel, dass die Produzierenden auch nicht über ein Existenzmininmum herauskommen.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#311607) Verfasst am: 05.07.2005, 08:47 Titel: |
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Ja, so sehe ich das auch.
Ich sehe hier auch in den Regierungen der reichen Länder oft, dass diese aus Eigennutz handeln. Denn es kann mir keiner erzählen, dass seitens der Regierung nicht gewußt wird, wie das alles abläuft.
Die haben ja noch bessere Einsichten in die Verhältnisse dieser Länder als unsereins.
Es liegt m.E. eine bewußte Täuschung vor, die uns seiten des Staates vermittelt wird. Irgendwie klingt es doch sooo sozial, wenn da wieder etwas gespendet wird. Doch das da rein wirtschaftliche Interessen einer kleiner Gruppe, die davon profitiert, hinterstehen und keine sozialen ( wie einem weißgemacht werden soll), wird tunlichst verschwiegen.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#311645) Verfasst am: 05.07.2005, 11:27 Titel: |
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Eifellady hat folgendes geschrieben: | Nun, ich finde die Ausführungen auch sehr plausibel.
Wenn geholfen wird, dann sollte das nicht in einer *Füttermentalität* geschehen, sondern in der Hilfe zur Selbsthilfe. Also Finanzierung von z.B. Brunnen, Saatgut, Arbeitsgeräten usw.
Dann würden auch die Mitarbeiter der Organisationen nicht arbeitslos, die bisher vom Hunger profitieren.
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jopp: Ich habe das auch hier schon mal angeschnitten:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=257389#257389
Z.b. Verkaufen amerikanische Konzerne mit leidenschaft Saatgut, dass nur einmal keimt. D.h. für die nächste ernte muss wieder gekauft werden. Fällt ja leicht, weil ja Die Staaten der westl. welt entwicklungshilfe löhnen, und die konzerne der westl. welt sich das geld dann wieder in die taschen stopfen.
Brunnen werden auch mit vorliebe finanziert: aber welche ? wenn geht mit dieselantrieb, und anfälligen Pumpen die eine wartung brauchen....
tja der kreislauf des geldes... wer auf der strecke bleibt ist klar.
über die finanzierung der sog. Landesverteidigung brauchen wir ja glaube ich nicht diskutieren....
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#311687) Verfasst am: 05.07.2005, 13:19 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | Eifellady hat folgendes geschrieben: | Nun, ich finde die Ausführungen auch sehr plausibel.
Wenn geholfen wird, dann sollte das nicht in einer *Füttermentalität* geschehen, sondern in der Hilfe zur Selbsthilfe. Also Finanzierung von z.B. Brunnen, Saatgut, Arbeitsgeräten usw.
Dann würden auch die Mitarbeiter der Organisationen nicht arbeitslos, die bisher vom Hunger profitieren.
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jopp: Ich habe das auch hier schon mal angeschnitten:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=257389#257389
Z.b. Verkaufen amerikanische Konzerne mit leidenschaft Saatgut, dass nur einmal keimt. D.h. für die nächste ernte muss wieder gekauft werden. Fällt ja leicht, weil ja Die Staaten der westl. welt entwicklungshilfe löhnen, und die konzerne der westl. welt sich das geld dann wieder in die taschen stopfen.
Brunnen werden auch mit vorliebe finanziert: aber welche ? wenn geht mit dieselantrieb, und anfälligen Pumpen die eine wartung brauchen....
tja der kreislauf des geldes... wer auf der strecke bleibt ist klar.
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Ähnliches ergab sich mal in Simbabwe. Die dortige Eisenbahn benutzte bis weit in die 90er Jahre noch fast ausschließlich Dampfloks. Der Vorteil war: Arbeitskräfte waren billig, Steinkohle von guter Qualität war billig im eigenen Land per Tagebau zu gewinnen, Bau und Instandhaltung konnten zu fast 100% im eigenen Land erfolgen. Das schuf also Arbeit und sparte Devisen. Bis die Entwicklungshilfe kam und einen Kredit an die Bedingung knüpfte, daß die Eisenbahn modernisiert werde und man kanadische Dieselloks anschafft. Erfolg: Abhängigkeit vom Ausland bei Material, Fachwissen und Kraftstoff sowie Verlust von Arbeitsplätzen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air
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(#311965) Verfasst am: 05.07.2005, 23:57 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ähnliches ergab sich mal in Simbabwe. Die dortige Eisenbahn benutzte bis weit in die 90er Jahre noch fast ausschließlich Dampfloks. Der Vorteil war: Arbeitskräfte waren billig, Steinkohle von guter Qualität war billig im eigenen Land per Tagebau zu gewinnen, Bau und Instandhaltung konnten zu fast 100% im eigenen Land erfolgen. Das schuf also Arbeit und sparte Devisen. Bis die Entwicklungshilfe kam und einen Kredit an die Bedingung knüpfte, daß die Eisenbahn modernisiert werde und man kanadische Dieselloks anschafft. Erfolg: Abhängigkeit vom Ausland bei Material, Fachwissen und Kraftstoff sowie Verlust von Arbeitsplätzen. |
Und da sage noch einer, daß die "Imperialismus-Theorie" heute nicht mehr relevant sei (heute ein Paper dazu gelesen). Da gibt es auch ein Buch zu: "Confessions of an Economic Hitman". "Entwicklungshilfe" wird ins Land gebracht und Jahre später wird die Rechnung präsentiert: ein Politiker, der dann z.B. ablehnt, daß sich der Einfluß eines ausländischen Unternehmens, z.B. Halliburton , vergrößert, riskiert damit Machtverlust, Hungersnot, Bürgerkrieg, ... (Obwohl, wenn Robert Mugabe und seine Spießgesellen verschwänden, wäre das für Simbabwe von Vorteil. Dort wird seit Jahren und zur Zeit ja besonders intensiv eine Art "Bürgerkrieg von oben" betrieben.) Kein Wunder, daß mittlerweile mancher Drittweltstaat jegliche ausländische Intervention in seine gesetzlichen (Nicht-)Vorschriften ablehnt, daß etwa ein gefordertes Verbot der Kinderarbeit als Versuch des Westens gesehen wird, seine Wettbewerbsfähigkeit zu verschlechtern.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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